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Berichte
Mainz. Monsignore Klaus Mayer, früherer Pfarrer von Mainz-St. Stephan, hat dazu aufgerufen, das Gedenken an die Verbrechen des Nationalsozialismus und an die Schoa aufrechtzuerhalten. „Nur noch einige Jahre, dann sind auch die letzten Zeitzeugen gestorben. Wie geht es dann weiter mit dem Gedenken? Zunächst, es muss weitergehen. Wir sind es der Welt schuldig, dass nicht vergessen wird, wie Menschen mit Menschen umgegangen sind, zur Mahnung für alle Geschlechter", sagte Mayer bei der Plenarsitzung des Landtags Rheinland-Pfalz aus Anlass des Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus am Mittwoch, 27. Januar, in Mainz. Mayers Gedenkrede, die von den Abgeordneten mit stehendem Applaus bedacht wurde, stand unter der Überschrift „Damit sich nicht wiederholt..."
Mayer würdigte die alljährliche Plenarsitzung des Landtags als zentrale Gedenkveranstaltung des Bundeslandes Rheinland-Pfalz: „Sie ist von ihrer Zeichenhaftigkeit, ihrem Vorbildcharakter her Signal an die Gemeinden, Bürgerinnen und Bürger", sagte er. Es sei auch wichtig, dass die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger „von der Gesellschaft angenommen, hier zu Hause sind, sich wohlfühlen". „Dazu gehört, dass sie ihren jüdischen Glauben leben können. Die Zeit muss kommen, in der jüdische Synagogen und Gemeindezentren nicht mehr eigens geschützt werden müssen." Weiter betonte Mayer, dass man den Holocaust „nur böswillig leugnen" könne. „Es gibt kaum ein Geschehen im 20. Jahrhundert, das so zuverlässig bezeugt ist", sagte er. Gleichzeitig unterstrich er die hohe Bedeutung des Gedenkens. „Wir sind es den Ermordeten schuldig", hob Mayer hervor.
Auch der Präsident des rheinland-pfälzischen Landtags, Joachim Mertes, erinnerte in seiner Begrüßungsansprache an zahlreiche Verfolgte der nationalsozialistischen Diktatur. Er unterstrich, dass das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz „der Inbegriff für das grausamste Menschheitsverbrechen ist, das jemals begangen wurde". „Was uns an Auschwitz erinnert und entsetzt, ist nicht allein das unvorstellbare Ausmaß des Völkermordes. Es ist die fabrikmäßige Umsetzung, die eiskalt in Gang gesetzte Maschinerie, die dahinter stand: Die Gnadenlosigkeit der Täter", sagte Mertes. Der staatlich organisierte Massenmord an Kindern, Frauen und Männern habe „die grundlegenden Gebote der Humanität und unseres christlichen Menschenbildes außer Kraft gesetzt". Die Schoa sei mehr als ein „ungeheuerlicher Verstoß gegen moralische Prinzipien", die alle Kulturen und Religionen verbinden. „Sie ist der Versuch, sich über alle Moral hinwegzusetzen", sagte Mertes.
Bereits im Vorfeld des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus hatte sich der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck für eine wachsame Kultur des Erinnerns und eine lebendige Gedenkarbeit ausgesprochen. „Wer seine Vergangenheit vergisst, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten. Deshalb haben wir eine gemeinsame Verantwortung dafür, dass wir die Verbrechen der Nationalsozialisten und das Leid der Opfer nicht vergessen", sagte Beck. „Es darf keinen Schlussstrich geben. Es geht darum, dass jede Generation ihre Form und ihren Weg findet, sich mit diesem Thema engagiert auseinanderzusetzen und Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen", betonte Beck. Sein Dank gelte den vielen Initiativen, Gruppen und Einzelpersonen, die sich in einem „engen Netzwerk" mit Gedenkarbeit in Rheinland-Pfalz befassen.
am (MBN)
Mainz. Ihre hohe Wertschätzung und ihren Dank für die Seelsorge und die Sozialdienste in den Abschiebungshaftanstalten haben der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Dr. Volker Jung, und der Mainzer Weihbischof Dr. Werner Guballa gemeinsam zum Ausdruck gebracht. Bei einer Begegnung mit den Teilnehmern der Fachtagung „Beratung und Seelsorge in der Abschiebungshaft" am Dienstagabend, 26. Januar, in Mainz sagten sie den in diesem Bereich tätigen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ihre volle Unterstützung zu. Es gehöre zum Selbstverständnis der Kirchen, sich für Menschenrechte und Menschenwürde einzusetzen und dort ihre Stimme zu erheben, wo sie verletzt würden, betonten sie. Die Tagung wurde veranstaltet vom Caritasverband für die Diözese Mainz, von der EKHN und vom Diakonischen Werk in Hessen und Nassau.
Die Tagungsteilnehmer beklagten insbesondere die oft zu langen Haftzeiten, die unzureichenden Informationen und die Rechtsunsicherheit der Inhaftierten, die in ihrem Grundrecht auf Freiheit eingeschränkt seien. Oft blieben sie im Ungewissen, ob sie in ihre Herkunftsländer abgeschoben werden sollten oder gemäß dem Abkommen „Dublin II" aus dem Jahr 2003 in das EU-Land, über das sie nach Deutschland eingereist waren. Sie brauchten anwaltliche Hilfe und dafür finanzielle Unterstützung. Auch für die täglichen Bedürfnisse fehle das Geld. So reiche das wöchentliche Taschengeld von etwa sechs Euro, das seit 1992 nicht mehr erhöht worden sei, nicht aus, um zum Beispiel mit Familienangehörigen in der Heimat zu telefonieren oder Dinge des täglichen Bedarfs zu kaufen. Nach der Freilassung stünden viele mittellos da, wenn die Abschiebung vermieden wurde, da sie auch für die Haftkosten herangezogen würden. Nachdrücklich plädierten die Tagungsteilnehmer dafür, dass Kinder, Jugendliche, Schwangere und psychisch Kranke nicht inhaftiert werden dürften.
Ganz entscheidend sei es, die Öffentlichkeit und die Politik über die Problematik zu informieren und zu sensibilisieren. Dafür erhoffen sich die Tagungsteilnehmer wirksame Hilfe von den Kirchenleitungen. Auch im Leben der Kirchengemeinden dürfe die Problematik nicht ausgeblendet bleiben. Guballa und Jung versprachen, dass sie für diese Anliegen ein „offenes Ohr haben und behalten werden". Denn es gehe nicht um „Fälle", sondern um konkrete Menschen mit ihren Problemen und existentiellen Nöten.
Zum Beginn der Fachtagung feierten Weihbischof Guballa und Kirchenpräsident Jung mit den Tagungsteilnehmern einen Gottesdienst in der Gotthardkapelle des Mainzer Domes. Guballa verwies in seinem Grußwort darauf, dass der Namensgeber der Kapelle, der Hildesheimer Bischof Godehard (1022-1038) in vielen europäischen Ländern verehrt werde. An seinem Zeugnis werde deutlich, was christliche Grundaussage ist: „Alle Menschen sind Kinder Gottes; er macht in seiner Liebe keinen Unterschied zwischen Farben und Rassen, arm und reich, gebildet und ungebildet." Dieses Ideal sei jedoch nicht die Wirklichkeit der Welt. Diese kenne Mauern, Stacheldraht Gräben, Grenzen und Abgrenzung. „Die Flüchtlinge bitten uns, dass wir ihnen helfen, dass sie zu ihrem Recht kommen, hier bei uns, wohin sie geflohen sind, und in ihrer Heimat, wenn sie dorthin zurück müssen."
Jung verwies in seiner Predigt auf ein Wort des Apostels Paulus im zweiten Korintherbrief, demzufolge Christus das Licht in die Welt gebracht und den Menschen die Freiheit geschenkt hat. „Trotzdem erleben wir, dass Menschen unbarmherzig mit anderen umgehen." Diese Erfahrung des Paulus gelte auch heute. Aber die Christen müssten „daran nicht zerbrechen" auch „wenn wir das, was Gott uns schenkt, in irdenen Gefäßen tragen". So gelte es, den Blick auf die Schwachen zu lenken und für sie da zu sein.
Die dritte Fachtagung für haupt- und ehrenamtliche Seelsorger und Berater und außerhalb europäischer Abschiebungshaftanstalten, fand vom 26. bis 28. Januar im Erbacher Hof in Mainz statt. Zu den Teilnehmern gehörten Fachleute aus den deutschen Bundesländern und aus mehreren EU-Ländern wie Österreich und Schweden sowie der Schweiz.
Sk (MBN)
Mainz. Der Direktor des Mainzer Dom- und Diözesanarchivs, Dr. Hermann-Josef Braun, hat jetzt das erste Exemplar des gerade erschienenen Nekrologes der Priester und Diakone des Bistums Mainz an den Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, überreicht. Der rund 640-seitige Band „Necrologium Moguntinum 1802/03-2009" verzeichnet alle verstorbenen Geistlichen des Bistums Mainz seit seiner Wiedergründung nach der Säkularisation bis ins vergangene Jahr. Bei der Übergabe am Montag, 1. Februar, im Mainzer Bischofshaus dankte Lehmann für „dieses wichtige Buch, das dazu beitragen möchte, dass wir in unserer schnelllebigen Zeit die Toten, denen wir oft sehr viel verdanken, nicht vergessen". Er freue sich besonders darüber, „dass wir dieses Werk im Jahr des von Papst Benedikt XVI. ausgerufenen Priesterjahres in die Hand nehmen können", sagte der Kardinal.
Das von der Bischöflichen Kanzlei herausgegebene Buch enthält über 2.000 Einträge, die nach dem Kalenderjahr gegliedert sind. Die wesentliche Vorarbeit für das Buch hat der im Jahr 2008 verstorbene Prälat Nikolaus Reinhardt geleistet. Der langjährige Regens des Mainzer Priesterseminars und spätere Personaldezernent im Bischöflichen Ordinariat hatte über Jahrzehnte an dem Nekrolog gearbeitet, der jetzt von den Mitarbeitern des Dom- und Diözesanarchivs überarbeitet und für den Druck fertig gestellt wurde. Im Bistum Mainz gab es bislang zwei Ausgaben eines Mainzer Nekrologes und zwar aus den Jahren 1927 und 1956. Beide Ausgaben waren lateinisch und wesentlich knapper gefasst als die aktuelle Version. Der erstmals auf Deutsch erschienene Nekrolog listet für jeden Geistlichen tabellarisch die Stationen seines Wirkens auf. Der Nekrolog wird an alle Geistlichen und Pfarreien des Bistums versandt.
tob (MBN)
Mainz. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, hat am Freitag, 29. Januar, eine Ton-Skulptur des heiligen Martin an der Außenwand der Martinus-Grundschule in Mainz-Weisenau gesegnet. Die Skulptur wurde von dem Frankenthaler Künstler Dietrich Reger für die Schule in Trägerschaft des Bistums geschaffen. An der feierlichen Einweihung nahm unter anderen Prof. Dr. Maria Böhmer teil. Die Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration ist im Bistum Mainz als Vorsitzende des Kuratoriums der Martinus-Schulstiftung engagiert und hatte den Kontakt zu dem Künstler hergestellt. Die Weisenauer Schule war die letzte der vier Mainzer Martinus-Schulen, an der es bisher noch keine Darstellung des Bistumsheiligen gab.
Giebelmann nannte die Skulptur ein „Programm für die Schule". „Die Martinusschule Weisenau zeigt uns im Angesicht des heiligen Martinus: Es lohnt sich teilende, hinschauend und barmherzig zu leben." Wahrnehmung werde zunehmend zu einem Qualitätsbegriff in der Gesellschaft, sagte der Generalvikar. „Wir müssen die Not anderer wahrnehmen, und mit der Wahrnehmung äußern wir unsere Bereitschaft zu helfen." Und weiter: „Der heilige Martinus fragte nicht: Was habe ich davon? Was hilft mir dies? Er war da und teilte. Diese Werte wollen wir weitergeben." Der Generalvikar dankte Staatsministerin Böhmer für ihr großes Engagement um die Schulen im Bistum Mainz.
Staatsministerin Böhmer bezeichnete die Martinsskulptur als „Symbol für uns alle". Reger habe seiner „zeitgemäßen Form der Darstellung" den „Ausdruck der brüderlichen Annahme" gegeben. „Sie wollten ein Sinnbild für die Barmherzigkeit geben, bei der sich beide auf Augenhöhe begegnen." Und weiter: „Das Geschenk der Würde, das Sie damit vermitteln wollen ist eine wichtige Botschaft für uns." Sie dankte Reger, dass er für seine Arbeit auf ein Honorar verzichtet hat. Die Schulgemeinschaft sammelte auf die Bitte des Künstlers für die Arbeit von Schwester Gundelinde Kunz in Bolivien 3.000 Euro, die der dortigen Arbeit der Arenberger Dominikanerinnen in einem Altenheim in Santo Domingo zu Gute kommen. Reger verlas bei seiner Rede ein Schreiben, in dem sich Schwester Gundelinde für die großzügige Unterstützung bedankt. Vor der eigentlichen Segnung auf dem Schulhof führte die Chor AG der Schule in der Turnhalle ein kurzes Musical über das Leben des heiligen Martin auf.
tob (MBN)
München. Die Bewerbungstermine für die Ausbildungsangebote des Instituts zur Förderung publizistischen Nachwuchses (ifp) in München rücken näher. Am 1. März 2010 endet die Bewerbungsfrist für die Volontariate in katholischen Medien. Wer parallel zum Studium eine Journalistenausbildung machen möchte, kann sich bis 31. Mai 2010 bewerben. 2010 feiert die Studienbegleitende Journalistenausbildung 40-jähriges Jubiläum.
Die Volontäre durchlaufen eine zweijährige Ausbildung in kirchlichen Medien (u.a. Katholische Nachrichtenagentur, Rheinischer Merkur, Kirchenzeitungen, domradio, Münchner Kirchenradio) und nehmen an den multimedialen Seminaren des ifp teil. Integriert in die Ausbildung sind Praktika bei Zeitungen, Nachrichtenagenturen, Fernseh- bzw. Radiosendern oder Onlineredaktionen. Voraussetzung für das Volontariat ist entweder das Abitur oder die Mittlere Reife plus eine abgeschlossene Berufsausbildung.
Die Studienbegleitende Journalistenausbildung richtet sich an katholische Studierende aller Fachrichtungen und findet überwiegend in den Semesterferien statt. Die Ausbildung besteht aus Seminaren und Praktika in verschiedenen Medien. Das ifp nimmt jährlich 15 Stipendiaten auf. In den mehrwöchigen ifp-Seminaren führen erfahrene Journalisten die Stipendiaten und Volontäre in den Presse-, Hörfunk-, Online- und Fernsehjournalismus sowie in das multimediale Arbeiten ein. Unter realitätsnahen Bedingungen entstehen druck- und sendefähige Beiträge. Die Seminare finden im Schulungszentrum des ifp in München mit eigenem Fernseh- und Hörfunkstudio statt. Außerdem vermittelt das ifp Praktika.
Das ifp ist die Journalistenschule der katholischen Kirche in Deutschland und hat seit der Gründung im Jahr 1968 mehr als 2.000 Journalisten ausgebildet. Zu den Absolventen gehören Bettina Schausten (ZDF), Thomas Gottschalk, Dr. Heribert Prantl (SZ), Christoph Strack (KNA) und Klaus Brinkbäumer (Der Spiegel).
Hinweis: Kontakt und weitere Informationen zur Bewerbung: Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses (ifp), Kapuzinerstr. 38, 80469 München, Tel. 089-5491030, Fax 089- 5504486, E-Mail: info@ifp-kma.de, Internet: www.ifp-kma.de.
ifp/(MBN)
Mainz. 5.350 Euro sind bei dem Konzert „Hilfe für Haiti. Benefizkonzert zu Gunsten der Haiti-Erdbebenhilfe" am Sonntag, 31. Januar, im Mainzer Dom zusammen gekommen. Gestaltet wurde das Benefizkonzert von den Chören am Mainzer Dom - Mädchenchor am Dom und St. Quintin, Mainzer Domchor und Domkantorei St. Martin - unter Leitung von Domkapellmeister Professor Mathias Breitschaft und Domkantor Karsten Storck sowie vom Mainzer Figuralchor unter Leitung von Stefan Weiler. An der Orgel des Mainzer Domes war außerdem Domorganist Albert Schönberger zu hören.
am (MBN)
Vorschau
Mainz. Vom 20. bis 24. Mai findet wieder eine gemeinsame Lourdes-Wallfahrt der Bistümer Fulda, Limburg und Mainz sowie des Malteser Ritterordens für Gesunde, Behinderte, Kranke und Pflegebedürftige statt. Das Leitwort lautet „Mit Bernadette das
Kreuzzeichen machen". Protektor der Wallfahrt ist Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez, Fulda. Weitere Informationen zu dieser Wallfahrt auch im Internet unter www.pilgerstellen.org.
Außerdem veranstaltet das Bistum Mainz vom 20. bis 29. September eine Pilgerwanderreise nach Santiago de Compostela. Anlass ist das „Heilige Jakobusjahr 2010". Die Wallfahrt wird vom Bayerischen Pilgerbüro organisiert. Weitere Informationen beim Bischöflichen Ordinariat Mainz, Pilgerstelle, Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel.: 06131/253-495, E-Mail: pilgerstelle@bistum-mainz.de.
am (MBN)
Personalien
Mainz. Papst Benedikt XVI. hat Caritasdirektor a.D. Wilhelm Schulze für seine Verdienste um die Kirche mit dem Gregorius-Orden ausgezeichnet. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, überreichte die Auszeichnung am Donnerstag, 28. Januar, im Ketteler-Saal des Erbacher Hofes in Mainz. Anlass war ein festliches Abendessen für Schulze, der am 11. Januar seinen 75. Geburtstag gefeiert hatte. Schulze ist Stiftungsdirektor der Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Stiftung und war bis 2008 Geschäftsführender Vorsitzender der Diözesanversammlung im Bistum Mainz. Der Gregoriusorden ist eine der höchsten Auszeichnungen, die vom Papst an Laien verliehen wird. Benannt ist die Auszeichnung nach Papst Gregor I. (590 bis 604).
Lehmann unterstrich in seiner Laudatio, dass Schulze als Direktor des Caritasverbandes Darmstadt der Katholischen Kirche in und um Darmstadt „viel Anerkennung" verschafft habe. Vor allem hinsichtlich der Zusammenarbeit zwischen Caritas und Pfarrgemeinden habe Schulze „Pionierarbeit" geleistet. „Die Caritasarbeit in den Gemeinden ist lebendiger geworden", sagte der Kardinal. Viel Anerkennung habe Schulze auch dafür gewonnen, dass er sich für das ökonomische Denken bei der Caritas eingesetzt habe. Lehmann würdigte zudem Schulzes vielfaches ehrenamtliches Engagement in den Räten und Stiftungen des Bistums und dankte Schulze für seine große Loyalität. Er wies darauf hin, dass Schulze weiterhin als Berater die Pfarrgemeinden bei der Gründung von Stiftungen unterstütze. Außerdem überreichten die Mainzer Diözesancaritasdirektoren Prälat Hans-Jürgen Eberhardt und Thomas Domnick Schulze eine Statue des Barmherzigen Samariters. Der Diözesancaritasverband wird die von dem Mainzer Künstler Karlheinz Oswald gestaltete Statue zukünftig an besondere Persönlichkeiten verleihen. Zu Beginn hatte der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, die Gäste begrüßt.
Wilhelm Schulze wurde am 11. Januar 1935 in Bochum geboren. Nach einer Ausbildung zum Schreiner studierte er an der Freiburger Fachhochschule für Sozialwesen und Religionspädagogik und war danach in seiner Heimat bei der Caritas im Bereich der Männerfürsorge, der Jugendgerichtshilfe sowie der Nachbetreuung von Suchtkranken und Psychiatriepatienten tätig. 1967 wechselte er in das Bistum Mainz, wo er in der Suchtkrankenhilfe tätig war. Im Jahr 1981 wurde er Geschäftsführer und Caritasdirektor des Caritasverbandes Darmstadt. Im Januar 2000 verabschiedete Kardinal Lehmann ihn in Darmstadt in den Ruhestand. Kurz darauf übernahm Schulze für ein Jahr bis Juni 2001 kommissarisch die Leitung des Caritasverbandes Mainz.
Darüber hinaus ist Schulze in vielfacher Weise im Bistum Mainz engagiert. Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 ist Schulze Stiftungsdirektor der Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Stiftung. Er ist auch Mitglied in den Vorständen der Domstiftung und der Bonifatiusstiftung. Von 2000 bis 2008 war Schulze Geschäftsführender Vorsitzender der Diözesanversammlung im Bistum Mainz. Bereits seit 1992 war er hinzugewähltes Mitglied der Diözesanversammlung. Im Jahr 2002 engagierte er sich als Leiter der Geschäftsstelle des Diözesan-Katholikentages in Mainz. Schulze wurde der „Brotteller", die höchste Auszeichnung des Caritasverbandes verliehen, außerdem ist er Träger der Bronzenen Verdienstmedaille der Stadt Darmstadt.
am (MBN)
Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann hat dem scheidenden Leiter des Willigis-Schulverbundes (Willigis-Gymnasium und -Realschule) für seinen Dienst gedankt. „20 Jahre haben Sie die Verantwortung für die Schule getragen. Wir danken Ihnen für das, was Sie der Schule an Kräften und Kompetenzen geschenkt haben. Sie haben sich für unsere Schule aufgeopfert", sagte Lehmann in einem Gottesdienst am Donnerstag, 28. Januar, im Mainzer Dom. Lehmann würdigte zudem die große Tatkraft, Geduld und Sensibilität Hämmerers, der Ende Januar in den Ruhestand geht.
In einem Brief hatte Lehmann zudem betont, dass Hämmerer „von allen Richtungen her viel Anerkennung und Zustimmung" gefunden habe. Er habe die Schule zuverlässig durch Höhen und Tiefen gesteuert. „Ich habe mich immer gefreut, dass Sie eines der ,Flaggschiffe' des Schulwesens im Bistum Mainz mit großer Geschicklichkeit und Klugheit geführt haben, und zwar über den normalen Unterrichtserfolg hinaus in vielen Projekten. Dadurch haben Sie auch die Innovationskraft sowohl Ihrer naturwissenschaftlichen Prägung als auch der kirchlichen Schulen erwiesen. Andere Schulen vor allem unseres Bundeslandes haben davon Nutzen gezogen. Dies ist eine besondere Anerkennung Ihres hohen zwanzigjährigen Einsatzes, die Ihnen wiederholt auch von staatlicher Seite zuteil wurde", schreibt der Kardinal.
Dem Gottesdienst schloss sich ein Abschiedskonzert in der Willigis-Sporthalle an. In ihrer Abschiedsrede dankte auch die Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz, Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, Hämmerer für seine Arbeit als Lehrer und Schulleiter. „Es ist eine ungeheure Herausforderung, in einem Schulverbund mit etwa 100 Lehrerinnen und Lehrern, mit den weiteren Mitarbeitern, die in einer Schule mit ihren anderen Diensten unverzichtbar sind, mit über tausend Schülern und deren Eltern - mit so vielen unterschiedlichen Menschen ständig gemeinsame Schritte zu suchen, ohne die bleibenden Ziele aufzugeben", sagte sie. Pollak hob hervor, dass Hämmerer stets ein Verfechter katholischer Privatschulen gewesen sei. „In den zwei Jahrzehnten seiner Tätigkeit war offenkundig, wie dem Schulleiter die Lebenssituation und die Interessen der ihm anvertrauten jungen Menschen stets am Herzen lagen." Zudem habe er die Willigis-Schule als „Schule mit musikalischem Schwerpunkt" profiliert und sich für die Zukunftsfähigkeit seiner Schule eingesetzt. Unter seiner Leitung sei das Willigis „eine der auch technisch innovativsten Schulen" in Rheinland-Pfalz geworden, sagte sie. Zudem erinnerte Pollak an die zahlreichen internationalen Schulpartnerschaften und Austauschprogramme, die für die Schulgemeinschaft „Investitionen in die Zukunft" seien.
Das anschließende Konzert wurde gestaltet vom Willigis Sinfonie-Orchester unter der Leitung von Hannelore Swartman und Thomas Grasse, vom Kammerchor unter der Leitung von Bardo Menke, von den „WilliKids" unter der Leitung von Birgid Merkel sowie von der Pop- und Folkloregruppe PFG mit ihrer Bigband unter der Leitung von Norbert Krams.
Norbert Hämmerer wurde am 28. Dezember 1947 in Wilhelmshaven geboren. Nach seinem Abitur studierte er von 1967 bis 1972 Mathematik und Physik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Anschließend war er wissenschaftlicher Tutor am mathematischen Institut der Universität und wurde im Januar 1975 zum Dr. rer. nat. promoviert. Nach seinem Referendariat wurde er 1976 Lehrer für Mathematik, Physik und Informatik an der St. Ursula-Schule in Geisenheim/Rheingau, wo er bis 1990 tätig war, von 1985 an als stellvertretender Schulleiter. Zudem hatte er einen Lehrauftrag für Physik und EDV an der Fachhochschule in Geisenheim inne. Seit dem 1. Februar 1990 war Hämmerer Schulleiter des Bischöflichen Willigis-Gymnasiums in Mainz. Hämmerer ist verheiratet und hat zwei Töchter.
am (MBN)
Mainz. Mit einer Feierstunde ist am Freitag, 29. Januar, der Rektor der Mainzer Martinus- Grund- und Hauptschule in der Weißliliengasse, Heinz-Otto Grünewald, verabschiedet worden. Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak würdigte Grünewald für seine „stets weitsichtigen Bemühungen, diese Schule weiterzuentwickeln". Die Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz erinnerte unter anderem an die Einführung von Familienklassen in der Grundschule, die Einführung des freiwilligen zehnten Schuljahres und die Ausweitung des Marchtaler Planes auf die Grundschule und die Realschule plus. Gerade für die Hauptschule habe Grünewald „bis zum Schluss darum gerungen, mit seinem pädagogischen Akzent hier auch neue und gute Chancen für unsere Schüler zu suchen", sagte Pollak.
Heinz-Otto Grünewald (Jahrgang 1950) schloss 1968 zunächst eine Lehre als Bankkaufmann ab. Im Jahr 1972 machte er Abitur am Ketteler-Kolleg in Mainz und studierte anschließend Erziehungswissenschaften an der Hochschule Worms. 1977 wurde er Lehrer im Kirchendienst an der Alfred Delp-Schule in Hargesheim im Bistum Trier. 1992 wechselte er als Konrektor an die Mainzer Martinus-Schule in der Weißliliengasse. In den Jahren 2001 bis 2003 sowie ab April 2008 war er dort kommissarischer Schulleiter. Im September 2008 wurde er zum Schulleiter ernannt.
tob (MBN)