Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 41

4. November 2009

Darmstadt, 2.11.2009: Die Preisträger Dr. Wolfgang Kauder, Brigitte Harth, Karl Kardinal Lehmann und Dr. Wolfgang Nieswandt (v.l.) (c) HSE
Darmstadt, 2.11.2009: Die Preisträger Dr. Wolfgang Kauder, Brigitte Harth, Karl Kardinal Lehmann und Dr. Wolfgang Nieswandt (v.l.)
Datum:
Mi. 4. Nov. 2009
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder -129,
Fax 06131/253-402, E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Berichte

  • Erasmus Kittler-Preis an Kardinal Lehmann verliehen  
  • Ministerpräsidenten zu Gast im Mainzer Dom  
  • 10. Jahrestag der Erklärung zur Rechtfertigungslehre  
  • Generalvikar eröffnete Reihe der Taufspender-Treffen  
  • Richtfest für das neue Mainzer Jugendhaus Don Bosco  
  • Kollekte des Diözesan-Ministrantentages übergeben

Vorschau

  • Lehmann sendet Ehe- und Familientrainer (8.11.)  
  • Interview mit Kardinal Lehmann im Sender K3 (ab 9.11.)  
  • Abschlussabend der Domvorträge (9.11.)  
  • Forum Sozialpastoral in Heppenheim (11.11.)  
  • Lesevormittag im Mainzer Fastnachtsmuseum (13.11.)  
  • Treffen der Projektgruppe Zivile Konfliktberatung (20.11.) 
  • Vorbereitungstreffen zur Sternsingeraktion 2010 (21.11.)  
  • Begleitprogramm zum HR-Funkkolleg (ab 30.11.)  
  • Wochenende für junge Erwachsene (6.-8.12.)

Publikationen

  • Neuerscheinung: Orientierung und Innovation  
  • Jahresprogramm des TPI erschienen  
  • Angebote des Kardinal Volk-Hauses in Bingen

Berichte

Erasmus Kittler-Preis an Kardinal Lehmann verliehen

Erstmals vergebener Preis der HSE Stiftung im Rahmen des „Darmstädter Impulses"

Darmstadt. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, ist am Montag, 2. November, in Darmstadt mit dem erstmals verliehenen Erasmus Kittler-Preis der HSE Stiftung gewürdigt worden. Der mit 20.000 Euro dotierte Erasmus Kittler-Preis ist die nationale Kategorie des „Darmstädter Impulses", mit dem die Stiftung Einzelpersonen oder Initiativen künftig alle zwei Jahre auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene für ihr gemeinnütziges Engagement ehren will. Lehmann erhielt die Auszeichnung, mit der Persönlichkeiten oder Initiativen ausgezeichnet werden, „die durch ein herausragendes nationales Wirken den Zusammenhalt der Menschen stärken" für sein „Lebenswerk".

In der Begründung des Kuratoriums für die Verleihung des „Erasmus Kittler-Preises" heißt es: „Kardinal Lehmann zeichnet aus, dass er sich trotz seiner außerordentlichen Erfolge als langjähriger Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, als Theologe und brillanter Wissenschaftler die Nähe zu den Menschen bewahrt hat und sich darüber hinaus engagiert für andere einsetzt. Sein Denken und Handeln ist von dem Streben motiviert, Gegensätze ab- und Gemeinschaft aufzubauen. So ist Kardinal Lehmann nicht nur ein Vermittler des Glaubens, sondern agiert auch als Vermittler zwischen den Menschen."

Der Preis sei ihm „dankbar empfangene Anerkennung und schöpferischer Impuls sowie ermutigender Ansporn", sagte der Kardinal in seinem Dankwort. Er würdigte das gesellschaftliche Engagement der HSE Stiftung mit den Worten: „Es ist ein wichtiges Zeugnis, wenn ein bedeutender, eigenständiger Energie- und Infrastrukturdienstleister mit seinen Tochtergesellschaften nicht nur Strom, Erdgas, Trinkwasser, Wärme und technische Dienstleistungen der Gesellschaft anbietet, sondern über die Wirtschaft hinaus vieles in unserer Gesellschaft fördert, soziale Projekte und vor allem auch kulturelle Vorhaben, zum Beispiel Jugendarbeit. So wird bezeugt, wie die recht verstandene Wirtschaft zur Kultur des Lebens gehört."

Karl Starzacher, Vorsitzender des Kuratoriums der HSE Stiftung und Staatsminister a. D., stellte in seiner Begrüßungsansprache die Motivation für die Preisverleihung heraus. „Mehr Menschen in der Region zu erreichen und sie für bürgerschaftliches Engagement zu sensibilisieren, um dieses letztendlich durch das öffentliche Interesse zu stärken - diese Absicht verfolgt die erstmalige Verleihung des Preises ‚Darmstädter Impuls'." Die Laudatio auf Kardinal Lehmann hielt der Verfassungs- und Steuerrechtler Professor Paul Kirchhof, der Lehmanns Lebenswerk als „Erleuchtung in der Dunkelheit" würdigte.

Der Preis ist nach dem Physiker Erasmus Kittler (1852-1929) benannt, der im Jahr 1882 auf den weltweit ersten Lehrstuhl für Elektrotechnik an der Technischen Hochschule Darmstadt berufen wurde. Die Preisverleihung fand im Rahmen einer Festveranstaltung im Darmstädter Wissenschafts- und Kongresszentrum „Darmstadtium" statt. Die gemeinnützige HSE Stiftung wurde im Jahr 1999 von der HEAG Südhessische Energie AG (HSE) zur Förderung von bürgerschaftlichem Engagement gegründet. Im Jahr 2008 hat die HSE Stiftung 197 Projekte aus den Bereichen Bildung, Soziales, Sport, Kunst und Kultur unterstützt.

Auf regionaler Ebene werden beim „Darmstädter Impuls" in diesem Jahr zwei Preisträger „für herausragendes regionales Engagement im Rhein-Main-Neckar-Gebiet" mit dem Ludwig Bergsträsser-Preis gewürdigt: Die Malteser Migranten Medizin am Marienhospital Darmstadt, deren Ärztlicher Leiter, Dr. Wolfgang Kauder, den Preis entgegennahm, und der Hospizverein Bergstraße, der durch seinen ersten Vorsitzenden Dr. Wolfgang Nieswandt vertreten wurde. Beide Preisträger erhielten je 15.000 Euro. Auf lokaler Ebene wurde bei der Premiere des „Darmstädter Impulses" der Verein „Demenz Forum Darmstadt" mit dem „Luise Büchner-Preis" gewürdigt. Der Verein bietet Unterstützung und Beratung für an Demenz erkrankte Menschen und ihre Angehörigen. Die Vorsitzende, Brigitte Harth, nahm die mit 15.000 Euro Preisgeld verbundene Auszeichnung entgegen.

tob (MBN)

 

Ministerpräsidenten zu Gast im Mainzer Dom

Kardinal Lehmann begrüßte Regierungschefs der Länder

Mainz. Die Teilnehmer der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) haben am Freitagmorgen, 30. Oktober, den Mainzer Dom besucht. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, begrüßte die Regierungschefs der 16 Bundesländer zusammen mit ihren Frauen und Mitarbeitern. Anschließend erläuterte der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, die Baugeschichte und die Orgel des Gotteshauses. Musikalisch gestaltet wurde der Besuch von Domorganist Albert Schönberger an der Domorgel. Die Ministerpräsidentenkonferenz tagte vom 28. bis 30. Oktober in der Rheingoldhalle in Mainz. Am Abschlusstag trafen sich die Ministerpräsidenten außerdem noch mit Bundespräsident Horst Köhler im Mainzer Favorite-Hotel zu einem Gespräch.

Kardinal Lehmann hatte bereits am Donnerstag an einem Abendessen mit den Ministerpräsidenten im Mainzer Hyatt-Hotel teilgenommen. Er hatte den Regierungschefs zur Begrüßung den neuen Bildband „Der Dom zu Mainz. Bilder einer Kathedrale" auf die Zimmer bringen lassen. Das Buch, das von der Stiftung Hoher Dom zu Mainz herausgegeben wurde, enthält 128 Farbfotos der Fotografen Martin Blume und Bernd Radtke.

Rheinland-Pfalz hat von Sachsen am 30. Oktober für ein Jahr den Vorsitz der MPK übernommen. In dem Gremium stimmen sich die Länder ab und legen in wichtigen politischen Fragen ihre Positionen gegenüber dem Bund fest. Rheinland-Pfalz ist zum fünften Mal Gastgeber für die Regierungschefs der Länder, deren Konferenz nun 55 Jahre besteht.

tob (MBN)

 

Lehmann: „Ein bleibendes Aufbruchssignal"

Feiern zum zehnten Jahrestag der „Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre"

Augsburg. Mit einem ökumenischen Festgottesdienst sind am Samstag, 31. Oktober, in Augsburg die Feierlichkeiten zum zehnten Jahrestag der Unterzeichnung der „Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre" (GE) zu Ende gegangen. Methodisten, Lutheraner und Katholiken unterstrichen dabei, wie viel im ökumenischen Gespräch der vergangenen Jahre erreicht sei.

Der Augsburger Bischof Dr. Walter Mixa würdigte das Erreichte und hob hervor: „Auf diesem Weg wachsender Übereinstimmung ist die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre ein Meilenstein. Ein Meilenstein ist eine wichtige Wegmarke, aber noch kein Zielpunkt. Der Ehrlichkeit halber müssen wir sagen: Der Weg ist noch weit, bis alle Unterschiede im Glauben aufgearbeitet sind. Packen wir's an. Der heutige Tag ist auch Anlass zur Bitte: Ut unum sint („Dass sie eins seien")."

Der Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen in Rom, Kardinal Walter Kasper, bezeichnete in seiner Predigt die Gemeinsame Erklärung als ein Wirken des Heiligen Geistes. „Dafür und für viele, viele andere Schritte, die seither möglich waren, können wir gar nicht genug dankbar sein. Das gottlose Gejammer über vermeintlichen Stillstand in der Ökumene und die elende Miesmacherei, die spießig nur sieht, was alles noch nicht erreicht ist, die aber vergisst, was uns auch in den letzten Jahren geschenkt worden ist, sind bare Undankbarkeit", sagte Kasper. Es sei notwendig, eine „Geistliche Ökumene" zu schaffen, die sich in den letzten Jahren entwickelt habe. „Ökumene ist letztlich kein Selbstzweck; sie zielt über sich hinaus auf die Versöhnung, die Einheit und den Frieden in der Welt. Lasst uns also Vortrupp und Vorposten dieser Einheit sein", sagte Kasper.

Durch die Kraft des Heiligen Geistes hätten die Menschen Anteil an der Mission Gottes, betonte der Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfarrer Dr. Ishmael Noko, der ebenfalls im ökumenischen Festgottesdienst predigte. Dies befähige Christinnen und Christen dazu, „die allgegenwärtigen Kräfte der Spaltung in Kirche und Gesellschaft zu überwinden". Dies versetze die Menschen aber auch in die Lage, „verantwortungsbewusst nach Möglichkeiten zu suchen, wie die Feindbilder entschärft werden können, die uns von dem Geschenk der Gemeinschaft mit Gott und miteinander trennen und uns isolieren." Als Bürgerinnen und Bürger im Reich Christi, dessen Fundament Gottes Vergebung sei, „sind wir hineingenommen in die Gemeinschaft mit Gott in Christus und mit einander. Mauern, die trennen, isolieren oder gefangen halten, werden niedergerissen", sagte Noko, der 1999 neben Kardinal Kasper zu den Unterzeichnern der GE gehörte.

Bereits am Vormittag hatten der langjährige Bischof der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland, Dr. Walter Klaiber, und der frühere Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, Bischof von Mainz, die Gemeinsame Erklärung gewürdigt. Klaiber unterstrich in seinem Referat die zeitlose Bedeutung der Rechtfertigungsbotschaft. Sie befreie Menschen vom zerstörerischen Zwang, das eigene Leben durch Erfolg, Leistung oder Besitz rechtfertigen zu müssen, und von der tödlichen Verzweiflung, zu meinen, mangels solcher Selbstrechtfertigung sei das Leben verfehlt und ohne Wert und Sinn. „Wir müssen deshalb mit den Erfolglosen und den Erfolgreichen, mit den Selbstzufriedenen und den an sich Zweifelnden und Verzweifelnden durchbuchstabieren, was Gottes Ja zu ihrem Leben für sie bedeutet: Befreiung zu einer Würde des Lebens, die nicht im Produkt unseres Tuns liegt oder an unerfüllten Leistungen scheitert, sondern in der Liebe Gottes begründet ist", sagte Klaiber. Der Weltrat Methodistischer Kirchen hatte 2006 die GE unterzeichnet.

Kardinal Lehmann betonte, dass das ökumenische Gespräch auf der Grundlage der Gemeinsamen Erklärung fortgeführt werden müsse. „Auch wenn Fragen bleiben, die noch bewältigt werden müssen, ist die Gemeinsame Erklärung ein sehr wichtiger Schritt beider Kirchen, um den trennenden Kernbereich im Verständnis der Rechtfertigungsbotschaft zwischen den Kirchen zu entschärfen. Die Formulierung ‚Konsens in Grundwahrheiten der Rechtfertigungslehre' trifft den erreichen Stand recht gut: Es ist ein echtes Einvernehmen in Grundwahrheiten der Rechtfertigungslehre, aber es ist kein alle Fragen erschöpfender Konsens", sagte der Kardinal.

Es blieben noch einige Bereiche, die weiterer Beachtung in den kommenden ökumenischen Gesprächen verdienten. Lehmann bedauerte in Augsburg, dass die Erklärung in mancher Hinsicht bisher folgenlos geblieben sei, „weil man sie nicht weiter vertieft, umgesetzt und so auch spirituell fruchtbar gemacht hat". Die Gemeinsame Erklärung sei „ein entscheidender Schritt, den wir in seiner Bedeutung noch längst nicht eingeholt haben". Wörtlich sagte er: „Es ist ein Dokument, das vor zehn Jahren zum ersten Mal in dieser zentralen Wahrheit des christlichen Glaubens weltweit und als erste große Botschaft des Lutherischen Weltbundes und der Katholischen Kirche erging. Es ist ein großes Erbe, ein unvergesslicher Meilenstein und ein bleibendes Aufbruchssignal." Der Festvortrag des Kardinals stand unter der Überschrift „Die Gemeinsame Erklärung als Meilenstein und Aufbruchsignal".

Am Freitag, 30. Oktober, hatten die Feierlichkeiten mit einer Feststunde im Goldenen Saal des Augsburger Rathauses begonnen. Dabei sagte der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Dr. Johannes Friedrich, dass sich im Blick auf die GE das jahrzehntelange, geduldige Gespräch zwischen Lutheranern und Katholiken ausgezahlt habe. Bei dem für Lutheraner zentralen Kern der biblischen Botschaft bestünden keine kirchentrennenden Differenzen mehr. „Ich bin dankbar für die Gelegenheit, dass wir uns gemeinsam die Bedeutung der ,Gemeinsamen Erklärung‘ in Erinnerung rufen und neue Motivation tanken, um an den von der Erklärung aufgeworfenen Fragen weiter zu arbeiten."

Augsburgs Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl würdigte die GE als „kirchenhistorisches Dokument", das in der Geschichte der Kirchen einen „Meilenstein der Ökumene" markiere. Der Festvortrag von Professor em. Dr. Eberhard Jüngel (Tübingen) stand unter dem Thema „Was hat des Menschen Glück mit seiner Seligkeit zu tun?"

Hinweis: Vorträge und Predigten sind abrufbar unter www.dbk.de.

SDBK (MBN)

 

Giebelmann: „Die Selbstverständlichkeit der Kindertaufe geht verloren"

Erfahrungsaustausch der Taufspender in Rheinhessen / Bistumsprozess zur Taufpastoral

Mainz. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, hat darauf hingewiesen, dass „die Selbstverständlichkeit der Kindertaufe" verloren gehe. „Wir stellen fest, dass der Wunsch nach einem persönlichen Segen immer stärker wird. Die Taufe aber ist mehr als ein Segen. Sie ist ein Sakrament, also die konkrete Zusage der Gegenwart und Gnade Gottes", sagte Giebelmann. Allerdings entfernten sich die Menschen immer mehr von der Bedeutung des Sakraments. „Wir müssen dies den Menschen neu vermitteln", unterstrich Giebelmann bei einem Erfahrungsaustausch der Taufspender im Bereich Rheinhessen am Donnerstag, 29. Oktober. Zu dem Treffen waren rund 60 Priester und Diakone in das Haus am Dom in Mainz gekommen.

Giebelmann wies darauf hin, dass im Bistum Mainz im Jahr 2000 6.354 Kinder getauft wurden, im Jahr 2008 waren es 5.300. Dies hänge nicht nur mit sinkenden Geburtenraten, sondern auch mit „Entfremdung von der Kirche" zusammen. Es sei Aufgabe der Pastoral, junge Eltern und ihre Kinder wahrzunehmen und so Wertschätzung zu vermitteln. „Sind unsere Kirchengemeinden Orte, wo Menschen wahrgenommen werden?", fragte Giebelmann. Er bezeichnete die Taufe auch als eine „besonders dichte Form der missionarischen Pastoral". „In der Firmpastoral haben wir uns den Getauften zugewandt. Aber in der Frage der Taufpastoral wenden wir uns in besonderer Weise den Nichtgetauften zu", betonte der er.

Eröffnungsveranstaltung eines Bistumsprozesses zur Taufpastoral

Der Erfahrungsaustausch war die Eröffnungsveranstaltung eines Bistumsprozesses zur Taufpastoral, dem sich im November noch drei weitere regionale Treffen in der Diözese Mainz anschließen werden. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hatte 2008 das Thema Taufe zu einem Schwerpunkt der derzeitigen Ratsperiode der Diözesanversammlung gemacht. Rainer Stephan, Referent für Gemeindekatechese im Dezernat Seelsorge und Moderator des Tages, unterstrich, dass dieser Schwerpunkt „zu einer grundlegenden Vertiefung über das Christwerden und Christsein" sowie zu einer „Neubesinnung über die Taufe" aufrufe.

Nach dem Referat des Generalvikars beschäftigten sich die Teilnehmer des Treffens mit den Fragen „Kindertaufe: Welche Motivation bewegt Eltern, wenn sie um die Taufe ihrer Kinder bitten?", „Erwachsenentaufe: Was bringen Erwachsene mit und was brauchen sie auf ihrem Vorbereitungsweg?", „Patenamt: Wie bewerten Sie die Rolle der Paten und wie kommen diese in der Feier der Liturgie vor?", „Christwerden und Christein: Welche Herausforderungen stellen sich uns und wo gibt es Anknüpfungspunkte von Eltern und Kindern auf ihrem Glaubensweg?" sowie „Der Ritus der Taufe: Welche Erfahrungen machen Sie mit dem neuen Rituale und wie erleben Sie die liturgische Feier der Taufspendung?".

am (MBN)

 

Das Grundgerüst steht

Richtfest für neues Jugendhaus Don Bosco

Mainz. Zusammen mit den beteiligten Bauunternehmen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sowie Haupt- und Ehrenamtlichen des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) hat Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr, der auch Bischofsvikar für Jugendseelsorge ist, am Dienstag, 3. November, das Richtfest für den Neubau des Bischöflichen Jugendamts in Mainz gefeiert. Nach dem Abriss des alten Jugendhauses am 24. März, dem ersten Spatenstich am 7. April und der Grundsteinlegung am 28. August ist der Bau jetzt so weit fortgeschritten, dass die Erscheinung des neuen, zeitgemäßen jugendpastoralen Zentrums als „Treffpunkt der Jugend" konkret vorstellbar wird.

Der Neubau wird die Büros der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bischöflichen Jugendamts und der Mitgliedsverbände des BDKJ beherbergen. „An der traditionellen
Adresse ,Katholisches Jugendwerk am Fort Gonsenheim' entsteht das neue Zentrum der jungen Kirche im Bistum Mainz, in dem sich Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene treffen, und von dem aus die Jugendpastoral im ganzen Bistum unterstützt und inspiriert wird", erklärte Neymeyr in seiner Ansprache. Der Richtspruch für das Jugendhaus lautet: „Hier ist das Heim, hier ist die Stätte, wo jeder das gestalten kann, was ihn erfüllt, was er im Stillen zu seiner Freude sich ersann. Dies eingedenk lasst uns nun danken, dass man erhörte unsren Ruf, und so dies Haus zum Wohle und zum Gedeih'n der Jugend schuf."

Der Bau, der insgesamt 3,9 Millionen Euro kosten und voraussichtlich Mitte 2010 bezugsfertig sein wird, beruht auf einem Entwurf der Darmstädter Architektin Angela Fritsch. Unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit werden nach Möglichkeit nachwachsende Rohstoffe, vor allem Holz, als Baustoffe verwendet. Charakteristisch für den Entwurf ist außerdem die Berücksichtigung von möglichst viel Tageslicht, das den Bau durch ein großes Glaselement in der Dachkonstruktion durchfluten wird. Baulicher und geistlicher Mittelpunkt der Gesamtanlage auf dem Jugendwerksgelände bleibt auch künftig die Kapelle zwischen Jugendamt und Jugendgästehaus.

bm (MBN)

 

Kollekte des Diözesan-Ministrantentages übergeben

Südafrikanisches Missio-Projekt für Aids-Waisen erhält 750 Euro

Mainz. Mit 750 Euro aus der Kollekte des Diözesan-Ministrantentages vom 27. September unterstützen die Messdiener des Bistums Mainz ein südafrikanisches Projekt des Internationalen Katholischen Missionswerkes Missio. Pastoralreferent David Hüser, der im Bischöflichen Jugendamt für die Ministrantenarbeit zuständig ist, hat am Donnerstag, 29. Oktober, im Bischöflichen Ordinariat zusammen mit Christine Hassemer und Christine Stephan vom Diözesan-Ministrantenteam, einen Scheck über diesen Betrag an Missio-Referentin Schwester Annette Fleischhauer SSpS übergeben.

Beim Diözesan-Ministrantentag im und um den Mainzer Dom hatte Missio mit seinem „Aids-Truck" einen Einblick in die Lebenswelt afrikanischer Jugendlicher gegeben, der mit den Folgen von HIV/AIDS konfrontierte aber auch Wege aufzeigte, wie man der Krankheit entgegentreten kann. Die Ausstellung sei bei den Messdienern auf sehr großes Interesse gestoßen, daher habe sich die Vorbereitungsgruppe entschieden, die Kollekte einem Projekt für Aids-Waisen zu spenden, sagte Hüser. Das Geld kommt einer Initiative der Südafrikanischen Bischofskonferenz in Mariannhill zu Gute, die sich der Aids-Seelsorge sowie der Armutsbekämpfung und spezieller Programme für Aids-Waisen und schutzlose Kinder widmet.

tob (MBN)

 

Vorschau

Lehmann sendet Ehe- und Familientrainer (8.11.)

Gottesdienst mit dem Kardinal im Schönstattzentrum Weiskirchen

Rodgau-Weiskirchen. Im Rahmen eines Sendungsgottesdienstes am Sonntag, 8. November, wird der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, den Teilnehmern des siebten Ausbildungskurses der Akademie für Ehe und Familie ihre Ausbildungszertifikate überreichen. Der Gottesdienst beginnt um 9.30 Uhr im Schönstattzentrum Rodgau-Weiskirchen. Der zweijährige Ausbildungskurs der Akademie für Ehe und Familie richtet sich an Ehepaare, die erfolgreich die eigene Ehe und Familie gestalten und andere begleiten wollen. Die Akademie für Ehe und Familie wird getragen von der Schönstatt-Familienbewegung im Bistum Mainz. Die Akademieleitung liegt bei Maria-Theresia und Hubertus Brantzen, der Professor für Pastoraltheologie am Mainzer Priesterseminar und Ausbildungsleiter für Kapläne und Pastoralassistenten im Bistum Mainz ist. Kardinal Lehmann ist Schirmherr der Akademie.

tob (MBN)

 

Kardinal Lehmann auf K3 (ab 9.11.)

Der Bischof von Mainz ist in der Sendung „Mainzer Köpfe" zu sehen

Mainz. Bis Freitag, 11. Dezember, ist der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, in der Sendung „Mainzer Köpfe" im Fernsehsender K3 Kulturkanal Rheinland-Pfalz zu sehen. Das Interview mit dem Moderator Klaus Hammer wird am Montag, 9. November, Dienstag, 17. November, Mittwoch, 25. November, Donnerstag, 3. Dezember, und Freitag, 11. Dezember, jeweils um 17.30 Uhr ausgestrahlt. Der Sender K3 sendet täglich von 17.00 bis 20.15 Uhr im Kabelnetz von Rheinland-Pfalz; die übrige Sendezeit wird von dem Fernsehsender 9live bestritten.

Hinweis: Die Sendungen des Fernsehkanals können auch auf der Homepage unter www.k3-fernsehen.de aufgerufen werden.

am (MBN)

 

Abschluss der Domvorträge zum Jubiläumsjahr (9.11.)

Clemens Kosch spricht über „Sakraltopographie des Hochmittelalters im Mainzer Dom"

Mainz. Zum Abschluss der Domvorträge im Jubiläumsjahr „1.000 Jahre Mainzer Willigis-Dom" spricht Dr. Clemens Kosch aus Paderborn zum Thema „Sakraltopographie des Hochmittelalters im Mainzer Dom". Der Vortrag findet am Montag, 9. November, um 19.00 Uhr im Ketteler-Saal des Erbacher Hofes in Mainz statt. Veranstalter ist die Bistumsakademie Erbacher Hof in Zusammenarbeit mit dem Mainzer Domkapitel.

tob (MBN)

 

Sozialpastoral im Bistum Mainz (11.11.)

Generalvikar Dietmar Giebelmann spricht beim siebten Forum Sozialpastoral

Heppenheim. Die Initiative Sozialpastoral im Bistum Mainz veranstaltet am Mittwoch, 11. November, von 9.00 bis 16.30 Uhr das siebte Forum Sozialpastoral zum Thema „Sozialpastoral im Bistum Mainz aus gutem Grund" im Haus am Maiberg in Heppenheim. Unter anderem wird der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, zum Thema sprechen. Am Nachmittag stehen Fachgespräche zu einzelnen Schwerpunkten der Sozialpastoral im Bistum auf dem Programm. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hatte die Sozialpastoral zu einem pastoralen Schwerpunktthema des Bistumsprozesses „Lebendige Gemeinden in erneuerten pastoralen Einheiten" erklärt.

Die Initiative Sozialpastoral ist ein Projekt von hauptamtlichen pastoralen Mitarbeitern aus dem Bistum Mainz, die im Jahr 2002 gegründet wurde. Die Initiative will die Option für die Armen zur Geltung bringen und Mitarbeiter aus Seelsorge und Caritas, die sich im Bereich der Sozialpastoral engagieren, miteinander vernetzen und unterstützen. Seit dem Jahr 2003 veranstaltet die Initiative einmal jährlich ein Forum Sozialpastoral im Bistum Mainz.

tob (MBN)

 

Lesevormittag im Fastnachtsmuseum (13.11.)

Aktion der Bücherei am Dom zum bundesweiten Vorlesetag

Mainz. Anlässlich des bundesweiten Vorlesetages lädt die Bücherei am Dom am Freitag, 13. November, die Kinder der Mainzer Grundschulen zu einem Lesevormittag in das Fastnachtsmuseum, Neue Universitätsstraße 2, ein. Stündlich von 8.15 bis 13.15 Uhr lesen Aktive der Mainzer Fastnacht den Kindern Geschichten vor. Nach dem Vorlesen können die Kinder unter anderem an einer Führung durch das Museum teilnehmen. Zu den Vorlesern gehören unter anderen Klaus Hafner, Stadtmarschall und Präsident des Carneval Clubs Weisenau (CCW), Dr. Rudi Henkel, ehemaliger Präsident des MCV, Peter Krawietz, Redner bei den Eiskalten Brüdern Gonsenheim (Carnevalverein EBG) und Kulturdezernent der Stadt Mainz, sowie Thomas Neger, Mitglied des Mainzer Carneval-Vereins (MCV), Sänger und Mitorganisator des Mainzer Rosenmontagszuges.

Hinweis: Anmeldung und weitere Informationen bei der Bücherei am Dom, Grebenstraße 24-26 in Mainz, Telefon: 06131/253-292 und im Internet unter www.bistum-mainz.de/buecherei-am-dom und www.bistum-mainz.de/buechereiarbeit  

am (MBN)

 

Radio als Medium zum Aufbau von Zivilgesellschaft (20.11.)

Projektgruppe Zivile Konfliktberatung Rhein-Main spricht über Radioprojekte in Afrika

Mainz. Bei nächsten Treffen der Projektgruppe Zivile Konfliktberatung Rhein-Main am Freitag, 20. November, spricht der Journalist und Medienpädagoge Martin Zint vom Weltfriedensdienst zum Thema „Radioprojekte in Afrika. Radio als Medium zum Aufbau von Zivilgesellschaft". Das Treffen findet von 16.00 bis 18.30 Uhr in der Landeszentrale für Politische Bildung (LPB) Rheinland-Pfalz, Am Kronenberger Hof 6, in Mainz statt. Veranstalter sind neben dem Referat Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden im Bistum Mainz die Pax Christi-Bistumsstellen Limburg und Mainz, das Zentrum Ökumene der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), die LPB Rheinland-Pfalz sowie das Forum Ziviler Friedensdienst.

Hinweis: Anmeldung bis zum 13. November bei der Pax Christi-Bistumsstelle Limburg, Dorotheenstraße 11, 61348 Bad Homburg, Tel.: 06172/928679, Internet: www.gewalt-loest-keine-konfikte.de, E-Mail: friedensarbeiter@pax-christi.de

am (MBN)

 

„Kinder finden neue Wege" (21.11.)

Diözesanes Vorbereitungstreffen zur Sternsingeraktion 2010

Mainz. Am Samstag, 21. November, findet ab 14.00 Uhr im Gemeindezentrum St. Marien in Ginsheim-Gustavsburg das diözesane Vorbereitungstreffen zur Sternsingeraktion 2010 statt. Die Sternsingeraktion des kommenden Jahres steht unter dem Motto „Kinder finden neue Wege", Beispielland ist der Senegal. Die Leitung des Tages hat David Hüser, Referent für Religiöse Bildung beim Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bischöflichen Jugendamt (BJA). Der Tag findet in Kooperation mit der Katholischen Jugendzentrale (KJZ) Rüsselsheim statt. Im Rahmen des Vorbereitungstreffens werden unter anderem die Materialien der Sternsingeraktion 2010 vorgestellt, sowie die Gruppen für die Empfänge bei den Ministerpräsidenten in Hessen und Rheinland-Pfalz ausgelost.

Hinweis: Information und Anmeldung beim BDKJ/BJA Mainz, Referat Religiöse Bildung, David Hüser, Am Fort Gonsenheim 54, 55122 Mainz, Tel.: 06131/253-666

am (MBN)

 

Begleitprogramm zum Funkkolleg des HR (ab 30.11.)

Ökumenisches Angebot von Erwachsenenbildung und Volkshochschule

Mainz. Zu den Sendungen des Funkkollegs des Hessischen Rundfunks auf HR 2 bieten die Evangelische Erwachsenenbildung Mainz und das Katholische Bildungswerk Mainz-Stadt gemeinsam mit der Volkshochschule Mainz ein Begleitprogramm an. Es werden sechs moderierte Expertengespräche zu Vertiefung und Reflexion der einzelnen Themenblöcke des Funkkollegs angeboten. Die Abende finden von 19.00 bis 22.00 Uhr im Haus der Evangelischen Kirche (Kaiserstraße 37) in Mainz statt. Die Moderation übernehmen Johannes Kohl vom Katholischen Bildungswerk Mainz-Stadt und Isa Mann von der Fachstelle Bildung im Evangelischen Dekanat Mainz.

Der HR sendet seit Ende Oktober ein Funkkolleg Religion unter der Überschrift „Wozu Gott? Religion zwischen Fundamentalismus und Fortschritt". Die 24 Kollegsendungen werden jeweils samstags um 9.25 Uhr auf HR 2 ausgestrahlt werden. Die Radiosendungen werden sonntags um 8.35 Uhr auf HR-info wiederholt. Livestream und Podcast unter www.hr2-kultur.de im Internet.

Die Angebote im Einzelnen:

  • 30. November: Der innere Mensch - N.N.
  • 11. Januar: Gott und Vernunft - Dr. Eckhard Türk, Bildungswerk der Diözese Mainz
  • 1. Februar: Gott und Wissen - Dr. Hubert Meisinger, Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung
  • 1. März: Gott und Politik - Dr. Thomas Posern, Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung
  • 29. März: Gott und Gesellschaft - Professor Dr. Heiner Ludwig, TU Darmstadt
  • 10. Mai: Gott und Kultur - Pfarrer Gregor Ziorkewicz, Evangelische Öffentlichkeitsarbeit Mainz

Hinweis: Katholisches Bildungswerk Mainz-Stadt, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz
Tel.: 06131/253-288 und -289, Fax: 06131/253-528; E-Mail: bw.mainz@bistum-mainz.de
www.kbw-mainz.de und www.funkkolleg.de  

tob (MBN)

 

„Warten auf...?" (6.-8.12.)

Wochenende für junge Erwachsene auf dem Kloster Jakobsberg

Ockenheim. Das Bischöfliche Jugendamt (BJA) veranstaltet gemeinsam mit dem Katholischen Bildungswerk der Diözese Mainz von Freitag, 4., bis Sonntag, 6. Dezember, im Kloster Jakobsberg bei Ockenheim ein Adventswochenende für junge Erwachsene. Es steht unter der Überschrift „Warten auf...?" und richtet sich an Erwachsene zwischen 20 und 35 Jahren.

Hinweis: Die Kosten für das Wochenende betragen 85 Euro für Verdienende, 70 Euro für Nichtverdienende. Anmeldung bis zum 19. November bei Claudia Dahmen, Projekt Jung und Erwachsen, Am Fort Gonsenheim 54, 55122 Mainz, Tel.: 06131/253-636, E-Mail: claudia.dahmen@bistum-mainz.de, Internet: www.jungunderwachsen.de

am (MBN)

 

Publikationen

Neuerscheinung: Orientierung und Innovation

Sammelband zum 40. Jubiläum des Katholischen Büros in Mainz

Mainz. Gerade ist im Freiburger Herder-Verlag der Sammelband „Orientierung und Innovation. Beiträge für Staat und Gesellschaft" erschienen, der von Ordinariatsdirektor Bernhard Nacke herausgegeben worden ist. Der Leiter des Katholischen Büros Mainz hat in dem Band 42 Beiträge versammelt, die „ein Stück zur gesamtgesellschaftlichen Orientierung beitragen" sollen. Autoren sind neben dem Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, unter anderen auch Bischof em. Franz Kamphaus, Erzbischof Reinhard Marx, Bischof em. Anton Schlembach und Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst sowie Ernst-Wolfgang Böckenförde, Franz-Xaver Kaufmann, Johannes Reiter und Eberhard Schockenhoff. Das 752 Seiten starke Buch erscheint aus Anlass des 40-jährigen Bestehens des Katholischen Büros Mainz im vergangenen Jahr.

In seinem Vorwort schreibt Kardinal Lehmann: „Vor dem Hintergrund verschiedener Skizzen zur gegenwärtigen Situation von Politik, Gesellschaft und Religion ist die Stärke des vorliegenden Bandes, die als roter Faden alle Kapitel durchzieht, darin zugleich nach der Orientierungskraft der unterschiedlichen Faktoren zu fragen. Die Beiträge zu Religion und Politik zeigen die Grundperspektive der Kirche auf, die sich zusammenfassen lässt unter dem Diktum: ‚Wir wollen nicht selbst Politik machen, wir wollen Politik möglich machen'."

In seiner Einleitung bezeichnet Nacke das Buch als „ein Symbol für die grundlegende Motivation der Katholischen Kirche, das Ihre zum Gelingen von Gesellschaft und Politik beizutragen". Und weiter heißt es: „Maßgeblich für die Art und Weise, wie kirchlicherseits Orientierung geschehen soll, ist der kircheneigene Orientierungsversuch des Zweiten Vatikanischen Konzils. Spätestens seither geschieht ‚Sozialverkündigung', indem sich die Kirche selbst als ein Teil der ‚Welt von heute' reflektiert und sich dabei den Menschen solidarisch als ein Dialogpartner anbietet, dem es nicht um das eigene (kirchliche) Interesse, sondern um das Wohl eines jeden Einzelnen wie der ganzen ‚Menschheitsfamilie' geht. In diesem Sinne stehen partnerschaftliche Konsultation und Dialog im Vordergrund, in diesem Sinne ist auch der vorliegende Band zu verstehen. Seine Beiträge thematisieren unter den Stichwörtern ‚Orientierung' und ‚Innovation' unterschiedliche Felder und gesellschaftliche Baustellen."

Der Band habe seinen Sinn erfüllt, „wenn nachvollziehbar wird, dass das Christentum mit seiner Orientierungs- und Innovationsarbeit den modernen Freiheits-, Rechts- und Sozialstaat entscheidend mitgeprägt hat", schreibt Nacke. „Es sollte deutlich werden, dass die geistigen Wurzeln der modernen Gesellschaft nicht zuletzt auch im christlichen Wurzelgrund verankert sind, dass christliche Orientierungs- und Innovationskraft nicht erloschen ist und auch morgen zur Verfügung steht. Es gibt Gründe genug anzunehmen, dass die Gesellschaft diese Angebote auch brauchen wird." Abschließend betont Nacke: „Ohne eine unangemessene Sonderbehandlung für die Katholische Kirche fordern und in Apologie enden zu wollen: Die Fortführung der institutionenrechtlichen Verankerung im Staat-Kirche-Verhältnis entspricht einem Gerechtigkeitsverständnis zwischen Staat und Religionen, das sich nicht nur an formalen Kriterien, sondern auch an den wirklichen Verhältnissen orientiert."

Der Band ist in acht Kapitel gegliedert von „Religion und Politik" über „Prinzipien und gesellschaftliche Orientierungsfelder" und „Christentum als innovative Kulturkraft" bis hin zu den Themenbereichen „Kirchliche Innovationen im sozialpolitischen Feld" und Interreligiöser Auftrag und politische Integration - Islam in Deutschland". Kardinal Lehmann ist mit Beiträgen zu den Themen „Zum schiedlich-friedlichen Verhältnis von Staat und Kirche heute" sowie „Abraham und seine Söhne - Wie viele Wege führen zu Gott" vertreten.

Hinweis: Bernhard Nacke (Hg.): Orientierung und Innovation. Beiträge für Staat und Gesellschaft. Verlag Herder, Freiburg 2009. 752 Seiten, 58 Euro. ISBN 978-3-451-32251-8.

tob (MBN)

 

Pastorale Mitarbeiter befähigen

Jahresprogramm 2010 des Theologisch-Pastoralen Instituts erschienen

Mainz. Gerade ist das Jahresprogramm 2010 des Theologisch-Pastoralen Instituts (TPI) erschienen. Das TPI ist das Fort- und Weiterbildungsinstitut der Diözesen Limburg, Mainz und Trier für Priester, Diakone, Pastoral- und Gemeindereferenten; es hat seinen Sitz in Mainz. Mit den Angeboten wolle das TPI die hauptamtlich in der Pastoral Tätigen „persönlich und als Menschen in der ,Organisation' Kirche zu diesem Auftrag befähigen", schreibt der Leiter des TPI, Dr. Engelbert Felten, in seinem Vorwort zum Jahresprogramm.

Hinweis: Weitere Informationen zu den Kursen und Veranstaltungen des TPI auch im Internet unter www.tpi-mainz.de  

am (MBN)

 

Programm des Kardinal Volk-Hauses in Bingen

Exerzitienangebote des Zentrums für Glaubensvertiefung und Spiritualität

Bingen. Gerade ist das neue Programm des Kardinal Volk-Hauses in Bingen erschienen. Das Zentrum für Glaubensvertiefung und Spiritualität unter Leitung von Pfarrer Walter Mückstein bietet neben Besinnungswochenenden auch „Exerzitien im Alltag" sowie Ignatianische Einzelexerzitien und kontemplative Exerzitien an. Weitere Informationen unter Tel.: 06721/18575-11 oder unter www.kardinal-volk-haus.de im Internet.

tob (MBN)

Bilder zu Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 41, 4. November 2009

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