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Berichte
Mainz. Als ein „Haus des Buches" hat der Direktor der Martinus-Bibliothek, Dr. Helmut Hinkel, den Mainzer Dom bezeichnet. „Der Mainzer Dom ist ein ,Haus des Buches'. Das schlägt sich im Dom in Stein und Holz nieder. Überall sind Bücher. Kein Attribut begegnet uns so häufig auf den Portalen, Altären und Grabmälern", sagte Hinkel am Montag, 7. September, vor Journalisten in der Martinus-Bibliothek anlässlich der Vorstellung der Kabinettausstellung „Dom im Buch im Dom". In deren Rahmen zeigt die Bibliothek in Zusammenarbeit mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz Bücher aus acht Jahrhunderten, die mit dem Mainzer Dom zu tun haben; sie findet zum diesjährigen Jubiläum „1.000 Jahre Mainzer Willigis-Dom" statt. Zu besichtigen ist die Ausstellung von Mittwoch, 9. September, bis Freitag, 13. November, zu den Öffnungszeiten der Bibliothek. Der Eintritt ist frei.
Hinkel wies darauf hin, dass sich die Ausstellung in drei Abschnitte gliedere: Es werden Bücher über den Mainzer Dom, Bücher, die im Mainzer Dom benutzt wurden, sowie Bücher als Attribut eines Kunstwerkes gezeigt. Schwerpunkt der Ausstellung seien dabei Bücher über den Mainzer Dom. Erst in der frühen Neuzeit sei überhaupt damit begonnen worden, etwa Inschriften aus dem Mainzer Dom zu sammeln, sagte Hinkel. Ausführliche Monographien seien erstmals im 19. Jahrhundert erschienen. Einen zweiten Schwerpunkt der Ausstellung bildeten Bücher aus dem Mainzer Dom zu verschiedenen liturgischen Anlässen. Zu den Höhepunkten der Ausstellung zähle das Domsakristeibuch, ein Pergamentcodex aus dem Jahr 1362 - das älteste Buch der Schau. Hinkel bezeichnete den Band als eine „kulturgeschichtliche Quelle ersten Ranges", da es 1793 beim großen Dombrand gerettet worden sei. Das Domsakristeibuch stelle ein „,Who is who' des Mainzer Stiftsadels und der Mainzer Patrizier" dar. Hinkel betonte, dass sämtliche in der Ausstellung gezeigten Handschriften, Inkunabeln und Bücher aus dem Bestand der Bibliothek stammten.
Landeskonservator Dr. Joachim Glatz von der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz wies in seinem Statement darauf hin, dass es im Mainzer Dom „eine riesige Vielfalt von Buchdarstellungen" gebe. Zugleich lasse sich im Dom nachvollziehen, wie sich Buchdarstellungen in einem Kunstwerk entwickelt hätten. „Das Buch zieht sich durch die Geschichte des Domes bis beispielsweise zum Wappen des heutigen Bischofs von Mainz, Kardinal Karl Lehmann", betonte Glatz. Es gebe im Mainzer Dom rund 100 Kunstwerke mit Buchattributen, sagte er. 51 davon zeigt ein Bilderfries in einem der Ausstellungsräume, die mit einer Fotografie des Bonifatiusstein aus dem Jahr 854 beginnt und mit einer Buchdarstellung auf dem Grabmal Bischofs Kettelers von 1877 endet.
Zur Ausstellung veröffentlicht die Abteilung Publikationen im Bischöflichen Ordinariat unter Leitung von Dr. Barbara Nichtweiß ein Buch, das von Hinkel und Glatz herausgegeben wird. „Ich freue mich, dass wir im Jubiläumsjahr von Seiten der Abteilung Publikationen einen Beitrag zu diesem Thema liefern können", sagte Nichtweiß. Der 48-seitige Band beinhaltet neben einer ausführlichen Dom-Bibliographie einen Aufsatz von Glatz zum Thema „Dom im Buch - Buch im Dom", der durch zahlreiche Abbildungen illustriert ist.
Hinweise:
am (MBN)
Rockenberg. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, hat am Sonntag, 6. September, fünf junge Erwachsene in der Jugend-Justizvollzugsanstalt (JVA) Rockenberg gefirmt. Einer der Firmbewerber wurde im gleichen Gottesdienst zuvor getauft. Die Gefirmten sind Mitglieder des Gottesdienstvorbereitungskreises der JVA. Der Seelsorger der JVA Rockenberg, Pastoralreferent Johannes Geldermann, hatte die Gruppe vorbereitet. Der Dekan des Dekanates Wetterau-West, Pfarrer Hans-Joachim Wahl, hatte als zuständiger Pfarrer den Generalvikar begrüßt. In der anschließenden Begegnung dankte Giebelmann der Anstaltsleitung für die Unterstützung der Seelsorge.
tob (MBN)
Worms. Ganz ungewöhnliche Einblicke in die Arbeitswelt konnten die hauptamtlichen Mitarbeiter des Dekanates Worms zusammen mit dem Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, am Mittwoch, 2. September, beim Tag der Arbeitswelt auf dem Wormser Backfischfest machen. Mehrere Schaustellerbetriebe hatten die kirchlichen Mitarbeiter zu Besuch und Gespräch eingeladen. Der Kontakt war über den Wormser Dekan, Monsignore Manfred Simon, zustande gekommen, der seit vergangenem Jahr Regionalseelsorger der Circus- und Schaustellerseelsorge für das Bistum Mainz ist. Der Tag der Arbeitswelt ist traditioneller Bestandteil der Visitation. Generalvikar Giebelmann bereist das Dekanat Worms seit dem 11. Februar.
Giebelmann wagte sich ganz unerschrocken auf das Riesenrad, die Achterbahn „Wilde Maus" und das Kettenkarussell der Familie Göbel. Die drei Fahrgeschäfte standen am Anfang des Rundgangs über das traditionelle Wormser Volksfest. Weitere Stationen waren die Mandelbrennerei von André Nock, der Stand mit Kandierten Früchten von Markus Rick und der Soft-Eis-Stand von Ingo Schneider. Außerdem begrüßte Dr. Andreas Schreiber, der erste Vorsitzende der Interessengemeinschaft Wonnegauer Weinkeller, die Teilnehmer im Festzelt „Wonnegauer Weinkeller" zu einer Weinprobe.
In seinem Schlusswort bedankte sich der Generalvikar „für die ungeheuer große Offenheit der Kirche gegenüber, die wir heute erfahren durften". Giebelmann wies auf die große Bedeutung der Familie im Schaustellergewerbe hin: „Wir haben heute gut sehen können, dass die Familie und der Zusammenhalt in der Familie eines der wichtigsten Themen bei Ihnen ist."
Dekan Simon hatte in seiner Begrüßung darauf hingewiesen, dass in Worms allein 60 Schaustellerbetriebe ansässig seien und somit auch einen wichtigen wirtschaftlichen Faktor darstellten. Am Vortag hatte er auf dem Autoscooter der Familie Göbel den traditionellen katholischen Gottesdienst während des Backfischfestes gefeiert. Veranstaltet wurde der Tag der Arbeitswelt von Hans-Georg Orthlauf-Blooß von der Betriebseelsorge Rheinhessen. Orthlauf.-Blooß moderierte auch das abschließende Gespräch mit den Schaustellern, zu dem die Familie Dingeldein die Besucher in ihr Schwarzwaldhaus eingeladen hatte.
tob (MBN)
Mainz. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, hat den sanierten Seminar- und Konferenzraum des Bildungswerks der Diözese Mainz am Dienstag, 8. September, im Rahmen einer Feierstunde eingeweiht. Giebelmann dankte ausdrücklich Staatssekretär Michael Ebling vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz für die „Unterstützung der katholischen Erwachsenenbildung im Rahmen des Konjunkturprogramms". Die Sanierung des Raumes war mit rund 30.000 Euro aus dem Sonderprogramm des Landes Rheinland-Pfalz, das das Konjunkturprogramm II umsetzt, erfolgt. Giebelmann betonte, dass Erwachsenenbildung „mehr ist als das Erlernen von Wissen": „Die Menschen suchen nach Werten und ethischen Grundlagen. Das ist das Anliegen kirchlicher Erwachsenenbildung", sagte er.
Staatssekretär Ebling sagte in seinem Grußwort, dass mit der Sanierung des Raumes das Konjunkturprogramm „konkret" werde. Zu den Überlegungen des Programms gehöre, „dass wir aus der Krise gestärkt hervor gehen". Deswegen gehörten Investitionen in Bildung und in Bildungsinfrastruktur zu den Schwerpunkten des Konjunkturprogramms. „Ich bin froh darüber, dass auch private Träger in die Förderung einbezogen wurden", sagte Ebling. Der Direktor des Bildungswerks der Diözese Mainz, Dr. Hartmut Heidenreich, hatte zu Beginn die Anwesenden begrüßt und die erfolgten Baumaßnahmen vorgestellt. Der Raum wurde energetisch saniert, neu möbliert sowie mit einer neuen Präsentationstechnik ausgestattet. Die Sanierung bezeichnete er als „einen großen Schritt zur energetischen und tagungstechnischen Verbesserung des Konferenzraumes".
am (MBN)
Paderborn/Mainz. Rund 91.000 Euro haben die Katholiken des Bistums Mainz im vergangenen Jahr für das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken gespendet. Das geht aus dem Geschäftsbericht des Diasporahilfswerkes für das Jahr 2008 hervor, der am 2. September durch den Generalsekretär des Diasporahilfswerkes, Monsignore Georg Austen, in Paderborn vorgestellt wurde. Insgesamt erbrachte die Diaspora-Kollekte 2008 in den deutschen Bistümern 2,8 Millionen Euro. Die bundesweite Aktion des Bonifatiuswerkes, das in diesem Jahr sein 160-jähriges Jubiläum begeht, wird am 8. November in Görlitz eröffnet und steht unter dem Motto „Der Einzelne zählt - egal wo".
Neben der traditionellen Kollekte am Diasporasonntag erbrachte die Gabe der Erstkommunionkinder der Diözese Mainz 62.767 Euro und die der Firmlinge 22.643 Euro. Als ein beachtliches Zeichen der Solidarität der Katholiken für ihre Glaubensschwestern und -brüder in der Diaspora bezeichnete Austen das Spendenaufkommen für das Bonifatiuswerk im Jahr 2008. Mit rund 12,7 Millionen Euro unterstützten im vergangenen Jahr die deutschen Katholiken die Gläubigen in der Diaspora Deutschlands, Nordeuropas und des Baltikums. Damit hielten sich die bundesweiten Einnahmen des Bonifatiuswerkes im Vergleich zum Jahr 2007 auf konstantem Niveau.
Mit 6,7 Millionen Euro, das entspricht 52,9 Prozent der Ausgaben, lag der Förderschwerpunkt auch im letzten Jahr auf den Diasporagebieten in Deutschland. Das Bonifatiuswerk unterstützte damit 47 Bauprojekte wie zum Beispiel einen Neubau für die Jugendbildungsstätte Haus Wohldenberg im Bistum Hildesheim oder die Innensanierung der Kirche in Bernau bei Berlin. Über die Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe kam das Geld beispielsweise religiösen Kinderwochen, religiöser Vorschulerziehung oder Projekten wie dem Kinderhospizdienst in Halle an der Saale zugute. Die Diaspora-MIVA, die Verkehrshilfe des Bonifatiuswerkes, konnte 2008 45 Fahrzeuge für die deutsche Diaspora bezuschussen. Unterstützung in Höhe von 1,6 Millionen Euro erhielten 2008 die Katholiken im Bereich der Nordischen Bischofskonferenz. Rund 600.000 Euro gingen in die Diaspora der baltischen Staaten Estland und Lettland. Knapp 900.000 Euro flossen in die Bildungsarbeit.
In Zukunft möchte sich das Bonifatiuswerk neben der bewährten solidarischen Hilfe wieder stärker auf seine Wurzeln, „Missionsverein in und für Deutschland" zu sein, besinnen, sagte Generalsekretär Austen. Die starke Nachfrage nach den Arbeitsmaterialien zur Sakramentenpastoral sowie die positiven Erfahrungen mit den erst vor kurzem präsentierten „Glaubenstaschen" seien ermutigende Zeichen dafür. „Wir wollen künftig verstärkt die Evangelisierung auch in jenen Regionen subsidiär unterstützen, in denen Katholiken zahlenmäßig - noch - die Mehrheit bilden. Denn dort ist mittlerweile eine Glaubensdiaspora zu verspüren, in der sich gläubige Katholiken mehr und mehr alleine fühlen."
bw (MBN)
Obertshausen. Zum Abschluss des Projektes QM V - „Einführung eines Qualitätsmanagementsystems in katholischen Kindertagesstätten" im Dekanat Rodgau wird der Mainzer Diözesancaritasdirektor, Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Freitag, 18. September, ihre Urkunden als „Qualitätsbeauftragte" überreichen. Die Übergabe beschließt das dreitägige Abschlusskolleg, das von Mittwoch, 16., bis Freitag, 18. September, im Pfarrzentrum Pfarrer-Schwahn-Haus (Pfarrer-Schwahn-Straße 6) in Obertshausen-Hausen stattfindet. An dem eineinhalbjährigen Projekt haben insgesamt elf Kindertagesstätten aus folgenden Städten im Dekanat Rodgau teilgenommen: Heusenstamm, Obertshausen, Rödermark und Rodgau.
Mit der Einführung eines Qualitätsmanagementsystems in den katholischen Kindertagesstätten soll die Weiterentwicklung pädagogischer und organisatorischer Prozesse auf einem hohen Niveau gewährleistet und das katholische Profil der Einrichtungen gestärkt werden. Auf Grundlage christlicher Werte haben die Kindertageseinrichtungen dabei Leitbilder entwickelt und Ziele für folgende Bereiche vorgelegt: Bildung und Betreuung, Zusammenarbeit mit den Eltern, Kooperation im Betreuungsteam und organisatorische Abläufe. Die Ausbildung ist Grundlage zur Einführung eines Qualitätsmanagementsystems in Kindertageseinrichtungen auf der Grundlage der DIN EN ISO 9001.
Hinweis: Weitere Informationen zu den Qualitätsmanagementsystem-Projekten für die Kindertagesstätten im Bistum Mainz bei Helene Schustacek, Referentin für Kindertagesstätten beim Diözesancaritasverband, Tel.: 06131/2826-297, E-Mail: helene.schustacek@caritas-bistum-mainz.de
tob (MBN)
Dokumentation
Bonn/Mainz. Im Folgenden dokumentieren wir den Aufruf der deutschen Bischöfe zur Bundestagswahl am 27. September 2009. Der Aufruf war am 3. September vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz veröffentlicht worden und wurde am Sonntag, 6. September, in allen Gottesdiensten, einschließlich der Vorabendmessen am 5. September, verlesen.
Liebe Schwestern und Brüder!
In der Bundestagswahl am 27. September stellen die wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger die Weichen für die Politik in der nächsten Legislaturperiode. Die Wahl fällt in eine Zeit weltweiter Unsicherheiten und Turbulenzen vor allem im Bereich der Finanz- und Wirtschaftswelt. Sie betreffen auch unser Land. Über ihren Ausgang und ihr Ende gibt es noch keine Klarheit. Zugleich erleben wir in vielen Teilen der Erde krisenhafte Entwicklungen und gewaltsame Konflikte, die auch uns berühren. Hinzu kommt eine Fülle schwieriger Probleme im Inneren unserer Gesellschaft und unseres Landes, dessen 60. Gründungstag wir gerade begangen haben und das bald den zwanzigsten Jahrestag der Wiedergewinnung seiner staatlichen Einheit begehen kann. Entsprechend muss die Wahlentscheidung der Wählerinnen und Wähler klug, besonnen und verantwortungsbewusst erfolgen, damit sie zu politischer Stabilität und Handlungsfähigkeit beiträgt.
Zu Recht erwarten die Wählerinnen und Wähler von den politischen Parteien einen fairen, sachbezogenen und informativen Wahlkampf, in dem die unterschiedlichen politischen Auffassungen, Inhalte und Ziele erkennbar werden. Zugleich müssen sie darauf vertrauen können, dass Wahlaussagen nach den Wahlen Bestand haben, was natürlich nicht ausschließt, dass unsere Demokratie immer auch Kompromisse braucht, deren Wesen es ist, dass sich alle Beteiligten bei der konkreten Einigung entgegenkommen und auf die uneingeschränkte Durchsetzung ihrer Ziele, Interessen und Lösungswege verzichten.
Die Wahlentscheidung des Einzelnen beruht auf einer Vielzahl von Gründen und Motiven. Auch folgende Überlegungen sollten nach unserer Auffassung dabei mit bedacht werden.
Zu den vordringlichen Aufgaben der nächsten Zeit gehört die Bewältigung der Finanz- und Wirtschaftskrise. Nachhaltige und gerechte Lösungen können - im nationalen wie im
internationalen Rahmen - nur auf der Grundlage einer festen Werteordnung gefunden werden. Unser Grundgesetz bringt eine solche Werteordnung zur Geltung. Die katholische Soziallehre enthält zusätzliche Kriterien. Auch kann eine Rückbesinnung auf die ethischen Grundlagen der Sozialen Marktwirtschaft hilfreich sein. Sowohl die kurzfristigen als auch die langfristigen Maßnahmen zur Krisenbewältigung bedürfen der ethischen Klärung zum Beispiel bezüglich ihrer Auswirkungen auf einzelne Bevölkerungsgruppen sowie im Hinblick auf die Belastung der nächsten Generationen unter dem Gesichtspunkt der intergenerationellen Gerechtigkeit oder auch im Hinblick auf eine vertretbare internationale Lastenverteilung. Es ist ein Regelwerk anzustreben, das Auswüchse, wie wir sie in der Vergangenheit erlebt haben, so weit wie möglich verhindert, und zugleich werteorientierte Verhaltensweisen fördert. In seiner neuen Enzyklika „Caritas in Veritate" mahnt Papst Benedikt XVI.: „Die ganze Wirtschaft und das ganze Finanzwesen - nicht nur einige ihrer Bereiche - müssen nach ethischen Maßstäben als Werkzeuge gebraucht werden, so dass sie angemessene Bedingungen für die Entwicklung des Menschen und der Völker schaffen." (Nr. 65).
Ebenfalls eine Aufgabe von großer Aktualität ist der Schutz der Würde und des Lebens des Menschen in allen Phasen seiner Existenz. Dies gilt für alle Politikbereiche, insbesondere für die Bereiche der Rechts-, Gesundheits-, Wissenschafts- und Forschungspolitik.
Wiederholt haben wir auch unsere Sorge über Tendenzen zum Ausdruck gebracht, die auf die Trennung von Ehe und Familie und eine Entgrenzung des Familienbegriffs hinauslaufen. Wir wiederholen deshalb unsere Erwartung, dass die herausragende Rechtsstellung von Ehe und Familie gesichert und die materielle Lage der Familien verbessert werden. Zugleich bedürfen die Eltern der Unterstützung bei der Erziehung ihrer Kinder. Zu den Aufgaben der Politik gehört schließlich auch die Förderung eines kinder- und familienfreundlicheren Umfelds.
Unsere sozialen Sicherungssysteme müssen zukunftsfähig bleiben. Niemand darf alleine gelassen werden. Wer krank ist, muss unabhängig von Einkommen, Vermögen und Alter die erforderliche medizinische und pflegerische Versorgung erhalten. Pflegebedürftige Menschen und Menschen mit Behinderungen sowie ihre Familien dürfen nicht im Stich gelassen werden; sie haben Anspruch auf Hilfe, Unterstützung und Förderung. Menschen, die über lange Zeit erwerbstätig sind, müssen die Aussicht auf ein Alterseinkommen haben, das ihnen ein Leben ohne Armut ermöglicht. Armut, insbesondere auch Kinderarmut, ist in unserem wohlhabenden Land ein Skandal, der dringend Abhilfe verlangt. Nicht hinnehmbar ist die hohe und derzeit wieder ansteigende Arbeitslosigkeit. Wer arbeitslos ist, muss die Chance haben, wieder einen Arbeitsplatz zu finden. Er verdient dabei Unterstützung, sich für den Arbeitsmarkt fit zu machen. Die Bereitschaft zu eigener Initiative ist zu fordern und zu fördern. Solidarität und Eigenverantwortung bleiben die prägenden Säulen des Sozialstaats.
Bildung ist für jeden Menschen von existentieller Bedeutung. Sie dient der Entwicklung und Entfaltung der Persönlichkeit. Eine Politik, die Bildung vorrangig unter ökonomischen Gesichtspunkten verstünde und nach ihrem wirtschaftlichen Nutzen beurteilte, griffe deshalb zu kurz. Bedauerlicherweise sind die Bildungschancen in unserem Land ungleich verteilt. Die Verbesserung der Chancen gerade sozial schwacher Menschen im Bildungswesen ist eine wichtige politische Herausforderung.
In unserem Land leben viele Menschen ausländischer Herkunft. Sie alle haben ein Recht darauf, bei uns menschenwürdig und unter Beachtung der unverletzlichen Menschenrechte sowie der ihnen zukommenden Grundrechte aufgenommen zu werden. Eine besondere Verantwortung haben wir für diejenigen, die vor Verfolgung und Gefahren zu uns geflohen sind. Die Ausländer- und Migrationspolitik ist daran zu messen, ob sie diesen Erfordernissen genügt und für die betroffenen Personenkreise humane Lebensbedingungen gewährleistet.
Trotz aller Probleme, die wir in unserem Lande zu lösen haben, dürfen wir nicht vergessen, dass in vielen Ländern dieser Erde Not und Armut herrschen. Auch die dort lebenden Menschen bedürfen unserer Solidarität. Die Politik in der nächsten Legislaturperiode wird deshalb auch danach zu beurteilen sein, welchen Stellenwert sie der Entwicklungszusammenarbeit beimisst.
Das Ende der Legislaturperiode möchten wir schließlich auch zum Anlass nehmen, den Abgeordneten zu danken, die in diesen Jahren nach bestem Wissen und Gewissen Verantwortung für unser Gemeinwesen getragen haben.
Für allgemeine Politikerschelte und Politikverdrossenheit besteht kein Grund. Wir bitten die wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Wer von seinem Wahlrecht nicht Gebrauch macht, verzichtet auf die aktive Beeinflussung der Politik. Er übernimmt Mitverantwortung für den Fall, dass politische Kräfte auf die Gestaltung der Geschicke unseres Gemeinwesens einwirken, denen diese - aus welchen Gründen auch immer - nicht anvertraut werden können. Wahlenthaltung ist keine vernünftige und konstruktive Antwort auf tatsächliche oder vermeintliche Missstände.
SDBK (MBN)
Personalien
Mainz. Irene Helf-Schmorleiz ist als Vorsitzende der diözesanen Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen im Bistum Mainz (DiAG MAV) wieder gewählt worden. Die Wahl fand bei der konstituierenden Sitzung der DiAG MAV am Donnerstag, 3. September, im Erbacher Hof in Mainz statt. Es ist die dritte Amtszeit von Helf-Schmorleiz. Das Gremium ist in erster Linie ein Informations- und Austauschgremium für die Mitarbeitervertretungen im Bistum. Bei der Sitzung wurden auch Maria Bedersdorfer in ihrem Amt als stellvertretende Vorsitzende und Elfriede Zils in ihrem Amt als Schriftführerin bestätigt. Alle drei Mitglieder des Vorstands wurden einstimmig gewählt. Von Montag, 11. Mai, bis Freitag, 15. Mai, hatten im Bistum Mainz die Wahlen für die Mitarbeitervertretungen stattgefunden.
Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, würdigte in seinem Grußwort die Gestaltung des so genannten „Dritten Weges" im Bistum Mainz und dankte den Mitarbeitern für ihr Engagement. „Wir alle sind Kirche - und ich bin froh, dass wir im Bistum Mainz auch alle in einem Raum und an einem Tisch zusammen sind", sagte er. Er gratulierte im Anschluss an die Wahl dem neuen Vorstand und wünschte dem Gremium alles Gute für die Zukunft. Giebelmann wies darauf hin, dass das kommende Jahr „eines der schwersten der Nachkriegsjahre, gerade in wirtschaftlicher Hinsicht" werde. Die Diözese rechne mit Einkommensrückgängen von rund zehn Prozent, also etwa 35 Millionen Euro. „Wir müssen auf allen Ebenen Ausgaben senken und Einnahmen steigern, zumal wir davon ausgehen, dass dies nicht nur eine vorübergehende, sondern eine dauerhafte Situation ist", sagte er. Anschließend dankte er den scheidenden Mitgliedern der DiAG für deren geleistete Arbeit. Nicht mehr dem Gremium angehören werden künftig: Martin Schnersch, Johannes Geldermann, Helga Feld-Finkenauer und Susanne Metzger-Rehn.
Über 500 Vertreter setzen sich in den Mitarbeitervertretungen (MAV) im Rahmen des „Dritten Weges" unter anderem für arbeitsrechtliche Fragen kirchlicher Mitarbeiter ein. Die einzelnen MAVen sind in der DiAG MAV zusammengeschlossen. Aus den verschiedenen Arbeits- und Berufsgruppen im Bistum werden Vertreter in die DiAG MAV entsandt. Die Amtsperiode aller Mitarbeitervertretungen beträgt vier Jahre. Im Bistum Mainz sind rund 10.000 kirchlich Bedienstete in rund 170 kirchlichen Einrichtungen tätig.
Aufgaben der DiAG MAV sind unter anderem der gegenseitige Informations- und Erfahrungsaustausch mit den vertretenen MAVen, Beratung der MAVen in Angelegenheiten des Mitarbeitervertretungsrechtes, Förderung der Bildung von MAVen sowie Förderung der Anwendung der Mitarbeitervertretungsordnung (MAVO).
Der so genannte „Dritte Weg" ist der kirchliche Sonderweg, um Fragen des kirchlichen Dienst- und Arbeitsrechtes ohne die bei Tarifverhandlungen üblichen Mechanismen von Streik und Aussperrung gemeinsam zu regeln. Der kirchliche Dienst steht unter dem Leitbild der Dienstgemeinschaft, das mit dem Konfrontationsmodell des Tarifvertragssystems unvereinbar ist. Das Leitbild der Dienstgemeinschaft wurzelt in der Überzeugung, dass Dienstnehmer wie Dienstgeber sich in gleicher Weise der Kirche und ihrem Sendungsauftrag verpflichtet wissen. Der „erste Weg" ist durch die einseitige Festlegung von Arbeitsbedingungen durch den Arbeitgeber gekennzeichnet. Der „zweite Weg" bezeichnet das Modell des Tarifvertragssystems.
Hinweis: Geschäftsstelle der DiAG MAV im Bistum Mainz, Pfaffengasse 4, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-591, Fax: 06131/253-948, E-Mail: info@diag-mav-mainz.de, Internet: www.diag-mav-mainz.de
am (MBN)
Vorschau
Mainz. Am diesjährigen „Tag des offenen Denkmals" am Sonntag, 13. September, beteiligen sich auch wieder Kirchen und Einrichtungen aus dem Bistum Mainz; der Tag steht unter dem Motto „Historische Orte des Genusses". In der Stadt Mainz wird bereits am Vortag, Samstag, 12. September, von 10.00 bis 17.00 Uhr, im Rahmen des Jubiläums „1.000 Jahre Mainzer Willigis-Dom" der „Tag der offenen Dombauhütte" (Grebenstraße 9) begangen.
Im Wormser Dom St. Peter finden am Sonntag um 13.00, 14.00, 15.00 und 17.00 Uhr Führungen durch das Kirchengebäude statt; zudem ist bereits am Samstag um 17.00 Uhr eine Sonderführung unter der Überschrift „Aktuelle Ergebnisse der kunsthistorischen Bauuntersuchung: Neue Überlegungen zu Bauabfolge und Datierung" vorgesehen. Ebenfalls bereits am Samstag um 15.00 Uhr wird in Worms-Liebfrauen eine Führung mit Erläuterungen zu den seit 2005 laufenden Restaurierungen der Westgruppe und des Südportals der Kirche stattfinden. Weitere Veranstaltungen zum „Tag des offenen Denkmals" sind unter anderem auch in Gau-Bickelheim, Bingen, Seligenstadt und Bad Wimpfen geplant.
Hinweis: Detaillierte Informationen zu den übrigen geöffneten Kirchen im Bistum im Internet unter www.bistum-mainz.de, www.denkmalschutz.de oder unter www.tag-des-offenen-denkmals.de
am (MBN)
Bensheim. Unter der Überschrift „Soziale Manieren für eine bessere Gesellschaft" - dem Motto der Caritas-Kampagne 2009 - stehen die Caritastage von Montag, 14., bis Freitag, 18. September, im Caritas-Zentrum „Franziskushaus" in Bensheim. Im Rahmen dieser Tage finden Konzerte, Lesungen und Diskussionen statt, über die im Rahmen eines Pressegesprächs am Dienstag, 8. September, im Bensheimer Caritas-Zentrum näher informiert wurde.
Hinweis: Weitere Informationen beim Caritasverband Darmstadt, Claudia Betzholz, Tel.: 06151/373627, E-Mail: cpp.betzholz@t-online.de
am (MBN)
Ockenheim. Die Missio-Diözesanstelle lädt am Samstag, 26. September, von 9.30 bis 17.00 Uhr zu einem Seminartag zum Sonntag der Weltmission (25. Oktober) ein. Unter der Überschrift „Selig, die Frieden stiften (Mt 5,9). Frieden suchen - Dialog wagen" steht im Kloster Jakobsberg bei Ockenheim die Friedens- und Versöhnungsarbeit in Nigeria im Mittelpunkt. Für den Seminartag wird um Anmeldung bis zum 15. September gebeten. Außerdem wird zum Monat der Weltmission Pater Michael Olofinlade aus Nigeria vom 6. bis 11. Oktober als Missio-Gast im Bistum Mainz unterwegs sein. Er steht interessierten Gemeinden für Informationsgespräche oder Gottesdienste zur Verfügung.
Hinweis: Missio-Diözesanstalle, Sr. Annette Fleischhauer, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-269, Fax: 06131/253-586, E-Mail: weltmission@bistum-mainz.de
tob (MBN)
Mainz. Der Diözesanverband der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) veranstaltet seine diesjährige Diözesanversammlung am Samstag, 26. September, von 9.00 bis 16.30 Uhr im Mainzer Haus am Dom. Der Tag steht unter der Überschrift „Wir träumen ins Herz der Zukunft". Barbara Schwender vom Diözesanleitungsteam bittet um Anmeldung bis zum 14. September.
Hinweis: kfd-Diözesanverband Mainz, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-255, Fax: 06131/253-586, E-Mail: info@kfd-mainz.de, Internet: www.kfd-mainz.de
tob (MBN)