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Mainz. „Bischöfe wählen Lehmann an die Spitze. Höffners Nachfolger: Erstmals kein Kardinal Vorsitzender der Bischofskonferenz“ titelte die Tageszeitung „Die Welt“ am 23. September 1987. Einen Tag zuvor war der Bischof von Mainz, Karl Lehmann, bei der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda zum neuen Vorsitzenden der Bischofskonferenz gewählt worden. Er war damals der erste Bischof in diesem Amt, der nicht Kardinal ist. Erst im Jahr 2001 wurde Lehmann von Papst Johannes Paul II. zum Kardinal ernannt.
Die Wahl wurde in den deutschen Medien als Überraschung gewertet. Allgemein war erwartet worden, dass der Münchner Erzbischof Kardinal Friedrich Wetter zum Nachfolger des damals schwer erkrankten Kardinal Josef Höffner gewählt würde. Mit der Wahl Lehmanns habe der „Generationenwechsel unter den deutschen katholischen Bischöfen“ ihren „institutionellen Ausdruck gefunden“, schrieb Peter Schilder in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, in der es weiter heißt: „In den vier Jahren als Bischof von Mainz hat er sich als offener und selbstbewusster Repräsentant seiner Kirche erwiesen, ohne den Konsens der Bischöfe zu verlassen. Mit Geschick hat er sich den Fragen gestellt und manches Mal ein freimütiges Wort riskiert. Scheu vor Kameraobjektiven und Rundfunkmikrophonen ist ihm fremd. Die Selbstsicherheit dabei nimmt er aus seinem umfassenden theologischen Wissen und seinem festen Glauben. ,State in fide’ (Steht fest im Glauben) ist sein Wahlspruch als Bischof von Mainz.“
Mit 51 Jahren war Lehmann im Jahr 1987 der jüngste der damals residierenden deutschen Bischöfe. Auch Norbert Göttler von der „Süddeutschen Zeitung“ wertete die Wahl Lehmanns als überraschend und charakterisierte den Mainzer Bischof als „renommierten“, aber auch „nicht immer bequemen Theologen“. Weiter schrieb Göttler: „Mit der Wahl des Rahner-Schülers Lehmann sehen viele einen neuen Kurs der Bischöfe in der Bundesrepublik, einen Kurs, der offensiv und aufgeschlossen auf die bedrängenden Fragen der Zeit eingeht und mit allen gesellschaftlichen Gruppen das Gespräch sucht.“ Gernot Facius von der „Welt“ beurteilte die Wahl auch als ein „ökumenisches Zeichen“: „Der Mainzer Bischof lehrte nicht nur ökumenische Theologie, er ist einer der wichtigsten Teilnehmer am ökumenischen Dialog der Kirchen. Dabei plädiert er stets für Nüchternheit.“ Karl Heinz Hock von der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA) charakterisiert Lehmann als einen Mann, der die „Kraft zum Bewahren“ mit dem „Mut zum Erneuern“ verbindet. „Ein Mann, der in die Zeit passt, ohne vom Zeitgeist angekränkelt zu sein. Ein Kirchenführer, der sich diesem Zeitgeist entgegen stemmt, wo immer er göttliches Gesetz verletzt und dadurch den Menschen gefährdet sieht“, schrieb Hock.
Unmittelbar nach der Wahl erklärte Lehmann, dass er den Vorsitz der Bischofskonferenz in Kontinuität zu seinen Vorgängern Kardinal Höffner und Kardinal Julius Döpfner führen wollte. Er sei Sprecher eines demokratischen Gremiums, und nicht „der Papst in Deutschland“. Für diese Aufgabe bedürfe er eines hohen Maßes an Übereinstimmung mit allen Bischöfen. Seit seiner Wahl 1987 wurde Lehmann dreimal im Amt bestätigt, 1993, 1999 und zuletzt im Jahr 2005. Lehmann war vor seiner Wahl zum Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz bereits seit 1985 stellvertretender Vorsitzender. In dieses Amt wählten die Bischöfe im Jahr 1987 den 55-jährigen Erzbischof von Freiburg, Oskar Saier.
Bei Lehmanns Rückkehr nach Mainz fand am 25. September im Bischöflichen Ordinariat ein Empfang statt. Weihbischof Wolfgang Rolly erklärte in seiner Begrüßungsrede: „Wir Mainzer freuen uns und sind stolz. Wir werden um des Größeren der Kirche und des Landes willen zu einem Teil auf unseren Bischof verzichten müssen, werden ihn jedoch auch in seinen neuen Aufgaben in unserem Miteinander mittragen.“ Lehmann betonte in seinem Dankeswort, dass er es „nicht gewagt hätte, dieses Amt anzunehmen“, wenn er in der Diözese Mainz „kein so gutes Zuhause hätte“. Er unterstrich: „Ich möchte den Gemeinden verbunden, realitäts- und bodennah bleiben.“
Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) ist der Zusammenschluss der katholischen deutschen Bischöfe. Sie dient der Förderung gemeinsamer seelsorglicher Aufgaben, der gegenseitigen Beratung, der Koordinierung der kirchlichen Arbeit, dem gemeinsamen Erlass von Entscheidungen, der Pflege von Verbindungen zu anderen Bischofskonferenzen sowie dem Kontakt zum Vatikan. Dem Gremium gehören residierende Bischöfe sowie Weihbischöfe unter 75 Jahren aus 27 deutschen Diözesen an. Die erste Bischofskonferenz in Deutschland war die Fuldaer Bischofskonferenz (institutionalisiert 1867), die heutige DBK wurde nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil 1965 gegründet und geht unter anderem auf diese Vorgängerorganisation zurück.
Oberste Instanz der DBK ist die zweimal jährlich tagende Vollversammlung. Das Treffen im Frühjahr findet an wechselnden Orten statt, im Herbst tagen die Bischöfe stets in Fulda. Dort befindet sich das Grab des heiligen Bonifatius, der als „Apostel der Deutschen“ gilt. Weitere Organe der Bischofskonferenz sind der Vorsitzende, der von der Vollversammlung für sechs Jahre gewählt wird, der Ständige Rat (Versammlung aller Diözesanbischöfe), das Sekretariat sowie insgesamt 14 Bischöfliche Kommissionen.
Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz waren Kardinal Julius Döpfner, Erzbischof von München und Freising (1965 bis 1976), Kardinal Joseph Höffner, Erzbischof von Köln (1976 bis 1987), und seit 1987 der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann. Stellvertretender Vorsitzender der DBK ist derzeit der Bischof von Aachen, Dr. Heinrich Mussinghoff; Sekretär der Bischofskonferenz ist seit 1996 P. Dr. Hans Langendörfer SJ.
Mit der Verfestigung der deutschen Teilung nach dem Mauerbau 1961 wurde die Teilnahme der ostdeutschen Bischöfe an den Vollversammlungen der Deutschen Bischofskonferenz durch die Behörden der DDR verhindert. Die pastoralen Erfordernisse führten zu eigenen Versammlungen der Bischöfe der DDR – zunächst unter dem Namen „Berliner Ordinarienkonferenz“ – und 1976 zur Errichtung der „Berliner Bischofskonferenz“. 1990 erfolgte die Vereinigung beider Konferenzen durch ein Dekret des Heiligen Stuhls. Seit diesem Zeitpunkt gibt es nur noch die Deutsche Bischofskonferenz.
am (MBN)
Mainz. Als einen „wahren Schatz in der Kirche“ und als „Spiegel und Gesicht von Caritas und Kirche“ hat der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas bezeichnet. „Sie vollziehen einen zentralen und radikalen Dienst der Kirche an den Menschen“, sagte der Kardinal. Lehmann äußerte sich anlässlich eines Festaktes zum 90-jährigen Bestehen des Caritasverbandes für die Diözese Mainz. Der Festakt fand in der Katholischen Fachhochschule (KFH) in Mainz am Samstag, 15. September, statt. Der Mainzer Caritasverband war am 3. Juli 1917 durch Domkapitular Dr. Ludwig Bendix gegründet worden.
Weiter sagte der Kardinal, dass die Gründung des Caritasverbandes für die Diözese Mainz im Jahr 1917 nicht der Anfang der Caritas im Bistum gewesen sei. Sie sei nur insofern etwas Neues gewesen, „als die längst bestehenden sozialen Aktivitäten und Einrichtungen nun mit dem Ziel einer gegenseitigen Abstimmung, einer wechselseitigen Stärkung und einer stetigen Verbesserung unter einem gemeinsamen Dach zusammengefasst wurden“. Lehmann dankte den mehr als 15.000 Ehrenamtlichen der Caritas. „Ohne das vielfältige ehren- und hauptamtliche Engagement tausender Frauen und Männer in Verbindung mit dem Caritasverband wäre unsere Kirche und unsere Gesellschaft sehr viel ärmer. Sie alle geben der Kirche ein Gesicht. Sie repräsentieren den wichtigen Grundauftrag der Kirche, der neben Glaubensunterweisung sowie Glaubenszeugnis und Gottesdienst/Sakrament ein Kernbestand allen kirchlichen Handelns ist. Sie geben durch ihren Einsatz selbst Zeugnis von der Menschenfreundlichkeit Gottes“, betonte der Kardinal.
Lehmann wies auch auf die „unverkennbare Ökonomisierung des karitativen Gesamtbereichs“ hin. Es sei selbstverständlich, dass auch im Bereich der Caritas stärker Konzentrationen und Sparmaßnahmen überlegt werden müssten als früher. Hinter dem „Kostendruck und einer fragwürdigen Wettbewerbssituation“ habe sich allerdings manchmal auch gezeigt, „dass nicht in allen Einrichtungen neuer Anbieter die Standards eingehalten worden sind“. Dies sei zum Nachteil der klassischen Einrichtungen gewesen. Als nach wie vor wichtige Aufgabe von Caritas und Diakonie bezeichnete der Kardinal, dass sie sich insbesondere der Menschen annehmen müssten, „die in der Öffentlichkeit nicht lautstark vertreten werden, die keine Lobby haben, und die in gewisser Weise auch für den Markt nicht interessant sind“. „Sie sind oft sprachlos. Die Caritas muss ihre Stimme anwaltschaftlich für sie erheben“, sagte der Kardinal. Caritas müsse heute in noch höherem Maß Anwalt der Armen, Benachteiligten und Bedürftigen sein und immer mehr werden.
Der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Monsignore Dr. Peter Neher, unterstrich in seinem Vortrag, dass sich der Deutsche Caritasverband als „innovativer Mitgestalter“ und „Partner des Sozialstaates“ verstehe: „Er bringt seine Positionen in die politische Debatte ein und schlägt Lösungskonzepte vor.“ Als eines der „wichtigsten sozialpolitischen Ziele“ benannte Neher die „Verhütung von Armut und die Förderung von Bildung bei Kindern und ihren Familien“. Noch immer seien nach Angaben des letzten Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung Frauen im Rentenalter, alleinerziehende Mütter und Väter sowie Familien mit mehreren Kindern besonders von Armut betroffen.
Neher rief außerdem dazu auf, die Beziehung zwischen den Pfarrgemeinden und den Diensten und Einrichtungen der Caritas zu stärken. „Meine These ist: Wenn die verbandliche Caritas und die Gemeinden – bzw. die ganze Pastoral – wieder stärker ihre gemeinsamen Quellen und ihren gemeinsamen Auftrag entdeckten, dann lägen darin Chancen und Perspektiven einer wirklich missionarisch ausgerichteten Kirche“, sagte er. Insbesondere in den Umbruchsprozessen, in denen sich die Bistümer und Pfarreien in Deutschland derzeit befänden, sehe er eine Chance, „dass sich die Gemeinden wieder neu mit ihrem diakonischen Auftrag auseinandersetzen“. Auch die Caritasverbände mit ihren Diensten und Einrichtungen sollten sich aktiv in diese Prozesse einbringen.
Mit Blick auf die Enzyklika „Deus Caritas est“ von Papst Benedikt XVI. betonte Neher außerdem, dass das spezifische christliche Profil der Einrichtungen und Dienste der Caritas erkennbar sein müsse. „Wir müssen unser Menschenbild und den Maßstab der katholischen Soziallehre deutlich machen und erklären – auch in politischen Diskussionen. Unser christliches Profil und Selbstverständnis zeigen sich gerade in der Haltung, wie wir mit Klientinnen und Klienten und mit unseren Mitarbeitern umgehen“, sagte er.
Die rheinland-pfälzische Sozialministerin Malu Dreyer dankte in ihrem Grußwort dem Caritasverband für 90 Jahre „wunderbare Arbeit“. „Ich bin sehr froh um den Caritasverband Mainz, denn mit ihm hat die rheinland-pfälzische Landesregierung einen kontinuierlichen und konstruktiven Partner, mit dem wir gut zusammenarbeiten“, sagte die Ministerin. Die Caritas sei „Anwalt und Partner für Menschen, die hilfsbedürftig sind“, aber auch ein „Großkonzern auf dem Sozial- und Gesundheitsmarkt“, der sehr erfolgreich und professionell geführt werde. Auch Silke Lautenschläger, hessische Sozialministerin, unterstrich, dass die Caritas ein „wichtiger Partner“ der hessischen Landesregierung sei. „Mit Ihnen stehen wir im Diskurs, wie soziale Arbeit gestaltet werden kann“, sagte Lautenschläger. Die Ministerin lobte die Veränderungsbereitschaft der Caritas, sich immer wieder neu darauf einzulassen, wie das Motto der Caritas „Not sehen und handeln“ umzusetzen ist. Zu Beginn des Festaktes hatte der Mainzer Diözesancaritasdirektor, Domkapitular Hans-Jürgen Eberhardt, die Anwesenden begrüßt.
am (MBN)
Berlin. Zur Solidarität mit den Christen im Nahen Osten hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, am Donnerstag, 13. September, in Berlin aufgerufen. Die Lage der Christen in Israel, Ägypten, Palästina und dem Irak steht in diesem Jahr im Mittelpunkt der Initiative „Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen“ der Deutschen Bischofskonferenz. Mit ihr wollen die deutschen Bischöfe die Aufmerksamkeit von Kirchengemeinden und Öffentlichkeit auf die Situation jener Christen lenken, deren Menschenrechte, besonders das Recht auf Religionsfreiheit, eingeschränkt und missachtet werden, erklärte Kardinal Lehmann bei der Vorstellung des diesjährigen Schwerpunktthemas vor Journalisten in der Katholischen Akademie in Berlin. Eine von Kardinal Lehmann präsentierte Arbeitshilfe der Deutschen Bischofskonferenz schildert beispielhaft die Situation von Christen in Israel, Ägypten, Palästina und dem Irak. „Ohne die Solidarität und die Unterstützung der Schwesterkirchen aus dem Ausland können die Christen in dieser Region mittelfristig nicht überleben“, sagte Lehmann.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz unterstrich, dass die unterschiedlichen politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in diesen Ländern eine pauschale Beurteilung der Situation der dort lebenden Christen verbieten. Generell seien Christen in dieser Region jedoch vielfältigen Benachteiligungen und Bedrängnissen ausgesetzt und viele verließen deshalb ihre Heimatländer: „Die ältesten christlichen Gemeinden stehen mancherorts vor dem Aus“, erklärte Kardinal Lehmann.
Wie bedrückend die Lage der Christen im Irak ist, schilderte Pfarrer Peter Patto, im Irak geborener Seelsorger für die chaldäisch-katholischen Christen in Deutschland. Immer mehr der ehemals rund 800.000 irakischen Christen würden ihre Heimat verlassen. Besonders infolge des Golfkriegs im Jahr 2003 seien sie unverschuldet zum Opfer der Politik im Nahen Osten geworden und könnten als Minderheit dem Druck der brutalen Gewalt nicht lange standhalten. Allein in den vergangenen drei Jahren seien 16 Kirchen durch Bombenanschläge zerstört und drei Priester ermordet worden. Christliche Frauen und Mädchen würden Opfer von Vergewaltigungen, tausende Familien würden entführt oder erpresst.
In Ägypten bestimmten vor allem subtile Ausgrenzung und Benachteiligung das christliche Leben, so Kardinal Lehmann. Christen, die etwa zehn Prozent der Bevölkerung ausmachen, würden aus vielen Bereichen des öffentlichen Lebens herausgedrängt. Gerade für eine solche Minderheitenkirche sei es von großer Bedeutung, dass die Kirchen in Europa immer wieder das Signal aussenden: „Ihr seid nicht vergessen!“, unterstrich Lehmann.
In Israel seien Christen wegen ihres Glaubens und als Araber gleich in einer doppelten Minderheitensituation. Durch ihre Arbeit leiste die Kirche dennoch einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Leben in Israel und in Palästina und trage auch zur Entspannung der Verhältnisse bei. Neben der materiellen Hilfe fühle sich die katholische Kirche in Deutschland auch zum „beständigen Eintreten für einen gerechten Frieden in der Region verpflichtet, nach dem sich die meisten Israelis und Palästinenser, Juden, Muslime und Christen sehnen“, sagte Kardinal Lehmann.
Grundsätzlich, betonte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, bedeute Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen dreierlei: das Gebet für die Glaubensgeschwister, finanzielle und materielle Unterstützung, wie sie beispielsweise durch die Hilfswerke und die jährliche Palmsonntags-Kollekte in den Gottesdiensten geleistet werde, und die Herstellung von Öffentlichkeit, indem die Situation der Christen auch hierzulande immer wieder zur Sprache gebracht werde.
„Die Zuwendung zu allen Bedrängten und Gedemütigten, gleich welcher Religion, ist den Christen bleibende Verpflichtung“, erklärte Lehmann. Als Kirche in einem Land, in dem Christen überall in gesicherter Freiheit leben, seien Christen auch verpflichtet, den eigenen Glaubensbrüdern und -schwestern, die um des Glaubens willen bedrängt werden, zur Seite zu stehen. „Wenn wir zu dieser Solidarität nicht fähig wären, würden wir den eigenen Glauben verraten, und auch unsere allgemeine, universale Solidarität wäre schal.“
Hinweise:
SDBK (MBN)
Höchst/Odenwald. „Die Zeitzeugen haben eine Mission. Sie wollen erzählen. Sie sagen: Fragt uns, wir sind die Letzten. Sie kommen nicht, um anzuklagen, sondern um zu erzählen, wozu Menschen fähig sind, wenn sie von Propaganda verführt werden.“ Das sagte Alois Bauer, Referent für Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden im Bistum Mainz, der zusammen mit dem Maximilian-Kolbe-Werk in der Woche vom 9. bis 16. September sechs polnische Ghetto- und KZ-Überlebende in das Bistum Mainz eingeladen hatte. Seit 2001 kommen jedes Jahr Gäste aus Polen in die Diözese, um Schülern ihre Geschichte aus der Zeit des Nationalsozialismus zu erzählen. „Ich komme als Zeitzeuge, damit wir zusammen aus unserer gemeinsamen Geschichte Lehren ziehen können und lernen, den Frieden zu bewahren und ein besseres Verständnis füreinander zu bekommen,“ erklärte der 88-jährige Michał Ziółkowski, der fast fünf Jahre in Auschwitz überlebt hat.
Am Montag, 10. September, fuhren rund 130 Oberstufenschüler des Elisabeth-Langgässer-Gymnasiums, Alzey, ins Kloster Höchst/Odenwald, um die Zeitzeugen zu treffen. Die Schule war bisher an jedem Projekt beteiligt. Zum ersten Mal konnten die Gäste nicht nach Alzey fahren, da ihnen die Reise immer schwerer fällt. Doch die Schüler wären auch noch viel weiter gefahren, denn sie freuen sich, dass die Zeitzeugen nach Deutschland gekommen sind: „Die Schüler fragen immer schon am Ende des Schuljahres, ob die Zeitzeugen im nächsten Jahr wieder kommen“, erklärte ihr Lehrer Ludger Föhrenbacher. Als Dankeschön für ihr Kommen hatten die Schüler eine Begrüßungsfeier mit Friedensliedern und eine Ansprache auf Polnisch und Deutsch vorbereitet.
Henryk Lewandowski, der zum ersten Mal an dem Projekt des Bistums Mainz teilnahm, berichtete vom Ghetto in seiner Heimatstadt Zamość. Als das Ghetto in Zamość Mitte 1942 geschlossen wurde, und die Bewohner in Vernichtungslager abtransportiert wurden, sei seine Familie nach Warschau geflohen, erzählte Lewandowski. Seine Mutter und Großmutter seien bei der Flucht vor der Bahnpolizei erschossen worden. Unter falschem Namen und mit der ständigen Angst entdeckt zu werden, habe er zusammen mit seinem Vater in Warschau gelebt. Lewandowski erklärte, dass er in dieser unsicheren Situation bei einer alten Frau gewohnt habe. Nach dem Warschauer Aufstand sollte er nach Deutschland zur Zwangsarbeit deportiert werden, die alte Frau jedoch zum Arbeiten in Polen bleiben. Um sie nicht alleine lassen zu müssen, habe er sich als Frau verkleidet und sich ihrer Gruppe angeschlossen, sagte Lewandowski. Bis zum Ende des Krieges sei er in Polen geblieben und dann mit seinem Vater und einer Tante in seine Heimatstadt Zamość zurückgekehrt. Gegenüber den Schülern sagte er am Ende seiner Geschichte, dass es in dieser Zeit auch Deutsche gegeben habe, die den Verfolgten geholfen haben: „Nicht alle Deutschen waren Banditen.“
Der 16-jährige Marc meinte nach dem Gespräch mit den Zeitzeugen: „In Büchern ist Geschichte nur grob dargestellt. So wirkt sie authentisch.“ Annette fügte hinzu: „Es ist interessant, weil es ein einzelnes Schicksal ist. In Büchern wird Geschichte nur allgemein geschildert.“ Luca, Jasmin, Lena und Sabine waren bei dem Gespräch mit Alina Dąbrowska. Auch sie waren sehr beeindruckt: „Es war sehr persönlich. Es ist unglaublich, sich vorzustellen, was sie erlebt hat. So etwas bleibt in Erinnerung.“
„Wenn nicht jetzt, wann dann? Wenn nicht wir, wer sonst? Es gibt nicht viel Zeit“, meinte Ignacy Krasnokucki. Er sei in drei Konzentrationslagern gewesen und habe alles gesehen, was Juden erlitten haben. Die Zeit mit den Jugendlichen wolle er nutzen, um sie mit seiner Geschichte für gefährliche Entwicklungen zu sensibilisieren. Die Begegnung der Schüler aus Alzey mit den polnischen Gästen sei wahrscheinlich eine der letzten gewesen, betonten alle Beteiligten. Deshalb sei sie sehr kostbar. In den letzten sechs Jahren seien sie Freunde geworden, meinte Margret Müller vom Maximilian-Kolbe-Werk, die seit 2002 mit ihrem Mann das Projekt begleitet. Es sei so gewesen, als ob sich eine Familie treffen würde. „Das erlebe ich wie ein Wunder“, fügte sie hinzu.
Auf dem Programm des Zeitzeugenprojekts standen neben Treffen mit Jugendlichen aus mehreren Schulen im Bistum, Lesungen aus autobiographischen Büchern der beiden Zeitzeugen Ruta Wermuth-Burak im Gymnasium Michelstadt und Michał Ziółkowski in der GAZ-Schule Reichelsheim. Wermuth-Buraks Buch „Im Mahlstrom der Zeit“ erzählt ihre Lebensgeschichte und die ihres Bruders, Victor Zorza, während und nach dem Krieg. Die Geschwister wurden im Krieg getrennt und trafen sich erst 1994 wieder. Werner Müller vom Maximilian-Kolbe-Werk hat in dem Buch „Ich war von Anfang an in Auschwitz“ Ziółkowskis Erinnerungen an seine fünfjährige Inhaftierung in Auschwitz und Leitmeritz aufgeschrieben. Bei einem Treffen am Donnerstag, 13. September, hatte Domdekan Heinz Heckwolf die Gäste im Namen des Mainzer Bischofs, Kardinal Karl Lehmann, im Kloster Höchst begrüßt und sich dafür bedankt, dass sie die beschwerliche Reise auf sich genommen haben.
thb (MBN)
Seligenstadt. „Es ist ein Erlebnis, in einer großen Gruppe mit vielen anderen zusammen zu singen. Es spricht sich langsam herum, dass der Kinderchortag Spaß macht.“ Das sagte Gregor Knop, Vorsitzender des Diözesanverbandes „Pueri cantores“ des Bistums Mainz und Regionalkantor in Bensheim. Dreimal so viel Kinder und Jugendlichen wie in den Jahren zuvor, 350 Kinder aus 22 Chören, folgten der Einladung des Diözesanverbandes „Pueri cantores“ und des Instituts für Kirchenmusik des Bistums Mainz zum dritten Kinderchortag. „Pueri cantores“ ist eine weltweite Vereinigung katholischer Kinder- und Jugendchöre. Der Kinderchortag fand am Samstag, 15. September, erstmals in Seligenstadt statt.
In zwei Singstunden probten die Kinder und Jugendlichen im Alter von sechs bis 16 Jahren verschiedene Kirchenlieder. Die Teilnehmer wurden in vier Altersgruppen von jeweils rund 80 Sängern eingeteilt, die von Gregor Knop, Domkantor Karsten Storck, Mainz, Thomas Gabriel, Regionalkantor in Seligenstadt, und Clemens Breitschaft geleitet wurden. Geduldig hörte beispielsweise die Gruppe der 12- bis 15-jährigen zu, als Domkantor Storck ihnen erklärte, wie sie ein hohes C singen müssen, damit ein voller Klang entsteht. Auch die Aussprache von Konsonanten, die für die Textverständlichkeit besonders wichtig ist, wurde geübt.
Die Jugendlichen freuten sich darüber, auch schwierigere Stücke zu proben und von einem anspruchsvollen Lehrer unterrichtet zu werden. „Es ist super hier. Unser Lehrer ist wie ein richtiger Dirigent. Es ist schön in Gemeinschaft zu singen, und wir haben auch schon neue Freunde gefunden“, sagte Mona aus Offenbach, die mit ihren Freundinnen zum Kinderchortag gekommen ist. Auch ihr Lehrer, Domkantor Storck, ist sehr zufrieden mit seinen Schülern: „Es ist erstaunlich, was an so einem Tag entstehen kann: Ein toller Chorklang, begabte Kinder, die sehr motiviert sind. Sie sind heute stimmlich gewachsen. Es macht sehr viel Spaß.“ Zum Gelingen dieses Tages hätten auch die Eltern aus Seligenstadt einen großen Beitrag geleistet, sagten alle Verantwortlichen. Mit viel Engagement hätten sie ein umfangreiches Rahmenprogramm organisiert. Bei so einer Veranstaltung sei es sehr wichtig, eine gute Balance von Arbeit und Freizeit zu finden, erklärte Regionalkantor Gabriel.
Bei der Abendmesse in der Seligenstädter Einhard-Basilika mit Domdekan Heinz Heckwolf zeigten die Teilnehmer, was sie an diesem Tag gelernt haben: Alle 350 Kinder und Jugendlichen bildeten einen großen Chor und gestalteten den Gottesdienst musikalisch. Die schwierigen Strophen sangen die älteren Jugendlichen, die Kinder setzten beim Refrain wieder ein. Begleitet wurden sie von einem Orchester, das Regionalkantor Gabriel zusammengestellt hatte. Die Kinder und Jugendlichen drückten ihre Freude über den schönen Tag mit dem Abschlusslied „Ich lobe meinen Gott von ganzen Herzen“ aus, das sie lautstark und klatschend mehrmals wiederholten. Auch die Zuhörer in der vollbesetzten Basilika waren begeistert und belohnten die Arbeit des Tages mit großem Applaus.
thb (MBN)
Mainz. Lautstark, das sind alle Kinder. Auf Schulhöfen und in Kindergärten machen sie sich bemerkbar. Damit sie auch in der Öffentlichkeit und in der Politik als Persönlichkeiten mit einer eigenen Meinung wahrgenommen werden, veranstaltete der Bundesverband der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) zusammen mit dem Diözesanverband Mainz von Donnerstag, 13., bis Sonntag, 16. September, den Kinder- und Jugendgipfel „LautStark!“. Rund 100 Kinder aus ganz Deutschland und rund 30 Gruppenleiter trafen sich im Haus Don Bosco in Mainz, um über politische Themen zu diskutieren und die Diskussionsergebnisse anschließend Politikern zu präsentieren. „Kinder und Jugendliche können sagen, in welcher Welt sie leben wollen, wenn man ihnen die Möglichkeit dazu gibt. Sie sollen erfahren, dass sie etwas verändern können, wenn sie sich engagieren. Die Politiker sollen erkennen, dass es einen Mehrwert hat, die Meinung von Kindern und Jugendlichen einzubeziehen, denn sie nehmen sehr wohl wahr, was um sie herum passiert“, erklärte Alexandra Schmitz, Bundesleiterin der KJG.
Zum Leben als Christ gehöre gesellschaftliches Engagement hob der Mainzer Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr im Abschlussgottesdienst am Sonntag, 16. September, hervor: „Christen sollen ihre Meinung sagen, so können sie zum Salz der Erde werden.“ Neymeyr, der Jugenddezernent des Bistums Mainz ist, hatte die Kinder bereits am Freitag begrüßt. „Es ist ein wichtiger Bestandteil der verbandlichen Jugendarbeit, dass Kinder lernen, sich in die politische Meinungsbildung einzubringen. Der Jugendgipfel bringt auch Kinder zusammen, so dass Freundschaften über die Pfarreien hinaus entstehen“, erklärte er.
Für den Gipfel hatten sich die Teilnehmer selbst ihre Themen gewählt. In Workshops wurde über Krieg und Frieden, Umweltschutz, Kinderrechte, Kinderarmut/Gerechtigkeit, Schule und Rassismus gesprochen und nach Lösungswegen gesucht. Der zehnjährige Joshua ist beispielsweise zum Gipfel gekommen, um seine Meinung zum Tierschutz zu sagen, da er fürchtet, dass immer mehr Tiere aussterben werden. Patricia aus Menden will sich für die Umwelt engagieren und etwas über Politik lernen. Eher skeptisch ist die elfjährige Anna: Sie möchte versuchen, die Welt zum besseren hin zu verändern. Aber sie meint, sehr viel könne sie nicht bewirken. Die Berichterstattung über den Kindergipfel übernahmen die Kinder und Jugendlichen selbst. Mit Texten, Video- und Audio-Aufnahmen wurde das Wochenende dokumentiert.
Im Rahmen des Gipfels durchliefen die Kinder und Jugendlichen auch einen Parcours, bei dem sie beispielsweise auf spielerische Art und Weise lernten, ihre Ansichten zu äußern. Sie malten Plakate, demonstrierten für weniger Autoverkehr und lernten, sich in ungewohnten Situationen, wie im Handstand, verständlich auszudrücken. Zudem erhielten sie Informationen über Netzwerkarbeit und Hinweise zum überzeugenden Argumentieren in Diskussionen.
Ihre erworbenen politischen Fähigkeiten konnten die Kinder und Jugendlichen am Samstag, 15. September, beim Treffen unter anderem mit Mitgliedern des Bundes- und Landtages aus Rheinland-Pfalz im Mainzer Landtag ausprobieren. Sie präsentierten ihre Ergebnisse aus den Workshops und leisteten Überzeugungsarbeit. Dabei bezogen die Teilnehmer Stellung zu gesellschaftlichen Problemen. Sie forderten unter anderem einen besseren Schutz vor Alkohol und Zigaretten, bessere Schulen, mehr kraftstoffsparende Autos sowie weniger Flugzeuge. Zudem machten sie die Politiker darauf aufmerksam, dass Menschen mit Migrationshintergrund in der Gesellschaft die gleichen Chancen haben müssten. Aber die Kinder und Jugendlichen stellten nicht nur Forderungen an die Erwachsenen. Sie wollten auch selbst einen Beitrag für eine bessere Welt leisten und verpflichteten sich unter anderem dazu, Energie zu sparen und sich verstärkt in den Schülervertretungen zu engagieren.
thb (MBN)
Mainz. Der Mainzer Verein „Hilft - Hilfe ist Leben für Tausende e.V.“ hat am Dienstag, 18. September, einen Ford Transit mit neun Sitzplätzen an die kirchliche Rumänienhilfe im Bistum Mainz übergeben. Kurt Assmuss, erster Vorsitzender von „Hilft e.V.“, übergab das Fahrzeug zusammen mit Wolfgang Stallmann im Hof des Bischöflichen Ordinariats in Mainz an den Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann. Von der Rumänienhilfe, die das Fahrzeug nach Rumänien überführen wird, waren bei der Übergabe Hans-Josef Wucher und Adriana Zima dabei.
Künftig wird das Fahrzeug der ökumenischen Hilfsorganisation „Asociatia Filantropica Cristiana Brasov“ in der Stadt Brasov zur Verfügung stehen. Der Verein kümmert sich unter anderem um alte Menschen ohne Familienunterstützung, unterhält eine Poliklinik mit ehrenamtlichen Ärztinnen und Ärzten, beteiligt sich an einer Armenküche in der Stadt Brasov und unterhält das einzige Altersheim in der benachbarten Stadt Sacele. Außerdem wird der neue Transporter auch vom Kindergarten der griechisch-katholischen Gemeinde der Stadt genutzt werden.
Gegründet wurde die „Asociatia Filantropica Cristiana Brasov“ im Jahr 1993 vom heute 84-jährigen Dr. Teofil Mija, der als Professor an der Universitätsklinik von Brasov gearbeitet hatte. Bereits im März hatte die kirchliche Rumänienhilfe ein Ambulanzfahrzeug an die „Asociatia Filantropica Cristiana Brasov“ übergeben, das der Verein „Armut und Gesundheit in Deutschland“ gespendet hatte. Unter anderem kommt im Altersheim der Hilfsorganisation die ausgemusterte Küche des Mainzer Bruder-Konrad-Stiftes zum Einsatz. Erste Kontakte des Bistums mit der Initiative waren vor rund 15 Jahren durch den damaligen Mainzer Generalvikar, Martin Luley, zustande gekommen.
Hinweis: Kirchliche Rumänienhilfe des Bistums Mainz, Konto: 4000 1000 19 bei der Pax-Bank Mainz, BLZ 370 601 93, Stichwort: „Rumänienhilfe“
tob (MBN)
Ockenheim. 31 Frauen und Männer haben am Samstag, 15. September, im Kloster Jakobsberg an einem Seminartag zum Sonntag der Weltmission teilgenommen. Der Sonntag der Weltmission findet in diesem Jahr am Sonntag, 28. Oktober, statt und steht unter der Überschrift „Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet die Frohe Botschaft“. Bei dem Seminartag war auch der sudanesische Bischof Taban Paride zu Gast, der den Teilnehmern unter anderem das Projekt „Friedensdorf“ im Südsudan vorstellte. In diesem Dorf sollen bisher verfeindete Stämme das friedliche Zusammenleben lernen.
Bischof Paride wird in diesem Jahr auch als Gast von Missio vom 19. bis 28. Oktober im Bistum Mainz sein. Im Rahmen seines Besuches wird er unter anderem mit dem Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, in der Mainzer Augustinerkirche ein Pontifikalamt feiern (20. Oktober, 17.00 Uhr). Darüber hinaus wird er mit Generalvikar Dietmar Giebelmann zusammentreffen und Gemeinden und Schulen in der Diözese besuchen.
Hinweis: Weitere Informationen beim Referat Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden, Schwester Annette Fleischhauer, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-269, E-Mail: weltmission@bistum-mainz.de
am (MBN)
Bad Nauheim. Das Regionalkantorat Bad Nauheim, eine Außenstelle des Instituts für Kirchenmusik im Bistum Mainz, lädt vor allem junge Menschen mit kirchenmusikalischem Interesse und musikalischer Vorbildung ab 13 Jahren ein, die neuen Ausbildungskurse ab dem 1. Dezember 2007 zu besuchen. Aus diesem Anlass findet am 25. Oktober dieses Jahres ein Eignungstest statt. Informationen zur kirchenmusikalischen Ausbildung bietet eine Broschüre, die kostenlos beim Regionalkantorat angefordert werden kann. In der Broschüre werden die verschiedenen Ausbildungsmodelle beschrieben und Fragen nach musikalischen Voraussetzungen, nach notwendigen Formalitäten und Kosten, Unterrichtsgestaltung und Prüfungsanforderungen beantwortet.
Die Ausbildung wird über die Regionalkantoren des Bistums Mainz möglichst nah am Wohnort angeboten. So findet der Orgelunterricht für Schüler der katholischen Dekanate Wetterau-Ost und Wetterau-West in der St. Bonifatius-Kirche in Bad Nauheim, in der St. Nikolaus-Kirche in Bad Vilbel und in der Herz-Jesu-Kirche in Schotten statt. Der theoretische Unterricht, der je nach Ausbildungsgang zum Orgel- bzw. Chorleitungsunterricht hinzukommt, wird derzeit jeweils donnerstags abends in der St.-Lioba-Schule in Bad Nauheim angeboten.
Hinweise:
am (MBN)
Aachen/Düsseldorf/Mainz. Rund 38,8 Millionen Euro haben die rund 500.000 Sternsinger zu Jahresbeginn 2007 beim 49. Dreikönigssingen gesammelt. Das Vorjahresergebnis wurde damit um 156.000 Euro überboten. Es ist das zweithöchste Ergebnis seit dem Start der Aktion 1959. Bei der Sternsinger-Sammlung 2005 waren unter dem Eindruck der Tsunami-Katastrophe 47,6 Millionen Euro zusammen gekommen. Im Bistum Mainz haben Sternsinger in diesem Jahr 1,291 Millionen Euro gesammelt. Das ist eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr (1,285 Millionen Euro).
Die Träger der Aktion, das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), werden mit den 38,8 Millionen Euro rund 3.000 Projekte für Not leidende Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützen können. Im jetzt erscheinenden Rechenschaftsbericht zur Aktion wird für das Jahr 2006 die Förderung von 2.919 Projekten in 108 Ländern ausgewiesen. Mehr als 1,6 Millionen Kinder in den Armutsregionen der Welt profitierten von der Hilfe der Sternsinger.
Monsignore Winfried Pilz, Präsident des Kindermissionswerks, äußerte sich dankbar gegenüber allen Spendern sowie gegenüber den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die die Aktion getragen haben: „Es ist einfach phänomenal, dass das Ergebnis unserer wunderbaren Aktion Dreikönigssingen nach wie vor diese Höhe erreicht. Das ist nicht selbstverständlich. Gerade deshalb macht es uns Mut, auf die kommende, 50. Aktion zuzugehen.“ BDKJ-Bundespräses Pfarrer Andreas Mauritz schloss sich anerkennend diesem Dank an: „Die Sternsinger sind Hoffnungsträger für die Zukunft von Kindern und Jugendlichen weltweit. Dank ihres Engagements können wir viele hoffnungsvolle Projekte unterstützen, Ungerechtigkeit mindern und Perspektiven geben.“
Fast der gesamte Erlös kommt bei den Not leidenden Kindern an. Das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ weist in seinem Wirtschaftsbericht für 2006 bezogen auf die Einnahmen einen Verwaltungskostenanteil von lediglich 2,82 Prozent aus. Insgesamt nahm das Kinderhilfswerks der Katholischen Kirche in Deutschland 2006 65,5 Millionen Euro ein. Für den verantwortungsvollen Umgang mit den anvertrauten Spendengeldern wurde das Kindermissionswerk erneut mit dem Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) ausgezeichnet. Das DZI stuft den Anteil der Werbe- und Verwaltungsausgaben des Hilfswerks nach seinen Maßstäben als „niedrig“ ein.
tr (MBN)
Mainz. Anlässlich der Neuinszenierung des Theaterstücks „Requiem“, das jetzt am Staatstheater Mainz Premiere hatte, findet im Haus am Dom am Mittwoch, 26. September, um 19.00 Uhr ein Gesprächsabend statt. Veranstalter sind die Bistumsakademie Erbacher Hof und das Staatstheater Mainz. Gesprächspartner sind Matthias Fontheim, Intendant des Staatstheaters Mainz, Professor Joachim Jacob, Professor für neuere Deutsche Literatur, Augsburg, Professor Klaus Lieb, Direktor der Psychiatrischen Klinik Mainz, Marcus Mislin, Regisseur, Marie Rötzer, Chefdramaturgin des Staatstheaters Mainz, und Dr. Eckhard Türk, Leiter der Stabsstelle Sekten und Weltanschauungsfragen des Bistums Mainz.
Hinweis: Weitere Informationen beim Erbacher Hof, Akademie des Bistums Mainz, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Tel.: 06131/257-550 oder -522, Fax: -525 E-Mail: ebh.akademie@bistum-mainz.de
am (MBN)
Mainz. Der Diözesantag für Betriebs- und Personalräte am Mittwoch, 26. September, von 9.00 bis 16.30 Uhr steht unter der Überschrift „Gute Arbeit - Gerechte Arbeitsbedingungen“. Nach der Begrüßung durch Domdekan Heinz Heckwolf, Leiter des Seelsorgeamtes, und den Leiter der Betriebsseelsorge im Bistum Mainz, Thomas Domnick, werden Betriebsräte aus der Region über ihre Arbeit berichten. Um 10.30 Uhr ist ein Gespräch zum Thema „Kriterien guter Arbeit“ mit dem Arbeitsdirektor von Fraport Frankfurt, Herbert Mai, und IG-Metall-Bundesvorstand Klaus Pickhaus vorgesehen. Die Moderation übernimmt Erich Michael Lang von der Allgemeinen Zeitung Mainz. Nach dem Mittagessen finden verschiedene Workshops statt. Zum Abschluss steht um 15.30 Uhr ein Plenum mit Dr. Heiner Geißler auf dem Programm. Veranstalter ist das Referat Berufs- und Arbeitswelt im Bistum Mainz.
tob (MBN)
Mainz. Bei der Führung „Erbaut aus lebendigen Steinen“ zum Mainzer Dom stehen in diesem Jahr die baulichen Veränderungen des 19. Jahrhunderts im Vordergrund. Die Führung unter Leitung von Studienleiterin Dr. Felicitas Janson wird dreimal angeboten und zwar am Donnerstag, 27. September, sowie am Dienstag, 16. Oktober, und am Mittwoch, 12. Dezember. Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 17.00 Uhr mit einem Besuch der Kabinettausstellung „Friedrich Schneider. Ein Mainzer Kulturprälat“ in der Mainzer Martinus-Bibliothek. Um 18.00 Uhr beginnt die Führung im Mainzer Dom. Veranstaltet wird die Reihe von der Bistumsakademie Erbacher Hof in Kooperation mit dem Mainzer Domkapitel. Eine Anmeldung ist erforderlich, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist.
Hinweis: Bistumsakademie Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Tel.: 06131/257-521, Fax: 063131/257-525, E-Mail: ebh.akademie@bistum-mainz.de
tob (MBN)
Limburg. Die diesjährige Wallfahrt der katholischen Polizeiseelsorge führt am Sonntag, 30. September, nach Limburg an der Lahn. Um 10.30 Uhr findet eine Statio auf dem Vorplatz der Pallottinerkirche (Wiesbadener Straße 1) statt. Von dort führt eine Prozession zum Dom, wo der Limburger Weihbischof Gerhard Pieschl mit den Pilgern um 12.00 Uhr ein Pontifikalamt feiert. Der Tag endet um 15.30 Uhr mit einer Andacht in der Stadtkirche (Bischofsplatz). Getragen wird die traditionelle Polizeiwallfahrt von der katholischen Polizeiseelsorge der Bundesländer Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg, des Saarlandes, Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Sachsen.
tob (MBN)