Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder -129,
Fax 06131/253-402, E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de
Berichte
Mainz. Anlässlich des Jahrgedächtnises von Weihbischof Wolfgang Rolly hat Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr mit Mitgliedern des Mainzer Domkapitels am Mittwochmorgen, 25. März, einen Gottesdienst in der Bischofsgruft des Mainzer Domes gefeiert. „Wir danken Weihbischof Wolfgang Rolly für sein Lebens- und Glaubenszeugnis. Als Priester und Bischof hat er immer wieder das Erlösungswort Gottes verkündet", sagte Neymeyr. Der ehemalige Weihbischof und Domdekan des Bistums Mainz war vor einem Jahr am 25. März 2008 im Alter von 80 Jahren verstorben und wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung am 4. April 2008 in der Bischofsgruft des Mainzer Domes beigesetzt.
Anfang Dezember 2008 ist die Grabplatte auf dem Grab von Weihbischof Rolly in der Bischofsgruft unter dem Hauptaltar angebracht worden. Die Bronzeplatte wurde von Andreas Schmitz, Steinmetz und -bildhauer der Mainzer Dombauhütte, gestaltet und bei der Firma Josef Christ in Daxweiler gegossen. Sie zeigt neben den Lebensdaten, dem Bischofswappen und dem Wahlspruch Rollys eine Bischofsmitra und einen Bischofsstab. Als Vorbild für die Gestaltung dienten Schmitz reliefartige Zeichnungen, die in der Festschrift zum 70. Geburtstag von Weihbischof Rolly mit dem Titel „In der Kraft, die weiterträgt" abgebildet sind.
Wolfgang Rolly wurde am 25. November 1927 in Darmstadt geboren. Nach Abschluss seines Theologiestudiums an den Universitäten in Mainz und München und an der Hochschule St. Georgen in Frankfurt wurde er am 28. Februar 1953 im Mainzer Dom durch Bischof Dr. Albert Stohr zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren in Lampertheim-St. Andreas und Gießen-St. Bonifatius (1953-1959) wirkte Rolly von 1959 bis 1972 als Religionslehrer an der Maria Ward-Schule in Mainz. In dieser Zeit am Mädchengymnasium war Rolly von 1965 bis 1971 auch Bundeskaplan im „Heliand"-Bund der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ). Im Januar 1972 war er zum Sekretär des Priesterrates im Bistum Mainz gewählt worden.
Am 2. Juli 1972 wurde Rolly im Mainzer Dom von Kardinal Hermann Volk zum Bischof geweiht. Sein Wahlspruch als Bischof lautete „Cum Christo trans muros - Mit Christus über alles Trennende". Nach seiner Weihe war er im Bistum Mainz als Bischofsvikar für die Pastoralen Räte sowie für den Bereich Weiterbildung und Erwachsenenbildung zuständig. 1978 wurde er als Domkapitular Mitglied des Mainzer Domkapitels. Im Jahr 1986 wurde er zum Domdekan gewählt. Als Bischofsvikar für die Pastoralen Räte im Bistum Mainz wurde er 1991 entpflichtet. Von 1972 bis 1975 nahm Rolly an der Gemeinsamen Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland teil. In der Deutschen Bischofskonferenz war er Mitglied der Pastoralkommission, wo er von 1979 bis 1986 als „Jugendbischof" die Unterkommission „Jugend" der Pastoralkommission leitete. Ab 1988 war er Mitglied der Publizistischen Kommission. Außerdem war Weihbischof Rolly Mitglied und lange Jahre stellvertretender Vorsitzender der Kommission „Erziehung und Schule" der Deutschen Bischofskonferenz. Zweimal (1977 und 1987) war er von der Deutschen Bischofskonferenz zur Teilnahme an der Weltbischofssynode nach Rom entsandt worden. Am 20. Februar 2003 wurde Rolly nach Erreichen der Altersgrenze von 75 Jahren als Weihbischof emeritiert und am 30. April 2003 als Domdekan und Bischofsvikar.
am (MBN)
Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat am Freitag, 27. März, das Mainzer St. Hildegardis-Krankenhaus verlassen und wird jetzt den notwendigen Rehabilitationsaufenthalt antreten. Am 3. November 2008 war der Kardinal aufgrund einer schweren, gutartigen Darmerkrankung (Divertikulitis mit Durchbruch, Peritonitis) operiert worden. In Folge dieser Operation war am 18. März 2009 ein weiterer voraussehbarer Eingriff erfolgreich durchgeführt worden (Wieder-Anschluss).
Der Mainzer Bischof (seit 1983) und langjährige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (1987-2008) konnte jetzt nach einer raschen Heilung das St. Hildegardis-Kranken-haus in Mainz verlassen und die notwendige Rehabilitation beginnen, wie Professor Dr. Achim Heintz, Ärztlicher Direktor und Chefarzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Katholischen Klinikum Mainz, mitteilte.
Der Kardinal dankt allen von Herzen, die ihn beim Heilungs- und Genesungsprozess unterstützt und ermutigt haben. Er hofft, am Ostersonntag, 12. April, das feierliche Pontifikalamt mit Predigt im Mainzer Dom übernehmen zu können und freut sich darauf, am 28. April die Stiftungsprofessur „Weltreligionen - Verstehen, Verständigung, Verantwortung" an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz antreten zu können.
(MBN)
Mainz. „Paulus war ein begnadeter Verbreiter der Idee des Göttlichen in der Welt." Das sagte Rabbiner Henry G. Brandt aus Augsburg am Donnerstag, 26. März, im Mainzer Dom. Zwar lehne er als Jude dessen Lehren ab, sagte Brandt, „aber ich muss mich auch als Jude fragen, ob er nicht auch ein Instrument in der göttlichen Vorsehung, im göttlichen Heilsplan ist, um die Idee Gottes und der Bibel in der Welt zu verbreiten". Brandt sprach zum Thema „Paulus aus dem Ursprung lesen. Der Apostel aus jüdischer Sicht". Paulus sei „der vielleicht erfolgreichste Werbefachmann aller Zeiten" gewesen, sagte Brandt.
Er könne Paulus viel milder beurteilen, als das in früheren Zeiten der Fall gewesen sei, sagte Brandt. Im Judentum sei er zeitweise „als Ketzer, der die Tora verraten hat", betrachtet worden. Der bis dahin auf Israel beschränkte Gottesglaube habe sich durch das Wirken von Paulus auf die ganze Welt ausgedehnt: „Was für ein Riesenerfolg und Fortschritt", betonte Brandt. Es sei nicht die Absicht von Paulus gewesen, die Spaltung mit dem Judentum herbei zu führen. Wörtlich sagte Brandt: „Paulus musste den Juden ein Jude sein und den Griechen ein Grieche, wenn er Erfolg haben wollte. Das kam der Quadratur des Kreises gleich. Wäre es nur um eine Gruppe gegangen, dann wäre das Problem nicht aufgetaucht."
Damit Paulus bei seiner Mission Erfolg hatte, „musste er das Judentum in der heidnischen Welt so präsentieren, dass es die Chance hatte, akzeptiert zu werden. Unweigerlich musste es deswegen zum Bruch mit der Tora, dem Gesetz der hebräischen Bibel, kommen", sagte Brandt. Und weiter: „Und so begann er zu lehren, dass die Ausübung dieser Riten nicht mehr notwendig ist, um in die Gemeinschaft aufgenommen zu werden. Mit scharfen Worten bezeichnete er die Gebote als ‚Stein des Anstoßes'. Das war natürlich scharfer Tobak in den Ohren seiner jüdischen Zuhörer und bei den Judenchristen." Und weiter: „Ohne die Tora wären die Juden wie Wanderer in der Wüste ohne Kompass und Landkarte gewesen. Die Juden sahen es als Blasphemie an, wenn man ihnen die Tora streitig machen wollte."
Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, hob in seiner Begrüßung „das unermüdliche Engagement" von Brandt für den interreligiösen Dialog hervor. Der Generalvikar verwies darauf, dass der Rabbiner „in hohem Maße Verständnis und Begeisterung für das Judentum" wecken könne. Giebelmann hatte im Mainzer Dom unter anderen die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Mainz, Stella Schindler-Siegreich, begrüßt. Nach dem Domvortrag fand ein kleiner Empfang im Haus am Dom statt. Der Vortrag war Auftakt der Veranstaltungsreihe der Bistumsakademie Erbacher Hof zum Paulus-Jahr 2008/2009. Die Reihe wird in Kooperation mit dem Mainzer Domkapitel durchgeführt. Am Mittwoch, 22. April, um 19.30 Uhr, setzt Landesbischof i.R. Professor Dr. Eduard Lohse aus Göttingen die Reihe der Domvorträge zum Thema „Paulus und Martin Luther" fort.
tob (MBN)
Mainz. Der Mainzer Stadtschreiber des Jahres 2006, Patrick Roth, hat den zweiten Abend der Autorenlesungen im Mainzer Dom anlässlich des Jubiläums „1.000 Jahre Mainzer Willigis-Dom" gestaltet. Am Dienstagabend, 31. März, las er aus seinem 1993 erschienenen Werk „Corpus Christi". Die Reihe der Autorenlesungen steht nach einem Zitat von Hölderlin unter dem Leitwort „...dichterisch wohnet der Mensch". Veranstalter ist die Bistumsakademie Erbacher Hof in Kooperation mit dem Mainzer Domkapitel. Die Lesung wurde vom Südwestrundfunk für den Hörfunksender SWR 2 aufgezeichnet.
Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, würdigte in seinem Grußwort Patrick Roth als „Botschafter, der Neue und Alte Welt, moderne amerikanische Medienkultur und europäische Werte- und Glaubenstradition zusammenführt". Und weiter: „Roths Werke sind ein Angebot an den Leser, auf die Suche zu gehen nach der Wahrheit: nach der Wahrheit der eigenen Bilder - aber auch, sich einer höheren Wahrheit hinter den Bildern zu öffnen, die auf das Transzendente und auf Gott weist." Abschließend sagte Giebelmann: „Aufmerksam zu werden für die Offenbarungen, die auch das anscheinend Profane für uns bereit hält: Das ist die Herausforderung, das ist aber auch der Gewinn, mit dem uns seine Prosa beschenkt."
Am Donnerstag, 28. Mai, um 19.00 Uhr wird der Büchner-Preisträger Arnold Stadler („Salvator und Psalmen") die Reihe der Autorenlesungen im Dom fortsetzen. Den Abschluss bildet ein Abend mit Peter Bichsel („Heute kommt Johnson nicht") am Dienstag, 1. September, um 19.00 Uhr. Die diesjährige Mainzer Stadtschreiberin, Monika Maron, hatte die Reihe Anfang März eröffnet.
tob (MBN)
Mainz. Eine positive Bilanz haben Teilnehmer einer „Begegnungsreise nach Indien" gezogen, bei der auch vom Bistum Mainz finanzierte Projekte besucht wurden. Die Reise, die vom 3. bis 18. März stattfand, hatte die 13 Teilnehmer unter anderem nach Mumbai (Bombay), Bangalore und Nagercoil geführt. Sie wurde organisiert von der Missio-Diözesanstelle Mainz in Kooperation mit dem Referat Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden im Bistum Mainz und der Diözesanstelle Weltkirche im Bistum Trier. Die Reiseteilnehmer Ansgar Fiedler, Obertshausen, Dr. Erwin Kreim, Mainz, sowie Schwester Annette Fleischhauer SSpS, Missio-Diözesenreferentin, stellten am Montag, 30. März, Domdekan Prälat Heinz Heckwolf, der auch Missionsdirektor des Bistums Mainz ist, die Stationen der Reise vor
Fiedler bezeichnete die Begegnungsreise als eine „berührende und bewegende Erfahrung", in dessen Rahmen er die „Rahmenbedingungen für Christentum außerhalb Europas" kennen lernen konnte. Fiedler und Kreim zeigten sich beeindruckt von der Arbeit der „Kleinen christlichen Gemeinschaften", die das pastorale Konzept in den katholischen Bistümern Indiens sind. „Es gibt ein starkes Engagement der Laien in Indien, und es ist faszinierend, wie mit so wenigen Mitteln so viel erreicht wird", sagte Kreim. Es herrsche sowohl eine große Frömmigkeit und Spiritualität als auch eine hohe Solidarität innerhalb der einzelnen Gemeinschaften. „Wenn man Glaubensfreude erleben will, dann muss man nach Indien fahren", sagte Kreim.
Thematisiert wurde in dem Gespräch auch die Christenverfolgung. Hoch angesehen sei das karitative und schulische Engagement der Christen in Indien, sagte Fiedler. Zu Spannungen komme es aber beispielsweise dann, wenn sich Christen für die Rechte der Kastenlosen, der so genannten Dalits, einsetzten. Im Rahmen der Begegnungsreise besuchte die Gruppe unter anderem ein Windradprojekt, das das Bistum Mainz 1996 in der Diözese Kottar finanzierte. Mit den Erträgen bestreitet die Diözese einen großen Teil ihres Haushaltes. Auch ein Besuch bei einer mit Hilfe des Bistums Mainz gegründeten Genossenschaftsbank, mit deren Reingewinnen Kleinstprojekte der Entwicklungshilfe in der Diözese Kottar finanziert werden, war Teil der Begegnungsreise.
am (MBN)
Bonn. Der Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG in Bonn hat erneut den ökumenischen Predigtpreis ausgelobt. Bis zum 30. Juni 2009 können Predigten von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Kirchen, Freikirchen und Landeskirchlichen Gemeinschaften eingesandt werden, die innerhalb der letzten zwei Jahre gehalten wurden. Die Auszeichnung wird wieder in den Kategorien „Lebenswerk" sowie „Beste Predigt 2009" verliehen. Die Preisverleihung findet am Buß- und Bettag, Mittwoch, 18. November 2009, in der Bonner Schlosskirche (Universitätskirche) statt. Die nicht dotierte Auszeichnung besteht aus einer Bronzeplakette und einer Bibel. In der Kategorie „Beste Predigt" sind auch Predigten und Andachten außerhalb der Perikopenordnung und der Texte im Kirchenjahr willkommen. Zusätzlich vergibt die Jury in diesem Jahr einen Sonderpreis in der Kategorie „Beste Predigt in Fernsehen, Rundfunk und Internet".
Mit dem 2000 erstmals vergebenen Predigtpreis will der Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG die Redekunst in den Kirchen fördern. Ausgezeichnet wurden bislang unter anderen der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch (Köln), der Erfurter katholische Bischof Dr. Joachim Wanke, der Rhetorik-Professor Walter Jens (Tübingen), Schwester Isa Vermehren RSCJ (Bonn), der Theologe Dr. Jörg Zink (Stuttgart), der Schweizer Pfarrer Kurt Marti, der Professor für Systematische Theologie Dr. Eberhard Jüngel (Tübingen), der Pastoraltheologe und Homiletiker Professor Dr. Rolf Zerfaß, der Waldenser Professor Dr. Paolo Ricca (Rom), die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann, der katholische Religionspädagoge Dr. Thomas Meurer (Münster), der mennonitische Pfarrer Dr. Fernando Enns (Hamburg), Pfarrer i.R. Hans Uwe Hüllweg (Münster), Pfarrerin Sylvia Bukowski (Wuppertal), der Dominikanerpater Manuel Merten (Walberberg), der methodistische Theologe Michael Putzke (Kassel) und die katholische Diplom-Theologin Vera Krause (Aachen).
Die ökumenisch besetzte Jury umfasst Theologinnen und Theologen sowie Publizisten. Sie steht unter dem Vorsitz von Oberkirchenrat Udo Hahn (Hannover), Medien- und Publizistik-Referent der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Der Jury gehören ferner an: Pfarrerin Dorothee Löhr (Mannheim), Pfarrer Dietrich Hackler (Bonn), Abteilungsleiter ältere Menschen im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Professor Dr. Reinhard Schmidt-Rost (Bonn), Lehrstuhlinhaber für Praktische Theologie, Dr. Jürgen Werbick (Münster), Professor für Fundamentaltheologie, Pastor Wolfgang Thielmann (Bonn), Leiter des Ressorts „Christ und Welt/Evangelische Kirche" der Wochenzeitung „Rheinischer Merkur", Pfarrer Dr. Matthias Schreiber (Düsseldorf), Beauftragter für die Kontakte zu Kirchen und Religionsgemeinschaften in der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen, Pfarrer Dr. Peter Seul, Dozent für Homiletik am Priesterseminar des Erzbistums Köln, Pfarrer Dr. Christoph Morgner (Siegen), Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, Dipl. Theol. Karsten Matthis (Königswinter), Geschäftsführer der Stiftung Christlich-Soziale Politik e. V., Pater Heribert Arens (Geismar) sowie Dr. Hadwig Müller (Aachen), Missionswissenschaftliches Institut Missio e.V.
Hinweis: Sibylle Stehncken, Geschäftsführung Predigtpreis 2009, Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG, Theodor-Heuss-Str. 4, 53177 Bonn, Tel.: 0228/8205-7308, Fax: 0228/ 3696001, E-Mail: sis@vnr.de; Internet: www.predigtpreis.de
pm (MBN)
Vorschau
Mainz. Mit der Karwoche („Woche der Trauer") vom 5. bis 11. April endet in der katholischen Kirche die österliche Bußzeit. Ihr schließt sich das Osterfest an, das als Höhepunkt des Kirchenjahres gilt und das ritenreichste aller christlichen Feste ist. In der folgenden Übersicht geben wir einen Überblick über die Gottesdienste im Mainzer Dom in der Karwoche und an Ostern.
Erster Tag der Karwoche ist der Palmsonntag, an dem an den Einzug Jesu in Jerusalem erinnert wird. Am Palmsonntag, 5. April, feiert Domdekan Prälat Heinz Heckwolf zusammen mit Domkapitular Monsignore Horst Schneider und Dompräbendat Prälat Dr. Klaus-Leo Klein um 10.00 Uhr einen Gottesdienst mit Palmweihe und Prozession, an dem auch die Mainzer Weihbischöfe Dr. Werner Guballa und Dr. Ulrich Neymeyr sowie das Mainzer Domkapitel teilnehmen. Musikalisch gestaltet wird die Heilige Messe durch den Mädchenchor am Dom und St. Quintin sowie durch die Männerstimmen des Mainzer Domchores und der Domkantorei St. Martin unter der Leitung von Domkantor Kar-sten Storck. Die Orgel spielt Domorganist Albert Schönberger. Um 15.00 Uhr findet im Ostchor des Domes die Vesper statt.
Am Ende des Begegnungstreffens für Firmlinge im Bistum Mainz am Montag, 6. April, werden um 17.00 Uhr zur Missa Chrismatis („Ölweihmesse") über 1.000 Jugendliche im Mainzer Dom erwartet. Im Rahmen dieser Heiligen Messe weiht Weihbischof Neymeyr das Katechumenenöl (mit dem der Täufling gesalbt wird), das Krankenöl (zur Spendung der Krankensalbung) und das Chrisam (das bei der Spendung des Firmsakramentes und der Priesterweihe Verwendung findet). Konzelebranten des Gottesdienstes sind Weihbischof Guballa, Domdekan Heckwolf, Diözesanjugendseelsorger Markus W. Konrad sowie mehrere Dekane aus dem Bistum Mainz. Die musikalische Gestaltung übernehmen der Mädchenchor am Dom und St. Quintin unter der Leitung von Domkantor Storck, die Jugendkantorei St. Georg, Bensheim, unter Leitung von Regionalkantor Gregor Knop sowie die Mainzer Dombläser und einige Musiker des Mainzer Kammerorchesters. Das Klavier spielt Regionalkantor Thomas Gabriel, an der Mainzer Domorgel ist Domorganist Schönberger zu hören.
Am Mittwoch der Karwoche (8. April) wird um 19.00 Uhr die Matutin gefeiert, der Domdekan Heckwolf als Offiziant vorstehen wird; Mitfeiernde sind die Weihbischöfe Guballa und Neymeyr sowie das Mainzer Domkapitel. Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst durch den Mainzer Domchor unter Leitung von Domkapellmeister Mathias Breitschaft und mit Albert Schönberger an der Orgel.
Dem Leiden und Sterben Jesu gedenken die Christen an Gründonnerstag und Karfreitag. Weihbischof Guballa feiert in Konzelebration mit Weihbischof Neymeyr und den Mitgliedern des Domkapitels am Gründonnerstag, 9. April, um 19.00 Uhr im Mainzer Dom ein Abendmahlsamt mit Fußwaschung und Predigt. Die Feier wird durch die Domkantorei St. Martin unter Leitung von Domkapellmeister Breitschaft und mit Albert Schönberger an der Orgel gestaltet. Bereits um 8.30 Uhr wird am Gründonnerstagmorgen im Ostchor des Domes die Laudes gefeiert. Am Karfreitag, 10. April, steht Weihbischof Guballa um 15.00 Uhr der Feier der Karfreitagsliturgie vor; Mitfeiernde sind Weihbischof Neymeyr und das Domkapitel. Dieser Gottesdienst wird als reiner Wortgottesdienst mit Kreuzverehrung und Kommunionausteilung begangen; Orgel und Glocken schweigen an diesem Tag. Die Domkantorei St. Martin unter der Leitung von Domkapellmeister Mathias Breitschaft gestaltet die Karfreitagsliturgie musikalisch. Bereits um 8.30 Uhr findet am Karfreitagmorgen eine Matutin und Laudes statt, musikalisch ge-staltet durch den Mainzer Domchor unter Leitung vom Domkapellmeister Breitschaft.
An Ostern feiern die Christen die Auferstehung Christi. Hauptzelebrant der Osternachtsfeier am Karsamstag, 11. April, um 21.30 Uhr im Mainzer Dom ist Weihbischof Neymeyr. Konzelebranten sind Domdekan Heckwolf und Dompräbendat Stefan Wanske; an der Feier der Osternacht nehmen auch Weihbischof Guballa und das Domkapitel teil. Die musikalische Gestaltung der Osternachtsfeier übernimmt der Mädchenchor am Dom und St. Quintin unter der Leitung von Domkantor Storck. An der Orgel: Domorganist Schönberger. Am Karsamstag findet um 8.30 Uhr in der Nassauer Kapelle eine Statio mit Domdekan Heckwolf statt, der sich eine Matutin und Laudes im Ostchor anschließen.
Am Ostersonntag, 12. April, feiert der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann um 10.00 Uhr ein Pontifikalamt mit Predigt im Mainzer Dom. Musikalisch gestaltet wird das Pontifikalamt vom Mainzer Domchor, den Mainzer Dombläsern, dem Mainzer Domorchester und Solisten unter der Leitung von Domkapellmeister Breitschaft sowie mit Domorganist Schönberger an der Orgel. Konzelebranten sind die Weihbischöfe Guballa und Neymeyr sowie die Mitglieder des Mainzer Domkapitels. Um 15.00 Uhr wird eine Pontifikalvesper gefeiert. Am Ostermontag, 13. April, feiert Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann um 10.00 Uhr zusammen mit den Domkapitularen Prälat Hans-Jürgen Eberhardt und Prälat Jürgen Nabbefeld das Stiftsamt im Mainzer Dom. An dem Gottesdienst werden auch Weihbischof Neymeyr und das Domkapitel teilnehmen. Die musikalische Gestaltung dieses Gottesdienstes übernimmt die Domkantorei St. Martin unter Leitung von Domkapellmeister Breitschaft. Die Orgel spielt Domorganist Schönberger. Um 15.00 Uhr findet im Ostchor eine Vesper mit sakramentalem Segen statt, an der die Mainzer Weihbischöfe und das Mainzer Domkapitel teilnehmen.
Hinweis: Weitere Informationen zur Kar- und Osterwoche auf der Internetseite der Bischöflichen Pressestelle www.bistum-mainz.de/presse unter der Rubrik „Stichworte"
am (MBN)
Mainz. Im Zeichen des Domjubiläums „1.000 Jahre Mainzer Willigis-Dom" steht auch das diesjährige Firmlingsbegegnungstreffen am Montag, 6. April, ab 13.00 Uhr, für das sich bereits mehr als 1.000 Jugendliche und über 150 Gruppenleiter angemeldet haben. Das Motto des Tages ist das Leitwort des Domjubiläums „Denn der Tempel ist heilig - und das seid ihr" (1 Kor 3,17). Das Begegnungstreffen soll nach Angaben der Veranstalter den Jugendlichen die Möglichkeit geben, im Jahr des 1.000-jährigen Domjubiläums Kirche als „lebendige Steine" mit zu gestalten.
Nach der Eröffnung im Dom um 13.00 Uhr stehen den Teilnehmenden 30 Workshops zur Auswahl, die im Willigis-Gymnasium sowie in und um den Dom stattfinden - viele der Arbeitskreise haben in diesem Jahr den Mainzer Dom zum Thema. Abschluss und Höhepunkt des Tages ist die gemeinsame Feier der Missa Chrismatis (Ölweihmesse) um 17.00 Uhr, die von Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr, Bischofsvikar für Jugendseelsorge, zelebriert wird. Veranstaltet wird das fünfte bistumsweite Firmlingsbegegnungstreffen vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und dem Bischöflichen Jugendamt Mainz.
Hinweis: Weitere Informationen bei Barbara Wolf-Gröninger, Referat für religiöse Bildung, Tel.: 06131/253-636, E-Mail: barbara.wolf-groeninger@bistum-mainz.de, Internet: www.bdkj-bja-mainz.de
jw (MBN)
Mainz. Am Dienstag, 7. April, wird um 18.00 Uhr im Mainzer Rathaus die Ausstellung „Mainzer Domansichten" eröffnet. Anlässlich des Jubiläums „1.000 Jahre Mainzer Willigis-Dom" sind in der Rathausgalerie bis Dienstag, 28. April, Domansichten aus dem Bestand der Städtischen Kunstsammlung und Bilder von Lesern der Mainzer Rhein-Zeitung zu sehen. Veranstalter der Ausstellung ist die Stadt Mainz in Kooperation mit dem Bistum Mainz und der Mainzer Rhein-Zeitung, die ihre Leser zum Domjubiläum aufgefordert hat, Bilder des Domes einzusenden.
Bei der Eröffnung werden der Mainzer Kulturdezernent Peter Krawietz, der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, und die Geschäftsführerin der Mainzer Rhein-Zeitung, Anja Schierle-Jertz, Grußworte sprechen. Zum Abschluss des Jubiläumsjahres wird die Mainzer Rhein-Zeitung aus den zwölf schönsten Domansichten einen Kalender für das Jahr 2010 gestalten. Die Ausstellung ist - bei freiem Eintritt - montags bis freitags von 8.00 bis 18.00 Uhr und samstags von 9.00 bis 14.00 Uhr geöffnet.
tob (MBN)
Wöllstein/Gau-Bickelheim. Die Kreuzkapelle am Gau-Bickelheimer Wißberg ist Ziel eines Bittgangs für Männer am Samstag, 2. Mai, ab 17.00 Uhr, der am Parkplatz an der Bahnhaltestelle Gau-Bickelheim startet. Im Zentrum des 2,5 Kilometer langen Bittgangs steht die Ausstellung der katholischen Betriebsseelsorge Mainz „Gute Arbeit - unser Anliegen". Der Ökumenebeauftragte des Evangelischen Dekanates Wöllstein, Martin Hindrichs, leitet den abschließenden Gottesdienst in der Kreuzkapelle. Die Predigt hält der katholische Dekanatsreferent Hans-Georg Orthlauf-Blooß, der ab August dieses Jahres als Betriebsseelsorger in Rheinhessen tätig sein wird. Die musikalische Gestaltung wird das Junge Blasorchester Wißberg unter Leitung von Uwe Schmitt übernehmen. Veranstalter des in diesem Jahr zum 14. Mal stattfindenden Bittgangs sind die Evangelischen Dekanate Wöllstein und Alzey sowie das Katholische Dekanat Alzey/Gau-Bickelheim in Zusammenarbeit mit der Männerseelsorge im Bistum Mainz.
Hinweis: Weitere Informationen im Internet unter www.woellstein-evangelisch.de oder www.kath-dekanat-alzey.de sowie unter Tel.: 06731/9979730
am (MBN)
Hösbach. Im Bildungshaus Schmerlenbach in Hösbach bei Aschaffenburg findet von Donnerstag, 7., bis Freitag, 8. Mai, eine ökumenische Fachtagung unter der Überschrift „Kirchen solidarisch im Einsatz für Menschenrechte?" statt. Veranstaltet wird die Fachagung vom Internationalen Katholischen Missionswerk „missio" in München zusammen mit „Mission Eine Welt", dem Zentrum für Partnerschaft, Entwicklung und Mission der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, und der Internationalen katholischen Friedensbewegung „Pax Christi".
Referenten der international besetzten Tagung sind unter anderen Erzbischof Orlando Quevedo von den Philippinen, der als Generalsekretär die Föderation der Asiatischen Bischofskonferenzen (FABC) leitet. Außerdem spricht Virginia Saldanha, die bei der FABC für Frauenfragen zuständig ist, zum Thema „Menschenrechte sind Frauenrechte - eine Herausforderung für die Kirche".
In der Einladung zur Tagung heißt es: „Tun die Kirchen genug, damit Menschenrechte nicht bloße Papiertiger bleiben? Sind die Kirchen als Global Player überhaupt geeignet, sich für die Menschenrechte einzusetzen oder müssen sie dies aufgrund ihrer Botschaft sogar mit besonderem Nachdruck tun? Was können sie leisten und wie konkretisieren sie ihr Engagement im Alltag? Die Fachtagung behandelt diese Fragen kritisch aus ökumenischer Sicht." Die weiteren Themen reichen von Menschenrechten im Sport und in der Bibel über die kirchliche Menschenrechtsarbeit in Benin und Guatemala bis zu Menschenrechtsverletzungen am Beispiel von Flüchtlingen in Deutschland.
Das Internationale Katholische Missionswerk „missio" unterstützt die katholische Kirche in knapp 100 Partnerländern in Afrika, Asien und Ozeanien, insbesondere durch die Ausbildung kirchlicher Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Zudem finanziert das Werk den Aufbau der kirchlichen Infrastrukturen. Das Hilfswerk zählt in Deutschland rund 300.000 Mitglieder. Zum Grundauftrag des Missionswerkes gehören qualifizierte Bildungs- und Informationsangebote zu weltkirchlichen Fragestellungen in Deutschland.
Hinweis: Anmeldung und weitere Informationen bei missio-Referent Dieter Zabel, Tel.: 089/5162-216, E-Mail: zabel@missio.de oder im Bildungshaus Schmerlenbach, Schmerlenbacher Straße 8, 63768 Hösbach. Tel.: 06021/6302-0, E-Mail: info@schmerlenbach.de
Hinweis für die Redaktionen: Zu der Fachtagung findet eine Pressekonferenz statt, zu der eine gesonderte Einladung ergeht.
tob (MBN)
Personalien
Mainz. Unter der Wahlleitung des Mainzer Generalvikars, Prälat Dietmar Giebelmann, dem Bischöflichen Beauftragten für die Marienschwestern und das Bruder-Konrad-Stift, haben die Marienschwestern in Mainz am Donnerstag, 19. März, eine neue Leitung gewählt. Zur Generaloberin wurde erneut Schwester Odilia Schmidt gewählt. Assistentin der Generaloberin ist Sr. Franziska Pfeffer. Schwester Devota Lanius bleibt Leiterin des Bruder-Konrad-Stifts. Das Bruder-Konrad-Stift der Marienschwestern in der Altstadt von Mainz in unmittelbarer Nähe zum Dom ist auch ein beliebter Ruhesitz für Priester des Bistums.
Die Marienschwestern wurden 1926 von Pater Hermann-Josef Staerk OFMCap (1879-1956) für karitative und seelsorgliche Aufgaben in der Diaspora in Leipzig gegründet. Schon 1929 wurde die junge Gemeinschaft nach Mainz gerufen und mit der Führung des Altenheimes Bruder-Konrad-Stift, damals Franziskusstift, betraut. 1943 kam es zur kanonischen Errichtung durch Bischof Albert Stohr und der Änderung des Namens in Marienschwestern (Societas Mariae). Im Bistum Mainz arbeiten die Schwestern neben dem Bruder Konrad-Stift unter anderem im Kindergartenbereich und in der Gemeindeseelsorge.
tob (MBN)
Dieburg. Bruder Paulus Terwitte verlässt das Kapuzinerkloster Dieburg und wechselt an das Kapuzinerkloster Würzburg. Mit dem Wegzug des Guardians (Hausoberer) des Dieburger Kapuzinerklosters verlegen die deutschen Kapuziner auch ihr Zentrum für Berufungspastoral nach Würzburg, wie es in einer Pressemitteilung der Dieburger Kapuziner heißt. Verabschiedet wird Bruder Paulus Terwitte am Ostersonntag, 12. April, um 17.00 Uhr, im Rahmen einer Ostervesper im Kapuzinerkloster Dieburg, Minnefeld 36. In dem Gottesdienst werden zudem Bruder Wolfgang Drews und Bruder Pirmin Zimmermann offiziell begrüßt - sie bilden künftig gemeinsam mit den drei verbliebenen Brüdern die Klostergemeinschaft in Dieburg.
am (MBN)
Mitte April 1969 wurden im Mainzer Dom Fernsehaufnahmen für ein Dokumentarspiel über den Mainzer Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler (1811-1877) gemacht, der von 1850 bis 1877 Bischof von Mainz war. Das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) hat das neunzigminütige Dokumentarspiel „Bischof Ketteler" am Samstag, 1. November 1969, um 20.00 Uhr ausgestrahlt. Gedreht wurde das „Dokumentarspiel in Farbe" an Originalschauplätzen unter anderem auf der Liebfrauenheide, in Apsis, Mittelschiff und Kreuzgang des Mainzer Domes sowie in einer Berliner Kirche und in Kneipen und Plätzen in Berlin-Kreuzberg und Berlin-Spandau. In Berlin war Ketteler 1849 zum Propst an St. Hedwig berufen worden. Die Hauptrolle hatte der Schauspieler Hans Caninenberg (1913-2008) übernommen, Regie führte Hans Dieter Schwarze. Das Drehbuch stammt von Bernd Grote und Hermann Kugelstadt.
Günter Schenk, der den letzten Drehtag im Mainzer Dom begleitete, beschreibt in der Deutschen Tagespost vom 25. April 1969 unter der Überschrift „Mit Schnauzbart und Radmantel" einige Szenen der Dreharbeiten mit rund 100 Komparsen. Über das Bemühen von Drehbuchautor und Regisseur, den Film möglichst authentisch und detailgetreu zu gestalten, heißt es: „So überreichten denn zwei Patres aus dem Mainzer Oblatenkloster - in prunkvollen Bischofsgewändern, wie anno 1850, Freiherr von Kettler alias Hans Caninenberg - den Bischofsstab, den man zu diesem Zweck eigens aus dem Dommuseum entliehen hatte. Währenddessen sammelte Dompräbendat Dr. Duffrer, der die historische Authentizität der kirchlichen Handlungen wahren sollte, die ausgeteilten Tedeum-Texte eilends wieder ein. Hatte man doch in der Filmproduktionen eigenen Gründlichkeit das ‚falsche' Tedeum verteilt."
Den Hauptdarsteller Caninenberg schildert Schenk mit folgenden Worten: „Faustischer Arbeitseifer und asketische Schlichtheit zeichnen den profilierten Schauspieler aus, der bereits als Pius XII. in Rolf Hochhuths umstrittenem Stück ‚Der Stellvertreter' eine kirchliche Persönlichkeit darstellte. So war es auch weniger die geschichtliche Gestalt des großen Mainzer Bischofs, sondern die ‚Requisiten', die Caninenberg vor Aufgaben und Probleme stellten." Dann wird Caninenberg wörtlich zitiert: „Ich habe eine gewisse Ehrfurcht vor Symbolen der Geschichte. Wenn mir als gegenwärtiger, kleiner Mitbürger der Bischofsstab Kettelers überreicht wird, so ist das zunächst erschreckend. Dies muss ich überwinden, um in meine Rolle zu finden. Das ist beim Theater einfacher. Dort ist gar nicht die Ambition vorhanden, einen Originalstab zu überreichen."
Im Mittelpunkt des Films stünden „Kettelers soziale Bemühungen und sein Einsatz für die Freiheit der Kirche". Und weiter schreibt Schenk: „Dass Kettelers Bemühungen um soziale Reformen nicht den Erfolg hatten, den er sich insgeheim erhoffte, lag nicht nur an der Institution Kirche, sondern auch an Ketteler selbst. Das Bewusstsein um die Würde des Amtes, aber auch um seine Herkunft - er stammte aus dem westfälischen Landadel - haben Kettelers Reformen ungemein erschwert, wenn nicht sogar teilweise scheitern lassen. ‚Ketteler war weder ein strahlender Heros der Amtskirche, noch des progressiven Kirchenteils', so Regisseur Schwarze, sondern ein einfacher, von einer Idee besessener Mann."
(MBN)