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Mainz. Über ihren künstlerischen Werdegang sowie über das moderne Musikgeschäft berichtete die Pianisten Ragna Schirmer beim Aschermittwoch der Künstler und Publizisten am Mittwoch, 6. Februar, in der Bistumsakademie Erbacher Hof in Mainz. Schon als Kind und Jugendliche sei ihre Liebe zur Musik und zur Bühne sehr groß gewesen. Zudem habe sie das Glück gehabt, gleich von Anfang an gute Lehrer gehabt zu haben. „Ich wurde in bestmöglicher Form gefördert“, sagte Schirmer.
Bereits mit 16 Jahren wurde Schirmer, die 1972 in Hildesheim geboren wurde, von dem renommierten Klavierpädagogen Professor Karl-Heinz Kämmerling unterrichtet, der der zweite Gesprächspartner des Abends war. Schirmer bezeichnete es als unerlässlich, dass auch Kinder „Spaß an der Vertiefung“ bei einem Musikstück hätten. Sie habe die Sorge, dass das ernsthafte Arbeiten, die Verbindlichkeit immer mehr verloren gehe. „Es ist nicht immer nur alles Spaß und Spiel“, sagte Schirner. Die technischen Grundlagen des Klavierspiels, die man sich als junger Mensch aneigne, könnten später nur schwer wieder aufgeholt werden. Gleichzeitig bemängelte sie den zunehmenden Personenkult in der Musikindustrie. „Es steht immer mehr der Künstler, und nicht das Musikstück im Mittelpunkt“, betonte Schirner, die auch als Professorin an der Musikhochschule Mannheim tätig ist.
Als wichtig bezeichnete es Schirner zudem, dass junge Musiker an Musikwettbewerben teilnehmen. „Dies schult die Selbstwahrnehmung ungeheuer“, sagte sie. „Durch den Vergleich mit anderen bekomme ich Auskunft darüber: Wo stehe ich? Lohnt sich der eingeschlagene Weg?“ Sie selbst habe auch immer der „sportive Gedanke“ der Wettbewerbe gereizt, berichtete die Pianistin, die bereits zweimal den Internationalen Bach-Wettbewerb in Leipzig gewonnen hat. Eine Wettbewerbsteilnahme zeige außerdem, ob man Belastungssituationen gewachsen sei: „Wenn eine Stelle im Wettbewerb auf den Punkt klappen soll, muss sie zu Hause zehn Mal klappen“, sagte Schirner. Sie habe bei Kämmerling unter anderem gelernt, wie man richtig üben müsse.
Als weiteres Merkmal seines pädagogischen Arbeitens nannte Kämmerling „die Arbeit am Klang“. Kern des Unterrichtens sei es, den richtigen Klang zu finden – den Klang, „hinter dem mehr steht als der Ton“, sagte er. Als Lehrer müsse man die Geduld aufbringen, dass ein junger Musiker den Klang, der zu einer musikalischen Stelle gehört, findet. Dazu brauche es natürlich die richtige Technik, da „künstlerische Ideen sonst nicht verwirklicht werden können“. Als Voraussetzung für den Musikerberuf nannte Kämmerling ein „enormes Talent“, das „richtig und ausdauernd“ gefördert werden müsse.
Befragt wurden Schirmer und Kämmerling von Peter Stieber, SWR2-Musikchef Rheinland-Pfalz, und Sabine Fallenstein, SWR2-Musikredakteurin. Der Direktor des Erbacher Hofes, Professor Peter Reifenberg, hatte zu Beginn die rund 400 Gäste im Kettelersaal begrüßt. Der traditionelle Aschermittwoch der Künstler und Publizisten stand in diesem Jahr unter der Überschrift „Jünger, schneller, schöner? – Lebenswege im internationalen Musikgeschäft“.
Vor dem Gespräch im Erbacher Hof hatte der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, im Mainzer Dom einen Gottesdienst mit Austeilung des Aschenkreuzes gefeiert. In seiner Predigt unterstrich Lehmann, dass der Aschermittwoch der Künstler ein „wichtiger Ort der Begegnung von Kultur und Glauben“ sei. Glauben und Kultur gehörten zusammen, denn kulturloser Glaube drohe, „auf sich selbst zurückzufallen“, sagte der Kardinal. Es sei schädlich für den Glauben, wenn er sich schwer tue mit der Gegenwart. Darum sei es für den Glauben wichtig, auf die Fragen der Menschen zu hören und Antworten auf die „Herausforderungen unserer Zeit“ zu finden.
Zu Beginn des Gottesdienstes hatte Lehmann an Prälat Nikolaus Reinhardt erinnert, der am Aschermittwoch-Nachmittag im Alter von 81 Jahren verstorben war. Der Kardinal bezeichnetet den langjährigen Regens des Priesterseminars und Personaldezernenten des Bistums Mainz als „großen Priester unserer Diözese“.
am (MBN)
Mainz. Eine Rabanus Maurus-Skulptur von Adam Winter ist in der vergangenen Woche an einem Gebäude der bischöflichen Dotation in Mainz (Domstraße/Ecke Grebenstraße) angebracht worden. Das hat Dom- und Diözesankonservator, Dr. Hans-Jürgen Kotzur, am Freitag, 1. Februar, mitgeteilt. Die 2,50 Meter große Skulptur „Rabanus Maurus als Lehrer“ wurde 1952 vom Mainzer Bildhauer Adam Winter geschaffen und ist aus insgesamt elf hohlen Ton-Blöcken gearbeitet. Ehemals war sie am Rabanus-Maurus-Kinderhort, einem Gebäude der Caritas in der Mainzer Wilhelmiterstraße, angebracht. Für die Sonderausstellung „Rabanus Maurus“ im Dommuseum im Jahr 2006 wurde sie in den Mittelpunkt einer Rauminstallation gerückt.
Nach dem Verkauf des Caritasgebäudes, das zuletzt als Erziehungsberatungsstelle des Caritasverbandes Mainz genutzt worden war, wurde auf Initiative von Kotzur, in Absprache mit Diözesencaritasdirektor Domkapitular Hans-Jürgen Eberhardt und mit Unterstützung von Domdekan Heinz Heckwolf, der neue Standort für die Figur bestimmt. Die Plastik ist nach wie vor Eigentum der Caritas. Angebracht wurde die Skulptur von Mitarbeitern der Dombauhütte, die eine neue Konsole herstellten und Montage und Verfugung der Bauplastik vornahmen.
Die Besonderheit dieser Skulptur ist die von Winter entwickelte Ikonographie. Rabanus Maurus (780-856) werde von Winter nicht als Abt oder Erzbischof dargestellt, sondern als von Kindern umringter Mönch mit einer Tafel, schreibt Kotzur. Auf der Tafel ist der Titel des bekannten Hymnus „Veni creator spiritus“ zu lesen. Winter zeige Rabanus, der Abt in Fulda und Erzbischof von Mainz und außerdem einer der bedeutendsten Gelehrten zur Zeit der Karolinger war, als Lehrer - angelehnt an den seit dem 19. Jahrhundert populären Ehrentitel des Rabanus als „Praeceptor Germaniae“ („Lehrer der Deutschen“), schreibt Kotzur.
tob (MBN)
Mainz. „Christsein und Humor, Christsein und Lachen - das gehört zusammen." Das sagte der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, am Sonntag, 3. Februar, bei einer Eucharistiefeier mit den Mitgliedern der Mainzer Fastnachtskorporationen und -vereine im Mainzer Dom. Der Christ wisse sich von Gott angenommen, und das gebe ihm ein Urvertrauen: „Was auch geschehen mag: Gott ist der Stärkere, Gott hat den längeren Atem", sagte Heckwolf. Der Fastnachtsgottesdienst fand in diesem Jahr zum zwölften Mal statt.
Der Christ müsse nicht an seinen Grenzen verzweifeln, weil er wisse, „dass Gott dem Begrenzten Weite schenkt, dass er dem Kleinen Größe gibt“. Darum könne der Christ auch im Tal der Tränen mit einer Träne im Auge lächelnd dem Leben zustimmen. Wörtlich sagte Heckwolf: „Humor ist das umgekehrt Erhabene. Er erniedrigt das Große, um ihm das Kleine an die Seite zu setzen, und er erhöht das Kleine, um ihm das Große an die Seite zu setzen.“ Der Domdekan erinnerte an die biblische Erzählung von David, der mit Kieselstein und Steinschleuder den mächtigen Riesen Goliath besiegte.
Weiter sagte er: „Gott zeigt Humor durch die Menschheitsgeschichte: angefangen von David, über Maria, die kleine Frau aus Nazareth, ‚auf deren Niedrigkeit er geschaut’ hat, bis hin zu Jesus, der als Sohn dieser Maria Mensch wurde - nicht als der des vermeintlich großen Herodes oder des römischen Kaisers. Der Mensch gewordene Gottessohn Jesus hat die Herzen der Menschen erobert mit seinem kindlichem Charme. Die Großen der Welt erobern Länder mit Gewalt, viele Quadratkilometer mit der Gewalt ihrer Waffen - aber sie erobern so nicht die Herzen der Menschen.“
Humor sei die menschliche Gabe, „die Lachen und Weinen in sich vereinigt“, sagte Heckwolf. Er erinnerte an den verstorbenen Wolfgang Ross von den Eiskalten Brüdern, der in der Fastnacht als Pierrot aufgetreten ist und die Menschen mit seinem Versen zum Nachdenken gebracht habe. Von ihm zitierte Heckwolf: „Wenn man sich selbst zum Narren macht, da weint ein Aug und eines lacht.“
In seiner Begrüßung hatte Heckwolf mit Blick auf den diesjährigen Streit um die Fernsehsitzung „Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht“ gesagt: „Die Zahl der Gardisten ist bei uns nicht beschränkt. Wir freuen uns über jeden, der kommt. Auch gegen die Mainzer Hofsänger haben wir nichts.“ Dafür erhielt er spontanen Applaus. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Domorganist Albert Schönberger an der Domorgel, dem „Wonnegauer Blasorchester“ aus Osthofen unter Leitung von Bruno Sobral, und den „Finther Schoppesängern“ unter Leitung von Engelbert Wiedmann. Die Aufgabe des Kantors hatte Manfred Merz von der Mainzer Kleppergarde übernommnen.
tob (MBN)
Darmstadt. 120 Menschen sind über den ökumenischen Kirchenladen Kirche&Co in Darmstadt im vergangenen Jahr wieder in die Katholische bzw. Evangelische Kirche eingetreten. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten Jahresbericht 2007 der Einrichtung hervor. Laut dem Bericht wählten 70 Prozent aller Wiedereingetreten in die Evangelische Kirche und 60 Prozent aller Wiedereingetretenen in die Katholische Kirche in Darmstadt den Kirchenladen für den Schritt zurück in die Kirche.
Positiv sei auch die Nutzung des Internetangebots der Einrichtung: Über 150.000 Besuche habe man im vergangenen Jahr auf der Interseite www.kircheundco.de gezählt. Darüber hinaus hätten sich fast 5.000 Menschen an der Aktion „Spurensuche“ beteiligt. „Durch die Internetpräsenz und unser Angebot der spirituellen Begleitung in der ,Spurensuche’ können wir auch den Menschen nahe sein, die aus beruflichen oder persönlichen Gründen den Weg in den Kirchenladen nicht gehen“, betont Pastoralreferent Bernd Lülsdorf, hauptamtlicher Mitarbeiter bei Kirche&Co.
Hinweis: Kirchenladen Kirche&Co, Rheinstraße 31, 64283 Darmstadt, Tel.: 06151/296415, Öffnungszeiten: montags bis freitags von 10.00 bis 19.00 Uhr samstags von 10.00 bis 15.00 Uhr, Internet: http://www.kircheundco.de/
am (MBN)
Mainz. Prälat Nikolaus Reinhardt, langjähriger Regens des Mainzer Priesterseminars und Leiter des Dezernates „Personal“ im Bischöflichen Ordinariat Mainz, ist am Aschermittwoch, 6. Februar, verstorben. Er wurde 81 Jahre alt. In einem Gottesdienst im Mainzer Dom anlässlich des Aschermittwochs der Künstler und Publizisten würdigte ihn der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, als „großen Priester unserer Diözese“. Zur Bekanntgabe seines Todes läutete am Donnerstag, 7. Februar, um 11.00 Uhr die größte Glocke des Mainzer Doms, die Martinus-Glocke.
Die Beisetzung von Prälat Reinhardt auf dem Domfriedhof findet am Freitag, 15. Februar, statt. Zuvor feiert Kardinal Lehmann um 10.00 Uhr im Mainzer Dom ein Pontifikalrequiem für den Verstorbenen; Lehmann wird auch die Beerdigung vornehmen. Am Donnerstag, 14. Februar, wird Reinhardt in der Memorie des Mainzer Doms aufgebahrt; hier wird um 18.00 Uhr eine Totenvesper gefeiert.
Nikolaus Reinhardt wurde am 2. Mai 1926 in Darmstadt geboren. Auf seinem Weg zum Priestertum wurde er geprägt durch die katholische Schülergemeinschaft „Bund Neudeutschland“ und die Erfahrungen als Luftwaffenhelfer und Soldat in den letzten Kriegsjahren des Zweiten Weltkriegs. Er trat im November 1945 in das Mainzer Priesterseminar ein und wurde am 6. Januar 1951 durch Bischof Dr. Albert Stohr zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren in Ober-Wöllstadt und Bad Nauheim in der Wetterau (1951 bis 1956) wirkte Reinhardt mehr als zwölf Jahre als Religionslehrer und Jugendseelsorger in Worms.
In der Nachfolge von Weihbischof Josef Maria Reuß wurde er 1969 Regens des Mainzer Priesterseminars, ein Amt, das er bis 1984 inne hatte. Die Studentenrevolte Ende der 1960er-Jahre habe – so erinnerte sich Reinhardt anlässlich seines 70. Geburtstages 1996 – „voll ins Priesterseminar eingeschlagen“. Fast alle Formen der Priesterausbildung seien damals in Frage gestellt worden. Gleichwohl habe diese Zeit Anstöße zu zeitgemäßen Wegen der Priesterausbildung gegeben. Es sei zu tiefgreifenden Umgestaltungen gekommen, ohne dass die Seminarausbildung grundsätzlich in Frage gestellt wurde. Als stellvertretender Vorsitzender der Regentenkonferenz engagierte sich Reinhardt zudem bei der Entwicklung einer für ganz Deutschland geltenden Rahmenordnung für die Priesterausbildung, die 1973 von Rom approbiert wurde.
1984 berief Bischof Karl Lehmann Reinhardt zum Leiter des damals neu geschaffenen Personaldezernats, wo er bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1996 tätig war. Anlässlich seines 70. Geburtstages hatte Lehmann die Verdienste Reinhardts gewürdigt. Reinhardt habe das Dezernat in einem „sehr rudimentären Zustand“ übernommen und es dann neu strukturiert und weiterentwickelt. Die von Reinhardt eingeführte moderne Personalführung sei nicht nur den pastoralen Berufen, sondern auch der Zusammenarbeit mit den Gemeinden zu Gute gekommen. Besonders hob Lehmann hervor, dass Reinhardt aufmerksam und sensibel für den Wandel der pastoralen Berufe gewesen sei. 1986 war Reinhardt von Papst Johannes Paul II. zum Päpstlichen Ehrenprälaten ernannt worden.
am (MBN)
Mainz. Nach über 24 Jahren Tätigkeit als Pädagogischer Leiter des Katholischen Bildungswerks Südhessen ist Diplom-Pädagoge Reinhold Schäfer in dieser Funktion verabschiedet worden. Dr. Hartmut Heidenreich, Direktor des Bildungswerks der Diözese Mainz, würdigte ihn am Mittwoch, 30. Januar, in Dietzenbach-St. Michael vor über 80 ehrenamtlichen Bildungsbeauftragten, Referenten und Kooperationspartnern. Zum 1. Februar hat er im Dekanat Offenbach die Projektstelle Dekanatsentwicklung übernommen.
Als Nachfolgerin von Schäfer führte Domkapitular Jürgen Nabbefeld, Dezernent für Weiterbildung im Bistum Mainz, Dr. Elisabeth Eicher-Dröge ein. Sie hatte bisher die Region Rheinhessen des Bildungswerkes geleitet und war zuvor Diözesanreferentin für Religiös-Theologische Bildung und Mitarbeiterfortbildung. Die Germanistin und Theologin hat die Pädagogische Leitung des Katholischen Bildungswerks Südhessen zum 1. Februar übernommen und behält ihren Dienstsitz in Mainz. Dort wird gleichfalls das Sekretariat sein. Das bisherige Büro in Rüsselsheim wird aufgelöst, da die dortige Sekretärin, Gertrud Zinkeisen, in Ruhestand gegangen ist.
Heidenreich verwies auf die Verdienste Schäfers bei der Förderung der ehrenamtlichen Bildungsbeauftragten und nebenberuflichen Referenten sowie seine vielfältigen Kontakte und Kooperationen. So habe Schäfer etwa eine wichtige Rolle gespielt bei den Reihen „Heilige Räume“ und den „Nächten der Kirchen“ in Rüsselsheim und Heusenstamm sowie bei Kooperationen mit Evangelischen Gemeinden und speziell bei den „Interkulturellen Wochen“ in Offenbach, was auch 2001 mit dem „Preis für hervorragende Leistungen im Bereich der Integration ausländischer Mitbürgerinnen und Mitbürger in der Stadt Offenbach“ für das Koordinationsteam gewürdigt worden sei.
Heidenreich betonte, dass Schäfer viel als Referent unterwegs gewesen sei, vor allem zu pädagogischen Fragen wie „Geschwisterrivalität“, „positives Streiten“ oder „Kindern Grenzen setzen“. Immer wieder habe Schäfer, etwa bei den Hessentagen in Dietzenbach 2001 und in Groß-Gerau 1994, einerseits durch das Bildungswerk Kirche öffentlich präsent gemacht und andererseits das Bildungswerk als Plattform für ein öffentliches Wirken von Kirche und Gemeinden angeboten, sagte Heidenreich. Die Unterstützung der ehrenamtlichen Bildungsbeauftragten sei nicht nur in Begleitung und Beratung geschehen, sondern auch sehr konkret, etwa in einem Plakate-Service durch das Büro des Katholischen Bildungswerks Südhessen. Hierbei richtete Heidenreich einen speziellen Dank auch an Gertrud Zinkeisen vom Sekretariat.
Spezifika der Region Südhessen seien unter anderem die hohe Zahl von Gemeinden fremder Muttersprache, die Schäfer bei ihren Bildungsbemühungen stets unterstützt habe. Die Region Südhessen sei die größte im Bildungswerk mit über 700 Veranstaltungen und fast 8.000 Unterrichtsstunden, wobei 15.500 Teilnehmende jährlich erreicht würden; hier gebe es sogar, dem allgemeinen Trend entgegen, eine leicht steigende Tendenz. Wenn das Bildungswerk Südhessen nun so gut dastehe, sei dies wesentlich auch dem Einsatz von Reinhold Schäfer zu verdanken. Weitere Grußworte sprachen Günter Constantin, Vorsitzender des Beirats beim Katholischen Bildungswerk Südhessen, Dekan Dieter Bockholt, Hainburg, Jörg Engelmann von der Evangelischen Erwachsenenbildung der Dekanate Rodgau, Dreieich und Offenbach sowie Ingrid Seiler von der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands, Steinheim.
tob (MBN)
Mainz. Der Mainzer Bischof und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, und der peruanische Dominikaner Gustavo Gutierrez werden mit dem Gemeinwohl-Preis (Bonum Commune Award) des katholischen „St. Augustine College of South Africa” in Johannesburg/Südafrika ausgezeichnet. Erzbischof Buti Tlhagale, Großkanzler der Universität der Erzdiözese Johannesburg, und die Universitätspräsidentin, Professorin Edith Raidt, verleihen die Auszeichnung am Donnerstag, 7. Februar, in Abwesenheit von Kardinal Lehmann. Gutierrez wird bei der akademischen Feier einen Vortrag über Ethik in der Wirtschaft halten. Im Jahr 2006 hatte Kardinal Walter Kasper, Präsident des Päpstlichen Einheitsrates, die Auszeichnung erhalten.
Kardinal Lehmann werde als „herausragender Theologe“ und als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz gewürdigt. In dieser Funktion habe er immer eng mit dem Hilfswerk Misereor zusammengearbeitet und so zum Gemeinwohl in Südafrika beigetragen, schreibt Erzbischof Buti Tlhagale in seiner Begründung. Gustavo Gutierrez, der derzeit als Professor für Systematische Theologie an der katholischen Universität Notre Dame in den USA tätig ist, habe als „Vater der Befreiungstheologie“ mit seinen Büchern eine wichtige Rolle im Kampf gegen die Apartheid in Südafrika gespielt.
Die Auszeichnung findet im Rahmen der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen des Bischöflichen Hilfswerkes Misereor statt. Am Sonntag, 10. Februar, wird die diesjährige Fastenaktion des Hilfswerkes mit einem Gottesdienst in Soweto/Südafrika eröffnet. Der Eröffnungsgottesdienst wird um 10.00 Uhr live in der ARD übertragen. Zelebranten des Gottesdienstes sind unter anderen der Misereorbischof Werner Thissen, Hamburg, und der Vorsitzende der Kommission „Weltkirche“ der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Ludwig Schick, Bamberg, sowie zahlreiche Bischöfe aus Afrika, Asien und Lateinamerika. Ergänzend zur zentralen Eröffnungsfeier in Soweto werden in fünf deutschen Bistümern - in Fulda und Speyer am 10. Februar, in Bamberg und Augsburg am 17. Februar sowie in Dresden am 9. März - regionale Eröffnungsfeiern stattfinden. In der Kollekte am fünften Fastensonntag, 9. März, wird in allen katholischen Kirchen Deutschlands für die Arbeit von Misereor gesammelt.
tob (MBN)
Bad Nauheim. Pfarrer Alfred Heil, Landespolizeidekan für Hessen, begeht am Sonntag, 10. Februar, sein 40. Priesterjubiläum. Seit dem 1. November 2007 ist der ehemalige Militärdekan als Landespolizeidekan in Hessen aktiv. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, hatte ihn am 31. Oktober 2007 bei der Verabschiedung seines Vorgängers, Pfarrer Willi Heinrich Knapp, in sein neues Amt eingeführt.
Alfred Heil wurde am 8. Januar 1942 in Gießen geboren. Nach der Priesterweihe durch den Mainzer Bischof Hermann Volk am 10. Februar 1968 war er zunächst Kaplan in Darmstadt-Eberstadt, Butzbach und Otzberg-Hering. Ab 1974 war er als Krankenhausseelsorger in Bad Nauheim tätig. Im August 1987 wurde er vom Bistum Mainz für die Militärseelsorge beurlaubt und war als Militärpfarrer in Wetzlar tätig. Weitere Stationen waren das Bundeswehrkrankenhaus Gießen sowie die Bundeswehrstandorte Schleswig und Kropp. Am 1. August 1996 wurde er zum Militärdekan ernannt. Zum 1. Februar 2007 wurde Heil als Militärdekan in den Ruhestand versetzt.
tob (MBN)
Mainz. Beate Hoffknecht, Rektorin der Martinusschule in Mainz-Weisenau, ist am Montag, 28. Januar, mit einem Gottesdienst und einer Akademischen Feier in den Ruhestand verabschiedet worden. Zelebrant des Gottesdienstes in der Kirche Mariä Himmelfahrt, der unter dem Leitwort „Auf dem Weg sein“ stand, war der Mainzer Weihbischof Dr. Werner Guballa. Hoffknecht war seit 1997 Rektorin der Martinusschule Weisenau; ihre Nachfolgerin ist die derzeitige Konrektorin, Ingeborg Keller.
Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz, dankte Hoffknecht für ihren langjährigen Dienst. „Ihre Leidenschaft galt und gilt dem Kind, seiner Entwicklung und seiner besonderen Förderung – gerade auch dort, wo es schwach ist und Schwierigkeiten plagen. Immer ging und geht es Ihnen zuerst um den Menschen. Das konnten die Schülerinnen und Schüler spüren, das haben Eltern, Kollegium und Schulträger an der Kollegin und Rektorin Hoffknecht wirklich geschätzt“, sagte Pollak.
am (MBN)
Mainz. Unter der Überschrift „Der Hoffnung nachgehen: Die biblische Urgeschichte als glaubende Deutung unserer Existenz“ steht ein biblischer Studientag am Samstag, 9. Februar, von 9.30 bis 16.30 Uhr in der Bistumsakademie Erbacher Hof in Mainz. Referentin ist Dr. Marie-Louise Gubler, Zug/Schweiz. Im Rahmen des Studientages soll durch die Auseinandersetzung mit den Texten deren „herausfordernde Aktualität in ihrer Botschaft“ entdeckt werden.
Gubler wird Vorträge zu folgenden Themen halten: „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde – Neubeginn in der Krise (Gen 1-2)“, „Der Garten Eden und das Böse (Gen 3-4)“, „Im Untergang gerettet: Die große Katastrophe (Gen 6-9)“ und „Menschsein und Schöpfungsverantwortung“. Nach jedem Vortrag ist Gelegenheit zur Aussprache.
Hinweis: Weitere Informationen beim Erbacher Hof, Akademie des Bistums Mainz, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Tel.: 06131/257-521 oder -552, Fax: 06131/257-525, E-Mail: ebh.akademiebistum-mainz.de
am (MBN)
Mainz. Am Montag, 11. Februar, beginnt um 19.30 Uhr in der Bistumsakademie Erbacher Hof eine Seminarreihe zur Einführung in die christliche Bildkunst. Im Mittelpunkt der insgesamt fünf Seminare stehen Christusbilder. „Es gilt, sowohl die Kunst des Mittelalters sehen und lesen zu lernen, als auch zu den theologischen Fragen vorzudringen“, heißt es in der Einladung. Die Leitung der Seminarreihe, zu der eine Anmeldung erforderlich ist, hat Dr. Felicitas Janson, Studienleiterin am Erbacher Hof.
Die einzelnen Termine (Beginn jeweils 19.30 Uhr):
Hinweis: Weitere Informationen und Anmeldung beim Erbacher Hof, Akademie des Bistums Mainz, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Tel.: 06131/257-521 oder -554, Fax: 06131/257-525, E-Mail: ebh.akademiebistum-mainz.de
am (MBN)
Mainz. In Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Universität Trier veranstaltet die Bistumsakademie Erbacher Hof von Freitag 15., bis Sonntag, 17. Februar, eine Akademietagung unter der Überschrift „Kunstwerke im Zeitalter der Glaubensspaltung“. Im Rahmen der Tagung findet am Samstag, 16. Februar, um 19.30 Uhr auch ein Akademievortrag zum Thema „Rom bannt Luther – Michelangelos Jüngstes Gericht im Lichte der konfessionellen Spaltung“ statt, bei dem der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, ein Grußwort halten wird. Referent des Vortrags ist Dr. Rolf Quednau, Münster.
Hinweis: Weitere Informationen und Anmeldung beim Erbacher Hof, Akademie des Bistums Mainz, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Tel.: 06131/257-554 oder -521, Fax: 06131/257-525, E-Mail: ebh.akademiebistum-mainz.de
am (MBN)
„In der Zeit vom 31. März bis zum 1. Juni 1968 werden im Bistum Mainz Pfarrgemeinderäte gewählt, um die enge Zusammenarbeit der Laien mit den Priestern im Sinne eines gemeinschaftlichen Apostolates zu verwirklichen“, heißt es in der Ankündigung der ersten Pfarrgemeinderatswahlen im Bistum Mainz. „In gemeinsamer Beratung sollen alle Fragen geprüft und gelöst werden, die sich aus den Forderungen des Konzilsdekretes über das Laienapostolat (Apostolicam actuositatem) und der ‚Pastoralen Konstitution über die Kirche in der Welt von heute’ (Gaudium et spes) ergeben“, steht in den Bistumsnachrichten. Dazu habe im Bistum Mainz ein „Mainzer Laienkreis“ auf Grundlage der Mustersatzung der Bischofskonferenz eine eigene Mainzer Satzung erarbeitet, „die mit dem Bischöflichen Ordinariat erörtert und endgültig festgelegt wurde“. Auf vier DIN A 5-Seiten fanden Wahlordnung und Satzung der Pfarrgemeinderäte Platz, die der Mainzer Bischof, Dr. Hermann Volk, am 4. Dezember 1967 in Kraft gesetzt hatte.
Die erste Wahlperiode umfasste drei Jahre. Wahlberechtigt waren Katholiken ab dem 18. Lebensjahr. Kandidaten für den Pfarrgemeinderat mussten 21 Jahre alt sein bzw. 16 Jahre als Jugendvertreter. Die Größe der Pfarrgemeinderäte lag zwischen sechs (bis 1.000 Katholiken) und 15 Mitgliedern (über 5.000 Katholiken). Vorgesehen waren unter anderem die Bildung von Sachausschüssen sowie eine jährliche Pfarrversammlung, in der der Pfarrgemeinderat Bericht erstatten sollte. Weiter heißt es in den Bistumsnachrichten: „Die ‚Väter’ der Satzung haben bewusst darauf verzichtet, einen detaillierten Aufgabenkatalog aufzunehmen, da sie überzeugt waren, niemals alle anfallenden Aufgaben angeben zu können.“
Am 11. Februar 1968 fand im Mainzer Ketteler-Haus eine Tagung zur Vorbereitung der Pfarrgemeinderatswahlen statt. Rund 350 Teilnehmer, vor allem Angehörige der Wahlausschüsse, waren der Einladung von Domkapitular Richard Fahney, dem Bischöflichen Beauftragten für die Laienarbeit, gefolgt. Über seine Begrüßung schreiben die MBN: „Er betonte einleitend, durch die Laien werde die Kirche zum Lebensprinzip in der Welt. Der Apostolatsauftrag der Kirche könne heute ohne die Laienerfahrung gar nicht mehr erfüllt werden. Fahney wies auf die Schwierigkeiten des notwendigen Dialogs zwischen Pfarrer und Laien hin, der, besonders auf dem Land, oft noch nicht eingeübt sei. Beide Seiten müssten noch viel lernen. Entscheidend sei die Bereitschaft dazu und der Mut zum Beginn.“ Satzung und Wahlordnung wurden den Teilnehmern von Regierungsrat Dr. Wilhelm Westenberger und Schuldirektor Fritz Janson vorgestellt, die sie mit erarbeitet hatten.
Mainzer Bistumsnachrichten vom 14. Februar 1968 (Nr. 3/1968)
Über das Staat-Kirche-Verhältnis in Deutschland berichtet der Mainzer Bischof, Dr. Hermann Volk, bei einem Treffen (ohne Datumsangabe) mit 25 Lehrergewerkschaftern aus Lateinamerika im Mainzer Kettelerhaus. Wörtlich heißt es über Volks Rede zum Verhältnis von Kirche und Staat: „So gut es auch sei, so wenig seien beide identisch. Die Kirche decke nicht alles, was der Staat tue, dieser nicht, was die Kirche tue. Ihr Gewissen sei durch die bitteren Erfahrungen während der Nazi-Herrschaft geschärft. Sie werde sich dem Staate nicht mehr mit ‚Haut und Haaren’ verschreiben. Zur Schulsituation sagte der Bischof, der Staat wünsche vornehmlich die Leistungsschule entsprechend dem Motto ‚Wissen ist Macht’. Der Christ müsse sich aber grundsätzlich fragen, ob allein das Wissen, vor allem das naturwissenschaftliche Wissen, genüge, oder ob Bildung nicht mehr einbeziehen müsse. Es könne die Situation eintreten, dass der Religionsunterricht als überflüssiger Ballast angesehen werde. Deshalb sei es dringend nötig, eigene Vorstellungen über die Schule zu entwickeln. Religion dürfe nicht als Hemmung oder Verdummung, sondern müsse als Ausweitung menschlichen Wesens empfunden werden. Die Frage des Elternrechts in der Erziehung werde immer aktueller, da der Staat oft andere Vorstellungen von der Schule habe, als die Eltern, betonte Volk. Das bedeute nicht, dass eine katholische Schule nicht höchste Leistungsschule, auch in den naturwissenschaftlichen Fächern sein müsse. Denn keinesfalls dürfe die Wahrheit der Dinge dieser Welt verschwiegen werden.“
Gemeldet wird auch die Neugründung des Caritasverbandes Mainz e.V. am 10. Januar 1968, der für die Stadt Mainz sowie die Landkreise Alzey, Bingen und Mainz zuständig ist. Neben einer Beratungsstelle für Suchtkranke und -gefährdete habe der Verband ein „Katholisches Hauspflegewerk“ gegründet, „das Frauen erfassen soll, die bereit sind, an bestimmten Tagen stundenweise, halbtags oder ganztags ehrenamtlich oder gegen Vergütung in vorübergehend verwaisten Familien die Mutter zu vertreten, diese gegebenenfalls zu pflegen und den Haushalt weiterzuführen“.
Mainzer Bistumsnachrichten vom 22. Februar 1968 (Nr. 4/1968)