Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 13

5. April 2006

Mainz, 3.4.2006: Generalvikar Dietmar Giebelmann (r.) verliest in Anwesenheit von Offizial Dr. Peter Hilger (l.) die Ernennungurkunde zur Offizialatsrätin für Birgitt Hermanns. (c) am (MBN)
Mainz, 3.4.2006: Generalvikar Dietmar Giebelmann (r.) verliest in Anwesenheit von Offizial Dr. Peter Hilger (l.) die Ernennungurkunde zur Offizialatsrätin für Birgitt Hermanns.
Datum:
Mi. 5. Apr. 2006
Von:
MBN
Birgitt Hermanns (c) am (MBN)
Birgitt Hermanns

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder 129, Fax 06131/253-402.
E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Berichte

  • Anliegen der „Woche für das Leben“ vorgestellt (29.4.-6.5.) 
  • Birgitt Hermanns zu den Aufgaben eines Offizialates 
  • Regionaler Weltjugendtag in Mainz mit Kardinal Lehmann 
  • Programm der ökumenischen Kirchenführungen 2006 
  • Ostergottesdienste im Internet finden 
  • Aufruf der deutschen Bischöfe zur Palmsonntagskollekte

Vorschau

  • Aktionstag: „Kinder – Zukunft mit Hand und Fuß“ (3.5.) 
  • Wochenende zum Gregorianischen Choral (12.-14.5.)

Personalien

  • Diözesanrichterin zur Offizialatsrätin ernannt 
  • Feierstunde zum 70. Geburtstag von Prof. Jürgensmeier 
  • Marianne Münkel mit Martinusmedaille geehrt
Mainz, 29.3.2006: Feierstunde anlässlich des 70. Geburtstages von Professor Friedhelm Jürgensmeier: (v.l.) Generalvikar Dietmar Giebelmann, Professor Jürgensmeier und Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr, der auch Vizepräsident der Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte für das Bistum Mainz ist. (c) am (MBN)
Mainz, 29.3.2006: Feierstunde anlässlich des 70. Geburtstages von Professor Friedhelm Jürgensmeier: (v.l.) Generalvikar Dietmar Giebelmann, Professor Jürgensmeier und Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr, der auch Vizepräsident der Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte für das Bistum Mainz ist.

Berichte

„Von Anfang an uns anvertraut“

Lehmann und Huber stellen in Berlin zentrale Anliegen der „Woche für das Leben“ 2006 vor

Berlin. Unter dem Titel „Von Anfang an uns anvertraut. Menschsein beginnt vor der Geburt“ findet in diesem Jahr vom 29. April bis 6. Mai die „Woche für das Leben“ statt. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, und der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, haben am Mittwoch, 29. März, in Berlin bei einer Pressekonferenz ihre zentralen Anliegen vorgestellt. Beide Vorsitzenden werden am 29. April an der zentralen Eröffnungsfeier in Stuttgart teilnehmen. Die gemeinsam von der Deutschen Bischofskonferenz und der EKD ausgerichtete „Woche für das Leben“ steht in den Jahren 2005 bis 2007 unter dem Leitmotiv „KinderSegen – Hoffnung für das Leben“.

Die sinkenden Geburtenzahlen in Deutschland offenbarten, dass „es mit unserer Gesellschaft, mit ihrem Ethos, ihren Maßstäben und ihren Konsensen nicht mehr stimmt“, stellte Kardinal Lehmann fest. Er forderte dazu auf, Familienpolitik wirklich als Querschnittsaufgabe anzugehen, da die verschiedenen Gründe für die demographische Entwicklung nicht isoliert voneinander gesehen werden dürften. Insgesamt seien die Rahmenbedingungen für die Erziehung von Kindern, die letztlich auch von den Einstellungen und Haltungen der einzelnen Personen beeinflusst werden, in der Gesellschaft nicht förderlich. Die „Woche für das Leben“ setze dieser Tendenz zur Lebensfeindlichkeit „eine Botschaft der Hoffnung und der Lebensbejahung entgegen“.

Kinder bedürften vom ersten Augenblick ihres Daseins im Mutterleib des besonderen Schutzes und der Fürsorge, sagte Lehmann weiter. Diese Aufgabe betreffe nicht nur die Schwangeren, sondern auch ihr Umfeld. Im Blick auf die Pränataldiagnostik warnte der Kardinal vor einer „Mentalität der vorgeburtlichen Selektion“: „Es darf nicht sein, dass wir auf eine Situation zusteuern, in der die Geburt eines Kindes nur noch davon abhängt, ob es den Vorstellungen der Eltern oder den Erwartungen der Gesellschaft entspricht“. Welche Faktoren eine Gesellschaft kinderfreundlich oder kinderfeindlich sein lassen, zeige das diesjährige Themenheft zur „Woche für das Leben“ auf, in dem Beiträge über Mentalitätsfragen, gesellschaftliche Einflussfaktoren, aber auch Erfahrungsberichte Einzelner zur Auseinandersetzung einladen.

Die „Woche für das Leben“ 2006 stelle gerade die Konfliktsituationen des Alltags in den Mittelpunkt, zu deren Lösung alle beitragen können, betonte Bischof Huber. Schwangere Frauen in Konfliktsituationen, die oft erst dadurch entstehen, dass Menschen aus ihrer Umgebung Druck auf sie ausüben, verdienten uneingeschränkten Respekt, Unterstützung und Stärkung. Das wichtigste Ziel der vielen Bemühungen der Kirchen sei es, „dass sich die gesellschaftliche Mentalität in solchen Fragen ändert“. Dazu solle die „Woche für das Leben“ ihren besonderen Beitrag leisten. Schließlich dürfe das Ja zu Kindern nicht darin begründet liegen, dass sie die Rente sichern, sondern „dass sie ein Gottesgeschenk, das wichtigste Glück des menschlichen Lebens und ein Wert in sich selbst sind“.  

Hinweise:

  • Während der „Woche für das Leben“ finden vom 29. April bis 6. Mai in vielen Kirchengemeinden, Verbänden und kirchlichen Einrichtungen in ganz Deutschland Informations- und Diskussionsveranstaltungen sowie Gottesdienste unter dem Motto „Von Anfang an uns anvertraut. Menschsein beginnt vor der Geburt“ statt. Die Arbeitsmaterialien zur diesjährigen „Woche für das Leben“ sowie Hinweise auf die bundesweite Eröffnungsveranstaltung am 29. April in Stuttgart finden Sie auch im Internet unter http://www.woche-fuer-das-leben.de/  
  • Im Bistum Mainz findet anlässlich der „Woche für das Leben“ am Mittwoch, 3. Mai, unter dem Motto „Kinder – Zukunft mit Hand und Fuß“ ein Aktionstag auf dem Bischofsplatz in Mainz statt.

SDBK/am (MBN)

 

„Manche haben viel durchlitten...“

Birgitt Hermanns zur Offizialatsrätin ernannt / Interview zu den Aufgaben eines Offizialates

Mainz. Birgitt Hermanns (39), Diözesanrichterin beim Offizialat der Diözese Mainz, ist am Montag, 3. April, durch den Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, zur Offizialatsrätin ernannt worden. Generalvikar Dietmar Giebelmann überreichte Hermanns die Ernennungsurkunde im Beisein von Offizial Dr. Peter Hilger, Leiter des Offizialates, und den Mitarbeitern des Offizialates. Damit gehört Hermanns zu den ganz wenigen Frauen, die in Deutschland diesen Titel tragen. Im Interview äußert sich Hermanns zu ihren Aufgaben als Diözesanrichterin.

MBN: Frau Hermanns, Sie arbeiten als Richterin im Bischöflichen Offizialat. Was ist ein Offizialat?

Hermanns: Das Offzialat ist das kirchliche Gericht des Bistums Mainz. Es beschäftigt sich jedoch fast ausschließlich mit dem Eherecht.

MBN: Nach katholischem Verständnis ist die Ehe ein Sakrament, die Eheleute sind in einer unauflöslichen Lebensgemeinschaft verbunden. Deshalb ist eine kirchliche Scheidung doch nicht möglich, oder?

Hermanns: Nein, aber eine Ehe kann nach katholischem Kirchenrecht für nichtig erklärt werden. Das bedeutet, dass einer der beiden Ehepartner ein Ehe-Nichtigkeitsverfahren einleiten kann. Dann prüft das Offizialat, ob die Ehe ungültig zustande gekommen ist.

MBN: Welche Umstände können zu einem solchen Verfahren führen?

Hermanns: Beispielsweise, wenn ein Partner keine Kinder haben will, wenn jemand schon vor dem Beginn der Ehe die eheliche Treue in Frage stellt oder nie die Unauflöslichkeit einer katholischen Ehe akzeptiert hat. Möglich ist aber auch eine psychische Eheunfähigkeit, beispielsweise Eheschließung unter innerem Zwang oder während einer psychischen Erkrankung. In diesem Fall werden auch Gutachter einbestellt.

MBN: Das Ausschlaggebende ist also der Anfang...

Hermanns: Genau, nicht der Verlauf der Ehe. Selbstverständlich kann uns der Verlauf einer Ehe Hinweise auf deren Beginn geben. Entscheidend bleibt für uns aber die Frage, ob die Ehe nach katholischem Recht gültig zustande gekommen ist. Das ist oft sehr schwer nachzuvollziehen für die Menschen, die zu uns kommen. Denn ich muss mit ihnen Schritt für Schritt bis an den Anfang der Ehe gehen – und manche haben in ihrer Ehe viel durchlitten.

MBN: Wie viele Verfahren finden im Jahr statt?

Hermanns: Es sind durchschnittlich ungefähr 50 Verfahren im Jahr, derzeit laufen im Offizialat des Bistums Mainz 37 Verfahren. Die Entscheidung über die Nichtigkeit einer Ehe fällen immer drei Richter, von denen nur einer ein Laie sein darf. Übrigens führt nicht jedes Verfahren zu einer Ehe-Annullierung.

MBN: Wie lange dauert ein solches Verfahren?

Hermanns: Das Verfahren selbst dauert im Durchschnitt anderthalb bis zwei Jahre, da ja nicht nur das Offizialat des Bistums Mainz, sondern auch – in zweiter Instanz – das Offizialat des Erzbistums Freiburg, zu dessen Kirchenprovinz die Diözese Mainz gehört, dem Antrag auf Annullierung einer Ehe stattgeben muss.

am (MBN)

 

„Jesus geht mit uns durchs Leben“

Regionaler Weltjugendtag in Mainz mit Kardinal Lehmann / Mainzer Jugendkreuz aufgestellt

Mainz. Rund 350 Jugendliche haben am Samstag, 1. April, am Regionalen Weltjugendtag in Mainz teilgenommen. Der Tag stand unter dem von Papst Benedikt XVI. ausgewählten Motto „Dein Wort ist meinem Fuß eine Leuchte; ein Licht für meine Pfade“ (Psalm 119, 105). Mittelpunkt des Tages war eine Katechese (Glaubensunterweisung) sowie eine Eucharistiefeier im Mainzer Dom mit dem Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann. Darüber hinaus setzten sich die Teilnehmer im Laufe des Tages bei verschiedenen Angeboten mit der Papstbotschaft auseinander.

„Wir hatten intensive Glaubensgespräche“, berichtete Diözesanjugendseelsorger Markus W. Konrad und verwies auf eine Aussage in der Katechese von Kardinal Lehmann, dass „Jesus mit uns durch das Leben geht“. Der Kardinal habe Mut gemacht, sich mit dem Glauben auseinander zu setzen. „Alle waren mit vollem Herzen dabei“, unterstrich Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr, Jugenddezernent des Bistums Mainz. Neymeyr kündigte an, die nächsten Regionalen Weltjugendtage nach einem ähnlichen Konzept durchzuführen.

Nach dem Gottesdienst trugen Jugendliche eine originalgetreue Kopie des Weltjugendtagskreuzes auf einem Pilgerweg durch die Mainzer Innenstadt zum Jugendhaus Don Bosco. Es wurde in der dortigen Kapelle aufgestellt und von Weihbischof Neymeyr gesegnet.

Der Weltjugendtag findet abwechselnd in einem kleineren Rahmen als „Regionaler Weltjugendtag“ und dann wieder als weltweites Großtreffen statt, wie zuletzt 2005 in Köln. Der Weltjugendtag ist eine Initiative des verstorbenen Papstes Johannes Paul II., der im Jahr 1984 erstmals zu einem Treffen nach Rom eingeladen hatte. 2007 wird wieder ein regionales Treffen stattfinden, der nächste Internationale Weltjugendtag ist 2008 in Sydney.

am/os (MBN)

 

Auch Meditationen und Orgelführungen im Angebot

Programm der ökumenischen Kirchenführungen 2006 erschienen

Mainz. Seit kurzem ist das Programm 2006 der ökumenischen Kirchenführungen in der Mainzer Innenstadt erhältlich. In dem Heft, das unter anderem in Kirchengemeinden, Hotels, Arztpraxen und Geschäften ausliegt, sind Angebote der zwölf Kirchen der Mainzer Innenstadt versammelt. Die Palette der Führungen reicht von thematischen Führungen über Orgelführungen und Meditationen bis hin zu Angeboten für bestimmte Gruppen, Familien, Kinder und Jugendliche. Herausgegeben wird das Heft gemeinsam vom katholischen Dekanat Mainz-Stadt und dem evangelischen Dekanat Mainz.

In ihrem Vorwort schreiben der katholische Dekan Markus Kölzer und der evangelische Dekan Jens Böhm: „Nach wie vor sind Kirchen Gotteshäuser, in denen Menschen Gottesdienste feiern, in stillem Gebet verweilen, Gedenkfeiern halten, Konzerte hören, heiraten, lachen, trauern..., kurz: Sie sind Orte, in denen das private und das öffentliche Leben Ausdruck findet – vor Gott und in der Gemeinschaft der Bürgerinnen und Bürger. Jedes Kirchengebäude will eine Botschaft vermitteln, durch die äußere architektonische Gestalt, besonders aber durch die Gestaltung des Innenraums mit seinen liturgischen Orten und sakralen Ausstattungsstücken. Diese Botschaft bleibt vielen Menschen heute unverständlich und fremd, weil sie die Bildersprache der mittelalterlichen, aber auch der modernen Bildwerke nicht mehr verstehen. Damit dies nicht so bleibt, haben wir ein breites Angebot an Kirchenführungen in den Kirchen der Innenstadt von Mainz zusammengestellt.“

Hinweis: Erhältlich ist das Heft u.a. beim Katholischen Dekanat Mainz-Stadt, Tel.: 06131/253601, beim Evangelischen Dekanat Mainz, Tel.: 06131-960040, und in den Mainzer Kirchenmeinden.

am (MBN)

 

Ostergottesdienste im Internet finden

Ökumenischer Gottesdienst-Service ist wieder freigeschaltet

Bonn/Hannover. Der Besuch von Festgottesdiensten zu Ostern, dem wichtigsten Fest der Christenheit, ist für viele Menschen selbstverständlich, egal ob sie die Ostertage zu Hause verbringen oder auf Reisen sind. Doch wie erfahren Interessierte, wo und wann welche Heilige Messe und welcher Gottesdienst gefeiert wird? Ein ökumenisches Angebot der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Katholischen Kirche bietet Hilfe beim Finden der Termine. Unter http://www.ostergottesdienste.de/ gibt es umfangreiche Informationen zu den Gottesdiensten zwischen dem 13. April (Gründonnerstag) und dem 17. April (Ostermontag).

Für die Suche geben die Internetnutzerinnen und -nutzer einfach den Namen der Gemeinde oder eine Postleitzahl ein und erhalten so einen Überblick über die zahlreichen Angebote. In den verschiedenen gottesdienstlichen Feiern der drei österlichen Tage Gründonnerstag, Karfreitag und Ostern werden der Tod und die Auferstehung Jesu Christi vergegenwärtigt. So erinnern beispielsweise in vielen Gemeinden am Gründonnerstag besondere Gottesdienste an das letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern und an die Einsetzung der Eucharistie. Am Karfreitag, dem Todestag Jesu Christi, wird der Kreuzweg begangen und in Gottesdiensten des Leidens und des Sterbens Jesu gedacht. In der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag wird dann in festlichen Gottesdiensten die Auferstehung Jesu und die Erlösung aller Menschen gefeiert. Vielerorts finden in der Osternacht auch Taufen statt, da Ostern in der alten Kirche der Tauftag war.

Hinter dem Serviceangebot stehen die Internetarbeit der EKD, die Deutsche Bischofskonferenz und die Redaktion von http://www.katholisch.de/. Dass ein solches Angebot auf große Resonanz trifft, zeigte der Weihnachtsservice im vergangenen Jahr. Die Seite http://www.weihnachtsgottesdienste.de/ verzeichnete über 170.000 Suchanfragen.  

SDBK (MBN)

 

DOKUMENTATION: Kollekte am Palmsonntag (9.4.)

Aufruf der deutschen Bischöfe zur Solidarität mit den Christen im Heiligen Land

Berlin/Mainz. In ihrer Frühjahrs-Vollversammlung hat die Deutsche Bischofskonferenz im Blick auf die Palmsonntags-Kollekte am 9. April einen Aufruf zur Solidarität mit den Christen im Heiligen Land verabschiedet, den wir im Folgenden im Wortlaut veröffentlichen: 

„In den Gottesdiensten am Palmsonntag gedenken die Katholiken in besonderer Weise der Christen im Heiligen Land. Gerade heute, da die Menschen in Israel und Palästina in eine ungewisse politische Zukunft blicken, bedürfen sie unserer Solidarität und Ermutigung.

In seiner Ansprache an das Diplomatische Corps zu Beginn dieses Jahres hat Papst Benedikt XVI. erneut an den kirchlichen Friedensauftrag erinnert. Zum Heiligen Land mahnt er: „Der Staat Israel muss dort nach den Regeln des internationalen Rechts friedlich existieren können; das palästinensische Volk muss dort ebenfalls seine demokratischen Institutionen friedlich für eine freie und gedeihliche Zukunft entwickeln können.“

Mit dem Heiligen Vater fordern wir die Verantwortlichen in Israel und Palästina auf, nicht Mauern, sondern Brücken zu bauen. Das Ziel ist ein gerechter Friede: Sicherheit für Israel – Freiheit für die Palästinenser – zwei existenzfähige Staaten und drei Religionen in einem friedlichen Miteinander.

So rufen wir am diesjährigen Palmsonntag die Katholiken in Deutschland wiederum auf, der Kirche im Ursprungsland unseres Glaubens im Gebet zu gedenken und die kirchlichen Einrichtungen vor Ort durch die Kollekte großzügig zu unterstützen.

Schließlich ermutigen wir Kirchengemeinden und Gruppen, Pilgerreisen ins Heilige Land zu unternehmen. Der Kontakt mit den christlichen Gemeinden vor Ort und persönliche Begegnungen sind unverzichtbare Hoffnungszeichen für unsere Brüder und Schwestern, die ihren Glauben in schwieriger Lage bezeugen. 

Berlin, 9. März 2006“

SDBK (MBN) 

 

Vorschau

„Kinder – Zukunft mit Hand und Fuß“ (3.5.)

Aktionstag im Bistum Mainz anlässlich der „Woche für das Leben“

Mainz. Anlässlich der diesjährigen „Woche für das Leben“ findet am Mittwoch, 3. Mai, von 10.00 bis 17.00 Uhr ein Aktionstag der Diözese Mainz auf dem Bischofsplatz in Mainz statt. Der Aktionstag, in dessen Rahmen auch die in diesem Jahr auslaufende Bistumsinitiative „Netzwerk Leben“ präsentiert wird, steht unter der Überschrift „Kinder – Zukunft mit Hand und Fuß“. In seiner Einladung zum Aktionstag schreibt der Generalvikar des Bistums Mainz, Dietmar Giebelmann: „Gerade Kinder benötigen unsere besondere Fürsorge und Aufmerksamkeit. Die wichtigste Zukunftschance einer Gesellschaft sind ihre Kinder. Deren Zukunft mit Hand und Fuß braucht Solidarität, Chancengleichheit und die notwendige Hilfe für die Schwachen.“

Eröffnet wird der Tag mit einer Mitmach-Aktion für Kinder aus Mainzer Kindertagesstätten, die von dem Viernheimer Liedermacher Wilfried Röhrig gestaltet wird. Um 11.00 Uhr folgt ein Gang der Kinder vom Bischofsplatz zum Mainzer Dom, wo Weihbischof Dr. Werner Guballa eine Segensfeier für Kinder gestalten wird. Von 12.00 bis 14.00 Uhr werden sich Jugendliche und junge Erwachsene aus Mainzer Schulen gemeinsam mit Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr, Jugenddezernent des Bistums Mainz, mit den Anliegen der „Woche für das Leben“ auseinandersetzen.

Von 14.00 bis 16.00 Uhr soll das Leben mit Kindern in der Familie beleuchtet werden. Geplant ist ein Erzähl-Café, wo es Fachgespräche zu den Themen „Geburt“, „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ und „Kinderarmut“ geben soll. Von 16.00 bis 17.00 Uhr wird der ZDF-heute-Moderator Steffen Seibert mit Kardinal Karl Lehmann ein Gespräch führen zum Thema „Dem Leben Zukunft geben – Kinder als Herausforderung für Gesellschaft, Staat und Kirche“. Während des Aktionstages bieten die Fachdienste der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe von 10.00-17.00 Uhr Beratungs- und Gesprächsangebote an.

„Woche für das Leben“

„Die Woche für das Leben“ geht auf eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) aus dem Jahr 1991 zurück. Sie will sowohl kirchenintern als auch in einer breiten Öffentlichkeit für das Anliegen des Lebensschutzes in allen seinen Facetten sensibilisieren. Seit 1994 erfolgt die Vorbereitung und Gestaltung der jährlich wechselnden Schwerpunktthemen auf ökumenischer Basis. Die „Woche für das Leben“ der Jahre 2005 bis 2007 steht unter dem Leitthema „KinderSegen – Hoffnung für das Leben“, die Überschrift der „Woche für das Leben“ 2006 lautet „Von Anfang an uns anvertraut – Menschsein beginnt vor der Geburt“. Die „Woche für das Leben“ findet bundesweit statt vom 29. April bis 5. Mai.

Hinweise: Weitere Informationen bei Hans Jürgen Dörr vom Dezernat Seelsorge, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253250, E-Mail: wochefuerdasleben@bistum-mainz.de  

am (MBN)

 

„Spiritus Dominus“ (12.-14.5.)

Wochenende zum Gregorianischen Choral im Kloster Jakobsberg

Mainz. Unter der Überschrift „Spiritus Dominus“ steht ein Wochenende zum Gregoranischen Choral, das vom 12. bis 14. Mai im Kloster Jakobsberg bei Ockenheim stattfindet. Veranstaltet wird das Wochenende vom Institut für Kirchenmusik des Bistums Mainz, die Referentin ist Christine Pfeifer-Huberich, Speyer/Saarbrücken. Die Leitung des Workshops hat Diözesankirchenmusikdirektor Thomas Drescher.

Hinweis: Weitere Informationen und Anmeldung (bis 15. April) beim Institut für Kirchenmusik des Bistums Mainz, Adolf-Kolping-Straße 10, 55116 Mainz, Tel.: 06131/234032, E-Mail: kirchenmusik@bistum-mainz.de

am (MBN)

 

Personalien

Zeichen der Wertschätzung

Diözesanrichterin Birgitt Hermanns zur Offizialatsrätin ernannt

Mainz. Birgitt Hermanns (39), Diözesanrichterin beim Offizialat der Diözese Mainz, ist am Montag, 3. April, durch den Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, zur Offizialatsrätin ernannt worden. Generalvikar Dietmar Giebelmann überreichte Hermanns die Ernennungsurkunde im Beisein von Offizial Dr. Peter Hilger, Leiter des Offizialates, und den Mitarbeitern des Offizialates. Das Offizialat ist das kirchliche Gericht des Bistums Mainz und beschäftigt sich fast ausschließlich mit dem Eherecht. Mit der Ernennung zur Offizialatsrätin gehört Hermanns zu den wenigen Frauen in Deutschland, die diesen Titel tragen.

In seiner Ansprache sagte der Generalvikar, dass die Ernennung Hermanns zur Offizialatsrätin nicht nur ein Zeichen der Wertschätzung für ihre Arbeit, sondern der des ganzen Offizialates sei. Als Richterin sei Hermanns eine kompetente Ansprechpartnerin für die Menschen, denen das katholische Eherecht unbekannt ist. Letztlich aber gehe es bei ihrer Arbeit um das Verständnis der Sakramente, und daher sei Hermanns „zuerst Theologin und dann Richterin“, sagte Giebelmann.

Auch Hilger gratulierte Hermanns zu ihrer Ernennung. „Ich betrachte dies nicht nur als eine besondere Auszeichnung für Sie und Ihre Arbeit, sondern auch als Ausdruck der Wertschätzung und der Aufmerksamkeit, die unser Bischof dem Ehegericht zukommen lässt“, sagte Hilger. Mit der Ernennung zur Offizialatsrätin wolle der Bischof außerdem seine Freude zum Ausdruck bringen, „dass auch eine Frau unter den höheren Amtspersonen des Offizialates tätig ist“, zitierte Hilger Kardinal Lehmann.

Birgitt Hermanns wurde am 5. April 1967 in Düren geboren und studierte von 1986 bis 1994 Katholische Theologie und Geschichte an der Universität Bonn und war danach als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kirchenrechtlichen Seminar der Universität tätig. Zudem erwarb sie das Lizenziat im Kirchenrecht an der Universität Münster. Seit dem 1. April 1998 ist Hermanns als Diözesanrichterin am Bischöflichen Offizialat in Mainz tätig.

am (MBN)

 

In der Mainzer Kirchengeschichte Maßstäbe gesetzt

Feierstunde anlässlich des 70. Geburtstages von Professor Friedhelm Jürgensmeier

Mainz. Anlässlich des 70. Geburtstages von P. Professor Friedhelm Jürgensmeier MSF am 27. März hat der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, die Verdienste des Leiters des Instituts für Mainzer Kirchengeschichte gewürdigt. „Das Institut mit seinen hervorragenden Leistungen ist von Anfang an mit Ihrem Namen verbunden. Sie haben mit der einbändigen Geschichte des Bistums Mainz aus Ihrer Feder und der Herausgabe des vielbändigen Handbuches der Mainzer Kirchengeschichte Maßstäbe gesetzt, die nicht übersehen werden können“, schrieb der Kardinal in einem Brief an Jürgensmeier, den Generalvikar Dietmar Giebelmann im Rahmen einer Feierstunde im Bischöflichen Ordinariat in Mainz am Mittwoch, 29. März, verlas. Zu der Feierstunde waren die Mitarbeiterinnen des Instituts für Mainzer Kirchengeschichte, Dezernenten des Bistums, Professoren, Ordensleute sowie Familienangehörige gekommen.

Der stellvertretende Provinzial der Missionare von der Heiligen Familie (MSF), P. Michael Baumbach MSF, überbrachte die Glück- und Segenswünsche der Provinzleitung. Er dankte Jürgensmeier für seine Arbeit, die dieser oft auch in Verbindung mit der Ordensgemeinschaft getätigt habe. Als eine „Sternstunde der Akademie“ bezeichnete P. Professor Ulrich Faust OSB die Aufnahme Jürgensmeiers in die Bayerische Benediktinerakademie im Jahr 1988. In diesem Zusammenhang erinnerte Faust daran, dass Jürgensmeier zwei Bände der „Germania Benedictina“ herausgegeben hat: „Germania Benedictina VII. Die benediktinischen Mönchs- und Nonnenklöster in Hessen“ sowie „Germania Benedictina IX. Die Männer- und Frauenklöster der Benediktiner in Rheinland-Pfalz und Saarland“.

Am Ende der Feierstunde dankte Jürgensmeier vor allem seinen Mitarbeiterinnen am Institut für Mainzer Kirchengeschichte für ihren jahrelangen Einsatz. Außerdem dankte er dem Bistum Mainz für die Unterstützung bei der Gründung des Instituts für Mainzer Kirchengeschichte im Jahr 1980.

Friedhelm Jürgensmeier wurde am 27. März 1936 in Letmathe/Westfalen geboren und lebt heute in Diez/Lahn. Er studierte von 1956 bis 1967 Philosophie, Theologie, Kirchengeschichte und Christliche Archäologie an der Ordenshochschule der Missionare von der Heiligen Familie in Ravengiersburg/Hunsrück und in Rom. 1960 wurde Jürgensmeier, der dem Orden der Missionare von der Heiligen Familie (MSF) angehört, in Limburg zum Priester geweiht. Seit 1973 wirkte er in Mainz. 1980 berief ihn das Bistum zum Leiter des von Jürgensmeier initiierten und neu gegründeten Instituts für Mainzer Kirchengeschichte. Daneben lehrte er von 1982 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2001 Kirchengeschichte in Osnabrück und Vechta. Die Leitung des Instituts für Mainzer Kirchengeschichte hat er bis heute inne.

am (MBN)

 

Martinusmedaille für Marianne Münkel

Dank und Anerkennung für über 20 Jahre ehrenamtliches Engagement

Beerfelden. Marianne Münkel aus der Pfarrgemeinde St. Leonhard und Konrad (Dekanat Erbach) ist am Sonntag, 2. April, von Generalvikar Dietmar Giebelmann die Martinus-Medaille verliehen worden. Münkel erhielt die höchste Auszeichnung des Bistums Mainz für ihr über 20-jähriges ehrenamtliches Engagement in der Pfarrgemeinde als Organistin, Pfarrgemeinderatsvorsitzende, Kommunionhelferin und Lektorin. Zurzeit ist sie stellvertretende Vorsitzende des Pfarrgemeinderates.

In seiner Ansprache erinnerte der Generalvikar daran, dass Münkel nicht nur über drei Wahlperioden Vorsitzende des Pfarrgemeinderates und Mitglied im Dekanatsrat, sondern auch „Seele und Motor der Frauen- und Seniorenarbeit“ gewesen sei. Zudem habe Münkel eine Kleiderkammer aufgebaut, sich für die in der Gemeinde lebenden Aussiedler eingesetzt und sich für Dritte Welt-Projekte engagiert. Der Generalvikar wies auch auf den Einsatz Münkels in der Ökumene hin. „Als Kirche sind wir auf dieses ehrenamtliche Engagement angewiesen, nicht nur, weil wir bei zurückgehenden finanziellen Mitteln diese Arbeit gar nicht bezahlen könnten, sondern auch, weil dieses Engagement zeigt, dass die Gemeinde Beerfelden ein Ort ist, wo sich Menschen für ihre Gemeinde und für ihren Glauben verantwortlich wissen“, sagte der Generalvikar. Die Ehrung Münkels sei auch ein Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde und für alle, die „sich einbringen und einsetzen“, betonte er.

am (MBN)