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Mainz. Der Diözesan-Kirchensteuerrat im Bistum Mainz hat bei seiner Vollversammlung am Samstag, 15. Dezember, in Mainz den ersten Haushalt in Euro vorgelegt. Der unter dem Vorsitz des Mainzer Bischofs Kardinal Karl Lehmann einstimmig verabschiedete Haushaltsplan 2002 hat in Einnahmen und Ausgaben ein Volumen von 270,9 Millionen Euro. Der größte Teil der Einnahmen, etwa 62 Prozent, kommt aus der Kirchensteuer.
Ohne die Kirchensteuer würde das Bistum anders aussehen, als es sich heute nach außen darstellt, erklärte Finanzdezernent Thomas Karst bei der Vorlage des Haushalts. Er betone dies, erläuterte der Finanzdirektor, weil gerade in letzter Zeit wieder einmal "auf der Leier der Kirchensteuer als angeblichem Zwangssystem" gespielt werde, und warnte: Jeder, der mit einer "Bürgersteuer" oder mit einer Finanzierung ausschließlich aus Spenden liebäugele, müsse sich klar machen, "dass er eine andere Kirche will". Ebenfalls einstimmig wurde der Stellenplan 2002 verabschiedet, bei dem es gegenüber 2001 unter dem Strich, was die Zahl der Stellen angeht, keine Veränderungen gegeben hat.
Kardinal Lehmann erklärte im Blick auf die Zukunft, die Auswirkungen der Steuerreform, die demografische Entwicklung der Bevölkerung, der Rückgang der Taufen, die Kirchenaustritte und andere Komponenten machten es erforderlich, das Gesamtpaket kirchlichen Handelns immer wieder zu überprüfen. Deshalb lasse sich das Bistum auch extern durch die Unternehmensberatung McKinsey beraten, um seine Handlungsfähigkeit auch in Zukunft zu sichern. Es gehe darum, Risiken und ihre Folgen besser abschätzen zu können und die personellen und finanziellen Ressourcen des Bistums evtl. noch effizienter zu nutzen, unterstrich Lehmann.
Das Haushaltsvolumen 2002 liegt im Vergleich zum Haushaltsplan 2001 um 5,53 % höher. Dies hängt, wie Karst darlegte, mit haushaltstechnischen Verschiebungen zusammen. Das Bistum wird zum Beispiel einen großen Teil der angestellten Lehrer im nächsten Jahr in ein Beamtenverhältnis übernehmen. Damit konnte der Abwanderung dieser Lehrer in staatliche Beamtenstellen erfolgreich entgegengewirkt werden. Die für die angestellten Lehrer in der Vergangenheit aufgebrachten Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung in Höhe von 3 Mio Euro werden ab 2002 als Versorgungsbeiträge dem Pensionsfonds des Bistums zugeführt.
Das Bistum habe steigende Personalkosten bei sinkenden Steuereinnahmen zu verkraften, sagte Karst. Dies sei möglich u.a. durch eine Verringerung des eigenen Anteils im Schulbereich und bei den Kindertagesstätten, wo die staatlichen Zuschüsse erhöht wurden. Insgesamt sei der Haushalt eine zurückhaltende Fortschreibung der Vorjahre. Eine größere Veränderung habe es lediglich im Bausektor gegeben. Die Ausgaben für Bauaufwendungen, vor allem Bauerhaltungsmaßnahmen steigen dem Haushaltsplan zufolge um 4,2 Mio Euro, von denen 3 Mio Euro durch Entnahmen aus der Baurücklage finanziert werden. Viele Projekte mussten schon länger zurückgestellt werden.
Die Risiken des Haushaltsplans 2002 liegen nach Darstellung Karsts vor allem in der Schwierigkeit, die zu erwartenden Steuereinnahmen verlässlich zu schätzen. Der Finanzdezernent erklärte zusammenfassend: "Wenn allerorts in den öffentlichen Haushalten über die steigenden Schulden geklagt wird, können wir mit Befriedigung feststellen und auch deutlich bekannt machen, dass die Finanzierung der kirchlichen Arbeit im Bistum Mainz auch im Jahr 2002 ohne Kreditaufnahme gewährleistet ist." Der Geschäftsführende Vorsitzende des Diözesan-Kirchensteuerrates, Dr. Volker Kurz, Mühlheim, lobte: "Wir hatten all die Jahre immer verlässlich geschätzte Einnahmen." Nur auf dieser Basis sei es möglich gewesen, den Haushalt jeweils ausgeglichen zu gestalten.
Das Bistum rechnet für 2002 mit Kirchensteuereinnahmen in Höhe von 168,3 Mio Euro, staatlichen Zuschüssen von 38,4 Mio Euro und 22,0 Mio Euro Vermögenserträgen (insbesondere aus den Pensionsfonds). Bei den Ausgaben fließen die meisten Mittel, rund 65,8 Mio Euro, in die Pfarrgemeinden (allgemeine Seelsorge), in Schule und Bildung (63,8 Mio Euro), Soziale Dienste (45,3 Mio Euro) und die Besondere Seelsorge (19,5 Mio Euro), wobei der Schuletat zu zwei Dritteln durch staatliche Ersatzleistungen und Zuschüsse refinanziert wird. Ein besonderer Schwerpunkte bleibt wie 2001 die Unterstützung von Frauen in Not und Familien mit Kindern. So wurden für das "Netzwerk Leben" zwei Regionalstellen in Gießen und Viernheim neu eingerichtet.
Durch die Veränderung des Kindertagesstättengesetzes in Rheinland-Pfalz haben die kirchlichen Träger 12,5 % statt bisher 15 % der Personalkosten zu tragen. In Hessen wurden, wie Karst berichtete, bereits für 80 Prozent der katholischen Kindergärten im Bereich des Bistums Mainz Verträge mit den Kommunen abgeschlossen, denen zufolge die Kirchengemeinden 15 Prozent der Gesamtkosten aufbringen müssen. Diesen Verbesserungen stünden jedoch weiterhin nicht unerhebliche Aufwendungen für diesen Bereich in der Verwaltung des Caritasverbandes und des Bischöflichen Ordinariats gegenüber sowie die zahllosen ehrenamtlichen Dienstleistungen für die Kindergärten in den Pfarreien. Für die Kindergärten gibt das Bistum rund 10 % seiner Kirchensteuereinnahmen aus. Dies sind ca. 16 Mio Euro.
Kardinal Lehmann würdigte in seinem Schlusswort generell das große ehrenamtliche Engagement in der Kirche, für das es noch mehr vielfältige Formen der Anerkennung und Wertschätzung geben müsse. Gewiss könne man auch den ökonomischen Wert der ehrenamtlichen Dienste erfassen, ohne die das kirchliche Leben kaum denkbar wäre, aber es sei nicht ungefährlich, das Ehrenamt vorwiegend daran zu messen. Gegen den Ersatz von Auslagen, wo dies notwendig sei, habe er keine Bedenken. Eine finanzielle Unterstützung der Tätigkeit selbst würde jedoch nach seiner Einschätzung das Ehrenamt "kaputt machen".
Abschließend dankte Lehmann den Mitarbeitern der Finanzverwaltung und den Mitgliedern des Kirchensteuerrates für die engagierte Arbeit. In seinen Dank schloss er die Pfarrgemeinden und alle Kirchensteuerzahler ein. Ohne sie könne die Kirche die vielen Aufgaben gar nicht wahrnehmen, und dies sei im Blick auf die Nachbarländer gar nicht selbstverständlich.
Sk (MBN)
Bonn/Mainz. Unter dem Titel "Der Mensch: sein eigener Schöpfer?" hat die Deutsche Bischofskonferenz jetzt eine Informationsbroschüre über bioethische Fragen herausgegeben. Der 20 Seiten starke Flyer wird vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn mit einer Startauflage von 500 000 Exemplaren landesweit verbreitet. Die belgischen Bischöfe haben bereits ihr Interesse signalisiert, den Text zu übernehmen. Ziel der Schrift ist es, in knapper Form im Bereich Gentechnik und Biomedizin über Fragen vorgeburtlicher Diagnostik, Gentechnologie am Menschen, Stammzellenforschung, Klonen, Heilen und Euthanasie zu informieren und Entscheidungshilfen anzubieten.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Mainzer Bischof Kardinal Karl Lehmann, erklärt einleitend in einer Zusammenfassung der Problematik: "Gentechnik und Biomedizin geben uns einen tiefen Einblick in die Zusammenhänge des Lebens. Sie schaffen bisher nicht gekannte Eingriffsmöglichkeiten in menschliches Leben: Hilfe, Heilen, Manipulation und Selektion liegen dabei dicht nebeneinander." Die Gesellschaft sei heute stärker herausgefordert als je zuvor, über Maß und Grenzen der Anwendung von Gentechnik und Biomedizin verantwortlich zu entscheiden, unterstreicht Lehmann. Gestützt auf die Einsichtsfähigkeit menschlicher Vernunft biete das biblisch-christliche Menschenbild dabei Orientierung und Hilfe. Die Deutsche Bischofskonferenz hatte sich im März 2001 mit ihrem Wort zu Fragen von Gentechnik und Biomedizin "Der Mensch sein eigener Schöpfer?" in die aktuelle Diskussion eingebracht. Das nun vorliegende Faltblatt knüpft an die Grundpositionen dieser Erklärung an. Dieses Wort der Bischöfe ist über die Bistümer und das Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz zu beziehen.
Hinweis: In gedruckter Form kann sie über die Pressestellen der Bistümer bzw. des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn bezogen werden: Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz Pressestelle, Postfach 2962 in 53019 Bonn. Telefon 0228 / 103 214, Fax 0228 / 103 254. E-Mail: pressestelle@dbk.de. Im Internet steht der Text unter http://www.dbk.de/.
Sk (MBN)
Mainz. Domkapellmeister Professor Mathias Breitschaft hat die soeben fertig gestellte Weihnachts-CD des Mainzer Domchores am Freitag, 14. Dezember, vor der Presse in Mainz vorgestellt und ein erstes Exemplar dem Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, überreicht. Die auf der CD dargebotenen Lieder und Instrumentalwerke gehören, wie Breitschaft betonte, zu den "Raritäten" weihnachtlicher Musik. Kardinal Lehmann erklärte, er freue sich darüber, dass der Domchor wieder eine Weihnachts-CD herausgebracht habe.
Der Domkapellmeister hob hervor, dass die neue CD auch die seit Jahren sehr gute Zusammenarbeit mit dem Mainzer Kammerorchester widerspiegele. Im Mittelpunkt der Einspielung stehen Weihnachtslieder des Mainzer Komponisten Peter Cornelius (1824-1874). Es gehört zur Arbeit des Mainzer Domchors, dass besonders begabte Jungen auch solistisch ausgebildet und gefördert werden. Dies wird gerade bei den Weihnachtsliedern von Cornelius deutlich, bei denen acht Knabensolisten mitwirken. "Die bis heute ungebrochene Popularität der von Cornelius auch gedichteten Lieder beruht nicht zuletzt auf der anrührenden Melodik, den wiegenden Rhythmen und der klangvollen Begleitung, die in der vorliegenden einfühlsamen Bearbeitung für Kammerorchester von Volker Müller einen ganz neuen Reiz entfaltet", schreibt die Musikwissenschaftlerin Gabriela Krombach im Begleitheft.
Neben den Liedern von Cornelius enthält die CD auch Chorwerke von Carl Loewe und Hermann Schroeder sowie Instrumentalstücke von Gabriel Fauré, Max Reger und Hector Berlioz. Als Solisten sind dabei zu hören: Susanne Stoodt (Violine), Helmut Menzler (Violoncello) sowie Renate Kehr und Marion Ludwig (Flöten).
Erhältlich ist die CD zum Preis von DM 30,- ab sofort in Mainz in der Dominformation (Markt 10), der Dombuchhandlung, dem Info-Laden des Bistums (Heiliggrabgasse) und der Geschäftsstelle des Domchores sowie später auch im Musikhandel.
Vertrieb: organo phon, Windesheim, Tel 06707 / 9110, Fax 06707 / 91111
Online- Bestellung: Mainzer Domchöre
Sk (MBN)
Mainz. Soeben ist die dritte Ausgabe der Mainzer "Domblätter" erschienen. Dieses "Forum des (1999 gegründeten) Dombauvereins Mainz e.V." informiert vor allem über die in diesem Jahr geleisteten Renovierungsarbeiten und die damit zusammenhängenden Erkenntnisse zur Baugeschichte des Domes. Der leitende Architekt für die Außenarbeiten an der Ostgruppe des Domes, Dr. Klaus Bingenheimer, unterstreicht in seinem Beitrag "Schmutz und Rost – Gips und Moos", dass es wichtig war, in einem ersten Schritt der Schadensuntersuchung festzuhalten, welche Steinmaterialien, Mauer- und Putztechniken in welchem Umfang und in welcher Verteilung am Bau anzutreffen sind.
Bingenheimer gibt eine Übersicht über die zum Teil bereits durchgeführten umfangreichen und vielfältigen Instandsetzungsarbeiten, die durch Steinmetzen, Klempner, Dachdecker und Putzer geleistet werden. Dom- und Diözesankonservator Dr. Hans-Jürgen Kotzur geht der Frage nach: "Wie rot wird der Dom?" und der Kunsthistoriker Dethard von Winterfeld wirft einen Blick auf die Geschichte des Mainzer Doms: "Steine zum Sprechen bringen".
Prof. Dr. Emil Hädler gibt einen Zwischenbericht über die Bauforschung am Dom. Dazu fertigte er in Zusammenarbeit mit Studentinnen der Kunstgeschichte an der Mainzer Universität und Studentinnen der Architektur an der Fachhochschule Mainz farbige Kartierungen. Diese Bestandsaufnahmen wurden von Professor Winterfeld begleitet und unterstützt. In einem Fazit teilt er mit, dass sich insgesamt – abgesehen von den beiden romanischen Hauptbauphasen Willigis/Bardo bzw. Heinrich IV. – seit Mitte des 19. Jahrhunderts rund acht Maßnahmen an der Fassade der Ostgruppe fassen und kartieren lassen. Dazu gehören die Neugestaltung der gesamten Ostgruppe des Domes 1870, die Fundamentunterfangung an den östlichen Flankentürmen 1925, die Erneuerung der Dachkonstruktion 1950 und die Außenrenovierung anlässlich der Jubiläumsfeiern 1000 Jahre Mainzer Dom 1970-1975.
In einem weiteren Beitrag berichtet Domkonservator Kotzur über die Instandsetzung der Nassauer Kapelle. Prof. Dr. Hermann Kurzke, der die "Domblätter" redigiert, schreibt im Editorial, dass die Nassauer Kapelle wie eine "Perle in der Muschel" unter dem Ostchor des Domes liegt. Er verbindet damit eine weihnachtliche Betrachtung zur Gottheit und Menschheit Jesu. Kurzke stellt die Aufführung des Oratoriums "Christus" von Franz Liszt als grandioses Ereignis im zu Ende gehenden Jahr besonders heraus. Das Benefizkonzert (am 20.9.2001) war durch eine Spende der Landesbank Rheinland-Pfalz ermöglicht worden. Dieses Werk für Chor, Orchester, Orgel, Solostimmen und einen Sprecher sei fast nie zu hören "weil es zu groß ist, zu viel verlangt an Einsatz, Aufwand, Raum, Zeit und Geld". Kardinal Karl Lehmann habe es sich nicht nehmen lassen, die lateinischen Zwischentexte "in höchst eigener Person einzusprechen", unterstreicht Kurzke. In einer ausführlichen Chronik listet Kurzke darüber hinaus die wichtigsten Initiativen des Dombauvereins und die daraus gewonnenen Spendenergebnisse seit November 2000 auf.
Domkapellmeister Mathias Breitschaft berichtet in dem Heft über das Singen im Mainzer Domchor. Pfarrer Dr. Franz-Rudolf Weinert erklärt die "Sprache der Domglocken". Besonders bereichert wird diese Ausgabe der "Domblätter" auch durch einen Bericht von Uwe Ruberg über das Begräbnis des mittelalterlichen Lyrikers Frauenlob im Domkreuzgang und durch den Abdruck des Gedichts von Carl Zuckmayer "Beim Anblick des Mainzer Domes" und seiner Interpretation durch Erwin Rotermund.
Hinweis: Domblätter 3/2001. Forum des Dombauvereins Mainz e.V. Verlag Philipp von Zabern. Mainz 2001, 100 Seiten mit zahlreichen Farbbildern. DM 14,-
Als besondere Gabe an die Mitglieder des Dombauvereins versandte der Vorstand in diesem Jahr auch die neueste Ausgabe der von der Landesbank Rheinland-Pfalz (LRP) herausgegebenen Zeitschrift "Lebendiges Rheinland-Pfalz". Die Ausgabe ist dem Thema gewidmet: "Der Mainzer Dom im Wandel der Zeit". In diesem ersten Band beschreibt Dethard von Winterfeld die Wandlungen im äußeren Erscheinungsbild des Domes, gibt einen Überblick über die Baugeschichte und liefert eine Bestandsaufnahme zur aktuellen Bauforschung. Der für das Frühjahr 2002 vorgesehene zweite Band zum Thema "Der Mainzer Dom im Wandel der Zeit" wird sich mit dem Inneren des Domes befassen. Hauptautor wird Dom- und Diözesankonservator Dr. Hans-Jürgen Kotzur sein.
Der Chefredakteur der Zeitschrift, LRP-Pressesprecher Jürgen Pitzer, schreibt zur Zielsetzung der Veröffentlichung: "Uns interessiert die Frage, wie sich der Dom im Laufe der rund 1000 Jahre seines Bestehens verändert hat, genauer die Architektur und die Innenausgestaltung. Aus beiden Perspektiven ergibt sich im Zeitraffer unserer komprimierten Darstellung ein teilweise verblüffendes Wandlungsbild", unterstreicht er. Bei der Entdeckungsreise durch die Zeit "nutzen wir den durch unsere Experten wissenschaftlich abgesicherten Fakt, den wir durch Fantasie und Imagination veranschaulichen und teilweise spekulativ auch ergänzen", schreibt Pitzer.
Der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, geht im Vorwort des ersten Bandes auf Wandel und Kontinuität ein: "Woran lässt sich das in Rheinland-Pfalz und seiner Landeshauptstadt besser ablesen, als am Hohen Dom, der dem heiligen Martin geweiht ist?" Der Dom sei ein Gebäude, das gerade durch seine Dauer und Standfestigkeit fasziniere und anziehe. In einer Zeit der Schnelllebigkeit und Kurzatmigkeit tue es gut, einen Ort zu haben, in dem schon seit Jahrhunderten unzählige Menschen zur Ruhe gekommen seien.
Gleichzeitig aber sei der St. Martinsdom auch ein Ort der Veränderung und Entwicklung. "Die Jahrhunderte und ihre Denk- und Glaubensvorstellungen haben ihre Spuren hinterlassen: in den Türmen und Portalen, den Kapellen, Altären, Grabdenkmälern, den Bögen und Kapitellen kommt etwas von der religiösen Vielfalt unterschiedlicher Epochen zum Ausdruck", stellt Lehmann fest.
Hinweis: Der Mainzer Dom im Wandel der Zeit. Band I. Lebendiges Rheinland-Pfalz. Zeitschrift für Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur Heft II-IV / 2001. Hrsg. von der Landesbank Rheinland-Pfalz. 28 Seiten im DIN A 4-Format mit einigen Abbildungen in Farbe und Schwarz-Weiß. Im Handel nicht erhältlich.
Sk (MBN)
Mainz. Mit einem Glückwunschschreiben zum 60. Geburtstag hat der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, die Verdienste des Ökumene-Beauftragten des Bistums Mainz, Prälat Dr. Klaus-Leo Klein, gewürdigt. "Sie dürfen auf vieles zurückblicken, was Ihnen im Lauf Ihres priesterlichen Lebens geglückt ist und viele andere bereichert hat", schreibt der Bischof.
Lehmann erinnert daran, dass Klein als Kaplan in Seligenstadt, dann als Religionslehrer in Bensheim wertvolle Erfahrungen für sein späteres Wirken gesammelt habe. Schließlich habe er die Hochschulseelsorge in Gießen aufgebaut. Dies sei in der Diaspora keine leichte Aufgabe, stellt er fest. Kleins gründliches theologisches Studium mit der Dissertation sei ein gutes Fundament gewesen, um ihn vor 14 Jahren zum Leiter der Referate "Hochschulgemeinde" sowie "Ökumene und nichtchristliche Religionsgemeinschaften" im Bischöflichen Ordinariat und für das ganze Bistum zu berufen. Darin leiste Klein stets eine sensible und differenzierte Arbeit, lobt der Kardinal und unterstreicht: "Die anderen Konfessionen und Kirchen haben ihren großen Einsatz immer gewürdigt." Darüber hinaus gebühre Klein auch Dank für seine zehnjährige Mitwirkung im Rundfunkrat des früheren Südwestfunks für die Diözesen Mainz und Speyer. Auch für sein Mitwirken als Dompräbendat und im Domstift sei ihm zu danken, fügt Lehmann hinzu.
Klaus-Leo Klein wurde am 10. Dezember 1941 in Trier geboren und am 18. Dezember 1971 in Mainz durch Bischof Dr. Hermann Volk zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren in der Basilikapfarrei in Seligenstadt und Promotion zum Doktor der Theologie wirkte Klein zwei Jahre als Religionslehrer an den Gymnasien in Bensheim. 1977 berief ihn Kardinal Volk als Hochschulpfarrer nach Gießen. Zehn Jahre später wurde er Ökumene-Beauftragter des Bistums und übernahm zugleich die Leitung der Hochschulseelsorge in der Diözese Mainz. Daneben vertrat er von 1988 bis 1998 die Diözesen Mainz und Speyer im Rundfunkrat des Südwestfunks. Für seine Verdienste wurde er mit den Päpstlichen Ehrentiteln Monsignore (1992) und Päpstlicher Ehrenprälat (1998) geehrt. Dem Domstift gehört Klein seit 1996 als Dompräbendat an.
Sk (MBN)
Mainz. Kardinal Karl Lehmann hat am Samstag, 15. Dezember, dem ältesten Priester seiner Diözese, Geistlicher Rat Alois Tille, im Bruder Konrad-Stift in Mainz zum 100. Geburtstag gratuliert. Es sei auch für ihn eine große Freude, diesen außerordentlichen Tag erleben zu können, bekannte der Kardinal. Es sei das erste Mal in seiner mehr als 18-jährigen Amtszeit als Bischof, dass in seinem Bistum ein Priester dieses gesegnete Alter erreicht habe.
Zusammen mit dem Kardinal gratulierten dem Jubilar Generalvikar Dr. Werner Guballa, Offizial Dr. Peter Hilger und Personaldezernent Domkapitular Dietmar Giebelmann. Zum gemeinsamen Frühstück, zu dem die Generaloberin der Marienschwestern, Sr. Gertrudis Treiber, eingeladen hatte, hieß der Kardinal weitere Priester, die mit dem Bruder Konrad-Stift und Alois Tille eng verbunden sind, herzlich willkommen, unter ihnen Prälat Dr. h.c. Walter Seidel, sowie Verwandte des Jubilars, die von weither aus Wuppertal, Erlangen und Landshut angereist waren.
In einer kurzen Ansprache erklärte Kardinal Lehmann, Alois Tille habe Grund dafür, Gott zu danken, dass er trotz zweier Weltkriege und der Vertreibung unversehrt geblieben sei. In der Mitte seines Lebens sei er aus seiner Heimat im Sudetenland herausgerissen worden. Dann habe der Priester aus der Erzdiözese Prag im Bistum Mainz eine neue Heimat gefunden. Als "Lokalkaplan" in Groß-Bieberau (Dekanat Dieburg) habe er viel für die Aufnahme und Integration der Heimatvertriebenen getan. Zugleich dankte der Bischof ihm dafür, dass er bis vor sieben Jahren noch täglich im Offizialat mitgearbeitet hat.
Der Jubilar sagte in seiner Erwiderung, sein 100. Geburtstag sei ein Tag, um Gott zu danken. Die Vorsehung habe ihn Wege geführt, von denen er in jungen Jahren nicht einmal geträumt habe. Er habe auch vielen Menschen zu danken, "die mir ihre Güte und ihr Wohlwollen geschenkt haben", sagte Tille und erinnerte daran, dass die evangelische Gemeinde in Groß-Bieberau ihm in den ersten Jahren ihre Kirche zur Verfügung gestellt hatte. "Für einen Priester ist es das größte Geschenk, dass er sein Amt ausüben darf", betonte Tille und versprach, er werde alle in seine Fürbitten einschließen.
Am Nachmittag feierte Tille in der Hauskapelle die Eucharistie in Konzelebration mit den emeritierten Dompräbendaten David Nikolaus Becker und Msgr. Dr. Günther Duffrer sowie Pfarrer i.R. Peter Henning Roth. Zu den Mitfeiernden gehörte auch eine Delegation aus Groß-Bieberau. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von zwei Verwandten des Jubilars, Schwester Angela Heilek, Gemünden, die dem Orden der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz angehört, an der Orgel, und Frau Dr. Hildegunde Kirschner, Erlangen, Gesang. Als besonderes Geburtstagsgeschenk boten sie das "Ave Maria" von Cherubini und Antonin Dvoraks Psalmenvertonung "Der Herr ist mein Hirte" dar.
Sk (MBN)
Mainz/Darmstadt/Bensheim. Drei Geistliche des Bistums Mainz, die am 6. Januar 1937 durch Bischof Dr. Albert Stohr im Mainzer Dom zu Priestern geweiht wurden, feiern am Sonntag, 6. Januar 2002, ihr Eisernes Weihejubiläum: der emeritierte Theologieprofessor Prälat Dr. Adolf Adam, Mainz, der Religionslehrer Oberstudienrat i.R. Georg Feigel, Darmstadt, und der frühere Domorganist Monsignore Heino Schneider. Die heutigen Jubilare traten ihren Seelsorgedienst in einer Zeit an, in der die Kirchenverfolgung durch das Nazi-Regime einen ersten Höhepunkt erlebte und das priesterliche Wirken besonderen Bekennermut erforderte.
Adolf Adam wurde am 19. März 1912 in Mühlheim-Dietesheim geboren. Nach Abschluss des Theologiestudiums wurde er am 6. Januar 1937 in Mainz zum Priester geweiht. Seine erste Kaplansstelle trat er am 1. Februar 1937 in Mainz-Kostheim-St. Kilian an. Während des Krieges wirkte er weiterhin als Kaplan in Ober-Mörlen, Heppenheim/Bergstraße und Lorsch. In den Jahren der Nazi-Herrschaft wurde er mehrfach wegen seiner Jugendarbeit und kritischer Äußerungen verhört, einmal sogar für drei Wochen (1941) in "Schutzhaft" genommen. Vor der Überführung aus dem Gießener Gefängnis ins KZ-Dachau bewahrte Adam ein in Darmstadt inhaftierter Mitbruder, Kaplan Josef Gremm aus Viernheim, der seine Akten unter hohem persönlichen Risiko verbrannte. Über seine damalige Einstellung sagt Adam: "Bischof Stohr, der Zielscheibe für zahllose Anfeindungen war, hat manches mutige Wort gesprochen. Das war für uns Orientierung."
Nach dem Krieg berief Bischof Stohr Adolf Adam als Religionslehrer an das Schlossgymnasium in Mainz. Diese Aufgabe nahm er 14 Jahre wahr und wirkte in dieser Zeit nebenamtlich auch – jeweils für einige Jahre – als Gefängnisseelsorger, Stadtjugendpfarrer, Diözesankaplan im Bund Neudeutschland und als Seminarleiter für Lehramtskandidaten. Daneben wurde er mit einer Arbeit über das Firmsakrament bei Thomas von Aquin und Bonaventura zum Doktor der Theologie promoviert (1956) und habilitierte sich drei Jahre später an der Universität im Fach Pastoraltheologie.
Ein Jahr später folgte Adam dem Ruf der Johannes Gutenberg-Universität Mainz auf den Lehrstuhl für Praktische Theologie. Dieser umfasste damals bis zu seiner Teilung im Jahr 1970 neben Liturgiewissenschaft und Predigtlehre (Homiletik), die Adam bis zu seiner Emeritierung 1977 vertrat, auch noch die Fächer Religionspädagogik und Katechetik. Als theologischer Autor hat Adam sehr viele Bücher, insbesondere zu Themen der Liturgie, geschrieben und diese Tätigkeit auch nach seiner Emeritierung fortgesetzt. Es gehört zu seinen Kernanliegen, zum Verständnis der Gottesdienste im liturgischen Jahr beizutragen, darunter das Standardwerk "Grundriss Liturgie" (1985). Überregional stark beachtet wurde auch sein Büchlein zur "Ethik der Jagd" (1995). Adam wird ein festliches Dankamt am Sonntag, 6. Januar, um 17.00 Uhr, in der Pfarrkirche St. Martin in Mainz-Finthen feiern. Anschließend ist ein Empfang im Gemeindezentrum.
Georg Ludwig Feigel wurde am 2. März 1912 in Darmstadt geboren und nach seinem Theologiestudium am 6. Januar 1937 in Mainz zum Priester geweiht. Zunächst wirkte er als Kaplan in Mainz-St. Bonifaz, Dorn-Assenheim und Lorsch. Von Mai bis Oktober 1941 war er zum Wehrdienst eingezogen. Danach kehrte er im Dezember 1941 in den Seelsorgedienst zurück und war weiterhin Kaplan in Lorsch, anschließend in Gießen (seit 1943) und Darmstadt-St. Fidelis. 1947 berief Bischof Stohr ihn als Religionslehrer nach Bensheim. Hier wirkte er fast 30 Jahre als Religionslehrer, Jugendseelsorger und Schulseelsorger. 1976 trat er als Oberstudienrat in den Ruhestand. Seit einigen Jahren lebt er in seiner Heimatstadt im Altersheim. Neben seiner Tätigkeit am Alten Kurfürstlichen Gymnasium wirkte Feigel in der Pfarrseelsorge in Bensheim-St. Georg mit. Feigel hielt viele Vorträge und Einkehrtage vor allem auch in Klöstern und für Geistliche Gemeinschaften. Seinen Dankgottesdienst wird der Jubilar am 6. Januar um 15.00 Uhr in der Hauskapelle des Altenheimes St. Josef in Darmstadt feiern.
Heino (Heinrich) Schneider wurde am 27. August 1910 in Offenbach/Main geboren. Er galt schon früh als begabter Klavier- und Orgelspieler und war schon mit 12 Jahren häufig an der Orgel seiner Heimatkirche St. Marien in Offenbach zu finden. Während des Theologiestudiums im Mainzer Priesterseminar konnte er das Klavier- und Orgelspiel fortsetzen. Am 6. Januar 1937 wurde er in Mainz zum Priester geweiht.
Zunächst wirkte Schneider als Kaplan in Bürstadt. In dieser Zeit fuhr er alle 14 Tage nach Mainz zur kirchenmusikalischen Weiterbildung. Als der damalige Domorganist Friedrich Lennert unerwartet starb, trat Schneider schon 1940 dessen Nachfolge an. Daneben war er Pfarrverwalter in Ginsheim und gab Religionsunterricht in Mainz. Schneider schrieb neben seiner Organistentätigkeit am Dom zahlreiche Werke für Orgel und Bläser. Heino Schneider spielte 45 Jahre lang von Februar 1940 bis zum Eintritt in den Ruhestand im September 1985 als Dompfarr- und Domstiftsorganist an jedem Sonn- und Feiertag bei den Gottesdiensten im Dom St. Martin in Mainz die Orgel, ohne auch nur ein einziges Mal wegen Krankheit zu fehlen. In gleicher Treue feierte er 50 Jahre lang jeden Donnerstag mit den Klarissen-Kapuzinerinnen von der Ewigen Anbetung in Mainz eine Andacht.
Besondere Verdienste um die Kirchenmusik erwarb sich Schneider durch die Gründung des Diözesanverbandes der Bläserchöre im Bistum Mainz nach dem Mainzer Katholikentag von 1948. Rund 30 Jahre lang war Schneider Präses dieses in den deutschen Bistümern bis heute einmaligen Verbandes. Neben seiner Tätigkeit als Kirchenmusiker war der Jubilar, der von 1953 bis zu seiner Emeritierung auch Dompräbendat war, zugleich über viele Jahre Messweinreferent im Bischöflichen Ordinariat und Notar am Bischöflichen Offizialat (Diözesangericht). Aus gesundheitlichen Gründen wird Schneider seinen Dankgottesdienst am 6. Januar im kleinen Kreis zu Hause feiern.
Sk (MBN)
Mainz. Im traditionellen "Domkonzert vor Weihnachten" kommt in diesem Jahr am Sonntag, 23. Dezember, das "Weihnachtsoratorium" von Johann Sebastian Bach mit allen sechs Kantaten zur Aufführung. Mitwirkende sind unter Leitung von Domkapellmeister Prof. Mathias Breitschaft der Mainzer Domchor, die Domkantorei St. Martin und das Mainzer Kammerorchester. Von 16.30 bis 18.00 Uhr singt der Domchor die Kantaten 1-3. Um 19.30 Uhr beginnt der zweite Teil mit den Kantaten 4-6, die von der Domkantorei St. Martin, Mainz, dargeboten werden. Als Solisten wirken mit: der bei den Limburger Domsingknaben ausgebildete Christoph Prégardien (Tenor), Julia Bauer (Sopran), Alison Browner (Alt) und Alexis Wagner (Bass). Wie Prégardien wirkt Wagner erstmals bei einem Mainzer Domkonzert mit.
Der Eintritt ist wie gewohnt frei. Nach der Aufführung wird an den Domausgängen um eine Spende gebeten.
Sk (MBN)
Mainz. Der Mainzer Domchor wirkt am zweiten Weihnachtstag, 26. Dezember, in der Musiksendung "Klassisch!" des Zweiten Deutschen Fernsehens mit. Die von der Schauspielerin Senta Berger moderierte Musiksendung dauert von 19.15 bis 20.15 Uhr. Der Domchor wird "Adeste fideles" von Carl Thiel, das "Ave Verum" von W.A. Mozart und das "Jauchzet, frohlocket!" aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach darbieten.
Weitere Mitwirkende in der Klassikgala sind der weltberühmte Klarinettist Giora Feidman, der Werke von Mozart und Klezmer-Musik spielt, die Sopranistin Lucia Aliberti, die verschiedene Opernarien singen wird, der Trompeter Hakan Hardenberger und der weltberühmte Tenor José Curá sowie Montserrat Caballé und Susan Graham. Es spielen die Münchner Symphoniker. Die musikalische Gesamtleitung hat der Dirigent Pierre Ponnelle.
Die Aufzeichnung der Sendung fand am 7./8. Dezember 2001 in den Bavaria-Filmstudios in München statt. Die Mitglieder des Mainzer Domchores waren begeistert, in der ursprünglich von Justus Frantz ins Leben gerufenen Konzertreihe mit klassischer Musik, mit hochkarätigen Musikern der internationalen Spitzenklasse auftreten zu können. Danach folgten sie einer schon lange ausgesprochenen Einladung des Abtes der Benediktinerabtei von Andechs und München-St. Bonifaz, P. Odilo Lechner, und sangen am Sonntagvormittag um 10.00 Uhr im Festhochamt der St. Bonifaz-Kirche.
Sk (MBN)
Mainz. Auch in diesem Jahr bleibt der Mainzer Dom am Silvesterabend, 31. Dezember, bis nach Mitternacht geöffnet. Zum ersten Mal war die Einladung zu Besinnung, Gebet, Musik und Gespräch unter dem Titel "Offener Dom" zum Jahreswechsel 1999/2000, d.h. zur Eröffnung des Heiligen Jahres, ergangen.
Der Abend beginnt mit einer festlichen Jahresschlussfeier mit dem Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, der auch die Predigt hält. Musikalisch gestaltet wird der Wortgottesdienst von der Domkantorei St. Martin unter Leitung von Domkapellmeister Prof. Mathias Breitschaft und Domorganist Albert Schönberger. Beim anschließenden "Offenen Dom" sind geistliche Impulse in Wort und Musik jeweils zur vollen Stunde vorgesehen. Sie werden ökumenisch gestaltet von den Kirchengemeinden in der Stadt Mainz, dem Evangelischen Stadtkirchenpfarramt und dem Katholischen Pfarrverband Mainz-Innenstadt. Als musikalische Elemente sind Orgelspiel, Panflöte und Gesang vorgesehen, daneben außerhalb der vollen Stunde auch weitere meditative Musikimpulse. Ansonsten ist genügend Raum zum stillen Gebet und zur Meditation.
Durchgängig gibt es die Möglichkeit zum Gespräch im Ostchor des Domes. Die Gotthardkapelle steht als Ort der Stille zur Verfügung. Gebetsanliegen können die Gläubigen auch in ein Fürbittbuch eintragen, das am Katholikentagskreuz vor dem Bischofsportal ausgelegt wird. Die Fürbitten werden in die Jahresschlussfeier um 23.45 Uhr eingebracht. Die liturgische Leitung dieses Wortgottesdienstes haben von katholischer Seite Generalvikar Prälat Dr. Werner Guballa und Stadtdekan Heinz Schmitz, von evangelischer Seite Stadtkirchenpfarrer Rainer Beier und die Pfarrerin der St. Johannis-Gemeinde, Dr. Bettina Opitz-Chen. Eine Rolle spielt beim "Offenen Dom" auch die Bibel, das Wort Gottes. Im linken Seitenschiff werden die wertvolle, bebilderte Bibel des Dekanates sowie weitere Bibeln ausliegen und zur stillen Lesung einladen. Ebenso werden ein Bibelleseplan, die Jahreslosung und Schreibgerät für Notizen ausgelegt. Nach Mitternacht ist zum gemeinsamen Anstoßen auf das neue Jahr 2002 vor der St. Johanniskirche eingeladen.
Sk (MBN)
Mainz. Am Neujahrstag überträgt die ARD im ersten Fernsehprogramm von 12.15 bis 13.00 Uhr einen ökumenischen Gottesdienst aus der St. Stephanskirche in Mainz. Der Gottesdienst hat das Thema "Vision 2002 – Europa ist mehr als der Euro". Dazu heißt es in der Ankündigung der Kirchen: "Am Tag der Euro-Einführung fragen wir nach der geistigen Währung Europas und nach dem Beitrag der Christen für die zukünftige Gestalt dieses Kontinents."
Die St. Stephanskirche mit ihren berühmten biblischen Bildern von Marc Chagall ist für diesen Europa-Gottesdienst besonders geeignet. Die mittelalterliche Reichs- und Friedenskirche ist nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer vielbeachteten Stätte der Versöhnung und der Ökumene geworden. Die französischen Besatzer haben das stark zerstörte Gotteshaus vor dem Abriss bewahrt und geholfen, es wieder aufzubauen. Durch die Bilder des jüdischen Malers aus Russland, der in Frankreich lebte, wird die Versöhnung zwischen Ost und West sowie die zwischen Juden und Christen in besonderer Weise gefördert.
In dem im Fernsehen live übertragenen Gottesdienst am 1. Januar zeigt der Politiker Dr. Heiner Geißler MdB auf, was das Christentum zum heutigen Europa beigetragen hat. Liturgisch geleitet wird der Gottesdienst von Pfarrerin Mechthild Werner, Groß-Zimmern, und Pfarrer Stephan Wahl, Saarbrücken, die beide schon häufig das "Wort zum Sonntag" am Samstagabend in der ARD gesprochen haben.
Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst durch Thomas Gabriel und sein Ensemble. Der Seligenstädter Regionalkantor hat eigens für diesen Gottesdienst verschiedene Stücke komponiert, darunter eine Motette "Seligpreisung". Diese Motette greift den biblischen Grundtext der Seligpreisungen Jesu auf, die im Mittelpunkt des Gottesdienstes stehen. Die Musik Gabriels mit seinem Ensemble aus Chor und Instrumentalisten verwendet Elemente der Gregorianik, der Klassik und des Jazz. Dabei wird deutlich, dass die europäische Musik in der Gregorianik ihren Ursprung hat.
Die Musik zu den Seligpreisungen wird auch tänzerisch durch Katja Erdmann-Rajski umgesetzt. In einem liturgischen Tanz zeigt sie auf, dass Jesus besonders den Armen, den Trauernden, den Gewaltlosen, den nach Gerechtigkeit Hungernden, den Barmherzigen, den Menschen reinen Herzens, den Friedensstiftern und den um ihres Glaubens willen Verfolgten das Glück des Himmels verheißt. Der Himmel wird bei diesem Tanz durch ein zwölf Meter langes blaues Tuch symbolisiert, das sozusagen vom Altar fließt und in die tänzerische Bewegung einbezogen ist. Es soll deutlich werden, dass der Himmel der Seligpreisungen sich auch über Europa wölbt. Die europäische Dimension dieses Gottesdienstes wird auch darin sichtbar, dass Christen aus sechs europäischen Ländern stellvertretend für alle Länder Europas in ihrer Muttersprache einen Neujahrsgruß sprechen und in deutscher Sprache die Fürbitten vortragen.
Die ARD überträgt jetzt seit 2000 zum dritten Mal live einen ökumenischen Gottesdienst zum Neujahrsfest. In den beiden vergangenen Jahren kam die Live-Übertragung aus Berlin. Die Kirchen laden alle Christinnen und Christen in der Stadt und im Mainzer Umland herzlich zu diesem ökumenischen Neujahrs-Gottesdienst in die St. Stephanskirche ein. Federführend bei der Vorbereitung waren die Rundfunkbeauftragten der Kirchen beim Landesfunkhaus des SWR-Mainz, Annette Bassler (Evangelische Kirche in Hessen und Nassau) und Günther Gremp (Bistum Mainz)
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Mainz. Das Bildungswerk der Diözese Mainz ist zum vierten Mal bei der alljährlichen "Hochzeitsmesse" vertreten, die am 5./6. Januar in der Mainzer Rheingoldhalle stattfinden wird. "Was wäre eine Hochzeitsfeier ohne kirchliche Trauung? Hochzeit ist ein Fest für Leib und Seele", heißt es in der Ankündigung des Bildungswerks. An dessen Stand gibt es vielfältige Anregungen und Informationen rund um die kirchliche Trauung. Alle Paare (junge, wie auch "bewährte") sind mit ihren Fragen herzlich willkommen. Kompetente Mitarbeiter/innen stehen den Ratsuchenden zur Verfügung.
Von der Wahl der geeigneten Kirche bis hin zur Gestaltung des Gottesdienstes kann hier alles in Ruhe besprochen werden. Auch ein Geistlicher steht zum Gespräch bereit. Bücher und Checklisten enthalten wertvolle Tipps, damit am "schönsten Tag im Leben" alles glatt läuft.
Hinweis: Weitere Informationen zu Seminarangeboten des Bildungswerks der Diözese Mainz sind erhältlich im Internet unter: www.bildungswerk-dioezese-mainz.de oder direkt beim Referat Ehe- und Familienbildung, Grebenstr. 24 – 26, 55116 Mainz. Brigitte Wulf, Tel. (0 61 31) 253-287, Sylvia Fitzi (Sekretariat), Tel. (0 61 31) 253-278 per E-Mail: bw.ehe-fambildung@bistum-mainz.de
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