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Berichte
Mainz. Im Bistum Mainz ist die erste Phase der Strukturreform „Lebendige Gemeinden in erneuerten pastoralen Einheiten“ durch den Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, abgeschlossen worden. Bei der Diözesanversammlung am Samstag, 26. November, im Erbacher Hof in Mainz stellte Lehmann zusammen mit Generalvikar Dietmar Giebelmann die Einteilung der 345 Pfarreien des Bistums in die neuen pastoralen Einheiten vor. Demnach wird es im Bistum Mainz künftig 81 Pfarrgruppen und 39 Pfarreienverbünde (siehe Stichwort am Ende des Textes) geben. Die Zusammenarbeit innerhalb der neuen pastoralen Einheiten wird dabei durch einen verbindlichen Kontrakt geregelt. Wichtigste Neuerung ist die Einführung eines Seelsorgerates (siehe Stichwort) für jede der neuen pastoralen Einheiten.
Bei der turnusmäßigen Pfarrgemeinderatswahl im Jahr 2007 sollen die neuen Strukturen umgesetzt werden. Die Gemeinden sind jedoch aufgerufen, ab dem 1. Januar 2006 in den jetzt festgelegten Strukturen zusammen zu arbeiten. Der Strukturplan ist für eine „Erprobungs- und Experimentierphase“ von vier Jahren gültig. 18 Pfarreien des Bistums werden zunächst keiner neuen pastoralen Einheit zugeordnet und bleiben weiterhin selbständig, sagte Generalvikar Giebelmann. „Wir wollten keine leblosen Kunstgebilde schaffen. Darum haben wir in diesen Fällen auf eine Zuordnung verzichtet.“ Es ist geplant, dass diese Pfarreien nach der vierjährigen Einführungsphase den Pfarrgruppen und Pfarreienverbünden zugeordnet werden.
Mit der Einführung der neuen pastoralen Einheiten ist die erste Phase der Strukturreform im Bistum Mainz beendet. Kardinal Lehmann hatte am 29. November 2004 beim Tag der Priester und Diakone in Mainz einen Beratungsprozess zur Strukturreform im Bistum eröffnet. Die neue Struktur löst die bisherige Gliederung der Pfarreien in 78 Pfarrverbände ab. Im kommenden Jahr werden in einer zweiten Prozessphase die Statuten und Regularien für die neuen Strukturen erarbeitet. Es ist geplant, diese bei der nächsten Diözesanversammlung im Oktober 2006 zu verabschieden. Giebelmann forderte die Gemeinden auf, auch im Rahmen der zweiten Prozessphase der Bistumsleitung Erfahrungen mit den neuen Strukturen mitzuteilen.
„Ohne einen solchen Seelsorgerat, der für das neue pastorale Ganze die Mitverantwortung übernimmt, gibt es wahrscheinlich keinen Erfolg mit den neuen pastoralen Strukturen.“ Das sagte Kardinal Lehmann in seinem Referat „Die Seelsorge in den neuen pastoralen Einheiten“. Wörtlich sagte er: „Unsere Pfarrverbände sind ja oft daran gescheitert, dass alles, was wir vorgesehen hatten, unverbindlich geblieben ist, und dies trotz einer Pfarrverbandskonferenz. Darum brauchen wir ein Gremium, das die Impulse für die gemeinsamen Aufgaben aufgreift und verbindlich macht. Insofern führt kein Weg an so etwas wie einem Seelsorgerat vorbei.“
Der Kardinal betonte zugleich die missionarische Dimension der Strukturreform: „Wir wollen in einem grundsätzlichen Aufbruch die Sendung der Kirche über sich hinaus lebendiger gestalten. Wir wollen Menschen, die in Distanz zur Kirche gegangen sind, zu der sie gehören, und manche, die ihr den Rücken gekehrt haben, neu ansprechen. Es gehört zum Christ sein und damit erst recht zu einer Gemeinde, dass sie sich mit der entstandenen Situation nicht abfindet, sondern über sich hinausgeht, um möglichst viele zu gewinnen beziehungsweise wieder zu gewinnen.“ Zusammen mit dem missionarischen Aufbruch müsse auch immer die inhaltliche Schwerpunktsetzung in der Seelsorge des Bistums im Blick bleiben, sagte Lehmann. Er nannte vier Schwerpunkte: die Frage nach Gott als Grund aller Bemühungen, ungeteilter Lebensschutz, Ehe und Familie und der Generationenpakt. „Mit der Vertiefung dieser Schwerpunkte muss auch eine Neuausrichtung unserer Pastoral für die nächsten ein bis zwei Jahrzehnte erfolgen.“
Die Struktur sei nur die Hülle für die Ermöglichung der Seelsorge und mit dieser Hülle dürfe man sich nicht zu lange beschäftigen, sagte Generalvikar Giebelmann. „Die Welt ist an unserem Glaubenszeugnis interessiert und nicht an unseren Strukturen.“ Noch in dieser Woche habe er Gespräche über die Zuordnung geführt und nicht immer einen Konsens erreicht. „Verschiedene Ansichten müssen auch nebeneinander stehen bleiben können. Aber wir haben in 99 Prozent einen Konsens erreicht.“
Im Verhältnis von Pfarrgemeinderat und Seelsorgerat „ist keine Doppelzuständigkeit für bestimmte Themen vorgesehen und auch nicht möglich“. Wörtlich sagte er zum Miteinander von Pfarrgemeinderat und Seelsorgerat: „Es gibt zwei Regeln: Es darf nicht mehr Sitzungen geben als bisher und es gibt nicht mehr Geld als bisher.“ Die Pfarreien hätten nun die Aufgabe zu vereinbaren, welche Bereiche sie in die größere Einheit der Pfarrgruppe oder des Pfarreienverbundes abgeben wollen. Mögliche Bereiche seien unter anderem die Jugendseelsorge oder die Begleitung von Taufbewerbern und Menschen, die wieder in die Kirche eintreten wollten.
Eine Pfarrgruppe ist der Zusammenschluss mehrerer Pfarreien unter Leitung eines Pfarrers, dem als Leiter der Pfarrgruppe ein pastorales Team zugeordnet ist. Ein Pfarreienverbund besteht aus mehreren selbständigen Gemeinden, die jeweils einen eigenen Pfarrer haben. Bei beiden pastoralen Einheiten wird weiterhin jede Pfarrei einen Pfarrgemeinderat haben, der den für die Finanzen zuständigen Verwaltungsrat wählt. Innerhalb von Pfarrgruppe und Pfarreienverbund gibt es außerdem einen Seelsorgerat aus haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern, der sich um die pastorale Situation der gesamten Pfarrgruppe kümmert. Außerdem vereinbaren die hauptamtlichen Mitarbeiter in einem verbindlichen Kontrakt, welche Projekte und Arbeitsschwerpunkte gemeinsam erarbeitet werden und wer diese übernimmt. Die Finanzierung der gemeinsamen Maßnahmen innerhalb der pastoralen Einheit erfolgt aus den Haushalten der Pfarrgemeinden.
Der Seelsorgerat ist ein Gremium von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern auf Ebene einer Pfarrgruppe oder eines Pfarreienverbundes. Seine Hauptaufgabe ist es, für die Koordinierung und Kontinuität in der Zusammenarbeit der zusammengeschlossenen Pfarreien zu sorgen. Die Statuten für die Seelsorgeräte und neue Statuten für die Pfarrgemeinderäte sollen am Ende der zweiten Phase der Strukturreform im Oktober 2006 verabschiedet werden.
Die Diözesanversammlung tritt in der Regel einmal im Jahr zusammen und ist nach den Worten Lehmanns so etwas wie eine kleine Synode des Bistums mit seinen rund 800.000 Katholiken. Sie setzt sich unter dem Vorsitz des Bischofs aus den diözesanen Räten (Priesterrat, Katholikenrat und Konferenz der Dekane) und den Vertretern der Bistumsleitung zusammen. Hinzu kommen Vertreter der Ordensfrauen, der Ständigen Diakone, der Pastoralreferenten und Gemeindereferenten sowie des Diözesan-Caritasverbandes. Die Diözesanversammlung hat zurzeit 124 Mitglieder.
Hinweis: Eine nach Dekanaten geordnete Liste mit der ausführlichen Einteilung der Pfarreien in die neuen pastoralen Einheiten sowie weitere Informationen zur Strukturreform kann auf der Internetseite des Bistums Mainz unter http://www.bistummainz.de/bm/dcms/sites/bistum/dienste/info/aktuell/bistumsprozess/konzept/neustruk/index.html
abgerufen werden.
tob (MBN)
Dokumentation
Am Mittwoch, 23. November, hat sich der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, in einer Stellungnahme zur Berichterstattung über die Instruktion der Kongregation für das katholische Bildungswesen „Über Kriterien zur Berufsklärung von Personen mit homosexuellen Tendenzen im Hinblick auf ihre Zulassung für das Priesterseminar und zu den heiligen Weihen“ geäußert. Die Veröffentlichung des am 4. November in Kraft getretenen Textes durch den Vatikan erfolgte am Dienstag, 29. November.. Im Folgenden dokumentieren wir den Wortlaut von Lehmanns Erklärung:
Die römische Kongregation für das katholische Bildungswesen hat in den letzten Jahrzehnten viele Orientierungen veröffentlicht zur heutigen Priestererziehung, nicht zuletzt auch im Blick auf die volle menschliche Reife, die gerade auch hinsichtlich des Zölibates die Integration der Sexualität einschließt. In diesen Themenkreis gehört auch das Apostolische Schreiben „Pastores dabo vobis“ von Papst Johannes Paul II. aufgrund der Beratungen in der Weltbischofssynode von 1990. Mit der neuen Instruktion, die circa acht Seiten umfasst, will die Kongregation darum auch nicht alle Fragen im affektiven und sexuellen Bereich behandeln, die in der Ausbildungszeit eine Rolle spielen können. In dem neuen Text geht es darum, „ob Kandidaten, die tief sitzende homosexuelle Tendenzen haben, für das Priesterseminar und zu den heiligen Weihen zugelassen werden sollen oder nicht“. Die Instruktion betont, dass diese Frage in der gegenwärtigen Situation dringlicher geworden ist.
Die Antwort zeigt vor dem Hintergrund zahlreicher kirchlicher Verlautbarungen - vor allem auch des Katechismus der Katholischen Kirche (vgl. Nr. 2357/58) – zunächst die Beanspruchung des ganzen Menschen an Leib und Seele durch den Dienst als Priester. Dazu gehört eine affektive Reife, die eine korrekte Beziehung zu Männern und zu Frauen einschließt. Unter Hinweis auf die in jüngster Zeit immer wieder entfaltete Lehre über die Homosexualität stellt die Instruktion fest, „dass die Kirche - bei aller Achtung der betroffenen Personen - jene nicht für das Priesterseminar und zu den heiligen Weihen zulassen kann, die Homosexualität praktizieren, tiefsitzende homosexuelle Tendenzen haben oder eine so genannte homosexuelle Kultur unterstützen“. Dabei geht es nicht um z. B. im Jugendalter auftretende, aber vorübergehende homosexuelle Tendenzen, sondern um - wie die Instruktion wiederholt - tiefsitzende homosexuelle Tendenzen, die zu einer Situation führen können, „die in schwerwiegender Weise daran hindert, korrekte Beziehungen zu Männern und Frauen aufzubauen“. Auf jeden Fall müssen homosexuelle Tendenzen, die vorübergehend in Erscheinung treten oder einer Klärung bedürfen, „wenigstens drei Jahre vor der Diakonenweihe eindeutig überwunden sein“.
Aufgrund ihrer Zielsetzung behandelt die Instruktion nicht das ganze Phänomen der Homosexualität. Es geht um die spezifischen Anforderungen an den Priesterberuf. Im Blick auf homosexuelle Personen wird mehrfach gegen alle Tendenzen einer Diskriminierung erklärt: „Diesen Personen ist mit Achtung und Takt zu begegnen; man hüte sich, sie in irgend einer Weise ungerecht zurückzusetzen.“
Die Instruktion unterstreicht die besondere Bedeutung der menschlichen Dimension der Ausbildung, die neben der spirituellen, wissenschaftlichen und pastoralen Bildung „das unverzichtbare Fundament der ganzen Ausbildung darstellt“. Darum werden der Bischof, der höhere Ordensobere, der Leiter des Priesterseminars und vergleichbarer Einrichtungen sowie besonders der Spiritual auf die jeweilige Verantwortung aufmerksam gemacht. „Im Fall eines ernsten Zweifels daran (an der Eignung) dürfen sie ihn (den Kandidaten) nicht zur Weihe zulassen.“ Es ist konsequent, dass am Ende der Instruktion der Kandidat selbst auf seine Verantwortung hingewiesen wird, die ihm niemand abnehmen kann und darf.
Papst Benedikt XVI. hat die Instruktion am 31. August 2005 gebilligt und ihre Veröffentlichung angeordnet. Die Bildungskongregation setzte sie am 4. November, dem Gedenktag des heiligen Karl Borromäus (Patron der Seminare), in Kraft und veröffentlicht sie am 29. November 2005.
Die deutschen Bischöfe begrüßen die Instruktion. In der Regel wird in unseren Theologischen Konvikten und Priesterseminaren schon seit längerer Zeit in diesem Sinne verfahren. Darum steht die Instruktion auch in einer grundsätzlichen Übereinstimmung mit der zuerst im Jahr 1999 erarbeiteten, dann von 2003 bis 2005 überprüften Handreichung „Homosexualität und Priesterberuf“ (24 Seiten), die für den internen Gebrauch bestimmt war, inzwischen aber auch öffentlich bekannt wurde. Wir empfinden die Instruktion deshalb auch als Bestätigung des eigenen Weges, der einerseits eine klare grundsätzliche Orientierung und anderseits eine differenzierte Beratung und Entscheidung im Einzelfall darstellt.
Mainz/Bonn, 23. November 2005
Hinweis: Die Instruktion ist als pdf-Datei unter http://dbk.de/ verfügbar.
SDBK (MBN)
Mainz. In einem Thesenpapier hat der Diözesanjugendseelsorger im Bistum Mainz, Pfarrer Markus W. Konrad, „Eckpunkte für das Weiterwirken des Weltjugendtages im Bistum Mainz“ formuliert. Er stellte seine Vorschläge am Samstag, 26. November, bei der Diözesanversammlung im Erbacher Hof in Mainz vor. Darin schlägt er unter anderem vor, Dekanatsjugendgottesdienste wiederzubeleben und weitere spirituelle Angebote zu entwickeln, um die Vernetzung unter den Jugendgruppen zu vertiefen.
Wichtigste Neuerung ist die bistumsweite Einführung eine Jugendsonntages, der im kommenden Jahr am Sonntag, 11. Juni, stattfinden wird. Den Gemeinden werden dabei unter anderem Vorschläge für die Gottesdienstgestaltung und für Jugendprojekte gemacht, die an diesem Tag in den Gemeinden umgesetzt werden sollen, um die Jugendseelsorge in den Gemeinden wieder stärker zu thematisieren. Auch die Tradition der regionalen Weltjugendtage wird im Bistum weitergeführt. Im kommenden Jahr findet der Weltjugendtag am 1. April 2006 in und um den Mainzer Dom herum statt.
Hinweis: Die Thesen zur Nachhaltigkeit können auf der Seite des Jugendamtes als pdf-Datei heruntergeladen werden: http://www.bdkj-mainz.de/
tob (MBN)
Mainz. 19 Frauen aus dem Bistum Mainz haben jetzt den ersten Ausbildungskurs „Frauengottesdienste leiten“ im Bistum Mainz abgeschlossen. Domdekan Heinz Heckwolf, Seelsorgedezernent im Bistum Mainz, überreichte am Montag, 28. November, im Erbacher Hof bei einer Feier die Teilnahmebescheinigungen. Der Kurs liefere „einen hervorragenden Beitrag, um das Verständnis für den Gottesdienst zu fördern“, sagte Heckwolf.
Weiter sagte Heckwolf: „Wenn wir als Christen Liturgie feiern, treten wir ein in das Lob Gottes, stellen unser Leben in den Zusammenhang der Heilsgeschichte, vertrauen uns Gottes Obhut an. Das gilt für alle Gottesdienste, für die Heilige Messe ebenso wie für Wort-Gottes-Feiern und Frauengottesdienste.“ Heckwolf räumte ein, dass er dem Projekt zunächst skeptisch gegenüber gestanden habe, „da die Befürchtung bestand, dass Frauengottesdienste leicht für andere Themen instrumentalisiert werden könnten“. Nach einem offenen Dialog sei jedoch ein Weg gefunden worden, „einen solchen Ausbildungskurs glaubwürdig zu gestalten“.
Der erste bistumsweite Ausbildungskurs „Frauengottesdienste leiten“ hatte im November 2004 begonnen. In fünf Kurseinheiten haben sich die Teilnehmerinnen unter anderem mit der Grundbedeutung christlicher Liturgie, Mystik, frauengerechter Sprache, dem Ritual als Gestaltungselement und den spirituellen Voraussetzungen zur Übernahme der Leitung in Gottesdiensten auseinandergesetzt. Hinzu kamen mehrere Treffen zur Planung und Durchführung eines Praxisprojektes. Der Kurs ist ein Kooperationsprojekt der Diözesanstelle Frauenseelsorge, des Liturgiereferates und der Abteilung Personal- und Organisationsförderung und war für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen konzipiert.
Hinweis: Weitere Informationen bei der Diözesanstelle Frauenseelsorge, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz, Tel.: (06131) 253-255, Fax: (06131) 253-586, E-Mail: frauenseelsorge@bistum-mainz.de
tob (MBN)
Mühltal-Trautheim. Caritasdirektor Franz-Josef Kiefer hat für den Caritasverband Darmstadt am Mittwoch, 23. November, das neu renovierte Übergangswohnheim für psychisch kranke Menschen „Haus Elim“ in Mühltal-Trautheim vorgestellt. Künftig werden dort 18 psychisch kranke Menschen in betreutem Rahmen wohnen und durch die Mitarbeiter des Caritasverbandes größtmögliche Förderung hin zur Selbständigkeit erfahren. Kiefer gab zugleich einen Ausblick auf die Planungen des Caritasverbandes Darmstadt, der in der Arbeit mit psychisch Kranken einen Schwerpunkt seiner Arbeit sieht. In enger Abstimmung mit dem Landeswohlfahrtsverband Hessen sollen in Darmstadt-Eberstadt und in den nächsten beiden Jahren auch in Griesheim und Reinheim Gemeindepsychiatrische Zentren für psychisch Kranke entstehen. Nachdem der Caritasverband Darmstadt in Darmstadt und Dieburg bereits Gemeindepsychiatrische Zentren unterhält, soll in absehbarer Zeit eine flächendeckende Versorgung für psychisch kranke Menschen in der Stadt Darmstadt und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg erreicht werden.
Das Haus Elim in Mühltal-Trautheim ist Anfang des 20. Jahrhunderts von den Diakonissen als Erholungsstätte und Altersruhesitz erbaut worden. Mit der Maßgabe, das Haus einem sozialen Zweck zuzuführen, übernahm 1982 die Stadt Darmstadt die Trägerschaft des Hauses und richtete hier eine Betreuung für psychisch kranke Menschen ein. Die Stadt habe gemäß des Subsidiaritätsprinzips nach einem freien Träger für diese Arbeit gesucht und ihn im Caritasverband Darmstadt gefunden, sagte Stadtrat Alfred Aldenhoff in seinem Grußwort. Im Juli 2003 trat ein langfristiger Mietvertrag mit der Stadt Darmstadt in Kraft, in dem sich der Caritasverband auch verpflichtete, für eine gründliche Renovierung des Hauses zu sorgen. Es stellte sich heraus, dass eine Renovierung im notwendigen Umfang bei laufendem Betrieb nicht möglich war, weshalb der Caritasverband eine Übergangslösung suchte. In Darmstadt-Eberstadt konnte er ein Hotel erwerben, in das alle Bewohner vorübergehend umgezogen sind. Das Hotel wird auch weiterhin Betreutes Wohnen für psychisch kranke Menschen anbieten.
Gernot Fretter, seit 1982 Leiter des Betreuten Wohnens, stellte die umfangreichen Renovierungsarbeiten vor, die in achtmonatiger Bauzeit unter Leitung von Architekt Matthias Triebel bewerkstelligt wurden. Ein Teil der Arbeiten wurde aber auch durch Klienten bewältigt, die - von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern motiviert - in einem Hausmeisterprojekt durch Werner Koch und Christian Haas-Kraft angeleitet wurden. Fretter dankte dem Architekten dafür, dass er offen war auch für die Mitarbeit des Hausmeisterprojektes, dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr Mittragen der Renovierungsarbeiten und wertete es als schönen Erfolg, dass inzwischen zwei ehemalige Klienten feste Arbeitsplätze auf dem „Ersten Arbeitsmarkt“ gefunden haben.
Das Haus Elim fördert seine Bewohner mit einem gestuften Konzept: Aus dem Eingangswohnbereich können sie bei entsprechender Stabilisierung ihrer Gesundheit übersiedeln in eine Wohngruppe, die im zweiten Obergeschoss eingerichtet ist, und in der viele Dinge des Alltagslebens bis hin zur Verpflegung und zum Kochen eigenständig geregelt werden. Noch mehr Selbständigkeit erfordert schließlich das Leben in der künftigen Außenwohngruppe.
Hinweis: Caritasverband Darmstadt, Heinrichstraße 32 A, 64283 Darmstadt, Tel.: 06151/999-0, Fax: 06151/999-150, Internet: http://www.caritas-darmstadt.de/
jow (MBN)
Frankfurt. Auf der Internetseite www.tagessegen.de erteilt der Bensheimer Pfarrer Dietmar Heeg an jedem Tag im Advent einen persönlichen Segen, der per Video oder als so genannter „Podcast“ (MP3-Format) abgerufen werden kann. Vor dem Segen legt Heeg jeweils kurz die Tageslesung aus. Heeg, der seit 2000 als Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz bei RTL und seit 2003 auch von Pro Sieben/SAT 1 arbeitet, ist im Bistum Mainz auch als Schulsseelsorger an der Albertus-Magnus-Schule in Viernheim tätig.
tob (MBN)
Mainz. Exklusiv beim Infoladen des Bistums Mainz gibt es seit kurzem den „Engel des Mainzer Doms“ als 3-D-Lasergravur im Glaswürfel. Als Vorlage diente ein Engel, der bereits seit dem 13. Jahrhundert auf dem Giebel des südlichen Querhauses des Mainzer Doms angebracht ist. Das verwitterte Original steht inzwischen im Kreuzgang des Dom- und Diözesanmuseums. Eine Kopie wurde 1974 auf dem Giebel angebracht. Der Engel als Lasergravur kostet 27,50 Euro. Passend dazu gibt es einen beleuchteten Drehteller für 8,50 Euro. Der Infoladen hat zudem einen Weihnachtsprospekt herausgegeben. Neben Weihnachtskarten, Musik-CDs, Büchern und Kulinarischem aus verschiedenen Klöstern gibt es wieder zahlreiche Angebote zugunsten des Mainzer Domes.
Hinweis: Infoladen des Bistums Mainz, Heiliggrabgasse 8, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-888, Fax: 06131/253-845, Internet: http://www.bistum-mainz.de/infoladen
tob (MBN)
Mainz. Auf der Internetseite der Landeszentrale für Umweltaufklärung des Landes Rheinland-Pfalz (LZU) entsteht derzeit eine Predigthilfe mit Anregungen zum Thema Nachhaltigkeit. Unter Mitwirkung der Bistümer Limburg, Mainz und Trier und der Evangelischen Landeskirchen in Hessen und Nassau, der Pfalz und im Rheinland bietet die Internetseite begleitend zum Kirchenjahr Impulse für evangelische und katholische Predigende, wenn sie das Thema Nachhaltigkeit in ihren Predigten in Bezug zum christlichen Glauben behandeln möchten.
„Die Texte des Kirchenjahres geben in diesem Kontext oft mehr her, als man vermutet“, sagt Alois Bauer, Referent für Gerechtigkeit und Frieden im Bischöflichen Ordinariat Mainz, der selbst Autor der Predigthilfen ist. Die Texte beider Leseordnungen für das Kirchenjahr 2005/06 werden von Theologinnen und Theologen aus den drei Bistümern und drei Landeskirchen auf entsprechende Bezüge hin durchgesehen. Anfang 2006 soll ein gedruckter Band erscheinen. Das Projekt wird von der Landeszentrale für Umweltaufklärung des Landes Rheinland-Pfalz (LZU) gefördert.
Hinweis: Weitere Informationen unter http://www.umdenken.de/predigen
tob (MBN)
Bensheim/Lampertheim. Das Bensheimer Heilig-Geist-Hospital und das St. Marienkrankenhaus in Lampertheim haben in diesem Monat erfolgreich die Zertifizierung nach „DIN EN ISO 9001:2000“ bestätigt bekommen. Das teilte der Katholische Klinkverbund Südhessen am Dienstag, 29. November, in einer Presseerklärung mit. Das international anerkannte Qualitätszertifikat bescheinigt den Krankenhäusern, dass sich deren Angebote und Leistungen einer ständigen internen wie externen Überprüfung unterziehen lassen müssen. Die beiden zum Katholischen Klinikverbund Südhessen gehörenden Kliniken besitzen seit Ende 2003 das Zertifikat.
Wesentliche Kriterien des Zertifikates sind die Ermittlung der Patientenzufriedenheit und die Überprüfung eines funktionierenden Beschwerdemanagements sowie die Folgemaßnahmen, die aus den Ergebnissen abgeleitet werden können. Weitere wichtige Aspekte sind die Überprüfung der Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften, wie für Medizinprodukte, Hygiene, Brandschutz und Medikamentenversorgung. Für viele Abläufe in den Krankenhäusern gibt es so genannte Verfahrens- und Arbeitsanweisungen sowie eine Fülle von Standards, die der jährlichen Überprüfung standhalten müssen.
ms (MBN)
Vorschau
Mainz. Am Dienstag, 6. Dezember, öffnet die Katholische Fachhochschule (KFH) Mainz ihre Pforten zu einem „Tag der offenen Tür“. Dabei können sich Interessenten unter anderem über Studienmöglichkeiten, Zulassungsvoraussetzungen und Auswahlverfahren informieren. Außerdem besteht die Möglichkeit, an Lehrveranstaltungen der KFH teilzunehmen. Der Tag beginnt um 10.00 Uhr mit der Begrüßung durch den Rektor der KFH, Professor Peter Löcherbach.
Hinweis: Weitere Informationen bei der KFH Mainz, Hochschule für Soziale Arbeit, Praktische Theologie sowie Pflege und Gesundheit, Postfach 2340, 55013 Mainz, Tel.: 06131/28944-24, Fax: 06131/28944824, E-Mail: studierendensekretariat@kfh-mainz.de, Internet: http://www.kfh-mainz.de/
tob (MBN)
Mainz. In der Vortragsreihe „Mainzer (Erz-) Bischöfe in ihrer Zeit“ wird die (erz-) bischöfliche Politik während zentraler Phasen vom Mittelalter bis in unsere Tage hinein behandelt. Den Auftakt macht Professor Friedhelm Jürgensmeier, Leiter des Instituts für Mainzer Kirchengeschichte, am Freitag, 2. Dezember, um 19.00 Uhr mit einem Referat über „Johann Philipp von Schönborn (1605 bis 1673) – Erzbischof, Kurfürst, Erzkanzler des Reiches“ im Haus am Dom in Mainz. Kardinal Karl Lehmann wird am Dienstag, 31. Januar, über Bischof Albert Stohr (1890 bis 1961) sprechen. Veranstaltet wird die Reihe vom Institut für Geschichtliche Landeskunde in Kooperation mit der Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof, dem Historischen Seminar der Universität Mainz und dem Dom- und Diözesanarchiv Mainz. Der Eintritt zu den Vorträgen ist frei.
Weitere Termine:
tob (MBN)
Mainz. Beim geistlichen Tag der Ständigen Diakone wird der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, am Samstag, 3. Dezember, um 11.00 Uhr im Rahmen eines Gottesdienstes in der Mainzer Seminarkirche sechs Bewerbern die Institutio und zwei Bewerbern die Admissio erteilen. Durch die „Admissio“ werden die Kandidaten in den Kreis der Weihekandidaten für den Diakonendienst aufgenommen. Mit der „Institutio“ beauftragt der Bischof die Kandidaten zu Lektorat und Akolythat. Lektor ist der Vorleser oder Vorbeter beim Gottesdienst, Akolyth bedeutet Altardiener.
Der Tag beginnt um 8.00 Uhr mit der Laudes in der Seminarkirche. Für 9.30 Uhr ist der traditionelle geistliche Vortrag von Kardinal Lehmann in der Aula des Priesterseminars vorgesehen. Nach Gottesdienst und Mittagessen findet ab 14.00 Uhr die Vollversammlung der Ständigen Diakone statt. Der Tag endet um 16.00 Uhr mit der gemeinsamen Vesper in der Seminarkirche.
tob (MBN)
Bad Nauheim. Am Sonntag, 11. Dezember, findet um 16.30 Uhr ein Konzert der kirchenmusikalischen Konzertreihe in Bad Nauheim-St. Bonifatius statt. Zu Gast sind der Kinder- und Jugendchor „Mörler Spatzen“ und dessen Jugendabteilung „upper voices“, und der überregional bekannte Kammerchor „cantus firmus Wetterau“. Der erste Teil des Konzerts, gestaltet vom Kammerchor, steht mit Vertonungen von Schütz, Pärt, Rheinberger, Poulenc und Grieg ganz im Zeichen der Gottesmutter Maria.
Im zweiten Teil des Konzerts sind der Kinderchor „Mörler Spatzen“ und der Jugendchor „upper voices“ mit verschiedenen weihnachtlichen Chorwerken zu hören. Dabei erklingen englische „Carols“ und deutsche Advents- und Weihnachtslieder. Abgerundet werden die Chorbeiträge mit Orgelwerken von Bach und Bossi, interpretiert von Regionalkantor Nicolo Sokoli. Die Leitung haben Werner Ciba und Nicolo Sokoli. Der Eintritt beträgt acht Euro, ermäßigt sechs Euro.
Hinweis: Regionalkantorat Bad Nauheim, Regionalkantor Nicolo Sokoli, Karlstraße 35, 61231 Bad Nauheim, Tel.: 06032/931343.
ns (MBN)
Mainz. Zum diesjährigen Adventskonzert laden Polizeipräsidium und Beirat für Polizeiseelsorge am Donnerstag, 8. Dezember, um 17.00 Uhr in den Mainzer Dom ein. Neben dem Landespolizeiorchester Rheinland-Pfalz sind Domorganist Albert Schönberger und die Mezzosopranistin Judith Christ am Programm beteiligt. Die Moderation übernimmt Christian Küchenmeister. Gespielt werden Werke unter anderem von Ravel, Gluck, Mozart und Franceschini. Spenden bei der Veranstaltung kommen der Polizeistiftung zugute, die sich Notlagen in Polizistenfamilien annimmt.
tob (MBN)
Mainz. Der ehemalige Innenminister und Ruanda-Beauftragte des Landes Rheinland-Pfalz, Staatsminister a.D. Walter Zuber, wird am Montag, 5. Dezember, um 19.30 Uhr an der Vorführung des Filmes „Hotel Ruanda“ im Rahmen des „AlleWeltKinos“ im Kino Prinzess/Residenz in Mainz teilnehmen. Zuber wird sich am Einführungs- und am Nachgespräch zu dem Film beteiligen. Moderiert wird die Veranstaltung von Dr. Hartmut Heidenreich, Direktor des Bildungswerkes der Diözese Mainz. Der Eintritt kostet 4,50 Euro, ermäßigt 3,50 Euro.
Hinweis: Weitere Informationen unter http://www.alleweltkino.de/
tob (MBN)
Personalien
Mainz. Der ehemalige Generalvikar des Bistums Mainz, Apostolischer Protonotar Martin Luley, ist am Samstagabend, 26. November, bei einem festlichen Abendessen im Erbacher Hof anlässlich seines 80. Geburtstages (25.11.) für seine Verdienste gewürdigt worden. Der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, wies vor allem auf Luleys großes Engagement in Osteuropa hin: „Sie haben beim Brückenschlag zwischen West und Ost viele Zeichen der Versöhnung gesetzt.“ Luley war unter Kardinal Hermann Volk und unter Kardinal Lehmann von 1973 bis 1996 Generalvikar des Bistums Mainz.
Generalvikar Dietmar Giebelmann sagte, dass er als „Nach-Nachfolger“ gerne in die Fußstapfen von Luley getreten sei: „Der Generalvikar als alter ego des Bischofs ist loyal, in der Verwaltung gestaltend, er ermahnt, wo die Mahnung notwendig ist, er hält seinem Bischof den Rücken frei, er rechnet alle Zahlen zweimal und er spart, wo es zu sparen gilt. Ich als Dein Nach-Nachfolger habe manche Einrichtung schließen müssen, die Du eröffnet hast. Manchmal wäre ich dann gerne Du gewesen.“ Bürgermeister Norbert Schüler würdigte den Jubilar im Namen der Stadt Mainz: „Ihre Arbeit als Generalvikar hat Maßstäbe gesetzt und ist bis heute ein Begriff.“
tob (MBN)
Mainz. Eleonore Semmler (53) aus Rüdesheim, Bistum Limburg, ist neue Vorsitzende der Gemeinschaft Hausfrauen in der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd). Sie wurde am Montag, 28. November, in Mainz von einer außerordentlichen Delegiertenversammlung der Gemeinschaft Hausfrauen als Nachfolgerin von Birgitta Corssen, Hamburg, in dieses Amt gewählt. Corssen, die nicht mehr kandidierte, war seit 2001 als Vorsitzende tätig.
Neue stellvertretende Vorsitzende ist Beate Hüsges (48) aus Mülheim-Kärlich, Bistum Trier. Zu weiteren Vorstandsmitgliedern wählten die Delegierten Maria Anneken (55) aus Bissendorf, Bistum Osnabrück, Brigitte Schmidt (51) aus Schaafheim, Bistum Mainz, und Monika Weber (57) aus Hamburg, Erzbistum Hamburg.
Die turnusmäßig alle vier Jahre anstehende Vorstandswahl wurde im März aufgrund einer noch ausstehenden Satzungsänderung auf den Herbst vertagt. Der Gemeinschaft Hausfrauen in der kfd obliegt die berufliche und wirtschaftliche Interessenvertretung von Haus- und Familienfrauen. Außerdem widmet sie sich unter anderem Fragen des Umweltschutzes und der Verbraucher/innenpolitik.
kfd (MBN)
Mainz. Der Rektor der Katholischen Fachhochschule (KFH) Mainz, Professor Peter Löcherbach, ist zu Beginn des Wintersemesters von der Versammlung der Hochschule mit großer Mehrheit für seine dritte Amtszeit gewählt worden. Gleichzeitig erfolgte auch die zweite Wiederwahl von Professorin Susanne Schewior-Popp im Amt der Pro-Rektorin für die nächsten drei Jahre. Die Zahl der Studierenden im ersten Semester hat mit 221 Einschreibungen in diesem Semester einen neuen Rekordstand erreicht.
Bei der Begrüßung der neuen Studierenden hob Löcherbach hervor, dass die Hochschule nun an der Kapazitätsgrenze angelangt sei. Trotz angespannter Finanzlage sei die Einrichtung gut für die Zukunftsaufgaben gerüstet. Zum einen habe der neue Weiterbildungsstudiengang „Master of Gerontomanagement“ begonnen werden können und zum anderen liefen die Vorbereitungen für die Umstellung der übrigen Studiengänge in eine Bachelor- und Masterstruktur planmäßig. Ausdrücklich dankte der Rektor für die Unterstützung durch die fünf Trägerbistümer.
kfh (MBN)