Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 4

30. Januar 2008

Mainz, 25.1.2008: RLP-Landtagspräsident Joachim Mertes (l.) und Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann eröffneten die Ausstellung im Mainzer Dom anlässlich des Gedenktags an die Opfer des Nationalsozialismus. (c) Bistum Mainz / Matschak
Mainz, 25.1.2008: RLP-Landtagspräsident Joachim Mertes (l.) und Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann eröffneten die Ausstellung im Mainzer Dom anlässlich des Gedenktags an die Opfer des Nationalsozialismus.
Datum:
Mi. 30. Jan. 2008
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder 129, Fax 06131/253-402
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Vorschau

  • „Entdecke die Liebe“ – 50 Jahre Misereor 
  • Gottesdienst mit Fastnachtskorporationen (3.2.) 
  • Aschermittwoch der Künstler und Publizisten (6.2.) 
  • Zulassungsfeier zur Taufe mit Weihbischof Guballa (9.2.) 
  • Fastenpredigten im Mainzer Dom (ab 10.2.) 
  • Predigtreihe zur Fastenzeit in Worms-St. Paulus (ab 12.2.)

Stichwort

  • Stichwort: Fastenzeit

Berichte

  • Ausstellung im Mainzer Dom zum „Gedenktag 27. Januar“ 
  • Journalistenschule ifp vergibt Volontariate und Stipendien
Vorschau

„Entdecke die Liebe“

Am 10. Februar wird die 50. Misereor-Fastenaktion eröffnet

Aachen/Mainz. Am ersten Fastensonntag, 10. Februar, wird die diesjährige Fastenaktion des katholischen Hilfswerkes Misereor eröffnet. Der Eröffnungsgottesdienst wird um 10.00 Uhr live in der ARD aus der Kirche Regina Mundi in Soweto/Südafrika übertragen. Die Kirche war vor mehr als 30 Jahren Schauplatz schwerer Ausschreitungen beim Schüleraufstand in Soweto. Zelebranten des Gottesdienstes sind unter anderen der Misereorbischof Werner Thissen, Hamburg, und der Vorsitzende der Kommission „Weltkirche“ der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Ludwig Schick, Bamberg, sowie zahlreiche Bischöfe aus Afrika, Asien und Lateinamerika. Ergänzend zur zentralen Eröffnungsfeier in Soweto werden in fünf deutschen Bistümern – in Fulda und Speyer am 10. Februar, in Bamberg und Augsburg am 17. Februar sowie in Dresden am 9. März – regionale Eröffnungsfeiern stattfinden.

In der Kollekte am fünften Fastensonntag, 9. März, wird in allen katholischen Kirchen Deutschlands für die Arbeit von Misereor gesammelt. Vom Sonntag, 23., bis Mittwoch, 27. Februar, wird im Rahmen der diesjährigen Misereor-Fastenaktion Kadidja Koné, Elfenbeinküste, offizieller Gast des Bistums Mainz sein. Die diplomierte Soziologin mit dem Schwerpunkt ländliche Entwicklung und Expertin für Geschlechtergerechtigkeit und Frauenförderung ist seit August 2007 Nationale Direktorin von Inades-Formation (IF). Inades steht für „Institut Africain de Développement Economique et Social“ – „Afrikanisches Institut für Wirtschaftliche und Soziale Entwicklung“. Im Rahmen ihres Aufenthaltes sind unter anderem Besuche in den Pfarrgemeinden in Büttelborn (24. Februar), Bingen-Büdesheim (25. Februar) und Alsfeld-Christkönig (26. Februar) vorgesehen.

50 Jahre Misereor

Die 50. Misereor-Fastenaktion trägt die Überschrift „Mit Zorn und Zärtlichkeit an der Seite der Armen: Entdecke die Liebe“. Im Blickpunkt des Jubiläumsjahres stehen drei Projekte, die beispielhaft die Arbeit von Misereor vorstellen: In der Elfenbeinküste (stellvertretend für den Kontinent Afrika) unterstützt Misereor seit 1988 das Institut für wirtschaftliche und soziale Entwicklung Inades. Inades arbeitet in zehn Ländern Afrikas im ländlichen Raum mit den Bäuerinnen und Bauern an Programmen, damit diese ihre Lebensbedingungen wie Armut, Mangelernährung, unzureichende Gesundheitsversorgung bzw. unhygienische Verhältnisse überwinden und Einkommen erwirtschaften können.

In Brasilien (stellvertretend für Lateinamerika) steht der Misereor-Partner „Kommission für Landpastoral“ (CPT) im Mittelpunkt. Schwerpunkt der Misereor-Arbeit in Brasilien ist die gerechtere Einkommens- und Besitzverteilung und der Einsatz für Menschenrechte. Gemeinsam appellieren Misereor und CPT für eine umfassende Agrarreform, nachhaltige Landwirtschaft und die Einhaltung der Menschenrechte – insbesondere im Hinblick auf die Landbevölkerung. In Indonesien (stellvertretend für Asien) gilt das Interesse von Misereor den Menschen in den Elendsvierteln rund um Großstädte wie Jakarta. Ihre Armut soll langfristig bekämpft und Grundrechte gesichert werden. Seit 1997 ist Misereor Mitglied der UPC, einer Gemeinschaft verschiedener Hilfsorganisationen, die zusammen an einer Verbesserung der Lebenssituation der Menschen in den Elendsvierteln arbeiten.

Förderung von über 94.500 Projekten

Das 1958 von den deutschen Bischöfen ins Leben gerufene Hilfswerk Misereor mit Sitz in Aachen hat seit seiner Gründung über 94.500 Projekte in Afrika, Asien, Lateinamerika und Ozeanien mit über 5,5 Milliarden Euro gefördert. Neben der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit hat Misereor den Auftrag, mit Bildungs-, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit die deutsche Öffentlichkeit über die Situation der Armen zu informieren. Das Bischöfliche Hilfswerk Misereor wurde vor 50 Jahren als „Aktion gegen Hunger und Krankheit in der Welt“ gegründet. Den Namen schlug der Kölner Kardinal Joseph Frings vor; er geht auf das Jesuswort „Misereor super turbam“ – „Ich habe Mitleid mit den Menschen“ zurück.

Hinweise:

  • Weitere Informationen zu Misereor und zur diesjährigen Fastenaktion unter Tel.: 0241/442-132 oder -528 sowie im Internet unter http://www.misereor.de bzw. http://www.misereor50.de  
  • Spendenkonto: Kontonummer 101010 bei der Pax Bank, BLZ 37060193
  • Weitere Informationen zum Misereorgast im Bistum Mainz bei Alois Bauer, Referent für Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden im Bischöflichen Ordinariat, Tel.: 06131/253-263, E-Mail: frieden@bistum-mainz.de

am (MBN)

 

Gottesdienst mit Mainzer Fastnachtskorporationen (3.2.)

Domdekan Heinz Heckwolf predigt bei Eucharistiefeier im Mainzer Dom

Mainz. Der traditionelle Gottesdienst mit den Mainzer Fastnachtskorporationen und -vereinen im Mainzer Dom findet in diesem Jahr zum zwölften Mal statt. Bei der Eucharistiefeier am Sonntag, 3. Februar, um 8.30 Uhr wird der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, predigen. Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst durch das „Wonnegauer Blasorchester“ unter Leitung von Bruno Sobral und die „Finther Schoppesänger“ unter Leitung von Engelbert Wiedmann.

tob (MBN)

 

Aschermittwoch der Künstler und Publizisten (6.2.)

Zu Gast sind die Pianistin Ragna Schirmer und ihr Lehrer Karl-Heinz Kämmerling

Mainz. Der Aschermittwoch der Künstler und Publizisten im Erbacher Hof in Mainz steht in diesem Jahr unter der Überschrift „Jünger, schneller, schöner? – Lebenswege im internationalen Musikgeschäft“. Am Mittwoch, 6. Februar, werden die Pianistin Ragna Schirmer sowie ihr Lehrer, Professor Karl-Heinz Kämmerling, zu Gast sein. Die Künstler werden von Peter Stieber, SWR2-Musikchef Rheinland-Pfalz, und Sabine Fallenstein, SWR2-Musikredakteu-rin, befragt. Veranstaltet wird der Aschermittwoch der Künstler und Publizisten von der Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof.

Um 17.00 Uhr findet im Mainzer Dom eine Eucharistiefeier mit Predigt des Mainzer Bischofs, Kardinal Karl Lehmann, statt, bei der das Aschenkreuz ausgeteilt wird. Es singt die Mainzer Domkantorei St. Martin unter der Leitung von Domkapellmeister Professor Mathias Breitschaft; an der Domorgel spielt Domorganist Albert Schönberger. Gegen 18.30 Uhr ist im Kettelersaal des Erbacher Hofes ein Gespräch zwischen Schirmer, Kämmerling, Fallenstein und Stieber vorgesehen. Außerdem steht eine „Solistische Überraschung am Steinway-Flügel“ auf dem Programm.

Hinweise:

  • Für die Veranstaltung ist eine persönliche Einladung erforderlich.
  • Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Tel.: 06131/257-520 oder -417, Fax: 06131/257-525, E-Mail: ebh.akademie@bistum-mainz.de

am (MBN)

 

Zulassungsfeier zur Taufe (9.2.)

Wortgottesdienst mit Weihbischof Guballa im Mainzer Dom

Mainz. Weihbischof Dr. Werner Guballa wird am Samstag, 9. Februar, um 15.00 Uhr bei einer Feier im Ostchor des Mainzer Domes mehrere Männer und Frauen zur Taufe zulassen. Die Erwachsenen befinden sich derzeit alle im so genannten Katechumenat, der Vorbereitungszeit für Jugendliche und Erwachsene, die Christen werden wollen. Der Gottesdienst als zentrale Zulassungsfeier für die Katechumenen aus dem gesamten Bistum findet in diesem Jahr zum achten Mal statt.

Hinweis: Weitere Informationen zum Katechumenat im Bistum Mainz bei Rainer Stephan, Referent für Gemeindekatechese im Bischöflichen Ordinariat, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-241, Fax: 06131/253-558, E-Mail: gemeinde-katechese@bistum-mainz.de oder unter http://www.katechumenat.de

tob (MBN)

 

Fastenpredigten im Mainzer Dom (ab 10.2.)

Thema: „Leben aus dem Glauben“ / Domkonzert zur Passionszeit (9.3.)

Mainz. Die Fastenpredigten im Mainzer Dom stehen in diesem Jahr unter der Überschrift „Leben aus dem Glauben“ und stellen besondere Glaubenszeugen vor. Die Predigten finden jeweils an den Fastensonntagen um 18.00 Uhr statt, gegen 18.30 Uhr schließt sich eine Eucharistiefeier an. Am fünften Fastensonntag, 9. März, findet um 17.00 Uhr ein Domkonzert mit der Domkantorei St. Martin und dem Mainzer Kammerorchester unter Leitung von Domkapellmeister Mathias Breitschaft statt. Aufgeführt wird die Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach. Das Konzert beginnt bereits um 17.00 Uhr, anschließend findet kein Gottesdienst statt.

Den Auftakt der Fastenpredigten macht Ordinariatsrätin Dr. Annette Schleinzer, Magdeburg. Sie spricht zum Thema „Madeleine Delbrêl: Der Mensch als Zeuge“. Am zweiten Fastensonntag (17. Februar) spricht Professorin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, Dresden, über „Romano Guardini: Der Mensch in der Entscheidung“. Am 24. Februar steht „Paul Ricoeur: Der fehlbare Mensch“ im Mittelpunkt. Prediger ist Dr. Stefan Orth aus Freiburg. Die letzte Fastenpredigt hält Professor Andreas Müller, Fribourg/Schweiz, am 2. März zum Thema „Edith Stein: Der Mensch im Angesicht des Todes“.  

tob (MBN)

 

Fastenpredigten in Worms-St. Paulus (ab 12.2.)

Reihe zum Kirchenlied „Wir sind nur Gast auf Erden“

Worms. Das Kirchenlied „Wir sind nur Gast auf Erden“ ist Grundlage der diesjährigen Fastenpredigten bei den Wormser Dominikanern. Ab dem 12. Februar stehen jeweils dienstags um 20.00 Uhr einzelne Aussagen dieses Liedes aus dem Gotteslob (Nummer 656) im Mittelpunkt. Zum Abschluss der Reihe findet am Dienstag, 18. März, um 20.00 Uhr ein Bußgottesdienst statt. Die Termine der Fastenpredigten im Einzelnen:

  • 12. Februar: „Gar manche Wege führen aus dieser Welt hinaus …“ - Vom langen Sterben oder dem plötzlichen Tod - oder: Wie Menschen gerne sterben wollen
    Prediger: Pater Cletus Wingen OP
  • 19. Februar: „Wir wandern ohne Ruh’ der ewigen Heimat zu …“ - Wohin geht der Weg? - Oder: Was kommt nach dem Tod?
    Prediger: Pater Karl Gierse OP
  • 26. Februar: „In diesen grauen Gassen will niemand bei uns sein …“ - „Kann man die Maschine denn nicht abstellen?“ - Schwierige Entscheidungen angesichts medizinischer Möglichkeiten
    Prediger: Pater Markus Langer OP
  • 4. März: „Nur einer gibt Geleite, das ist der Herre Christ …“ - Vom Abschied nehmen - Sterberiten und Bestattungskultur
    Prediger: Pater Josef kleine Bornhorst OP
  • 11. März: „Die Wege sind verlassen, und oft sind wir allein“ - Überlegungen zu „Wiedergeburt“ und „Seelenwanderung“
    Gedanken zu Bildern: Pater Norbert Hinckers OP
  • 18. März: Bußgottesdienst
    Leitung: Pater Norbert Hinckers OP

tob (MBN) 

 

Stichwort

Stichwort: Fastenzeit / Aschermittwoch

Die Fastenzeit ist die 40-tägige Vorbereitungszeit der Kirche auf Ostern, das Fest der Auferstehung Jesu von den Toten. Die Fastenzeit wird auch österliche Bußzeit genannt. Sie beginnt mit dem Aschermittwoch und endet mit dem Karsamstag. Insgesamt umfasst sie 46 Kalendertage, allerdings sind die sechs Sonntage vom Fasten ausgenommen, da an jedem Sonntag in der Kirche die Auferstehung gefeiert wird. Charakteristisch für diese Zeit sind seit ältester Zeit Tauferinnerung bzw. -vorbereitung sowie Fasten und Buße. Neben dem Aschermittwoch ist nur noch der Karfreitag als strenger Fastentag vorgeschrieben.

Am Aschermittwoch lassen sich katholische Christen beim Gottesdienst mit Asche ein Kreuz auf die Stirn zeichnen als Symbol der Vergänglichkeit allen Lebens. Die Austeilung der Asche ist Appell zur Umkehr und zur Vorbereitung auf Ostern. Sie erfolgt mit den Worten: „Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staube zurückkehrst.“ Seit dem zwölften Jahrhundert wird die verwendete Asche aus Palmzweigen des Vorjahres gewonnen.

In der Konstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils „Sacrosanctum concilium“ (1964) heißt es zur Fastenzeit: „Die vierzigtägige Fastenzeit hat die doppelte Aufgabe, einerseits vor allem durch Tauferinnerung oder Taufvorbereitung, andererseits durch Buße, die Gläubigen, die in dieser Zeit mit größerem Eifer das Wort Gottes hören und dem Gebet obliegen sollen, auf die Feier des Pascha-Mysteriums vorzubereiten.“ (SC 109) Die Bischöfe schreiben jeweils zur Fastenzeit einen Hirtenbrief, der in den Gemeinden an einem der Sonntage verlesen wird. Die liturgische Farbe in den Gottesdiensten der Fastenzeit ist violett.

Bereits aus dem zweiten Jahrhundert gibt es Berichte darüber, dass sich Christen durch ein zweitägiges Trauerfasten auf das Osterfest vorbereitet haben. Im dritten Jahrhundert wurde es auf die ganze Karwoche ausgedehnt. Seit dem vierten Jahrhundert ist die 40-tägige Fastenzeit vor Ostern fester Brauch der Kirche. Der Zeitraum von 40 Tagen ist biblischen Ursprungs und leitet sich vor allem von der 40-tägigen Gebets- und Fastenzeit her, die Jesus nach seiner Taufe im Jordan auf sich nahm (Mt 4,1-11). Das Alte Testament berichtet an anderen Stellen unter anderem, dass Mose während der 40 Tage auf dem Berg Sinai nichts aß und trank (Ex 24,18). Von Elias wird erzählt, dass er 40 Tage zum Berg Horeb wanderte, ohne etwas zu essen (1 Kön 19,8).

Das durch Fasten Ersparte als Almosen zu geben, hat durch die Sammlung des Bischöflichen Hilfswerkes Misereor für die Dritte Welt eine weltweite Dimension erhalten. Eine weitere Aktion in der Fastenzeit ist im Bistum Mainz seit einigen Jahren die Aktion „AutoFasten“, bei der evangelische und katholische Kirche gemeinsam zu einem überlegteren Umgang mit dem Auto aufrufen.

tob (MBN)

 

 

Berichte

Giebelmann: „Zivilcourage will gelernt sein“

Ausstellungseröffnung zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus

Mainz. Der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, hat zur Zivilcourage aufgerufen. „Aufstehen und die Stimme für die Armen und Unterdrückten zu erheben, ist immer unbequem – auch heute, auch wenn wir uns gewiss nicht der Lebensbedrohung aussetzen. Es ist keineswegs Martyrium gefordert, aber auch einfache Zivilcourage will gelernt und immer wieder neu eingeübt werden“, sagte Giebelmann im Rahmen einer Ausstellungseröffnung am Freitag, 25. Januar, im Mainzer Dom.

Bis Montag, 28. Januar, ist im Mainzer Dom anlässlich des Tags des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus (27. Januar) täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr eine Ausstellung zu sehen. Sie widmet sich der Judenpolitik der Nationalsozialisten und zeigt Hintergründe zu der Franz Werfel-Erzählung „Die wahre Geschichte vom wiederhergestellten Kreuz“. Diese Erzählung steht auch im Mittelpunkt einer Lesung mit Musik am Sonntag, 27. Januar, um 19.30 Uhr im Mainzer Dom. Gaby Reichardt und Moritz Stoepel werden die Erzählung Werfels vortragen. Die Musik zur Lesung stammt vom Mainzer Domorganisten Albert Schönberger; es spielt das Mainzer Kammerorchester. Lesung und Ausstellung stehen unter der Überschrift „,Untragbar für deutsche Volksgenossen...’ – Eine wahre Geschichte von Juden, Kirche und Hakenkreuz“.

Mertes: Freiheit und Würde des Menschen verteidigen

Der rheinland-pfälzische Landtagspräsident Joachim Mertes unterstrich bei der Ausstellungseröffnung, dass die Würde und die Freiheit von Menschen „gegen jegliche Bedrohung“ verteidigt werden müsse. „Wer es zulässt, dass anderen die Freiheit geraubt wird, der verliert am Ende die eigene Freiheit. Wer es zulässt, dass anderen die Würde genommen wird, der verliert am Ende die eigene Würde“, sagte Mertes. Zu Beginn hatte Domdekan Heinz Heckwolf die Anwesenden begrüßt. Dr. Peter-Otto Ullrich, Mitglied der Gruppe „Gedenktag 27. Januar“ im Bischöflichen Ordinariat Mainz, erläuterte anschließend die Ausstellung. Veranstaltet werden Ausstellung und Lesung von der Arbeitsgruppe „Gedenktag 27. Januar“ und vom Katholischen Dekanat Mainz-Stadt.

Der 27. Januar als Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus wird seit 1996 begangen. Der Gedenktag geht auf eine Anregung des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog zurück. Am 27. Januar 1945 hatten sowjetische Truppen das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau befreit.

Erzählung von Franz Werfel

Zentrales Thema der Erzählung Werfels „Die wahre Geschichte vom wiederhergestellten Kreuz“ ist die nationalsozialistische Rassenpolitik. Am Beispiel eines Dorfes im österreichisch-ungarischen Grenzgebiet schildert der Schriftsteller die Folgen für die jüdische Bevölkerung zur Zeit des so genannten „Anschlusses“ Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938. Ein Thema der Erzählung sind unter anderem die Reaktionen der Vertreter der Katholischen Kirche auf die Maßnahmen der nationalsozialistischen Machthaber gegen die jüdische Bevölkerung. Die Geschichte ist Teil von Werfels Roman „Cella oder Die Überwinder“ und wurde 1942 in Los Angeles veröffentlicht.

Arbeitshilfe erschienen

Zum Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus stellt die AG „Gedenktag 27. Januar“ wieder eine Arbeitshilfe zur Verfügung. Sie trägt den Titel „,Untragbar für deutsche Volksgenossen...’ – Eine wahre Geschichte von Juden, Kirche und Hakenkreuz“. Das Heft enthält Texte und Bilder unter anderem zur Erzählung Werfels, zum Judentum in Österreich sowie zum Thema „Kreuz und Hakenkreuz“. Ergänzt wird die Arbeitshilfe mit einer Audio-CD mit der Erzählung von Franz Werfel, gelesen von Gaby Reichardt und Moritz Stoepel.

Hinweis: Die Arbeitshilfe mit CD ist zum Preis von zehn Euro erhältlich beim Bischöflichen Ordinariat, Referat Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-263, E-Mail: frieden@bistum-mainz.de.

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Neue Ausbildungskurse beginnen

Katholische Journalistenschule ifp vergibt Volontariate und Stipendien 

München. Die Bewerbungsfristen für die Ausbildungsangebote des Instituts zur Förderung publizistischen Nachwuchses (ifp) in München rücken näher. Das ifp ist die Journalistenschule in Trägerschaft der Katholischen Kirche in Deutschland. Wer als Abiturient, mit abgeschlossenem Studium oder Mittlerer Reife und Berufsausbildung Volontär in der katholischen Presse oder im privaten Hörfunk werden will, kann sich bis zum 1. März bewerben. Wer sich als Abiturient oder Student parallel zum Studium in der Studienbegleitenden Journalistenausbildung für einen Medienberuf qualifizieren will, kann sich bis zum 31. Mai für ein Stipendium bewerben.

Die Hörfunk- und Printvolontäre durchlaufen eine zweijährige Ausbildung in kirchlichen Medien und nehmen an der überbetrieblichen multimedialen Ausbildung des ifp teil. Zudem werden mehrere Praktika im nicht-kirchlichen Bereich absolviert. Die Studienbegleitende Journalistenausbildung richtet sich an katholische Studierende aller Fachrichtungen und findet überwiegend in den Semesterferien statt. 

In den mehrwöchigen ifp-Seminaren werden Stipendiaten und Volontäre in den Presse-, Hörfunk-, Online- und Fernsehjournalismus sowie in das crossmediale Arbeiten eingeführt. Referenten sind ausschließlich erfahrene Praktiker. Die Ausbildung hat das Ziel, unter realitätsnahen Bedingungen druck- und sendefähige Beiträge zu produzieren. Ab 2008 findet die Seminararbeit überwiegend in München statt. Dort entsteht derzeit ein modernes Schulungszentrum mit eigenem Fernseh- und Hörfunkstudio. Außerdem vermittelt das ifp mehrwöchige Praktika bei Zeitungen und Nachrichtenagenturen sowie im Radio und beim Fernsehen.

Hinweis: Kontakt und Informationen zur Bewerbung beim Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses (ifp), Rosenheimer Str. 145 b, 81671 München, Tel. 089-549103-0, Fax 089-5504486, E-Mail: info@ifp-kma.de, Internet: www.ifp-kma.de

ifp (MBN)