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Mainz. Zum Auftakt der „Woche für das Leben“ im Bistum Mainz führte die ZDF-Moderatorin Gundula Gause durch „eine gelungene Mischung aus Unterhaltung, Information, Musik und Kunst“. Eröffnet wurde die Benefizveranstaltung am Montag, 23. April, im Erbacher Hof in Mainz vom Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, der die Schirmherrschaft des Abends unter Überschrift „Mit Kindern in die Zukunft gehen“ übernommen hatte: „Wir wollen Eltern in ihrer Erziehungsverantwortung unterstützen, indem wir uns für gute Rahmenbedingungen einsetzen und indem wir hilfreiche Angebote machen. Die ‚Woche für das Leben’ 2007 ist in dieser Hinsicht eine Einladung, sich zu informieren, sich seine Gedanken zu machen und miteinander ins Gespräch zu kommen.“
Gleichzeitig betonte Lehmann die Bedeutung des christlichen Glaubens bei der Erziehung: „Niemand, und schon gar nicht heranwachsende Kinder mit ihren vielen Fragen nach dem Warum und Woher, können ohne Weltdeutung leben. Kinder haben ein Recht darauf, hoffnungsvolle und ermutigende Deutungen mit auf ihren Weg zu bekommen.“ Und weiter: „Der christliche Glauben bietet Halt und Orientierung. Er bietet die unerlässliche, geistige und spirituelle Basis, gleichsam die ‚Wertegrundlage’, die bis heute unser gesellschaftliches Zusammenleben prägt. So hat die Weitergabe des Glaubens - wenigstens mittel- und langfristig - eine nicht zu unterschätzende gesamtgesellschaftliche Bedeutung.“
Mit dem Reinerlös des Abends wird die Stiftung „Haus St. Martin“ unterstützt. Die im Dezember 2004 gegründete Stiftung fördert die Arbeit mit behinderten Menschen des Caritasverbandes Mainz im Haus St. Martin und im Förderkindergarten „Mittendrin“. Das Haus St. Martin in Ingelheim ist eine Fördereinrichtung für Kinder und Jugendliche mit Schwerst-Mehrfachbehinderung, in der rund 50 vollstationäre Plätze vorhanden sind. Im Förderkindergarten „Mittendrin“ in Bingen-Büdesheim werden rund 30 behinderte und entwicklungsgefährdete Kinder betreut. Veranstalter des Abends waren das Bistum Mainz und der Caritasverband Mainz. Kardinal Lehmann betonte in seiner Ansprache, dass seine drei Besuche im Haus St. Martin zu den „eindrücklichsten Erfahrungen meiner Zeit als Bischof von Mainz“ gehören. „Dort erfahren Behinderte mit sehr großer Geduld und Einfühlsamkeit eine Zuwendung, die es sonst nicht gäbe.“
Das musikalische Programm des Abends gestaltete der Seligenstädter Regionalkantor Thomas Gabriel (Klavier und Gesang), der die CD „KinderSegen, Kinderkram!“ vorstellte. Gabriel (Musik) hatte die CD mit „Kinderliedern für Erwachsene“ zusammen mit Eugen Eckert (Text) im Jahr 2006 herausgebracht. Bei der Aufführung wurde er von seinen drei Töchtern Annika, Carolin und Nicola (Gesang) begleitet sowie von Wolfgang Cimander (Saxophon und Akkordeon) und Frank Willi Schmidt (Kontrabass). Die Gruppe erhielt viel Beifall für ihre Auftritte im Verlauf des Abends. Die Mainzer Sozialdezernentin, Birgitt Collisi, würdigte in ihrem Grußwort die Arbeit der Kirchen im Rahmen der „Woche für das Leben“ und überreichte einen Scheck der Stadt Mainz für die Stiftung „Haus St. Martin“.
Im Rahmen der Benefizveranstaltung präsentierte die Ingelheimer Künstlerin Ursula Sirrenberg Bilder, die sie Kindern gewidmet hat. Verschiedene Bilder von ihr waren im Foyer ausgestellt und waren in das Bühnenbild integriert. Daneben informierte die Landeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Rheinland-Pfalz über zwei Projekte: „Kinder stark machen - zu stark für Drogen“ und „Kinder stark machen - Umgang mit Konflikten“. Am Ende des Abends dankte Caritasdirektor Wolfgang Schnörr für die Unterstützung der Arbeit des Caritasverbandes.
Die „Woche für das Leben“ ist eine Initiative der katholischen und der evangelischen Kirche, die damit seit 1994 gemeinsam einen Beitrag zur Bewusstseinsbildung für den Wert und die Würde des menschlichen Lebens leisten wollen. Die „Woche für das Leben“ wurde erstmals 1991 veranstaltet und geht auf eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) zurück.
Hinweise:
tob (MBN)
Mainz. Anlässlich der diesjährigen „Woche für das Leben“ unter der Überschrift „Mit Kindern in die Zukunft gehen“ hat das Seelsorgeamt im Bischöflichen Ordinariat Mainz die Arbeitshilfe „Bausteine für Segensfeiern“ herausgegeben. Erarbeitet wurde das Heft von Klaus Heizmann, Referent für Ehe- und Familienseelsorge, und Liturgiereferentin Hiltrud Kreling. Die Broschüre bietet Anregungen und Beispiele für Segensfeiern in Familie, Kindertagesstätte und Gemeinde und kann im Seelsorgeamt bestellt werden.
Hinweis: Dezernat Seelsorge, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-253, E-Mail: liturgie@bistum-mainz.de oder familienseelsorge@bistum-mainz.de
tob (MBN)
Bremen. Der Mainzer Bischof und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, hat am Samstag, 21. April, in Bremen zusammen mit Landesbischöfin Margot Käßmann und Bischof Franz-Josef Bode, Osnabrück, die „Woche für das Leben“ eröffnet. Vor dem ökumenischen Gottesdienst im St. Petri Dom in Bremen stellte Kardinal Lehmann das Thema der diesjährigen Aktion im Rahmen einer Pressekonferenz vor. Im Folgenden dokumentieren wir den Text seines schriftlichen Pressestatements:
„Mit Kindern in die Zukunft gehen“: Was so selbstverständlich klingt, ist längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Dennoch haben wir unsere „Woche für das Leben“ in diesem Jahr unter dieses Motto gestellt. Wir wollen Mut machen, Kinder auf dem Weg des Erwachsenwerdens zu begleiten, ihnen Orientierungen zu geben und für ihre Erziehung und Bildung Sorge zu tragen.
Erziehung und Bildung scheinen derzeit wieder hoch im Kurs zu stehen: von der frühkindlichen Erziehung über die Verbesserung der Zustände an unseren Schulen bis hin zur universitären Ausbildung und den Herausforderungen des lebenslangen Lernens. Dennoch geraten ganz grundlegende Fragen des Kindeswohls, der Kindererziehung und der Erziehungsverantwortung der Eltern in den aktuellen Debatten um Elterngeld und Krippenplätze immer wieder in den Hintergrund. Fest steht: Kinder haben ein Recht auf Erziehung. Denn, wie Immanuel Kant es zugespitzt formulierte: „Der Mensch kann nur Mensch werden durch Erziehung.“ Durch Erziehung und Bildung lernen wir uns selbst, unsere Mitmenschen und unsere Umwelt besser zu verstehen und uns in unserer Welt zurechtzufinden. Eine gute und liebevolle Erziehung, die wesentlich zur Persönlichkeitsentfaltung beiträgt, ist deshalb das Kostbarste, was Eltern ihren Kindern mit auf den Lebensweg geben können.
Doch was so gut und selbstverständlich klingt, ist eine große Aufgabe. Viele Eltern empfinden heute Erziehung und Bildung sogar als etwas ausgesprochen Schwieriges, Kompliziertes und Herausforderndes. Das gilt längst nicht nur für solche dramatischen Problemsituationen wie die des kleinen Kevin, der im vergangenen Jahr auf so tragische Weise hier in Bremen zu Tode gekommen ist. Kinder auf eine Welt vorzubereiten, die so komplex und zugleich so schnelllebig ist, dass man selbst kaum das Tempo halten kann, ist für alle Eltern ein anspruchsvolles Unterfangen. Schließlich soll Erziehung Orientierung, eine Wertebasis, kurz: das Handwerkszeug für ein gelingendes Leben in der Gesellschaft vermitteln. Weil die äußeren Umstände heute so vielfältig sind wie die Lebensumstände der Familien und so verschieden wie die Kinder, dürfen Familien weder offen noch unterschwellig zu einem einheitlichen Modell gedrängt werden, sondern brauchen Spielräume. Dazu gehört auch, dass die Erziehungsleistung der Eltern in der Gesellschaft dieselbe Wertschätzung erhält wie die Erwerbsarbeit.
Tatsächlich gibt es viele Eltern, die verunsichert, ratlos und manchmal auch resigniert sind - gerade wenn es darum geht, Kindern Werte mit auf den Weg zu geben, die nicht so recht in das Bild dieser Gesellschaft passen wollen. Eltern fragen sich: Tun wir den Kindern wirklich etwas Gutes, wenn wir sie zu Rücksichtnahme, Ehrlichkeit, Verbindlichkeit erziehen - in einer Gesellschaft, in der oft eher die Rücksichtslosigkeit zu siegen und der Ehrliche der Dumme zu sein scheint? Kinder zu erziehen, erscheint vielen Eltern deshalb wie der Versuch, jemanden kompetent und zielsicher durch eine Stadt zu führen, in der man sich selbst kaum zurechtfindet.
Die Erziehung ist aus vielen Gründen schwerer geworden. Kinder und Jugendliche werden heute in einem hohen Maß von Außen bestimmt. Es ist nicht leicht, dass die Eltern in der Familie stärker sind und bleiben. Es gibt viele kräftige und mächtige Miterzieher, die oft nur das eigene Interesse, aber nicht zuerst das Wohl des Kindes im Auge haben. Kinder und Jugendliche leben in einer vielgestaltigen, pluralen Welt. Sie bekommen viele Eindrücke und müssen diese verarbeiten und auch miteinander vernetzen. So haben Kinder oft schon recht früh bei allen Gemeinsamkeiten unterschiedliche Erfahrungen, die sie geprägt haben. So sind Kinder schon früh individueller ausgerichtet. Sie haben ihren eigenen Kopf. Sie sind nicht einfach Nummern. Darum ist die Rücksichtnahme auf den eigenen, ja manchmal auch eigenwilligen Weg von Kindern notwendig. Dies kostet mehr Kraft und mehr Zeit, mehr Aufmerksamkeit und mehr Bereitschaft, auch auf solche Eigenheiten von Kindern einzugehen. Manche können sich hier wirklich überfordert fühlen, aber Erziehung wird dadurch auch dem Menschen von Anfang an gerechter und macht auch am Ende mehr Freude.
Die „Woche für das Leben“ 2007 bietet nicht für jeden den perfekten Stadtplan. Aber sie will wie ein Wegweiser bei der Orientierung helfen und Eltern und Erziehenden Mut machen: Es lohnt sich, Kindern Werte mit auf den Weg zu geben. Es lohnt sich, Kinder einfühlsam und mit immer wieder neuem Optimismus zu erziehen. Und nicht zuletzt lohnt es sich, die religiösen Fragen der Kinder wahrzunehmen und mit ihnen gemeinsam Antworten im Glauben zu suchen.
Niemand, und schon gar nicht heranwachsende Kinder mit ihren vielen Fragen nach dem Warum und Woher, können ohne Weltdeutung leben. Kinder haben ein Recht darauf, hoffnungsvolle und ermutigende Deutungen mit auf ihren Weg zu bekommen. Wer ihren Fragen nach dem Woher, Wohin und Wozu des Lebens und ihrer Suche nach Anhaltspunkten für ein gutes, gerechtes und sinnvolles Handeln die Antworten der Religionen vorenthält, nimmt ihnen die Chance, bewährte Grundlagen kennen zu lernen und sich mit diesen auseinanderzusetzen. Der christliche Glauben bietet Halt und Orientierung. Er bietet die unerlässliche, geistige und spirituelle Basis, gleichsam die „Wertegrundlage“, die bis heute unser gesellschaftliches Zusammenleben prägt. So hat die Weitergabe des Glaubens - wenigstens mittel- und langfristig - eine nicht zu unterschätzende gesamtgesellschaftliche Bedeutung.
Eltern stehen nicht alleine vor diesen Aufgaben. Die „Woche für das Leben“ wollen wir auch nutzen, um auf die vielen Unterstützungsangebote hinzuweisen, die es gerade im Bereich der Kirchen gibt: Sei es der Kindergartenplatz in der kirchlichen Kindertagesstätte - insgesamt befinden sich rund 1,2 Millionen Plätze in rund 18.000 Einrichtungen in Trägerschaft der katholischen und der evangelischen Kirchen -, sei es die Krabbelgruppe im Gemeindezentrum, sei es der Elternkurs, die Erziehungsberatung, die Familienfreizeit, der Kindergottesdienst oder sei es auch nur so etwas vermeintlich Einfaches wie ein Faltblatt zum Thema Tischgebet, Advent oder Segensgesten in der Familie.
Wir wollen Eltern in ihrer Erziehungsverantwortung unterstützen, indem wir uns für gute Rahmenbedingungen einsetzen und indem wir hilfreiche Angebote machen. Die „Woche für das Leben“ 2007 ist in dieser Hinsicht eine Einladung, sich zu informieren, sich seine Gedanken zu machen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Dazu dienen die zahlreichen Veranstaltungen, die ab heute bis zum 28. April in allen Diözesen und Landeskirchen, in Gemeinden, kirchlichen Einrichtungen und Verbänden zum Thema „Mit Kindern in die Zukunft gehen“ stattfinden.
Unabhängig von unserer „Woche für das Leben“ hat die ARD in der vergangenen Woche eine Themenwoche unter dem Motto „Kinder sind Zukunft“ durchgeführt. Besser hätte man es wohl gar nicht planen können. Kinder haben unsere ganze Aufmerksamkeit verdient, in allen Bereichen. So möchten wir an dieser Stelle auch den Verantwortlichen der ARD danken, dass sie sich auf ihre Weise mit vielen Berichten, Reportagen und Sendungen dem Thema gewidmet haben. Mit Kindern in die Zukunft gehen - das ist eine Aufgabe, die alle angeht, und zwar weit über die anstehende „Woche für das Leben“ hinaus.
SDBK (MBN)
Mainz. Mit einem ökumenischen Gottesdienst ist in der evangelischen Johanniskirche in Mainz am Freitag, 20. April, der Opfer des Völkermordes im ostafrikanischen Ruanda im Jahr 1994 gedacht worden. Bei den damaligen Auseinandersetzungen zwischen den Volksgruppen der Hutu und Tutsi waren mehr als 900.000 Menschen ums Leben gekommen. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, feierte den Gottesdienst zusammen mit dem Präsidenten der Evangelischen Kirche der Pfalz, Eberhard Cherdron. Neben dem Botschafter der Republik Ruanda, Eugene Richard Gasana, und dem Vorsitzenden des Vereins Partnerschaft Rheinland-Pfalz/Ruanda, Staatssekretär a.D. Jürgen W. Debus, nahm auch der rheinland-pfälzische Innenminister Karl Peter Bruch an dem Gottesdienst teil. In diesem Jahr begeht Rheinland-Pfalz das 25-Jahr-Jubiläum seiner Partnerschaft mit Ruanda. Die zentrale Jubiläumsfeier wird am Samstag, 8. September, im Rahmen eines landesweiten Ruanda-Tages stattfinden.
In seiner Predigt sagte Kardinal Lehmann: „Wahrer Trost von Gott will nicht einfach auf die Versöhnung am Ende der Welt warten, sondern dass wir jetzt schon, gerade nach Ostern, Frieden und Versöhnung suchen. Darum wollen wir den vielen beistehen, die dies seit Jahren, teilweise auch mit der Hilfe aus unserem Land, in Ruanda versuchen. Wir wollen für Ihre Stärkung und Ihre Ausdauer beten. Dann gilt das letzte Wort unserer Lesung für uns alle in besonderer Weise: ‚Unsere Hoffnung für euch ist unerschütterlich; wir sind sicher, dass ihr mit uns nicht nur an den Leiden teilhabt, sondern auch am Trost.’ (2 Kor 1,7)“
tob (MBN)
Mainz. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, hat am Freitag, 20. April, die neue Schausammlung „Spätmittelalter und Neuzeit“ im Kreuzgang-Obergeschoss des Mainzer Dom- und Diözesanmuseums eröffnet. „Das Dom- und Diözesanmuseum hat einen festen Platz in der Kultur- und Museumslandschaft von Mainz und es wird durch die neue Dauerausstellung seine Bedeutung vergrößern“, sagte Giebelmann. Mit der aktuellen Erweiterung vollendet Direktor Dr. Hans-Jürgen Kotzur die Neugestaltung des Museums, die er seit 1989 vor-antreibt. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hatte seine Teilnahme an der Eröffnung wegen einer Reihe von Terminen kurzfristig absagen müssen.
Über zehn Jahre habe es gedauert, die jetzt ausgestellten Objekte „zusammenzutragen, wissenschaftlich zu erfassen und in einen ausstellungsfähigen Zustand zu bringen“, sagte Dr. Hans-Jürgen Kotzur, Direktor des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums. Die meisten der Ausstellungsstücke würden erstmals im Dommuseum ausgestellt. Viele davon seien für die Neuaufstellung restauriert worden. „Die Besucher betreten ab heute mit dem Kreuzgang-Obergeschoss ein völlig neues Museum und finden eine Sammlung vor, die es vor zehn Jahren so noch gar nicht gegeben hat.“
In seiner Ansprache betonte Kotzur das Selbstverständnis des Dom- und Diözesanmuseums als kirchliche Einrichtung: „Es versteht sich auch dezidiert als ein Ort der Auseinandersetzung mit der Welt des Glaubens, als eine Stätte der Besinnung - als Angebot zur Kontemplation. Diese Zielsetzung steht völlig konträr zum Konzept eines reinen Kunstmuseums, das die Autonomie des Kunstwerks feiert, dem der Besucher im Sinne Kants mit ‚interesselosem Wohlgefallen’ begegnen soll.“ Weiter sagte er: „Das kirchliche Museum schwankt zwischen profanem und sakralen Lebensbereich und stellt gerade für den in einer säkularisierten Gesellschaft lebenden Menschen eine notwendige Zwischeninstanz dar: Frei von allen Berührungsängsten vor einer kultischen Begegnung mit der Kirche kann der Besucher im kirchlichen Museum eine Ausweitung seiner Wirklichkeitserfahrung gewinnen. Das Museum wird so im Vorfeld des Glaubens wirksam, und das über alle konfessionellen, religiösen und ideologischen Grenzen hinaus.“ Während des Umbaus und der Neueinrichtung habe ihn der Gedanke an diese Grundprinzipien stets begleitet, sagte Kotzur.
Der Leitsatz seiner Arbeit bei der Umgestaltung des Museums habe von Anfang an gelautet: „Das Museum als Ersatzheimat für kirchliche Kunst“. Mit diesem Anspruch schaffe das Museum bewusst keine neutralen Räume, „sondern betont die Geschichtlichkeit der Ausstellungsräume und ihre Verbindung zum Objekt“. Und weiter: „Das bei den Kunstmuseen in Deutschland verpönte Prinzip der ‚Epochensäle’, wie unlängst die Kritiken zur Wiedereröffnung des Bode-Museums in Berlin zeigten, erweist sich bei einem kirchlichen Museum dagegen geradezu als existentieller Bestandteil seines Selbstverständnisses. Hier in Mainz sind nun die Umstände für die Realisierung eines idealen Museumskonzeptes besonders glücklich.“
„Seit seiner Gründung im Jahr 1925 ist das Dommuseum aus der Mainzer Museumslandschaft nicht mehr wegzudenken“, sagte Peter Krawietz, Kulturdezernent der Stadt Mainz. Er würdigte die zahlreichen Sonderausstellungen, die in den letzten zwei Jahrzehnten unter Leitung von Hans-Jürgen Kotzur gezeigt worden sind. Das Dommuseum habe dabei „Bemerkenswertes geleistet“ und nicht nur jeweils für kurze Zeit verloren gegangene Exponate zurück in die Stadt gebracht, „sondern auch dauerhaft Kunstwerke zurück nach Mainz geholt“. Weiter sagte Krawietz: „Die Hildegard- und die Kreuzzugsausstellung mit jeweils über 100.000 Besuchern machen deutlich, dass die Stadt dem Dommuseum nicht nur als Kultureinrichtung, sondern auch als Wirtschaftsfaktor Dank sagen muss.“
Nach der umfassenden Restaurierung des Obergeschosses, das seit den 1960er Jahren Teil des Dommuseums ist, werden in der neuen Dauerausstellung künftig Meisterwerke aus Spätmittelalter und Neuzeit zu sehen sein. Die Aufstellung der Exponate folgt nicht kunsthistorischen Gesichtspunkten, sondern thematisch-chronologischen Kriterien. Besondere Stücke sind etwa die sechs Meter hohe Kreuzigungsgruppe, die der Mainzer Bildhauer Hans Backoffen 1519 für den Friedhof von Mainz-St. Ignaz gestiftet hat, ein kostbarer Drehtabernakel von Abraham Roentgen, eine Renaissancemadonna aus der ehemaligen Mainzer Schlosskirche St. Gangolph und Gemälde aus der Cranach-Werkstatt. Im Treppenaufgang wird mit dem Kreuzzug-Sühnefenster aus dem Jahr 2002 von Professor Johannes Schreiter zeitgenössische Kunst präsentiert.
Mit der Eröffnung der Schausammlung „Spätmittelalter und Neuzeit“ im Obergeschoss des Kreuzganges, von dem aus die Besucher einen direkten Blick auf den Mainzer Dom haben, hat das Mainzer Dom- und Diözesanmuseum seine Ausstellungsfläche um rund 800 Quadratmeter vergrößert. Erbaut wurde der zweigeschossige Kreuzgang, der zu den schönsten und größten Kreuzgängen Deutschlands zählt, im frühen 15. Jahrhundert. Dort war zunächst die Dombibliothek untergebracht. Sowohl das Kreuzgang-Obergeschoss als auch die Dombibliothek wurden 1793 bei der Belagerung von Mainz durch die Franzosen zerstört.
Hinweise:
tob (MBN)
Offenbach. Auf dem Gelände des Ketteler-Krankenhauses in Offenbach soll ein stationäres Hospiz mit acht Plätzen errichtet werden. Erste Pläne dazu präsentierte Bernhard Franzreb, Geschäftsführer des Katholischen Klinikverbundes Südhessen, am Mittwoch, 18. April, vor Journalisten im Ketteler-Krankenhaus. Da zur Realisierung des Hospizes noch rund 500.000 Euro benötigt werden, rief Franzreb die Bevölkerung in Offenbach und Umgebung zur finanziellen Unterstützung des Projektes auf. Die Gesamtkosten bezifferte er auf eine Million Euro. Baubeginn werde frühestens Anfang 2009 sein, sagte Franzreb. Die Einrichtung solle den Namen von Fanny de la Roche tragen, der ersten Oberin des 1851 von Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler gegründeten Ordens der Schwestern von der Göttlichen Vorsehung. Bisher ist das Christophorus-Hospiz in Trägerschaft des Caritaswerkes St. Martin in Mainz das einzige stationäre Hospiz im Bistum Mainz.
Das Fanny de la Roche-Hospiz sei in erster Linie als stationäre Ergänzung der ambulanten Hospizdienste in der Region Offenbach gedacht, sagte Franzreb. Die Beteiligung der bestehenden Hospizdienste mit deren ehrenamtlichen Mitarbeitern sei ein wesentlicher Teil des Konzeptes. Das Hospiz solle vor allem schwer kranken Menschen einen Platz bieten, wenn eine ambulante Begleitung nicht mehr möglich und eine Krankenhausbehandlung nicht erforderlich sei. Die ärztliche Versorgung werde ausschließlich durch Ärzte im niedergelassenen Bereich erfolgen.
Träger des Fanny de la Roche-Hospizes wird der Katholische Klinikverbund Südhessen sein, der neben einer finanziellen Beteiligung auch das Grundstück zur Verfügung stellt. Franzreb betonte, dass das Hospiz zwar auf dem Grundstück des Ketteler-Krankenhauses gebaut werde, aber nicht Teil des Krankenhauses sei. Gleichwohl würden beispielsweise Haustechnik und Hauswirtschaft vom Ketteler-Krankenhaus übernommen. Für das festangestellte Hospizteam sei ein Umfang von 9,6 Vollzeitstellen vorgesehen, sagte Franzreb.
Die Verantwortung für Bau und Betrieb des stationären Hospizes liegt bei einer Hospizkommission, der unter anderen auch der Dekan des Dekanates Offenbach, Pfarrer Klaus Denner, und die Hausoberin der Schwestern von der Göttlichen Vorsehung, Schwester Edelburga Wilhelm, angehören. Franzreb wies darauf hin, dass die Aufnahme von Hospizbewohnern unabhängig von Glaubenszugehörigkeit, Nationalität oder finanziellen Möglichkeiten erfolge.
Neben Spenden für das geplante Hospiz hofft Franzreb darauf, dass viele Menschen eine Patenschaft in Höhe von 90 Euro pro Jahr für die Finanzierung der Betriebskosten übernehmen. Entsprechend einer bundesweiten Regelung sei es notwendig, zehn Prozent der laufenden Kosten durch ehrenamtliche Arbeit und Spenden zu finanzieren, was rund 60.000 Euro pro Jahr ausmachen werde.
Hinweis: Fanny de la Roche-Hospiz, c/o Ketteler-Krankenhaus, Lichtplattenweg 85, 63071 Offenbach, Tel.: 069/8505-0.
tob (MBN)
Mainz. Das Thema des „Kardinal-Volk-Preis“ 2007 der „Jungen Akademie“ lautet „Was dürfen wir hoffen?“. Der Preis der Bistumsakademie Erbacher Hof wird in diesem Jahr zum vierten Mal ausgelobt. Der Wettbewerb richtet sich an Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe. Verliehen wird der Preis vom Mainzer Weihbischof Ulrich Neymeyr am Samstag, 6. Oktober, im Erbacher Hof in Mainz
Beiträge können von Einzelpersonen oder Gruppen (maximal fünf Personen) eingesandt werden, als Ergebnis von Unterricht, Projekttagen, Workshops, Haus- oder Facharbeiten oder privater Initiative. Eingereicht werden können beispielsweise wissenschaftliche Abhandlungen, Erzählungen, Essays, Gedichte, Bilder, Skulpturen, Fotoarbeiten, Videoclips, Filme, Hörspiele, Musikkompositionen, selbstgestaltete Internetseiten, Performances oder Dokumentationen. Einsendeschluss ist der 6. Juli dieses Jahres.
Hinweis: Weitere Informationen und Kontakt bei der Bistumsakademie Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Tel.: 06131/257-550, E-Mail: heike.kremer@bistum-mainz.de
tob (MBN)
Mainz. Im Januar hatten der rheinland-pfälzische Staatssekretär Michael Ebling und der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, den Start des Schulversuchs Abitur-online am Ketteler-Abendgymnasium in Mainz bekannt gegeben. Dieser erste und einzige Weg, in Rheinland-Pfalz unter Nutzung der neuen Medien das Abitur zu erlangen, hat sofort großes Interesse gefunden. Aufgrund der bis zum regulären Anmeldeschluss am 1. März eingegangenen Anmeldungen steht bereits fest, dass zum Schuljahresbeginn am 20. August eine Klasse eingerichtet werden kann. Wegen der anhaltenden Nachfrage nach diesem neuen schulischen Angebot hat das Ketteler-Abendgymnasium jetzt bekannt gegeben, dass es noch weitere Anmeldungen für das Schuljahr 2007/08 entgegennimmt.
Hinweis: Nähere Informationen - auch zu den bisher bestehenden Angeboten an Tageskolleg und Abendgymnasium - sind auf der Homepage der Schule unter http://www.ketteler-kolleg.de zu finden. Telefonisch ist die Schule unter 06131/31060 zu erreichen.
mbwjk (MBN)
Rom/Mainz. Rund 220 Frauen und Männer haben an der Romwallfahrt des Bistums Mainz von Freitag, 13., bis Freitag, 20. April, teilgenommen. Die Gruppe überbrachte Papst Benedikt XVI. anlässlich seines 80. Geburtstages (16. April) auf einem Transparent die Glück- und Segenswünsche aus dem Bistum Mainz. Domdekan Heinz Heckwolf hatte die Geistliche Leitung für die Pilgergruppe übernommen.
Höhepunkte der Reise waren unter anderem die Teilnahme an der Papstmesse am Sonntag, 15. April, mit rund 60.000 Teilnehmern auf dem Petersplatz sowie ein Besuch der wöchentlichen Papstaudienz am Mittwoch, 18. April. Außerdem hatten alle 220 Wallfahrer noch kurzfristig Karten für das Konzert des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart des Südwestrundfunks (SWR) zu Ehren des 80. Geburtstages von Papst Benedikt XVI. erhalten. Ermöglicht worden war der Konzertbesuch durch den Präfekten des Päpstlichen Hauses, den der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, darum gebeten hatte, berichtete Domdekan Heckwolf. An dem Konzert in der Audienzhalle des Vatikan am Montag, 16. April, nahm auch Kardinal Lehmann, teil. Mit ihm feierte die Pilgergruppe am Dienstag, 17. April, einen Gottesdienst in der Kirche des Campo Santo Teutonico.
tob (MBN)
Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat in einem Kondolenzschreiben an die Familie am Montag, 23. April, seine Anteilnahme am Tod von Professor Karl Holzamer, dem Gründungsintendanten des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF), zum Ausdruck gebracht. „Er war in jeder Hinsicht ein großer Mann für uns alle. Vor allem war er ein Mann der Vermittlung und des Dialogs“, heißt es in dem Schreiben. Karl Holzamer war am Sonntag, 22. April, im Alter von 100 Jahren in Mainz verstorben. Kardinal Lehmann wird am Freitag, 27. April, um 10.00 Uhr im Mainzer Dom das Requiem für den Verstorbenen zelebrieren. Spenden aus Anlass des Requiems sollen dem Mainzer Dombauverein zu Gute kommen.
Weiter schreibt der Mainzer Bischof über Holzamer, der von 1963 bis 1977 Intendant des ZDF war: „Für ihn war der Mensch und das Menschenbild im Zentrum aller Bemühungen. Geradezu legendär wurde sein Wort ‚Das Programm ist für den Zuschauer da und nicht der Zuschauer für das Programm, das ist so meine Grundlinie’. Damit hat er der Programmatik des Zweiten Deutschen Fernsehens eine bis heute wichtige Orientierung gegeben.“ Im ZDF lebe „ein großes Werk seines Lebens fort“, schreibt Lehmann.
Wörtlich heißt es: „Karl Holzamer, der ein wahrer Vertreter christlich geprägter Humanität war, hat bei aller Dialogbereitschaft immer auch bekundet, wie sehr der Mensch alles Gott verdankt. Darum hat der Glaube ihn zeitlebens begleitet. Er hatte eine unvergessliche Treue zu seiner Kirche und hat sich nie gescheut, dafür auch öffentlich einzutreten. Gerade die schwierigen Kriegsjahre haben ihm die Risiken des Lebens eindringlich nahe gebracht.“
Hinweis: Dombauverein Mainz, Kontonummer 1100 510 00 bei der Landesbank Rheinland-Pfalz, BLZ 550 500 00, Kennwort: Karl Holzamer.
tob (MBN)
Mainz. Dr. Hans-Joachim Bartholomä ist nach 33 Dienstjahren am Katholischen Klinikum Mainz (KKM) verabschiedet worden. Er hat seit 1988 als Chefarzt die Fachklinik für Radiologie und Nuklearmedizin am KKM geleitet. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, würdigte am Montag, 23. April, beim Festakt im St. Vincenz und Elisabeth Hospital in Mainz die große Menschlichkeit und fachliche Kompetenz von Bartholomä, der seit Anfang 2003 auch als Ärztlicher Direktor am KKM gewirkt hat.
Sein Nachfolger als Chefarzt an der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin ist Privatdozent Dr. Jörn Balzer. Der 43-Jährige war zuletzt als Leitender Oberarzt am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Klinikums Frankfurt/Main tätig. Domkapitular Hans-Jürgen Eberhardt wies in seiner Begrüßung darauf hin, dass Professor Achim Heintz, Chefarzt der Allgemein- und Visalchirurgie am St. Hildegardis-Krankenhaus, ab 1. Mai die Nachfolge von Bartholomä als Ärztlicher Direktor am KKM übernimmt.
Kardinal Lehmann betonte in seiner Ansprache die Leistung von Bartholomä als Ärztlicher Direktor bei der Zusammenführung von St. Vincenz und Elisabeth-Hospital und St. Hildegardis-Krankenhaus zum KKM ab Anfang 2003. „Es ist nicht leicht, aus zwei Häusern ein gemeinsames zu machen. Durch Ihre Menschlichkeit haben Sie ganz wesentlich dazu beigetragen, dass beide Häuser in den letzten Jahren aufeinander zu gewachsen sind“, sagte Lehmann. Er würdigte die gesamte Arbeit des Klinikums. „Auch ich habe gelegentlich als Patient im Klinikum erfahren dürfen, dass man hier nie das Gefühl hat, nur als Nummer behandelt zu werden, sondern immer als Mensch.“
tob (MBN)
Mainz. Der Diözesan-Caritasverband Mainz feiert in diesem Jahr sein 90-jähriges Bestehen. Zur Feier sind unter anderem eine „Tour de Caritas“ vom 9. bis 18. Juli sowie ein Symposion am 15. September vorgesehen. Bei der „Tour de Caritas“ im Sommer werden haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter und Verantwortliche der Caritas eine Fahrradtour durch die Regionen der Diözese unternehmen und dabei die verschiedenen Dienste und Einrichtungen vor Ort besuchen. An dem Symposion wird neben dem Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, auch der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Dr. Peter Neher, teilnehmen. Der Todestag von Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler, der sich am 13. Juli zum 130. Mal jährt, wird in die Feierlichkeiten des Diözesan-Caritasverbandes miteinbezogen werden.
Hinweis: Weitere Informationen im Internet unter: http://www.caritas-bistum-mainz.de
tob (MBN)
Mainz. Die „KulturRegion Frankfurt RheinMain“ veranstaltet am Freitag, 27. April, um 20.00 Uhr im Erbacher Hof in Mainz eine Podiumsdiskussion zu den wissenschaftlichen Grundlagen der Freiheit unter der Überschrift „Freiheit contra Determinismus?“. Auf dem Podium werden diskutieren: der Mainzer Fundamentaltheologe, Professor Alexander Loichinger, der ehemalige Kulturstaatsminister, Professor Julian Nida-Rümelin, und Professor Wolf Singer, Direktor am Frankfurter Max-Planck-Institut für Hirnforschung. Die Moderation übernimmt Dr. Alf Mentzer vom Hessischen Rundfunk. Der Eintritt ist frei. Kooperationspartner der Veranstaltung ist die Bistumsakademie Erbacher Hof.
Hinweis: Weitere Informationen bei der Geschäftsstelle „KulturRegion Frankfurt RheinMain“, Heidrun Merk, Poststraße 16, 60329 Frankfurt, Tel.: 069/2577-1710, Internet: http://www.geist-der-freiheit.de
tob (MBN)
Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, und ZDF-Intendant Markus Schächter werden am Samstag, 28. April, um 13.00 Uhr die ersten Rebstöcke im „Mainzer Weinberg“ unterhalb der Zitadelle pflanzen. Gleichzeitig werden beide mit der „Ehrennadel“ des Mainzer Weinsenats ausgezeichnet. Im „Mainzer Weinberg“ sollen künftig prominente Besucher der Stadt die Möglichkeit erhalten, einen Rebstock zu pflanzen. Der im Herbst 2005 gegründete Mainzer Weinsenat hat sich zum Ziel gesetzt, die Weinkultur in Mainz und Rheinhessen zu fördern und zur Image-Förderung des rheinhessischen Weins beizutragen.
tob (MBN)
Magdeburg. Zum ersten Mal werden am Sonntag, 29. April, die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die Deutsche Bischofskonferenz, orthodoxe und altorientalische Kirchen sowie Freikirchen auf der Ebene der Bundesrepublik Deutschland eine förmliche Erklärung über die wechselseitige Anerkennung der Taufe unterzeichnen. Die Unterzeichnung der Vereinbarung findet im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes am 29. April um 17.00 Uhr im Magdeburger Dom statt. Dort werden leitende Vertreter der elf beteiligten Kirchen anwesend sein, darunter der Ratsvorsitzende der EKD, Bischof Wolfgang Huber, und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann. Gastgeber ist der Bischof der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen, Bischof Axel Noack. Es predigt Bischof em. Walter Klaiber (Evangelisch-methodistische Kirche).
Seit gut 30 Jahren gibt es in Deutschland einzelne regionale Vereinbarungen zwischen Gliedkirchen der EKD und Römisch-Katholischen Diözesen zur wechselseitigen Anerkennung der Taufe. Eine Vereinbarung auf Ebene der EKD oder der Deutschen Bischofskonferenz gab es bisher nicht. Im Mai 2002 ging vom Präsidenten des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Kardinal Walter Kasper, die Initiative aus, sich in den Bischofskonferenzen mit dem Thema Taufe und mit der ökumenischen Bedeutung der wechselseitigen Anerkennung der Taufe zu beschäftigen und zwischen den Kirchen entsprechende Vereinbarungen zu unterzeichnen. Die Deutsche Bischofskonferenz hat diese Initiative aus Rom aufgenommen und vorgeschlagen, die wechselseitige Taufanerkennung für den gesamten Bereich der Deutschen Bischofskonferenz und der EKD anzustreben. Eine Arbeitsgruppe, der auch Vertreter der Kommission der Orthodoxen Kirche in Deutschland (KOKiD), der Evangelisch-methodistischen Kirche (zugleich für weitere Freikirchen) und der Altkatholiken (zugleich für die Anglikanische Kirche) angehörten, erarbeitete einen Text, dem der Rat der EKD und der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz zugestimmt haben.
Folgende Kirchen haben diesem gemeinsamen Text zugestimmt:
Äthiopisch-Orthodoxe Kirche
Der Ökumenische Gottesdienst wird gestaltet von Vertretern der unterzeichnenden Kirchen. Der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber, wird in den Gottesdienst einführen, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, wird die Festgemeinde mit einer Taufbeauftragung entsenden. Bischof em. Walter Klaiber (Evangelisch-methodistische Kirche) wird die Predigt halten. Für die Kirchen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK), die die Taufanerkennung nicht unterzeichnen, wird Pastor Werner Funck (Mennoniten) ein Grußwort sprechen. Ein Grund für die damit gegebene Zurückhaltung liegt in der theologischen Wertung der Kindertaufe.
Die christliche Taufe
Jesus Christus ist unser Heil. Durch ihn hat Gott die Gottesferne des Sünders überwunden (Römer 5,10), um uns zu Söhnen und Töchtern Gottes zu machen. Als Teilhabe am Geheimnis von Christi Tod und Auferstehung bedeutet die Taufe Neugeburt in Jesus Christus. Wer dieses Sakrament empfängt und im Glauben Gottes Liebe bejaht, wird mit Christus und zugleich mit seinem Volk aller Zeiten und Orte vereint. Als ein Zeichen der Einheit aller Christen verbindet die Taufe mit Jesus Christus, dem Fundament dieser Einheit. Trotz Unterschieden im Verständnis von Kirche besteht zwischen uns ein Grundeinverständnis über die Taufe.
Deshalb erkennen wir jede nach dem Auftrag Jesu im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes mit der Zeichenhandlung des Untertauchens im Wasser bzw. des Übergießens mit Wasser vollzogene Taufe an und freuen uns über jeden Menschen, der getauft wird. Diese wechselseitige Anerkennung der Taufe ist Ausdruck des in Jesus Christus gründenden Bandes der Einheit (Epheser 4,4-6). Die so vollzogene Taufe ist einmalig und unwiederholbar.
Wir bekennen mit dem Dokument von Lima: Unsere eine Taufe in Christus ist „ein Ruf an die Kirchen, ihre Trennungen zu überwinden und ihre Gemeinschaft sichtbar zu manifestieren“ (Konvergenzerklärungen der Kommission für Glaube und Kirchenverfassung des Ökumenischen Rates der Kirchen, Taufe, Nr. 6).
SDBK/EKD (MBN)
Worms. Von Sonntag, 29. April, bis Sonntag, 6. Mai, findet in Kreuzgang und Innenhof des Dominikanerklosters in Worms eine Ausstellung zum Portal von St. Paulus statt. Unter der Überschrift „Porta aperta“ (Offene Tür) zeigen sieben Künstler in den Gattungen Skulptur, Plastik, Installation, Objektkunst und Malerei ihre Positionen zum Thema. Beteiligte Künstler sind Klaus Krier, Brigitte Kümmell, Horst Rettig, Sylvia Richter-Kundel, Wilfried Saur, Walter Schembs und Richard Schimanski. Der Erlös der Veranstaltung kommt der Renovierung des Kirchenportals von St. Paulus zu Gute. Eröffnet wird die Ausstellung am Samstag, 28. April, um 18.30 Uhr. Die Ausstellung ist täglich von 10.00 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis 17.00 Uhr zu sehen.
Die Dominikaner werben seit vergangenem Jahr mit verschiedenen Spendenaktionen für die Erneuerung des Kirchenportals von St. Paulus. Erneuert werden soll die in Eisen gegossene Bernwardstür aus dem 19. Jahrhundert, deren schlechter Erhaltungszustand auf kriegsbedingte Schäden und den Alterungsprozess des Materials zurückzuführen ist. Das Portal ist eine Kopie der Bernwardstür des Hildesheimer Domes aus dem Jahr 1015. Die Kosten für das neue Portal, das in Bronze gegossen werden soll, werden auf rund 130.000 Euro geschätzt.
Hinweis: Dominikanerkloster St. Paulus, Paulusplatz 5, 67547 Worms, Telefon: 06241/920400, Fax: 06241/28470, Internet: http://www.dominikaner-worms.de und http://www.portal-sankt-paulus.de
tob (MBN)
Mainz. Zu einer Begegnung mit dem Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, am Vorabend des Tages der Arbeit (1. Mai) lädt am Montag, 30. April, um 18.00 Uhr das Referat Berufs- und Arbeitswelt im Bistum Mainz gemeinsam mit der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und dem Mainzer Diözesanverband des Kolpingwerk ein. Die Begegnung steht unter dem Thema „Gute Arbeit - gerechter Lohn“.
Der Abend beginnt um 18.00 Uhr mit einem Gottesdienst im Mainzer Dom. Hauptzelebrant ist Kardinal Lehmann, es konzelebrieren Domdekan Heinz Heckwolf, der Präses der KAB, Pfarrer Dr. Friedrich Franz Röper, und der Präses des Kolpingwerkes im Bistum Mainz, Pfarrer Harald Christian Röper. Nach dem Gottesdienst finden ab 19.45 Uhr im Erbacher Hof zwei Vorträge unter der Überschrift „Gute Arbeit - gerechter Lohn“ statt. Es sprechen Dr. Oliver Ludewig vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg, und Franz-Josef Möllenberg, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Den Vorträgen schließt sich ein Podiumsgespräch an, das von Erich M. Lang, Redakteur bei der „Allgemeinen Zeitung Mainz“ moderiert wird. Im Anschluss wird der Preis der „Pfarrer Röper Stiftung“ für besonderes Engagement im Bereich der Ausbildung verliehen.
Hinweis: Weitere Informationen beim Referat Berufs- und Arbeitswelt im Bistum Mainz, Welschnonnengasse 2-4, 55116 Mainz, Tel.: 06131/6270845, Fax: -844, E-Mail: betriebsseelsorge@bistum-mainz.de
tob (MBN)
Worms. „Kirche im Konflikt“ lautet das Thema der Kreuzganggespräche im Wormser Dominikanerkloster im Mai. Den Auftakt macht der Mainzer Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr am Dienstag, 1. Mai, um 20.00 Uhr. Im Gespräch mit Pater Max Cappabianca OP geht es um das Thema „Kirche der Jugend - Kirche der Zukunft?“.
Termine und Teilnehmer der folgenden Gesprächsrunden mit Pater Max Cappabianca:
Hinweis: Dominikanerkloster St. Paulus, Paulusplatz 5, 67547 Worms, Telefon: 06241/920400, Fax: 06241/28470, Internet: http://www.dominikaner-worms.de
tob (MBN)
Klein-Krotzenburg. Am Dienstag, 1. Mai, findet die Eröffnung der Wallfahrten zur Marienwallfahrtsstätte Liebfrauenheide bei Klein-Krotzenburg statt. Die Predigt bei der Eucharistiefeier um 10.00 Uhr hält Pfarrer Hermann Rink, Offenbach-Bieber. Die Maiandacht findet an diesem Tag um 18.00 Uhr statt. Ab Sonntag, 13. Mai, beginnen die monatlichen Fatimawallfahrten. Außerdem findet am Sonntag, 20. Mai, um 18.00 Uhr eine „Skate & bike-Wallfahrt“ statt. Bei der Andacht werden Fahrräder und Inlinern gesegnet. Die ausführlichen Wallfahrtstermine sind auf der Internetseite http://www.st-nikolaus-hainburg.de zu finden.
Hinweis: Katholisches Pfarramt St. Nikolaus, Kirchstraße 10, 63512 Hainburg, Tel.: 06182/4320, E-Mail: pfarramt@st-nikolaus-hainburg.de, Internet: http://www.st-nikolaus-hainburg.de
tob (MBN)
Mainz. Christoph Dohmen, Professor für Altes Testament an der Katholisch-theologischen Fakultät der Universität Regensburg, hält am Mittwoch, 2. Mai, um 19.30 Uhr einen Vortrag in der Weisenauer Synagoge (Wormser Straße 31) in Mainz. Sein Thema lautet „Mose, der Mann, der zum Buch wurde. Eine biblische Betrachtung zum Ursprung von Judentum und Christentum“. Veranstalter ist der Förderverein der Synagoge Mainz-Weisenau.
tob (MBN)
Bad Wimpfen. Am Donnerstag, 3. Mai, findet in der Pfarrei Heilig Kreuz in Bad Wimpfen die traditionelle Wallfahrt zum Heiligen Kreuz statt. Der Wallfahrtsgottesdienst beginnt um 10.00 Uhr. Die Predigt hält Monsignore Engelbert Prieß, Propst am Dom zu Worms. Ab 8.30 Uhr ist Beichtgelegenheit. Nach dem Gottesdienst findet eine Kirchenführung statt. Das Kloster Bad Wimpfen lädt am Wallfahrtstag außerdem zum Mittagessen ein. Der 3. Mai ist seit dem siebten Jahrhundert der Tag des Festes „Kreuzauffindung“. Mit der Kalenderreform der 1960er Jahre verschwand das Fest aus dem kirchlichen Kalender. Zweiter Wallfahrtstag in Bad Wimpfen ist das Fest der Kreuzerhöhung am 14. September.
Die Kreuzwallfahrt in Bad Wimpfen fand erstmals im Jahr 1719 zum Fest Kreuzauffindung (3. Mai) statt. Beim Umbau (1715-1719) der im 13. Jahrhundert erbauten Kirche wurde im Altar eine Kreuzreliquie entdeckt. Es handelt sich um ein kleines Metallkreuz aus dem 13. Jahrhundert. In das mit vier Edelsteinen geschmückte Kreuz ist ein Splitter des Kreuzes Jesu Christi eingefasst. Die Inschrift auf der Rückseite lautet: „De ligno Domini“ - „Vom Kreuz des Herrn“. Der Überlieferung nach soll die Altarreliquie vom Regensburger Bischof Albertus Magnus (1200-1280) stammen. Der später heilig gesprochene Dominikanermönch und Kirchenlehrer soll es als Bischofskreuz getragen haben. Das Kreuz wurde in eine Barockmonstranz eingefasst, in der es den Gläubigen am Wallfahrtstag bis heute gezeigt wird.
Hinweis: Anmeldung per E-Mail: gaestehaus@kloster-bad-wimpfen.de oder Tel.: 06703/9704-0 oder -23.
tob (MBN)
Mainz. „Das Böse denken. Perspektiven und Reflexionen“ ist eine Akademietagung von Freitag, 4., bis Samstag, 5. Mai, im Erbacher Hof in Mainz überschrieben. Die Tagung will aus verschiedenen Perspektiven die Frage nach dem Bösen reflektieren und nach Erklärungsansätzen suchen. Referenten sind die Professoren Reinhold Zwick aus Münster, Detlef Horster aus Hannover, Magnus Striet aus Freiburg, Joachim Röschke aus Kiedrich, und Udo Ebert aus Jena. Veranstalter ist die Bistumsakademie Erbacher Hof.
Hinweis: Bistumsakademie Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Tel.: 06131/257-550, Fax: 06131/257-525, E-Mail: ebh.hausamdom@bistum-mainz.de
tob (MBN)
Mainz. „Frauen und Männer in und nach Trennungssituationen“ sind am Samstag, 5. Mai, um 16.30 Uhr zu einem ökumenischen Gottesdienst in die evangelische Johanniskirche in Mainz eingeladen. Der Wortgottesdienst steht unter der Überschrift „Wut, Mut und mehr, viel mehr...“. Im Anschluss an den Gottesdienst besteht die Möglichkeit zur Begegnung mit Wein und Brezeln.
Diözesanfrauenreferentin Anita Pieroth schreibt dazu in der Einladung: „In keiner der christlichen Kirchen gibt es offiziell die Möglichkeit, eine Trennung oder Scheidung in dem selben Kontext abzuschließen, wie die Beziehung angefangen hat und dabei um Kraft für einen Neunfang zu bitten. Darunter leiden viele Betroffene.“ Und weiter: „Unsere christliche Tradition bietet jedoch einen großen Erfahrungsschatz, Menschen in schwierigen Zeiten zu begleiten und durch Zeichen, Symbole, Gebete zu unterstützen und damit Schritte von Heilung zu ermöglichen.“ Der Gottesdienst will einen Raum anbieten, „den Gefühlen, die mit dem Ende der Beziehung verbunden sind, nachzuspüren und den neuen Lebensabschnitt unter den Segen Gottes zu stellen“.
Veranstaltet wird der Gottesdienst von den Referaten „Alleinerziehende“ und „Männerseelsorge“ im Bischöflichen Ordinariat Mainz, dem Verband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau, dem Katholischen Bildungswerk Südhessen, dem Diakonischen Werk Mainz/Bingen und den Alt-Katholiken Mainz/Wiesbaden.
Hinweis: Weitere Informationen unter Tel.: 06131/253-256.
tob (MBN)
Mainz. Die jährliche Sitzung der Diözesanversammlung im Bistum Mainz muss aus organisatorischen Gründen verlegt werden. Wie die Geschäftsführerin der Diözesanversammlung, Martina Reißfelder, jetzt mitteilte, wird die ursprünglich für Freitag, 5., bis Samstag, 6. Oktober, vorgesehene Sitzung auf Samstag, 24. November verlegt. Die Sitzung findet von 9.30 bis 16.30 Uhr im Erbacher Hof in Mainz statt.
tob (MBN)