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Mainz. "Kirche auf dem Weg" – für Bischof Uriah Ashley aus Panama gilt dieser Slogan durchaus wörtlich. Reisen durch sein ländlich geprägtes Bistum Penonomé kann er oft nur ein Stück weit mit dem Auto oder einem Floß bewältigen. Den Rest geht er zu Fuß. Von seiner Arbeit und über die Situation in dem zentralamerikanischen Land berichtete Ashley am Dienstag, 11. Dezember, vor der Presse in Mainz. Panama ist in diesem Jahr Informationsschwerpunkt im Rahmen der Weihnachtsaktion von ADVENIAT, dem katholischen Hilfswerk für Lateinamerika. Schwer laste die hohe Arbeitslosigkeit auf dem kleinen Land zwischen den Ozeanen, beschrieb Ashley die aktuelle Situation. Um den enormen Berg von Auslandsschulden abzutragen, bliebe zu wenig übrig für Infrastrukturmaßnahmen, für das Bildungs- und das Gesundheitswesen.
Auch die pastorale Lage werde durch die politischen Schwierigkeiten belastet. "Die Kirche Panamas versteht sich als Kirche der Armen", sagte er vor dem Hintergrund krasser sozialer Unterschiede. Sein Bistum sei, trotz großer eigener Anstrengungen, noch immer stark auf finanzielle Hilfe von außen angewiesen. Doch bekräftigt er, finanziell bald auf eigenen Beinen stehen zu wollen. In die Ausbildung von Katecheten investiert der Bischof vor allem. Erfolgreich sei auch das pädagogische Ausbildungsprogramm für Mütter, die dann beispielsweise als Kindergärtnerinnen tätig sind. Mit ADVENIAT-Geldern konnte Ashley bereits ein Ausbildungszentrum bauen und 1992 ein Klarissinnen-Kloster eröffnen.
Allein im Bistum Mainz kamen im vergangenen Jahr rund DM 3,3 Millionen für ADVENIAT durch die große Weihnachtssammlung und Einzelspenden zusammen. Bundesweit erbrachte die Aktion über DM 168 Millionen für kirchliche Hilfsprojekte in ganz Lateinamerika. ADVENIAT ist damit die wohl größte Einzelkollekte der katholischen Kirche in ganz Europa. Seit 40 Jahren unterstützt das Hilfswerk die Kirche zwischen Mexiko und Feuerland. "In der ersten Euphorie dachte man damals, mit einer einzigen Kollekte könne man die Länder an europäisches Niveau angleichen", blickte der ADVENIAT-Länderreferent Michael Kuhnert zurück. Daraus sei eine mittlerweile kontinuierliche Hilfsaktion geworden.
"Die Kirche will zur Landbevölkerung kommen", sagte er. Daher seien Investitionen in Verkehrsmittel enorm wichtig. Weiterhin fördere ADVENIAT vor allem die Bildung und Ausbildung von einheimischen Geistlichen und Laien. Hier sah der Länderreferent auch in Zukunft den Schwerpunkt der ADVENIAT-Arbeit. Der Erfolg der Arbeit: immer mehr junge Menschen vor Ort übernehmen die kirchlichen Dienste selbständig. Noch immer arbeiten aber auch europäische Missionare in Lateinamerika. Aus dem Bistum Mainz sind nach Angaben von Misssionsdirektor Udo Mechlinski derzeit 27 Frauen und Männer dort tätig, vor allem in Brasilien. Neben diesen Priestern und Ordensleuten haben sich in der letzten Jahren zunehmend junge Menschen als "Missionare auf Zeit" interessiert. In einer Art "sozialem Jahr" seien derzeit 8 Personen aus dem Mainzer Bereich in Lateinamerika. "Ein Zeichen ganz praktischer Solidarität unabhängig von der ‚hohen Theologie‘ - und eine enorme persönliche Bereicherung", sagte Mechlinski.
Aus der ADVENIAT-Kollekte werden auch so genannte Priesterausbildungspatenschaften bezuschusst. Neben den Sammlungen für die Hilfswerke ADVENIAT (für pastorale Projekte) und MISEREOR (für Entwicklungshilfe) unterstützt das Bistum Mainz auch durch Kirchensteuergelder einzelne Maßnahmen in Zentral- und Südamerika. "Ziel ist es dabei, die Zivilgesellschaft zu stärken und die Partner dort in ihrer Hilfe für die Armen zu unterstützen", unterstrich der Missionsdirektor des Bistums Mainz.
Kardinal Karl Lehmann hat gemeinsam mit den anderen deutschen Bischöfen zu Spenden für das katholische Hilfswerk aufgerufen. "Helft den Menschen in Lateinamerika durch Eure Spenden auf ihrem Weg in die Zukunft!", heißt es in dem Schreiben Lehmanns, das am 3. Adventssonntag in allen Gottesdiensten des Bistums Mainz verlesen wird. ADVENIAT sei in den 40 Jahren seines Bestehens zu einem "leuchtenden Zeichen kirchlicher Solidarität geworden". Rund 200.000 Projekte wurden seitdem mit rund DM 3,8 Milliarden unterstützt. Die Herausforderung zur Hilfe bestehe aber weiterhin.
Hinweis: Die ADVENIAT-Kollekte wird in den Gottesdiensten an Heiligabend, 24. Dezember, und am 1. Weihnachtstag, 25. Dezember, gesammelt. Außerdem sind Spendenüberweisungen möglich: Konto 345, Bank im Bistum Essen (BLZ 360 602 95).
Bns (MBN)
Mainz. In einem "Weihnachts-Special" stellen die Internetseiten des Bistums Mainz (www.bistum-mainz.de) ab Freitag, 21. Dezember, das Bischöfliche Domkapitel vor. Das Kollegium von sieben Geistlichen ist im Auftrag des Mainzer Bischofs für alles zuständig und verantwortlich, was in und an der Kathedrale geschieht. Das Aufgabenspektrum reicht dabei vom Gottesdienstfeiern bis zu den Renovierungsmaßnahmen an dem historischen Bauwerk. Das Weihnachts-Special gibt einen umfassenden Einblick in die Arbeit des traditionsreichen Gremiums. Detailliert erläutert werden die Geschichte und Symbole des Kapitels. Neben den Domherren stellen die Online-Seiten auch die vielen Ämter und Einrichtungen vor, die zum Betrieb des "Lebendigen Doms" gehören: etwa der Domchor, der Domschweizer oder die Dombauhütte. Ergänzt wird das Info-Angebot durch ein Organigramm und durch die im Jahr 2000 neu beschlossenen Statuten des Domkapitels.
Bns (MBN)
Viernheim. Der ungeteilte Schutz des Lebens gehört nach den Worten des Bischofs von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, zu den vordringlichen Aufgaben der Kirche. Das "Haus des Lebens" in Viernheim sei dafür beispielhaft und wegweisend, erklärte Lehmann anlässlich der Segnung dieser Hilfeeinrichtung für Frauen in Schwangerschaftskonfliktsituationen am Mittwoch, 5. Dezember. Im Segensgebet sagte er u.a. "Herr, gib uns Kraft, Zeugnis abzulegen von der Würde des Menschen!" Nach dem Wort Jesu aus dem Johannes-Evangelium "Ich bin gekommen, dass sie das Leben haben und es in Fülle haben" gehöre es zur Sendung der Kirche, überall für das Leben einzutreten.
Beim Festakt nach dem Haussegen in einer nahe gelegenen Sporthalle hielt Lehmann einen Rückblick auf die mehr als 20-jährige Geschichte der kirchlichen Schwangerschaftsberatungsstellen. Nach der Entscheidung des Papstes, dass von den katholischen Beratungsstellen keine Scheine mehr als Nachweis für die gesetzlich vorgeschriebene Pflichtberatung ausgestellt werden sollten, sei es wichtig gewesen, "Flagge zu zeigen" und auf das Angebot der kirchlichen Stellen hinzuweisen, betonte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz.
Im Bistum Mainz sei hierzu das "Netzwerk Leben" gegründet worden, in dem das "Haus des Lebens" einen wichtigen Knotenpunkt bilde. Es sei eine große Ermutigung, überall die Hilfen für schwangere Frauen und darüber hinaus für alle Frauen in Not, für Familien und Kinder zu intensivieren. Immer mehr Gemeinden, Verbände, Gruppen und kirchliche Institutionen beteiligten sich daran. Nachdrücklich dankte Kardinal Lehmann allen, die das Projekt "Haus des Lebens" initiiert und in die Tat umgesetzt haben, insbesondere den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, den vielen Förderern und zahllosen Spendern, unter ihnen eine Reihe von Handwerkern.
Als das "wichtigste Geschenk" dieses Tages bezeichnete er die Bereitschaft der im Bistum Münster beheimateten Clemensschwestern, das Haus des Lebens mitzutragen. Zwei Schwestern, Silvia Gossens und Mathilde Holstegge, wurden dafür seit September 2000 von ihrem Orden freigestellt. Wenige Wochen zuvor wurde beim "Tag der Pfarrgemeinderäte" das "Haus des Lebens" zum Schwerpunktprojekt des Pfarrverbandes Viernheim erklärt. Pfarrer Angelo Stipinovich und Gemeindereferentin Andrea Schwarz stellten das Projekt dem Generalrat der Clemensschwestern vor.
Das Bistum Mainz kaufte dafür im Dezember 2000 ein Haus in der Kirschenstraße 52 in Viernheim, dessen Umbau und Einrichtung jetzt abgeschlossen wurde. Der Verein "Haus des Lebens e.V" gründete sich im Juli 2001. Träger des Projekts sind die Viernheimer Pfarrgemeinden St. Michael, St. Hildegard und St. Aposteln, der Orden der Clemensschwestern, der Caritasverband und die Diözese Mainz. Logo des Hauses ist eine in Südafrika gefertigte Steinskulptur, in der drei Menschen, im Kreis miteinander verbunden, einander die Hände reichen.
Pfarrer Angelo Stipinovich, Viernheim-St. Hildegard und -St. Michael, der aus Südafrika stammt, dankte Kardinal Lehmann beim Festakt für seinen Einsatz. Auch wenn Lehmann bekannt habe, bei der Auseinandersetzung um den Beratungsschein "verloren zu haben", werde gerade in ihm deutlich, dass die Kirche keine Mühe und kein Geld scheue, sich für das Leben einzusetzen. In seinem Schlusswort bekräftigte er den Dank an die Projektgruppe und die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer.
Clemensschwester Silvia Gossens erklärte in ihrer Ansprache im Rahmen des Festakts, das Generalkapitel ihres Ordens habe sich dafür entschieden, neue Wege zu gehen und gemäß dem "Charisma der Barmherzigkeit" den Dienst am verletzten Menschsein stärker in der Blick zu nehmen. Menschsein sei heute mehr denn je am Beginn des Lebens bedroht und verletzt, betonte sie. Es gebe viele praktische Hilfsangebote für schwangere Frauen. Das "Haus des Lebens" wolle als spezifisches Angebot darüber hinaus einen spirituellen und geistigen Raum anbieten, in dem die schwangere Frau "sich mit allem was sie bewegt, aufgehoben und angenommen weiß und sich neben aller fachlichen Hilfe nicht alleingelassen fühlt". Dies sei das Neue und Unterscheidende dieses Projekts in Viernheim.
Das "Haus des Lebens" sei kein Mütter-Kind-Heim, sondern wolle Frauen im Vorfeld einer Schwangerschaftskonfliktentscheidung einen Schutz- und Lebensraum anbieten. In dem Haus stehen drei Wohnungen für maximal sechs Frauen zur Verfügung, die hier für eine begrenzte Zeit wohnen können. Dabei werden sie medizinisch, sozial, psychologisch, spirituell und mit praktischen Hilfen begleitet. Eine solche Begleitung sei auch für Frauen, die nicht im Haus wohnen, möglich. Darüber hinaus biete das "Haus des Lebens" Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch hinter sich haben, Hilfe zur Aufarbeitung und Trauerarbeit an.
Enge Kooperationspartner werden u.a. der Verein "Storchennest" in Viernheim, das Haus "Pro vita" in Bensheim und ein Haus des Lebens in Offenburg sein. Aus Gründen der Anonymität werden in dieserm Problembereich oft Anlaufstellen bevorzugt, die vom Wohnort weit entfernt sind. Deshalb wird auch in "Haus des Lebens" mit Frauen gerechnet, die von außerhalb kommen. Der Viernheimer Bürgermeister Matthias Baaß erklärte in einem Grußwort, das "Haus des Lebens" sei erfreulich schnell realisiert worden. Es sei in Viernheim sehr willkommen und passe auch gut zu anderen Projekten in der Stadt, wie zum Beispiel dem Haus der Lebenshilfe oder dem Verein "Focus", Hilfe in der einen Welt.
Sk (MBN)
Trier/Mainz. Vier Polizeibeamte aus Rheinhessen sind vom Beauftragten der Deutschen Bischofskonferenz für die Polizeiseelsorge, Weihbischof Werner Radspieler, Bamberg, mit der "Anstecknadel" der Polizeiseelsorge geehrt worden. Die vier Polizisten Willi Blum, Bingen-Büdesheim, Hans-Joachim Buhr, Ingelheim, Christian Dahms, Westhofen, und Ulrich Göbel, Mainz, haben mehr als zehn Jahre ehrenamtlich im Beirat Polizeiseelsorge für den Bereich Rheinhessen/Nahe mitgearbeitet.
Ordinariatsrat Bernd Krämer, im Dezernat Seelsorge des Bischöflichen Ordinariats Mainz für die Polizeiseelsorge zuständig, überreichte die Ehrennadeln und die vom Geschäftsführenden Vorsitzenden der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Polizeiseelsorge, Msgr. Ferdi Vater, Leverkusen, im Auftrag Radspielers unterzeichneten Urkunden am Donnerstag, 13. Dezember, in der Katholischen Akademie in Trier. Dort tagte an diesem Tag die Jahreskonferenz der Beiräte Polizeiseelsorge in Rheinland-Pfalz mit Teilnehmern aus den evangelischen Landeskirchen und den katholischen Bistümern des Bundeslandes.
Sk (MBN)
Mainz. Kirchliches Lehramt und theologische Wissenschaft bilden nach den Worten des Bischofs von Mainz und Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, keinen Gegensatz, sondern ergänzen einander zum Wohl der Gemeinschaft der Kirche. Beim 25. "Mainzer Gespräch" zwischen Bischöfen und Theologieprofessoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zog Lehmann am Wochenende in Mainz eine positive Bilanz des bisherigen Meinungsaustauschs.
Wie dazu am Dienstag, 11. Dezember, weiter mitgeteilt wurde, erinnerte Lehmann daran, dass beim Beginn dieser Gespräche im Mai 1989 nach der "Kölner Erklärung" von 160 Theologieprofessoren "die Wogen hoch gingen". Deshalb habe er damals in einer spontanen Entscheidung die gewählten Sprecher der einzelnen theologischen Disziplinen nach Mainz eingeladen. Er sei froh, dass von Anfang an Kontakte für den gesamten deutschsprachigen Raum gepflegt wurden. Lehmann dankte nachdrücklich für die Offenheit und Aufrichtigkeit im Gespräch und die notwendige Vertraulichkeit. So sei es gelungen, Konflikte zu entschärfen und gemeinsam nach weiterführenden Lösungen zu suchen.
Prof. Dr. Ludwig Mödl, München, Sprecher der Arbeitsgemeinschaften der Theologischen Disziplinen, wertet die "Mainzer Gespräche" als äußerst konstruktiv. "Es können durch die Atmosphäre des offenen Dialogs alle die Theologie betreffenden Anliegen eingebracht und diskutiert werden." Lehmann würdigte in seinem Wort des Dankes auch die Verdienste der Vorgänger als Sprecher der Arbeitsgemeinschaften und Moderatoren der "Mainzer Gespräche", Prof. Dr. Heribert Schmitz, München, und Prof. Dr. Klaus Ganzer, Würzburg.
Von Seiten der Bischöfe waren von Anfang an die Vorsitzenden der Glaubenskommission und der Kommission für Wissenschaft und Kultur sowie je ein Vertreter der Österreichischen und der Schweizer Bischofskonferenz beteiligt. Auf Seiten der Theologieprofessoren kamen später die Vorsitzenden des Katholisch-Theologischen Fakultätentages und der Dekanekonferenz der Katholisch-Theologischen Fakultäten Österreichs hinzu. Anfangs fand das "Mainzer Gespräch" einmal, später zweimal im Jahr statt. Ein durchgängiges Thema war zum Beispiel die Frage der kirchlichen Lehrerlaubnis ("nihil obstat") bei der Besetzung theologischer Lehrstühle und die Beteiligung Roms daran. Zu den Teilnehmern des ersten Jahres, die noch heute beteiligt sind, gehörten neben Lehmann Kardinal Friedrich Wetter, München, der Sprecher der Homiletiker, Prof. Dr. Ludwig Mödl (damals Luzern) und der heutige Leiter des Bereichs "Glaube und Bildung" und stellvertretende Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, Dr. Rainer Ilgner.
Beim jetzigen 25. "Mainzer Gespräch" ging es vor allem um die Entwicklung der Theologischen Fakultäten und Hochschuleinrichtungen, beispielhaft um die Einführung konsekutiver Lehramtsstudiengänge (Bachelor- und Masters-Studiengänge) in Nordrhein-Westfalen und die daraus resultierenden Folgen für die Theologischen Fakultäten. Ausgehend von einem "Horrorszenario" der Strukturänderungen in der österreichischen Hochschullandschaft waren sich die Gesprächsteilnehmer einig, dass die Entwicklung der Hochschulen zu "Firmen" nach amerikanischem Muster eine Einschränkung der Wissenschaftsfreiheit bedeuten würde. Die Dominanz der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fächer und ihre bevorzugte Förderung mit Drittmitteln gehe eindeutig zu Lasten der Geisteswissenschaften. Zugleich wurde betont, dass die Theologischen Fakultäten für das Gesamt der Wissenschaften von großer Bedeutung seien.
Sk (MBN)
Mainz. Bei der im März 2001 begonnenen Außensanierung der Ostgruppe des Mainzer Domes gab es bisher zwei Entdeckungen, die nach den Worten des Dom- und Diözesankonservators Dr. Hans-Jürgen Kotzur "geradezu von sensationeller Bedeutung sind". Wie Kotzur am Montag, 10. Dezember, vor der Presse in Mainz berichtete, handelt es sich zum einen um den Fund eines mittelalterlichen Gerüstbalkens, zum andern um die Aufdeckung einer Baufuge mit einem Rest mittelalterlichen Putzes.
Durch das Balkenstück des mittelalterlichen Baugerüstes ist erstmals eine exakte Datierung eines der ältesten Bauteile des Domes St. Martin möglich. Der Rest des mittelalterlichen Putzes befindet sich am Treppenturm, der noch aus der Zeit des unter den Erzbischöfen Willigis und Bardo 1009 bzw. 1036 fertig gestellten Domes stammt. Er gibt Aufschluss darüber, dass der Dom im 11. und 12. Jahrhundert noch nicht farbig bemalt war.
Der Balken wurde von Jörg Walter, Steinmetz der Dombauhütte, entdeckt und von ihm im Beisein der Dendrochronologin Dr. Sibylle Bauer, Trier, und Domkonservator Dr. Hans-Jürgen Kotzur am 7. November 2001 geborgen. Der zehn Zentimeter im Mauerverband zurückgesetzte Balkenkopf war ungleichmäßig erhalten. Die untere Hälfte wies Brandspuren auf, die obere war stark erodiert.
Kotzur berichtete weiter, dass sich nach Entnahme des ca. 60 Zentimeter langen Holzstumpfes zeigte, dass der hintere Teil vermorscht und durch Schädlingsbefall stark zersetzt war. Es war deutlich erkennbar, dass der ursprünglich vierkantig gearbeitete Balken in einem Mörtelbett lag, das den Balken ehemals vollständig umschloss. Dem Befund zufolge musste der Balken während der Bauzeit eingebracht worden sein. Ein 12 cm langes Balkenstück wurde nach der Bergung für die dendrochronologische Analyse bearbeitet. Dabei wurden u.a. die Zuwachsfolgen mikroskopisch vermessen. Den in Trier durchgeführten altersbestimmenden Untersuchungen zufolge muss der Baum, von dem der Balken stammt, im Winter 1125/26 gefällt und sogleich verarbeitet und verbaut worden sein, stellte Kotzur fest.
In einer seit 1126 zugemauerten Hohlstelle entdeckte ebenfalls Steinmetz Walter eine Putzfläche in Höhe des vierten Turmgeschosses in einer Baufuge zwischen Treppenturm und Ostquerhaus. Die Untersuchung des Fundes zeigte, berichtete Kotzur, dass ein echter, erst beim Abbau des Gerüstes aufgebrachter Verputz in einer Stärke von 2-12 mm vorliegt. Der gelbbraun getönte Putz wurde nicht farbig angelegt.
Bei der Zusammenfassung der Ergebnisse aus den beiden Funduntersuchungen betonte Kotzur, dass erstmals präzisere Aussagen zur Baugeschichte des Ostteils des Mainzer Domes und seinem mittelalterlichen Erscheinungsbild möglich sind. Es werde allgemein angenommen, dass Ostchor und Mittelschiff noch vor der 1137 geweihten Gotthardkapelle vollendet waren. "Stilistische Vergleiche lassen diesen Schluss zu", stellte Kotzur fest. Vermutet werde ferner, dass der Ostchor vor dem Mittelschiff erbaut sein muss. Aufgrund des Balkenfundes "wissen wir nun, dass der Ostquerbau in seiner heutigen Form Ende der 20-er Jahre des 12. Jahrhunderts fertig gestellt sein muss." Das Langhaus-Mittelschiff sei im Anschluss daran erbaut worden.
Die neu entdeckten Putzreste erlauben erstmals Rückschlüsse auf das farbige Erscheinungsbild des Domes. Der Treppenturm zeigte nach diesem Befund glatte, weiße Putzflächen, die das Mauerwerk aus Bruchsteinen abdeckten. Die Gesimse beließ man in der natürlichen Farbigkeit ihres roten und gelben Sandsteinmaterials. Die große Farbigkeit des Domes entstand erst, wie Kotzur hinzufügte, im 13. Jahrhundert. Auf die Farbgebung des Domes im Rahmen der jetzigen Renovierungsarbeiten werde der neue Fund keinen Einfluss haben, erklärte Kotzur. Wahrscheinlich werde eine ähnliche Rottönung für den gesamten Dom gewählt wie bei der letzten Domrenovierung Anfang der 70-er Jahre des 20. Jahrhunderts. Zur besseren Haltbarkeit der Farben werden die Kalksteinflächen verschlämmt, so dass die Mineralfarben sich nicht nur mit dem Sandstein, sondern auch auf den Kalkstein besser "verkieseln" und somit haltbarer werden.
Im Gespräch mit der Presse in der Kapitelstube des Dom- und Diözesan-Museums, an dem auch der Domdekan, Weihbischof Wolfgang Rolly, teilnahm, betonte der Leiter der Dombaukommission, Domkapitular Prälat Heinz Heckwolf, für die "Musterachse" im ersten Bauabschnitt der Renovierung der Ostgruppe des Domes habe man sich bewusst Zeit zum Experimentieren genommen, um verlässliche Erfahrungen für die künftigen Arbeiten zu sammeln.
Der Dezernent für Bau- und Kunstwesen, Diözesanbaudirektor Dr. Ing. Manfred Stollenwerk, ergänzte, dass die Musterachse auch Hinweise für die zu erwartenden Kosten gebe. Rolly wies darauf hin, dass die Außenarbeiten zurzeit wegen der niedrigen Temperaturen ruhen. Weitere Zeitverzögerungen ergäben sich daraus, dass Rücksicht auf bestimmte Großereignisse in der Stadt genommen werden muss. So werde, wie zum Beispiel kürzlich wegen des Weihnachtsmarktes, die Baustelle auch anlässlich des Rosenmontagszuges oder des Johannisfestes zurückgenommen, erklärte Heckwolf.
Sk (MBN)
Mainz. Vor dem Hintergrund der Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USA ruft der Beirat von Katholiken anderer Muttersprache im Bistum Mainz alle Gemeinden in der Diözese – die deutschsprachigen wie die fremdsprachigen – dazu auf, sich verstärkt an interreligiösen Gebeten und interkulturellen Begegnungen zu beteiligen. In der angespannten Situation nach dem 11. September sei es ein Gebot der Stunde, den Dialog, die Begegnung zwischen allen Kulturen und Religionen zu fördern, heißt es in einer am Mittwoch, 12. Dezember, in Mainz veröffentlichten Stellungnahme. Dies sollte "im Geist von Assisi" geschehen, wo auf Einladung von Papst Johannes Paul II. im nächsten Jahr erneut ein interreligiöses Gebet stattfinden wird.
Die Erklärung wurde bei der Herbstversammlung des Beirates am 08. Dezember verabschiedet und ist vom Vorsitzenden, Pastoralreferent Joaquim Nunes, von der Katholischen Portugiesischen Gemeinde Mainz/Offenbach unterzeichnet. Die gewählten Vertreter der Gemeinden von Katholiken anderer Muttersprache betonen: "In unseren Gemeinden haben wir in all den Jahren gelernt, wie wichtig es ist, offen zu sein, um den anderen in seiner Andersartigkeit zu respektieren und zu verstehen, um so auch selbst respektiert und verstanden zu werden." Aus diesem gegenseitigen Respekt wachse ein Interesse für den anderen. Es entstehe echte Begegnung. Sie sei Voraussetzung dafür, dass eine interkulturelle Gesellschaft zusammenwachsen kann.
Sk (MBN)
Mainz. Kreuz und quer liegen Fichten zusammen mit anderen Nadelbäumen im Kreuzgang des Mainzer Doms.. In gut einer Woche werden sie kerzengerade stehen und die Kathedrale zum Weihnachtsfest schmücken. Das Aufstellen, Dekorieren und Beleuchten der Weihnachtsbäume ist Aufgabe für die Mitarbeiter der Dombauhütte. Die ganze Woche vor Heiligabend ist die komplette Truppe und andere Domangestellte damit beschäftigt, die Bischofskirche des Bistums Mainz für das kirchliche Hochfest herauszuputzen: wertvolle Teppiche werden um den Altar gelegt, Liedblätter gedruckt und zusätzliche Stühle für die vielen Besucher aufgestellt.
"Mehr als 25 Gottesdienste vom 4. Advent bis nach den Festtagen im Dom und seinen Kapellen", zählt der Hausherr des Doms, Domdekan Weihbischof Wolfgang Rolly. Höhepunkte des Geburtsfestes: die Christmette am 24. Dezember mit Rolly und der Weihnachtsgottesdienst am 1. Weihnachtstag mit Kardinal Karl Lehmann (siehe unten). Domschweizer in französischen Uniformen, bestickte Bannerfahnen, Weihrauchduft und Weihnachtsmusik von Domchor und Dombläsern gehören an solchen Tagen im Dom dazu: gerade die Pontifikalmessen sind auch ein Fest für die Augen. Die Idee dahinter: die Verehrung Gottes mit allen Sinnen wahrnehmbar machen.
Die Vorbereitungen für den Weihnachtsmarathon müssen allerdings rechtzeitig anlaufen und gut organisiert werden. Die Handwerker der Dombauhütte, die sonst das alte Gotteshaus als Steinmetze, Schreiner und Maler in Schuss halten, rückten deshalb bereits am 4. Dezember im Hunsrück aus, um exakt 51 Nadelbäumen mit Axt und Säge zu bearbeiten. Sämtliche Exemplare müssen bis Heiligabend stabil befestigt und aufgestellt sein. Mit vielen Strohsternen verziert bringen sie an vielen Stellen das passende Flair in den Dom. Am Hochaltar ragen dann sogar zwei 6-Meter-Fichten in die Höhe. Weitere Akzente setzen prächtige Blumenarrangements, die von zwei Floristinnen mit viel Mühe zusammengestellt werden. Dabei gilt eine unumstößliche Regel: Weiß ist in der Kirche die liturgische Weihnachtsfarbe.
Hauptanziehungspunkt im Dom nicht nur für die Kinder: die große Krippe im nördlichen Querhaus. Ihr aufwendiger Aufbau benötigt ebenfalls mehrere Tage. Für den Stall und die hohen Holzfiguren zimmert die Dombauhütte eine raumgroßes Podest. Moos, Stroh müssen ausgelegt, mehrere Lampen angeschlossen werden. Den Renaissancealtar an der Rückwand schont bis zum Abbau Anfang Februar ein langer Vorhang aus Sackleinenstoff, vor dem ein kleiner Tannenwald die heilige Familie, Ochs, Esel und die Hirten einrahmt.
Der Dom, eigentlich ein Ort der Stille. Doch vor den Weihnachtstagen erlebt der Besucher für kurze Zeit eine andere Atmosphäre: Kräftige Orgeltöne mischen sich da manchmal in das Bohren, Hämmern und Stühlerücken. Bei Domorganist Albert Schönberger weihnachtet es schon lange vor dem Fest. "Vom Himmel hoch", braust es harmonisch aus den Orgelpfeifen. Natürlich kennt er die traditionellen Melodien in- und auswendig. "Aber ich erarbeite die Lieder trotzdem jedes Jahr neu." Er befragt die "Evergreens" nämlich immer wieder nach der eigentlichen Weihnachtsbotschaft. Und so entstehen seine ganz persönlichen Interpretationen. Obwohl sich vieles von Jahr zu Jahr wiederholt, ist Weihnachten daher für den Orgelkünstler "keine statische Schablone".
Nicht anders geht es da den Chören am Dom, die zu Weihnachten eine besonders volle Notenmappe mit sich tragen. In diesem Jahr ist das Mammutprogramm besonders dicht. Neben den verschiedenen Gottesdiensten steht die Aufführung von Bachs Weihnachtsoratorium am 4. Advent und ein Tag später das traditionelle Weihnachtsliedersingen an Heiligabend zusätzlich auf dem Probe- und Aufführungsplan.
"Wenn ich die Lieder draußen höre, dann ist für mich Weihnachten", lächelt Domküster Wolfgang Flegel in der Sakristei. Vielmehr Feststimmung lässt der enge Betriebsplan zu Weihnachten "hinter den Kulissen" kaum zu. Kelche, Gewänder, Kreuze und Fahnen werden kontrolliert und auf Hochglanz gebracht. "Das machen wir auch den Rest des Jahres." Aber zu den Festtagen kommen besonders viele liturgische Gegenstände zum Einsatz. Die Kerzenleuchter an den Pfeilern im Mittelschiff des Doms, "Zwölf Apostel" genannt, erhalten Blumenbouquets. Und das Domgeläute wird von Flegel speziell programmiert: an Heiligabend stimmen die acht Domglocken um 12.00 Uhr ein Festläuten an. Genau 24 Stunden später schwingt extra zum festlichen Anlass die 3500 Kilogramm schwere Martinus-Glocke.
Eine eigene Feier am heiligen Abend kennt Flegel nicht. Nach der Christmette räumen er und seine beiden Kollegen auf und bereiten die Kathedrale schon für die nächsten Gottesdienste vor. "Wenn ich dann so um 21.30 Uhr nach Hause komme, geht’s bald ins Bett." Denn um 6.15 Uhr steht er schon wieder in der Sakristei für die Frühmesse. Besinnliche Weihnachten? Die hat er erst nach den Feiertagen: "Dann setze ich mich einfach mal in den stillen und leeren Dom."
Ralf Bonsels
Nackenheim. Im Hof der Janusz-Korczak-Regionalschule in Nackenheim wurde am Freitag, 7. Dezember, eine Bronzestatue des Namenspatrons der Schule aufgestellt. Verbandsbürgermeister Gerhard Krämer übergab das Kunstwerk im Rahmen einer Feierstunde. Der frühere Kulturdezernent der Stadt Mainz, Dr. Anton Maria Keim, stellte die Skulptur der Mainzer Bildhauerin Inge Blum vor. Damit gebe es nun etwas Greifbares, etwas Sichtbares, das die Schulgemeinschaft an diese große Persönlichkeit erinnere.
"Wer den Prozess und die Schritte von den Modellen und Entwürfen bis zum Bronzeguss in Mainz-Kastel verfolgen konnte, hat viel über den Arzt, Pädagogen, Schriftsteller, Humanisten und Märtyrer gelernt, aber auch über das bittere Leid, das der Überfall Hitler-Deutschlands über die Menschen in Polen gebracht hat", erklärte Keim und stellte fest, dass dieser Prozess mit der Aufstellung der Plastik einen glücklichen Abschluss erhalten habe. Sie erinnert daran, dass der Reformpädagoge, der sich für seine Kinder aufopferte, 1942 mit 200 Waisenkindern deportiert und im Vernichtungslager Treblinka ermordet wurde.
Inge Blum habe die Form einer 2,50 Meter hohen Stele auf einem Betonsockel gewählt, um ihre künstlerische Botschaft darzustellen. Auf allen Seiten sind arglose und ahnungslose Kinderaugen zu sehen, über ihnen der aufgerissene Leib ihres Beschützers, "der schon ein menschliches Torso ist". Keim sagte dazu, das große Thema im Werk Inge Blums, der Torso, finde hier wieder einen wichtigen Gegenstand. Dies zeige auch die immer wieder festzustellende Kompromisslosigkeit dieser Bildhauerin.
Die 1924 in Ludwigshafen geborene Künstlerin gehöre zu der mutigen und wagenden Generation des "Trümmeraufbruchs" nach dem Krieg. Zu ihren bedeutendsten Werken gehört der überlebensgroße "Wächter" vor der neuen Feuerwache in Mainz aus dem Jahr 1991. Keim schloss mit einem Wort Korczaks: "In Eintracht wachsen die vielen kleinen Dinge, in Zwietracht gehen auch die größten zugrunde."
Der Rektor der Schule, Helmut Grimm, erklärte, die offizielle Übergabe der Plastik unterstreiche die Gründe, welche 1995 die Namensgebung veranlasst hatten. "Wir setzen somit heute, über die Grenzen unserer Schule hinaus auch optisch ein deutliches gesellschaftspolitisches Zeichen gegen Antisemitismus, Ausländerfeindlichkeit und jede Form von Unterdrückung und Gewalt." Die Plastik stehe "mitten auf unserem Versammlungsplatz", der unter anderem bei den Bundesjugendspielen genutzt werde.
Die Schülerinnen und Schüler könnten sich auch zu Füßen der Plastik auf den Sockel setzen. Unumgänglich erfolge eine Konfrontation mit dem Kunstobjekt, einem "Denkmal", das im wahrsten Sinn des Wortes "zum Denken anregen will". Mit der Plastik werde eine große Persönlichkeit geehrt, deren Leben bis zum Tod den ihm anvertrauten Kindern gewidmet war. Der jüdisch-polnische Kinderarzt habe sich bewusst den sozial Schwächeren zugewandt und als engagierter Reformpädagoge für die Reche der Kinder gekämpft.
Wie Verbandsbürgermeister Krämer in seinem Grußwort erklärte, habe es im Rahmen des kürzlich eingeweihten Erweiterungsbaus der Schule die Möglichkeit gegeben, die Bronzeplastik als Kunst am Bau zu realisieren. So habe die Verbandsgemeinde neue Mittel dafür beim Land beantragen können. Die Kosten in Höhe von DM 60.000 teilten sich das Land und die Verbandsgemeinde. Die ursprünglichen Entwürfe der Künstlerin hätten nach Angaben Krämers das Dreifache gekostet.
Sk (MBN)
Mainz. Für die sehr erfreuliche und kontinuierliche Unterstützung der Chöre am Mainzer Dom hat Domdekan Weihbischof Wolfgang Rolly dem Verein der Freunde und Förderer der Musica Sacra am Hohen Dom zu Mainz gedankt. Bei der Überreichung der Festschrift zum 10-jährigen Bestehen des Vereins durch den Vorsitzenden Joachim Schneider am Mittwoch, 12. Dezember, erklärte Rolly im Chorhaus am Dom, der Dienst der Liturgie im Dom bedürfe vielfältiger Förderung für die Mitglieder der Chöre von der Beschaffung von Noten bis zur Unterstützung geistlicher Konzerte. Dafür habe der Verein zur Förderung der Musica Sacra eine große Bedeutung. Für die in den zehn Jahren seit seiner Gründung geleistete große ideelle und finanzielle Hilfe sei allen Mitgliedern und dem Vorstand zu danken.
An der Überreichung der Festschrift nahmen auch das Vorstandsmitglied Ludwig Stauder und Domkapellmeister Professor Mathias Breitschaft teil, die beide wie auch Joachim Schneider dem Redaktionsausschuss der Festschrift angehörten. Die weiteren Mitglieder waren der Kulturdezernent der Stadt Mainz, Peter Krawietz, und der Geschäftsführer der Domchöre, Elmar Frey.
Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, erklärt in einem Grußwort in der Festschrift, ohne die Mithilfe des Vereins der Freunde und Förderer der Musica Sacra wäre vieles kaum realisierbar: Die Domkonzerte auf hohem Niveau seien durch die Finanzierung auf Spendenbasis offen sind für alle. Damit werde religiöse Musik in besonders einladender Weise den Menschen nahe gebracht. Nicht zuletzt fördere der Verein auch die Entstehung neuer Kompositionen, "die den Schatz kirchenmusikalischer Tradition in eigener, zeitgemäßer Weise heben und christliche Verkündigung durch Rhythmen und Melodien am Beginn des 3. Jahrtausends weiterführen."
Kardinal Lehmann wie Weihbischof Rolly geben in der Festschrift ihrer Hoffnung Ausdruck, dass über die bisher rund 270 Mitglieder weitere gewonnen werden können. Eine breite Basis von Menschen, die die musikalische Verkündigung im Dom mittragen, sei für die Musikschaffenden und alle, die mit der Verkündigung des christlichen Glaubens vertraut sind, eine wichtige Unterstützung, bekräftigt der Kardinal. Kulturdezernent Krawietz hebt in seinem Grußwort hervor, dass die Chöre und Musiker des Mainzer Domes nicht nur eine viel beklatschte Bereicherung des Kulturlebens in Mainz darstellten, sondern auch exzellente Mainzer Botschafter im In- und Ausland seien.
Neben den Grußworten enthält die Festschrift eine Chronik der Chöre am Dom und eine Chronik des Vereins, die Peter Krawietz bzw. der Vorsitzende Schneider zusammengestellt haben. Breitschaft stellt in einem Situationsbericht die Arbeit der drei selbstständigen, voneinander personell unabhängigen Chöre (Mainzer Domchor, Domkantorei St. Martin und Mädchenchor am Dom und St. Quintin) sowie die Dombläser und das Mainzer Domorchester mit ihrer Arbeit vor. Ludwig Stauder legt dar, warum die Musica Sacra auf Mäzene und Spender angewiesen ist. Eine Abgrenzung zum Sponsoring sei notwendig, weil Sponsoren als Geldgeber nicht nur den Auftritt ihrer Werbeträger, sondern auch deren Programme beeinflussen wollten. Zum Sponsoring gehöre die Bedingung von Leistung und Gegenleistung. In der Praxis gebe es allerdings vielfältige Mischformen, wie sie auch für die Finanzierung der Domkonzerte vorkämen.
In grundsätzlichen Beiträgen beschreibt die Mainzer Musikwissenschaftlerin Dr. Gabriela Krombach die Bedeutung der Kirchenmusik an deutschen Kathedralkirchen. Der Vorsitzende des Allgemeinen Cäcilienverbandes, Professor Wolfgang Bretschneider, Bonn, hat für die Festschrift unter dem Titel "Spurensicherung durch Musik" Texte zusammengestellt, die auf eine erneuerte christliche Spiritualität in der Musica Sacra verweisen. Der langjährige Direktor des Bildungszentrums Erbacher Hof und der Akademie des Bistums Mainz , Prälat Walter Seidel, beschreibt in seinem Beitrag die Kirchenmusik als Verkündigung und kulturellen Auftrag der Kirche. Er unterstreicht, dass die Musik in der Kirche weit über ein engeres kirchliches Eigeninteresse hinaus einen klaren und verantwortlichen kulturellen Auftrag für Menschenwürde, Solidarität und Humanität habe. Diözesan-Kirchenmusikdirektor Thomas Drescher verweist in einer kurzen Betrachtung auf die Ausstrahlung der Kirchenmusik am Dom in das Bistum.
Zu beziehen ist die mit Schwarzweißfotos illustrierte Broschüre in der Geschäftsstelle des Domchores in Mainz, Leichhof 26 (Telefon 06131/253 371, Fax 253 370), bei der Dominformation in Mainz, Markt Nr. 10 (Telefon 253 412) und im Infoladen des Bistums in Mainz, Heiliggrabgasse (Telefon: 253 134, Fax 253 585).
Hinweis: 1991-2001. 10 Jahre Verein der Freunde und Förderer der Musica Sacra am Hohen Dom zu Mainz e.V. Hrsg. Verein der Freunde und Förderer der Musica Sacra am Hohen Dom zu Mainz e.V. Schriftleiter: Peter Krawietz. 120 Seiten mit einer Reihe von Schwarzweißfotos, broschiert. Schutzgebühr DM 14,--.
Sk (MBN)
"Weihnachtsoratorium" von Johann Sebastian Bach, Aufführende: Mainzer Domchor, Domkantorei St. Martin, Mainzer Kammerorchester und Solisten (Kantaten 1-3 um 16.30 Uhr, Kantaten 4-6 um 19.30 Uhr)
Weihnachten - Heiligabend
Festgeläute (12.00 Uhr)
Weihnachtsliedersingen, Aufführende: Domchor, Mädchenchor am Dom (16.15 Uhr)
Christmette mit Domdekan Weihbischof Wolfgang Rolly (17.00 Uhr)
25.12. Weihnachten – Hochfest der Geburt des Herrn
Pontifikalamt mit Kardinal Karl Lehmann (10.00 Uhr)
Pontifikalvesper mit sakramentalem Segen (15.00 Uhr)
26.12. Weihnachten – Fest des heiligen Stephanus
Stiftsamt (10.00 Uhr)
Stiftsvesper mit sakramentalem Segen (15.00 Uhr)
Mainz. Das Bistum Mainz veranstaltet am Samstag, 26. Januar 2002, zum ersten Mal einen Diözesantag der Caritas-Ausschüsse. Er steht unter dem Leitwort "Damit Leben gelingt..." Veranstaltungsort ist das Dompfarrheim in Mainz, Domstraße 3, in unmittelbarer Nähe des Bildungszentrums Erbacher Hof (Grebenstraße), wo ein Teil der Arbeitskreise stattfinden).
Für den 1. Diözesantag der Caritas-Ausschüsse lädt der Sachausschuss "Caritas" der Diözesanversammlung ein. In ihm arbeiten Hauptamtliche aus dem Bischöflichen Ordinariat und aus dem Diözesan-Caritasverband mit ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Pfarreien, Verbänden und Institutionen zusammen, unter ihnen auch der Dezernent für Caritas- und Sozialarbeit, Domkapitular Hans-Jürgen Eberhardt. Gute Erfahrungen mit anderen Diözesantga, unter anderem zu den Bereichen Liturgie, Katechese und Ökukumene hatten dazu ermutigt, auch einmal einen solchen Tag zu planen.
In der Einladung wird hervorgehoben, wie viel karitative Arbeit in den Pfarrgemeinden geleistet wird. Häufig sei aber auch festzustellen, dass die Caritas neben Liturgie und Verkündigung "fast ein wenig untergeht". Dabei sei die Diakonia neben Liturgie und Verkündigung von Anfang an unverzichtbarer Grunddienst christlicher Gemeinde gewesen. Nur im Blick auf die Lebenssituation der Menschen könne Christentum heute und in Zukunft authentisch und glaubwürdig gelebt werden, wird in der Einladung betont. Der Wunsch "Damit Leben gelingt!" könne nach einem Wort Jesu aus dem Johannes-Evangelium Leitsatz dieser Arbeit sein: "Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben." (Johannes 10,10) Eine Ausrichtung daran bedeute auch, Situationen von Misslingen ausfindig zu machen und mit Sensibilität sowie sozialpolitischem Engagement auf Veränderungen hinzuwirken, heißt es in der Einladung weiter.
Nach Stehkaffee (9.30 Uhr), geistlicher Besinnung (10.00 Uhr) und Begrüßung (10.15 Uhr) hält Diözesan-Caritasdirektor Mario Junglas ein einleitendes Referat zum Leitwort des Diözesantages "Damit Leben gelingt..." Danach sollen in kleineren Gruppen (ab 11.15 Uhr) Erfahrungen aus der eigenen Praxis ausgetauscht werden. Die Gruppenarbeit am Nachmittag (ab 13.30 Uhr) ist in acht Arbeitskreise mit verschiedenen "Brennpunkten" gegliedert: Behinderung, Sucht, Obdachlosigkeit, Schwangerschaftskonflikt, Pflege, Krankheit, psychische Leiden und Sterbebegleitung. Nach den Arbeitskreisen und Kaffeepause schließt der Diözesantag um 16.00 Uhr mit einem Gottesdienst in der Kapelle des Erbacher Hofs.
Eingeladen sind zum Diözesantag insbesondere Pfarrer und hauptamtliche pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Mitglieder von Pfarrgemeinde- und Dekanatsräten, Mitarbeiter/innen in Sachausschüssen "Caritas" auf Gemeindeebene, Mitglieder der diözesanen Arbeitsgemeinschaft "Gemeindecaritas" sowie an alle an sozialen Fragen Interessierte.
Die Teilnahme am Diözesantag inklusive Mahlzeiten ist kostenfrei. Getränke, Fahrtkosten und Parkgebühren (Parkmöglichkeit im Erbacher Hof soweit Plätze vorhanden sowie in den Parkhäusern der Innenstadt) sind von den Teilnehmern selbst zu tragen. Anmeldungen sind bis zum 19. Januar zu richten an die Geschäftsstelle der Diözesanversammlung Frau Martina Reißfelder, Postfach 1560, 55005 Mainz, Telefon: 06131/253 202, Fax 253 204, E-Mail: Martina.Reissfelder@Bistum-Mainz.de
Sk (MBN)