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Personalien
Mainz. Der ehemalige Generalvikar des Bistums Mainz, Apostolischer Protonotar Dr. h.c. Martin Luley, ist am Montag, 27. November, in den frühen Morgenstunden verstorben. Er wurde 81 Jahre alt. Luley war 23 Jahre lang (von 1973 bis 1996) Generalvikar des Bistums Mainz und damit Verwaltungschef der Diözese und „Alter Ego“ des Bischofs - zuerst von Hermann Volk, dann von Karl Lehmann. Zur Bekanntgabe seines Todes läutete am Montagmorgen um 10.00 Uhr die größte Glocke des Mainzer Doms, die Martinus-Glocke, eine Viertelstunde lang. Das Requiem für den Verstorbenen feiert Kardinal Lehmann in Konzelebration mit dem Mainzer Domkapitel am Montag, 4. Dezember, um 11.00 Uhr im Mainzer Dom. Anschließend findet die Beisetzung auf dem Domfriedhof statt.
Martin Luley wurde am 25. November 1925 in Wattenheim bei Biblis (Südhessen) geboren und besuchte in Worms das Gymnasium. 1943 zog ihn die Wehrmacht ein; 1945 geriet Luley in russische Gefangenschaft und musste in Bergwerken im Kohlebecken an Don und Donez arbeiten. Nach einer Verletzung kam er als Schwerkranker im November 1945 frei. Ein Kohlesplitter im kleinen Finger seiner rechten Hand erinnerte Luley zeitlebens an die Gefangenschaft in Russland.
Nach dem Abitur trat er 1947 ins Mainzer Priesterseminar ein. Luley wollte - wie er in einer biografischen Skizze schreibt - einen sinnvollen Beruf ergreifen und den Menschen dienen. 1953 wurde er von Bischof Albert Stohr zum Priester geweiht. Es folgten Kaplansjahre in Viernheim, Mörlenbach, Gau-Algesheim, Mühlheim-Dietesheim, Langen und Heppenheim.
1959 wurde Luley Diözesanjugendseelsorger für die weibliche Jugend, ab 1964 war er Pfarrer in Gießen-St. Thomas Morus, seit 1970 Dekan des Dekanates Gießen. Eine neue Pfarrei habe er hier aufbauen können, schreibt Luley in seiner biografischen Skizze. Nüchtern heißt es dort: „Bau einer neuen Kirche mit Gemeindezentrum, Kindergarten und Pfarrhaus - ohne dabei die Seelsorge zu vernachlässigen.“ 1973 ernannte ihn Kardinal Hermann Volk zum Generalvikar, 1977 wurde er Domkapitular, 1981 päpstlicher Ehrenprälat, 1996 Apostolischer Protonotar - die höchste Auszeichnung für einen katholischen Priester, der nicht Bischof ist.
In seiner biografischen Skizze findet sich auch Luleys persönliche Einschätzung zum Amt des Generalvikars: „Später, als ich schon Generalvikar war, sagte Kardinal Volk einmal: ,Priester sein kann man am besten als Pfarrer‘. Auf meinen Einwand: ,Ja, das kann ich nur bestätigen‘, meinte Kardinal Volk: ,Auch der Generalvikar muss zuerst Priester sein und nicht nur Verwaltungschef.‘ Das habe ich nie vergessen und meinen Dienst auch so gesehen.“ Luley war zehn Jahre lang Generalvikar von Kardinal Hermann Volk. Sein Nachfolger, Karl Lehmann, ernannte ihn noch am Tag seiner Bischofsweihe, am 2. Oktober 1983, ebenfalls zum Generalvikar. „Unter den ganz wenigen Empfehlungen, die ich nach meiner Ernennung erhalten habe, war es der Rat von Kardinal Volk, ich sollte Sie wiederum als Generalvikar übernehmen. Er pries ihre Zuverlässigkeit und Sachlichkeit, ihre Treue und Loyalität“, sagte Lehmann bei der Verabschiedung Luleys am 1. Oktober 1996.
Zudem würdigte der Bischof von Mainz die Menschlichkeit Luleys: „Sie haben mir wohlwollend die Grenzen von Menschen aufgezeigt, mit denen wir es zu tun hatten, ohne ihre Würde zu verletzen. Sie haben aufgrund der Erfahrung als Pfarrer und Dekan stets an die eigenen Gesetzlichkeiten der Seelsorge erinnert und so stets hohe Menschlichkeit in die Verwaltung der Diözese eingebracht.“ Als Generalvikar sei Luley stets auch „Hirte und Seelsorger geblieben“.
Zum Zeitpunkt seiner Entpflichtung war Luley der dienstälteste Generalvikar in Deutschland. Und in einem Beitrag für die Festschrift „In der festen Schale steckt ein guter Kerl“ zu Luleys siebzigsten Geburtstag (1995) charakterisiert Lehmann seinen Generalvikar folgendermaßen: „Martin Luley kennt den Menschen. Er hat die Menschen immer wieder in seinen Höhen und Tiefen erfahren und blieb ihnen stets nahe. Er weiß um die Abgründe und Verlorenheiten, er weiß aber auch um die Freude und das Glück der Menschen. Er nimmt an allem teil. Wenn Menschen zu Schaden gekommen sind und leiden, ist Martin Luley stets ein verständnisvoller, unkonventioneller Helfer. Er ist stocknüchtern, wenn es um die ungeschminkte Wahrnehmung menschlicher Situationen geht, und er ist zugleich abgrundtief gütig, wenn es um Hilfe und Unterstützung geht. In dem sachlichen, fast trocken erscheinenden Mann schlägt ein sensibles Herz.“
Als Generalvikar stand Luley immer ein wenig im Schatten seiner beiden Bischöfe Kardinal Hermann Volk und Kardinal Karl Lehmann. Doch beiden habe er mit großem Engagement gedient, schreibt der ehemalige Pressesprecher des Bistums Mainz, Jürgen Strickstrock, über ihn: Die Bistumsgeschichte trage unverkennbar seine Handschrift, denn während seiner Amtszeit gab es entscheidende Veränderungen in den seelsorglichen Strukturen. Die Neuordnung der Dekanate stand ebenso an wie die Bildung von Pfarrverbänden. Denn es galt, die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils und der Gemeinsamen Synode der Bistümer in Würzburg umzusetzen. Das Schlüsselwort all dieser Reformen hieß „kooperative Seelsorge“, für die sich Luley unermüdlich einsetzte.
Dazu äußerte sich Luley in einem Interview mit der Bistumszeitung „Glaube und Leben“ anlässlich seiner Entpflichtung als Generalvikar: „Die Grundlagen für eine kooperative Pastoral sind gelegt, ein Anfang ist gemacht. Doch es bleibt noch viel zu tun, damit alle hauptamtlichen Mitarbeiter, Laien, Priester und Ehrenamtliche ihren Platz finden und ihr Charisma einbringen. Ziel ist, dass wir Kirche werden und aufbauen, nicht nur als Institution oder, wie manche verächtlich sagen, als Instrument der Macht, sondern als geschwisterliche Gemeinschaft derer, die im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe mit Christus verbunden sind und davon Zeugnis geben.“ Und weiter sagte Luley: „Seelsorge muss heute mehr noch als früher personal sein, das heißt, den Menschen suchen, ihm begegnen, wo es möglich ist. Dies kann durch Hausbesuche geschehen, bei Kranken- und Altenbesuchen und sonst wie. Ohne diesen personalen Kontakt wird eine missionarische Seelsorge heute nicht möglich sein.“
Bis zum Jahr 2001 kümmerte sich Luley als Bischofsvikar um die Kontakte des Bistums Mainz zur Kirche in Südkorea und zu den Kirchen in Osteuropa. Zu diesem Amt gehörte auch die Wahrnehmung gesamtkirchlicher Aufgaben als Diözesandirektor des Bonifatiuswerkes und als Beauftragter für Renovabis, der Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken für die Kirche in Ost- und Südosteuropa. Ebenso wichtig waren ihm die Kontakte zur französischen Partnerdiözese Dijon und weiteren Partnerdiözesen des Bistums Mainz in der so genannten „Dritten Welt“, zum Beispiel in Brasilien.
Nach seiner Entpflichtung als Generalvikar führten ihn eine Reihe von Reisen nach Polen, in die Ukraine und nach Rumänien. Doch schon in den 1970er-Jahren und zur Zeit der Solidarnosc besuchte Luley Polen, um neben materieller Unterstützung christliche Solidarität und weltkirchliche Einheit zum Ausdruck zu bringen. Als Ausdruck der Dankbarkeit wurde Luley mehrfach zum Ehrendomkapitular berufen. Diese Auszeichnung empfing er von den Domkapiteln in Kattowitz, Lomza und Tarnow in Polen, Alba Julia/Rumänien, Varazdin/Kroatien und Maramures/Ukraine. Die katholische Universität in Klausenburg/Rumänien verlieh ihm 2001 die Ehrendoktorwürde der Griechisch-Katholischen Fakultät, die automatisch mit dem Titel eines außerordentlichen Professors verbunden ist. Im August 2005 verlieh ihm die rumänische Stadt Brasov die Ehrenbürgerwürde. Luley war auch Träger des Bundesverdienstkreuzes Erster Klasse.
am (MBN)
Mainz. Professor Peter Reifenberg, Direktor des Erbacher Hofes - Akademie und Tagungszentrum des Bistums Mainz, vollendet am Mittwoch, 6. Dezember, sein 50. Lebensjahr. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, wird Reifenberg, der den Erbacher Hof in Mainz seit 2001 leitet, am Mittwoch, 13. Dezember, im Rahmen eines privaten Abendessens im Erbacher Hof würdigen.
Peter Reifenberg wurde am 6. Dezember 1956 in Worms geboren. Nach einem Studium der Theologie und Philosophie in Mainz, Dijon und Paris war er von 1982 bis 1990 als Studienrat am Gauß-Gymnasium in Worms tätig. Ab 1990 war er Studienleiter des Erbacher Hofes. Im Jahr 1998 wurde er dort stellvertretender Direktor. Seit August 2001 leitet er die Akademie als Direktor.
Reifenberg wurde 1991 an der Universität Mainz bei Professor Johannes Reiter mit der Dissertation „Situationsethik aus dem Glauben? Leben und Denken Ernst Michels (1889-1964)“ promoviert. Im Jahr 2001 habilitierte er sich an der Theologischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mit einer Arbeit zum Thema „Verantwortung aus der Letztbestimmung. Maurice Blondels Ansatz zu einer Logik des sittlichen Handelns“ im Fach Moraltheologie bei Professor Eberhard Schockenhoff. Im Juli 2005 ist Reifenberg zum Universitätsprofessor der Moraltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ernannt worden. Seit März 2006 leitet er als Vorsitzender den Leiterkreis der Katholischen Akademien in Deutschland. Im Leiterkreis sind 26 katholische Akademien in Deutschland sowie drei im deutschsprachigen Ausland (Brixen, Graz und Zürich) zusammengeschlossen.
tob (MBN)
Berichte
Mainz. Bei der Schwangerschaftsberatung verzeichnet das Bistum Mainz steigende Zahlen. Das geht aus einer Broschüre hervor, die zum Abschluss der fünfjährigen Projektphase der Initiative „Netzwerk Leben“ (siehe Stichwort) im Bistum Mainz am Samstag, 25. November, bei einem Studientag im Erbacher Hof in Mainz vorgestellt wurde. Helga Feld-Finkenauer vom Referat Familienhilfe des Diözesancaritasverbandes, bei dem die Geschäftsstelle der Initiative angesiedelt ist, wies darauf hin, dass die Statistik für das Jahr 2001 insgesamt 4.247 Nutzerinnen ausweist und im Jahr 2005 insgesamt 6.134 Nutzerinnen gezählt wurden.
Demnach haben 2001 3.613 Frauen die verschiedenen Angebote der Beratungsstellen genutzt sowie 634 sexualpädagogische Präventionsangebote in Anspruch genommen. Die Statistik für 2005 weist 3.864 Beratungen, 1.000 sexualpädagogische Präventionsangebote und 1.270 Teilnehmerinnen von Gruppenangeboten aus. Vor dem Ausstieg aus der Schwangerenkonfliktberatung mit Beratungsnachweis hatten im Jahr 2000 rund 4.000 Personen die Angebote der Schwangerenberatung im Bistum Mainz in Anspruch genommen.
Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, zog bei dem Studientag eine positive Zwischenbilanz der Initiative „Netzwerk Leben“. Wörtlich sagte er: „Ich staune heute noch und bin überaus dankbar, dass wir uns damals gemeinsam entschlossen haben, nicht aufzugeben, auch wenn es ein tiefes Tal war, durch das wir hindurch mussten. Und ich bin glücklich, dass wir die Zeit seit damals gut genutzt haben.“ Eine Hauptaufgabe sei zu Beginn der Initiative gewesen, „neue Wege zu finden, um Frauen zur Beratung einzuladen“. Neben der inhaltlichen Ausweitung der Beratung, unter anderem um die Bereiche sexualpädagogische Prävention und Pränataldiagnostik, sei von Beginn an eine stärkere Beteiligung der Gemeindeebene angestrebt worden.
Lehmann überreichte am Ende des Studientages den Dekanatsbeauftragten für die Initiative „Netzwerk Leben“ ihre Beauftragungsurkunden. Für alle 20 Dekanate des Bistums sind jeweils zwei hauptamtliche Mitarbeiter - einer aus dem Seelsorgebereich und einer von der Caritas - beauftragt worden. Auch die Leiter der regionalen Bildungswerke Bergstraße und Odenwald, Darmstadt/Dieburg, Rheinhessen und Südhessen haben diese Aufgabe für ihre Regionen übernommen. Die Dekanatsbeauftragten stehen den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern der Initiative als Ansprechpartner zur Verfügung. Lehmann betonte, dass er „sehr froh und dankbar“ über das jetzt zustande gekommene Zusammenwirken von Mitarbeitern aus den Bereichen Seelsorge, Caritas und Bildungswerk sei. Diese Vernetzung sei gerade mit Blick auf die neuen pastoralen Einheiten im Bistum Mainz „exemplarisch für viele Felder der pastoralen Arbeit in der Zukunft“, sagte Lehmann.
„Die Initiative Netzwerk Leben muss überall im Bistum Mainz einen festen Platz finden“, sagte der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, in seiner Begrüßung. Die Initiative sei eine gute Möglichkeit, die Zusammenarbeit in den neuen Pfarrgruppen und Pfarreienverbünden mit Leben zu füllen. Wörtlich sagte Giebelmann: „Wir sind ein wenig stolz, dass wir in allen Dekanaten Dekanatsbeauftragte gefunden haben. Wir sind als Kirche verantwortlich dafür, dass das Angebot des Heiles Gottes an den Menschen sichtbar wird. Deshalb bin ich dankbar, dass Sie sich zur Verfügung gestellt haben.“ Diözesancaritasdirektor Hans-Jürgen Eberhardt dankte allen Beteiligten dafür, „dass die Motivation zur Zusammenarbeit auf allen Ebenen durchgedrungen ist“. Und weiter: „Wir können stolz sein, auf das, was entstanden ist. Wir haben Strukturen und Menschen gefunden, durch die diese Arbeit weitergeführt werden kann.“ Im Rahmen des Studientages hatten außerdem Dekanatsreferent Engelbert Renner, Viernheim, und Steffie Verkoyen vom Caritaszentrum St. Elisabeth in Bingen Erfahrungen mit Gemeindearbeit aus der Projektphase vorgestellt.
Die Steuerung der Initiative „Netzwerk Leben“ auf Bistumsebene liegt künftig bei einer Steuerungsgruppe. Ihr gehören an: Generalvikar Giebelmann, der zugleich Dezernent für die Pastoralen Räte ist, Domdekan Heinz Heckwolf, Leiter des Seelsorgeamtes, und Domkapitular Hans-Jürgen Eberhardt, Caritas-Dezernent und Diözesancaritasdirektor. Zur Koordination von Orts-, Dekanats- und Bistumsebene wurde eine Projektgruppe gebildet. Ihr gehören an: Ordinariatsrat Hans Jürgen Dörr vom Seelsorgeamt, Helga Feld-Finkenauer von Referat Familienhilfe des Diözesancaritasverbandes, Martina Reißfelder vom Dezernat Pastorale Räte und Ute Strunck vom Referat Gemeindecaritas des Diözesancaritasverbandes.
Die Initiative „Netzwerk Leben“ war im Januar 2001 nach dem Ausstieg der Katholischen Kirche in Deutschland aus der Schwangerenkonfliktberatung mit Beratungsnachweis gegründet worden. Ihr Ziel ist, über die konkrete Schwangerschaftsberatung von Caritas und dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) hinaus das Bewusstsein und das Engagement für den Lebensschutz im Bistum Mainz zu fördern. Zur Umsetzung und in Ergänzung der bereits vorhandenen Strukturen waren im Rahmen einer fünfjährigen Projektphase 8,5 Vollzeitstellen im Bistum eingerichtet worden. Seit Ende der Projektphase im Sommer 2006 wird das Anliegen der Initiative in den vorhandenen Seelsorge- und Caritasstrukturen weitergeführt. In allen 20 Dekanaten des Bistums sind vom Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, jeweils zwei hauptamtliche Mitarbeiter zu Dekanatsbeauftragten für die Initiative ernannt worden und zwar jeweils ein Mitarbeiter aus dem Seelsorgebereich und ein Caritas-Mitarbeiter. Träger der Initiative „Netzwerk Leben“ sind das Bistum Mainz, die Caritasverbände der Diözese und der SkF.
Im Jahr 2001 war auch die „Netzwerk Leben“-Stiftung gegründet worden. Unter dem Dach der Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Stiftung hat sie zum Ziel, Projekte zu unterstützen, die Hilfen für Frauen und Familien in Schwangerschaft und Notsituationen leisten. Das Stiftungskapital beträgt derzeit rund 250.000 Euro. Im Verlauf der letzten fünf Jahre sind aus Spenden und den Erträgen der Stiftung insgesamt 94 Projekte mit etwa 95.000 Euro gefördert worden.
Hinweis: Diözesangeschäftsstelle „Netzwerk Leben“, Caritasverband für die Diözese Mainz, Holzhofstraße 8, 55116 Mainz, Telefon: 06131/2826-283, Fax: 06131/2826-205, E-Mail: netzwerk-leben@bistum-mainz.de, Internet: http://www.bistum-mainz.de/netzwerk-leben
tob (MBN)
Mainz. Um das Ziel eines Stiftungskapitals von 2,5 Millionen Euro zu erreichen, will die „Stiftung Hoher Dom zu Mainz“ die „Wege der Ansprache für neue Zustifter“ zukünftig noch stärker professionalisieren. Das unterstrich der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, ZDF-Intendant Markus Schächter, am Mittwoch, 22. November, beim so genannten Stiftertag in den Räumen von Boehringer Ingelheim. Aus diesem Grund soll die Stiftung künftig von der Frankfurter Fundraising-Agentur „PPP“ (Leitung: Dr. Peter-Claus Burens) unterstützt werden. Zudem wurde im Rahmen des Stiftertages die neue Homepage der „Stiftung Hoher Dom zu Mainz“ vorgestellt, die in der kommenden Woche online geschaltet wird. Im Rahmen des anschließenden Essens sprach der Moderator und Leiter der ZDF-Sendung „heute-journal“, Dr. Claus Kleber, über „Wie sage ich die Wahrheit? Bemerkungen aus einem Reporterleben“.
Zum 31. Dezember 2005 betrug das Vermögen der Stiftung rund 820.000 Euro. Im Jahr 2006 kamen unter anderem anlässlich des 70. Geburtstages von Kardinal Karl Lehmann im Mai dieses Jahres 80.000 Euro hinzu. Der Kardinal hatte darum gebeten, von persönlichen Geschenken zu seinem Geburtstag abzusehen und stattdessen um eine Spende für die Domstiftung gebeten.
Die „Stiftung Hoher Dom zu Mainz“ war am 21. November 2003 von Kardinal Karl Lehmann und Markus Schächter der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Die Stiftung wurde am 22. Januar 2004 errichtet. Sie soll in Ergänzung zum Dombauverein, der 1999 gegründet wurde, den Erhalt der mehr als 1000 Jahre alten Bischofskirche nachhaltig sichern helfen. Mit der Stiftung soll ein auf Dauer angelegtes Vermögen aufgebaut werden, aus dessen Verzinsung ein verlässlicher Betrag für den baulichen Erhalt des Domes sichergestellt werden soll. „Wie zwei Schwestern“ hatte Kardinal Lehmann das Verhältnis von Dombauverein und Domstiftung bei der Gründung bezeichnet. So spricht die Stiftung beispielsweise auch überregional potenzielle Stifter an, während der Dombauverein lokal begrenzt agiert.
Den Vorstand der „Stiftung Hoher Dom zu Mainz“ bilden neben Markus Schächter als Vorsitzendem der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann als stellvertretender Vorsitzender, Bankdirektor i.R. Anton Issel und Caritasdirektor i.R. Wilhelm Schulze. Mitglieder des Stiftungsrates sind neben Kardinal Lehmann: Dr. Friedhelm Plogmann, Vorstandsvorsitzender der Landesbank Rheinland-Pfalz, Helga Hammer, Vizepräsidentin a.D. des rheinland-pfälzischen Landtages, der Mainzer Bundestagsabgeordnete Michael Hartmann, Bankdirektor i.R. Hans-Josef Wucher, Hans-Werner Diehl, Vorstandsvorsitzender der Mainzer Volksbank, und der Bauunternehmer Dirk Gemünden, sowie Domdekan Heinz Heckwolf und Dompfarrer Dr. Franz-Rudolf Weinert.
Hinweis: Stiftung Hoher Dom zu Mainz, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz - Geschäftsstelle: Bettina Kolbe M.A., Tel.: 06131/253-108, Fax: 06131/253-113.
am (MBN)
Berlin. „Demokratie braucht Tugenden“: Unter diesem Titel haben die Deutsche Bischofskonferenz und der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Donnerstag, 23. November, in Berlin ein Gemeinsames Wort zur Zukunft des demokratischen Gemeinwesens veröffentlicht. Vorgestellt wurde der Text durch den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, und den Vorsitzenden des Rates der EKD, Bischof Wolfgang Huber, zusammen mit den Vorsitzenden der zur Vorbereitung dieses Gemeinsamen Wortes eingesetzten Kommission: Bischof Dr. Reinhard Marx (Trier) und Bundesminister a. D. Dr. Jürgen Schmude (Moers).
Kardinal Lehmann erinnerte daran, dass beide Kirchen bereits in der Vergangenheit auf die Notwendigkeit langfristig ausgerichteter Reformen der sozialen Sicherungssysteme in Deutschland hingewiesen haben, die angesichts der Globalisierung, des dramatischen demografischen Wandels sowie der Massenarbeitslosigkeit unvermeidlich seien. Wenn neue Meinungsumfragen zeigten, dass 51 Prozent der Deutschen mit dem Funktionieren der Demokratie unzufrieden sind, sei die Sorge nicht unbegründet, dass die ungelösten Probleme in der Arbeits- und Sozialpolitik „das System unserer Demokratie insgesamt in Frage stellen könnten“, sagte Lehmann. Deshalb hätten die Kirchen mit dem Gemeinsamen Wort die Situation des demokratischen Gemeinwesens noch einmal grundsätzlicher beleuchten wollen.
Das demokratische Gemeinwesen stehe heute vor Aufgaben, die mit Routinepolitik nicht zu bewältigen seien: „Mit kleinen Schritten und gelegentlichen Appellen an den Patriotismus sind die heute notwendigen Veränderungen nicht zu erreichen“, stellte Lehmann fest. Noch immer fehle die Einsicht, „dass für die Handlungs- und Leistungsfähigkeit eines demokratischen Gemeinwesens seiner Natur gemäß alle verantwortlich sind“. Die Demokratie brauche nicht nur verlässliche Strukturen und Verfahren der politischen Entscheidungsfindung, sondern sei auf die aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an der politischen Willensbildung angewiesen. Demokratische Institutionen seien zudem nur lebensfähig, wenn die politisch Handelnden Grundhaltungen erkennen ließen, „die über die Strategieregeln des Erwerbs und Erhalts von Macht und Einfluss hinausgehen“. Die Demokratie brauche „politische Tugenden“, sagte Lehmann.
Es sei ein Gewinn, dass die heutige Ethik die Bedeutung der Tugend wiederentdeckt habe und neben den ethischen Prinzipien, Normen und Pflichten auch die moralischen Akteure wieder in den Vordergrund stelle. Kardinal Lehmann wies darauf hin, dass sich die Kirchen nicht äußerten, um selbst Politik zu machen oder für einzelne politische Aufgaben Lösungen anzubieten. Ihren Auftrag und ihre Kompetenz sähen sie vielmehr darin, „für eine Wertorientierung in der Politik einzutreten, in deren Zentrum die Würde jedes Menschen, die Achtung der Menschenrechte und die Ausrichtung am Gemeinwohl stehen“. Zu den Voraussetzungen einer an diesen Maßstäben ausgerichteten Politik gehörten entsprechende Einstellungen und Verhaltensweisen aller am politischen Leben Beteiligten, also politische Tugenden. Das Gemeinsame Wort wolle die heute notwendigen politischen Tugenden beschreiben und zu ihrer Ausbildung ermutigen. Dabei gehe der Text bewusst über das politische Tagesgeschäft hinaus und spreche die politisch Handelnden auf allen Ebenen an.
Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, erklärte, die Kirchen wollten mit diesem Gemeinsamen Wort den Menschen in Deutschland Mut machen: „Mut zur Mitwirkung am demokratischen Gemeinwesen, Mut zu notwendigen Reformen der Gesellschaft, Mut zum politischen Engagement in unterschiedlichen Rollen und Funktionen. Insgesamt also: Mut zur Gestaltung der gesellschaftlichen Zukunft.“ Christinnen und Christen seien von einer Hoffnung erfüllt, die sie mutig mache. „Diese Zuversicht hat schon vielen Menschen geholfen, schwierige Zeiten zu bestehen und neuen Herausforderungen gerecht zu werden.“
Der christliche Glaube bringe Tugenden hervor, sagte der Ratsvorsitzende im Blick auf den Titel des Gemeinsamen Textes. Insofern seien christlicher Glaube und das demokratische Gemeinwesen sinnvoll aufeinander bezogen. Der Text „Demokratie braucht Tugenden“ skizziere Herausforderungen wie Arbeitslosigkeit und demographische Entwicklung, erinnere an die Verantwortung der Kirchen für die Demokratie und erläutere die Notwendigkeit politischer Tugenden für das Gelingen dieser Staatsform. Als „ethisches Herzstück“ entwickele die Handreichung dann „Orientierungen für eine politische Tugendlehre aus christlicher Perspektive“, die anhand verschiedener Rollenbeispiele wie Wählerinnen und Wähler, Journalistinnen und Journalisten oder Verbandsvertreter entfaltet werden. In einem abschließenden Kapitel werde gezeigt, welche Möglichkeiten sich eröffnen, wenn Menschen sich auf der Grundlage des christlichen Glaubens für das demokratische Gemeinwesen engagieren.
Hinweis: Sowohl der Text des Gemeinsamen Wortes „Demokratie braucht Tugenden“ als auch die Einführungsworte von Kardinal Lehmann und Bischof Huber, stehen im Internet unter www.ekd.de und www.dbk.de zur Verfügung.
SDBK/EKD (MBN)
Rodgau-Weiskirchen. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat am Sonntag, 26. November, bei einem Gottesdienst im Schönstattzentrum Rodgau-Weiskirchen neun Ehepaare als Ehe- und Familientrainer ausgesandt. Der Gottesdienst war Abschluss des vierten zweijährigen Ausbildungskurses der Akademie für Ehe und Familie. „Es ist eine schöne Gabe, dass die Akademie für Ehe und Familie uns das Bewusstsein für die Kostbarkeit und Unersetzbarkeit von Ehe und Familie deutlich macht“, sagte Lehmann in seiner Predigt. Lehmann überreichte den Ehepaaren bei dem Gottesdienst ihre Zertifikate und sandte sie mit den Worten: „Ich sende Sie, sich mit Gottes Hilfe in Kirche und Gesellschaft besonders für Ehe und Familie einzusetzen.“
Weiter sagte der Kardinal in seiner Predigt: „Wir müssen neu entdecken, dass ein ganz entscheidender Hauptort für das Zeugnis geben vom Evangelium Ehe und Familie ist. Deshalb ist es notwendig, zu lernen, wie wir diese kostbare Zeit am besten miteinander verbringen, und wie wir sie auch fruchtbar machen für andere. Dazu leistet die Akademie für Ehe und Familie einen wichtigen Beitrag.“
Vor dem Gottesdienst hatten die neun Ehepaare ihre Erfahrungen aus dem Ausbildungskurs berichtet und ihr Schwerpunktthema vorgestellt. Joachim Schwab aus Petersberg, der mit seiner Frau Christa Maria an dem Kurs teilgenommen hatte, resümierte: „Bei dem Kurs haben wir Rüstzeug bekommen, das uns geholfen hat, in unserer Ehe die Spur Gottes zu entdecken und tiefer darauf einzulassen.“ Der Kurs habe ihm auch den Mut und die Kraft gegeben, seinen Glauben in seinen Beruf zu tragen, sagte Schwab. Dort habe er inzwischen einen Gebetskreis gegründet. Weiter sagte er: „Die Akademie war ein echter Glücksfall für uns.“
Maria-Theresia und Hubertus Brantzen, die die Akademie leiten, hatten die Gäste im Schönstattzentrum begrüßt. Der aktuelle Kurs war von Angela und Péter Brantzen geleitet worden, die das Konzept der zweijährigen Ausbildung zum Ehe- und Familientrainer vorstellten. Der anschließende Gottesdienst wurde mit Neuen Geistlichen Liedern von einer Band unter Leitung des Viernheimer Liedermachers Wilfried Röhrig gestaltet.
Der zweijährige Ausbildungskurs der Akademie für Ehe und Familie richtet sich an Ehepaare, die erfolgreich die eigene Ehe und Familie gestalten und andere begleiten wollen. Der Kurs, an dem maximal zehn Ehepaare teilnehmen können, umfasst zehn Wochenendseminare und zwei Studienwochen. Am Ende steht eine schriftliche Hausarbeit, eine praktische Prüfung sowie ein Kolloquium.
Die Akademie für Ehe und Familie wird getragen von der Schönstatt-Familienbewegung im Bistum Mainz. Die Akademieleitung liegt bei Maria-Theresia und Hubertus Brantzen, der Professor für Pastoraltheologie am Mainzer Priesterseminar und Ausbildungsleiter für Kapläne und Pastoralassistenten im Bistum Mainz ist. Kardinal Karl Lehmann ist Schirmherr der Akademie.
Hinweis: Akademie für Ehe und Familie, Maria-Theresia und Hubertus Brantzen, Südring 303, 55128 Mainz, Tel.: 06131/363504, Fax: 06131/336955, E-Mail: info@akademie-ehe-familie.de, Internet: www.akademie-ehe-familie.de
tob (MBN)
Mainz. Das Gemeindepsychiatrische Zentrum (GPZ) des Caritasverbandes Mainz hat am Mainzer Hauptbahnhof neue Räumlichkeiten gefunden. 24 Jahre lang war die Beratung und Hilfe des Caritasverbandes Mainz für psychisch kranke Menschen am Mainzer Südbahnhof angesiedelt. Der Mainzer Caritasdirektor Paul Rupp sagte bei einer Feierstunde am Donnerstag, 23. November, in den neuen Räumlichkeiten, dass er sehr froh über die jetzt noch zentralere Lage der Einrichtung sei. Deshalb habe das Mitarbeiter-Team die Einweihungsfeier unter das Motto „von Bahnhof zu Bahnhof“ gestellt, sagte Dienststellenleiterin Elisabeth Pflüger-Reifenberger in ihrer Begrüßung der Gäste, unter ihnen der Mainzer Gesundheitsdezernent Wolfgang Reichel, Diözesancaritasdirektor Hans-Jürgen Eberhardt und der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, der die Einweihung vornahm.
Alle Menschen, die etwas mit dem Gemeindepsychiatrischen Zentrum zu tun haben, sollen erfahren, dass sie von Gott ins Leben gerufen wurden und geliebt werden, sagte Giebelmann bei der Segnung. Die Arbeit des Caritasverbandes mit und für psychisch kranke Menschen nannte er eine „wichtige kirchliche Aufgabe“, die nur mit Unterstützung auch der öffentlichen Hand geleistet werden könne. Deshalb freue er sich, dass der Mainzer Gesundheitsdezernent Wolfgang Reichel gekommen sei, und dankte für die Unterstützung der Arbeit durch die Stadt Mainz.
Der Zuschuss der Stadt Mainz gelte zwar als „freiwillige Leistung“, sagte Reichel, nannte aber das Geld „sehr gut angelegt“. Es helfe, stationäre Aufenthalte zu vermeiden, die wesentlich teurer, aber in jedem Fall als Pflichtleistungen zu bezahlen wären. Er sagte seine tatkräftige Unterstützung der Arbeit zu. Diözesancaritasdirektor Hans-Jürgen Eberhardt beglückwünschte den Caritasverband Mainz zu dem neuen Zentrum. Darüber hinaus freue er sich, dass es dem Caritasverband Mainz in jüngerer Zeit gelungen sei, seine früheren Beratungsdienste zu mehreren Caritas-Zentren zusammenzufassen und so nahe bei den Menschen zu sein.
Das neue Gemeindepsychiatrische Zentrum führt mit seinen zwölf Mitarbeitern die Beratung in Lebenskrisen und bei psychischen Beeinträchtigungen für Betroffene, Angehörige, Freunde und Mitarbeiter anderer Einrichtungen sowie Arbeitgeber weiter. Fortgeführt werden auch die Begegnungen im offenen Bereich. Unterstützt wird die Arbeit des Dagobert-Clubs: Die Tagesstätte unterstützt Betroffene bei der Strukturierung des Tagesablaufs. Das Betreute Wohnen in Wohngemeinschaften wie für Einzelpersonen in der eigenen Wohnung wird ebenso fortgeführt wie die psychosoziale Einzelbetreuung als individuelle Hilfe im Alltag. Wie bisher, gibt es Online-Beratung im Internet und werden die Kooperationen im Gemeindepsychiatrischen Verbund Mainz fortgesetzt. Neu sind die gegenüber dem früheren GPZ großzügigeren neuen Räume, die alle behindertengerecht zugänglich sind und barrierefrei auf einer Etage liegen. Zusätzliche Räume ermöglichen noch differenziertere Angebote. Zum Beispiel bietet ein zusätzlicher Gymnastikraum Bewegungsmöglichkeiten für Besucher. Außerdem steht für Einzeltherapien ein zweiter Ergotherapieraum zur Verfügung.
Hinweis: Gemeindepsychiatrisches Zentrum des Caritasverbandes Mainz, Dienststellenleiterin Elisabeth Pflüger-Reifenberger, Rabanusstraße 5, 55118 Mainz, Tel.: 06131/233782, Fax: 06131/144589, E-Mail: e.pflueger-reifenberger@caritas-mz.de, Internet: http://www.caritas-mainz.de
jow (MBN)
Mainz. Anlässlich des Weltaidstages 2006 am 1. Dezember hat das katholische Hilfswerk Missio vor Journalisten im Erbacher Hof in Mainz am Dienstag, 28. November, die Arbeit des katholischen Kinderschutzzentrums St. Philomena’s in Durban/Südafrika vorgestellt. In dem Zentrum, das von Missio unterstützt wird, erhalten von HIV betroffene Kinder Zuflucht und Unterstützung. Missio unterstützt darüber hinaus zahlreiche Aids-Projekte in Afrika unter anderem mit Spendengeldern aus Deutschland.
Der Leiter des St. Philomena’s-Zentrums, Patrick Vorster, unterstrich, dass rund 40 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert seien. „Dennoch haben wir die Hoffnung und die ersten positiven Anzeichen, dass eine neue Generation heranwächst, die aus der Tragödie der Eltern lernt.“ Das St. Philomena’s-Zentrum, in dem rund 120 Kinder und Jugendliche leben, versteht sich nicht als Waisenheim. Vielmehr gehört die seelsorgerische und psychologische Betreuung der Kinder und Jugendlichen zu den wichtigsten Aufgaben. Zudem werden die Kinder und Jugendlichen vom Zentrum aus in speziell geschulte Familien vermittelt. „Es ist wichtig, dass die Kinder lernen, ihre Krankheit zu akzeptieren, sonst bleibt sie stets ihr Feind“, sagte Vorster.
Begleitet wurde Vorster von der Südafrikanerin Zanele Zinhle Mbambo, die mit neun Jahren durch eine Vergewaltigung mit dem HI-Virus infiziert wurde. Die heute 21-Jährige wurde viele Jahre im St. Philomena’s-Zentrum betreut: „Ohne die seelsorgerische Hilfe, die ich dort bekommen habe, hätte ich nicht meinen Glauben an die Zukunft wiedergefunden.“ Um auf das Thema Aids aufmerksam zu machen, will sie im nächsten Jahr mit Unterstützung von Missio ein Buch über ihr Schicksal schreiben. „Entweder wird man durch AIDS gebrochen oder gewinnt neue Hoffnung“, sagte sie.
Die ZDF-Journalistin Gundula Gause, die sich seit Jahren für die Ziele von Missio einsetzt, unterstrich, dass „Aids eine der größten menschlichen Katastrophen“ sei. „Wenn wir die Unterstützung nicht verstärken, werden mehr Menschen sterben als im Zweiten Weltkrieg.“ Auch Gause unterstrich die Bedeutung der seelsorgerischen Hilfe und Begleitung von Menschen, die von HIV oder Aids betroffen sind. „Die Hinführung zu Gott und der Glaube geben den Kranken Hoffnung“, sagte sie. „Uns geht es in Deutschland so gut. Deshalb sollten wir helfen, die Schmerzen und die Not der Erkrankten zu lindern. Denn es geht um jeden einzelnen Menschen“, hob Gause hervor.
Im Bistum Mainz unterstützt unter anderen die Gemeinde „Mater Dolorosa“ in Brensbach/Odenwald seit Oktober 2005 regelmäßig AIDS-Waisen durch das Projekt „Schutzengel“ von Missio. Besonders die Messdiener hätten sich dafür stark gemacht, berichtet Schwester Annette Fleischhauer von der Mainzer Missio-Diözesanstelle. In diesem Jahr seien anlässlich eines Fastenessens am Welt-Missionstag im Oktober 280 Euro für AIDS-Projekte zur Verfügung gestellt worden.
am (MBN)
Mainz/Essen. Die Jahresaktion der Bischöflichen Aktion Adveniat steht in diesem Jahr unter der Überschrift „...unsere Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens (Lk 1,79)“. Das Lateinamerika-Hilfswerk der deutschen Katholiken will mit dem Jahresthema besonders auf die Situation von Migranten in Mexiko aufmerksam machen. Adveniat unterstützt in Lateinamerika zahlreiche Projekte für Familien, die durch Auswanderung von Angehörigen in Not geraten sind. Eröffnet wird die Adveniat-Aktion 2006 am Sonntag, 3. Dezember, mit einem Gottesdienst im Dom zu Münster. Die deutschen Bischöfe werben mit einem gemeinsamen Aufruf, der am dritten Adventssonntag, 17. Dezember, in allen Gottesdiensten verlesen wird, um Spenden für die Arbeit von Adveniat. Durchgeführt wird die Kollekte in allen Gottesdiensten an Heiligabend und dem ersten Weihnachtsfeiertag.
Im Bistum Mainz findet zur Adveniat-Jahresaktion am Freitag, 8. Dezember, beim Caritasverband für die Diözese Mainz ein Workshop mit Adveniat-Gast Laura Villasana statt, die über ihre Arbeit in Mexiko City berichtet. Die Veranstaltung von 9.00 bis 12.30 Uhr steht unter der Überschrift „Caritasarbeit mit ‚Indigenas’ und Migranten in Mexiko City. Ein Beitrag zum internationalen Vergleich sozialer Arbeit“. Nach der Begrüßung durch Domdekan Heinz Heckwolf, Leiter des Seelsorgeamtes, und Diözesancaritasdirektor Peter Deinhart, um 9.15 Uhr wird die Soziologin und Migrationsexpertin Villasana über ihre Arbeit mit den Einwanderern und Binnenflüchtlingen in den Elendsvierteln berichten. Danach besteht die Möglichkeit für Rückfragen und zum Gespräch. Veranstaltet wird der Workshop vom Referat Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden des Bischöflichen Ordinariates in Kooperation mit dem Caritasverband für die Diözese Mainz.
Hinweise:
tob (MBN)
Ingelheim/Bingen. Das Dekanat Bingen hat am Sonntag, 26. November, mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Remigius in Ingelheim ein „Nachhaltiges Kirchenjahr“ eröffnet. Bis zum Abschluss am 25. November 2007 sollen dabei durch verschiedene Aktionen und Projekte während des ganzen Jahres Möglichkeiten zu ökologisch und ökonomisch nachhaltigem Handeln vorgestellt werden. Die Dekanatsversammlung hatte am 9. November 2004 beschlossen, einen besonderen Schwerpunkt der laufenden Amtszeit (2003-2007) auf das nachhaltige Handeln der Kirchengemeinden und Einrichtungen des Katholischen Dekanates Bingen zu legen. Die Initiativen des „Nachhaltigen Kirchenjahres“ werden in Kooperation mit zahlreichen gesellschaftlichen, politischen und kirchlichen Gruppen stattfinden.
Während des „Nachhaltigen Kirchenjahres“ wird es beispielsweise das „AutoFasten“ und Projekte zum fairen Handel geben. Außerdem beteiligen sich zahlreiche Gemeinden und Einrichtungen an einem „Energie-Check“, der Einsparpotenziale und Schwachstellen bei der Energienutzung deutlich machen soll. An den Kosten für einen „Energie-Check“ für Kirche, Pfarrhaus, Gemeindezentrum und Kindertagesstätte in Höhe von 2.300 Euro beteiligt sich das Bistum Mainz mit 500 Euro und das Dekanat mit 300 Euro.
Zum Abschluss ist im kommenden Jahr ab Mitte Oktober die Plakataktion „Ver-rückte Zeit - Weihnachten beginnt erst im Advent“ geplant, mit der der Advent als eigentliche Vorbereitungszeit auf Weihnachten in den Mittelpunkt gerückt wird. Dabei werden sich alle beteiligten Geschäfte und Einrichtungen, die das Plakat aushängen, freiwillig verpflichten, auf eine vorzeitige „weihnachtliche Werbung“ zu verzichten, sondern erst am 1. Dezember damit zu beginnen. Die Plakataktion ist ein Kooperationsprojekt mit dem Stadtmarketingverein „Bingen Unternehmen Zukunft“ (BUZ) und der Lokalen Agenda 21 in Bingen.
Hinweis: Weitere Informationen bei Dekanatsreferent Marcus Grünewald, Pfarrhofstraße 1, 55411 Bingen, Tel.: 06721/2231, Fax: 06721/2178, E-Mail; dekanatsbuero@dekanat-bingen.de, Internet: http://www.nachhaltig-im-dekanat-bingen.de
tob (MBN)
Vorschau
Mainz. Gerade ist die neue Weihnachts-CD von Domorganist Albert Schönberger erschienen, die er an der Mainzer Domorgel zusammen mit dem Trompeter Paul Windschüttl, Regensburg/Cham, eingespielt hat. Die CD trägt nach einem Weihnachtslied von Johann Francis Wade (1711-1786) den Titel „Adeste fideles - Klangwunder im Licht der Weihnacht. Improvisationen für Trompete und Orgel“. Die beiden Künstler werden ihr Werk am Donnerstag, 30. November, um 11.00 Uhr im Ostchor des Mainzer Domes vorstellen. Im Rahmen der öffentlichen Veranstaltung werden Schönberger und Windschüttl das erste Exemplar an den Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, überreichen.
Die Weihnachts-CD wird erstmals als so genannte Super Audio Compact Disc (SACD) angeboten. Unterstützt wurde die Produktion vom Verein der Freunde und Förderer der Musica Sacra am Hohen Dom zu Mainz. Die CD zum Preis von 14,95 Euro ist in der Dom-Information, im Infoladen des Bistums Mainz, der Geschäftsstelle des Mainzer Domchores und im Fachhandel erhältlich.
Hinweis: Infoladen des Bistums Mainz, Heiliggrabgasse 8, 55116 Mainz, Tel. 06131/253-888, E-Mail: infoladen@bistum-mainz.de; Dominformation, Markt 10, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-412, E-Mail: dominformation@bistum-mainz.de; Mainzer Domchor, Leichhof 26, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-371, E-Mail: domchor@bistum-mainz.de
tob (MBN)
Mainz. Unter der Überschrift „... damit sie das Leben haben“ steht eine Tagung anlässlich des 100. Geburtstages von Weihbischof Josef Maria Reuß (1906-1985), die von Freitag, 1., bis Samstag, 2. Dezember, ab 16.00 Uhr in der Bistumsakademie Erbacher Hof in Mainz stattfindet. In der Einladung zu der Tagung heißt es: „Josef Maria Reuß (1906-1985) zählt zu den prägenden Gestalten im Bistum Mainz des 20. Jahrhunderts. Als langjähriger Regens des Priesterseminars (1945-1968) und Professor für Pastoraltheologie formte er eine Generation von Priestern, als Weihbischof (ab 1954) arbeitete er an verantwortungsvoller Stelle in der Leitung der Diözese mit, als Seelsorger war er vielen Menschen im Bistum Mainz verbunden. Seine Wirksamkeit reichte jedoch weit über die Diözesangrenzen hinaus. In zahlreichen Publikationen, als Konzilsvater und Mitglied der Deutschen Bischofskonferenz wie auch in päpstlichen Kommissionen bezog er engagiert Stellung zu einer Reihe von vieldiskutierten theologischen und kirchlichen Fragen seiner Zeit; Themen wie Priesterbildung und Familienpastoral trieben ihn sein Leben lang um.“
Und weiter: „Dabei waren seine Positionen nie allein von theoretischen Erwägungen bestimmt, sondern stets von seinen persönlichen Erfahrungen und seiner Menschenkenntnis geleitet. Als Kriegspfarrer an der Ostfront und Geistlicher in einem Pariser Militärgefängnis, wo er zum Tode Verurteilte betreute, als Regens, Exerzitienbegleiter und Beichtvater war er im Gespräch mit vielen Menschen aus allen Lebensbereichen und wusste um ihre Fragen und Anliegen. Allen seinen vielfältigen Aktivitäten war das Bestreben gemeinsam, zum Heil der Menschen in Christus zu wirken, „damit sie das Leben haben“ – wie sein bischöflicher Wahlspruch lautete.“
Die Tagung „will die biographischen Stationen von Josef Maria Reuß vor ihrem historischen Hintergrund nachzeichnen sowie einige der theologischen Themen seines Lebens reflektieren“. Sie wird eröffnet mit einem Vortrag von Pater Professor Klaus Schatz, Frankfurt, der über das Thema „Historischer Hintergrund: Prägungen und Herausforderungen einer Priestergeneration“ spricht. Ihm schließt sich ein Referat von Dr. Hermann-Josef Braun, Mainz, über „Josef Maria Reuß – sein Werdegang bis zur Berufung als Regens“ an. Am Freitagabend ab 19.30 Uhr soll dem Menschen Josef Maria Reuß gedacht werden. Im Rahmen dieser Gedenkveranstaltung wird unter anderem Kardinal Karl Lehmann den ehemaligen Mainzer Weihbischof würdigen.
Der Samstag beginnt um 9.00 Uhr mit einem Referat von Dr. Philipp Müller, Freiburg, über „Regens Josef Maria Reuß als Pionier der Priesterbildung“. Der Mainzer Regens, Domkapitular Horst Schneider, stellt in seinem Vortrag die Frage: „Was würde der Regens Josef Maria Reuß den Seminaristen von heute sagen?“ Professor Peter Walter, Freiburg, referiert über Reuß und das Zweite Vatikanische Konzil. Professor Michael Sievernich SJ reflektiert danach über Weihbischof Reuß als Pastoraltheologen, das abschließende Referat von Professor Johannes Reiter, Mainz, trägt den Titel „Sexualität in einer sich wandelnden Zeit. Die Position Josef Maria Reuß’ zu Geschlechtlichkeit und Familienplanung“. Die Tagung endet mit einem Pontifikalamt im Mainzer Dom mit dem Bischof von Mainz, Kardinal Lehmann. Begleitend zur Tagung wird außerdem im Erbacher Hof einer Ausstellung über Reuß gezeigt.
Hinweis: Weitere Informationen und Anmeldung bei der Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Tel.: 06131/257-552 oder -554, E-Mail: ebh.akademie@bistum-mainz.de
am (MBN)
Mainz. Mit einem Online-Adventskalender stimmt der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Mainz ab Freitag, 1. Dezember, Jugendliche und junge Erwachsene auf Weihnachten ein. Hinter jedem der 25 digitalen Türchen steckt eine Geschichte mit Bildern, ein Gebet, ein Video, eine Audiodatei oder eine andere Überraschung. Am 1. Dezember wird der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, den virtuellen Kalender mit einer Videobotschaft eröffnen. Der Online-Adventskalender ist über die Interseite www.bdkj-mainz.de zu erreichen.
Der BDKJ als Dachverband der katholischen Jugendverbände organisiert den Online-Adventkalender mit dem Namen „Advent 2.5“ in diesem Jahr zum ersten Mal. Ziel ist, jungen Menschen in der Adventszeit ein besinnliches Angebot im Internet zu machen, um die Zeit bis Weihnachten bewusst wahrzunehmen. Gestaltet wurden die einzelnen Türchen von Jugendverbänden und Dekanaten, einer Projektgruppe von BDKJ und Bischöflichem Jugendamt und der Frankfurter Internetagentur WunderWare.
os (MBN)
Mainz. Beim geistlichen Tag der Ständigen Diakone am Samstag, 2. Dezember, wird der Mainzer Weihbischof, Dr. Werner Guballa, fünf Bewerbern die Institutio und drei Bewerbern die Admissio erteilen. Der feierliche Gottesdienst mit Weihbischof Guballa, der Bischofsvikar für die Geistlichen und Ordensleute im Bistum Mainz ist, beginnt um 9.00 Uhr in der Mainzer Seminarkirche in der Augustinerstraße. Durch die Admissio werden die Kandidaten in den Kreis der Weihekandidaten für den Diakonendienst aufgenommen. Mit der Institutio erfolgt die Beauftragung zu Lektorat und Akolythat. Lektor ist der Vorleser oder Vorbeter beim Gottesdienst, Akolyth bedeutet Altardiener. Im Anschluss nehmen die Diakone an der Akademietagung aus Anlass des 100. Geburtstages von Weihbischof Josef Maria Reuß teil, die im Erbacher Hof stattfindet.
tob (MBN)
Mainz. In der Antoniuskapelle in Mainz übergibt Domdekan Heinz Heckwolf, der auch Leiter des Seelsorgeamtes ist, am Samstag, 2. Dezember um 17.00 Uhr, den Absolventen kirchenmusikalischer Ausbildungskurse, die im Jahr 2006 ihre Prüfung abgelegt haben, ihre Zeugnisse. Außerdem werden 23 neue Schüler in die kirchenmusikalische Ausbildung eingeführt.
am (MBN)
Mainz. Die Männerseelsorge im Bistum Mainz lädt am Samstag, 2. Dezember, von 14.00 bis 18.00 Uhr im Erbacher Hof in Mainz zu einem Infotreffen für diejenigen ein, die sich an einer „Trainingsgruppe für Männer für ehrenamtliche und hauptamtliche Multiplikatoren“ beteiligen möchten. Dem Infoabend schließen sich ein Kennenlern-Wochenende sowie zwölf monatliche Treffen an. Die Leitung haben der Männerreferent des Bistums Mainz, Diakon Hubert Frank, sowie Männergruppenleiter Tom Karcher. Die Kosten für den Kurs betragen 180 Euro.
Hinweis: Weitere Informationen beim Büro Männerseelsorge im Bischöflichen Ordinariat Mainz, Bischofsplatz 2, Tel.: 06131/253257, E-Mail: maennerseelsorge@bistum-mainz.de, Internet: http://www.bistum-mainz.de/maennerseelsorge
am (MBN)