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Bonn/Mainz. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, hat am Dienstag, 15. Januar, seinen Rücktritt als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz zum 18. Februar 2008 bekannt gegeben. In einem Brief an die Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz vom 14. Januar 2008 erklärt Kardinal Lehmann, dass er nach fast 21 Jahren das Amt des Vorsitzenden abgeben werde. Kardinal Lehmann wird die Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz vom 11. bis 14. Februar in Würzburg leiten und Kardinal Friedrich Wetter noch zu dessen 80. Geburtstag am 17. Februar in München im Namen der Deutschen Bischofskonferenz würdigen.
Mit den im Dezember erlittenen Herz-Rhythmus-Störungen sei, so Kardinal Lehmann, eine eindeutige Zäsur erreicht, die ihm in Zukunft eine Ausschöpfung seiner Kräfte im bisherigen Maß nicht mehr erlaube. Deshalb mache er nun von der bereits am 20. September 2005 bei seiner Wiederwahl angekündigten Möglichkeit Gebrauch, die vierte Sechs-Jahres-Amtszeit nicht voll auszuschöpfen.
Ein Wechsel zum jetzigen Zeitpunkt mache auch einen guten Sinn, weil die jüngsten Bischofsernennungen einen notwendigen Generationswechsel und Zeit für eine Wachablösung anzeigten, schreibt Kardinal Lehmann. Er sei dankbar, wenn er noch einige Jahre dem Bistum Mainz dienen könne. Auch werde er gerne seine Kenntnisse, Informationen und Erfahrungen weiter in die Bischofskonferenz einbringen und sich noch stärker Grundsatzfragen widmen. Dabei liege ihm auch die schwierige Situation der Ökumene am Herzen.
Im Namen der deutschen Bischöfe dankte der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff (Aachen), Kardinal Lehmann für seinen „unermüdlichen Einsatz“ für die Bischofskonferenz während der vergangenen mehr als 20 Jahre und würdigte ihn als „herausragenden und zuverlässigen Repräsentanten der Kirche und ihrer Sendung“. In einer ersten Stellungnahme hob Bischof Dr. Mussinghoff hervor, dass Kardinal Lehmann durch „sein profundes theologisches Wissen, seine geistige Aufgeschlossenheit, seine Umsicht und die große Fähigkeit zu integrieren und zu einen“ eine unschätzbare Hilfe für die deutschen Bischöfe und ihr Zusammenwirken sei. Gleichwohl verdiene seine Entscheidung, aus gesundheitlichen Gründen sein Amt zur Verfügung zu stellen, „Verständnis und uneingeschränkten Respekt“. Eine Würdigung des Wirkens von Kardinal Karl Lehmann als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz werde auf der Frühjahrsvollversammlung stattfinden.
Kardinal Karl Lehmann wurde am 22. September 1987 in Fulda als Nachfolger von Kardinal Joseph Höffner (Köln) zum Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz gewählt. Nach Wiederwahlen am 21. September 1993, 21. September 1999 und 20. September 2005 wird er seine vierte Amtszeit zum 18. Februar 2008 vorzeitig beenden. Die Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz, die vom 11. bis 14. Februar in Würzburg zusammentritt, wird während der Vollversammlung einen Nachfolger von Kardinal Lehmann im Amt des Vorsitzenden wählen.
Hinweis: Weitere Informationen im Internet unter www.dbk.de
SDBK (MBN)
Bonn/Mainz. Der Bischof von Mainz und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, hat in einem Brief vom 14. Januar seinen Rücktritt als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz zum 18. Februar 2008 bekannt gegeben. Wir dokumentieren das Schreiben im Wortlaut:
Sehr verehrte, liebe Mitbrüder!
Zunächst hoffe ich, dass Sie alle ein frohes Weihnachtsfest gefeiert und das neue Jahr 2008 mit Dank für das alte Jahr und mit der Bitte um Gottes Segen für die Zukunft begonnen haben.
Ich schreibe Ihnen diesen Brief im Blick auf die Notwendigkeit, bei der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz vom 11.–15. Februar 2008 in Würzburg einen neuen Vorsitzenden zu wählen (vgl. dazu die Bestimmungen in Statut und GO).
Als Sie mich im Herbst 2005 zum vierten Mal in diese Aufgabe berufen haben, habe ich damals erklärt, dass ich wohl diesen vierten Sechs-Jahres-Zeitraum nicht voll ausschöpfen werde. In der Tat hatte ich, freilich ohne bisher darüber zu reden, seit einiger Zeit vor, im Herbst 2008, also bei der Halbzeit, aus dem Amt des Vorsitzenden zu scheiden.
Durch die im Dezember erlittenen Herz-Rhythmus-Störungen mit Folgen musste ich jedoch, auch auf ärztlichen Rat hin, zur Erkenntnis kommen, dass ich schon in diesem Frühjahr darum bitten muss, einen Nachfolger zu wählen.
Ich bin nun fast 21 Jahre im Amt des Vorsitzenden; dazu kommen noch zwei Jahre als stellvertretender Vorsitzender und ab Frühsommer 1987 nach der Erkrankung von Joseph Kardinal Höffner die Aufgabe als kommissarischer Vorsitzender bis zu meiner ersten Wahl am 22. September 1987. Meine beiden Vorgänger, Kardinal Döpfner und Kardinal Höffner, konnten diese Aufgabe 11 bzw. 12 Jahre ausüben.
Ich bin dankbar, dass ich diesen Dienst so lange und mit den Kräften, die Gott mir geschenkt hat, erfüllen durfte. Jetzt ist aber eine eindeutige Zäsur erreicht. Ich hatte eine lebensbedrohliche Krankheit, die mir in Zukunft nicht mehr diese oft rücksichtslose Ausschöpfung meiner Kräfte erlaubt. Erhebliche Risikofaktoren warnten schon längere Zeit, die ich aber eher überging.
Es sind für den Vorsitzenden immer mehr regelmäßig wiederkehrende Termine geworden. Die Anforderungen der Öffentlichkeit bzw. der Medien, persönlicher Gespräche und auch der schriftlichen Korrespondenz wurden stets größer. Ich hatte mich in letzter Zeit besonders übernommen. Dies konnte auch die hervorragende Mitarbeit und Entlastung durch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Sekretariat in Bonn, im Katholischen Büro in Berlin und im Bistum bzw. Bischöflichen Ordinariat Mainz sowie besonders im Mainzer Bischofshaus nicht verhindern. Ich denke dabei dankbar nicht zuletzt an die Hilfe von Pater Dr. Hans Langendörfer SJ, Prälat Dr. Karl Jüsten und Generalvikar Domkapitular Prälat Dietmar Giebelmann.
Der Zeitpunkt für einen solchen Schritt ist immer in gewisser Weise unpassend. Bei näherem Zusehen hat er jetzt jedoch auch einen guten Sinn. Die Ernennungen der Bischöfe Reinhard Marx, Franz-Peter Tebartz-van Elst und Karl-Heinz Wiesemann für München und Freising, Limburg und Speyer mit ihren 54, 48 und 47 Lebensjahren zeigen den notwendigen Generationswechsel an. In wenigen Monaten bin ich 72 Jahre alt, 25 Jahre Bischof und gehöre dann einer sehr kleinen Gruppe der dienstältesten Diözesanbischöfe an. Es ist Zeit für eine Wachablösung.
Unsere Bischofskonferenz hatte noch nie einen ehemaligen Vorsitzenden in ihren Reihen. Ich kann erleichtert in das Glied zurücktreten. Vor allem bin ich dankbar, wenn ich noch einige Jahre dem Bistum Mainz dienen kann. Ich will aber auch gerne alles in die Bischofskonferenz sowie ihre Organe und Aufgaben weiter einbringen, worüber ich im Blick auf Kenntnisse, Informationen und Erfahrung verfüge. Gerne und noch stärker möchte ich mich Grundsatzfragen widmen – durchaus auch öffentlich. Dabei liegt mir auch die schwierige Situation der Ökumene am Herzen.
Ich erkläre also hiermit meinen Rücktritt als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, der nach dem Abschluss der Frühjahrsvollversammlung, genauerhin am 18. Februar 2008, wirksam werden soll. Ich möchte die Frühjahrsvollversammlung (mit Pressekonferenz) zu Ende führen und am Sonntag, 17. Februar 2008, bei der Feier des 80. Geburtstags von Friedrich Kardinal Wetter in München, noch den Dank der Deutschen Bischofskonferenz ihm gegenüber zum Ausdruck bringen.
Wenn Sie diesen Brief in Händen haben, werde ich die Presse informieren. Die Sache lässt sich ohnehin nicht verheimlichen. Es ist auch nicht notwendig. Bis zur Veröffentlichung am 15. Januar 2008 (Dienstag, ca. 12:00 Uhr) bitte ich jedoch, dieses Schreiben als persönlich und vertraulich zu behandeln.
Ich habe mir die Sache gut überlegt. Deshalb bitte ich Sie auch um Ihr Verständnis. Dafür danke ich Ihnen und bin mit herzlichen und brüderlichen Grüßen
Ihr
Karl Kardinal Lehmann
(MBN)
Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat eine positive Bilanz des vergangenen Jahres gezogen. Beim Neujahrsempfang des Bistums am Samstag, 12. Januar, im Erbacher Hof in Mainz dankte Lehmann den Mitarbeitern besonders für die Unterstützung und Mitarbeit bei der Umsetzung der Strukturreform im Bistum Mainz. „Es hat sich gelohnt, dass wir uns dafür viel Zeit gelassen haben. Es war immer eine ruhige und vernünftige Art der Zusammenarbeit.“ Lehmann verwies darauf, dass es durch die Strukturreform ohne Zutun des Bistums bereits zu einigen Gemeindefusionen gekommen sei. „Dies ist ein besonderer Ausdruck dafür, dass uns Manches gelungen ist.“
Einen besonderen Dank richtete der Kardinal bei seiner Ansprache an die ehrenamtlichen Mitarbeiter im Bistum Mainz: „Das Ehrenamt ist ein wunderbares Juwel, das sich in unserer Kirche entwickelt hat.“ Zum 1. Februar 2007 hatte Kardinal Lehmann die bei der Diözesanversammlung im Oktober 2006 verabschiedeten neuen Statuten für die pastoralen Räte in Kraft gesetzt und damit die seit Ende 2004 laufende Strukturreform im Bistum Mainz „Lebendige Gemeinden in erneuerten pastoralen Einheiten“ abgeschlossen. Demnach gibt es im Bistum Mainz 81 Pfarrgruppen und 39 Pfarreienverbünde. Die neue Struktur hat die bisherige Gliederung der Pfarreien in 78 Pfarrverbände abgelöst. Wichtigste Neuerung ist die Einführung eines Seelsorgerates für jede der neuen pastoralen Einheiten. Die Zusammenarbeit innerhalb der neuen pastoralen Einheiten wird dabei durch einen Kooperationsvertrag geregelt. Kooperative Pastoral ist bereits seit der Strukturreform „...damit Gemeinde lebt“ aus dem Jahr 1996 Grundkonzept der Seelsorge im Bistum Mainz. Mit der aktuellen Strukturreform wurde aus der freiwilligen Zusammenarbeit eine Verpflichtung für die Pfarreien.
Der Generalvikar des Bistums, Prälat Dietmar Giebelmann, wies in seiner Ansprache auf einige Termine im Jahr 2008 hin. Neben dem silbernen Bischofsjubiläum von Kardinal Lehmann, das vom 2. bis 5. Oktober gefeiert wird, steht auch das Jubiläum „40 Jahre Pfarrgemeinderäte in Bistum Mainz“ an, das beim Bistumsfest am 5. Oktober begangen wird. Wilhelm Schulze, geschäftsführender Vorsitzender der Diözesanversammlung, erinnerte an die Verabschiedung der Eckpunkte zur Firmpastoral bei der Diözesanversammlung 2007, die in diesem Jahr planerisch umgesetzt werden sollen. Mit Blick auf die Pfarrgemeinderatswahlen im November 2007 zog Schulze ein positives Fazit: „Alle Befürchtungen, dass Kandidaten fehlen und die Wahlbeteiligung einbrechen könnten, haben sich nicht erfüllt. Trotz der veränderten Strukturen haben sich viele Gemeindemitglieder beteiligt und kandidiert. Insgesamt ist die Mitarbeit von Ehrenamtlichen in unserem Bistum weiterhin stabil und verlässlich.“
Am Neujahrsempfang nahmen über 200 Personen aus dem gesamten Bistum Mainz teil. Eingeladen waren unter anderen die Mitglieder des Domkapitels und der Dezernentenkonferenz, die Ordensoberen und die Leitungen der Geistlichen Gemeinschaften, die Mitglieder des Diözesan-Pastoralrates, des Diözesan-Kirchensteuerrates, der Verbände im Bistum Mainz und der diözesanen Einrichtungen sowie der Dekanatsräte der insgesamt 20 Dekanate im Bistum Mainz. Musikalisch gestaltet wurde der Empfang vom Gospelchor der Hildegardisschule in Bingen unter Leitung von Stefan Speyer. Außerdem überbrachten Sternsinger der Gemeinde St. Cosmas und Damian in Gau-Algesheim einen Segenswunsch.
tob (MBN)
Mainz. Im Rahmen eines diözesanen Gottesdienstes am Samstag, 12. Januar, im Mainzer Dom hat sich der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, bei den Kindern und Jugendlichen bedankt, die sich um den 6. Januar am Dreikönigssingen beteiligen. Anlass war das 50. Jubiläum der Sternsingeraktion in diesem Jahr. „Die Sternsinger sind eine besondere Erfolgsgeschichte der Kinder“, sagte Lehmann. „Dass Kinder uneigennützig für andere Kinder eintreten, ist ein Signal für unsere Welt und unsere Kirche. Diese Erfolgsgeschichte macht froh und gibt uns frischen Mut für die Zukunft.“ Lehmann wies darauf hin, dass die Sternsinger am 15. Januar erstmals zu Gast im Europaparlament in Straßburg sein werden.
Aus dem Bistum Mainz haben sich wieder rund 10.000 Kinder und Jugendliche an der Aktion beteiligt. Die 50. bundesweite Aktion Dreikönigssingen um den 6. Januar steht unter dem Leitwort „Sternsinger für die Eine Welt“. Sie wird getragen vom Aachener Kindermissionswerk und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Auch in zahlreichen anderen deutschen Bistümern ist an diesem Tag in Dankgottesdiensten des Sternsingerjubiläums gedacht worden.
Im Vorprogramm hatte unter anderen auch der BDKJ-Bundespräses, Pfarrer Andreas Mauritz, über die diesjährige Sternsingeraktion informiert. Außerdem berichtete der Mainzer Kabarettist Tobias Mann im Gespräch mit Diözesanjugendseelsorger Markus Konrad und David Hüser vom Referat Religiöse Bildung des Bischöflichen Jugendamtes über seine Sternsingerzeit. Der Trainer des Fußballvereins 1. FSV Mainz 05, Jürgen Klopp, lobte die Kinder und Jugendlichen in einer Videobotschaft für ihr Engagement.
An der Aktion Dreikönigssingen haben sich in Deutschland schätzungsweise wieder 500.000 Mädchen und Jungen aus 13.000 katholischen Pfarreien beteiligt. Als Heilige Drei Könige gekleidet, bringen sie den Segen „C + M + B * 2008“ in die Häuser – die Buchstaben C, M und B stehen für die lateinischen Worte „Christus mansionem benedicat“, „Christus segne dieses Haus“. Mit den Erlösen aus der Aktion konnten zuletzt 2.919 Projekte für Not leidende Kinder in Afrika, Asien, Ozeanien, Lateinamerika und Osteuropa unterstützt werden. Insgesamt haben die Sternsinger bei der letzten Aktion in Deutschland rund 38,8 Millionen Euro gesammelt. Im Bistum Mainz waren es knapp 1,3 Millionen Euro. Seit 1958 haben die Sternsinger mit der Aktion Dreikönigssingen insgesamt 612 Millionen Euro gesammelt und damit mehr als 51.000 Projekte unterstützt.
Hinweis: Weitere Informationen sowie Kontakte zu Sternsingergruppen in Pfarreien des Bistums beim BDKJ und beim Bischöflichen Jugendamt (BJA), Referat Religiöse Bildung, David Hüser, Am Fort Gonsenheim 54, 55122 Mainz, Tel.: 06131/253-626. E-Mail: bdkj-bja-religioesebildung@bistum-mainz.de
tob (MBN)
Freiburg. Kardinal Karl Lehmann, Bischof von Mainz, hat den verstorbenen Alt-Erzbischof von Freiburg, Oskar Saier, als einen „gütigen Menschen“ und „großen Bischof“ gewürdigt. Lehmann predigte bei der Beerdigung Saiers am Donnerstag, 10. Januar, im Münster in Freiburg im Breisgau. Das Bistum Mainz gehört gemeinsam mit dem Bistum Rottenburg-Stuttgart zur Kirchenprovinz Freiburg. Im Folgenden dokumentieren wir die Predigt von Kardinal Lehmann:
Das Herz eines gütigen Menschen und eines großen Bischofs hat vor einer Woche (3. Januar) aufgehört zu schlagen. Im vergangenen Sommer durften wir die 50. Wiederkehr seiner Priesterweihe hier im Münster und am 12. August seinen 75. Geburtstag begehen. Alt-Erzbischof Oskar Saier war über 35 Jahre Weihbischof (1972) und dann Erzbischof von Freiburg sowie Metropolit der Oberrheinischen Kirchenprovinz. Im Jahr 2002 trat Erzbischof Oskar Saier aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurück.
Für jeden Bischof ist das Leitwort, das er für seinen Dienst wählt, wichtig. Bei Erzbischof Oskar Saier war das Leitmotiv „In vinculo communionis – Im Band der Gemeinschaft“ besonders aufschlussreich. Dies nicht nur deshalb, weil er einem Schlüsselwort des Zweiten Vatikanischen Konzils, nämlich Communio, seine Doktorarbeit gewidmet hat (Communio in der Lehre des Zweiten Vatikanischen Konzils, München 1973) – auch heute noch nach 35 Jahren nach wie vor die beste Untersuchung zum Thema –, sondern weil er als Priester und Bischof ganz aus dem Geist des Konzils gelebt und gewirkt hat. Stets blieb er auch seinem Lehrer Professor Klaus Mörsdorf und dessen Schülerkreis eng verbunden.
Unsere deutsche Übersetzung „Gemeinschaft“ für communio ist schwach und blass. Was damit gemeint ist, kommt in einem wichtigen Konzilstext gut zum Ausdruck: „Wenn sie (die Priester) nach diesem Grundsatz – gemeint: die Gemeinschaft mit den Bischöfen und allen Priestern – handeln, werden sie die Einheit für ihr eigenes Leben in der Einheit der Sendung der Kirche finden und so mit ihrem Herrn und durch ihn mit dem Vater im Heiligen Geist vereint werden, sodass sie mit Trost und überreicher Freude erfüllt werden können.“ (PO 14 mit Hinweis auf 2 Kor 7,4). Dies ist die theologische Welt und die spirituelle Atmosphäre des Zweiten Vatikanischen Konzils, die Erzbischof Oskar Saier tief geprägt hat. Bei aller Verwurzelung in seiner Kirche gehörte dazu das gemeinsame Zeugnis mit den evangelischen Christen, besonders der Badischen Landeskirche.
Der dreifaltige Gott selbst ist Communio. Sie besteht in und aus der Vielfalt, aber diese Vielfalt ist immer auch schon auf Einheit hin angelegt und kommt von ihr her. Viele Wirklichkeiten des christlichen und kirchlichen Lebens zeugen auf ihre Weise von dieser Einheit in Vielfalt. Dies gilt gerade auch für die Kirche selbst. Die Kirche ist keine äußerliche Ansammlung von Glaubenden, die in ihrer bloßen Verschiedenheit die Einheit verfehlen, auch kein zentralistisch uniformes Gebilde, wo Verschiedenheiten keine Rolle spielen oder gar unterdrückt werden. Deshalb ist die Kirche der eine Leib mit den vielen verschiedenen Gliedern, jeder trägt das Seine bei und bringt es in das Ganze ein. Dies gilt besonders auch für die Weltkirche, die ihre Einheit aus der Vielfalt der einzelnen Ortskirchen findet („communio ecclesiarum“). Immer wieder kommt es darauf an, die Balance zwischen Einheit und Verschiedenheit sowie die Bewegung zwischen ihnen auszugleichen. Mit einem bekannten Wort des großen Tübinger Theologen J. A. Möhler – Erzbischof Oskar Saier hat zuerst in Freiburg und Tübingen studiert – kann man sagen: „Es muss weder einer noch jeder alles sein wollen; alles können nur alle sein und die Einheit aller nur ein Ganzes. Das ist die Idee der katholischen Kirche.“ (vgl. den Kommentar von J. R. Geiselmann zu Möhlers Symbolik, Darmstadt 1961, 698)
Dies ist die Herzmitte des Wirkens von Erzbischof Saier: Er wusste immer um den Reichtum und die Farbigkeit des konkreten Lebens, die Einzigartigkeit der Begabungen, den spezifischen Beitrag der einzelnen Christen. Er hat allen Geistesgaben immer wieder großzügig Raum zur Entfaltung gegeben und sie beschützt. Aber er war zugleich ein leidenschaftlicher Anwalt der Einheit, wenn Verschiedenheiten sich absolut setzen und aufblähen wollten. Dann konnte er entschieden zur Einheit aufrufen und sie auch vom Einzelnen einfordern. Erzbischof Oskar Saier war klug und weise, um Freiheit und Bindung auszugleichen und zur Versöhnung zu bringen.
So war Erzbischof Oskar Saier ein Mann des Hinhörens und des Zuhörens. Er hatte sich auch in langen Jahrzehnten hoher Verantwortung ein offenes Ohr bewahrt. In wichtigen Entscheidungen gab es nie eine falsche Routine. Er konnte schweigen und zusehen, um etwas wachsen zu lassen, bis eine Entscheidung anstand. Endloses Reden und Debattieren war bei aller Gesprächsoffenheit freilich nicht sein Geschäft. Der immer ernsthafte Dialog, den er auf allen Ebenen sorgfältig vorbereitete, sollte zu einem Ziel führen. Diesem Ziel dienten unendlich viele einzelne Gespräche mit Laien und besonders allen Schwestern und Brüdern im pastoralen Dienst, zumal den Priestern. Aber es war auch das Grundgesetz bei der Durchführung des Freiburger Diözesanforums (1991/92). So hat Oskar Saier eines der größten Bistümer in unserem Land mit der nötigen Kraft und der nicht weniger notwendigen Gelassenheit geführt. Dabei hat er sich selbst immer wieder zurückgenommen. Seine Person wurde nie Anlass zum Streit. So war sein Führungsstil bei aller Wahrnehmung der Verantwortung und bei aller Wirksamkeit unauffällig und geradezu still. Er war ein Mann der leisen Töne. Aber dies konnte bei seiner Wachheit nicht heißen, dass er in entscheidenden Situationen der Kirche und der Gesellschaft nicht zu einem bedächtigen, klaren und klugen Wort griff.
Communio sagt auch Entscheidendes aus über das Miteinander der Ortskirchen. Obgleich Erzbischof Oskar Saier unermüdlich in seiner Erzdiözese bis in die kleinsten Pfarreien tätig war, hat er sich nicht zurückgezogen in das eigene Haus. Als Metropolit hat er mit den Nachbarn in den Diözesen Rottenburg-Stuttgart und Mainz engen Kontakt gehalten. Schon früh hatte er erkannt, wie wichtig nicht nur die Fortsetzung der Aussöhnung mit unseren französischen Nachbarn ist, sondern dass im neuen Europa – er war ein überzeugter Europäer – Grenzen mehr verbinden als trennen und dass darum die Zusammenarbeit in der Region von größter Bedeutung ist, ganz besonders mit dem schweizerischen Bistum Basel-Solothurn und dem elsässischen Erzbistum Straßburg. So ist nicht zuletzt durch Anstöße des Freiburger Erzbischofs schon früh eine übernationale, regionale Zusammenarbeit entstanden, die für die künftige Zusammenarbeit vielfach zu einem Vorbild wurde. Auf diese Weise ist manches gute gemeinsame Wort entstanden: Ich nenne nur die Gemeinsame Erklärung über das Verhalten des Christen im Konflikt um die Kernenergie, gewiss aber auch unser Gemeinsames Wort „Zur Seelsorge mit Wiederverheirateten Geschiedenen“ (1993). Ich weiß nicht, wer in diesen Tagen für diesen Mann das Wort „erzkonservativ“ erfinden konnte. Oskar Saier war mutig, aber eben auch behutsam.
Erzbischof Oskar Saier hat in ganz hohem Maß auch Verantwortung übernommen in der Deutschen Bischofskonferenz. Er ist über Jahrzehnte eine nicht wegzudenkende Säule gewesen. Dies kann man leicht an den Aufgaben und an den Zeiträumen erkennen: Schon als Weihbischof war er Leiter einer Arbeitsgruppe zur Vorbereitung des neuen kirchlichen Rechtsbuches (1973-1979); er war über fast 20 Jahre Vorsitzender der Pastoralkommission (1979-1998), besonders damals einer der größten und wichtigsten Kommissionen überhaupt; zwölf Jahre war er auch mein Stellvertreter im Vorsitz der Deutschen Bischofskonferenz (1987-1999); von anderen Mitgliedschaften will ich hier nicht reden. Aber es waren nicht nur die Funktionen. Er hat immer auch an wichtigen Schaltstellen und Knotenpunkten der Bischofskonferenz nach innen und nach außen mitgewirkt: 22 Jahre als Mitglied des evangelisch-katholischen Kontaktgesprächskreises (1979-2001); bei den Begegnungen mit Parteien und Regierungen, den großen gesellschaftlichen Organisationen (Arbeitgeberverbände, Handwerk und Gewerkschaften) und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken. Wenn Not am Mann war, war er immer wieder bereit einzuspringen. Und er war nicht nur physisch anwesend, sondern immer gewissenhaft vorbereitet und zu wesentlichen Interventionen bereit.
Stets hat der Erzbischof von Freiburg eine tiefe Solidarität empfunden mit den bedrängten und leidenden Menschen in aller Welt. Dies hat sich seit 1986 besonders konkret ausgeformt in der Patenschaft des Erzbistums Freiburg zur Kirche Perus. So wurde Erzbischof Oskar Saier im Jahr 2002 die seltene Auszeichnung eines Ehrenmitglieds der Peruanischen Bischofskonferenz zuteil. Und was wäre „communio“ ohne das Band der Einheit mit dem Zentrum der Weltkirche und ganz besonders mit dem Nachfolger Petri persönlich? Auch hier gilt, dass der Erzbischof von Freiburg bei aller eigenen Verantwortung sich gehorsam und demütig einzuordnen wusste in das Ganze der Weltkirche, dass er aber zugleich offen und mutig die Anliegen und Belange der Kirche in unserem Land zu Gehör brachte. Dies alles hat er stets mit Ruhe und Bescheidenheit, Sorgfalt und Diskretion vorgetragen. Es war ein großer Verlass auf ihn.
Über 35 Jahre als Weihbischof und Erzbischof einer so großen Diözese war eine große Last. 50 Jahre des unablässigen geistlichen Dienstes stehen dahinter: Kaplan in Reiselfingen, Mosbach und Freiburg, sieben verantwortungsvolle Jahre als Regens des Priesterseminars in St. Peter. Da gibt es gewiss viele hohe Ereignisse, wie z.B. die pastorale Initiative „Miteinander Kirche sein für die Welt von heute“ (1989) und „...damit sie auch morgen glauben können“, schließlich gegen Ende die Feier des 175-jährigen Bestehens der Erzdiözese Freiburg (2002) mit dem Programm „Das Jubiläumsjahr des Bistums als ‚Zeit zur Aussaat’“ und der unvergessliche Katholikentag von 1978 mit dem Thema „Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben“. Aber nur wenige können ermessen, was in den 24 Jahren seit der Ernennung zum Erzbischof tagtäglich an Gesprächen, kleinen und großen Entscheidungen, Termin-Verpflichtungen und Verlautbarungen notwendig war. Hinzu kommen verschiedene Personalgespräche, mühselige Verhandlungen und ein sorgfältiges Beobachten der kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Situationen. Dabei sind die vielen Gemeindebesuche, die Gottesdienste und die Firmungen in den tausend Gemeinden nicht wegzudenken. Sie sind das Herz der Tätigkeit eines Bischofs. Auch hier knüpfte Oskar Saier immer wieder neu „das Band der Gemeinschaft“. In der Erfüllung dieser Aufgaben verzehrt sich aber auch ein Bischof. Es braucht, ohne dass davon viel die Rede ist, ein Übermaß an Einsatzbereitschaft und Geduld, Treue und Zähigkeit im Verfolgen der Ziele, Menschlichkeit in unendlich vielen Begegnungen und Großmut gerade auch bei oft ungerechten Angriffen. Mit großer Freude besuchte der Alt-Erzbischof auch im Ruhestand immer wieder die Gemeinden, wie er mir bei unserer letzten Begegnung am 8. Dezember 2007 ganz besonders versicherte.
Heute wollen wir an erster Stelle Gott danken, dass er dem Erzbistum Freiburg und unserer Kirche den Hirten Oskar Saier mit allen Talenten geschickt und geschenkt hat. Dir, lieber Erzbischof Oskar, sagen wir ein herzliches Vergelt´s Gott für deinen Dienst auf allen Ebenen deines Wirkens: von der kleinsten Gemeinde bis nach Rom und Peru. Wir danken aber auch der Familie Saier vom Vogtshof in Wagensteig (Gemeinde Buchenbach). Oskar Saier hat nie verleugnet, aus einer Bauernfamilie zu kommen und durch und durch ein Schwarzwälder zu sein. Vielen haben wir für die Begleitung auf seinem Lebensweg zu danken, seiner schon genannten Familie mit den Schwestern, Nichten und Neffen, die bis zuletzt nachts bei ihm wachten, der ehrwürdigen Schwester Vincentia, die ihm über 20 Jahre bis zur Vollendung seines Lebens treu blieb, dem Herrn Erzbischof Robert Zollitsch und nicht zuletzt Herrn Weihbischof Prof. Dr. Paul Wehrle und Dompräbendar Johannes Mette, die ihm über lange Zeit die heilige Eucharistie brachten oder mit ihm feierten, solange dies möglich war. Besonders denke ich auch an seine Ärzte.
Vielleicht ist es nicht das geringste Verdienst Oskar Saiers, wie er über Jahrzehnte unter uns und mit uns als Christ gelebt hat. So hat er verwirklicht, was wir in der Lesung aus dem Römerbrief des heiligen Paulus gehört haben: „Keiner von uns lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber: Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Ob wir leben oder ob wir sterben, wir gehören dem Herrn.“ (Röm 14,7 f.) Amen.
(MBN)
Mainz. Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck hat das Engagement der Sternsinger gewürdigt. „Es ist toll, dass Ihr Euch bei den Sternsingern engagiert. Mit Eurem Einsatz helft Ihr vielen Kindern in der Welt, die Not leiden müssen“, sagte er. Der Einsatz der Sternsinger werde auch in Zukunft „dringend notwenig“ sein; das zeige die Lebenssituation der Kinder in vielen Ländern. Beck äußerte sich am Donnerstag, 10. Januar, beim Empfang von rund 40 Sternsingern in der Mainzer Staatskanzlei. Die Sternsinger waren aus den Diözesen Limburg, Mainz, Speyer und Trier in die Staatskanzlei gekommen. Aus dem Bistum Mainz waren Kinder aus der Pfarrei St. Philippus und Jakobus in Mainz mit dabei.
In diesem Jahr fand rund um den 6. Januar zum 50. Mal die Aktion Dreikönigssingen statt. Sie stand unter dem Leitwort „Sternsinger für die Eine Welt“. Getragen wird die Aktion vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und vom Aachener Kindermissionswerk. Die bundesweite Eröffnungsfeier fand am 2. Januar in Speyer statt. An der Aktion nahmen deutschlandweit rund 500.000 Mädchen und Jungen aus 13.000 katholischen Pfarreien teil. Im Bistum Mainz waren nach Schätzungen des Bischöflichen Jugendamtes rund 10.000 Mädchen und Jungen als Sternsinger unterwegs.
Als Heilige Drei Könige gekleidet, bringen die Sternsinger den Segen „C + M + B * 2008“ in die Häuser – die Buchstaben C, M und B stehen für die lateinischen Worte „Christus mansionem benedicat“ – „Christus segne dieses Haus“. Gleichzeitig sammeln sie Geld für Not leidende Kinder in aller Welt. Mit den Erlösen aus der Aktion konnten zuletzt knapp 3.000 Projekte in Afrika, Asien, Ozeanien, Lateinamerika und Osteuropa unterstützt werden. Insgesamt haben die Sternsinger bei der letzten Aktion in Deutschland rund 38,8 Millionen Euro gesammelt. Im Bistum Mainz waren es knapp 1,3 Millionen Euro.
Anlässlich der 50. Aktion Dreikönigssingen findet auch im Bistum Mainz ein Dankgottesdienst mit Kardinal Karl Lehmann statt. Am Samstag, 12. Januar 2008, sind alle Sternsinger des Bistums in den Mainzer Dom eingeladen. Ab 13.30 Uhr startet ein Vorprogramm, unter anderem mit Tobias Mann, Kabarettist aus Mainz, und einer Videobotschaft von Jürgen Klopp, Trainer des Fußballvereins FSV Mainz 05. Im Anschluss an den Gottesdienst, der um 14.00 Uhr beginnt, ist eine Luftballonaktion geplant.
am (MBN)
Mainz. „Achten statt ächten“ lautet das Jahresthema des Caritasverbandes für die Diözese Mainz im Jahr 2008. Die Caritas will sich verstärkt für benachteiligte Jugendliche einsetzen und außerdem die Initiative für benachteiligte Kinder und Jugendliche aus dem vergangenen Jahr – „Mach dich stark für starke Kinder“ – weiter entfalten. In den katholischen Kindertagesstätten engagieren sich unter anderen die Bezirkscaritasverbände für benachteiligte Kinder; benachteilige Jugendliche werden mittels verschiedener Projekte gefördert.
Besonders erfolgreich ist nach Angaben der Caritas beispielsweise der Caritasverband Darmstadt mit seinem Gastronomieprojekt in Bensheim: Über dreißig Anlern- und Ausbildungsstellen im Gastronomiebereich (Villa Medici und Franziskushaus) konnten hier in kurzer Zeit mit jungen Menschen besetzt werden, die lange Zeit ohne Ausbildungs- und Arbeitsstelle waren. In Mainz wurde das Hauptschul-Projekt „Wir sind besser als unser Ruf“ an der Goetheschule mit dem ersten Preis des Ketteler-Wettbewerbs ausgezeichnet. Das Projekt war von der Katholischen Jugendzentrale angeregt und in Kooperation mit der Caritas durchgeführt worden.
am (MBN)
Alzey. Die zentrale Veranstaltung des Bistums Mainz zum Weltfriedenstag findet am Samstag, 19. Januar, mit Weihbischof Dr. Werner Guballa in Alzey-St. Joseph statt. Unter der Überschrift „Die Menschheitsfamilie, Gemeinschaft des Friedens - Überstehen wir den Klimawandel?“ findet um 16.00 Uhr im Kardinal Volk-Haus in Alzey ein Podiumsgespräch statt. Um 18.30 Uhr schließt sich eine Eucharistiefeier in St. Joseph, die musikalisch von der Gruppe „Cantabile“ gestaltet wird. Seit 1967 begeht die katholische Kirche am 1. Januar den Weltfriedenstag, zu dem die Weltfriedensbotschaft des Papstes veröffentlicht wird.
Neben Weihbischof Guballa diskutieren auf dem Podium im Kardinal Volk-Haus: Staatssekretärin Jacqueline Kraege vom Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz, Dr. Hubert Meisinger, Umweltbeauftragter der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und Marcus Grünewald, Dekanatsreferent im katholischen Dekanat Bingen. Moderiert wird das Gespräch von Dr. Susanne Margraf-Epe. Veranstalter des zentralen Weltfriedenstages sind die Pfarrei Alzey-St. Joseph, das katholische Dekanat Alzey/Gau-Bickelheim, das Bischöfliche Ordinariat und die Pax Christi-Bistumsstelle Mainz.
Hinweis: Die Botschaft von Papst Benedikt XVI. zum Weltfriedenstag ist im Internet verfügbar unter http://www.dbk.de
tob (MBN)
Mainz. Am Freitag, 18. Januar, wird um 18.00 Uhr in einem ökumenischen Festgottesdienst im Dom zu Mainz bundesweit die „Gebetswoche für die Einheit der Christen“ eröffnet. Zuvor wird um 14.00 Uhr im Erbacher Hof in einer Festveranstaltung an die ökumenischen Jubiläen des Jahres 2008 erinnert. Vor 100 Jahren wurde die Gebetswoche für die Einheit der Christen erstmals in New York gefeiert - und vor 60 Jahren gründete sich die Arbeitsgemeinschaft der christlichen Kirchen (ACK) in Kassel.
An dem Gottesdienst wirken der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, und der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) mit: Landesbischof Dr. Friedrich Weber, EKD und Vorsitzender der ACK, Generalsekretärin Regina Claas (freikirchlich), Bischof Gerhard Ludwig Müller (römisch-katholisch), Erzpriester Constantin Miron (orthodox) und Bischof Hans-Jörg Voigt (selbständig-lutherisch). Der Festakt beginnt mit einem Festvortrag zu „Aufgabe und Mandat“ der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen von Prof. Hans-Jörg Urban und wird durch Beiträge der Vorstandsmitglieder der ACK ergänzt.
In den vergangenen 60 Jahren hat sich das Miteinander der Kirchen in Deutschland so verfestigt, wie es niemand bei der Gründung der ACK vermuten konnte. Die Ökumene in Deutschland ist ein stabiler Faktor, der trotz der gerade in der letzten Zeit deutlicher betonten Unterschiede nicht mehr wegzudenken ist. Das ist ein Grund, Mandat und Aufgabe der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen öffentlich zu feiern. In diesem Jahr steht die Gebetswoche unter dem Leitwort „Betet ohne Unterlass“ (1. Thessalonicherbrief 5, 13b-18). Mit diesem Motto wird das doppelte Jubiläum im besonderen Maße gewürdigt und auf die lange Tradition des gemeinsamen Gebetes verwiesen.
Vor 100 Jahren wurde auf Initiative des anglikanischen Pfarrers und Begründers der späteren katholischen Ordensgemeinschaft der „Society of the Atonement“ in Graymoor (Garrison/New York), Paul Wattson, die erste Gebetsoktav für die Einheit der Christen durchgeführt. Sie breitete sich vornehmlich in der römisch-katholischen Kirche aus und ist neben Gebetsinitiativen aus dem Bereich der Bewegung für Glauben und Kirchenverfassung (Faith and Order) als eine der Wurzeln der heutigen ökumenischen Gebetswoche zu betrachten. Die Gebetswoche wird jedes Jahr im Januar (18.-15.1.) oder in der Zeit zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten (1.-12. Mai 2008) gefeiert.
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) wurde am 10. März 1948 in Kassel gegründet. Sie nimmt das Jubiläum der Gebetswoche zum Anlass, auch der 60-jährigen Geschichte der Ökumene in Deutschland und der weltweiten Ökumene zu gedenken. Unmittelbar vor der Gründung des Ökumenischen Rates der Kirchen 1948 wurde die ACK gegründet, damit die Kirchen Deutschlands bei der anstehenden Vollversammlung des ÖRK in Amsterdam gemeinsam auftreten konnten.
Gründungsmitglieder der ACK waren 1948 die Evangelische Kirche in Deutschland, der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland (Baptisten), die Vereinigung der deutschen Mennonitengemeinden, das Katholische Bistum der Altkatholiken, außerdem die Methodistenkirche in Deutschland und die Evangelische Gemeinschaft in Deutschland, die sich später zur Evangelisch-methodistischen Kirche zusammenschlossen. Erster Vorsitzender der neu gegründeten ACK war Pfarrer Martin Niemöller, der erste Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). In 14 regionalen und 250 lokalen ACKs geschieht die praktische ökumenische Arbeit im gemeinsamen theologischen, diakonischen, missionarischen und gesellschaftspolitischem Engagement.
ack (MBN)
Pohlheim. Wolfram Kuhfus (67) aus der Pfarrei St. Martin in Pohlheim im Dekanat Gießen wird am Sonntag, 20. Januar, mit der Martinus-Medaille des Bistums Mainz ausgezeichnet. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, wird ihm die Ehrung für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement im Rahmen eines Gottesdienstes um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche überreichen. Die nach dem Bistumspatron, dem heiligen Martin, benannte Auszeichnung ist die höchste Auszeichnung des Bistums Mainz für ehrenamtliches Engagement.
Wolfram Kuhfus war von 1977 bis 1979 sowie von 1983 bis 1987 Vorsitzender des Pfarrgemeinderates in Pohlheim. Ab 1992 war er bis zum Ende der Legislaturperiode im November 2007 Mitglied im Verwaltungsrat, ab 1996 als stellvertretender Vorsitzender. Außerdem ist Kuhfus Mitglied des Dekanatsrates im Dekanat Gießen sowie des Diözesan-Kirchensteuerrates. Darüber hinaus hat er sich als Vorsitzender des Baufördervereins der Gemeinde St. Martin und als Organisator von Feierlichkeiten und Jubiläen engagiert.
tob (MBN)
Mainz. Dr. Hermann-Josef Braun, Direktor des Dom- und Diözesanarchivs, spricht am Freitag, 25. Januar, um 19.00 Uhr im Mainzer Haus am Dom im Rahmen der Vortragsreihe „Wirtschaft an Rhein und Mosel - von den Römern bis ins 19. Jahrhundert“. Sein Thema lautet: „Die Eisenproduktion links des Rheins im Wandel der Zeit“. Der Eintritt ist frei. Die Vortragsreihe wird vom Institut für Geschichtliche Landeskunde der Johannes Gutenberg-Universität Mainz in Kooperation mit der Bistumsakademie Erbacher Hof veranstaltet.
tob (MBN)