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Mainz. Die Neuordnung des Diplom-Studiengangs Katholische Theologie soll im Rahmen des Bologna-Prozesses mit einer inhaltlichen Reform der Ausbildung verbunden werden. Das erklärte Professor Alfred Hierold, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Theologischen Disziplinen, am Montag, 6. Dezember, nach dem 31. Gespräch zwischen Bischöfen der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Bischofskonferenz mit Vertretern der deutschsprachigen Theologie in Mainz. Eine Arbeitsgruppe der Kommission für Wissenschaft und Kultur der Deutschen Bischofskonferenz hat dazu auf Grundlage der Rahmenordnung für die Priesterbildung einen Entwurf erarbeitet, der die normativen Vorgaben enthalten soll.
Mit der Neuordnung des europäischen Hochschulraumes, welche die Einführung konsekutiver Studiengänge (Bachelor- und Masterabschluss) vorsieht, solle eine Vergleichbarkeit der Studienergebnisse erreicht werden. Eine Grundprämisse der Überlegungen ist dabei, dass die inhaltlichen Anforderungen des Diplom-Studiengangs Katholische Theologie zur Berufsqualifizierung von Priestern und Pastoralreferenten nur in einem fünfjährigen Studium erworben werden können. Neu ist die Gliederung des Studiums in eine „Theologische Grundlegung“ während der beiden ersten Semester. Daran soll sich eine themenbezogene „Vertiefungsphase“ von vier Semestern anschließen. Im Master-Studiengang soll eine gewisse Spezialisierung möglich sein. Die Rahmenordnung soll den Fakultäten einen Gestaltungsraum bei der Umsetzung ermöglichen.
Die Einführung eines Bachelor-Abschlusses nach drei Studienjahren stelle eine Chance für die theologischen Fakultäten dar, sagte der Sprecher des Katholisch-Theologischen Fakultätentages, Professor Peter Neuner, München. Es sei wichtig, auch Studierende aus anderen Berufsfeldern mit einem Bachelor-Abschluss in Theologie zu qualifizieren. Er stellte einen Entwurf zur Umsetzung der Reformmaßnahmen vor, der von einer Kommission des Fakultätentages erarbeitet wurde. Neuner betonte, dass es sich bei dem Entwurf, der dem Fakultätentag Ende Januar vorgelegt werde, lediglich um einen Vorschlag handle, der Modellcharakter habe.
An dem Treffen am 3. Dezember im Mainzer Kolpinghaus hatten neben dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, unter anderen auch Kardinal Friedrich Wetter, Vorsitzender der Glaubenskommission, Bischof Heinrich Mussinghoff, Vorsitzender der Kommission für Wissenschaft und Kultur, der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser und Bischof Kurt Koch, Solothurn, teilgenommen.
tob (MBN)
Düsseldorf. Unter anderem für seine Verteidigung der geltenden Ladenöffnungszeiten hat Kardinal Karl Lehmann am Mittwoch, 1. Dezember, den „Deutschen Mittelstandspreis“ erhalten. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz habe „in der Ladenschlussdebatte den verfassungsrechtlichen Schutz des Sonntags als Tag der Arbeitsruhe und seelischen Erhebung herausgestellt“, heißt es in der Verleihungsurkunde. Die Verleihung fand im Swissôtel Düsseldorf/Neuss statt. Der Preis wird seit 1996 von dem Düsseldorfer Branchenbrief-Verlag „Markt intern“ vergeben. Bisherige Preisträger waren unter anderen Roman Herzog, Lothar Späth, Rainer Brüderle und Christian Wulff.
„Mit Engagement und Überzeugungskraft“ habe Lehmann außerdem „als Bischof von Mainz in zahlreichen Beiträgen die notwendigen Sozialreformen in der Öffentlichkeit unterstützt und das Prinzip der Subsidiarität immer wieder hervorgehoben“. Darüber hinaus habe er als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz dafür gesorgt, „den Wettbewerb als gesellschaftliches Ordnungsprinzip zu unterstützen und dabei zugleich die soziale Ausgewogenheit nicht aus den Augen zu verlieren“.
Der Mittelstandspreis passe gut zu Kardinal Lehmann sagte Rainer Brüderle, stellvertretender FDP-Vorsitzender, in seiner Laudatio. „Kardinal Lehmann ist der lebende Beweis, dass die Kirche nicht weltabgewandt ist.“ Unter seinem Vorsitz habe die Deutsche Bischofskonferenz „wegweisende Positionen“ auf den Weg gebracht. In der Diskussion um die Sozialreformen der letzten Jahre habe Lehmann stets „kritisch, aber sachlich Position bezogen. In der aufgeheizten Atmosphäre um Hartz IV war sein Ton wohltuend mäßigend.“
Lehmann bedankte sich in seiner Ansprache für die Auszeichnung. Er sehe darin einen Ausdruck der guten Beziehungen zwischen Kirche und dem Mittelstand. Er verwies auf die große Bedeutung des Mittelstandes für die deutsche Wirtschaft. „Die meisten Deutschen arbeiten im Mittelstand.“ Gerade die Verantwortlichen dieser Unternehmen realisierten „in einem ganz hohen Maß das, was man Soziale Marktwirtschaft nennt“.
Es lasse sich jedoch nicht übersehen, dass trotz der internationalen Wettbewerbsfähigkeit viele mittelständische Unternehmen ihre Betriebe aufgeben und ausländischen Konkurrenten das Feld überließen. Wörtlich sagte er: „Es ist nicht Aufgabe und auch nicht Kompetenz der Kirchen, in diesem Bereich konkrete ökonomische und finanzpolitische Vorschläge zu machen - jedenfalls gilt dies für das verantwortliche Amt - aber es gehört wohl zum Radius des kirchlichen Auftrags, gerade auch auf die menschlichen Belastungen und ihre schädlichen Folgen im Blick auf den Mittelstand aufmerksam zu machen und - soweit dies möglich ist - im Kontakt mit den Betroffenen, aber auch den politisch Verantwortlichen, diese zu mindern und zu mildern.“
tob (MBN)
Mainz. Unter der Überschrift „Leben, Lust, Lernen“ ist das Programm der Männerseelsorge für das erste Halbjahr 2005 erschienen. Es kann beim Referat Männerseelsorge des Bischöflichen Ordinariates Mainz bezogen werden. Angeboten wird unter anderem das Seminar „Ich glaube an ein Leben vor dem Feierabend“ am 8./9. Januar 2005 zum Thema „Männer und Arbeit“ im Haus am Maiberg. Ein Seminar zum Thema Gewalt steht am 12./13. Februar unter der Überschrift „Aggression stiftet Beziehung“ ebenfalls im Haus am Maiberg auf dem Programm. An Christi Himmelfahrt (5. Mai) findet ein Väter-Kindertag mit einer Schifffahrt von Mainz nach Oppenheim, sowie anschließender Wanderung zur Ruine Landskrone statt. Die Veranstaltung „Himmelfahrt mit Papa“ soll den Kindern einen gemeinsamen Tag mit ihren Vätern ermöglichen. Neben Kanutouren und einer Segelwoche wird vom 16. bis 22. Mai in Kooperation mit dem Katholischen Bildungswerk auch eine Wanderung auf der Bonifatiusroute angeboten.
Hubert Frank, Männerseelsorger im Bistum Mainz, möchte mit seiner Arbeit zum einen Männern „einen Raum geben, in dem sie sich begegnen und sich als Mann beziehungsweise Vater erleben können“. Gerade in diesem Bereich sei seine Arbeit missionarische Seelsorge: „Damit erreiche ich Männer, die sonst nicht in die Kirche gehen und für uns nicht mehr erreichbar wären.“ Angeboten werden thematische Seminare und Paarwochenenden, Wanderungen, Segelwochen und Vater-Kind-Touren, sowie Wallfahrten und Männergottesdienste. Gezielt setzt er bei seiner Arbeit mit der Seite www.bistum-mainz.de/maennerseelsorge auf das Internet. „Gerade bei den Anmeldungen merke ich, dass Männer stärker als Frauen das Internet nutzen.“ Für das Jahr 2006 plant Frank den ersten Diözesanmännertag im Bistum Mainz.
Der zweite Schwerpunkt seiner Arbeit richtet sich an haupt- und ehrenamtliche Multiplikatoren im gesamten Bistum. Es gehe ihm darum, die Mitarbeiter in den Dekanaten und Pfarreien für die Männerarbeit zu sensibilisieren. „Bei meinen Besuchen stelle ich fest, dass im Bistum schon viel in dieser Richtung passiert.“ Dabei gehe es ihm nicht in erster Linie darum, noch mehr Angebote zu machen, „sondern die Angebote so zu gestalten, dass sie für Männer interessant werden.“ Seit November gibt es erstmals eine Trainingsgruppe für Haupt- und Ehrenamtliche, die sich in der Männerarbeit engagieren wollen. Bisher gibt es im Bistum Mainz schon 16 Männergruppen. Frank ist außerdem Mitglied der Redaktion von „Männer Netzwerk“, einer Publikation der Männerseelsorge des Bistums Rottenburg-Stuttgart mit Impulsen zur Männerbildung. Die aktuelle Ausgabe 2/2004 widmet sich dem Thema „Arbeit im Umbau“.
Erzbischof Ludwig Schick, Beauftragter für die Männerseelsorge der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz formulierte 2001 als Aufgabe der Männerseelsorge: „Ziel ist es, Männer zu unterstützen, den Rollenwandel, der ihnen durch die gesellschaftliche Entwicklung hin zu einem partnerschaftlichen Miteinander der Geschlechter abverlangt wird, gut zu vollziehen. Es geht nicht um eine - womöglich halbherzige - Anpassung an neue Rollenkorsetts („neuer Mann“). Vielmehr geht es um Beziehungs- und Partnerschaftsfähigkeit und um Kompetenz und Eigenständigkeit in der Gestaltung des persönlichen und des religiösen Lebens. Katholische Männerseelsorge und Männerarbeit leisten damit einen unverzichtbaren Beitrag für eine geschlechter-gerechte Gestaltung aller Lebensbereiche.“ Männerarbeit hat in der Kirche eine lange Tradition. Bis vor 20 Jahren war sie an der klassischen Standesseelsorge orientiert. Dem klassischen Geschlechterbild entsprechend verstand sie ihre Aufgabe darin, Männer in Beruf und öffentlichem Leben durch religiös-spirituelle Begleitung und politisch-soziale Bildung zu unterstützen.
Insgesamt schreibt Frank der Männerarbeit in der Kirche auch gesamtgesellschaftlich eine tragende Funktion zu, weil sie „einen längeren Atem hat als viele Vereine und Einzelinitiativen“. Es gebe bisher kaum Einrichtungen, welche die aktuelle Umbruchssituation der Männer aufgreife und ihr einen Raum gebe. Neben der Neugestaltung der Geschlechterrollen seit den 1970er-Jahren, seien Männer in einem bisher nicht gekannten Ausmaß auch durch so genannte „Patchwork-Erwerbsbiographien“ vor neue Herausforderungen gestellt. Hinzu komme, dass die körperliche Kraft als traditionelle Männerdomäne zunehmend an Bedeutung verliere. Untersuchungen hätten gezeigt, dass Arbeitslosigkeit für Männer das eigene Selbstbild stärker in Frage stelle als für Frauen. Gleichzeitig wachse der Druck auf erwerbstätige Männer, sich durch eine hohe Arbeitsbelastung und Mehrarbeit im Beruf zu behaupten.
Seit September 2004 arbeitet Diakon Frank mit ganzer Stelle im Referat Männerseelsorge des Seelsorgeamtes. Damit setzt das Bistum Mainz - befristet zunächst auf zwei Jahre - eine Empfehlung der Deutschen Bischofskonferenz um. Diese hatte in ihren „Richtlinien für die Männerseelsorge und kirchliche Männerarbeit“ vom 10. November 2003 empfohlen, „nach Möglichkeit“ die Männerseelsorge „mit zumindest einem hauptberuflichen Fachreferenten“ auszustatten. Frank arbeitet seit 1996 als Männerseelsorger im Bistum Mainz, zunächst mit einer Viertelstelle, ab 1999 mit halber Stelle. Daneben war er als Diakon in St. Stephan in Mainz-Gonsenheim tätig.
Hinweise:
tob (MBN)
Mainz. „Wir werden dauerhaft Gemeinden anderer Muttersprache haben. Im Rahmen unserer Strukturreform wird es aber auch dort Veränderungen geben.“ Das sagte Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann bei der diesjährigen Pastoralkonferenz der Gemeinden von Katholiken anderer Muttersprache im Bistum Mainz am Donnerstag, 2. Dezember, im italienischen Gemeindezentrum St. Emmeran in Mainz.
Der Anteil der Katholiken anderer Muttersprache beträgt im Bistum Mainz rund 15 Prozent. Die Gemeinden anderer Muttersprache (sie werden „Missionen“ genannt) seien daher ein wichtiges Stück Heimat für die ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, sagte der Generalvikar. Dort hätten sie die Chance, ihre ganz eigene Religiosität zu leben. Auch Gemeinden anderer Muttersprache würden jetzt in den Prozess der pastoralen Strukturreform einbezogen. Den Vorschlag für die Neuordnung der pastoralen Räume sollen die Gemeinden bis Ostern diskutieren, dann werde eine erste Rückmeldung an den Generalvikar erfolgen.
Derzeit seien in den ausländischen Gemeinden 58 Stellen besetzt, wobei die personelle Ausstattung teilweise sehr unterschiedlich sei, sagte Giebelmann. Vor allem bei nicht-pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werde es zu Veränderungen kommen, unterstrich der Generalvikar. Zum nicht-pastoralen Personal zählen unter anderen Hausmeister, Verwaltungsmitarbeiter oder Hauswirtschafterinnen. In manchen Gemeinden gebe es hier eine Überkapazität, die beispielsweise durch Ausweitung des Beschäftigungsrahmens abgebaut werden müsse. Entlassungen schloss Giebelmann allerdings aus.
Ein großes Problem sei es hingegen, dass aus den Herkunftsländern keine Priester mehr nach Deutschland kämen. Beispielsweise arbeiteten in Darmstadt, Mainz und Gießen deutsche Pfarrer in den spanischen Gemeinden. Um den dringenden Bedarf zu decken, bilde das Bistum nun selber einen deutschen Priester in Spanien aus, berichtete Giebelmann.
Zudem informierte Joaquim Nunes, Pastoralreferent der Portugiesischen Gemeinden in Mainz und Offenbach und Vorsitzender des Beirats der Katholiken anderer Muttersprache, die Teilnehmer der Pastoralkonferenz über den Stand der Vorbereitungen zum Weltjugendtag (WJT) 2005. Nunes bedauerte, dass der Termin des WJT für viele Gemeindemitglieder ein Problem sei, da sie oft die ganzen Sommerferien in ihren Herkunftsländern verbrächten. Wer aber in dieser Zeit in Deutschland bleibe, der sei zur Mitarbeit eingeladen. „Das Bistum rechnet mit unserer interkulturellen und sprachlichen Kompetenz“, sagte Nunes.
am (MBN)
Mainz. Es werde „eine wichtige Aufgabe für die kommenden Jahre sein, mit den vorhandenen Ressourcen umgehen zu lernen“. Das sagte der Mainzer Weihbischof Dr. Werner Guballa bei der Schlusskonferenz mit den hauptamtlichen Mitarbeitern des Dekanates Mainz-Stadt, Dekanatsbezirk III, am Donnerstag, 2. Dezember. „Nicht nur bei den Finanzen, sondern auch bei haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern müssen wir die Kräfte einteilen.“ Bei den konkreten Überlegungen bleibe jedoch entscheidend, „dass wir unseren Grundauftrag immer im Auge behalten, nämlich den Menschen die Frohe Botschaft vom Reich Gottes zu verkünden. Im Vordergrund muss also die Frage stehen: Wie können wir unseren Glauben weitergeben und Menschen dafür begeistern?“ Das Treffen fand im Pfarrzentrum St. Stephan in Mainz-Gonsenheim statt.
Insgesamt gebe es sehr große Unterschiede bei der Entwicklung der Katholikenzahlen. Während in einigen Gemeinden ein starker Rückgang zu verzeichnen sei, seien die Zahlen beispielsweise im Martin-Luther-King-Park durch Neubaugebiete angestiegen. Anders als in einer Gemeinde wie Budenheim stellte Guballa in der Mainzer Innenstadt die Tendenz fest, „dass die Katholiken ihre Gemeinde nicht nach territorialer Zugehörigkeit wählen, sondern oftmals nach Gemeinde- und Gottesdienstprägung, also nach ihrem Geschmack“.
Ein konkretes Ziel für die kommenden Jahre werde die Schwerpunktsetzung sein. „Nicht mehr jede Gemeinde wird alles anbieten können. Vor Ort muss überlegt werden, in welchen Bereichen die Gemeinde Schwerpunkte setzen kann und will, und welche Bereiche von anderen Gemeinden oder kirchlichen Gruppen abgedeckt werden können.“ Eine wichtige Rolle werde deswegen die Kommunikation und Kooperation von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern sein.
Als Beispiel für die Umsetzung in den angestrebten neuen Pastoralstrukturen nannte er die Krankenhausseelsorge. Das bereits praktizierte Modell der Vorder- und Hintergrundseelsorge könnte als Modell einer Krankenhausseelsorge für die Mainzer Innenstadt dienen. Er wies darauf hin, dass Jugendliche oftmals zwar nicht die Angebote ihrer Pfarrgemeinde wahrnehmen, wohl aber in überpfarreilichen Jugendgruppen engagiert seien.
Weihbischof Guballa hatte den Dekanatsbezirk seit dem 30. September visitiert. Er wies darauf hin, dass die Visitation in engem Zusammenhang mit der Visitation des nächsten Dekanatsbezirkes im kommenden Frühjahr stehe, da die Gemeinden in Finthen und Mombach wegen aktueller Pfarrerwechsel von der Visitation ausgenommen waren. Der Dekanatsbezirk III des Dekanates Mainz-Stadt umfasst unter anderem Budenheim, Gonsenheim und die Seelsorge an den Universitätskliniken.
tob (MBN)
Mainz. Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr hat am Donnerstag, 2. Dezember, die Missio canonica an 25 Religionslehrerinnen und -lehrer aus dem nördlichen Teil des Bistums Mainz (Dekanate Alsfeld, Gießen, Wetterau-Ost und -West, Offenbach, Dreieich, Rodgau und Seligenstadt) erteilt. Neymeyr überreichte die Urkunden bei einem Gottesdienst in der Ostkrypta des Mainzer Domes. Die Eucharistiefeier beendete eine Tagung des Dezernates Schulen und Hochschulen von Mittwoch, 1., bis Donnerstag, 2. Dezember, im Erbacher Hof in Mainz. Die Missio canonica ist der kirchliche Sendungsauftrag für Religionslehrer, ohne die kein Lehrer katholischen Religionsunterricht halten darf.
In seiner Predigt rief Neymeyr die Teilnehmer dazu auf, den Kindern und Jugendlichen die christliche Lehre nicht nur zu erklären, sondern ihnen auch vorzuleben, was es bedeute, Christ zu sein. „Der Glaube ist nicht nur ein Lehrgebäude, er ist auch eine Anleitung zur Lebenspraxis“, sagte der Weihbischof. Allerdings bedeute Christ sein keinesfalls, zu jedem nett zu sein. Man dürfe vor Konflikten nicht zurückscheuen, wenn es darum gehe, Kinder und Jugendliche im Sinn des christlichen Glaubens zu erziehen.
Außerdem wies Neymeyr darauf hin, dass es in der Jugendkultur und Jugendszene zahlreiche Anknüpfungspunkte für die religiöse Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gebe. „Dann ist für sie plötzlich auch die Bibel ein spannendes Buch“, sagte er. Weiter betonte der Weihbischof, wie wichtig für Religionslehrerinnen und -lehrer die Bindung an eine Pfarrgemeinde sei. „Jeder, der den christlichen Glauben unterrichtet, ist in die Glaubensgemeinschaft der katholischen Kirche im Bistum Mainz eingeladen“, sagte er. Dort sei Erfahrungsaustausch möglich, dort könne man spüren, dass man nicht alleine stehe, unterstrich Neymeyr.
Bei der Tagung unter Leitung von Hochschulreferent Dr. Clauß Peter Sajak und Lehramtsmentorin Dr. Brigitte Lob wurden Fragen zur Missio canonica erörtert sowie die Themen „Professionalität des Religionsunterrichts“, „Schulpastoral“, „Kooperation von Schule und Pfarrgemeinde“ besprochen. Hinzu kam biblisch-kreative Arbeit mit den Texten des Abschlussgottesdienstes. Eine Materialbörse gab den Teilnehmern zudem Tipps für die praktische Arbeit in der Schule.
Der Gottesdienst wurde musikalisch von Teilnehmerinnen der Tagung und Hans-Gilbert Ottersbach vom Schuldezernat an der Orgel gestaltet. Am Ende der Messfeier dankte Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, Dezernentin für Schulen und Hochschulen, Weihbischof Neymeyr für die Leitung des Gottesdienstes. „Wir haben gespürt, dass sie nah an dem sind, was Lehrerinnen und Lehrer bewegt“, sagte Pollak. Sie lud anschließend alle Anwesenden zu einem Empfang in den Erbacher Hof ein.
am (MBN)
Mainz. Die Ökumenische Hans-Voshage-Hospizstiftung fördert die Arbeit der Mainzer Hospizgesellschaft in diesem Jahr mit 8.000 Euro. Der Vorsitzende der Stiftung, Eberhard Hüser, übergab zusammen mit seiner Stellvertreterin, Pfarrerin Karin Kiworr, am Donnerstag, 2. Dezember, einen Scheck über diese Summe an Dr. Martin Weber, Vorsitzender der Mainzer Hospizgesellschaft, und den Schatzmeister Werner Sinz. Die Übergabe für die Arbeit des ambulanten Hospizdienstes fand in den Räumen des Christophorus-Hospizes in Mainz-Drais, einer stationären Hopiz-Einrichtung in Trägerschaft des Caritaswerkes St. Martin, statt. Ziel der vor fünf Jahren gegründeten Stiftung ist die finanzielle Unterstützung der Mainzer Hospizbewegung.
Das Startkapital der Stiftung von damals 60.000 D-Mark habe sich inzwischen auf ein Stiftungskapital von rund 245.000 Euro erhöht, berichtete Eberhard Hüser vor Journalisten. Während die Zinsausschüttung in Höhe von 5.000 Euro im vergangenen Jahr zur Teilfinanzierung des Gehaltes einer Bildungsreferentin verwandt wurde, soll mit den 8.000 Euro aus diesem Jahr das Gehalt einer Krankenschwester teilfinanziert werden. Ein Ziel der Stiftung sei es, durch weitere Zustiftungen auch einmal ein gesamtes Gehalt finanzieren zu können, sagte Hüser. Er betonte, dass die Voshage-Stiftung die erste ökumenische Hospizstiftung in Deutschland war und möglicherweise immer noch sei. Der Name der Stiftung geht auf den Mainzer Physik-Professor Hans Voshage zurück.
Die Hospizarbeit sehe sich als Ergänzung zu den bestehenden Diensten des Gesundheitswesens und der Seelsorge, sagte Dr. Martin Weber, der auch als Palliativarzt im Christophorus-Hospiz tätig ist. „Unsere Krankenschwestern ersetzen nicht den Pflegedienst, sondern beraten Patienten und Angehörige bei den vielfältigen Problemen der letzten Lebensstrecke, nicht zuletzt in der Schmerztherapie.“ Der Dienst des ambulanten Hospizdienstes sei für die Betroffenen nicht mit Kosten verbunden. Da jedoch die Zuschüsse der Krankenkassen bei weitem nicht ausreichten, sei die Gesellschaft neben der Unterstützung durch die eigenen Mitglieder vor allem auf Spenden angewiesen. Der ambulante Hospizdienst der Gesellschaft müsse sich zu 80 Prozent aus Spenden finanzieren. Neben fünf hauptamtlichen Krankenschwestern engagieren sich 55 ehrenamtliche Helfer in der ambulanten Hospizarbeit. Allein im Jahr 2004 wurden 150 Patienten begleitet. Weber dankte der Voshage-Stiftung sehr für ihr Engagement zugunsten der Hospizgesellschaft.
Werner Sinz wies darauf hin, dass mittlerweile rund ein Drittel der gesamten Finanzierung der Mainzer Hospizgesellschaft aus Erbschaften und Vermächtnissen stamme. Da der Bereich der Spenden derzeit stagniere, seien die Mittel aus diesem Bereich wichtiger denn je. Er stellte einen Leitfaden vor, für Menschen, die mit ihrem Testament die Hospizbewegung unterstützen möchten. Der Leitfaden „Ihr Testament als Vermächtnis für das Leben“ kann über die Hospizgesellschaft bezogen werden.
Karin Kiworr stellte das neue Faltblatt der Stiftung vor. Darin solle der ökumenische Charakter der Stiftung deutlich werden. „Wir handeln als Kirchen in der gemeinsamen Verantwortung der Christen und in der tiefen Verbundenheit des Glaubens an den Auferstandenen“, zitierte sie aus dem Text. Präsentiert wurde bei dieser Gelegenheit auch die neue Internetseite der Stiftung unter http://www.bistum-mainz.de/voshage-hospizstiftung.
Hinweise:
tob (MBN)
Mainz. Mehr als 2.000 Besucher haben sich bereits für den Stand des Bistums auf dem Mainzer Weihnachtsmarkt interessiert. Nach Aussage von Susanne Metzger-Rehn von der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit des Bischöflichen Ordinariates wird voraussichtlich am kommenden Wochenende die 3.000-Marke überschritten. Das Bistum Mainz ist in diesem Jahr erstmals auf dem Weihnachtsmarkt vertreten. In einem beheizten Zelt auf dem Liebfrauenplatz wird die Ausstellung „Auf den Spuren des heiligen Bonifatius“ präsentiert. Damit erinnert die Diözese an den „Apostel der Deutschen“, der vor 1.250 Jahren verstorben ist und von 747 bis zu seinem Tod im Jahr 754 Bischof von Mainz war.
Im Zelt stehen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bischöflichen Ordinariates als Ansprechpartner bereit. Darüber hinaus können interessierte Besucherinnen und Besucher zu folgenden Zeiten mit Vertretern der Bistumsleitung ins Gespräch kommen:
Am Dienstag, 14. Dezember, wird sich außerdem die Arbeitsstelle für Religionspädagogik (ARP) vor dem Zelt des Bistums präsentieren. In der Zeit von 13.00 bis 17.00 sind Besucherinnen und Besucher eingeladen, bei Kaffee und Plätzchen das Angebot der ARP kennen zu lernen. Die Geschäftsstelle befindet sich in der Grebenstraße 13 und verfügt unter anderem über umfangreiches Material zum heiligen Bonifatius. Zudem wird an diesem Tag jeweils um 16.00 und 17.00 Uhr der Dokumentarfilm „Tod im Morgengrauen. Bonifatius und die Bekehrung der Germanen“ im Zelt gezeigt.
Hinweis: Weitere Auskünfte zum Stand des Bistums bei der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit unter Tel. 06131/253-133 (Thomas Klumb) oder -135 (Susanne Metzger-Rehn). Auskünfte zur Arbeit der ARP erteilt Hans-Jürgen Veit, Grebenstraße 13, 55116 Mainz, Tel.: 06131-253-223, Fax: 06131-253-226, E-Mail: arpbistum-mainz.de.
am (MBN)
Mainz. Der Mainzer Domchor, die Domkantorei St. Martin, der Mädchenchor am Dom und St. Quintin sowie Albert Schönberger an der Domorgel haben eine neue CD mit bekannten deutschen Advents- und Weihnachtsliedern aufgenommen. Domkapellmeister Professor Mathias Breitschaft, Domkantor Andreas Bollendorf und Domorganist Albert Schönberger übergaben am Montag, 6. Dezember, ein Exemplar der CD an Domdekan Prälat Heinz Heckwolf.
Erstmals sind auf einem Tonträger alle Mainzer Domchöre gemeinsam zu hören. Die CD mit dem Titel „Stille Nacht“ wurde im September im Mainzer Dom aufgenommen. „Vor zwei Jahren haben wir die letzte Weihnachts-CD herausgegeben. Aufgrund der großen Nachfrage war es Zeit für eine neue“, sagte Breitschaft. Bei der Zusammenstellung der CD habe man darauf geachtet, dass auch Lieder dabei sind, die normalerweise nicht im Gottesdienst erklingen, beispielsweise „Als ich bei meinen Schafen wacht“ oder „Kommet, ihr Hirten“, unterstrich der Domkapellmeister.
Auf der CD sind außerdem Lieder wie „O Heiland, reiß die Himmel auf“, „Zu Bethlehem geboren“, „In dulci jubilo“ oder „Ich steh an deiner Krippen hier“ zu hören. Domorganist Albert Schönberger improvisiert an der Mainzer Domorgel über die Lieder „Wachet auf“ und „O du fröhliche“. Das Beiheft enthält Informationen über alle Beteiligten sowie sämtliche Liedtexte.
Hinweis: Die CD ist für 15 Euro bei der Geschäftsstelle des Mainzer Domchores, Leichhof 26, 55116 Mainz, Tel. 06131/253-371, E-Mail: domchorbistum-mainz.de, beim Infoladen des Bistums Mainz, Heiliggrabgasse 8, 55116 Mainz, Tel. 06131/253-841 oder -844, E-Mail: infoladen
bistum-mainz.de sowie bei der Dominformation, Markt 8-10, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-412 erhältlich.
am (MBN)
Bingen. Das Wirken der Barmherzigen Schwestern vom hl. Karl Borromäus in Bingen hat der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, gewürdigt. In einem Festgottesdienst anlässlich des 150-jährigen Jubiläums des Binger Konvents erinnerte Lehmann am Sonntag, 5. Dezember, in der St. Martins-Basilika in Bingen daran, dass die Borromäerinnen in den Umbruch- und Aufbruchjahren in der Mitte des 19. Jahrhunderts mit ihrem Charisma auf drängende Nöte der Zeit eine Antwort gaben.
Am 5. Dezember 1854 übernahmen drei Schwestern aus Trier, nur wenige Jahre nachdem die Trierer Kongregation der Borromäerinnen (1849) von Nancy aus gegründet worden war, die Leitung des damals sehr heruntergekommenen Heilig-Geist-Hospitals und widmeten sich vor allem der Krankenpflege und dem Dienst an den Armen. „Das Christentum ist keine bloße Buchreligion“, erklärte Kardinal Lehmann und unterstrich: „Entscheidend ist, dass es Zeugen gibt.“ Die Schwestern vom hl. Karl Borromäus, den evangelischen Räten von Armut, Keuschheit und Gehorsam verpflichtet, seien durch ihr Leben und ihre Taten solche herausragenden Glaubenszeugen. Im Geist ihres Patrons Karl Borromäus (1538-1584), der sich als Erzbischof von Mailand durch tiefe Frömmigkeit, Reformeifer und persönlichen Einsatz bei der Pflege von Pestkranken (1576) auszeichnete, verbinden die Borromäerinnen, wie Lehmann betonte, Kontemplation und Aktion miteinander. Aus ihrer Haltung einer „kontemplativen Barmherzigkeit“ waren sie auch im Kindergarten und in der Schule aktiv. Vor allem durch ihr aktives Zeugnis im Krankenhaus haben sie viele junge Menschen davon überzeugt, „dass dies ein guter Weg ist“, betonte der Kardinal.
Er verwies darauf, dass die Borromäerinnen nicht nur in Frankreich und Deutschland (hier vor allem im Bistum Trier) tätig sind, sondern auch in Polen, Ägypten und Israel sowie in einem Land der „Dritten Welt“, in Tansania. Es sei ein Trost, dass in dem afrikanischen Land junge Frauen als Nachwuchs für die Ordensgemeinschaft gewonnen werden können. Vielleicht werde dieses Zeugnis eines Tages wieder nach Deutschland zurückfließen, hofft der Bischof. Die Jubiläumsfeier der Binger Gründung vor 150 Jahren sei ein willkommener Anlass, den Schwestern ein herzliches „Vergelt`s Gott“ zu sagen, den acht Schwestern des Binger Konvents und den 40 Borromäerinnen, die zur Feier nach Bingen gekommen waren, an der Spitze die Generaloberin, Schwester Elisabeth Mues, Trier. Es gelte, den Schwestern zu danken und mit ihnen zu bitten, dass Gott junge Menschen in diesen Dienst beruft. Darüber hinaus dankte der Bischof den Ärzten, dem Pflegepersonal, den Seelsorgern und der Stadt Bingen für alle Zusammenarbeit und die Unterstützung der Schwestern.
Das Binger Heilig-Geist-Hospital ist eine Stiftung des bürgerlichen Rechts und Mitglied des Deutschen Caritasverbandes. Beim Festakt, der sich im Kulturhaus dem Gottesdienst anschloss, hieß Geschäftsführer Harald Herzel die zahlreichen Gäste willkommen, vor allem die Vertreter der verschiedenen Ordensgemeinschaften, die evangelischen und katholischen Krankenhausseelsorger, die Mitglieder des Stiftungsrates und die Mitglieder des Fördervereins, unter ihnen dessen langjährigen Vorsitzenden Dr. Johann Baptist Rösler und die jetzige Vorsitzende Brigitte Giesbert.
Die Vorsitzende des Stiftungsrates, Oberbürgermeisterin Birgit Collin-Langen, dankte im Festvortrag den Schwestern für ihre großen Verdienste. „Sie waren das Herz des Krankenhauses und haben sich für die Menschen eingesetzt“, hob sie hervor. Was sie geleistet haben, lasse sich in Zahlen nicht fassen. Der von den Schwestern gelebte Geist der Humanität und Barmherzigkeit werde das Leitbild des Heilig-Geist-Hospitals auch in den kommenden Jahrzehnten bestimmen, versprach die Oberbürgermeisterin unter dem Beifall der Gäste. Als Geschenk der Stadt überreichte sie einen Scheck an die Schwester Oberin Aldegundis Nikenich. Vor allem durch die Eröffnung eines Waisenhauses (1861), die aufopfernde Pflege von Pockenkranken im Jahr 1871, die Pflege von Verwundeten im Ersten Weltkrieg und durch die Versorgung der Verwundeten und Kranken nach dem schweren Bombenangriff auf Bingen am 25. November 1944, bei dem auch das Hospital zerstört wurde, hatten die Schwestern hohe Anerkennung und Wertschätzung erlangt, berichtete die Oberbürgermeisterin.
Einen weiteren Scheck überreichten als Jubiläumsgeschenk Vertreter aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krankenhauses. Der Ärztliche Direktor, Dr. Karl-Heinz Leyser, betonte in seinem Grußwort, dass die Schwestern, obwohl ihre Zahl geringer geworden sei, dem Krankenhaus ein unverwechselbares Profil geben. Dies sei in einer Zeit, in der die Krankenhäuser immer mehr zu Wirtschaftsunternehmen werden, besonders bemerkenswert. Er verwies darauf, dass sechs Schwestern wichtige Aufgaben in den Bereichen Krankenhausleitung, Röntgen, Küche, Operation/Sterilisation, Nähzimmer und Patientenbücherei wahrnehmen, davon drei in leitender Funktion. Pflegedienstleiter Thorsten Dörholt betonte, dass die Schwestern in besonderer Weise stets die Ideale der Krankenpflege verkörpert haben. Der Vorsitzende der Mitarbeitervertretung (MAV) im Hospital, Hans-Joachim Brandt, würdigte, dass verschiedene Schwestern als gewählte Mitglieder sich für die Belange der MAV eingesetzt haben.
Für Ihre Mitarbeit in der Pfarrei St. Martin dankte Pfarrer Gerhard Choquet, der auch Mitglied des Stiftungsrates ist, den Schwestern. Er unterstrich vor allem ihr Engagement im Krankenhaus, im Kindergarten und im Pfarrgemeinderat. „Ich wage mir nicht vorzustellen, dass eines Tages keine Borromäerinnen mehr in Bingen sind.“ Die Generaloberin, Schwester Elisabeth Mues, stellte in ihrem Schluss- und Dankeswort klar, dass das Jubiläum kein vorgezogenes Abschiedsfest sei, sondern ein Fest für die Hausgemeinschaft und die Pfarrei. „Wie es weitergeht, lege ich in Gottes Hände.“ Nachdrücklich dankte sie der Binger Bevölkerung für alle Unterstützung. „Wir Schwestern waren hier immer daheim.“
Sk (MBN)
Mainz. „Der Gedanke einer ewigen Hölle ist ein fragwürdiges Erbstück der Apokalyptik.“ Das sagte Professor Hansjürgen Verweyen, Freiburg, am Freitag, 3. Dezember, in Mainz. Es sei Aufgabe der Theologie, „den apokalyptisch besetzten Glauben auf seine Substanz hin zu überprüfen und schädliche Elemente als glaubensfeindlich zu brandmarken“. Verweyen referierte bei der Akademietagung „Menschwerdung. Jesus Christus als innerste und äußerste Möglichkeit des Menschen“ am 3. und 4. Dezember im Erbacher Hof. Sein Vortrag stand unter der Überschrift „Wozu wird Gott Mensch? Der Kreuzpunkt von Mensch und Gott“.
In der Theologie gebe es eine wachsende Tendenz, „nicht mehr von der Hölle zu sprechen“. Es sei jedoch notwendig, „mit großer Sorgfalt den Kern der Lehre von der Hölle als notwendigen Bestandteil des Auferstehungsglaubens herauszuarbeiten“. Gott habe jeden Menschen beim Namen gerufen und ihm seine Liebe zur freien Annahme geschenkt. Der Begriff einer „ewigen Hölle“ setze voraus, dass Gott den Menschen mit dessen „nein“ allein lassen könnte. Eine solche Sicht sei jedoch nicht haltbar. Aus der Liebe Gottes könne der Mensch nicht herausfallen, selbst wenn er „in seinem Starrsinn das Erbarmen Gottes ablehnen würde.“ Verweyen machte anhand verschiedener Beispiele deutlich, wie religiöse Vorstellungen der Apokalyptik für politische Ziele instrumentalisiert wurden und werden. Er nannte „die Himmelgewissheit der christlichen Kreuzfahrer“, „die Zerstörung des World Trade Centers als Tor zum Paradies“ und „den Heiligen Krieg als Motivkraft aktueller USA-Politik“.
Studienleiterin Dr. Veronika Schlör hatte die Teilnehmer im Hildegard-Saal des Erbacher Hofes begrüßt. Die Tagung über das Menschsein Gottes wolle auf Grundlage der Bibel „auf uns hin, zurückfragen: Was hat das eigentlich mit uns zu tun? Was mit der Lage, in der sich unsere Welt zurzeit befindet?“ Nach einem „systematischen Teil“ mit den Vorträgen von Johanna Rahner, Münster, und Professor Verweyen, stand am zweiten Tag ein „spiritueller“ Teil mit Referaten von Dr. Rudolf van Dijk O.Carm, Nijmegen, und Dr. Theresia Hainthaler, Frankfurt, an.
tob (MBN)
Mainz. Anlässlich des „Festivals des deutschen Films“ ist im Mainzer Capitol-Kino erstmals der Film „Der neunte Tag“ gezeigt worden. Bei der Premiere am Samstag, 4. Dezember, war auch Regisseur Volker Schlöndorff anwesend und beantwortete nach der Aufführung Fragen aus dem Publikum.
In „Der neunte Tag“ geht es um die Geschichte des Abbé Henri Kremer (Ulrich Matthes), der plötzlich aus dem „Pfarrerblock“ des Konzentrationslagers Dachau entlassen wird. Bei seiner Familie im heimischen Luxemburg lernt er den Mann kennen, der für seine Entlassung verantwortlich ist: Untersturmführer Gebhardt (August Diehl). Gebhardt hat den Auftrag, innerhalb der neun Tage Hafturlaub, die Kremer gewährt worden sind, ihn dazu zu bringen, den luxemburgischen Bischof Philippe zu überzeugen, mit den Nationalsozialisten zu kooperieren. Wenn er dies schaffe, versichert ihn Gebhardt - der kurz vor seiner eigenen Priesterweihe zu den Nationalsozialisten überwechselte -, werde der gesamte „Pfarrerblock“ entlassen. Jeden Tag muss sich Kremer im Hauptquartier der nationalsozialistischen Besatzungsmacht einfinden. Zwischen ihm und Gebhardt, der sich als Kremers „Bruder im Geiste“ sieht, kommt es zu einem tagtäglichen Rededuell, das den Pfarrer in schwere Gewissensnöte bringt.
Schlöndorffs Film beruht auf dem Tagebuch „Pfarrerblock 25487“ des luxemburgischen Pfarrers Jean Bernard, der von Mai 1941 bis August 1942 im KZ Dachau interniert war. Auch bei ihm findet sich ein kurzer Eintrag über einen neuntägigen Urlaub Ende Januar 1942. Der Priester kehrte in seine Heimat zurück, weitere Details oder Hintergründe sind nicht bekannt. Diese Lücke füllt Schlöndorffs Film.
In einem Gespräch mit Günther Gremp, Leiter der Abteilung Kirche und Medien im Bischöflichen Ordinariat und Beauftragter für den Südwestrundfunk (SWR), sagte Volker Schlöndorff, dass ihn die Person des Priesters Jean Bernard tief berührt habe: „Ich habe in ihm Leute wieder erkannt, die ich gekannt habe. Ich bin bei Jesuiten in Frankreich auf dem Internat gewesen und hatte das Glück, lauter wunderbare junge und auch ältere Patres zu haben, die unheimlich kunstaufgeschlossen waren. (...) Mich hat das Tagebuch von Jean Bernard sehr berührt. Weil ich mir gedacht habe: Wenn einer von denen in die Lage gekommen wäre, der hätte wahrscheinlich auch so nüchtern und ohne Jammern darüber berichtet.“
Erstmals hat Schlöndorff einen Film gedreht, der das Leben in einem KZ zeigt. Gleichzeitig sieht er seinen Film nicht als historische Aufarbeitung des Dritten Reiches an. Gegenüber Gremp sagte Schlöndorff: „Das ist überhaupt kein politischer Film. Es ist auch kein historischer Film. Das ist nur ein Film über das Geistige.“ Für den Regisseur ist der Pfarrer aufgrund seines nüchternen und unpathetischen Verhaltens ein „großartiges geistiges Vorbild“.
Josef Lederle vom „Rheinischen Merkur“ beschreibt Schlöndorffs Film als ein „quälendes, hochdramatisches Kammerspiel über den Terror der KZs“. „Der neunte Tag“ sei ein „hochaktuelles Lehrstück zur Verantwortung des Individuums“, das den Zuschauer bisweilen die Orientierung verlieren lasse, da man „zwischen Überlebenstrieb, Verantwortungsbewusstsein und den theologisch-verdrehten Einflüsterungen des Gestapo-Mannes zerrieben zu werden droht“. Für Lederle ist der Film eine überzeugende, historisch fundierte, fiktive Geschichte, die als Adressat immer die Menschen der Gegenwart im Auge habe. Dies sei neben der dramaturgischen Geschlossenheit und einer bezwingenden Ästhetik „eine Leistung, die Historienfilmen nur höchst selten gelingt“.
In der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ lobt Andreas Kilb die Darstellungskraft von Schauspieler Ulrich Matthes: „Mit Matthes ist er (der Film) ein Lehrstück über die Möglichkeiten des Kinos, vom Grauen der Lager zu erzählen.“ Zudem hebt Kilb die Zurückhaltung von Kameramann und Regisseur hervor, die den Alltag im Konzentrationslager so gezeichnet hätten, wie er der getrübten Wahrnehmung der Opfer erschienen sein muss: „Als filmisches Pasticcio (Collage) aus Geräuschen, Schreien, Schlägen, hastigen Bewegungen, dann wieder lähmender Stille.“
Und Andreas Körner schreibt anerkennend in der „Sächsischen Zeitung“: „In der Zeichnung seiner lebendigen Figuren, im prägnanten Umreißen von Milieu und zeitgeschichtlich belegter Fakten sowie vor allem als großartiger Erzähler schuf Schlöndorff einen sehr nachhaltigen, berührenden, auch schmerzhaften Film, der zum Besten gehört, was in den letzten Jahrzehnten aus dem mit dem Schild ,Nazizeit‘ abgesteckten Feld zu sehen war - und zwar international.“
Hinweis: Weitere Informationen zum Film unter http://www.derneuntetag.de
am (MBN)
Mainz. Am Freitag, 10. Dezember, von 13.30 bis 17.00 Uhr sowie am Samstag, 11. Dezember, von 9.00 bis 17.00 Uhr findet auf dem Hof des Bischöflichen Ordinariates der alljährliche Weihnachtsbaumverkauf statt. Zudem gibt es einen kleinen adventlichen Markt, bei dem Kunsthandwerk, landwirtschaftliche Erzeugnisse sowie Kulinarisches angeboten wird. Der Erlös des Marktes und des Weihnachtsbaumverkaufs ist für den Mainzer Dombauverein bestimmt.
am (MBN)
Berlin/Bonn. Vier Sternsinger aus Münzenberg-St. Nikolaus vertreten am Dienstag, 14. Dezember, um 12.00 Uhr das Bistum Mainz beim traditionellen Empfang der Sternsinger bei Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) in Berlin. Die Mädchen und Jungen aus Münzenberg hatten sich am diesjährigen Sternsinger-Wettbewerb der Aktion Dreikönigssingen beteiligt und beim Preisrätsel mit dem Spruch „Kinderrechte weltweit“ die richtige Lösung gefunden. Bei der anschließenden Ermittlung der diözesanen Vertreter hatten sie zudem das nötige Losglück.
Seit 1984 sind die „Heiligen Drei Könige“ jährlich im Kanzleramt zu Gast, bei Bundeskanzler Schröder inzwischen zum siebten Mal. Jeweils vier Sternsinger aus allen 27 deutschen Diözesen repräsentieren in Berlin die 500.000 Mädchen und Jungen, die sich rund um das Dreikönigsfest am 6. Januar 2005 an der bundesweiten Aktion Dreikönigssingen beteiligen werden. „Kinder haben eine Stimme - dek mii sitti riak rong“ heißt das aus dem Beispielland Thailand stammende Leitwort. Neben den 108 Sternsingern aus den deutschen Bistümern sind in Berlin jeweils eine Gruppe aus Rumänien und aus Belgien mit von der Partie.
Träger des Dreikönigssingens sind das in Aachen ansässige Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der bundesweit vertretene Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Bundesweit eröffnet wird die kommende Aktion am 3. Januar im Erzbistum Köln. 4.000 Sternsinger werden dazu im Kölner Dom erwartet. Mit den Erlösen aus der Aktion konnten zuletzt jährlich rund 3.000 Projekte für Not leidende Kinder in Asien, Ozeanien, Afrika, Lateinamerika und Osteuropa unterstützt werden. Mit einem Sammelergebnis von über 34 Millionen Euro stellten die Sternsinger bei der zurückliegenden Aktion zu Jahresbeginn einen neuen Rekord auf.
kmw (MBN)