Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 37

11. Oktober 2006

Mainz, 7.10.2006: (v.l.) Domdekan Heinz Heckwolf, Missionsdirektor des Bistums Mainz, Margret Moyo, Missio-Gast aus Malawi, und Schwester Annette Fleischauer, Missio-Referentin im Bistum Mainz, beim Missio-Spendertreffen im Haus am Dom in Mainz. (c) am (MBN)
Mainz, 7.10.2006: (v.l.) Domdekan Heinz Heckwolf, Missionsdirektor des Bistums Mainz, Margret Moyo, Missio-Gast aus Malawi, und Schwester Annette Fleischauer, Missio-Referentin im Bistum Mainz, beim Missio-Spendertreffen im Haus am Dom in Mainz.
Datum:
Mi. 11. Okt. 2006
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder 129, Fax 06131/253-402.
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Berichte

  • Strukturreform im Bistum Mainz abgeschlossen 
  • Jahresprogramm des Erbacher Hofes erschienen 
  • Missio-Gast Margret Moyo zu Besuch im Bistum Mainz 
  • Kardinal Lehmann verlieh Katholischen Medienpreis 
  • Virtuelle Menschenkette der KJG gegen Rechtsextremismus 
  • Mitgliederversammlung der MAVen im Bistum Mainz 
  • Tag der Arbeitswelt mit Weihbischof Guballa in Alzey

Personalien

  • Hans-Jürgen Kotzur wird 60 Jahre alt (13.10.)

Vorankündigungen

  • Mainzer Domkonzerte 2006/2007 vorgestellt 
  • Internationales Blondel-Symposion (20.-21.10.)

Berichte

Strukturreform im Bistum Mainz abgeschlossen

Kardinal Lehmann legt Schwerpunkte in der Seelsorge fest

Mainz. Hauptaufgabe für die Seelsorge im Bistum Mainz sei die „Vertiefung des christlichen Lebens und Zeugnisses“. Das sagte der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, am Samstag, 7. Oktober, in einem Grundsatzreferat bei der diesjährigen Diözesanversammlung im Erbacher Hof in Mainz. Gleichzeitig wurden am Freitagabend, 6. Oktober, zum Auftakt der Diözesanversammlung die neuen Statuten für die Räte im Bistum Mainz beraten und damit die seit 2004 laufende Strukturreform im Bistum Mainz abgeschlossen. Bischof Lehmann wird die Statuten unter Berücksichtigung der Rückmeldungen aus der Diözesanversammlung bis Ende des Jahres in Kraft setzen. Nach den gemeinsamen Beratungen über die Strukturreform sei jetzt wieder eine Hinwendung zur „Sacharbeit des Glaubens“ notwendig, „um das gemeinsame Christsein zu stärken“, sagte der Kardinal. Mit den neuen Strukturen verbinde er vor allem die Hoffnung, dass Kirche wieder stärker missionarisch tätig werde, um auch beispielsweise mit den Kirchendistanzierten und Ausgetretenen in Kontakt zu kommen. 

Den Wert der Taufe verstehen lernen

Als konkrete Themen zur Vertiefung des christlichen Zeugnisses nannte Lehmann Firmung und Taufe. Derzeit werde daran gearbeitet, die Rahmenbedingungen für Firmungen künftig bistumsweit einheitlicher zu regeln. Es ist unter anderem vorgesehen, die bisherigen Unterschiede etwa beim Umfang der Firmvorbereitung und beim Firmalter anzugleichen. Mit Blick auf die Taufpastoral sagte der Kardinal: „Es ist eigentlich erschreckend, wie wenig die Taufe als Ausdruck unseres Christwerdens und Christseins in der Mitte unserer Bemühungen in der Verkündigung und im Gottesdienst steht.“ Dabei habe die Beschäftigung mit der Taufe auch einen „eminenten ökumenischen Wert. Wir müssen erst noch voll verstehen, wie wichtig und wertvoll es ist, dass die Christen wechselseitig zum aller größten Teil die Taufe anerkennen und darin miteinander verbunden sind.“

Lehmann bekräftigte in seinem Referat die bisherigen Prioritäten im Bistum Mainz. Nach wie vor seien die Frage nach Gott, der ungeteilte Lebensschutz, der Einsatz für Ehe und Familie sowie die Berufungspastoral Schwerpunkte im seelsorglichen Handeln des Bistums, sagte Lehmann. Er hatte diese Themen bereits bei der konstituierenden Diözesanversammlung im Mai 2004 als Prioritäten festgelegt.

Der Mainzer Bischof ging außerdem noch einmal auf die Gründe für die Strukturreform ein. Wörtlich sagte er dazu: „Wir dürfen aus vielen Gründen nicht nur auf den so genannten Priestermangel als Motiv für die Strukturveränderung schauen. Es darf auch nicht bei dauernden Klagen bleiben. Wir wollen freilich auch Mängel und Schwächen, unter denen wir leiden, nicht überspielen. Aber im Vordergrund müsste das Bemühen sein, die pastoralen Strukturen im Ganzen als Ausdruck neuer Lebensräume zu sehen, die sich ergeben haben. Wir leben schon länger in größeren und weiteren Räumen, als dies an unseren Strukturen traditioneller Art erkennbar war. Damit müssen wir auch in der Kirche ernst machen. Ich bin fest davon überzeugt, dass sich daraus neue Chancen ergeben.“

Neue Statuten für das Bistum vorgestellt

In der Sitzung am Freitagabend hatte Generalvikar Dietmar Giebelmann die wichtigsten Änderungen bei den Statuten vorgestellt. Neu eingeführt wurde das Statut für Pfarrgruppen und Pfarreienverbünde, das das Statut für die alten Pfarrverbände ablöst. Die weiteren Statuten beispielsweise für die Pfarrgemeinde- und Dekanatsräte wurden mit den neuen Strukturen in Einklang gebracht. Die Diözesanversammlung hatte sich einstimmig für die Annahme der Statuten ausgesprochen.

Wörtlich sagte der Generalvikar: „Die Gemeinden behalten ihre Selbstständigkeit und ihr eigenes Gesicht, sind aber durch den Seelsorgerat beauftragt, verbindliche Formen der Zusammenarbeit zu entwickeln. Dabei kann und soll es über einen pastoralen Zusammenschluss hinaus auch zu Zusammenschlüssen im Bereich der Verwaltung und des Personals kommen.“ Der neu geschaffene Seelsorgerat nehme den größeren Raum in den Blick, sagte der Generalvikar. „Dabei soll die Zusammensetzung des Seelsorgerates eine gute Verzahnung der gemeindlichen Initiativen und der größeren Einheit ermöglichen.“ Und weiter: „Es soll erreicht werden, dass es keine Vermehrung von Sitzungen und keine Doppelberatungen durch Pfarrgemeinderat und Seelsorgerat gibt.“ Giebelmann wies darauf hin, dass bereits rund drei Viertel der neuen pastoralen Einheiten einen Seelsorgerat gebildet hätten.

Bei der Beschäftigung mit den Statuten dürfe jedoch nicht das Wesentliche aus dem Blick geraten, betonte Giebelmann. Wörtlich sagte er: „Die Menschen fragen nach dem pastoralen Mehrwert der Kooperation. Sie fragen danach, ob wir es schaffen, unseren Glauben in alle Milieus des Lebens zu tragen, ob es uns gelingt, die Distanzierten zu erreichen, und ob wir die Zeit aufbringen, den Fragenden Antwort zu geben, sie mitzunehmen, um ihnen zu zeigen, wo unser Gott wohnt.“

Weitere Themen: Pfarrgemeinderatswahlen 2007 / Aktionsbündnis gegen Aids

Der Referent für die Pfarrgemeinderäte im Bistum Mainz, Pastoralreferent Ulrich Janson, informierte über die anstehenden Pfarrgemeinderatswahlen am 10. und 11. November 2007. Die Wahlen, die traditionell zusammen mit den Bistümern Fulda, Limburg, Speyer und Trier durchgeführt werden, stehen unter dem Motto „Unsere Gemeinde sucht Ihren Rat“. Janson kündigte an, dass er Anfang des kommenden Jahres die notwendigen Materialen dazu verschicken werde. Außerdem biete er verschiedene Schulungen zur Vorbereitung der Wahlen an. Die Diözesanversammlung verlängerte außerdem einstimmig ihr Engagement beim Aktionsbündnis gegen Aids, dem das Gremium 2002 beigetreten war. Geleitet wurde die Sitzung der Diözesanversammlung durch den geschäftsführenden Vorsitzenden Wilhelm Schulze.

Stichwort: Strukturreform im Bistum Mainz

Mit der Beratung der neuen Statuten für die Räte bei der Diözesanversammlung im November 2006 ist die Strukturreform in Bistum Mainz „Lebendige Gemeinden in erneuerten pastoralen Einheiten“ nach rund zwei Jahren abgeschlossen. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, wird die Statuten unter Berücksichtigung der Rückmeldungen aus der Diözesanversammlung bis Ende 2006 in Kraft setzen. Am 29. November 2004 hatte er beim Tag der Priester und Diakone in Mainz einen bistumsweiten Beratungsprozess zur Strukturreform eröffnet.

Bei der Diözesanversammlung am 26. November 2005 hatte Kardinal Lehmann zusammen mit Generalvikar Dietmar Giebelmann die Einteilung der 343 Pfarreien des Bistums in neue pastorale Einheiten vorgestellt. Demnach gibt es im Bistum Mainz künftig 81 Pfarrgruppen und 39 Pfarreienverbünde. Die neue Struktur löst die bisherige Gliederung der Pfarreien in 78 Pfarrverbände ab. Eine Pfarrgruppe ist der Zusammenschluss mehrerer Pfarreien unter Leitung eines Pfarrers, dem als Leiter der Pfarrgruppe ein pastorales Team zugeordnet ist. Ein Pfarreienverbund besteht aus mehreren selbstständigen Gemeinden, die jeweils einen eigenen Pfarrer haben.

Wichtigste Neuerung ist die Einführung eines Seelsorgerates für jede der neuen pastoralen Einheiten. Der Seelsorgerat sorgt für die Koordinierung und Kontinuität in der Zusammenarbeit der zusammengeschlossenen Pfarreien. Die Zusammenarbeit innerhalb der neuen pastoralen Einheiten wird dabei durch einen Kooperationsvertrag geregelt. Kooperative Pastoral ist bereits seit der Strukturreform „...damit Gemeinde lebt“ aus dem Jahr 1996 Grundkonzept der Seelsorge im Bistum Mainz. Mit der aktuellen Strukturreform wird aus der freiwilligen Zusammenarbeit eine Verpflichtung für die Pfarreien. Bei der turnusmäßigen Pfarrgemeinderatswahl im November 2007 sollen die neuen Strukturen umgesetzt werden. Die Gemeinden sind jedoch seit dem 1. Januar 2006 aufgerufen, in den neuen pastoralen Einheiten zusammen zu arbeiten.

Stichwort: Seelsorgerat

Der Seelsorgerat ist ein Gremium von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern auf Ebene einer Pfarrgruppe oder eines Pfarreienverbundes, das im Rahmen der Strukturreform „Lebendige Gemeinden in erneuerten pastoralen Einheiten“ im Bistum Mainz eingeführt worden ist. Seine Hauptaufgabe ist es, für die Koordinierung und Kontinuität in der Zusammenarbeit der zusammengeschlossenen Pfarreien zu sorgen. Der Seelsorgerat formuliert unter anderem Ziele und Inhalte der Seelsorge im Raum der Pfarrgruppe oder des Pfarreienverbundes, die in einem Kooperationsvertrag verbindlich festgelegt werden. Vorsitzender des Seelsorgerates ist der Leiter der Pfarrgruppe bzw. des Pfarreienverbundes. Mitglieder sind neben den hauptamtlichen Mitarbeitern mindestens die Vorsitzenden und stellvertretenden Vorsitzenden der Pfarrgemeinderäte und Verwaltungsräte der zusammengeschlossenen Pfarreien. Hinzu kommen unter anderen die Jugendvertreter und mindestens ein Religionslehrer, um Kontakt mit den Schulen zu halten. Insgesamt soll die Zahl der Hauptamtlichen nicht größer sein als die der Ehrenamtlichen. Das Gremium tagt mindestens dreimal jährlich. Die Sitzungen sind in der Regel öffentlich.

Stichwort: Diözesanversammlung

Die Diözesanversammlung - die es in vergleichbarer Form nur noch im Bistum Rottenburg-Stuttgart gibt - tritt in der Regel einmal im Jahr zusammen. Das synodale Beratungsgremium mit rund 125 Mitgliedern setzt sich unter dem Vorsitz des Bischofs aus den diözesanen Räten (Priesterrat, Katholikenrat und Konferenz der Dekane) und den Vertretern der Bistumsleitung zusammen. Hinzu kommen Vertreter von Orden, der pastoralen Berufsgruppen und des Diözesan-Caritasverbandes.

tob (MBN)

 

Das Profil einer echten christlichen Spiritualität schärfen

Jahresprogramm der Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof für 2006/2007 erschienen

Mainz. Soeben ist das Programm der Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof für 2006/2007 veröffentlicht worden. Unter der Überschrift „Wiedergeboren aus Wasser und Geist“ soll das Angebot einen Beitrag dazu leisten, „das Profil einer echten und tiefen christlichen Spiritualität zu schärfen“. Das schreiben Professor Peter Reifenberg, Direktor der Akademie, und die beiden Studienleiter Dr. Annette Wiesheu und Dr. Stephan Loos in ihrem Vorwort.

Das Jahresprogramm erhält traditionell den Titel der Reihe der Domvorträge, die sich ab April 2007 mit den Themen Christwerden und Taufe beschäftigen. „Das hochsymbolische Sakrament der Taufe soll dabei geerdet und in die Erfahrbarkeit der Menschen hinein buchstabiert werden“, betont Professor Reifenberg. Eröffnet werden die Domvorträge, die im Ostchor des Mainzer Domes stattfinden werden, am 19. April 2007 von Professor Horst Bürkle aus München („Die Sehnsucht nach Verwandlung“). Zum Abschluss wird am 31. Mai 2007 der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, sprechen („Zur Anerkennung der einen Taufe in der Ökumene. Mit einem Exkurs zur Kindertaufe“). Um die theologischen Grundlagen der Taufe geht es auch in den Akademietagungen „Das Böse denken. Perspektiven und Reflexionen“ (4./5. Mai 2007) und „Unheilvolles Erbe? Zum Verständnis der Erbsündenlehre“ (29./30. Juni 2007).

Dialog mit der nordamerikanischen Theologie

Eine Besonderheit im Jahresprogramm in der vierte Internationale Lonergan Workshop, der in diesem Jahr erstmals im Erbacher Hof stattfindet (2.-7. Januar 2007). Der kanadische Jesuit Bernhard Lonergan (1904-1984) gilt als einer der bedeutendsten nordamerikanischen Philosophen des 20. Jahrhunderts. „Lonergan ist für die nordamerikanische Theologie das, was Karl Rahner für die europäische Theologie ist“, erläutert Stephan Loos, „denn er hat betont, dass die Theologie nur dann eine Berechtigung neben den anderen Wissenschaften hat, wenn sie sich der Frage der Methodik stellt“. Mit der Tagung, bei der Fachleute aus der ganzen Welt erwartet werden, soll ein Dialog der nordamerikanischen Theologie mit der europäischen Theologie angestoßen werden, betont Reifenberg, ähnlich dem seit Jahren praktizierten Austausch mit der französischen Theologie. Am 20. und 21. Oktober 2006 findet im Rahmen des deutsch-französischen Dialogs eine Akademietagung über Maurice Blondel statt, bei der Kardinal Lehmann den ersten Internationalen Blondel-Förderpreis überreichen wird. Außerdem ist im kommenden Jahr eine Tagung über das Problem der Lebensphilosophie bei Henri Bergson (6./7. Juni 2007) vorgesehen.

Mit einer Akademietagung gedenkt das Bistum Mainz dem 100. Geburtstag von Weihbischof Josef Maria Reuß (1906-1985). An der Tagung am 1. und 2. Dezember 2006 wird auch Kardinal Lehmann teilnehmen. Gezeigt wird dabei unter anderem eine Ausstellung über Leben und Werk des Weihbischofs, die Studienleiterin Annette Wiesheu gestalten wird. Die Ausstellung ist als Wanderausstellung konzipiert.

Geistliche Reihe erstmals ökumenisch

Weitere Jubiläen auf dem Programm sind der 100. Geburtstag von Dietrich Bonhoeffer, dessen politische Spiritualität Professor Gottfried Fuchs am 6. November vorstellen wird sowie der 400. Geburtstag von Paul Gerhardt im kommenden Jahr. Die Akademie veranstaltet dazu die Geistliche Reihe erstmals als ökumenische Veranstaltung in Kooperation mit dem Mainzer Domkapitel und der Kirchengemeinde St. Johannis in Mainz. Ab Januar stehen abwechselnd in der Gotthardkapelle des Domes und St. Johannis sechs Vorträge über die Lieddichtungen Gerhardts auf dem Programm, die bis heute auch in der katholischen Kirche gesungen werden. Professor Reifenberg weist darauf hin, dass die Zusammenarbeit der Akademie mit dem Mainzer Domkapitel insgesamt ausgebaut wird. Neben den Domvorträgen und der Geistlichen Reihe finden in Kooperation mit dem Domkapitel unter anderem eine Reihe von Führungen im Mainzer Dom zum Thema „Kirchenkunst“ statt.

Wettbewerb der Jungen Akademie geht in die vierte Runde

Die Resonanz auf den Wettbewerb „Junge Akademie“ sei in diesem Jahr überwältigend gewesen, sagt Studienleiter Stephan Loos. Rund 400 Schüler aus dem ganzen Bundesgebiet hätten sich mit über 140 Beiträgen beteiligt. Das Thema lautete „Was ist Glück?“. Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr wird am Sonntag, 29. Oktober, um 14.00 Uhr die Preisträger des diesjährigen Wettbewerbs mit dem Kardinal Volk-Preis ehren. Im kommenden Jahr lautet das Thema „Was dürfen wir hoffen?“; Wettbewerbsbeiträge können bis 6. Juli 2007 bei der Akademie eingereicht werden.

Hinweis: Erbacher Hof - Akademie des Bistums Mainz, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Tel.: 06131/257-0, Fax: 06131/257-525, E-Mail: ebh.akademie@bistum-mainz.de, Internet: http://www.ebh-mainz.de/  

tob (MBN)

 

„In Malawi ist jeder von Aids betroffen“

Missio-Spendertreffen zur Eröffnung des Monats der Weltmission / Vortrag von Missio-Gast

Mainz. „Eine Kirche, die die von HIV und Aids betroffenen Menschen nicht ausgrenzt, sondern sie in ihrer Lebenssituation annimmt und willkommen heißt, zeigt der Welt das leidenschaftlich liebende Antlitz Gottes.“ Das sagte Schwester Annette Fleischauer, Missio-Referentin im Bistum Mainz, anlässlich des Missio-Spendertreffens am Samstag, 7. Oktober, im Haus am Dom in Mainz. Das Treffen war die diözesane Eröffnung des Monats der Weltmission und des Weltmissionssonntags 2006 (22. Oktober). Der diesjährige Sonntag der Weltmission steht unter dem Leitwort „Ich lasse Dich nicht fallen und verlasse Dich nicht“ und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Thema HIV/Aids. Zu Beginn des Treffens hatte Domdekan Heinz Heckwolf, der auch Missionsdirektor des Bistums Mainz ist, die Anwesenden begrüßt und die Missionsarbeit des Bistums Mainz vorgestellt. 

Missio-Gast im Bistum Mainz: Margret Moyo

Gast im Bistum Mainz zum Monat der Weltmission ist Margret Moyo aus Malawai. Die ausgebildete Krankenschwester und Hebamme arbeitet seit sechs Jahren in einem von Missio unterstützten Aids-Projekt der Diözese Lilongwe, der Hauptstadt des Landes. Im vergangenen Jahr leitete sie das Projekt, das den Titel „Home Based Care“ trägt, kommissarisch. Im Rahmen dieses im Jahr 1993 gestarteten Projektes besuchen Teams aus Krankenschwestern und freiwilligen Helfern Aids-Patienten in ihren Dörfern, bringen Medikamente, unterstützen Familienmitglieder bei der Krankenpflege und klären über HIV und Aids auf. Darüber hinaus werden Gemeinschaftsprojekte initiiert, so dass Dorfgemeinschaften beispielsweise Gemüse, Soja oder Mais anbauen, um mit den Erträgen verarmte Familien zu versorgen. Moyo ist unter anderem für die Weiterbildung der 16 Krankenschwestern und über 1.000 Freiwilligen verantwortlich, die sich um die Versorgung von 1.500 Aids-Waisen und 5.000 chronisch Kranken kümmern.

Besuch bei Generalvikar Giebelmann

Am Montag, 9. Oktober, stellte Moyo, die Mutter von vier Kindern ist, ihre Arbeit beim Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, im Bischöflichen Ordinariat in Mainz vor. Dabei betonte sie, wie wichtig es ihr sei, die deutschen Katholiken über ihre Arbeit zu informieren, „denn geteiltes Leid ist halbes Leid“. Sie erhoffe sich von den Deutschen auch Unterstützung für die Menschen in Malawi im Gebet. Moyo dankte den Deutschen für ihre Hilfe, denn Missio ist der wichtigste Geldgeber für ihre Arbeit in Malawi.

In ihrem Vortrag bei Missio-Spendertreffen betonte Moyo, dass in Malawi „jeder von Aids betroffen ist“, entweder aufgrund von eigener Infizierung oder aufgrund von Familienangehörigen, die sich mit dem HI-Virus angesteckt haben. Derzeit seien in Malawi 900.000 Menschen mit dem HI-Virus infiziert, am stärksten sei die Altersgruppe zwischen 15 und 49 Jahren betroffen. Jedes Jahr erhöhe sich die Zahl der Infizierten um 15 Prozent, sechzig Prozent der Erkrankten seien Frauen, sagte Moyo. Insgesamt leben in dem ostafrikanischen Land zwölf Millionen Menschen.

Moyo unterstrich, dass nur 1.000 der 5.000 chronisch Kranken mit den nötigen Medikamenten versorgt werden könnten. Für viele seien die Medikamente nicht erschwinglich. Die freiwilligen Helferinnen und Helfer würden zudem nicht nur krankenpflegerisch ausgebildet, sondern erhielten auch eine spirituelle und pastorale Fortbildung, um die „nötige Kraft für ihre schwere Aufgabe zu haben“, sagte Moyo. „Körper und Seele sind eins“, hob sie hervor, „deshalb kümmern wir uns um beides: Wir besuchen die Kranken in ihren Dörfern, beten mit ihnen und bringen Medikamente“.

Wichtigster Auftrag von Missio: Die Kirchen in Afrika und Asien unterstützen

Missio ist das Internationale Katholische Missionswerk der Kirche in Deutschland und Teil der weltweiten Gemeinschaft der päpstlichen Missionswerke. Wichtigster Auftrag von Missio ist es, die Katholische Kirche in Afrika, Asien und Ozeanien zu unterstützen. Schwerpunkte sind dabei Aus- und Weiterbildung von kirchlichem Personal sowie Hilfen zum Lebensunterhalt kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In einem während des Spendertreffens verlesenen Grußwort betonte der Präsident von Missio Deutschland, Dr. Hermann Schalück, OFM: „Mission – das ist, wie wir es heute verstehen – ein Austausch von Gaben. Ein Austausch im lebendigen Miteinander, ein Austausch von Lebenserfahrungen, Lebensmöglichkeiten, von Glaubenserfahrungen. Der Weltmissionssonntag ist eine gute Gelegenheit, diesen tieferen Sinn von Mission zu erfahren.“

Margret Moyo im Bistum Mainz (8.-13.10.)

Von Sonntag, 8., bis Freitag, 13. Oktober, wird Margret Moyo unter anderem folgende Orte im Bistum Mainz besuchen:

  • Sonntag, 8. Oktober: 10.30 Uhr: Gottesdienst mit Firmlingen in Alzey, St. Joseph, mit anschließendem Gespräch; 18.00 Uhr: Gottesdienst und Predigt in Gau-Bischofsheim, St. Petrus in Ketten
  • Montag, 9. Oktober, 20.00 Uhr: Vortrag in der Pfarrei St. Peter in Heppenheim (Marienhaus)
  • Dienstag, 10. Oktober, 9.30 bis 11.00 Uhr: Besuch in den Beruflichen Schulen Landkreis Bergstraße in Lampertheim; 14.00 Uhr: Christliches Bildungszentrum für Gesundheitsberufe in Gießen; 19.30 Uhr: Vortrag bei einem Kolpingabend in der Pfarrei Christkönig in Alsfeld
  • Mittwoch, 11. Oktober, 9.30 Uhr: Vogelsbergschule in Lauterbach; 13.30 Uhr: Kreiskrankenhaus Alsfeld und Krankenpflegeschule in Alsfeld
  • Donnerstag, 12. Oktober, 9.00 Uhr: Empfang im Kreisgesundheitsamt in Heppenheim; 10.15 Uhr: Eugen Bachmann-Schule, Wald-Michelbach
  • Freitag, 13. Oktober, 8.00 Uhr: Gottesdienst mit der Oberstufe der St. Lioba-Schule in Bad Nauheim mit anschließendem Gespräch mit den Schülerinnen; 19.00 Uhr: Vortrag beim Missionskreis der Pfarrei St. Bonifatius in Raunheim

Hinweis: Weitere Informationen bei Missio-Referentin des Bistums Mainz Sr. Annette Fleischhauer, Tel.: 06131/253-269, E-Mail: annette.fleischhauer@bistum-mainz.de, oder bei Missio Aachen, E-Mail: presse@missio-aachen.de, Internet: http://www.missio-aachen.de/

am/tob (MBN)

 

Kardinal Karl Lehmann verlieh Katholischen Medienpreis in Bonn

Cornelia Klaila, Tilmann Kleinjung und Mario Kaiser erhielten die Auszeichnung

Bonn. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, hat am Montag, 9. Oktober, im Rheinischen Landesmuseum in Bonn den Katholischen Medienpreis 2006 verliehen. Die mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Auszeichnung ging in der Kategorie Elektronische Medien an Cornelia Klaila und Tilmann Kleinjung vom Bayerischen Rundfunk. In der Kategorie Printmedien wurde der Spiegel-Autor Mario Kaiser geehrt. „Sie zeigen uns mit Ihren Arbeiten, wie wirkungsvoll und vor allem menschendienlich authentischer Journalismus ist“, würdigte Kardinal Lehmann die Preisträger. An dem Festakt, den WDR-Redakteur Martin Blachmann moderierte, nahmen mehr als 200 Gäste aus Kirche, Medien, Kultur und Politik teil. Laudatoren waren Ernst Elitz, Intendant des Deutschlandradios, und Hans D. Barbier, Wirtschaftsjournalist und Vorsitzender der Ludwig-Erhard-Stiftung.

In seiner Festansprache thematisierte Lehmann die Folgen von Medieninszenierungen für einen qualitäts- und wertorientierten Journalismus. Die Berichterstattung über den Krieg im Nahen Osten oder über die Fußballweltmeisterschaft habe dabei die Ambivalenz solcher Inszenierungen deutlich gemacht. Einerseits dienten Medien der Verständigung, der Gemeinschaft, der Wahrheit, dem Fortschritt und der Lebensfreude der Menschen. Andererseits sei jedoch zu beobachten, dass sie die „Wahrnehmung der Wirklichkeit verstellen oder manipulieren“ können. Insbesondere im Blick auf die Manipulationsmöglichkeiten im Zeitalter der Digitalisierung betonte Lehmann: „Die technische Entwicklung macht den Anspruch an das journalistische Ethos wichtiger denn je.“ Präzise Berichterstattung und eine faire Darstellung unterschiedlicher Positionen seien unverzichtbar für einen Journalismus, der der Wahrhaftigkeit und dem Frieden verpflichtet sei. Medien müssten gerade auch dann verbinden, wenn unterschiedliche Interessenlagen und Zivilisationen miteinander in Konflikt geraten – zuweilen auch, indem sie Differenzen aufzeigen und aushalten, unterstrich der Kardinal.

Der neue Vorsitzende der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart), hob in seinem Grußwort hervor, dass soziale Kommunikation durch einen „Dialog, der Klarheit über die eigenen Standpunkte erfordert und gleichzeitig offen für das Gegenüber ist“, gekennzeichnet sei. „Nur ein solcher Dialog, der die Differenz aushält, stiftet kreatives, lebendiges und vor allem friedvolles Miteinander – nach innen wie nach außen“, sagte Fürst. Medien hätten den Menschen und ihrer „Communio“ (Gemeinschaft) im tiefsten Sinne zu dienen. Dies sei der erste Maßstab kirchlicher Medienpolitik, betonte der Rottenburger Bischof.

Die Preisträger des Katholischen Medienpreises 2006 waren von einer Jury unter der Leitung von Weihbischof Friedrich Ostermann (Münster) aus insgesamt 130 eingereichten Beiträgen ausgewählt worden. Cornelia Klaila und Tilmann Kleinjung erhielten den Preis für ihr Radiofeature „Niemand hat mir gesagt, dass es so weh tut – Weiterleben nach dem Tsunami“. Erzählt wird die Geschichte einer jungen Frau, die den Tsunami selbst überlebt, dabei aber Familienangehörige verloren hat. Der Radiobeitrag sei ein Musterbeispiel für christliche Grund-Orientierung in menschlichen Grenzsituationen, heißt es in der Jurybegründung.

Mario Kaiser wurde für seine Reportage „Die Kunst der Sozialklempner“ ausgezeichnet. Der Autor beschreibt Personen, die sich ungeachtet eigener Belastungen unablässig darum bemühen, dass Menschen, die ganz unten sind, nicht vollends aus der Gesellschaft rutschen. Die Jury würdigte damit eine journalistische Leistung, die nicht nur auf die Schwächen und enger werdenden finanziellen Spielräume des Sozialstaates verweise, sondern Menschen zur sozialen Eigen- und Mitverantwortung ermuntere. 

Hinweis: Die Texte der Ansprachen im Wortlaut sowie weitere Informationen zum Katholischen Medienpreis und zu den Preisträgern unter http://www.dbk.de/

SDBK/am (MBN)

 

Hand in Hand im Internet

Virtuelle Menschenkette der KJG gegen Rechtsextremismus

Mainz. Eine virtuelle Menschenkette gegen Extremismus und für Demokratie und Toleranz hat die Katholische Junge Gemeinde (KJG) im Bistum Mainz gestartet. „Wir wollen zeigen, dass sich eine breite Mehrheit von uns für Demokratie und Toleranz und gegen jede Form von Extremismus einsetzt“, erklärt Silvia Lorenz von der KJG. Auch der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, unterstützt gemeinsam mit dem Jugenddezernenten der Diözese, Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr, das Anliegen des katholischen Jugendverbandes. Bis Ende des Jahres will die KJG mindestens 1.000 Menschen für die virtuelle Kette gewinnen.

Die virtuelle Menschenkette ist Teil der Aktion „re_spect“ der KJG. Der Jugendverband hatte im März beschlossen, Stellung gegen rechte Tendenzen zu beziehen, da sich Vorfälle mit Rechtsextremisten in Südhessen gehäuft und die Arbeit von Jugendgruppen beeinträchtigt hatten. Am 16. September fand ein „Konzert für Demokratie und Toleranz“ mit 300 Jugendlichen in Viernheim statt. Unterstützt werden die Jugendlichen vom Bischöflichen Jugendamt Mainz (BJA) und Mitarbeitern der Frankfurter Jugendbildungsstätte Anne Frank.

Mohr: „Rechte Gesinnung widerspricht christlichem Menschenbild“

Das Thema Rechtsextremismus ist seit den wiederholten Versuchen von rechten Gruppen, sich auch im Bistum Mainz in der Jugendkultur zu etablieren, ein wichtiges Thema in der katholischen Jugendarbeit. „Die rechte Gesinnung widerspricht unserem christlichen Menschenbild und den Prinzipien unserer Jugendarbeit wie Demokratie und Selbstbestimmung“, erklärte Bianka Mohr, Diözesanvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Der BDKJ wolle keine rechten Gruppen auf Schulhöfen, in Jugendzentren oder katholischen Pfarrgemeinden.

Der BDKJ hatte mit anderen Organisationen in einem offenen Brief am 19. September dieses Jahres vom hessischen Landtag ein Maßnahmen-Paket zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements gegen Rechtsextremismus gefordert. In dem Brief werden alle Politiker aufgerufen, Geld zum Zurückdrängen von rechtsextremen Aktivitäten zur Verfügung zu stellen, das „kurzfristig und unbürokratisch“ von Kommunen, Vereinen und Verbänden abgerufen werden könne. Im Frühsommer 2006 war der BDKJ dem Netzwerk für Demokratie und Courage beigetreten.

Studientag zu Handlungsstrategien gegen rechte Gruppierungen (6.11.)

Am Montag, 6. November, findet im Mainzer Jugendhaus Don Bosco ein Studientag für hauptberufliche Mitarbeiter des Bistums mit Professor Benno Hafeneger von der Universität Marburg statt. Ziel des Studientages ist es, Mitarbeiter der Jugendarbeit über aktuelle Entwicklungen zu informieren und Handlungsstrategien gegen rechte Gruppierungen aufzuzeigen.

Hinweis: Wer Teil der virtuellen Menschenkette werden möchte, muss ein digitales Foto per E-Mail an info@kjg-mainz.de schicken oder das Bild selbst in die Menschenkette auf der Internetseite http://www.kjg-mainz.de/ hochladen.

os (MBN)

 

Zukunft des kirchlichen Dienstes

Mitgliederversammlung der MAVen im Bistum Mainz

Mainz. Das Thema „Die Zukunft des kirchlichen Dienstes“ stand im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung der Mitarbeitervertretungen (MAVen) im Bistum Mainz am Mittwoch, 4. Oktober, im Haus am Dom in Mainz. Die Vorsitzende der Diözesanen Arbeitsgemeinschaft der MAVen im Bistum Mainz (DiAG-MAV), Irene Helf-Schmorleiz, unterstrich in ihrer Begrüßung, dass die Kirche derzeit Veränderungen unterworfen sei. „Wir können den Reformprozess im Bereich der Kirche nicht stoppen, also sollten wir ihn gestalten. Wir müssen Lösungen anbieten, die wirtschaftlich für uns selbst und für unsere Dienstgeber tragbar sind und gleichzeitig unsere Identität wahren“, sagte Helf-Schmorleiz.

In seinem Referat „Zukunft des kirchlichen Dienstes und die Auswirkungen im Bereich der Mitarbeitervertretungen“ betonte der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, dass trotz der gegenwärtigen positiven wirtschaftlichen Lage die Sparmaßnahmen im Bistum Mainz fortgeführt würden. „Wir dürfen die augenblicklichen Mehreinnahmen nicht austeilen, sondern müssen Rücklagen ergänzen und vervollständigen“, sagte er. Auch die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bistum Mainz werde weiter verringert; dies geschehe auch künftig durch eine „strikte Wiederbesetzungssperre“. Der Generalvikar lobte das Instrument der Zielvereinbarungsgespräche (ZVG), die es ab dem Jahr 2007 auch in den Pfarreien geben soll.

Nach dem Referat des Generalvikars fanden am Vor- und Nachmittag Workshops unter anderem zu den Themen „Zukunft des kirchlichen Dienstes“, „Arbeitsweisen der Mitarbeitervertreterinnen und -vertreter“, „Fortbildungen“ und „Umgang mit Konfliktsituationen“ statt.

am (MBN)

 

Einblicke in wirtschaftliche Situation der Landwirtschaft

Tag der Arbeitswelt mit Weihbischof Werner Guballa in Alzey

Alzey. Das Haus der Landwirtschaft in Alzey war Ziel eines Tages der Arbeitswelt am Donnerstag, 5. Oktober, im Rahmen der Visitation des Dekanates Alzey/Gau-Bickelheim durch Weihbischof Dr. Werner Guballa. Einblick in die wirtschaftliche Situation der Landwirtschaft gaben dabei unter anderen Norbert Schindler, Präsident der Landwirtschaftskammer, und Dr. Ludwig Tauscher, Leiter des Weinbauamtes. Außerdem verkostete die Rheinhessische Weinkönigin Julia Metzler mit Weihbischof Guballa einen Riesling. Veranstaltet wurde der Tag der Arbeitswelt, an dem zahlreiche hauptamtliche Mitarbeiter aus dem Dekanat teilgenommen hatten, vom Referat Berufs- und Arbeitswelt im Bistum Mainz.

tob (MBN) 

 

 

Personalien

Hans-Jürgen Kotzur wird 60 Jahre alt (13.10.)

Domkonservator und Direktor des Dom- und Diözesanmuseums

Mainz. Dom- und Diözesankonservator Dr. Hans-Jürgen Kotzur - in Personalunion auch Direktor des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums - vollendet am Freitag, 13. Oktober, sein 60. Lebensjahr. Bei der aktuellen Sanierung des Mainzer Domes ist Kotzur unter anderem für das Konzept der Außengestaltung verantwortlich. Nach der Instandsetzung der Nassauer Kapelle zu Beginn der Sanierungsarbeiten im Jahr 2001, ist er derzeit im Rahmen der Innensanierung mit der Restaurierung der Sakramentskapelle im Mainzer Dom befasst.

Hans-Jürgen Kotzur wurde am 13. Oktober 1946 in Sonneberg/Thüringen geboren. Aufgewachsen ist er in Pirmasens. Nach dem Abitur und einem längeren Australien-Aufenthalt studierte er Kunstgeschichte, Soziologie und Archäologie in Mainz, Basel und Heidelberg. 1977 promovierte er mit einer Arbeit über Leben und Werk des bayrischen Architekten August von Voit (1801-1870). Zunächst war er als wissenschaftlicher Assistent von Professor Friedhelm Fischer am Kunsthistorischen Institut der Universität Mainz beschäftigt.

1978 wurde er kirchlicher Denkmalpfleger am Bischöflichen Konservatorenamt in Trier. Von 1979 bis 1988 arbeitete er als kirchlicher Konservator und Leiter der Abteilung Denkmalpflege und Kunst im Baudezernat des Bistums Limburg. Er wirkte federführend an zahlreichen Kirchenrenovierungen mit, unter anderem am Wetzlarer Dom (1982-1988) und an bedeutenden Kirchen im Rheingau und Frankfurter Raum. Außerdem baute er das Diözesanmuseum Limburg (1984) und später das Dommuseum in Frankfurt (1987) auf.

Anfang April 1988 wechselte Kotzur als Diözesankonservator und Direktor des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums nach Mainz. Als Denkmalpfleger entwickelte er die Restaurierung und Gestaltungskonzepte von zahlreichen Kirchen im Bistum. Zusätzlich hat er das Dom- und Diözesanmuseum systematisch ausgebaut und die Ausstellungsfläche durch verschiedene Erweiterungen verdoppelt. Seit 1990 konnte er durch Ankäufe, Dauerleihgaben und Erbschaften über 1.000 Neuzugänge für das Museum verzeichnen. Insgesamt 16 Sonderausstellungen hat Kotzur bereits verwirklicht, angefangen von „1000 Jahre St. Stephan Mainz“ (1990) bis zur aktuellen Rabanus-Ausstellung, die noch bis zum 15. Oktober zu sehen ist. Höhepunkte seiner Arbeit im Dom- und Diözesanmuseum waren die Sonderausstellungen über Hildegard von Bingen (1998) mit rund 100.000 Besuchern und über die Kreuzzüge (2004) mit 130.000 Besuchern. Im Jahr 2000 wurde er zum Domkonservator ernannt.

Kotzur ist Vorstandsmitglied des Internationalen Arbeitskreises Kirchlicher Museen und Schatzkammern, der Dombauvereine Mainz und Worms, der Mainzer Adolf-Gerhard-Stiftung und des Kuratoriums Regionalmuseum Bingen. Außerdem ist er Mitglied des Denkmalrates Rheinland-Pfalz und der Internationalen Vereinigung der Dombaumeister. Für seine Arbeiten wurde Kotzur mehrfach mit Denkmalpreisen ausgezeichnet.

tob (MBN)

 

Vorankündigungen

„Requiem“ und „Krönungsmesse“ von Mozart

Programm der Mainzer Domkonzerte 2006/2007 veröffentlicht

Mainz. Soeben ist das Programm der Mainzer Domkonzerte 2006/2007 veröffentlich worden. Im Mittelpunkt der Konzerte im Jahr 2006 stehen Kompositionen von Wolfgang Amadeus Mozart, dessen 250. Geburtstag in diesem Jahr gedacht wird. Aus diesem Anlass führen der Mainzer Domchor und die Domkantorei St. Martin gemeinsam mit dem Mainzer Kammerorchester unter der Leitung von Domkapellmeister Professor Mathias Breitschaft am Sonntag, 29. Oktober, unter anderem das „Requiem“ des österreichischen Komponisten auf. Im Rahmen des Domkonzertes vor Weihnachten am Sonntag, 17. Dezember, interpretieren Domchor und -kantorei neben Teilen aus dem „Messias“ von Georg Friedrich Händel die „Krönungsmesse“ von Wolfgang Amadeus Mozart.

Erstmals findet im kommenden Jahr am Dienstag, 9. Januar 2007, ein Neujahrskonzert statt, Domorganist Albert Schönberger und die Mainzer Dombläser spielen festliche Musik aus vier Jahrhunderten. Das letzte Domkonzert wird am Sonntag, 1. Juli 2007, zu hören sein: Domchor und -kantorei führen gemeinsam mit dem Michigan Youth Symphony Orchester unter der Leitung von Domkapellmeister Breitschaft die Missa solemnis von Ludolf Arens auf.

Hinweis: Das vollständige Programm ist unter anderem in der Geschäftsstelle der Chöre am Mainzer Dom erhältlich, Leichhof 26, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253371, E-Mail: domchor@bistum-mainz.de

am (MBN)

 

Internationales Blondel-Symposion (20.-21.10.)

Kardinal Lehmann verleiht Förderpreis für Religionsphilosophie

Mainz. Mit „Ausgangspunkt und Ziel des Philosophierens“ ist ein Internationales Symposion über den französischen Philosophen Maurice Blondel (1861-1949) von Freitag, 20., bis Samstag, 21. Oktober, im Erbacher Hof in Mainz überschrieben. Die religionsphilosophische Tagung ist dem Erscheinen von Blondels Aufsatzsammlung „Le Point de départ de la recherche philosophique“ von 100 Jahren gewidmet. Veranstaltet wird die Tagung von der Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof in Kooperation mit dem Philosophischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Internationalen Maurice Blondel-Forschungsstelle für Religionsphilosophie.

Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, wird im Rahmen des Symposions am Samstag, 21. Oktober, um 12.00 Uhr den ersten Internationalen Blondel-Förderpreis für Religionsphilosophie überreichen, der von der Internationalen Maurice Blondel-Forschungsstelle der Mainzer Universität unter Leitung von Professor Stephan Grätzel vergeben wird. Eröffnet wird die Tagung am 20. Oktober um 17.00 Uhr mit einem Vortrag von Akademiedirektor Professor Peter Reifenberg zum Thema „Le Point de départ de la recherche philosophique. Inhalt, Anlass und Ziel des Beitrages“. „Welches Ziel hat die Philosophie?“ heißt das Referat von Dr. Anton van Hooff, Darmstadt, zum Abschluss der Tagung am 21. Oktober um 16.00 Uhr.

Hinweis: Anmeldung bis 16. Oktober beim Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Tel.: 06131/257-521, Fax: 06131/257-525, E-Mail: ebh.akademie@bistum-mainz.de

tob (MBN)

Bilder zu Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 37, 11. Oktober 2006

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