Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 28

15. Juli 2009

Pforzheim, 9.7.2009: Die Hochschule Pforzheim zeichnete Kardinal Karl Lehmann für sein Engagement im Bereich Wirtschaftsethik aus: (v.l.n.r) Professor Dr. Rupert Huth (Vorsitzender des Förder- und Alumnivereins der Hochschule Pforzheim), der Preisstifter Siegfried Weiser (Präsident vom La Biosthétique), Kardinal Lehmann und Professor Dr. Martin Erhardt (Rektor der Hochschule Pforzheim) (c) Hochschule Pforzheim
Pforzheim, 9.7.2009: Die Hochschule Pforzheim zeichnete Kardinal Karl Lehmann für sein Engagement im Bereich Wirtschaftsethik aus: (v.l.n.r) Professor Dr. Rupert Huth (Vorsitzender des Förder- und Alumnivereins der Hochschule Pforzheim), der Preisstifter Siegfried Weiser (Präsident vom La Biosthétique), Kardinal Lehmann und Professor Dr. Martin Erhardt (Rektor der Hochschule Pforzheim)
Datum:
Mi. 15. Juli 2009
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder -129,
Fax 06131/253-402, E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Berichte

  • Pforzheimer Wirtschafts-Preis für Kardinal Lehmann  
  • Traditionelles Treffen mit Missionaren aus dem Bistum  
  • Renovierung der Mainzer Karmeliterkirche  
  • Schlusskonferenz im Dekanat Wetterau-Ost  
  • „Domsgickel" erbrachte 234 Euro für den Mainzer Dom  
  • Umfrage der KBE Hessen veröffentlicht

Personalien

  • Goldene Priesterjubiläen (26.7.)  
  • Barbara Mitterer in Bensheim verabschiedet  
  • Verabschiedung von Norbert Irgang in Darmstadt

Vorschau

  • Annafest in Bad Wimpfen (26.7.)  
  • Projekt „Gehversuche - Friedensschritte" (2.-22.8.)

Publikation

  • Publikation von Richard Hartmann und Jörg Disse

MBN vor 40 Jahren

  • Erster Fortbildungskurs für Gemeindekrankenschwestern

Berichte

Kardinal Lehmann mit Wirtschafts-Preis der Hochschule Pforzheim geehrt

Festakt des Förderer- und Absolventenvereins / Laudatio von Professor Albert Raffelt

Pforzheim. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, ist am Donnerstag, 9. Juli, für seine Verdienste um die Wirtschaftsethik mit dem Preis „Hochschule und Wirtschaft" des Förderer- und Absolventenvereins (FAV) der Hochschule Pforzheim ausgezeichnet worden. Der von der Firma Laboratoire Biosthétique (Pforzheim/Paris) gestiftete Preis ist mit 25.000 Euro dotiert und wird seit 2004 alle zwei Jahre vergeben. Erster Preisträger war der ehemalige Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Lothar Späth. Im Jahr 2006 wurde der ehemalige Bundesverfassungsrichter, Professor Paul Kirchhof, ausgezeichnet.

Die Laudatio auf Kardinal Lehmann hielt Professor Albert Raffelt. Der stellvertretende Leiter der Universitätsbibliothek in Freiburg war wissenschaftlicher Assistent und Doktorand von Lehmann. Er würdigte den Kardinal für seine wissenschaftlichen Diskussionsbeiträge und seine Fähigkeit, Debatten anzustoßen. Die Preisverleihung nahm der geschäftsführende Gesellschafter der Firma Laboratoire Biosthétique, Siegfried Weiser, vor, der auch Ehrensenator der Hochschule Pforzheim ist. Er sagte, Lehmann stehe durch sein Werk und Wirken dafür, „dass wir Acht geben darauf, dass die Fülle des Lebens nicht in den Schatten des falsch verstandenen ‚homo oeconomicus' gerafft wird und dort verdorrt". Der Rektor der Hochschule Pforzheim, Professor Martin Erhardt, hatte die Begrüßung übernommen. Bei der Preisverleihung sprach auch der Vorsitzende des FAV der Hochschule, Professor Rupert Huth, ein Grußwort.

In seiner Ansprache dankte der Kardinal für die Preisverleihung: „Wenn Sie mir für diese Bemühungen den Preis ‚Hochschule und Wirtschaft' verleihen, ganz besonders auch für den Bereich der Wirtschaftsethik, ist dies Ihre Entscheidung, über die ich mich natürlich sehr freue. Diese Anerkennung reizt mich zu weiteren Bemühungen. Ich möchte dabei nicht vergessen, was ich im Laufe der letzten 25 Jahre, besonders in meiner Zeit als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, im Gespräch mit wissenschaftlichen Ökonomen und Wirtschaftsführern gelernt habe. Dies gilt besonders für den seit Jahrzehnten bestehenden Arbeitskreis ‚Kirche-Wirtschaft' in Südhessen, den wir ökumenisch strukturiert haben und der mir immer wieder viele Anregungen gibt." Der Kardinal hielt im Rahmen der Preisverleihung einen Vortrag unter der Überschrift „Der Schatten des homo oeconomicus. Zur Notwendigkeit einer integrativen und lebensdienlichen Ethik des Wirtschaftens".

tob (MBN)

 

Dank für Engagement in der Mission

Treffen von Missionaren aus dem Bistum Mainz mit Kardinal Lehmann

Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat sich am Freitag, 10. Juli, mit Missionaren aus der Diözese auf Heimaturlaub zum Gespräch getroffen. Das traditionelle Treffen fand im Erbacher Hof in Mainz statt. Kardinal Lehmann dankte den Missionaren für ihren Dienst Lehmann gab ihnen einen Überblick über die aktuelle Situation im Bistum Mainz. „Wir sind stolz darauf, dass es eine große Anzahl von Missionaren aus unserem Bistum gibt, die uns zeigen, dass wir eine Weltkirche sind", sagte der Kardinal.

Zurzeit sind nach Angaben von Alois Bauer vom Referat Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden insgesamt 55 Ordensleute, Weltpriester und Diakone aus dem Bistum Mainz in der Mission tätig. Von Seiten des Bistums nahmen an der Begegnung auch Domdekan Heinz Heckwolf teil, der Missionsdirektor des Bistums ist, und Schwester Annette Fleischhauer, Missio-Referentin des Bistums.

Pfarrer Heinrich Geist, der in Chile tätig ist, wies darauf hin, dass die Zahl der Katholiken in Lateinamerika im Vergleich zum Bevölkerungswachstum abnehme. Die liege vor allem an der Ausbreitung von Sekten. Geist ist in einer Pfarrei im Süden des Landes mit rund 10.000 Katholiken in der Erzdiözese Concepión tätig. Ein großes Problem sei die starke Landflucht aufgrund fehlender Arbeitsmöglichkeiten.

Schwester Xaveria Bachmann CJ und Schwester Emma Kühner CJ, die viele Jahrzehnte in Zimbabwe tätig waren, berichteten über die Situation in dem südafrikanischen Land. Schwester Xaveria wies darauf hin, dass die Maria Ward-Schwestern bald in einer weiteren Diözese von Zimbabwe vertreten seien. Die insgesamt 36 afrikanischen Schwestern sowie eine englische und zwei deutsche seien dann in drei von sieben Bistümern des Landes vertreten.

Hinweis: Nähere Informationen zu den einzelnen Missionaren bei der Missio Diözesanstelle oder beim Referat Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-269/-270, E-Mail: weltmission@bistum-mainz.de  

tob (MBN)

 

Renovierung der Mainzer Karmeliterkirche

Liturgische Umgestaltung und bautechnische Sanierung

Mainz. In der Mainzer Karmeliterkirche beginnen Ende Juli umfangreiche Renovierungsarbeiten im Innenraum der Kirche. Neben der bautechnischen Sanierung etwa von Heizung, Elektroanlagen, Putz sowie Rissen im Mauerwerk wird im Rahmen der liturgischen Umgestaltung versucht, Chorraum und Kirchhalle stärker miteinander zu verbinden. Ziel ist es, die Gemeinschaft der Gläubigen um den Altar als Mitte der Gemeinde deutlich erfahrbarer werden zu lassen.

Vergleichbar ist das liturgische Konzept mit der „orientierten Versammlung", die im Herbst 2008 in der Bonifatiuskapelle des Mainzer Priesterseminars realisiert wurde. Mit der Umgestaltung wird sich die Karmeliterkirche auch als Kirche für die Jugend des Dekanates Mainz öffnen. Die Umgestaltung erfolgt nach Plänen von Professor Thomas Schmitz von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen, der aus einem Wettbewerb zur Neugestaltung der Kirche als Sieger hervorging. Neben dem Siegerentwurf sind alle Beiträge des Wettbewerbs noch bis Sonntag, 19. Juli, in der Karmeliterkirche ausgestellt.

Einsparungen bei der Renovierung

Mit Blick auf die notwendigen Sparmaßnahmen im Haushalt des Bistums Mainz sind die Baukosten im Verlauf der Planungen um die Hälfte auf rund 600.000 Euro reduziert worden, wie Johannes Krämer, Baudirektor des Bistums Mainz betont. Unter anderem wird bewusst auf einen Anstrich des Innenraums verzichtet, was einen Großteil der Ersparnis ausmacht. Der Abschluss der Baumaßnahmen ist für Ende des Jahres geplant. Die Kosten werden vom Orden und dem Bistum Mainz gemeinsam getragen. Die Ordensgemeinschaft ist zur Deckung der Kosten auf Spenden angewiesen. Unter anderem können die neuen Stühle der Kirche durch Spenden finanziert werden. Ein Stuhl der neuen Einrichtung kostet 250 Euro. In die Umgestaltung ist neben dem Bistum Mainz auch das Dekanat Mainz-Stadt und die Katholische Jugendzentrale (KJZ) eingebunden. Ausführender Architekt ist Alwin Bertram aus Rüdesheim.

Der Innenraum der Karmeliterkirche soll künftig unterschiedliche liturgische Formen zulassen wie etwa Gottesdienste in kleinen Gruppen oder größere ökumenische Gebete. Daher werden für die Gottesdienstbesucher im Kirchenraum keine festen Bänke mehr installiert, sondern Stühle. Umgestaltet werden zudem die Beichträume des Gotteshauses, das auch künftig seinen Schwerpunkt als Beichtkirche der Stadt beibehalten wird. Außerdem wird ein Reliquienschrein des niederländischen Karmeliterpaters Titus Brandsma (1881-1942) in der Karmeliterkirche aufgestellt. Er war aufgrund seiner tatkräftigen Kritik am Nationalsozialismus im Konzentrationslager Dachau ermordet und 1985 von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen worden. Titus Brandsma hatte sich entscheidend für die Wiederbesiedlung des Mainzer Karmel nach der Säkularisation eingesetzt. Der von dem Kölner Künstler Egino Weinert gestaltete Schrein mit Asche aus dem KZ Dachau Märtyrers war im Februar dieses Jahres aus der Essener Kirche St. Maria Geburt in das Mainzer Karmeliterkirche gebracht worden, da die Kirche aufgegeben wurde.

Während der Umbauphase steht der Chorraum der Kirche weiter für Gottesdienste zur Verfügung. Allerdings gibt es in dieser Zeit andere Zeiten für die Werktagsgottesdienste. Zu Beginn der Baumaßmaßnahmen finden vom 27. Juli bis 1. August keine Werktagsgottesdienste in der Karmeliterkirche statt.

Das Karmeliterkloster in Mainz

Um 1270 kamen die ersten Karmeliter nach Mainz. Die erste erhaltene urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1285. Das erste eigentliche Kloster wurde zusammen mit der Kirche in der ersten Hälfe des 14. Jahrhunderts gebaut. Eine Blütezeit erlebte das Kloster in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts und zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Im Zuge der Säkularisation wurde das Kloster 1802 aufgehoben.

Im Jahr 1924 kehrten niederländische Karmeliter nach Mainz zurück. Bei den Verhandlungen mit dem Bistum Mainz spielte der niederländische Karmeliter Titus Brandsma (1881-1942), eine wichtige Rolle. Der Mainzer Bischof Ludwig Maria Hugo konsekrierte die Karmeliterkirche, die zuvor als Magazin und Lager benutzt worden war, am 15. Dezember 1924.

Mit dem Bau des heutigen Klosters wurde 1963 begonnen. Die Karmeliter des Mainzer Konventes sind als Seelsorger in der Karmeliterkirche und in der Pfarrei St. Peter/St. Emmeran, in der Cityseelsorge, in der Jugendseelsorge sowie in der Altenseelsorge tätig. Auch für Glaubens- und Beichtgespräche sowie für Geistliche Begleitung stehen Brüder im Kloster zur Verfügung. Seit Oktober 2004 ist das Mainzer Karmeliterkloster Ausbildungskonvent für den Karmel in Deutschland.

Hinweise:

  • Karmeliterkloster Mainz, Karmeliterstraße 7, 55116 Mainz, Tel.: 06131/288570, Fax: 06131/2885721, E-Mail: kontakt@karmel-mainz.de, Internet: www.karmel-mainz.de
  • Spenden werden erbeten auf das Konto 4000 888 058 der Pax Bank, BLZ 370 601 93

tob (MBN)

 

Aspekte einer „Pastoral im ländlichen Raum" vorgestellt

Schlusskonferenz im Dekanat Wetterau-Ost mit Weihbischof Dr. Werner Guballa

Ranstadt. Weihbischof Dr. Werner Guballa hat den hauptamtlichen pastoralen Mitarbeitern im Dekanat Wetterau-Ost Aspekte einer „Pastoral im ländlichen Raum" vorgestellt. „Lange Zeit galt die Situation auf dem Land als ,noch in Ordnung'. Die Realität zeigt ein anderes Bild. Auch hier verlieren die Menschen immer mehr die Bindung an Glaube, Religion und Kirche. So ist es richtig und konsequent, wenn Sie in nächster Zeit den Weg hin zu einer ,Pastoral im ländlichen Raum' gehen werden", sagte Guballa anlässlich der Schlusskonferenz zum Abschluss der Visitation des Dekanates Wetterau-Ost am Donnerstag, 9. Juli, im Gemeindezentrum in Ranstadt.

Unter anderem schlug Guballa vor, dass sich Kirche in den Bereich des öffentlichen Lebens einbringen solle, da sie ein „durchaus gesuchter Gesprächspartner" sei. Wenn man als Kirche „den regelmäßigen Kontakt zu den Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft" suche und pflege, „können wir unsere Anliegen und Sichtweisen als Kirche in den Prozess der Veränderungen, der in dieser Region läuft, einbringen". Der Weihbischof regte außerdem ein stärkeres Engagement der katholischen hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Notfallseelsorge in der Wetterau an. Es gelte, nach „geeigneten Hauptamtlichen Ausschau zu halten, diese anzusprechen und entsprechend zu motivieren". Auch sollte eine „Pastoral im ländlichen Raum" gezielt Menschen in den Blick nehmen, die aus der Kirche austreten wollen oder bereits ausgetreten sind. Hier sollte überlegt werden, „wie diese für uns als Kirche gewonnen und oder gehalten werden können". Abschließend thematisierte Guballa auch die Situation der Spätaussiedler, die „vielfach eine Beheimatung nach ihrer Entwurzelung aus der Heimat" suchten. Es lohne sich, gezielt zu schauen, „ob und wie diesen Menschen ein Zugang zur Katholischen Kirche" geschaffen werden könne, sagte der Weihbischof.

Weihbischof Guballa hatte vom 29. April bis 9. Juli die Pfarreien und Einrichtungen des Dekanates visitiert und unter anderem Einzelgespräche mit allen hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geführt. Außerdem fanden in fast allen Gemeinden Begegnungen mit Ehrenamtlichen statt. Im Dekanat leben zurzeit rund 22.000 Katholiken, was rund 15 Prozent der Einwohner des Gebietes entspricht. Der Weihbischof unterstrich in seinem Visitationsbericht, dass die Katholiken der Region von der „klar und deutlichen Situation der Diaspora" geprägt seien. Trotzdem seien der Zusammenhalt und das gute Miteinander der Hauptamtlichen ebenso spürbar wie ein „Wir-Gefühl" in den Pfarreien. Auch seien die Erfahrungen und Sichtweisen als Kirche in der Diaspora für das Bistum von Bedeutung: „Es ist wichtig, dass diese in die Prozesse und Entwicklungen des Bistums mitaufgenommen werden", sagte Guballa.

Es sei positiv, dass alle Pfarreienverbünde und Pfarrgruppen installiert seien und ihre Arbeit aufgenommen hätten. Allerdings sei der Stand in den verschiedenen Einheiten unterschiedlich. „Gerade dort, wo sich die Kooperation noch am Anfang befindet, bedarf es der konsequenten Weiterführung dieser Arbeit, um den Stand zu erreichen, in dem die Pfarrgruppe bzw. der Pfarreienverbund auch als entlastende Einheit in der Vielfältigkeit der Aufgaben wahrgenommen werden kann", sagte Guballa.

Darüber hinaus würdigte der Weihbischof in seinem Abschlussbericht die gute ökumenische Zusammenarbeit im Dekanat - beispielsweise hinsichtlich gemeinsamer Chöre, der Aktivitäten im Bereich der Hospizvereine und Tafeln oder der Dienste von Caritas und Diakonie. Dieses gute Verhältnis sei auch „tragend für die Gründung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK)" am 2. Juni dieses Jahres gewesen. Guballa unterstrich, dass die Ökumene „von der Bekenntnisfreudigkeit der Mitglieder der jeweiligen Kirche" lebe. „Um den anderen wirklich wertzuschätzen, ist die erste Voraussetzung, den eigenen Wert und den Inhalt des eigenen Glaubens zu kennen, so dass aus dieser Position heraus überhaupt erst ein Dialog möglich ist", sagte der Weihbischof.

Ein weiteres Thema des Berichtes war die Jugendarbeit im Dekanat. Guballa hob hervor, dass auch die Katechese der Erstkommunion und insbesondere der Firmung Jugendarbeit sei. Dort werde mit Jugendlichen über einen längeren Zeitraum intensiv zusammengearbeitet. „Hier wird gesät, was oftmals erst später aufgeht. Für viele bleibt diese Zeit als eine positive und gute Erfahrung mit Kirche und Glaube in Erinnerung", sagte der Weihbischof. Als positiv wertete es Guballa, dass von den hauptamtlichen Mitarbeitern des Dekanates der Religionsunterricht sehr ernst genommen werde. Denn es werde immer wichtiger, „dort präsent zu sein, wo sich Jugendliche die meiste Zeit des Tages befinden - in den Schulen".

am (MBN)

 

„Domsgickel" erbrachte 234 Euro für den Mainzer Dom

Bäckerei Göllner verkaufte Hefestückchen zu Gunsten des Dombauvereins

Mainz. Die Bäckerei Göllner in der Mainzer Steingasse hat mit dem Verkauf von Hefestückchen in Form des Wetterhahns vom Mainzer Domturm 234 Euro zu Gunsten des Mainzer Dombauvereins eingenommen.

Waltraud Göllner überreichte die Einnahmen am Mittwoch, 8. Juli, an den Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf. Zuvor hatte der Domdekan zusammen mit Göllner das Sparschwein „geschlachtet", in dem der Anteil für den Dom gesammelt worden war. Die Bäckerei Göllner hatte seit Mitte Mai den „Domsgickel" verkauft, aus dessen Verkauf jeweils ein Euro dem Mainzer Dom zu Gute kam.

tob (MBN)

 

 

 

 

Umfrage durchgeführt

Hohe Zufriedenheit mit der Katholischen Erwachsenenbildung in Hessen

Mainz. Es gibt eine hohe Zufriedenheit der Teilnehmer bei Veranstaltungen der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) in Hessen. Das hat eine Studie ergeben, die im September und Oktober 2008 im Auftrag der KEB Hessen in den Bistümern Mainz, Limburg und Fulda durchgeführt wurde. Das teilte der Direktor des Bildungswerks der Diözese Mainz, Dr. Hartmut Heidenreich, jetzt mit. 98,5 Prozent der Teilnehmer seien „zufrieden" oder „sehr zufrieden" (52,3 bzw. 46,2 Prozent) mit den Veranstaltungen, die die KEB in Hessen anbietet. Insgesamt wurden 1.226 Fragebögen ausgewertet, was einer Rücklaufquote von rund einem Drittel entspricht. An Themenwünschen standen Religion, Spiritualität und Philosophie an erster Stelle; aber auch Politik, Gesellschaft und Geschichte finden ein ähnliches hohes Interesse wie Fragen zu Erziehung, Familie oder Senioren.

Hinweis: Die ausführlichen Ergebnisse können im Internet unter www.bildungswerk-dioezese-mainz.de/downloads nachgelesen werden.

am (MBN)

 

Personalien

Goldene Priesterjubiläen (26.7.)

Gottesdienst mit Weihbischof Werner Guballa im Mainzer Dom (30.7.)

Mainz. Sieben Priester aus dem Bistum Mainz feiern am 26. Juli ihr Goldenes Priesterjubiläum: Vor fünfzig Jahren wurden sie an diesem Tag von Bischof Albert Stohr im Mainzer Dom zu Priestern geweiht. Aus diesem Anlass feiert Weihbischof Dr. Werner Guballa, der auch Bischofsvikar für die Geistlichen ist, am Donnerstag, 30. Juli, um 10.00 Uhr im Mainzer Dom mit den Jubilaren einen Gottesdienst. Ein weiterer Priester des Bistums Mainz, Leonhard Herden, feierte bereits am 5. Juli sein Goldenes Priesterjubiläum.

Alois Böhn, geboren am 8. September 1934 in Hainstadt, war nach seiner Kaplanszeit in Rüsselsheim zunächst von 1965 bis 1976 als Religionslehrer an Höheren Schulen in Rüsselsheim tätig; von 1976 bis 1998 wirkte er als Religionslehrer am Frauenlobgymnasium in Mainz. 1978 wurde Böhn zum Geistlichen Rat ernannt, er trat 1998 in den Ruhestand.

Lorenz Eckstein wurde am 5. April 1932 in Heusenstamm geboren und war nach seiner Priesterweihe Kaplan in Viernheim und Seligenstadt. Von 1964 bis 1970 arbeitete er als Religionslehrer an der Berufsschule in Lampertheim, bevor er 1970 zum Pfarrer in Offenbach-Bürgel ernannt wurde. Von 1974 bis 1987 war Eckstein zudem Dekan des Dekanates Offenbach und wurde 1984 zum Geistlichen Rat ernannt. Von 1987 bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand im Jahr 2006 wirkte er als Pfarrer in Dieburg.

Geboren am 26. Februar 1927 in Erfurt, verbrachte Ekkehard Edel seine ersten Kaplansjahre in Bad Nauheim, bevor er von 1962 bis 1966 Bischöflicher Kaplan von Bischof Hermann Volk war. Von 1966 bis 1976 wirkte Edel als Pfarrer in Seligenstadt und von 1976 bis 1995 in Heldenbergen. 1995 trat er in den Ruhestand.

Günter Emig wurde am 24. Juni 1929 in Weinheim/Bergstraße geboren. Zunächst wirkte er als Kaplan in Bad Nauheim. 1964 wurde Emig Caritas-Rektor in Mainz und 1968 Diözesanseelsorger für Blinde und Gehörlose. Kardinal Hermann Volk ernannte ihn 1976 zum Diözesan-Caritasdirektor. Zusätzlich übernahm er bis 1986 die Aufgabe des Diözesan-Seelsorgers des Malteser-Hilfsdienstes (MHD). In diesem Jahr ernannte ihn Bischof Karl Lehmann zum Dezernenten für Caritas und Sozialarbeit im Bischöflichen Ordinariat. Zugleich berief er ihn in das Domkapitel und in den Geistlichen Rat des Bistums. Nach seiner Entpflichtung als Diözesan-Caritasdirektor ernannte ihn Lehmann 1992 zum Vorsitzenden des Caritasverbandes für die Diözese Mainz. 1999 wurde er von seinen Ämtern im Bereich der Caritas entpflichtet; die Emeritierung als Domkapitular erfolgte zum 31. Dezember 2000. Für seine Verdienste wurde Emig mehrfach ausgezeichnet, so mit den Päpstlichen Ehrentiteln Monsignore (Kaplan seiner Heiligkeit) im Jahr 1982 und Päpstlicher Ehrenprälat (1990) sowie mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande (1987).

Hermann Rink, geboren am 30. September 1933 in Offenbach-Bieber, verbrachte seine Kaplansjahre in Steinheim, Lindenfels, Groß-Zimmern, Bürstadt, Ulrichstein und Worms-Horchheim. Von 1966 bis 1973 war er Pfarrer in Dietzenbach und von 1973 bis 1991 Pfarrer in Michelstadt und Vielbrunn, bevor er von 1991 bis 1993 als Pfarrer in Heusenstamm wirkte. Im Jahr 2004 trat Rink in den Ruhestand.

Geboren am 20. Januar 1934 in Offenbach-Bürgel, war Raimund Schmidt als Kaplan in Lampertheim, Ober-Erlenbach und Mainz tätig. Von 1964 bis 1967 arbeitete er als Religionslehrer an den Berufsschulen in Worms, von 1967 bis 1973 als Religionslehrer an den Berufsschulen in Bensheim. Von 1973 bis 1984 wirkte Schmidt als Pfarrer in Bingen-Büdesheim (dazu von 1976 bis 1984 als Dekan des Dekanates Bingen), bevor er 1984 wieder Religionslehrer an den Berufsschulen in Offenbach wurde. 1999 trat Schmidt in den Ruhestand.

Rudolf Scholz wurde am 5. Juni 1934 in Seligenstadt geboren und war Kaplan in Alsfeld, Bingen, Bad Nauheim und Offenbach. Von 1967 ab wirkte er als Pfarrer in Rossdorf, von 1985 als Pfarrer in Büdingen und Düdelsheim; zudem wurde er 1986 zum stellvertretenden Dekan des Dekanates Wetterau-West gewählt. Im Jahr 2002 trat Scholz in den Ruhestand.

Leonhard Herden, geboren am 16. November 1928 in Ludwigsdorf, wurde am 5. Juli 1959 in Münsterschwarzach von Bischof Josef Stangl, Würzburg, zum Priester geweiht; er war bis 1969 zunächst als Missionar im Bistum Bulawayo/Rhodesien tätig. 1970 wurde als Kaplan in Heldenbergen Priester des Bistums Mainz und im selben Jahr Pfarrer in Rodheim. Von 1977 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1999 wirkte Herden als Pfarrer in Schotten. Darüber hinaus war er von 1983 bis 1995 Dekan bzw. stellvertretender Dekan des Dekanates Wetterau-Ost. 1992 wurde Herden zum Geistlichen Rat ernannt.

am (MBN)

 

„Die geistige und pädagogische Linie von Maria Ward erkennbar fortgesetzt"

Verabschiedung von Oberstudiendirektorin Barbara Mitterer an der Liebfrauenschule

Bensheim. Im Rahmen einer Feierstunde und eines Festgottesdienstes am Donnerstag, 9. Juli, ist die Schulleiterin der Liebfrauenschule in Bensheim, Oberstudiendirektorin Dr. Barbara Mitterer, in den Ruhestand verabschiedet worden. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, dankte Mitterer in seiner Predigt auch im Namen des Mainzer Bischofs, Kardinal Karl Lehmann, für ihr 20-jähriges Wirken an der Liebfrauenschule. Sie habe zur „Verantwortung für den Nächsten" erzogen. Dabei habe sie stets auch Werte vermittelt und neben einer „grundsoliden Bildung" auch Herzensbildung weitergegeben, sagte Giebelmann.

Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz, erinnerte daran, dass Mitterer die erste Leiterin der Schule gewesen sei, die keine Ordensschwester war. Es sei ihr vorrangiges Bemühen gewesen, „die Schule stets an die aktuellen bildungspolitischen Entwicklungen anschlussfähig zu halten". Mitterer habe dies so getan, „dass dabei die geistige und pädagogische Linie von Maria Ward erkennbar fortgesetzt" worden sei, betonte Pollak. Mitterer war ab 1981 als Lehrerin für Deutsch und Französisch an der St. Angela-Schule in Königstein tätig, wo sie 1984 stellvertretende Direktorin wurde. Im Jahr 1989 übernahm sie die Leitung der Liebfrauenschule in Bensheim.

tob (MBN)

 

„Ein ruhender Pol"

Verabschiedung von Norbert Irgang von der Edith Stein-Schule

Darmstadt. Im Rahmen einer Feierstunde am Donnerstag, 9. Juli, ist der stellvertretende Schulleiter der Edith Stein-Schule in Darmstadt, Studiendirektor Norbert Irgang, in den Ruhestand verabschiedet worden. Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak würdigte den 64-Jährigen als „Anlaufstelle für die alltäglichen kleinen und größeren Sorgen der Schüler, Lehrer und Eltern und so oftmals der ruhende Pol im hektischen Gebtriebe des Schul-sekretariates". Die Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz dankte Irgang für dessen vielfältiges Engagement, durch das er in über drei Jahrzehnten „für tausende von Menschen zum Geschenk" geworden sei. Irgang war im September 1978 als Deutsch- und Geschichtslehrer an die Edith Stein-Schule gekommen. Im Jahr 1994 hatte er die Aufgabe des stellvertretenden Schulleiters übernommen.

tob (MBN)

 

Vorschau

Annafest in Bad Wimpfen (26.7.)

Hochamt mit Pfarrer Olaf Schneider in der Stiftskirche St. Peter

Bad Wimpfen. Am Sonntag, 26. Juli, findet in der Kirche St. Peter im Tal in Bad Wimpfen zum Tag der heiligen Anna eine Wallfahrt statt. Das Hochamt in der Stiftskirche, in der Pfarrer Olaf Schneider predigen wird, beginnt um 10.00 Uhr; zuvor ist ab 8.30 Uhr Beichtgelegenheit. Seit über über 600 Jahren wird in der Stiftskirche St. Peter im Tal in Bad Wimpfen am Tag der heiligen Anna zur Wallfahrt eingeladen. Die heilige Anna ist die Großmutter Jesu. Sie wird als Patronin der Schwangeren, der Mütter und Großmütter, aber auch der Schiffer, der Bergleute und der Händler verehrt.

am (MBN)

 

Projekt „Gehversuche - Friedensschritte" (2.-22.8.)

Weihbischof Ulrich Neymeyr traf „Zivis für Kinder in Serbien"

Mainz. Der Mainzer Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr hat sich am Samstag, 4. Juli, im Jugendhaus Don Bosco mit einer Gruppe von Zivildienstleistenden getroffen, die sich unter der Überschrift „Zivis für Kinder in Serbien" auf einen Einsatz in einem serbischen Flüchtlingslager vorbereiten. Die Männer kommen aus dem ganzen Bundesgebiet und beteiligen sich an dem Projekt „Gehversuche - Friedensschritte". Wie schon in den Jahren zuvor werden am Sonntag, 2. August, elf aktuelle und ehemalige Zivildienstleistende zu einem knapp dreiwöchigen Einsatz in ein Flüchtlingslager in Serbien aufbrechen. Sie werden in das Flüchtlingslager Kalenić, 50 Kilometer südlich von Belgrad, reisen.

Das Engagement von Zivildienstleistenden auf dem Balkan habe vor genau 15 Jahre begonnen, erläuterte Alois Bauer. Der Referent für Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden im Bischöflichen Ordinariat begleitet die Jugendlichen zusammen mit Wolfgang Rieke von der Zivildienstseelsorge bei der Vorbereitung. Seit 1994 leisten Zivildienstleistende in Kroatien, Bosnien und Serbien Friedensarbeit in Flüchtlingslager.

Christian Hardt schilderte die Situation im Lage Kalenic, wo derzeit noch etwa 300 Menschen leben. In ganz Serbien lebten knapp 400.000 Flüchtlinge (bei insgesamt 7,5 Millionen Einwohnern) in Notunterkünften. Kalenic ist eine Arbeitersiedlung eines ehemaligen Kohlekraftwerkes und seit 1991 Flüchtlingslager. Mögliche Einsatzgebiete für die Teilnehmer seien etwa Freizeitgestaltung, Hausaufgabenhilfe, Musik, Basteln, Sport und Ausflüge. Ziel sei es, den Kindern und Jugendlichen Alternativen zum tristen Lageralltag zu bieten und die Mütter zu entlasten. Die Zivildienstleistenden bieten im Lager unter anderem auch Sprachunterricht in Deutsch und Englisch an. Beides sei sehr begehrt.

Weihbischof Neymeyr erzählte, dass ihm der Krieg auf dem Balkan in seiner Zeit als Subregens des Mainzer Priesterseminars nahe gekommen sei. Da im Seminar seit 1965 Ordensschwestern aus Bosnien und Kroatien arbeiteten, sei es oft vorgekommen, „dass an der Pforte morgens Leute standen, die vor dem Krieg geflohen sind". Dabei sei es etwa um ihre Erstversorgung beim Sozialamt, um einen legalen Status als Flüchtling, die Aufenthalterlaubnis und die Arbeitsvermittlung gegangen. Der Weihbischof schilderte auch seine Kontakte zu Bischof Komarica in Banja Luka, der berichte, dass die Friedensarbeit auf dem Balkan sehr schwer sei.
Im Mai fand bereits ein mehrtägiges Seminar statt, bei dem sich die Teilnehmergruppe intensiv mit der Geschichte der Balkankriege und der sozialen, politischen und wirtschaftlichen Situation vor allem in Serbien befasste. Rieke und Bauer schilderten ihre Eindrücke von einer Reise im letzten Jahr, bei der sie die Nachhaltigkeit von Friedensarbeit in Bosnien erleben durften. So seien in Zentral-Bosnien (in Maglaj und Zenica) eine Behinderten-Einrichtung und ein Altenheim für vertriebene Flüchtlinge aufgebaut worden. Auch dies sei eine Folge der langjährigen Friedensarbeit von Pax Christi auf dem Balkan und derer Unterstützung durch deutsche Stellen. „Hier keimen langsam Samen einer langen kontinuierlichen Friedensarbeit", sagte Bauer.

Hinweis: Weitere Informationen im Internet unter www.friedensschritte.de  

ab (MBN)

 

Publikation

„Verantwortet Kirche sein - hier und heute"

Publikation von Richard Hartmann und Jörg Disse

Fulda. „Verantwortet Kirche sein - hier und heute" heißt eine von Jörg Disse und Richard Hartmann herausgegebene Publikation, die in der Reihe der Fuldaer Hochschulschriften soeben erschienen ist. Hartmann ist Priester des Bistums Mainz und seit 2002 als Professor Pastoraltheologie an der Theologischen Fakultät in Fulda tätig. In dem Band sind Beiträge aus dem 6. Symposion zum Pastoralen Prozess im Bistum Fulda versammelt.

Hinweis: Richard Hartmann, Jörg Disse (Hrsg.): Verantwortet Kirche sein - hier und heute. Frankfurt a.M. 2009, Knecht-Verlag (Fuldaer Hochschulschriften, Band 50) ISBN 978-3-7820-0914-0, 204 S., 16 Euro.

am (MBN)

 

MBN vor 40 Jahren

Auf Einladung des Diözesan-Caritasverbandes besuchten 60 Teilnehmerinnen den ersten Fortbildungskurs für Gemeindekrankenschwestern der Diözese Mainz. Der Mainzer Bischof, Dr. Hermann Volk, feierte zu Beginn der Tagung, die vom 13. bis zum 18. Juli 1969 in Braunshardt stattfand, die Heilige Messe, wie es in einer undatierten Pressemitteilung dazu heißt. Das Auftaktreferat „Die Gemeindekrankenpflege im Wandel" hatte Marta Belstler gehalten, die Leiterin der Abteilung Gesundheits- und Altenhilfe beim Caritasverband in der Erzdiözese Freiburg. Schwerpunkt war die fachliche Fortbildung zu verschiedenen Krankheiten, unter anderem zu Tuberkulose und ein ganzer Tag zum Thema „Alterskrankheiten". Die Woche wurde mit einer religiösen Betrachtung von Domkapitular Dr. Adam Groh zum Thema „Die Schwester im Dienste der Kranken" abgeschlossen.

Anlässlich des 100. Jubiläums der Predigt zur sozialen Frage von Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler vor 10.000 Arbeitern fand auf der Liebfrauenheide am 20. Juli 1969 ein Gedenkgottesdienst statt, bei dem der Bischof von Essen, Dr. Franz Hengsbach, die Predigt hielt. Bischof Ketteler hatte damals am Ende einer Visitationsreise im Dekanat Seligenstadt unter der Überschrift „Die Arbeiterbewegung und ihr Streben im Verhältnis zu Religion und Sittlichkeit" gepredigt. Das Ruhrwort (26. Juli 1969), die Kirchenzeitung des Bistums Essens, zitiert Bischof Hengsbach mit den Worten: „Wir deutschen Bischöfe und Priester bekennen uns zu der von Ketteler betonten Tradition, die ihren Grund im Evangelium hat. Wir sehen darin einen wesentlichen Teil unseres kirchlichen Amtes. Auch heute noch ist die Welt weit entfernt von der Lösung der sozialen Frage des industriellen Zeitalters."

Weiter heißt es im Ruhrwort über die Predigt von Hengsbach: „Schon früh schwebte Ketteler das Ziel einer breiten Eigentumsstreuung vor und einer Sozialpartnerschaft, die auch die Verantwortung in der Wirtschaft breiter streute. Erst heute erkennen wir die ganze Tragweite dieser Ziele. Es kann nicht Sache der Kirche sein, für ihre Verwirklichung konkrete Vorschläge zu machen. Sie wird aber nicht müde werden alle Beteiligten, Staat und Sozialpartner, zu bitten, gerade diesem Bereich der Sozialpolitik besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Auch für eine weltweite Solidarität in der Lösung des Problems der Entwicklungshilfe sind gerade diese Bemühungen bedeutsam."

(MBN)

Bilder zu Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 28, 15. Juli 2009

6 Bilder