Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 44

29. November 2007

Mainz, 23.11.2007: An 23 Religionslehrerinnen und -lehrer verlieh Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr (l.) die Missio Canonica. (c) Bistum Mainz/Matschak
Mainz, 23.11.2007: An 23 Religionslehrerinnen und -lehrer verlieh Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr (l.) die Missio Canonica.
Datum:
Do. 29. Nov. 2007
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
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Personalien

  • Pontifikalvesper zum 80. Geburtstag von Weihbischof Rolly 
  • Wechsel beim Katholischen Bildungswerk Südhessen

Berichte

  • Firmpastoral war Schwerpunkt bei Diözesanversammlung 
  • Kardinal Lehmann würdigte Mainzer Diözesanbauamt 
  • 30 Jahre Vorlesepaten in Rheinland-Pfalz 
  • Schott spendet für neue Glocken in Mainz-St. Stephan 
  • Weihnachtsprospekt des Infoladens erschienen 
  • Raffelt und Ruh stellten theologische Neuerscheinungen vor 
  • Neymeyr verlieh Missio canonica an 36 Religionslehrer 
  • Katholische Verbände stellen sich mit Broschüre vor 
  • Bildungs- und Erziehungsplan für Kindertagesstätten 
  • Ökumenischer Adventskalender in Offenbach

Stichwort

  • Stichwort: Advent

Vorschau

  • BDKJ startet Advents-Weblog (ab 1.12.) 
  • „Tag der offenen Tür“ am Willigis-Gymnasium (1.12.) 
  • Nacht der Kunst in Mainz-Kostheim (1.12.) 
  • Adventspredigten im Mainzer Dom (ab 2.12.) 
  • Orgelstiftung in Darmstadt-St. Ludwig (2.12.) 
  • Friedrich Schneider und die Kunst (4.12.) 
  • Katholikentag 2012 in Mannheim

Personalien

Selbstloser Mitbischof und überaus hilfsbereiter Mitbruder

Pontifikalvesper zum 80. Geburtstag von Weihbischof Wolfgang Rolly

Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat Weihbischof Wolfgang Rolly „für über ein halbes Jahrhundert unermüdliche Arbeit für unser Bistum“ gedankt. Wörtlich sagte Lehmann: „In meiner Amtszeit habe ich Dich immer als selbstlosen Mitbischof und überaus hilfsbereiten Mitbruder erlebt. Du warst immer frohgemut und hoffnungsvoll und bist immer freudig auf die Menschen zugegangen.“ Und weiter: „Wir danken Dir für dieses Zeugnis des Glaubens und dieses Zeichen des Dienstes für Gott und die Menschen.“ Lehmann würdigte Rolly anlässlich dessen 80. Geburtstags am Sonntag, 25. November, im Mainzer Dom im Rahmen einer Pontifikalvesper. Nach Weihbischof Josef Maria Reuß (1905 bis 1986) war Wolfgang Rolly zur Zeit seiner Weihe erst der zweite Weihbischof des Anfang des 19. Jahrhunderts neu gegründeten Bistums Mainz.

Lehmann hob Rollys große Verdienste beim Auf- und Ausbau der pastoralen Räte auf Pfarrei- und Bistumsebene hervor. „Er hat angemessene Strukturen entworfen, die uns auch heute noch gut dienen“. Wichtig seien auch die Einrichtung eines regionalen Netzes für die Erwachsenenbildung im Bistum und der Ausbau des Erbacher Hofes in Mainz durch ihn gewesen. Rolly sei gerade in den letzten zehn Jahren für Kardinal Hermann Volk eine große Stütze gewesen, sagte Lehmann. Der Kardinal erinnerte daran, dass Rolly ihn am Tag seiner Bischofsernennung (23. Juni 1983) persönlich am Mannheimer Hauptbahnhof abgeholt und nach Mainz gefahren habe, um ihn dem Mainzer Domkapitel vorzustellen.

In seiner Ansprache am Ende der Vesper dankte Weihbischof Rolly vielen Wegbegleitern für ihre Zuwendung und Unterstützung. Wörtlich sagte er: „Als ab Anfang des Jahres die Sprache auf meinen 80. Geburtstag kam, habe ich immer gesagt: ‚Bei meinem Gesundheitszustand rechne ich nicht mehr damit.’“ Deshalb danke er an diesem Tag besonders Gott für die Gabe des Lebens. Eine schwere Erkrankung im Jahr nach seiner Emeritierung habe viele Veränderungen in sein Leben gebracht, sagte Rolly. Er habe die Erkrankung als Herausforderung erlebt, da sie enge Grenzen für Begegnungen gezogen habe. In dieser Zeit habe er viel Beistand erfahren von Ärzten, Pflegepersonal und „vielen Menschen, die mich in ihr Gebet miteingeschlossen haben. Das tut gut. Der fürbittende Zuspruch schenkt Kraft.“ Nach wie vor nehme er gerne am Geschehen im Bistum Mainz und der Weltkirche teil, sagte Rolly.

Domdekan Heinz Heckwolf hatte die Gläubigen zu Beginn der Vesper begrüßt. Gekommen waren unter anderen die Mainzer Weihbischöfe, Dr. Werner Guballa und Dr. Ulrich Neymeyr, Weihbischof em. Dr. Franziskus Eisenbach, Erzbischof Dr. Karl-Josef Rauber, Apostolischer Nuntius in Belgien und im Großherzogtum Luxemburg sowie Dr. Günther Geis, Diözesanadministrator des Bistums Limburg. Musikalisch gestaltet wurde die Vesper vom Mainzer Domchor und der Domkantorei St. Martin unter Leitung von Domkapellmeister Mathias Breitschaft sowie Domorganist Albert Schönberger.

Wolfgang Rolly wurde am 25. November 1927 als zweites von fünf Kindern einer Lehrerfamilie in Darmstadt geboren. Nach Abschluss seines Theologiestudiums an den Universitäten in Mainz und München und an der Hochschule St. Georgen in Frankfurt wurde er am 28. Februar 1953 im Mainzer Dom durch Bischof Dr. Albert Stohr zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren in Lampertheim-St. Andreas und Gießen-St. Bonifatius (1953-1959) wirkte Rolly von 1959 bis 1972 als Religionslehrer an der Maria Ward-Schule in Mainz. In dieser Zeit am Mädchengymnasium war Rolly von 1965 bis 1971 auch Bundeskaplan im „Heliand“-Bund der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ). Im Januar 1972 war er zum Sekretär des Priesterrates im Bistum Mainz gewählt worden.

Am 2. Juli 1972 wurde Rolly im Mainzer Dom zum Bischof geweiht. Seitdem war er im Bistum Mainz als Bischofsvikar für die Pastoralen Räte sowie für den Bereich Weiterbildung und Erwachsenenbildung zuständig. 1978 wurde er als Domkapitular Mitglied des Mainzer Domkapitels. Im Jahr 1986 wurde er zum Domdekan gewählt. Als Bischofsvikar für die Pastoralen Räte im Bistum Mainz wurde er 1991 entpflichtet.

Von 1972 bis 1975 nahm Rolly an der Gemeinsamen Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland teil. In der Deutschen Bischofskonferenz war er Mitglied der Pastoralkommission, wo er von 1979 bis 1986 als „Jugendbischof“ die Unterkommission „Jugend“ leitete. Ab 1988 war er Mitglied der Publizistischen Kommission. Außerdem war Weihbischof Rolly Mitglied und lange Jahre stellvertretender Vorsitzender der Kommission „Erziehung und Schule“ der Deutschen Bischofskonferenz. Zweimal (1977 und 1987) war er von der Deutschen Bischofskonferenz zur Teilnahme an der Weltbischofssynode nach Rom entsandt worden. Am 20. Februar 2003 wurde Rolly nach Erreichen der Altersgrenze von 75 Jahren als Weihbischof emeritiert und am 30. April 2003 als Domdekan und Bischofsvikar.

tob (MBN)

 

Festakt zum 30-jährigen Bestehen des Katholischen Bildungswerkes Südhessen

Reinhold Schäfer wechselt ins Dekanat Offenbach / Elisabeth Eicher-Dröge folgt nach

Langen. „Die gemeindeorientierte Bildungsarbeit ist ein wichtiges Glied in der kirchlichen Präsenz vor Ort.“ Das sagte der Weiterbildungsdezernent des Bistums Mainz, Domkapitular Jürgen Nabbefeld, am Sonntag, 18. November, beim Festakt zum 30-jährigen Bestehen des Katholischen Bildungswerkes Südhessen in Langen-St. Albertus. Aufgabe der regionalen Bildungswerke sei „vor allem Unterstützungs- und Servicestationen für die Bildungsarbeit der Gemeinden“ zu sein. Er dankte besonders den Bildungsbeauftragten der Gemeinden für ihr „unersetzliches Engagement“.

Das Katholische Bildungswerk Südhessen wurde am 1. November 1977 gegründet. Nach der Einrichtung des regionalen Bildungswerkes Rheinhessen im Jahr 1976, war Südhessen damit das zweite regionale Bildungswerk im Bistum Mainz. Erster Regionalreferent der Einrichtung war Günther Gremp. Mit seiner Geschäftsstelle in Rüsselsheim ist das Katholische Bildungswerk Südhessen zuständig für die Katholische Erwachsenenbildung in den Landkreisen Offenbach-Stadt, Offenbach-Land und Groß-Gerau.

Nabbefeld wies in seiner Ansprache darauf hin, dass die religiös-theologische Bildung ein wichtiger Schwerpunkt der regionalen Bildungsarbeit sei. „Glaube ist in unserer hoch individualisierten Welt zur Privatsache erklärt worden und somit für viele Menschen unaussprechlich geworden. Das, was unser Leben trägt und hält, ist nicht mehr Bestandteil alltäglicher Gesprächskultur.“ Vielfach würden Wirtschaftsunternehmen versuchen, diese Lücke zu schließen, sagte Nabbefeld. „An die Stelle des Glaubens an den menschenfreundlichen Gott ist längst die gnadenlose Religion des Marktes getreten.“

Personeller Wechsel beim Bildungswerk Südhessen im kommenden Jahr

Domkapitular Nabbefeld dankte dem Pädagogischen Leiter des Bildungswerkes Südhessen, Reinhold Schäfer für seine Arbeit, „besonders für Ihr Engagement, für Ihre Offenheit und Loyalität, für Ihre kritische Begleitung“. Schäfer hatte am 1. November 1983 die Leitung des Bildungswerkes Südhessen übernommen. Nabbefeld kündigte an, dass Schäfer zum 1. Februar 2008 eine neue Aufgabe im Dekanat Offenbach übernehmen wird. Dr. Elisabeth Eicher-Dröge, die bisher das Bildungswerk Rheinhessen leitet, wird die Aufgabe von Reinhold Schäfer übernehmen. Schäfers Verabschiedung und die Vorstellung seiner Nachfolgerin findet am 30. Januar 2008 in Dietzenbach statt.

Der Direktor des Bildungswerkes der Diözese Mainz, Dr. Hartmut Heidenreich, dankte den ausscheidenden Bildungsbeauftragten für ihre Arbeit. Anne-Marie Gunsam und Günter Constantin vom Beirat des Bildungswerkes würdigten in ihren Grußworten die große Motivation, die die Gemeinden durch das Bildunsgwerk erhielten. Vor dem Festakt fand in der Kirche ein Konzert des Gospelchors „Sound Connection“ unter Leitung von Dr. Jörg Erdmann statt. Reinhold Schäfer hatte dazu rund 600 Besucher begrüßt.

tob (MBN)

 

Berichte

Firmpastoral war Schwerpunkt

Diözesanversammlung im Bistum Mainz / Letzte Sitzung in der Amtszeit 2004-2008

Mainz. Mit der Firmpastoral im Bistum Mainz hat sich die Diözesanversammlung bei ihrer Sitzung am Samstag, 24. November, im Erbacher Hof in Mainz auseinandergesetzt. Vorgestellt wurden der Text „Kleine Theologische Hinführung zum Sakrament der Firmung“ von Kardinal Karl Lehmann, Bischof von Mainz, sowie ein Eckpunktepapier zur Firmpastoral in der Diözese. Die Diözesanversammlung empfahl Kardinal Lehmann beide Texte zur Inkraftsetzung. Sie sollen gemeinsam mit einer Literaturliste als Pastorale Richtlinie Nr. 15 „Eckpunkte zur Firmpastoral im Bistum Mainz“ veröffentlicht werden.

Im Rahmen der Diözesanversammlung verlas Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann die theologische Hinführung des Kardinals. Lehmann konnte selbst nicht zur Diözesanversammlung kommen, da er am Konsistorium in Rom teilnahm. In seinem Text bezeichnet er die Firmung als „Gabe und Aufgabe“ zugleich: „Sie bedeutet die Gabe des Geistes zur Entfaltung der Taufgnade in einem wirklich christlichen Lebenszeugnis.“ Sie stelle in besonderer Weise die „Erneuerung, Bekräftigung und Stärkung der in der Taufe empfangenen und zu entfaltenden Gnade“ dar.

Der Kardinal spricht sich auch für eine „gewisse Selbigkeit“ des Firmalters im gleichen pastoralen Raum aus. „Hier darf, besonders auch im Blick auf die Schule, das Firmalter nicht zu unterschiedlich ausfallen. Dies gilt besonders auch für die anzustrebende Gemeinsamkeit der Firmpastoral in den neuen pastoralen Strukturen“, schreibt Lehmann. Weiter heißt es: „Wenn man das Firmalter im Bereich von 14 bis 16 Jahren als Regel ansetzt, muss man selbstverständlich bereit sein, ältere Jugendliche, auf die man stößt oder die man gelegentlich einlädt, in einem eigenen Firmkurs zu begleiten. Dieser sollte innerhalb größerer pastoralen Strukturen von Zeit zu Zeit angeboten werden.“

Bezüglich des Firmpatenamtes unterstreicht Lehmann, dass es nicht „auf einen gut gemeinten Freundschaftsdienst für die Eltern“ reduziert werden dürfe: „Das Glaubensbekenntnis der Paten muss ernst genommen werden.“ Zudem sei es ein „besonders schönes und ausdrucksstarkes Zeichen“, wenn sich junge Menschen, die vor nicht zu langer Zeit die Firmung empfangen haben, als Katecheten engagierten. „Der Ernst und die Freiwilligkeit, die Glaubwürdigkeit und die Fruchtbarkeit der Firmung im Leben werden durch diesen Dienst ehrenamtlicher Mitchristen in erfreulicher Weise gestärkt. Freilich sind dazu auch eine kleine Ausbildung und eine angemessene Fortbildung notwendig, die in den neuen pastoralen Strukturen wirksam geleistet werden können“, schreibt Lehmann.

Eckpunktepapier zur Firmpastoral

Das „Eckpunktepapier zur Firmpastoral im Bistum Mainz“ ist das Ergebnis eines bistumsweiten Diskussionsprozesses zur Firmpastoral in diesem Jahr. Es wurde von der dezernatsübergreifenden Projektgruppe AG Firmpastoral im Bischöflichen Ordinariat unter der Leitung von Rainer Stephan, Referent für Gemeindekatechese im Seelsorgeamt des Bischöflichen Ordinariates, erarbeitet.

Laut dem Papier sollte ein Firmkurs unter anderem auf eine „Auseinandersetzung über existenzielle Fragen der Jugendlichen“, auf „die Erfahrung einer lebendigen Glaubensgemeinschaft“ sowie auf die „Vermittlung von Glaubensinhalten und ihre Bedeutung für das Leben“ zielen. Vorgeschlagen wird eine Orientierung an folgenden Themen: „Das Wirken des Heiligen Geistes in Kirche und Welt“, „Die Antwort auf den Glauben“, „Lebendige Spiritualität“ und „Das Sakrament der Firmung“.

Im Eckpunktepapier wird sich auch für ein „gemeinsames Firmkonzept in der pastoralen Einheit“ ausgesprochen: „Ein gemeinsames Firmkonzept wird vom Team der Hauptamtlichen auf der Basis der Eckpunkte zur Firmpastoral im Bistum Mainz entworfen. Das Konzept ist mit allen Verantwortlichen in der pastoralen Einheit abgestimmt und kann in den Kooperationsvertrag aufgenommen werden.“ Zudem wird vorgeschlagen, die Religionslehrer aller Firmbewerber über das Konzept, den Beginn und die Inhalte des Firmkurses zu informieren und zur Feier der Firmung einzuladen. Außerdem wird in dem Eckpunktepapier empfohlen, so genannte „Firm-Co-Piloten“ zur Mitarbeit einzuladen: Gefirmte Jugendliche aus der vorangegangenen Firmvorbereitung sollen bei der Leitung von Firmgruppen mithelfen und die Jugendlichen im Sonntagsgottesdienst begleiten. Auch ein Dekanatsjugendgottesdienst für alle Firmbewerber und Neugefirmten im Dekanat wird angeregt.

Für das Jahr 2007 hatte Kardinal Lehmann die Frage nach der Firmvorbereitung zum zentralen Bistumsthema bestimmt. Aus diesem Anlass fanden beispielsweise seit August insgesamt vier regionale Katechetentage in Mainz, Ilbenstadt, Offenbach und Bensheim statt, an denen mehr als 400 Katechetinnen und Katecheten teilnahmen. Die Katechetentage sollten ein Forum bieten, um mit den haupt- und ehrenamtlichen Katecheten ausführlich über Inhalte, Methoden und Organisation der Firmvorbereitung im Bistum Mainz ins Gespräch zu kommen. Ziel der Katechetentage war es, bis zur Diözesanversammlung bistumsweit gültige Eckwerte und Ziele für die Firmvorbereitung im Bistum Mainz zu erarbeiten. Auch im Diözesanpastoralrat, im Priesterrat, in der Dekanekonferenz sowie im Katholikenrat wurde das Sakrament der Firmung thematisiert.

Weitere Tagespunkte der Diözesanversammlung waren der Strukturprozess im Bistum Mainz „Lebendige Gemeinden...in erneuerten pastoralen Einheiten“ sowie ein Rückblick auf die Pfarrgemeinderatswahlen am 10. und 11. November dieses Jahres. Zudem stellte Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz, die Broschüre „Argumente für den Religionsunterricht an öffentlichen Schulen!“ der Deutschen Bischofskonferenz vor.

Die Sitzung der Diözesanversammlung war die letzte in der Amtszeit 2004-2008. In einem von Generalvikar Giebelmann verlesenen Brief dankte Kardinal Lehmann den Mitgliedern in den Räten für ihre Mitarbeit und ihr Engagement. „Sie haben in allen diözesanen Räten, dem Katholikenrat, dem Pastoralrat, dem Priesterrat, dem Ordensrat, dem Kirchensteuerrat und der Dekanekonferenz, ja schließlich auch in der Diözesanversammlung, viel Zeit investiert und gemeinsam, besonders auch in den Sachausschüssen, eine vielfach ausgezeichnete Arbeit für das Bistum geleistet“, schreibt Lehmann.

Stichwort: Diözesanversammlung

Die Diözesanversammlung des Bistums Mainz - die es in vergleichbarer Form nur noch im Bistum Rottenburg-Stuttgart gibt - tritt in der Regel einmal im Jahr zusammen. Das synodale Beratungsgremium mit rund 125 Mitgliedern setzt sich unter dem Vorsitz des Bischofs aus den diözesanen Räten (Priesterrat, Katholikenrat und Konferenz der Dekane) und den Vertretern der Bistumsleitung zusammen. Hinzu kommen Vertreter von Orden, der pastoralen Berufsgruppen und des Diözesan-Caritasverbandes.

Stichwort: Firmung

Das Sakrament der Firmung gehört mit Taufe und Eucharistie zu den so genannten Einführungssakramenten. Die Spendung der Firmung geschieht durch Handauflegung und Salbung der Stirn mit den Worten: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“ Der Ritus steht für den Empfang des Heiligen Geistes zur Stärkung des persönlichen Glaubens und als Zeichen für die Verbundenheit mit allen anderen Glaubenden. Während der Firmung legt der Pate dem Firmling die Hand auf die Schulter. Damit drückt er aus, dass er ihn auf seinem Glaubensweg stärken will. In der Regel wird die Firmung im Alter zwischen 14 und 16 Jahren gespendet. Die Firmlinge bekräftigen in der Firmung ihre Entscheidung, Christ zu sein. Während bei der Taufe noch Eltern und Paten für sie entschieden haben, treten sie nun selbst für ihren Glauben ein. In diesem Sinn vollendet die Firmung die Taufe.

am (MBN)

 

Neue Ausdrucksformen des Sakralen entwickeln

Festakt zum 50-jährigen Bestehen des Mainzer Diözesanbauamtes

Mainz. Im Rahmen einer Feierstunde hat der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, am Mittwoch, 21. November, die Arbeit des Mainzer Diözesanbauamtes gewürdigt. Lehmann wies auf die besondere Spannung von Bewahren und Verändern hin, die dem Bauamt aufgegeben sei. Es müsse verhindert werden, „dass es in den Kirchen zu einer Musealisierung kommt, denn wir wollen sie als Gotteshäuser nutzen“. Deshalb brauche es manchmal „auch den Mut, etwas zu ändern“, sagte Lehmann. Er sei sehr dankbar dafür, dass es während seiner Amtszeit als Mainzer Bischof keine schweren Konflikte der Bauverwaltung mit den Pfarreien gegeben habe. „Die Mitarbeiter des Bauamtes haben die Gespräche immer mit Behutsamkeit und menschlich fair geführt und einen Gesprächsfaden niemals abreißen lassen“, sagte der Kardinal. Dem Festakt in der Mainzer Karmeliterkirche war eine Vesper vorausgegangen.

„Liturgische Funktionsgerechtigkeit“ sei ein wichtiges Prinzip kirchlichen Bauens, sagte der Münchner Liturgiewissenschaftler Winfried Haunerland, dessen Festvortrag mit „Raum formt Feier. Zur Wechselbeziehung von Architektur und Liturgie“ überschrieben war. „Gottesdiensträume, in denen den liturgischen Funktionsträgern erst lang und breit die liturgischen Orte und Wege erklärt werden müssen, unterstützen nicht die Sicherheit, die eigentlich das gottesdienstliche Ritual den Handelnden geben will.“ Allerdings werde die Forderung nach liturgischer Funktionsgerechtigkeit nicht durch einen stillosen Funktionsbau angemessen erfüllt. Wörtlich sagte Haunerland: „In der Architektur, ihrer Formensprache und ihrem Material muss aufstrahlen, dass es in der Feier des Gottesdienstes um die Begegnung mit dem heiligen Gott selbst geht. Unter diesem Aspekt wird deshalb zu Recht wieder gefordert, dass Kirchen sakrale Bauten sein sollen.“

Die Architektur könne jedoch nicht die Ausdrucksformen der Vergangenheit einfach übernehmen und kopieren, sagte Haunerland. „Es gehört vielleicht zu den großen Herausforderungen der Gegenwart, neue Ausdrucksformen des sakralen Kirchenbaus zu entwickeln, die den Kirchen als Gottesdiensträumen angemessen sind und nicht nur oberflächliches Design und ästhetische und ästhetisierende Verzierung sind.“ Ein Ausgleich zwischen liturgischer Funktionsgerechtigkeit und sakraler Gesamtwirkung eines Raumes werde nur zu finden sein, „wenn der Dialog zwischen Liturgiekundigen und Architekten gepflegt wird“, sagte Haunerland.

Hauptaufgabe des Bauamtes sei es, „Räume zu schaffen für die Begegnung zwischen den Menschen und Gott“, sagte Baudezernent Johannes Krämer in seiner kurzen Einführung des Festredners. Dies gelinge, „weil im Bauamt Menschen arbeiten und gearbeitet haben, die ihre Aufgabe darin sehen, verbindend tätig zu sein“. Krämer wies darauf hin, dass die Karmeliterkirche im kommenden Jahr renoviert werde und der Kirchenraum aus dem 14. Jahrhundert „zu einem besonderen Begegnungsort umgestaltet werden soll, der anspricht und inspiriert“. Die Begrüßung der Gäste hatte der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, übernommen. Musikalisch gestaltet wurde die Feier von einer Schola aus Mitarbeitern des Dezernates Bau- und Kunstwesen unter Leitung von Thomas Drescher sowie von Nicolo Sokoli (Tenor), Berthold Mangelmann (Blockflöte) und Dan Zerfaß (Orgel). Danach fand ein Empfang in der Säulenhalle der Volkshochschule statt.

Stichwort: Diözesanbauamt

Das Mainzer Diözesanbauamt ist für alle Baumaßnahmen der Kirchengemeinden und Bistumseinrichtungen zuständig. Es ist Teil des Dezernates Bau- und Kunstwesen, zu dem auch die kirchliche Denkmalpflege mit dem Dom- und Diözesanmuseum und die Abteilung Orgeln und Glocken gehören. Allein in den 340 Pfarreien gibt es einen Bestand von rund 500 Kirchen, etwa 500 Pfarr- und Gemeindehäusern sowie 200 Kindertagesstätten. Für die Bauberatung und Baubetreuung sind die Architekten des Diözesanbauamtes die ersten Ansprechpartner für die Pfarreien und Einrichtungen im Bistum. Geleitet wird das Dezernat Bau- und Kunstwesen seit dem 1. September 2003 von Baudirektor Johannes Krämer. Der erste Leiter des Diözesanbauamtes war der Gießener Architekt Karl Josef Dicke, der am 1. Juli 1957 von Bischof Albert Stohr berufen wurde. Ihm folgten Paul Schotes (1971 bis 1995) und Manfred Stollenwerk (1995 bis 2003).

tob (MBN)

 

Lehmann: Lesen ist eine ungewöhnlich schöpferische Tätigkeit

Festveranstaltung „30 Jahre Vorlesepaten in Rheinland-Pfalz“ im Mainzer Schloss

Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat das ehrenamtliche Engagement von Vorlesepaten gewürdigt. „Ich danke Ihnen für die Unverdrossenheit, mit der Sie sich für diese wichtige Aufgabe zur Verfügung stellen“, sagte er am Mittwoch, 21. November, bei einer Festveranstaltung zum Jubiläum „30 Jahre Vorlesepaten in Rheinland-Pfalz“ im Mainzer Schloss. „Ich freue mich, dass so viele Menschen bereit sind, mit Kindern zu lesen, denn Lesen und auch das Zuhören sind ungewöhnlich schöpferische Tätigkeiten.“ Vorlesen sei jedoch nicht nur für Kinder geeignet, sagte Lehmann. „Es ist ein gutes Werk der Barmherzigkeit, auch alten und kranken Menschen durch Vorlesen die Welt zu erschließen.“ Doris Ahnen, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz, bezeichnete die Initiative als „ganz wichtigen Partner“ der Landesregierung in der Leseförderung.

Vor 30 Jahren haben die Fachstelle für Katholische Öffentliche Büchereiarbeit (KÖB) des Bistums Mainz zusammen mit der Stiftung Lesen die Initiative „Vorlesepaten“ in Rheinland-Pfalz ins Leben gerufen. Die bundesweit erste Einrichtung dieser Art organisiert regelmäßig Vorlesestunden in Kindergärten und anderen Einrichtungen. In Mainz werden die Vorlesestunden der rund 70 Vorlesepaten, an denen jährlich über 10.000 Kinder teilnehmen, im „Mainzer Vorlesekalender“ veröffentlicht. Mittlerweile gibt es bundesweit rund 9.000 Vorlesepaten.

Mit den Vorlesepaten solle die „Vorlesekultur wieder zum Leben erweckt werden“, sagte Horst Patenge, Leiter der Büchereifachstelle des Bistums Mainz. Die erste Vorlesestunde vor 30 Jahren im Mainzer Gutenberg-Museum mit 100 Kindern sei der Beginn eines Lernprozesses gewesen. „Die Kinder haben uns beigebracht, was wichtig ist: Es sollen Geschichten sein, man muss an die Orte gehen, wo die Kinder sind, und es hat sich gezeigt, dass vor allem Menschen mit Lebenserfahrung als Vorlesepaten beliebt sind“, sagte Patenge.

Heinrich Kreibich, Geschäftsführer der Stiftung Lesen, betonte, dass es auch künftig einer verstärkten Bewusstseinsbildung für das Vorlesen bedürfe. Ebenso notwendig sei der weitere Ausbau des ehrenamtlichen Engagements beim Vorlesen. Er wies darauf hin, dass nach Untersuchungen 47 Prozent der Eltern in Deutschland ihren Kindern nicht mehr vorlesen. Bei Migranten betrage die Quote sogar 80 Prozent. Deshalb sei es wichtig, noch mehr Vorlesepaten mit Migrationshintergrund zu gewinnen.

Durch den Abend führte der Autor und Fernsehmoderator David Kadel, der zu Kurzinterviews auch den Mainzer Oberbürgermeister Jens Beutel, den Autor Stefan Gemmel und die Mainzer Vorlesepaten Franzjosef Hauser und Claudia Presser auf die Bühne bat. Presser, die als ehrenamtliche Mitarbeiterin der Katholischen Bücherei am Dom tätig ist, war im Oktober vom Deutschen Vorlesepreis als „Vorleserin des Jahres 2007“ ausgezeichnet worden. Musikalisch gestaltet wurde der Abend von Oliver Stemmel mit Band.

tob (MBN)

 

Spende der Schott AG für neue Glocken in Mainz-St. Stephan

Einweihung für 2009 zum Gedenktag der Bombardierung von Mainz am 27. Februar geplant

Mainz. Die Mainzer Schott AG spendet 200.000 Euro zur Anschaffung von drei neuen Glocken und der Sanierung des Glockenturms von Mainz-St. Stephan. Das gaben Professor Udo Ungeheuer, Vorstandsvorsitzender der Schott AG, und der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, am Mittwoch, 21. November, vor Journalisten im Kreuzgang von St. Stephan bekannt. Kardinal Lehmann dankte dem Unternehmen für die Unterstützung: „Mit seiner über 1000-jährigen Geschichte ist St. Stephan ein großes Monument der Glaubensgeschichte in Mainz. Die Spende ist nicht nur ein Zeichen der Wertschätzung von St. Stephan und der Mainzer Kirche, sondern sie bringt vor allem auch Anerkennung für die Menschen zum Ausdruck, die in St. Stephan Gebet, Besinnung und Nähe zu Gott suchen.“

Zum ersten Mal sollen die Glocken im Rahmen des Gedenkens an die Zerstörung der Stadt Mainz im Zweiten Weltkrieg läuten, sagte Lehmann. Von der Bombardierung war auch St. Stephan stark betroffen. „Die Gedenkveranstaltung der Stadt Mainz, die immer am 27. Februar in der Ruine von St. Christoph begangen wird, soll deswegen 2009 in St. Stephan stattfinden. Ich bin froh, dass Oberbürgermeister Jens Beutel seine Bereitschaft erklärt hat, die Veranstaltung für dieses eine Mal zu verlegen“, betonte Lehmann.

Professor Ungeheuer wies darauf hin, dass die Schott AG im Jahr 2009 ihr 125-jähriges Firmenjubiläum feiert. „Der sanierte Turm und die neuen Glocken von St. Stephan wären dann ein sichtbares und hörbares Zeichen unserer Verbundenheit mit Mainz und seiner Bevölkerung.“ Schott verstehe sich „als Teil von Mainz und möchte als guter Nachbar zum Wohl der Stadt und ihrer Einwohner aktiv sein“, betonte Ungeheuer. „Gelebte Verantwortung für die Gesellschaft, vor allem aber für die Mitarbeiter, ist seit jeher Teil der Unternehmenskultur von Schott. Wir engagieren uns daher nachhaltig für die Lösung gesellschaftlicher Probleme und unternehmerischer Herausforderungen.“

Derzeit gibt es nur eine Glocke im Glockenturm von St. Stephan: die Beatrix-Glocke aus dem Jahr 1493. Sie ist die drittälteste der Stadt Mainz und war zuvor in der St. Emmerans-Kirche, die jedoch im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. So kam die Glocke in den 1950er-Jahren nach St. Stephan. Bei der Bombardierung von Mainz im Zweiten Weltkrieg war der Glockenturm von St. Stephan ausgebrannt, die Glocken teilweise herab gestürzt. Um die Beatrix-Glocke künftig zu schonen und zugleich zu ergänzen, soll das Geläute jetzt durch die Spende der Schott AG um drei Glocken ergänzt werden, die ihre bisherigen Funktionen wie Angelus-, Werktags- und Sonntagsläuten übernehmen sollen.

Pfarrer Stefan Schäfer erläuterte, dass die Glocken nach den drei Patronen von St. Stephan benannt werden: hl. Maria Magdalena, hl. Stephanus und hl. Willigis. Er dankte der Firma Schott im Namen der Pfarrgemeinde St. Stephan „für die großzügige Spende“. Einen besonderen Dank richtete er auch an den stellvertretenden Verwaltungsratsvorsitzenden von St. Stephan, Alfons Kalteier, der Schott um Unterstützung angefragt hatte.

Der zuständige Architekt Alwin Bertram wies darauf hin, dass die Ergebnisse der Ausschreibung für die Glocken inzwischen vorliegen. Der Glockenguss solle dann im Mai oder Juni 2008 erfolgen. Insgesamt werde das neue Geläute ein Gewicht von 5.200 Kilogramm haben, sagte Bertram. Gegossen werden eine d-Glocke (1.900 Kilogramm und 145 Zentimeter Durchmesser), eine e-Glocke (1.400 Kilogramm und 128 Zentimeter Durchmesser) und eine g-Glocke (800 Kilogramm und 108 Zentimeter Durchmesser). Die vorhandene Beatrix-Glocke ist eine fis-Glocke und hat ein Gewicht von 1.100 Kilogramm bei einem Durchmesser von 118 Zentimetern.

Günter Schneider, Glockensachverständiger des Bistums Mainz, erläuterte, dass die Stimmung des neuen Geläuts den Anfang der D-Dur-Tonleiter darstelle. „Das ist ein etwas ungewöhnliches Geläut, aber gerade am Niederrhein findet es sich häufig.“ Bei der Festlegung der Stimmung für die neuen Glocken sei es nicht nur notwendig gewesen, die bereits vorhandene Glocke und die Schwingungen des Turmes zu berücksichtigen, sondern auch die Geläute der umliegenden Kirchen, besonders von St. Johannis, St. Quintin und dem Mainzer Dom.

tob (MBN)

 

„Das letzte Wort haben die Zeugen“

Weihnachtsprospekt von Infoladen und Publikationsabteilung erschienen

Mainz. Im Infoladen des Bistums Mainz ist jetzt das Buch „Das letzte Wort haben die Zeugen: Alfred Delp“ erhältlich. Die 64-seitige Publikation erscheint in der Reihe „Mainzer Perspektiven“ und vereint zwei Vorträge von Kardinal Karl Lehmann, Bischof von Mainz, und Professor Michael Kißener, Professor für Zeitgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Die Vorträge wurden anlässlich einer Matinee im „Haus am Dom“ in Mainz zum 100. Geburtstag von Pater Alfred Delp SJ (1907-1945) im Oktober dieses Jahres gehalten. Ergänzt wird das Buch durch eine Bilddokumentation sowie durch eine Liste mit auswählten Publikationen von und über Alfred Delp. Die Reihe „Mainzer Perspektiven“ wird herausgegeben von Dr. Barbara Nichtweiß, Leiterin der Abteilung Publikationen im Bischöflichen Ordinariat.

Der Infoladen hat zudem einen Weihnachtsprospekt herausgegeben. Neben Weihnachtskarten, Musik-CDs, Büchern und Kulinarischem aus verschiedenen Klöstern gibt es auch Angebote zugunsten des Mainzer Domes.

Hinweise:

  • Infoladen des Bistums Mainz, Heiliggrabgasse 8, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-888, Fax: 06131/253-845, Internet: http://www.bistum-mainz.de/infoladen
  • Karl Kardinal Lehmann / Michael Kißener: „Das letzte Wort haben die Zeugen: Alfred Delp)“. Mainzer Perspektiven: Orientierungen 6, hrsg. von Barbara Nichtweiß. Bistum Mainz Publikationen 2007, 64 Seiten, fünf Euro. ISSN: 0947-629X, ISBN: 978-3-934450-31-8.

am (MBN)

 

Ratzingers „Jesus von Nazareth“ ist das „Buch des Jahres“

Albert Raffelt und Ulrich Ruh stellten theologische Neuerscheinungen vor

Mainz. Das Erscheinen des Jesus-Buches von Papst Benedikt XVI. sei mit Abstand das herausragende Ereignis auf dem Markt des religiösen Buches im Jahre 2007. Bei der Vorstellung von Neuerscheinungen erklärten Prof. Dr. Albert Raffelt und Dr. Ulrich Ruh, beide Freiburg i.Br., am Donnerstag, 22. November, in der Bistumsakademie Erbacher Hof in Mainz, Ratzingers „Jesus von Nazareth“ sei „in mehrfacher Hinsicht das Buch des Jahres“. Raffelt, stellvertretender Direktor der Freiburger Universitätsbibliothek, und Ruh, Chefredakteur der Monatsschrift „Herder Korrespondenz“, stellen seit Jahren, jeweils im November, unter dem Titel „Gottsucher und Lebensdeuter“ Neuerscheinungen aus Theologie und Philosophie vor.

Ruh legte dar, die Besonderheit des Buches liege darin, dass ein Papst ein theologisches Buch zu einem zentralen Thema, der Person Jesus Christus, schreibe, und dass diese Veröffentlichung allein in deutscher Sprache die riesige Auflage von 400.000 Exemplaren erreicht habe. Der Papst habe sich ausdrücklich der Kritik gestellt. Aber davon abgesehen habe das Buch ohnehin eine Fülle von Reaktionen ausgelöst und weitere Buchveröffentlichungen provoziert, was Raffelt als einen „Glücksfall für einen Bibliothekar“ bezeichnete.

Besonders interessant sind aus der Sicht der Referenten - beide sind Schüler von Karl Lehmann - die Stellungnahmen der Bibelwissenschaftler. Gewichtige katholische und evangelische Stimmen seien in dem von Thomas Söding, Professor für Biblische Theologie in Wuppertal, herausgegebenen Büchlein „Das Buch des Papstes. Die Antwort der Neutestamentler“ gesammelt. Darin werde deutlich, dass die Autoren die Kritik Ratzingers an einer historisch-kritischen Engführung der Bibelauslegung positiv aufnehmen. Der Papst zeige in seinem Buch die Notwendigkeit, aber auch die Grenzen der historisch-kritischen Methode in der Bibelauslegung auf und fordere die geistlich-spirituelle Auseinandersetzung mit der Gestalt Jesu. Der evangelische Neutestamentler Jörg Frey, München, betone in seinem Beitrag, dass der Papst mit seinem Jesus-Buch seinem „ureigenen Auftrag“ nachkomme.

Neben diesem als besonders lesenswert hervorgehobenen Buch empfahl Ruh die Lektüre zweier Bücher, die sich mit der Gottesfrage auseinandersetzen. Jürgen Werbicks „Gott verbindlich: Eine theologische Gotteslehre“ sei eine „Fundgrube auf hohem Niveau“. Manfred Lütz habe mit seinem Buch „Gott: Eine kleine Geschichte des Größten“ einen beachtlichen Platz in den Bestsellerlisten erobert. Auf die in den vergangenen Jahren immer wieder diskutierten Reizthemen wie Hexenverfolgung, Inquisition, Antijudaismus usw. gebe das Buch von Arnold Angenendt „Toleranz und Gewalt: Das Christentum zwischen Bibel und Schwert“ nach Auffassung Ruhs überzeugende Antworten. Der Autor beziehe den Islam mit ein und zeige auf, dass Werte wie Menschenwürde und Toleranz christliche Ursprünge haben.

Raffelt verwies darüber hinaus auf das in der Reihe „Quaestiones disputatae“ von Peter Walter, Freiburg, herausgegebene Werk „Gottesrede in säkularer Kultur“, auf die „Gottesverständigung: Eine kommunikative Religionstheologie“ von Edmund Arens und auf Robert Spaemanns „Das unsterbliche Gerücht: Die Frage nach Gott und die Täuschung der Moderne“. Er zeige auf, dass mit dem Schwinden der Gottesfrage auch die Wahrheitsfrage schwinde. Raffelt lobte die Fähigkeit Spaemanns, über die Fachtheologen hinaus eine breite Leserschicht anzusprechen.

Hilfreich für die Fragen des interreligiösen Dialogs sind nach seiner Einschätzung auch zwei Bücher, die sich mit der Regensburger Vorlesung des Papstes befassen: „Glaube und Vernunft“ mit Kommentaren von Gesine Schwan, Adel Theodor Khoury und Kardinal Karl Lehmann und das von Knut Wenzel herausgegebene Werk „Die Religionen und die Vernunft“. Raffelt hob hervor, dass der Papst mit seiner Regensburger Vorlesung „noch größere Wellen“ geschlagen habe als mit seinem Jesus-Buch. Lehmann gelinge es in seinem Kommentar, die schwierigen Zusammenhänge zu entflechten, und liefere so das Fazit dieser Debatte. Wenzel biete dazu, sozusagen als „Talk-Show-Ausgabe“, einen „postmodernen Blumenstrauß“ mit Texten prominenter Autoren.

Beachtung verdiene zu dieser Thematik auch das in einem „Almanach“ vorgestellte Programm des Verlags der Weltreligionen im Insel-Verlag, das Quellentexte der Weltreligionen zugänglich macht. Als einen Mangel kritisierte Raffelt allerdings, dass das neuzeitliche Christentum kaum vorkomme. Dennoch werde deutlich, dass Religion „publikumswirksam verkauft werden kann“. Wenzel biete dazu mit dem Buch „Was ist eine gute Religion?“ eine Auseinandersetzung auf hohem Niveau. Raffelt schloss mit einem Hinweis auf drei aktuelle Werkausgaben zeitgenössischer katholischer Theologen: Walter Kasper, Karl Rahner und Bernhard Welte.

Sk (MBN)

 

„Religionsunterricht erschließt Gotteshaus und Gottesdienst“

Verleihung der Missio canonica an 36 Religionslehrerinnen und -lehrer

Mainz. Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr hat am Freitag, 23. November, die Missio canonica an 36 Religionslehrerinnen und -lehrer aus dem nördlichen Teil des Bistums Mainz (Dekanate Alsfeld, Gießen, Wetterau-Ost und -West, Offenbach, Dreieich, Rodgau und Seligenstadt) erteilt. Neymeyr überreichte die Urkunden bei einem Gottesdienst in der Ostkrypta des Mainzer Domes. Die Eucharistiefeier beendete eine Tagung des Dezernates Schulen und Hochschulen von Donnerstag, 22., bis Freitag, 23. November, im Erbacher Hof in Mainz. Die Missio canonica ist der kirchliche Sendungsauftrag für Religionslehrer, ohne die kein Lehrer katholischen Religionsunterricht halten darf.

In seiner Predigt wies Neymeyr die Teilnehmer darauf hin, dass Religionsunterricht Gottesdienst und Gotteshaus „in grundlegender Weise“ erschließe - dies geschehe beispielsweise konkret in einem Unterrichtsgang zur Kirche. „Das religiöse Wissen, das er vermittelt, ist die Voraussetzung dafür, das Gotteshaus und den Gottesdienst zu verstehen“, sagte der Weihbischof. Allerdings vermittle der Religionsunterricht nicht nur Grundwissen über den Glauben der Kirche, sondern mache auch „mit Formen gelebten Glaubens“ vertraut und ermögliche „Erfahrungen mit Glaube und Kirche“. Neymeyr rief die Religionslehrer dazu auf, ihren Schülern „Zeugen des Glaubens“ zu sein. Der Glaube sollte nicht nur informativ weitergegeben werden, sondern auch „persönlich bezeugt“ werden. Er sei sich bewusst, dass Jugendliche durch den Religionsunterricht „quantitativ den meisten Kontakt zur Kirche hätten“, sagte der Weihbischof.

Bei der Tagung unter Leitung von Hochschulreferent Professor Clauß Peter Sajak und Lehramtsmentorin Dr. Brigitte Lob (beide Dezernat Schulen und Hochschulen im Bischöflichen Ordinariat) wurden in Workshops unter anderem Fragen zur Missio canonica oder zur Konfessionalität erörtert. Außerdem setzten sich die Teilnehmer mit den Texten des Gottesdienstes auseinander. Der Gottesdienst wurde musikalisch von den Teilnehmern der Tagung und Hans-Gilbert Ottersbach vom Schuldezernat an der Orgel gestaltet. Am Ende der Messfeier dankte Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, Dezernentin für Schulen und Hochschulen, Weihbischof Neymeyr für die Leitung des Gottesdienstes. Sie lud anschließend alle Anwesenden zu einem Empfang in den Erbacher Hof ein.

am (MBN)

 

In der Kirche zu Hause

Katholische Verbände im Bistum Mainz stellen sich vor

Mainz. „In der Kirche zu Hause - offen für die Gesellschaft“ heißt eine Broschüre, die die Arbeitsgemeinschaft der katholischen Verbände herausgeben hat. Sie wurde im Rahmen der Diözesanversammlung am Samstag, 24. November, von Bianka Mohr und Dr. Klaus Bermuth von der Geschäftstelle der AG Verbände an Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann und Domdekan Prälat Heinz Heckwolf übergeben. In der 26-seitigen Publikation, die in einer Auflage von 4.000 Exemplaren erschienen ist, stellen sich insgesamt 20 katholische Verbände aus dem Bistum Mainz vor, darunter die Ackermann-Gemeinde, der Familienbund der Katholiken oder der Sozialdienst katholischer Frauen.

In seinem Vorwort schreibt der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann: „Ich bin dankbar, wenn die Verbände dazu beitragen, dass wir auf dem Weg eines lebendigen Glaubens miteinander unterwegs bleiben. Diese Broschüre mag einen Einblick in die vielfältige Arbeit unserer katholischen Verbände im Bistum Mainz geben. Die Aufgaben, denen sich die Verbände stellen, führen nicht zu abgelegenen Provinzen des heutigen kirchlichen Handelns, sondern – zusammen mit anderen Prioritäten – in das Herz unseres Auftrags.“

am (MBN)

 

Bistümer erstellen Bildungs- und Erziehungsplan für katholische Kindertagesstätten

Arbeitsgruppe unter Leitung von Professor Ralf Haderlein vom RheinAhrCampus Remagen

Mainz/Fulda/Limburg. Die katholischen Bistümer Mainz, Fulda und Limburg haben beschlossen, den Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder von null bis zehn Jahren (BEP) im Rahmen ihres spezifischen Profils umzusetzen. Derzeit erarbeitet eine Arbeitsgruppe unter fachlicher Leitung von Professor Dr. Ralf Haderlein (Fachhochschule RheinAhrCampus in Remagen) vor dem Hintergrund eines christlichen Welt- und Menschenbildes auf der Grundlage des BEP dazu einen Plan aus.

Da die Mehrzahl der katholischen Einrichtungen auch Qualitätsmanagement betreibt, ist es notwendig, die Ziele des Planes auch mit den Qualitätszielen der Einrichtungen abzugleichen. Auf diese Weise wird es den katholischen Einrichtungen möglich, die Umsetzung des BEP auch entsprechend zu überprüfen und zu dokumentieren. Die Bistümer stellen fest, dass die Bemühungen des Landes um eine Verbesserung der Erziehungs- und Bildungsarbeit insbesondere in den Kindertagesstätten nicht mit einer Verbesserung der Personalausstattung der Einrichtungen einhergeht. Positiv wird bewertet, dass dadurch, dass der Bildungs- und Erziehungsplan künftig im Grundschulbereich verbindlich werden soll, künftig auch nichtkirchliche Einrichtungen sich im Rahmen der Vorbereitung auf die Schule der Frage nach der Vermittlung von Werten und Religiosität stellen müssen, die integraler Bestandteil des Planes des Landes ist.

tob (MBN)

 

Offenbacher Kirchentüren

Kirchen in Offenbach geben gemeinsam Adventskalender heraus

Offenbach. „Offenbacher Kirchen“ heißt ein vom Katholischen Bildungswerk Südhessen und von der Profilstelle Ökumene des evangelischen Dekanates Offenbach herausgegebener Adventskalender. Auf den 24 Türchen des Kalenders sind Kirchentüren aus Offenbach abgebildet, hinter denen sich Informationen zu halbstündigen Veranstaltungen verbergen, die an diesen Tagen jeweils um 17.00 Uhr in der entsprechenden Kirche stattfinden. Der Reinerlös des Kalenders (er kostet drei Euro) geht an die ökumenische Initiative „Essen und Wärme“ sowie an die „Ökumenische Hospizbewegung Offenbach e.V.“ Der Kalender ist erhältlich in den Gemeindebüchereien, in der Ketteler Buchhandlung sowie im Offenbach-Infocenter. Unterstützt werden die Kirchen von der Stadt Offenbach.

am (MBN)

 

Stichwort

Stichwort: Advent

Der Advent ist die Vorbereitungszeit auf Weihnachten am 25. Dezember, das Hochfest der Geburt des Herrn. Die Adventszeit umfasst die vier Adventssonntage vor Weihnachten und gehört zum Weihnachtsfestkreis, der bis zum Hochfest „Erscheinung des Herrn“ (Epiphanie) am 6. Januar dauert. Das Wort „Advent“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt „Ankunft“. Die Vorbereitung auf die Geburt Christi gehört ebenso zum Advent wie die Erwartung der Wiederkunft des Erlösers. Mit dem Ersten Advent beginnt das Kirchenjahr.

Die Dauer der Adventszeit ist bis heute nicht einheitlich. Auf dem Konzil von Trient (1545-1563) wurde sie auf vier Wochen festgelegt. In Mailand wird bis heute an einer sechswöchigen Adventszeit festgehalten. Seit Ende des vierten Jahrhunderts lässt sich zunächst in der gallischen und spanischen Kirche eine dreiwöchige Vorbereitung auf Weihnachten nachweisen. Im fünften und sechsten Jahrhundert dauerte der Advent dort 40 Tage, so lange wie die österliche Fastenzeit. Auch der Advent wurde als Bußzeit begangen, weil das Motiv der Wiederkunft Christi eine große Rolle spielte.

Das Brauchtum im Advent ist geprägt von der Lichtsymbolik. Die Erwartung von Christus als Licht der Welt findet ihren Ausdruck beispielsweise in den Kerzen des Adventskranzes, der sich nach dem Ersten Weltkrieg als Adventsschmuck durchgesetzt hat. Der evangelische Pfarrer Johann Heinrich Wichern hatte den ersten Adventskranz mit damals 24 Kerzen Mitte des 19. Jahrhunderts in einem Jugendheim in Hamburg aufgestellt. Daraus entwickelte sich der Adventskranz mit vier Kerzen, die an den Adventssonntagen nacheinander entzündet werden.

Im Advent führt das Bischöfliche Hilfswerk „Adveniat“ jedes Jahr eine Spendenaktion für die Kirche in Südamerika durch. Im Mittelpunkt der diesjährigen Jahresaktion steht das Thema Gerechtigkeit. Schwerpunktregion sind die Andenländer Chile, Argentinien, Peru, Bolivien, Ecuador und Kolumbien. Ein besonderes Augenmerk gilt der indianischen Bevölkerung in diesen Ländern, die bis heute unter Diskriminierung, Benachteiligung und mangelnder Chancengleichheit leidet. Die Weihnachtskollekten von Heiligabend und an den beiden Weihnachtsfeiertagen in den katholischen Pfarrgemeinden sind für die Arbeit des Hilfswerkes bestimmt.

tob (MBN)

 

Vorschau

BDKJ startet Advents-Weblog (ab 1.12.)

Zum dritten Mal E-Mail-Adventskalender von Kirche&Co. aus Darmstadt (ab 2.12.)

Mainz/Darmstadt. Mit einem Advents-Weblog stimmt der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Mainz ab Samstag, 1. Dezember, erstmals auf Weihnachten ein. Jeden Tag ist auf der Internetseite www.bdkj-mainz.de ein neuer Beitrag eingestellt: Die Geschichten, Gebete, Bildershows, Podcasts und Videos stehen unter dem Motto „Ein anderes Klima an Weihnachten“. So wird beispielsweise ein Video zu sehen sein, in dem der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, von seinem schönsten Weihnachtserlebnis erzählt. Die Internetbenutzer sind eingeladen, sich über die Beiträge auszutauschen. Ziel dieses interaktiven Angebotes ist es, dass sich junge Menschen bewusst auf die Zeit bis Weihnachten vorbereiten.

Licht-Spuren im Advent

Bereits zum dritten Mal beginnt am Sonntag, 2. Dezember, der E-Mail-Adventskalender des ökumenischen Kirchenladens Kirche&Co. in Darmstadt. Bis Weihnachten erhalten die Teilnehmer des Kalenders jeden Tag eine E-Mail mit einem Text- und Bildimpuls. Der Kalender, der im vergangenen Jahr von 3.400 Menschen genutzt wurde, steht in diesem Jahr unter dem Motto „Licht-Spuren im Advent“. Die Impulse werden von katholischen und evangelischen Seelsorgerinnen und Seelsorgern gestaltet. Nach Aussage von Pastoralreferent Bernd Lülsdorf von Kirche&Co., einer der Initiatoren der Aktion, liegen bis jetzt bereits 3.800 Anmeldungen für den E-Mail-Kalender vor.

Hinweise:

am (MBN)

 

„Tag der offenen Tür“ am Willigis-Gymnasium (1.12.)

Abitur ab kommenden Jahr bereits nach acht Jahren möglich

Mainz. Das Willigis-Gymnasium ist eine von neun Schulen in Rheinland-Pfalz, die ab dem nächsten Schuljahr ihre Schüler in nur acht Jahren zum Abitur führen dürfen. Am Samstag, 1. Dezember, stellt das Willigis seine von der Landesregierung gebilligte Konzeption erstmals einer größeren Öffentlichkeit vor. Zu ihrem „Tag der offenen Tür“ erwartet die Schule einen starken Andrang interessierter Kinder und Eltern.

Dabei nutzt das Willigis seine Stärke als Schulverbund von Gymnasium und Realschule: In der gemeinsamen Orientierungsstufe haben die Kinder genügend Zeit, ihre Lerngeschwindigkeit an die verkürzte Gymnasialzeit anzupassen. Langsamer lernende Schüler brauchen dennoch nicht um ihr Abitur fürchten; sie können ab der siebten Klasse die Willigis-Realschule besuchen und sich mit einem guten Zeugnis in Klasse 10 wieder für die gymnasiale Oberstufe empfehlen. Dort wird das Willigis speziell für die Neu- oder Wiedereinsteiger einen Anfängerkurs in Französisch anbieten, denn die zweite Fremdsprache ist häufig die Schwachstelle von Realschülern.

So wollen die bischöflichen Privatschulen ihren Schülern eine an ihren jeweiligen Fähigkeiten orientierte Schullaufbahn ermöglichen. Besonders interessant ist dieses Pilotprojekt, weil es sich beim Willigis-Gymnasium um eine reine Jungenschule handelt. Schulleiter Dr. Norbert Hämmerer sieht deshalb in der neuen Schulkombination auch eine neue Chance für diese Zielgruppe: „Viele Jungen neigen im Laufe der Mittelstufe dazu, sich in Bezug auf die Schule auf das Notwendigste zu beschränken und sacken in ihren Noten ab. Dadurch, dass wir während der gesamten Mittelstufen-Zeit eine verpflichtende Ganztagsschule sein werden, können wir die außerunterrichtlichen Leistungen besser steuern und durch neue Lernakzente die Motivation unserer Schüler gerade in dieser wichtigen Entwicklungsphase fördern.“ Das Willigis nimmt auch weiterhin Schüler mit Realschul-Empfehlung in seine Orientierungsstufe auf. Gerade diese Schüler können von den verbesserten Übertrittsmöglichkeiten nach Klasse 10 profitieren und so nach nur dreizehn Schuljahren ebenfalls zum Abitur kommen.

Der Tag der offenen Tür beginnt am 1. Dezember um 10.00 Uhr. Gymnasium und Realschule beenden ihre Informationsveranstaltungen um 12.00 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Haupteingang des Willigis (Willigisplatz 2, 55116 Mainz) liegt in unmittelbarer Nähe zur MVB-Haltestelle „Pfaffengasse“. Pkw-Benutzern wird empfohlen, ihren Wagen im nahe gelegenen Karstadt-Parkhaus stehen zu lassen.

Hinweis: Nähere Informationen unter Tel.: 06131/28676-0 und im Internet unter http://www.willigis-online.de/

bm (MBN)

 

„Das Licht im tiefen Dunkel“ (1.12.)

Nacht der Kunst in Kirchen in Mainz-Kostheim

Mainz. „Das Licht im tiefen Dunkel“ heißt eine Kunstaktion zum Thema Licht in fünf Kirchen in Mainz-Kostheim, an der sich 25 Künstler unter anderem aus Mainz und Wiesbaden beteiligt haben. Die Vernissage findet am Samstag, 1. Dezember, um 19.00 Uhr in der katholischen Kirche St. Kilian statt; sie wird von Gisela Adam (Qi Gong Impressionen zu Licht und Dunkel) und Jürgen Seitz an der Orgel gestaltet. Im Anschluss ist ein Rundgang zu allen Kirchen vorgesehen, der um 22.00 Uhr in evangelisch-methodistischen Friedenskirche in Mainz-Kostheim endet. Zu sehen sind die künstlerischen Arbeiten außerdem in der katholischen Kirche Maria Hilf sowie in der evangelischen Michaels- und Stephanus-Kirche.

Die Ausstellung kann außerdem am Sonntag, 2. Dezember, in allen beteiligten Kirchen nach dem Sonntagsgottesdienst bis 15.00 Uhr besichtigt werden. Weitere Besuchsmöglichkeiten sind:

  • Montag, 3. Dezember: 19.00-21.00 Uhr, Friedenskirche (Anton-Hehn-Straße 30)
  • Dienstag, 4. Dezember: 19.00-21.00 Uhr: Maria Hilf (Wallufer Straße 19)
  • Mittwoch, 5. Dezember: 19.00-21.00 Uhr: Michaelskirche (Hauptstraße 29)
  • Donnerstag, 6. Dezember: 19.00-21.00 Uhr: St. Kilian (Kirchplatz 2)
  • Freitag, 7. Dezember: 19.00-21.00 Uhr: Stephanus-Kirche (Linzer Straße 7)
  • Am Sonntag, 9. Dezember, besteht nach dem Sonntagsgottesdienst bis um 15.00 Uhr letztmalig die Gelegenheit, die Ausstellung in den Kostheimer Kirchen zu besuchen. In St. Kilian wird darüber hinaus 15.00 bis 17.00 Uhr ein offenes Orgelspiel angeboten.

Hinweis: Weitere Informationen auch im Internet unter http://www.kunst-am-strom.de/http://www.kirche-kostheim.de/ und unter http://www.emk-mainz-wiesbaden.de/  

am (MBN)

 

Adventspredigten (ab 2.12.)

Thema „Der Mensch im Advent - P. Alfred Delp SJ zum 100. Geburtstag“

Mainz. Die Reihe der Adventspredigten im Mainzer Dom steht in diesem Jahr unter der Überschrift „Der Mensch im Advent – P. Alfred Delp SJ zum 100. Geburstag“. Zum Auftakt wird Domkapitular em. Prälat Ernst Kalb am ersten Adventssonntag, 2. Dezember, über das Thema „Der Rufende in der Wüste“ predigen. P. Dr. Andreas Batlogg SJ, München, spricht am zweiten Advent (9. Dezember) über „Der kündende Engel“. Unter der Überschrift „Die gesegnete Frau“ spricht am dritten Advent (16.12.) der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann. Die Adventspredigten beginnen um 18.00 Uhr. Danach findet gegen 18.30 Uhr eine Eucharistiefeier statt.

Am vierten Advent, 23. Dezember, findet traditionell ein Konzert mit Chören am Mainzer Dom statt. Auf dem Programm steht das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach: um 17.00 Uhr erklingen die Kantaten eins bis drei, um 19.30 Uhr die Kantaten vier bis sechs. Neben dem Mainzer Domchor und der Domkantorei St. Martin musizieren Solisten sowie das Mainzer Kammerorchester unter der Leitung von Domkapellmeister Professor Mathias Breitschaft. An diesem Sonntag ist am Abend keine Heilige Messe.

am (MBN)

 

Orgelstiftung in Darmstadt-St. Ludwig (2.12.)

Gottesdienst mit Generalvikar Dietmar Giebelmann

Darmstadt. Anlässlich der Gründung einer Stiftung für die Erhaltung der Winterhalter-Orgel in Darmstadt-St. Ludwig findet am Sonntag, 2. Dezember, um 19.00 Uhr ein Gottesdienst mit Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann statt. Am Ende des Gottesdienstes (gegen 19.45 Uhr) wird der Generalvikar zusammen mit Pfarrer Josef Beheim und Eugen Lacher, Vorsitzender des Vereins für die Förderung des Orgelbaus in St. Ludwig, die Stiftungsurkunde unterzeichnen. Die Stiftung mit einem Kapital von 50.000 Euro trägt den Titel „Pfarrer Josef Beheim-Stiftung“ und ist eine Unterstiftung der Bonifatius-Stiftung des Bistums Mainz. Die Bonifatius-Stiftung ist die Pfarreienstiftung der Diözese.

Hinweise:

  • Weitere Informationen beim Pfarramt St. Ludwig, Wilhelminenplatz 9, 64283 Darmstadt, Tel.: 06151-99680, E-Mail: st-ludwig@gmx.de, Internet: http://www.st-ludwig-darmstadt.de/
  • Geschäftsstelle der Bonifatius-Stiftung, Bettina Kolbe M.A., Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel.: 06131/253-108, Fax: -113, E-Mai

Bilder zu Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 44, 29. November 2007

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