Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 33

12. September 2007

Mainz, 5.9.2007: Einführung von Dr. Barbara Huber-Rudolf (Mitte) als neue Referentin für den christlich-islamischen Dialog im Bistum Mainz mit Dr. Anton van Hooff (l.) und Generalvikar Dietmar Giebelmann. (c) Bistum Mainz/Matschak
Mainz, 5.9.2007: Einführung von Dr. Barbara Huber-Rudolf (Mitte) als neue Referentin für den christlich-islamischen Dialog im Bistum Mainz mit Dr. Anton van Hooff (l.) und Generalvikar Dietmar Giebelmann.
Datum:
Mi. 12. Sept. 2007
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder 129, Fax 06131/253-402.
E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Berichte

  • Sakramentskapelle des Mainzer Doms wiedereröffnet 
  • Kardinal Lehmann verlieh Katholischen Medienpreis  
  • Botschaft zum Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel  
  • Studienfahrt nach Kroatien und Bosnien-Herzegowina

Personalie

  • Referentin für christlich-islamischen Dialog eingeführt

Vorankündigungen

  • 685.000 Wahlberechtigte bei PGR-Wahlen (10.-11.11.) 
  • Benefizkonzert für Mainzer Hospizverein (13.9.) 
  • KJG-Kindergipfel in Mainz (13.-16.9.)  
  • Kreuzwallfahrt nach Bad Wimpfen (14.9.)  
  • 90 Jahre Caritasverband für die Diözese Mainz (15.9.)  
  • Pater Anselm Grün predigt auf der Liebfrauenheide (16.9.)  
  • Hildegardisfest in Rüdesheim-Eibingen (16.-21.9.)  
  • 100. Todestag von Domkapitular Friedrich Schneider (21.9.)  
  • "800 Jahre franziskanische Mission" (21.-22.9.)  
  • SWR-Film über die Mainzer Chagall-Fenster (22.9.)  
  • Zweiter Diözesantag für Lektoren ist ausgebucht (29.9.)  
  • Einjähriger Grundkurs Bibel (ab 17.11.)

Berichte

Sakramentskapelle des Mainzer Doms nach Sanierung wiedereröffnet

Neugestaltung des Altarbildes / Fenster vom Glaskünstler Professor Johannes Schreiter

Mainz. Die Sakramentskapelle des Mainzer Domes ist nach umfassender Sanierung am Dienstag, 11. September, vom Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, wiedereröffnet worden. Bei der Sanierung wurde unter anderem der Altar restauriert sowie ein neues Altarbild des oberbayerischen Künstlers Bernd Zimmer angebracht. Die beiden Fenster der Sakramentskapelle erhielten eine neue Verglasung, die von dem Glaskünstler Professor Johannes Schreiter, Langen, gestaltet wurde. Die Sanierung der Kapelle ist Teil der derzeit laufenden Restaurierung des Mainzer Domes. Die bisherigen Kosten in Höhe von 235.000 Euro wurden durch Sponsoren und den Mainzer Dombauverein getragen. Die Erneuerung des Gitters der Sakramentskapelle steht noch aus.

Der Kardinal bezeichnete die Neugestaltung der Sakramentskapelle als „geglückt“. Das Ergebnis sei „eine schöpferische Synthese von Alt und Neu“. Als Standort des Tabernakels im Mainzer Dom berge die Sakramentskapelle „die kostbarste Gabe des christlichen Glaubens. Es ist der heiligste Ort im Dom.“ Lehmann dankte den beiden Künstlern „für ihre Bereitschaft, sich dieser Aufgabe zu stellen, aber auch für die Demut, sich dem Raum und dem Dom ein- und sogar unterzuordnen“. Und weiter: „Gerade so haben Sie beide, jeder auf seine Weise, wirklich Neues geschaffen und eine neue ‚Raumstimmung’ ermöglicht.“ Bernd Zimmer und Johannes Schreiter hatten anschließend in kurzen Ansprachen Entstehung und Bedeutung ihrer Werke vorgestellt. Im Rahmen einer liturgischen Feier überführte Domkapitular Dr. Peter Hilger das Allerheiligste wieder in den Tabernakel der Sakramentskapelle. Dort werden die in einer Eucharistiefeier geweihten Hostien aufbewahrt. Dieses eucharistische Brot ist für Katholiken Realsymbol der Gegenwart Christi.

Domdekan Heinz Heckwolf wies in seiner Begrüßung darauf hin, dass die Sanierung der Kapelle noch nicht ganz abgeschlossen sei. Derzeit laufe noch ein Wettbewerb zur Gestaltung des Gitters der Kapelle. Er gehe davon aus, dass bis Ende des Jahres dabei eine Entscheidung fällt. Außerdem werde noch an der Lichtführung gearbeitet. Musikalisch gestaltet wurde die Feier von der Domkantorei St. Martin unter Leitung von Domkapellmeister Mathias Breitschaft und Domorganist Albert Schönberger.

Domkonservator Kotzur über die Neugestaltung der Sakramentskapelle

In den „Domblättern 2006“, die jährlich einmal erscheinenden Zeitschrift des Mainzer Dombauvereins, schreibt der Direktor des Mainzer Dom- und Diözesanmuseums und Domkonservator, Dr. Hans-Jürgen Kotzur, über die Restaurierung und Neugestaltung der Sakramentskapelle: „Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, wurde in diesem Jahr ein Stück Domgeschichte geschrieben: Erstmals nach langer Zeit ist mit dem so genannten ,Sakramentsaltar’ einer der historischen Domaltäre restauriert worden.“ Bei dieser Maßnahme sei - zusätzlich zu der nach denkmalpflegerischen Kriterien durchgeführten Wiederherstellung - auch der Versuch gewagt worden, „den fragmentarisch überkommenen Altar seiner Funktion und Bedeutung entsprechend zu komplettieren und damit in seinem Erscheinungsbild aufzuwerten“.

Über das neue Altarbild Zimmers bemerkt Kotzur: „In seiner Ambivalenz bleibt das Gemälde offen für vielschichtige Assoziationen und Verweise: Am Boden erscheint ein Weizenfeld, Symbol der Eucharistie. Das intensive Rot gemahnt an das geopferte Blut, gleichzeitig lässt es an den brennenden Dornbusch des Alten Testaments denken.“ Nach dem Abschluss der Arbeiten vereine der Sakramentsaltar „alte und neue Kunst von hoher Qualität und bietet den würdigen Rahmen für die ihm zugedachte Aufgabe“, resümiert Kotzur.

Die beiden Fenster der Sakramentskapelle erhielten eine neue Verglasung. Sie sind 9,20 Meter hoch und in den Farben blau und rot gehalten. Für deren Gestaltung konnte nach Aussage von Kotzur mit Professor Schreiter „einer der weltweit bedeutendsten Glaskünstler der Gegenwart“ gewonnen werden. „Die Lichtführung durch die neuen Fenster wird wesentlich dazu beitragen, der Sakramentskapelle eine völlig neue Raumstimmung zu geben, die endlich ihrer Funktion als Stätte des Gebets und der Kontemplation gerecht werden wird“, betont der Domkonservator in den „Domblättern“. Die Ausführung der Schreiter-Fenster hatte die Firma Derix aus Taunusstein übernommen.

Finanzierung über Sponsorengelder und Mittel des Mainzer Dombauvereins

Die Sanierung der Kapelle wurde mit Hilfe von Sponsorengeldern und Mitteln des Mainzer Dombauvereins finanziert. Die Kosten für den Fensterentwurf Schreiters in Höhe von 8.000 Euro wurden mit einer Spende des Rotary Club Mainz bezahlt. 23.000 Euro kostete das neue Altarbild Zimmers, für das der Rotary Club Mainz 50° Nord aufkam. Die Ausführung des Fensterentwurfes in Höhe von 127.000 Euro wurde durch die Landesbank Rheinland-Pfalz finanziert. Die Kosten für die Restaurierung des Sakramentsaltars, die Reinigung der Raumschale und die Erneuerung der Beleuchtung in Höhe von 67.000 Euro übernahm der Mainzer Dombauverein. Der Dombauverein wird außerdem die anstehende Finanzierung für das Gitter der Sakramentskapelle übernehmen.

tob (MBN)

 

Lehmann: Gewaltdiskussion in die Öffentlichkeit tragen

Verleihung des Katholischen Medienpreises in Bonn / Reiter und Gause als Laudatoren

Bonn. Kardinal Karl Lehmann, Bischof von Mainz und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, hat zu einer breiten öffentlichen Debatte über Gewalt in den Medien aufgefordert. „Wir leisten uns ein aufwändiges System der freiwilligen Selbstkontrolle, aber die Einschätzungen der möglichen Gefahren, die dort in den Prüfverfahren ermittelt werden, bleiben unter Verschluss“, sagte Lehmann bei der Verleihung des Katholischen Medienpreises am Montag, 10. September, in Bonn. Wenn derzeit über die Evaluation der Jugendmedienschutzgesetze diskutiert werde, sollte auch darüber gesprochen werden, „wie die Informationen über mögliche Gefährdungen einzelner Programme diejenigen erreichen, die Verantwortung übernehmen sollen und wollen: die Eltern, aber auch die Jugendlichen selbst“. Den mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Katholischen Medienpreis erhielten in diesem Jahr Angela Graas und Bastian Obermayer. Er wurde zum fünften Mal vergeben.

Der Kardinal hob hervor, dass so genannte Killerspiele, im Internet veröffentlichte Videos von Terrorakten und Hinrichtungen, Handy-Videos von Schlägereien oder sadistische Folterszenen in Film und Fernsehen „höchst problematische Dimensionen der Mediennutzung“ darstellten. Solche Phänomene von Gewalt zu überwinden, sei ein „Anliegen von gesamtgesellschaftlichem Interesse“, dem sich auch die Medien stellen müssten. Im Gegensatz zu Umweltfragen hätte „die Gesellschaft noch zu wenig Sensibilität für die möglichen ,Schadstoffe’ in den Medien“, kritisierte Lehmann. In der Medienerziehung sollte es allerdings nicht um Verbote, sondern um „Freiheit in Verantwortung“ gehen. So könnten „medien- und lebenskompetente Kinder und Jugendliche“ zu „Mediennutzern heranwachsen, die Beiträge von Qualität zu schätzen wissen“, sagte er.

Medienpreis an Angela Graas und Bastian Obermayer

Lehmann würdigte die Beiträge der Preisträger als Beispiele dafür, wie Medien Anstöße dafür geben könnten, „sich mit existentiellen Fragen“ zu beschäftigen. Zudem eröffneten sie „bereichernde Zugänge zur Wirklichkeit“. Der Festakt im Rheinischen Landesmuseum mit rund 200 Gästen aus Kirche, Politik und Medien wurde von Michaela Pilters vom ZDF moderiert. Zu Beginn des Festaktes hatte Bischof Dr. Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart), Vorsitzender der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, die Anwesenden begrüßt. Auch der Mainzer Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr, Mitglied der Publizistischen Kommission, nahm an dem Festakt teil.

Graas erhielt den Preis in der Kategorie elektronische Medien für ihre Dokumentation „Von wegen ewiger Ruhe. Geschichten auf dem Münchner Ostfriedhof“ (Bayerisches Fernsehen). Laudatorin Gundula Gause, ZDF, unterstrich, dass der Film ein „eindrucksvolles Bild“ davon zeichne, wie Menschen mit dem Tod umgehen. Der Autorin sei es gelungen, „Distanz zu wahren, Menschen und ihr Schicksal darzustellen, ohne ihnen zu nahe zu kommen, ohne ihre Würde zu verletzen“. „Sie kommen den Menschen nahe, sind sensibel und einfühlsam ohne voyeuristisch zu sein“, sagte Gause.

In der Kategorie Printmedien erhielt Bastian Obermayer die Auszeichnung für seinen Beitrag „Spiel mir das Lied vom Tod“ (Süddeutsche Zeitung Magazin). Sein Beitrag thematisiert die Ambivalenz des biomedizinischen Fortschritts am Beispiel der Pränataldiagnostik. Professor Johannes Reiter, Moraltheologe an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, würdigte den Text als einen „herausragenden Artikel“ über die „Kultur des Lebens“. „Obermayer präsentiert seine Geschichte kompetent und einfühlsam. Spannungen werden ausgehalten. Es wird nicht moralisiert und verurteilt, aber individuelle und gesellschaftliche Verantwortung evoziert. Somit wirkt der Beitrag gewissens- und wertebildend im besten Sinne“, betonte Reiter.

am (MBN)

 

Soziale Kommunikationsmittel sind eine Herausforderung für die Erziehung

Botschaft von Papst Benedikt XVI. zum 41. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel

Bonn. „Kinder und Soziale Kommunikationsmittel: eine Herausforderung für die Erziehung“ lautet das Thema des diesjährigen Welttags der Sozialen Kommunikationsmittel (9. September). In seiner Botschaft dazu erklärt Papst Benedikt XVI.: „Die Einübung des angemessenen Umgangs mit den Medien (ist) von wesentlicher Bedeutung für die kulturelle, moralische und geistliche Entwicklung der Kinder.“ Und weiter: „Die komplexen Herausforderungen, denen die Erziehung heute begegnen muss, stehen oft in Verbindung mit dem zunehmenden Einfluss der Medien in unserer Welt.“ Es sei die besondere Verantwortung von Eltern, aber auch von Kirche und Schule, Kinder zur Unterscheidungsfähigkeit in der Nutzung der Medien zu erziehen.

Dabei sollte Medienerziehung positiv sein. „Wenn man Kindern das, was ästhetisch und moralisch herausragend ist, vermittelt, hilft man ihnen, Wertschätzung, Klugheit und Urteilsvermögen zu entwickeln.“ Medienerziehung erfordere eine Heranbildung zur Ausübung von Freiheit. Sehr oft werde Freiheit jedoch als unablässige Suche nach Vergnügungen und neuen Erfahrungen dargestellt. „Aber das ist eine Verdammung, keine Befreiung!“, mahnt der Papst. Wahre Freiheit könne niemals zu einer unersättlichen Suche nach Neuigkeiten verurteilen. Vielmehr werde echte Freiheit als endgültige Antwort auf Gottes „Ja“ zur Menschheit erfahren, das dazu beruft, aus freiem Willen das Gute, Wahre und Schöne zu wählen.

An die Verantwortlichen der Medienwirtschaft appelliert Papst Benedikt erneut eindringlich, „die Produzenten anzuleiten und zu ermutigen, das Gemeinwohl zu schützen, die Wahrheit zu bekräftigen, die Menschenwürde jedes Einzelnen zu verteidigen und die Achtung vor den Bedürfnissen der Familie zu fördern“. Die Notwendigkeit, dass die Medien effektiver Bildung und ethischen Standards verpflichtet sind, werde nicht nur von Eltern und Lehrern mit besonderem Interesse gesehen, sondern auch von allen, die einen Sinn für gesellschaftliche Verantwortung haben. Viele Menschen, die in den Medien tätig sind, wünschten sich, zu tun, was richtig ist. Zugleich jedoch seien sie einem besonderen psychologischen Druck und ethischem Dilemma ausgesetzt, „weil gelegentlich der wirtschaftliche Wettbewerb Medienschaffende zu niedrigeren Standards drängt“, kritisiert Papst Benedikt.

„Jeder Trend, Programme - einschließlich Filme und Video-Spiele - zu produzieren, die im Namen der Unterhaltung Gewalt verherrlichen und antisoziales Verhalten oder die Banalisierung menschlicher Sexualität darstellen, ist eine Perversion - umso abstoßender, wenn diese Programme für Kinder oder Jugendliche gemacht werden. Wie kann man diese ‚Unterhaltung‘ den zahllosen jungen Menschen erklären, die unter Gewalt, Ausbeutung und Missbrauch leiden?“, fragt Papst Benedikt. Die Kirche begrüße die Möglichkeit, Eltern, Erziehern, Medienschaffenden und jungen Menschen Hilfen anzubieten. Papst Benedikt beschließt seine Botschaft mit dem Wunsch, dass die kirchlichen Pfarrei- und Schulprogramme heute in der Medienerziehung führend sein sollten. Die Kirche hege den Wunsch, eine Sicht der Würde des Menschen zu verbreiten, die zentral ist für jede richtige menschliche Kommunikation. 

Der Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel wurde 1967 von Papst Paul VI. als ein Ergebnis des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962 bis 1965) eingeführt. Er ist stets einem bestimmten Medienthema gewidmet, das der Papst in einer Botschaft erläutert, die am Fest des heiligen Franz von Sales - dem Patron der Journalisten (24. Januar) - veröffentlicht wird. In Deutschland wird der Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel am zweiten Sonntag im September begangen (Mediensonntag).

Hinweis: Die aktuelle Papstbotschaft, einen Kommentar des Päpstlichen Rates für Soziale Kommunikationsmittel sowie liturgische Arbeitshilfen für die Gemeinden zum Mediensonntag finden Sie im Internet unter http://www.dbk.de.

SDBK (MBN)

 

Treffen mit Erzbischof Barisic

Studienfahrt nach Kroatien und Bosnien-Herzegowina

Mainz/Split. Im Mittelpunkt einer Studienfahrt der pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Gemeinden anderer Muttersprache aus der Diözese Mainz nach Kroatien und Bosnien-Herzegowina stand ein Treffen mit dem Erzbischof von Split, Marin Barisic. Die Gruppe unter Leitung von Bernd Krämer, Referent für die Pastoral der Katholiken anderer Muttersprache im Bistum Mainz, informierte sich unter anderem über die gesellschaftliche und religiöse Situation der Republik Kroatien. Die Studienfahrt fand vom 3. bis 8. September statt. Weitere Stationen der Reise waren Klöster und Kirchen in Trogir, Sibenik und Zadar sowie die Wallfahrtsorte Vepric und Medjurgorje.

am (MBN)

 

Personalie

Hauptaufgabe ist die Fort- und Weiterbildung

Dr. Barbara Huber-Rudolf als Referentin für den christlich-islamischen Dialog eingeführt

Mainz. Dr. Barbara Huber-Rudolf ist von Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann als neue Referentin für den christlich-islamischen Dialog im Bistum Mainz eingeführt worden. Die Einführung fand am Mittwoch, 5. September, im Bischöflichen Ordinariat in Mainz statt. Ihre Hauptaufgabe wird die Fort- und Weiterbildung von Religionslehrerinnen und -lehrern, Erzieherinnen und Erziehern sowie von Mitgliedern der Pfarrgemeinden im Bistum Mainz sein.

Generalvikar Giebelmann betonte, dass das Gespräch mit dem Islam oft von Angst, Misstrauen und Sprachlosigkeit besetzt sei. Daher sei es wichtig, dass im Bistum Mainz diese Stelle geschaffen worden sei. „Der christlich-islamische Dialog braucht Dialogpartner, mit Frau Dr. Barbara Huber-Rudolf bekommt dieser Dialog ein Gesicht“, sagte er. Er wies darauf hin, dass Huber-Rudolf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bistums Mainz für den Dialog qualifizieren werde. „Das Bistum Mainz will Gesprächsangebote mit höchster Kompetenz machen“, unterstrich Giebelmann. Vor allem in den Ballungsräumen des Bistums sei der Dialog „dringend erforderlich“.

Huber-Rudolf ist der Abteilung Ökumene des Bischöflichen Ordinariates zugeordnet. Leiter der Abteilung ist Ordinariatsrat Dr. Anton van Hooff. Van Hooff hob hervor, dass man in der Begegnung mit dem Islam nicht ängstlich sein müsse. Huber-Rudolf unterstrich in ihrem Statement, dass sie bereits über ihre vorherige Tätigkeit oft in Kontakt mit Mitarbeitern des Bistums Mainz gewesen sei. „Sie dürfen sicher sein, dass die Muslime mit mir eine Gesprächspartnerin haben, die viel Respekt vor der anderen Religion hat“, sagte sie.

Barbara Huber-Rudolf wurde 1957 in Rosenheim geboren und studierte Katholische Theologie in München und Bonn. 1995 promovierte sie über das Thema „Vom Gottesstaat in die Religionsfreiheit: Beobachtungen zur Reformfähigkeit der Muslime in Europa“. Darüber hinaus absolvierte sie ein Studium der Islamwissenschaften am Päpstlichen Institut für Arabistik und Islamwissenschaften in Rom mit Studienaufenthalten in Tunis und Alexandria; von 1989 bis 1992 war Huber-Rudolf zudem Lehrbeauftragte am Institut. Seit 1983 war sie bei der Christlich-Islamischen Begegnungs- und Dokumentationsstelle (CIBEDO) der Deutschen Bischofskonferenz in Frankfurt/Main tätig (von 1998 bis 2004 als deren Leiterin). Huber-Rudolf hatte Lehraufträge an der Johann Wolfgang Goethe-Universität und an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen (beide Frankfurt/Main) sowie an der Technischen Universität Darmstadt inne. Seit 2007 ist sie Lehrbeauftragte an der Katholischen Fachhochschule in Mainz. Huber-Rudolf ist Mitglied verschiedener Arbeitsgruppen und Kommissionen zur Förderung des interreligiösen Dialogs in Zusammenarbeit mit Muslimen und Autorin erwachsenenpädagogischer Materialien zum interreligiösen Dialog.

 am (MBN)

 

Vorankündigungen

685.000 Wahlberechtigte bei Pfarrgemeinderatswahlen (10.&11.11.)

Motto: „Unsere Gemeinde sucht Ihren Rat“ / Kandidatenvorschläge bis zum 14. Oktober

Mainz. Rund 685.000 Katholiken sind am Samstag, 10., und Sonntag, 11. November, zur turnusgemäßen Wahl der Pfarrgemeinderäte im Bistum Mainz aufgerufen. Die Wahlen zur elften Amtsperiode finden in den 342 Pfarreien, 23 Filialgemeinden sowie 23 Gemeinden von Katholiken anderer Muttersprache statt. Die alle vier Jahre stattfindenden Wahlen stehen in diesem Jahr unter dem Motto „Unsere Gemeinde sucht Ihren Rat“. Zum selben Termin werden auch in den benachbarten Bistümern Fulda, Limburg, Speyer und Trier die Pfarrgemeinderäte gewählt. In allen fünf Bistümern zusammen sind rund 3,57 Millionen Katholiken zur Wahl aufgerufen.

Ulrich Janson, Referent für die Pfarrgemeinderäte im Bistum Mainz, wertet es als positives Signal für das Zusammenwachsen der neu gebildeten pastoralen Einheiten im Bistum, dass in diesem Jahr 20 Gesamtpfarrgemeinderäte gewählt werden. Derzeit sind im Bistum Mainz insgesamt 3.675 Frauen und Männer in den Pfarrgemeinderäten engagiert. Der Frauenanteil liegt bei rund 58 Prozent. Bei den letzten Pfarrgemeinderatswahlen im Jahr 2003 lag die Wahlbeteiligung bei 19,78 Prozent. Damit hatte sich ein leichter Aufwärtstrend fortgesetzt. Seit 1991 (18,34 Prozent) war die Wahlbeteiligung im Bistum Mainz angestiegen. Kontinuierlich steigt auch der Anteil der Briefwähler. 2003 hatten rund 63 Prozent der Wähler ihre Stimme per Briefwahl abgegeben. In diesem Jahr wird in zwei Dritteln der Gemeinden per allgemeiner Briefwahl gewählt.

Kardinal Lehmann: „Ich schätze die Arbeit der Pfarrgemeinderäte sehr“

In einem Grußwort auf der Internetseite zu den Wahlen (www.pfarrgemeinderatswahlen.de) ruft der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, zur Beteiligung an den Wahlen auf. Die Teilnahme an der Pfarrgemeinderatswahl sei „ein Zeichen von aktivem Interesse am Leben der Gemeinde vor Ort“, schreibt der Kardinal. Und weiter: „Ein guter Rat ist kostbar, er kann unter Umständen sogar mehr Wirkung zeigen als ein diktierter Beschluss oder eine festgefahrene Struktur. Ich schätze daher die Arbeit der Pfarrgemeinderäte sehr, zumal in schwierigen Entscheidungen und Prozessen, und danke allen, die sich in der vergangenen Periode tatkräftig eingesetzt haben; ein herzlicher Dank gilt auch allen, die diesen Dienst mitgetragen haben, besonders den Familien.“

Wahlmodus

Den Pfarrgemeinderat können katholische Christen wählen, die bis zum 11. November das 16. Lebensjahr vollendet haben und in der Pfarrgemeinde wohnen. Wer am Wahltag verreist oder verhindert ist, kann sein Wahlrecht per Briefwahl wahrnehmen. Anträge auf Briefwahl können bis zum 9. November beim zuständigen Pfarramt oder Wahlausschuss gestellt werden. Der Wahlbrief muss spätestens mit Schließung der Wahlurne am Wahltag dem Wahlausschuss zugehen. In den Pfarrgemeinderat kann gewählt werden, wer am Wahltag mindestens 18 Jahre alt ist. Die Jugendvertreter sind bereits ab dem 16. Lebensjahr wählbar. Jedes wahlberechtigte Mitglied der Pfarrei kann Kandidatinnen und Kandidaten vorschlagen. Die Vorschläge können bis zum 14. Oktober abgegeben werden.

Stichwort: Pfarrgemeinderat

Entstanden ist der Pfarrgemeinderat als Gremium der Laien nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965). Die Mitverantwortung aller Gemeindemitglieder für die Sendung der Kirche ist Leitidee des Gremiums. Die Räte sollen das Leben in den Gemeinden mitgestalten und Sorge für die Gemeindemitglieder tragen. Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Beratung des Pfarrers in pastoralen Fragen. In den Statuten des Bistums Mainz heißt es dazu: „Aufgabe des Pfarrgemeinderates ist es, die gemeinsame Sendung aller Glieder der Pfarrgemeinde darzustellen. Im Pfarrgemeinderat sollen sich Pfarrer und Laien über die Angelegenheiten der Gemeinde informieren, gemeinsam darüber beraten und gemeinsame Beschlüsse fassen.”

Nach einem Beschluss der Würzburger Synode im Jahr 1975 sind in Deutschland Pfarrgemeinderäte in jeder Gemeinde verbindlich vorgeschrieben. Je nach Größe der Gemeinde werden zwischen drei und elf Mitglieder direkt in den Pfarrgemeinderat gewählt. Außerdem kann der Rat weitere Mitglieder (bis zu einem Drittel der festgelegten Mitgliederzahl) hinzuwählen. Kraft ihres Amtes gehören unter anderen Pfarrer, Diakone, sowie Pastoral- und Gemeindereferenten dem Pfarrgemeinderat an. Im Bistum Mainz fanden 1968 die ersten Pfarrgemeinderatswahlen statt.

Hinweis: Diözesanstelle für Pfarrgemeinde-, Seelsorge- und Dekanatsräte, Bischöfliches Ordinariat Mainz, Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel: 06131/253-201, Fax: 06131/253-204, E-Mail: pgr@bistum-mainz.de, Internet: www.pfarrgemeinderatswahlen.de

tob (MBN)

 

Benefizkonzert für Mainzer Hospizverein (13.9.)

Klavierabend mit dem „Mainzer Klavierduo“ im Erbacher Hof

Mainz. Im Ketteler-Saal des Erbacher Hofes findet am Donnerstag, 13. September, um 19.00 Uhr ein Benefizkonzert zu Gunsten des Mainzer Hospizvereins statt. Das „Mainzer Klavierduo“ (Daniela Balek und Agathe Wanek) spielt unter anderem Werke für zwei Klaviere von Claude Debussy, André Jolivat und Maurice Ravel. Der Eintritt ist frei, um eine Spende für den Mainzer Hospizverein wird gebeten.

Hinweis: Weitere Informationen beim Erbacher Hof, Akademie des Bistums Mainz, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Tel.: 06131/257-522, E-Mail: ebh.akademie@bistum-mainz.de

am (MBN)

 

Kindergipfel „LautStark!“ der KJG in Mainz (13.-16.9.)

Workshops zur Gesellschaft der Zukunft und Treffen mit Politikern im Landtag

Mainz. Der Bundesverband der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) veranstaltet gemeinsam mit dem Diözesanverband Mainz den Kindergipfel „LautStark“ vom 13. bis 16. September. Kinder und Jugendliche aus ganz Deutschland treffen sich im Jugendhaus Don Bosco in Mainz, um in Workshops die Themen Krieg und Frieden, Umweltschutz, Kinderrechte, Kinderarmut/Gerechtigkeit, Schule und Rassismus zu diskutieren. Dabei werden die Kinder und Jugendlichen Themen auswählen, die an den Bundesvorstand weitergegeben werden. Die etwa 150 Kinder im Alter von neun bis 15 Jahren haben die Themen selbst gewählt. Am Samstag, 15. September, um 16.00 Uhr werden die erarbeiteten Lösungen und Forderungen im Mainzer Landtag Politikern und der Öffentlichkeit präsentiert. Abgeschlossen wird das Wochenende am Sonntag, 16. September, um 10.00 Uhr mit einem Pontifikalamt mit dem Mainzer Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr, der Jugenddezernent des Bistums Mainz ist. Einige Kinder und Jugendliche werden als Reporter den Gipfel mit unterschiedlichen Medien begleiten.

„Wir wollen Kinder und Jugendliche befähigen, sich in Kirche, Politik und Gesellschaft einzubringen“, erklärt Alexandra Schmitz, Bundesleiterin der KJG, „Kinder sollen bei uns laut sagen, was sie denken.“ In einer Ankündigung der KJG heißt es zum Kindergipfel: „Kinder haben schon eine eigene Meinung und eigene Interessen. Wenn sie die Möglichkeit haben sie umzusetzen, können sie einiges bewegen. Es ist selbstverständlich für die KJG Kinder die Gelegenheit zu geben, sich in Kirche und Politik einzubringen.“

Hinweis: Weitere Informationen im Internet unter www.menschkomm.kjg.de/lautstark  

thb (MBN)

 

Kreuzwallfahrt nach Bad Wimpfen (14.9.)

Gottesdienst mit Ehrendomkapitular Eckehart Wolff

Bad Wimpfen. Die Pfarrgemeinde Heilig Kreuz in Bad Wimpfen lädt am Freitag, 14. September, zur traditionellen Kreuzwallfahrt ein. Wie Weihbischof em. Dr. Franziskus Eisenbach mitteilte, ist folgendes Programm für den Wallfahrtstag vorgesehen: Von 9.00 Uhr bis 9.30 Uhr ist Beichtgelegenheit, um 10.00 Uhr beginnt der Festgottesdienst. Die Predigt hält der frühere Propst am Wormser Dom, Ehrendomkapitular Eckehart Wolff. Das Fest der Kreuzerhöhung stellt das Kreuz als Zeichen von Erlösung und Auferstehung in den Mittelpunkt. Im Anschluss an den Gottesdienst wird eine Kirchenführung angeboten.

Stichwort: Wallfahrt zum Heiligen Kreuz in Bad Wimpfen (14. September)

Die Kreuzwallfahrt in Bad Wimpfen fand erstmals im Jahr 1719 zum Fest Kreuzauffindung (3. Mai) statt. Beim Umbau (1715-1719) der im 13. Jahrhundert erbauten Kirche wurde im Altar eine Kreuzreliquie entdeckt. Es handelt sich um ein kleines Metallkreuz aus dem 13. Jahrhundert. In das mit vier Edelsteinen geschmückte Kreuz ist ein Splitter des Kreuzes Jesu Christi eingefasst. Die Inschrift auf der Rückseite lautet: „De ligno Domini“ - „Vom Kreuz des Herrn“. Der Überlieferung nach soll die Altarreliquie vom Regensburger Bischof Albertus Magnus (1200-1280) stammen. Der später heilig gesprochene Dominikanermönch und Kirchenlehrer soll es als Bischofskreuz getragen haben. Das Kreuz wurde in eine Barockmonstranz eingefasst, in der es den Gläubigen am Wallfahrtstag bis heute gezeigt wird.

tob (MBN)

 

90 Jahre Caritasverband für die Diözese Mainz (15.9.)

Festakt mit Kardinal Karl Lehmann und Caritaspräsident Dr. Peter Neher

Mainz. Mit einem Festakt in der Katholischen Fachhochschule (KFH) in Mainz am Samstag, 15. September, um 10.00 Uhr feiert der Caritasverband für die Diözese Mainz sein 90-jähriges Bestehen. Der Festakt findet in der Aula der KFH statt. Im Rahmen des Festaktes wird der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, zum Thema „Perspektive Deutschland - Perspektive Caritas“ sprechen. Der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Monsignore Dr. Peter Neher, hält einen Vortrag über „Perspektive Wohlfahrtsverband – Caritas: Verband der Kirche“. Darüber hinaus werden die Sozialministerinnen von Hessen und Rheinland-Pfalz, Silke Lautenschläger und Malu Dreyer, Grußworte sprechen.

Nach den Grußworten und Festvorträgen ist eine Podiumsdiskussion vorgesehen, die von Ulrike Holler vom Hessischen Rundfunk moderiert wird. Es diskutieren zum Thema „Perspektive Caritas“: Schwester Edith-Maria Magar, Vizepräsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Waldbreitbach, der Sozialwissenschaftler Professor Ralf Haderlein (RheinAhrCampus, Remagen), Kardinal Lehmann sowie Caritaspräsident Neher. Der Caritasverband für die Diözese Mainz wurde am 3. Juli 1917 durch Domkapitular Dr. Ludwig Bendix gegründet.

am (MBN)

 

Pater Anselm Grün predigt auf der Liebfrauenheide (16.9.)

Gottesdienst am Patronatsfest der Marienwallfahrtsstätte bei Klein-Krotzenburg

Klein-Krotzenburg. Am Sonntag, 16. September, predigt Benediktinerpater Anselm Grün, Münsterschwarzach, auf der Liebfrauenheide. Die Wallfahrt zum Patronatsfest der Schmerzen Mariens (15. September) beginnt um 9.00 Uhr mit einer Prozession am Marienbildstock am Kapellenweg in Klein-Krotzenburg. Die Eucharistiefeier beginnt um 10.00 Uhr. Nach dem Gottesdienst steht Pater Anselm Grün für eine Signierstunde zur Verfügung. Abgeschlossen wird der Wallfahrtstag mit einer Andacht um 13.00 Uhr. Der Sonntag nach dem Gedächtnis der Schmerzen Mariens ist einer der Hauptwallfahrtstage auf der Liebfrauenheide.

Stichwort: Liebfrauenheide

Die Wallfahrt zur Schmerzhaften Muttergottes auf der Liebfrauenheide im Wald bei Klein-Krotzenburg ist im 17. Jahrhundert entstanden. Aus dieser Zeit stammt auch das Gnadenbild, eine holzgeschnitzte Pietà (datiert um 1620), die in der Pfarrkirche in Klein-Krotzenburg aufbewahrt wird und bei den Wallfahrten in einer Prozession zur Kapelle gebracht wird. Dieses Marienbild war während des 30-jährigen Krieges (1618-1648) in einem hohlen Baum versteckt worden. Der Fund durch Hirten erregte damals großes Aufsehen. 1736 wurde am Fundort eine Kapelle errichtet und der Schmerzhaften Muttergottes geweiht.

Durch das Aufblühen der Wallfahrt auf der Liebfrauenheide fürchtete der Dieburger Pfarrer im 18. Jahrhundert um das Interesse an der Dieburger Wallfahrt. Er wandte sich daher an den Mainzer Erzbischof, der eine Untersuchungskommission einsetzte und die Wallfahrt 1756 „wegen eingetretener Missstände“ verbot. Die Kapelle wurde abgerissen und das Gnadenbild in die Pfarrkirche von Klein-Krotzenburg gebracht, wo die Wallfahrt einen neuen Aufschwung fand. Mit der Säkularisation 1803 brach sie zunächst ganz ab.

Erst durch Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler wurde die Wallfahrt wiederbelebt. Er ließ 1866 den Grundstein zur heutigen Kapelle legen. Am 25. Juli 1869, dem 19. Jahrestag seiner Bischofsweihe, hielt er dort eine seiner berühmten Predigten zur sozialen Frage über das Verhältnis der Arbeiterwelt zu Religion und Christentum. Zu den Hauptwallfahrtstagen auf der Liebfrauenheide gehört neben dem 2. Juli (Mariä Heimsuchung) und dem 15. August (Mariä Himmelfahrt) der Sonntag nach dem Fest Mariä Schmerzen (15. September). Von Mai bis Oktober findet jeweils am 13. des Monats eine Fatima-Wallfahrt statt.

Stichwort: Gedächtnis der Schmerzen Mariens (15. September)

Das Gedächtnis der Schmerzens Mariens ist im Mittelalter aufgekommen. In Deutschland wurde der Gedenktag der Schmerzen Mariens vereinzelt (Köln, Erfurt) im 15. Jahrhundert gefeiert. 1667 wurde das Fest dem Servitenorden gestattet und am dritten Sonntag im September gefeiert. 1814 wurde es von Papst Pius VII. allgemein eingeführt. Papst Pius X. verlegte den Gedenktag im Jahr 1913 auf den 15. September als Folgefest zum Fest Mariens Kreuzerhöhung (14. September).

In Analogie zu den Sieben Freuden Mariens ist in der Regel von den Sieben Schmerzen Mariens die Rede. Nach dem Lukasevangelium sagt Simeon im Tempel zu Maria: „Dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele durch ihn zu Fall kommen und viele aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird. Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden. Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen.“ (Lk 2,34-35) Neben dieser Weissagung des Simeon, die durch Marias Schmerz unter dem Kreuz (Joh 19,25) bestätigt wird, zählen zu den Schmerzen Mariens: die Flucht nach Ägypten (Mt 2, 13-15); das dreitägige Suchen nach Jesus bei der Wallfahrt zum Tempel (Lk 2, 41-52); der Weg nach Golgota; die Kreuzigung Jesu; die Abnahme Jesu vom Kreuz und die Grablegung Jesu.

Hinweis: Weitere Informationen beim Katholischen Pfarramt St. Nikolaus, Kirchstraße 10, 63512 Hainburg, Tel.: 06182/4320, Fax: 06182/68650, E-Mail: pfarramt@st-nikolaus-hainburg.de, Internet: http://www.st-nikolaus-hainburg.de  

tob (MBN)

 

Hildegardisfest in Rüdesheim-Eibingen (16.-21.9.)

150. Jubiläum der Prozession mit dem Reliquienschrein und Mysterienspiel

Rüdesheim-Eibingen. Die Prozession mit dem Reliquienschrein der hl. Hildegard von Bingen findet am Montag, 17. September, zum 150. Mal statt. Das Hildegardisfest beginnt um 10.00 Uhr in der Pfarrei St. Hildegard in Rüdesheim-Eibingen mit einem Pontifikalamt mit Weihbischof Karlheinz Diez aus Fulda. Um 15.00 Uhr wird es vor der Pfarrkirche von Eibingen eine Reliquienfeier geben. Die Ansprache hält Pfarrer Dr. Matthias Kloft aus Frankfurt. Nachdem die Benediktinerinnen der Abtei St. Hildegard in einer Prozession den Reliquienschrein zum Festplatz gebracht haben, beginnt eine Prozession durch die Gemeinde. Sie wird musikalisch vom MGV „Cäcilia“, Eibingen, gestaltet. Für Kinder wird es eine eigene Katechese geben. Darüber hinaus wird in der Wallfahrtskirche Eibingen das Mysterienspiel „Regina Virtutum: Von der Königin der Tugenden“ gezeigt. Es handelt vom Leben und Werk der Hildegard von Bingen. Aufgeführt wird das Stück am Sonntag, 16. September, Dienstag, 18. September und Freitag, 21. September, jeweils um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, aber es wird um eine Spende gebeten.

In der Abtei St. Hildegard wird der Festtag, Montag, 17. September, um 8.30 Uhr, mit einem Choralamt eröffnet. Um 13.45 Uhr gibt es einen Vortrag zum benediktinischen Leben heute. Abgeschlossen wird die Feier mit der Hildegardis-Vesper. Nach dem Pontifikalamt und der Prozession ist der Reliquienschrein zur Verehrung geöffnet. Bereits am Sonntag, 16. September, wird um 15.00 Uhr eine Kirchenführung angeboten.

Hinweis: Weitere Informationen zum Fest und zur hl. Hildegard von Bingen unter http://www.eibingen.de/pfarrei/index.html 

thb (MBN)

 

100. Todestag von Domkapitular Friedrich Schneider (21.9.)

Kabinettausstellung und Vortragsreihe in der Mainzer Martinus-Bibliothek

Mainz. Anlässlich des 100. Todestages von Domkapitular Friedrich Schneider (1836-1907) erinnert die Mainzer Martinus-Bibliothek mit einer Kabinettausstellung und einer Vortragsreihe an den bedeutenden Mainzer Kunst- und Kulturhistoriker. Die Ausstellung „Friedrich Schneider. Ein Mainzer Kulturprälat“ wird bis zum 25. Januar 2008 gezeigt. Zum Auftakt findet am Freitag, 21. September, um 18.00 Uhr anlässlich des Jubiläums ein Gottesdienst mit dem Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, im Mainzer Dom statt. Eröffnet wird die Kabinettausstellung um 19.15 Uhr in der Martinus-Bibliothek mit dem Vortrag „Zwischen ‚liberal’ und ‚ultramontan’. Friedrich Schneider und der Katholizismus seiner Zeit“ von Professor Claus Arnold, Professor für Kirchengeschichte am Fachbereich Katholische Theologie der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt.  

Bis zum Abschluss der Ausstellung am 25. Januar 2008 sind noch sechs weitere Vorträge zu Leben und Wirken von Friedrich Schneider vorgesehen. Der Eintritt zu den Veranstaltungen, die in der Martinus-Bibliothek jeweils dienstags um 18.15 Uhr beginnen, ist frei:

23. Oktober:

Friedrich Schneider im Dienst des Bistums Mainz

Dr. Hermann-Josef Braun, Direktor des Mainzer Dom- und Diözesanarchivs

20. November:

„...ist eine unabweisbare Pflicht...“ - Friedrich Schneider und die Denkmalpflege

Dr. Joachim Glatz von der Generaldirektion Kulturelles Erbe, Mainz

27. November:

„Mit barbarischem Unverstand und geschmacklosem Zopf“ - Friedrich Schneider und der Mainzer Dom

Dr. Hans-Jürgen Kotzur, Dom- und Diözesankonservator und Direktor des Mainzer Dom- und Diözesanmuseums

4. Dezember:

„Gründlich ansehen und sorglich behüten“ - Friedrich Schneider und die Kunst

Dr. Winfried Wilhelmy vom Mainzer Dom- und Diözesanmuseum

15. Januar 2008:

Friedrich Schneider und die Buchkunst

Domvikar Hermann-Josef Reudenbach, Aachen

22. Januar 2008:

Worms und Mainz. Max von Heyl und Friedrich Schneider - eine ökumenische Freundschaft

Dr. Mathilde Grünewald, Leiterin des Museums der Stadt Worms im Andreasstift

Zwei Buchveröffentlichungen im kommenden Jahr

Im Rahmen des Jubiläums gibt Dr. Helmut Hinkel, Direktor der Martinus-Bibliothek, im kommenden Jahr zwei Bücher heraus. Für Sommer 2008 ist der Band „Friedrich Schneider (1836-1907). Ein Mainzer Kulturprälat“ vorgesehen. Er wird die Referate der Vortragsreihe und einen Bericht über die Kabinettausstellung beinhalten. Für Herbst 2008 ist die Herausgabe des Reisetagebuchs „Meine Orientreise 1882“ von Friedrich Schneider geplant. Das Buch wird im Philipp von Zabern-Verlag erscheinen. Das handschriftliche Manuskript befindet sich noch in Familienbesitz. Auf 255 Seiten schildert Schneider seine rund dreimonatige Reise nach Griechenland, Klein-Asien und Ägypten. Schneider hat das Tagebuch, das er für seine Schwester Mathilde geschrieben hat, mit rund 130 Skizzen illustriert.

Friedrich Schneider wurde am 7. August 1836 in Mainz als Sohn des Kaufmanns und Handelsrichters Johann Adam Schneider und seiner Frau Theres geboren. Nach der Realschule in Mainz wurde er zunächst Kaufmann, bevor er sich ab 1853 auf das Priesteramt vorbereitete und 1855 in Darmstadt das Abitur bestand. Anschließend trat er in das Mainzer Priesterseminar ein und wurde am 12. August 1859 zum Priester geweiht. Nach einer Seelsorgestation in Groß-Steinheim ging er 1861 als Assistent und Dozent für Liturgik und Geschichte der christlichen Kunst zurück an das Mainzer Priesterseminar. Von 1862 bis 1867 war er außerdem Diözesanpräses der Gesellenvereine.

Hauptarbeitsgebiet von Schneider wurde zunehmend die Kunstgeschichte und die Erforschung des Mainzer Doms. 1869 wurde er zum Dompräbendaten gewählt und zum Subkustos des Mainzer Domes ernannt. 1886 legte er ein Buch über den Mainzer Dom vor, das auch heute noch maßgeblich für die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Bauwerk ist. Schneider unternahm zahlreiche Kunstreisen und war auch bei der Erneuerung der Münster in Bonn und Freiburg, der Dome in Worms und Eichstätt sowie dem Kurfürstlichen Schloss in Mainz beteiligt. Auch Kaiser Wilhelm II. hat den Rat Schneiders in künstlerischen Fragen mehrfach eingeholt. Im Jahr 1888 wurde er zum Geistlichen Rat ernannt, 1891 zum Domkapitular. Der Papst ehrte ihn 1894 mit der Ernennung zum Päpstlichen Hausprälaten und 1906 zum Apostolischen Protonotar. Friedrich Schneider starb am 21. September 1907.

Hinweis: Martinus-Bibliothek - Wissenschaftliche Diözesanbibliothek Mainz - Grebenstraße 8 (Eingang), Augustinerstraße 34 (Post), 55116 Mainz, Tel.: 06131/266-222, Fax: 06131/266-387, E-Mail: martinus.bibliothek@bistum-mainz.de, Internet: http://www.bistum-mainz.de/martinus-bibliothek - Öffnungszeiten: montags bis freitags von 9.00 bis 12.30 Uhr und von 13.30 bis 18.00 Uhr.

tob (MBN)

 

„Christus in den Armen und Leidenden suchend“ (21.-22.9.)

Internationales Symposion zum Thema „800 Jahre franziskanische Mission“

Mainz. „Christus in den Armen und Leidenden suchend – 800 Jahre franziskanische Mission“ heißt ein internationales Symposion von Freitag, 21., bis Samstag, 22. September, in der Bistumsakademie Erbacher Hof. Das Symposion veranstaltet der Erbacher Hof in Kooperation mit dem Internationalen Institut für Missionswissenschaftliche Forschungen (IIMF), mit der Zeitschrift für Missionswissenschaft (ZMR) und der Missionszentrale der Franziskaner.

In der Einladung zu dem Symposion heißt es: „Das franziskanische Jahr 2008/09 ist ein wichtiges und bedeutungsvolles Jahr: Es erinnert an den Beginn einer großen Bewegung, die Geburtsstunde franziskanischer Lebensform und Spiritualität, die so viele Früchte in der Geschichte der Kirche und der Menschheit getragen haben. Was Franz von Assisi und seine ersten Gefährten begonnen haben, hat die Welt verändert. Von Anfang an war die franziskanische Bewegung – ,Christus in den Armen und Leidenden suchend’ – missionarisch orientiert, sowohl innerhalb der Christenheit als auch nach außen. Im Vorfeld des Gedenkjahres 2008/09 wird sich das internationale Symposion wissenschaftlich mit der franziskanischen Mission damals und heute auseinandersetzen.“

Hinweis: Weitere Informationen beim Erbacher Hof, Akademie des Bistums Mainz, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Tel.: 06131/257-550 oder -521, Fax: -525 E-Mail: ebh.akademie@bistum-mainz.de 

am (MBN)

 

„Die Chagall-Fenster in Mainz“ (22.9.)

SWR zeigt 30-minütigen Film in der Reihe „Schätze des Landes“

Mainz. In seiner Reihe „Schätze des Landes“ zeigt der Südwestrundfunk (SWR) am Samstag, 22. September, um 21.50 Uhr einen halbstündigen Film über die Chagallfenster in Mainz-St. Stephan. Der Film erzählt die Entstehungsgeschichte des größten zusammenhängenden Glaskunstwerks des Künstlers an einem Ort. Es sind darüber hinaus die einzigen Fenster von Marc Chagall in Deutschland. Zu Wort kommt unter anderen der ehemalige Pfarrer von St. Stephan und heutige Ehrenbürger von Mainz, Monsignore Klaus Mayer. Autor des Films ist Dr. Marcel Schilling.

am (MBN)

 

„Wort des Lebendigen Gottes“ (29.9.)

Zweiter Diözesantag für Lektoren im Bistum Mainz bereits ausgebucht

Mainz. Auch bei dem zweiten Diözesantag für Lektoren sind schon vor Anmeldeschluss keine Plätze mehr frei. Die zweite Auflage am Samstag, 29. September, findet statt, da im letzten Jahr nicht alle Interessenten berücksichtigt werden konnten. Die Veranstaltung unter der Überschrift „Wort des lebendigen Gottes“ findet von 9.00 bis 17.00 Uhr im Erbacher Hof in Mainz statt. Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann wird die Teilnehmer begrüßen.

Der Liturgiereferent im Bistum Mainz, Wolfgang Fischer, wird ein Referat zum Thema „Die Bedeutung des Wortes Gottes in der Liturgie“ halten. Anschließend wird es Gelegenheit zum Gespräch geben. In acht Arbeitskreisen werden beispielsweise eine Einführung in die Leseordnung, praktische Kurse zum Lektorendienst und Übungen zum Verstehen von biblischen Texten angeboten. Veranstaltet wird der Diözesantag vom Liturgiereferat und dem Sachausschuss „Liturgie“ der Diözesanversammlung des Bistums Mainz.

thb (MBN)

 

Grundkurs Bibel (ab 17.11.)

Umfassender Jahreskurs zum Alten Testament beginnt

Ockenheim. Am Samstag,17. November, um 9.30 Uhr beginnt der nächste Grundkurs Bibel mit einem Einführungstreffen im Kloster Jakobsberg bei Ockenheim. In dem einjährigen Kurs beschäftigen sich die Teilnehmer mit dem Alten Testament. An acht weiteren Wochenenden bis Oktober 2008 erhalten sie eine Einführung in die Texte, das kulturelle und religiöse Umfeld sowie die Entstehung und Bedeutung des Alten Testaments. Im Mittelpunkt stehen dabei die exegetische Erschließung wichtiger alttestamentlicher Texte, theologische und geschichtliche Zusammenhänge, die Vertiefung des eigenen Glaubens und Möglichkeiten der Bibelarbeit in Gruppen. Unter anderem werden die Themen „Anfänge Israels – Die Erzelterngeschichten: Von Abraham bis Josef“, „Die Grunderfahrung Israels: Exodus“ sowie „Landnahme: Wie gewalttätig ist der Gott der Bibel?“ behandelt. Alle Veranstaltungen finden im Kloster Jakobsberg statt. Sie beginnen am ersten Tag immer um 9.30 Uhr und enden am letzten Tag um 17.00 Uhr.

Veranstaltet wird der Jahreskurs vom Katholischen Bibelwerk im Bistum Mainz und dem Referat Gemeindekatechese des Bistums Mainz. Für die Teilnahme wird kein theologisches Wissen vorausgesetzt. Die Teilnehmerzahl beträgt maximal 24 Personen. Die Kosten für das gesamte Jahr betragen 400 Euro. Sie beinhalten Unterkunft, Verpflegung, Gebühren und Materialien. Jedoch soll eine Teilnahme nicht aus finanziellen Gründen scheitern. Die Anmeldung ist bis zum 30. Oktober möglich.

Hinweis: Weitere Informationen sind erhältlich bei Rainer Stephan, Referat Gemeindekatechese, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-241, E-Mail: gemeindekatechese@bistum-mainz.de oder beim Katholischen Bibelwerk im Bistum Mainz, Dr. Sabine Gahler, Otto-Wels-Str. 6, 64331 Weiterstadt, E-Mail: bibelwerk@bistum-mainz.de 

thb (MBN)

Bilder zu Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 33, 12. September 2007

4 Bilder