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Berichte
Mainz. „Ich bin der Überzeugung, dass die Frage nach dem Gottesbezug in der EU-Verfassung isoliert betrachtet ein Stück weit überschätzt wird." Das sagte der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, am Mittwochabend, 22. Oktober, bei einer Podiumsdiskussion im Wappensaal des Landtages Rheinland-Pfalz. Es komme vor allem auf die übrigen Inhalte der Verfassung an, sagte Lehmann. Er würdigte die Kirchenerklärung des Verfassungstextes, in der festgelegt werde, das Staat-Kirche-Verhältnis nach den Ländergesetzen zu regeln, Weltanschauungsgruppen den Kirchen gleichzustellen und einen kontinuierlichen Dialog mit den Kirchen zu führen. Gleichzeitig sei es bedauerlich, dass kein Gottesbezug in der EU-Verfassung zustande gekommen sei, sagte der Kardinal. „Es ist selbstverständlich, dass wir dafür solange gekämpft haben, wie es ging. Der Gottesbezug wäre ein unüberhörbarer Hinweis und eine trendsetzende Norm gewesen."
Der Abend unter der Überschrift „Von Gottes Gnaden? Staat und Religion(en) in Europa. Wie viel Religion braucht der Staat - wie viel Staat die Religion?" war Abschluss der Veranstaltungsreihe „Gott und Staat - die religiöse Dimension von Europas Verfassungen", die vom Institut für Europäische Geschichte (IEG) in Mainz in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für Politische Bildung Rheinland-Pfalz veranstaltet worden ist.
Kardinal Lehmann würdigte die in Deutschland herrschende Trennung von Staat und Kirche: „Für mich liegt im Begriff der Trennung die Unabhängigkeit beider begründet, den je eigenen Aufgaben nachgehen zu können. Erst aus dieser Freiheit heraus gibt es Kooperation. Deshalb muss diese Trennung, die Jahrhunderte alt und auch konfliktbehaftet ist, immer wieder neu erarbeitet werden." Er wies darauf hin, dass dieses System vielen europäischen Staaten fremd sei. Lehmann würdigte besonders das Staat-Kirchen-Verhält-nis in Rheinland-Pfalz als „sehr partnerschaftlich".
Angesichts der französischen Laizität sei er nie davon ausgegangen, dass es einen expliziten Gottesbezug in der EU-Verfassung geben werde, sagte Professor Dr. Christoph Link. Der emeritierte Professor für Kirchenrecht an der Universität Erlangen-Nürnberg betonte wie Lehmann die Bedeutung der Kirchenerklärung. Mathias Rohe, Professor für Bürgerliches Recht an der Universität Erlangen-Nürnberg, bedauerte das Fehlen des Gottesbezuges, „da ein Benennen dieser unveräußerlichen Werte ein Gewinn gewesen wäre". Pastorin Antje Heider-Rottwilm aus Hamburg, die langjährige Europa-Beauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), wies darauf hin, dass unter den EU-Mitgliedsländern überhaupt nur drei Länder (Polen, Irland und Deutschland) einen Gottesbezug in ihre Verfassung aufgenommen haben.
Zur Begrüßung hatten Dr. Dieter Schiffmann, der Direktor der Landeszentrale für Politische Bildung Rheinland-Pfalz, Professorin Dr. Irene Dingel, Direktorin des IEG, und der Vizepräsident des Landtages, Heinz-Hermann Schnabel, gesprochen. Moderiert wurde der Abend von Thomas Friedrich Koch von der Landeskulturredaktion Rheinland-Pfalz des Südwestrundfunks in Mainz.
tob (MBN)
Mainz. Bei den Baumaßnahmen des Bistums Mainz stehen im kommenden Jahr Projekte für Jugendliche im Mittelpunkt. Das hat Baudirektor Johannes Krämer in der Herbstsitzung der Baukommission des Bistums Mainz betont. „Unser Ziel ist es, nachhaltig gute Gebäude für das Bistum entstehen zu lassen", sagte Krämer. „Die Investitionen in diesem Bereich sind gut angelegtes Geld." Bei der Sitzung am Dienstag, 21. Oktober, im Erbacher Hof, an der auch der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, teilnahm, gaben die Mitarbeiter des Dezernates Bau- und Kunstwesen einen Überblick über die anstehenden Baumaßnahmen.
Im Jahr 2009 wird unter anderem mit dem Neubau des Bischöflichen Jugendamtes in Mainz begonnen. Die Gesamtkosten belaufen sich bei dem Projekt auf 3,9 Millionen Euro. Umgesetzt wird ein Entwurf der Darmstädter Architektin Angela Fritsch, die bei einem Preisgericht zur Neugestaltung im April 2008 den ersten Platz belegt hatte. Ab Januar 2009 wird auf dem Gelände ein Containerdorf eingerichtet; im März soll mit dem Abriss des alten Jugendhauses Don Bosco begonnen werden. Mitte 2010 soll die Baumaßnahme abgeschlossen sein.
Bei dem zweistöckigen Neubau, der mit Holz verkleidet werden soll, wird besonderer Wert auf das Energiekonzept gelegt. Der Entwurf sieht vor, dass die Kapelle des Jugendwerk-Geländes zwischen Jugendamt und dem Jugendgästehaus auch künftig baulicher und geistlicher Mittelpunkt der Gesamtanlage bleibt. Außerdem wird die Mainzer Elisabeth von Thüringen-Schule für Erzieherinnen und Erzieher im benachbarten Kettelerhaus (ehemaliges Ketteler-Internat) sowie einem Neubau eine neue Heimat finden. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme für die neue Elisabeth von Thüringen-Schule belaufen sich in den kommenden beiden Jahren auf rund 3,25 Millionen Euro.
Außerdem gehen im kommenden Jahr erstmals eine Schule und eine Pfarrei im Bistum Mainz eine bauliche Kooperation ein. Auf dem Gelände der dem Mainzer Willigis-Gymnasium benachbarten Pfarrei St. Stephan wird ein Neubau errichtet, der sowohl ein neues Pfarrheim für die Stephansgemeinde als auch einen Unterrichts- und Mensabereich für den Willigis-Schulverbund umfassen wird. Die neuen Raumkapazitäten des Willigis- Gymnasiums sind für den Ausbau zur Ganztagsschule notwendig. Die Pfarrei erhält neue Gemeinderäume. Die Küche wird gemeinsam genutzt.
Der Neubau entsteht auf dem Gelände des bisherigen Kindergartens, der im Sommer planmäßig geschlossen wurde. Der Erweiterungsbau entsteht nach Plänen des Architekturbüros AV1 aus Kaiserslautern, das aus dem im Januar 2008 ausgeschriebenen Architektenwettbewerb als erster Preisträger hervorging. Die Arbeiten sollen im Sommer 2010 abgeschlossen sein. Darüber hinaus sind an verschiedenen weiteren Schulen des Bistums größere Sanierungsmaßnahmen notwendig, etwa bei der Hildegardisschule Bingen, der Edith Stein-Schule in Darmstadt und der Albertus Magnus-Schule in Viernheim.
Die veranschlagten Ausgaben im Bauhaushaltsentwurf 2009 belaufen sich auf insgesamt rund 27,8 Millionen Euro, sagte der Geschäftsführer des Baudezernates, Heiko Höhn. Davon entfallen rund 15,4 Millionen auf Bistumsbauten und etwa 12,4 Millionen auf Baumaßnahmen der Pfarreien. Bei den Pfarreien (9,8 Millionen) und Kindergärten (1,1 Millionen) wird der größte Teil (also rund 10,9 Millionen) für Reparatur- und Sanierungsarbeiten verwendet. Allerdings sind auch zwei Neubauten von Pfarrhäusern (in Babenhausen-St. Josef und Egelsbach-St. Josef) notwendig, da sich eine Sanierung der maroden Pfarrhäuser nicht lohnen würde. Die Planungen sehen außerdem neue Pfarrheime in Nieder-Ramstadt-St. Michael und Gustavsburg-Herz Jesu vor. Höhn wies darauf hin, dass von den 477 Bauanträgen, die 2008 bisher gestellt wurden, rund 60 Prozent Maßnahmen mit zuschussfähigen Kosten bis 10.000 Euro betreffen.
tob (MBN)
Mainz. Tabea Bodenstedt, Vanessa Hautmann und Christina Lutz vom Landgraf-Ludwigs-Gymnasium in Gießen sind für ihre Film-Dokumentation „Wird Toleranz in sozialen Brennpunkten gelebt? - Untersuchung am Beispiel der Gießener Nordstadt" mit dem ersten Platz des Kardinal Volk-Preises der Bistumsakademie Erbacher Hof ausgezeichnet worden. Der Mainzer Weihbischof, Dr. Ulrich Neymeyr, Bischofsvikar für Jugendseelsorge, überreichte die mit 500 Euro dotierte Auszeichnung am Samstag, 25. Oktober, im Ketteler-Saal des Erbacher Hofes in Mainz. Beim diesjährigen Wettbewerb hatten sich rund 130 Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe aus Rheinland-Pfalz und Hessen in ihren Beiträgen mit der Frage „Was ist Toleranz - heute?" auseinander gesetzt.
In der Begründung der Jury für den ersten Platz werden „die gute Kameraführung, Bildwahl, das passende Timing sowie das sehr gute und sich gegenseitige bereichernde und unterstreichende Zusammenspiel von Bild und Wort" gewürdigt. Wörtlich heißt es: „Die Arbeit zeugt von einer fundierten Vorarbeit, einer sorgfältigen Ausarbeitung und systematischen Reflexion, die eindeutig den ersten Preis verdient." Die filmische Reportage „Zwischen Stolz und Vorurteil - wie tolerant ist Mainz?" der Schülerinnen Livia Gerster und Marie Kimbel des Mainzer Rabanus Maurus-Gymnasiums belegte den mit 250 Euro dotierten zweiten Platz. Marcel Sommer vom Gutenberg-Gymnasium in Mainz wurde für sein HipHop-Lied zum Thema mit dem dritten Platz (125 Euro) ausgezeichnet. Die Preisträger auf den Plätzen vier bis zehn (siehe unten) sind mit Büchern ausgezeichnet worden.
Der christlichen Religion sei Toleranz ins Stammbuch geschrieben, sagte Neymeyr, der auf das Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen (Mt 13, 24-30) und das Gebot zur Feindesliebe aus der Bergpredigt verwies (Mt 5,43-45). Gleichwohl neige auch das Christentum zur Intoleranz, da die Toleranz oft im Widerspruch zum Wahrheitsanspruch der Religion stehe. Wörtlich sagte er: „Toleranz schließt aber den Wahrheitsanspruch nicht notwendigerweise aus. Richtig verstanden beinhaltet Toleranz die Verpflichtung des Einzelnen nach der Wahrheit zu suchen und sich in der eigenen Praxis nach der gefundenen Wahrheit zu richten." Passive Toleranz bedeute dabei, auf Gewalt zur Durchsetzung der eigenen Position zu verzichten, und aktive Toleranz beinhalte die Überprüfung der eigenen Haltung.
So verstanden stünden Toleranz und Wahrheitsanspruch nicht im Widerspruch, betonte der Weihbischof. „Ja, es widersprechen sich noch nicht einmal Toleranz und Mission, denn wer eine Wahrheit gefunden hat, will sie anderen mitteilen. Richtig verstandene Mission baut auf Dialog und dieser wiederum hat passive und aktive Toleranz zur Voraussetzung." Akademiedirektor Professor Dr. Peter Reifenberg hatte die Gäste zu Beginn der Preisverleihung begrüßt. Für den musikalischen Rahmen sorgten Christoph Hoffmann (Klavier) und Dirk Stetter (Schlagzeug) vom Gymnasium Nieder-Olm.
Vierter Platz: Lara Muhn vom Bertha von Suttner-Gymnasium in Andernach für ihr Fotografienbuch.
Zwei fünfte Plätze: Den fünften Platz teilen sich Daria Lässler, Clara Mumme und Larissa Pohl von der Hohen Landesschule in Hanau für ihr Spiel „Weltreise der Toleranz" und Jack Dagdagan vom Rudi-Stephan-Gymnasium in Worms für seine „Kurzgeschichte einer Prüfung".
Zwei siebte Plätze: Den siebten Preis teilten sich Christina Ruthner vom Theresianum in Mainz für ihre Erörterung der Situation psychisch Kranker mit Faris Erkan, Daniel Gebhardt, Alexander Geiger, Jan Willem und Shinwar Quaderi vom Otto-Hahn-Gymnasium in Landau, die für ihren Videoclip zu einer Situation von Toleranz im Arbeitsalltag ausgezeichnet wurden.
Neunter Platz: Ali Ahmad, Amit Beher, Sascha Michel, Cemil Uzun und Ugur Yelen vom Landgraf Ludwigs-Gymnasium in Gießen für ihren filmischen Beitrag „Intoleranz".
Zehnter Platz: Sofia Boccuti, Lara Czielinski, Giannina Masala, Mona Münnich und Isabell Schwall vom Eichendorff Gymnasium in Koblenz für den filmischen Beitrag „Spieglein, Spieglein an der Wand".
Die Arbeiten wurden anonymisiert von einer unabhängigen Jury bewertet, der neben Studienleiterin Dr. Bernadette Schwarz-Boenneke, die den Wettbewerb der Bistumsakademie Erbacher Hof betreut, angehören: Sylvia Koke, Opernsängerin aus Höxter; Dr. Paul Platzbecker, Studienleiter im Pädagogischen Zentrum der vier Bistümer im Land Hessen, Wilhelm-Kempf-Haus, Wiesbaden-Naurod; Dr. Susanne Schäfer, Referentin der Bischöflichen Studienstiftung Cusanuswerk aus Bonn, und Professor Dr. Bernd Trocholepczy, Inhaber des Lehrstuhls für Religionspädagogik und Mediendidaktik an der Katholischen Fakultät der Johann Wolfgang von Goethe-Universität in Frankfurt.
Der Wettbewerb der „Jungen Akademie" der Bistumsakademie Erbacher Hof ist mit einer Akademietagung von Donnerstag, 23., bis Samstag, 25. Oktober, zu Ende gegangen, an der die 26 Preisträger teilgenommen haben. Unter anderem hatten sich die Teilnehmer dabei in Gesprächen mit Vertretern aus Politik, öffentlichem Leben und Kirche, wie etwa Monsignore Klaus Mayer, nochmals gemeinsam mit dem Thema Toleranz beschäftigt. Der 2004 begründete Kardinal Volk-Preis wurde in diesem Jahr bereits zum fünften Mal von der Bistumsakademie Erbacher Hof vergeben.
tob (MBN)
Mainz. Schwerpunkt der laufenden Amtszeit des Katholikenrates im Bistum Mainz werde das Thema „Kirche im Alltag" sein. Das sagte die Sprecherin des Katholikenrates, Dr. Hildegard Dziuk, am Samstag, 25. Oktober, bei der Herbstvollversammlung des Gremiums im Erbacher Hof in Mainz. Als Anregung dafür wurden im Rahmen einer „Ideenbörse" bei der Sitzung vier größere Projekte aus den Dekanaten und Verbänden des Bistums Mainz vorgestellt.
Vom 7. bis 10. Mai 2009 findet im Bistum Mainz nach 2004 zum zweiten Mal die 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) statt. Antje Pöttgen, Referentin der Jugendverbände der Gemeinschaft Christlichen Lebens (J-GCL), und Jahrespraktikant Alexander Arnold vom BDKJ riefen zu einer regen Beteiligung an dem Großprojekt auf. Unter dem Motto „Uns schickt der Himmel" werden die angemeldeten Jugendgruppen innerhalb von drei Tagen ein soziales, ökologisches oder interkulturelles Projekt in ihrer Heimatgemeinde verwirklichen. Im kommenden Jahr werden sich 14 Diözesen aus sieben Bundesländern beteiligen. „Wir wollen insgesamt rund 100.000 Kinder und Jugendliche mit der Aktion ansprechen", sagte Pöttgen. Bisher hätten sich aus dem Bistum Mainz bereits 54 Gruppen mit etwa 1.000 Jugendlichen angemeldet, sagte Arnold. Anmeldungen von Jugendgruppen können über die Internetseite der Aktion erfolgen. Vorschläge für Projekte, die im Rahmen der Aktion umgesetzt werden sollen, nehmen die auf Dekanatsebene gebildeten Koordinierungskreise entgegen, die von den jeweils zuständigen Dekanatsjugendreferenten geleitet werden.
Reinhard Griebsch, Dekanatsratsvorsitzender in Gießen und Mitglied des Katholikenrates, stellte die Glaubenskurse von Dekanat und Katholischem Bildungswerk Oberhessen vor, die seit dem Jahr 2006 im Dekanat Gießen angeboten werden. Unter der Überschrift „Katholisch werden? - Glaubenskurs für Einsteiger, Umsteiger, Suchende..." werden pro Jahr zwei Kurse (einmal auf Stadtebene und einmal auf Landkreisebene) angeboten, die sich an Menschen richten, die wieder oder erstmals Kontakt zur Kirche finden wollen. Grundlage des Konzeptes ist ein Glaubenskurs aus dem Bistum Speyer, der sich am Glaubensbekenntnis orientiert. Der Kurs erstreckt sich über zehn Abende und wird von hauptamtlichen Mitarbeitern aus der Seelsorge geleitet. Aber auch Ehrenamtliche seien an den Kursen beteiligt, sagte Griebsch. An den drei bisherigen Kursen hätten rund 40 Personen teilgenommen. Der nächste Glaubenskurs beginnt am 19. November.
Nikola Beth vom ökumenischen Kirchenladen „Kirche und Co" in Darmstadt präsentierte die Einrichtung, die seit 1999 besteht. Schwerpunkte der Arbeit seien Information, Beratung und Gespräch. „Wir wollen vor allem Wegweiser für weiterführende Angebote sein", betonte Beth. Die Einrichtung mit drei hauptamtlichen Mitarbeitern verstehe sich auch als Wiedereintrittsstelle für die katholische und evangelische Kirche. Insgesamt 28 ehrenamtliche Mitarbeiter engagierten sich jeweils drei Stunden pro Woche. Der Kirchenlanden hat montags bis freitags von 10.00 bis 19.00 Uhr und samstags von 10.00 bis 15.00 Uhr geöffnet. Seit 2005 befindet sich „Kirche und Co" in der Oberen Rheinstraße in zentraler Lage in der Darmstädter Innenstadt.
Dekanatsreferent Marcus Grünewald stellte zusammen mit Dekan Norbert Sittel das Nachhaltige Kirchenjahr vor, das im Dekanat Bingen von November 2006 bis November 2007 begangen wurde. Nachhaltigkeit bedeute, „dass du gut leben darfst, aber nicht auf Kosten anderer, und dass unsere Lebensgrundlagen erhalten werden müssen", sagte Grünewald. „Wenn wir glauben, dass Gott die Welt geschaffen hat, dann haben wir die Bewahrung der Schöpfung schon viel zu lange anderen überlassen." Mit zahlreichen Aktionen wie etwa einer „Nachhaltigen Fastenzeit" und einem Energie-Check für die Gebäude wurde im Dekanat zu einer Erneuerung des eigenen Lebensstils aufgerufen. Den Anstoß zum Nachhaltigen Kirchenjahr habe ein Beschluss der Dekanatsversammlung zu „Nachhaltigem Handeln" der Kirchengemeinden und Einrichtungen des Dekanates Bingen und die Pastorale Richtlinie „Nachhaltigkeit - Zur Verantwortung der Christen für die Bewahrung der Schöpfung" des Bistums Mainz gegeben. Grünewald bewertete die Aktion als Erfolg, „bei der wir viel Unterstützung in den Pfarreien gefunden haben". Gleichwohl sei es oft schwierig gewesen, „wenn die gewonnenen Einsichten in konkretes Handeln umgesetzt werden sollten".
Hinweis: Weitere Informationen zu den Projekten auf deren Internetseiten:
tob (MBN)
Friedberg. In der Friedberger Marienkirche hat am Dienstag, 21. Oktober, der Gründungsgottesdienst der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in der Wetterau stattgefunden. Im Rahmen des Gottesdienstes unterzeichneten Vertreter acht christlicher Konfessionen die Beitrittsurkunde und Satzung der neuen ACK Wetterau. Unterzeichner sind die Adventgemeinde Friedberg, das Evangelische Dekanat Wetterau mit 23 Gemeinden, das katholische Dekanat Wetterau-West mit 35 Gemeinden, die rumänisch-orthodoxe Gemeinde St. Peter und Paul, Butzbach, die syrisch-orthodoxe Mutter-Gottes-Gemeinde, Bad Vilbel, sowie die United Church of Christ Apostolic. Gastmitglieder sind das Chrischona Gemeinschaftswerk Region Hessen mit den Stadtmissionen in Bad Nauheim, Butzbach, Friedberg und die Landeskirchlichen Gemeinschaften Bad Vilbel-Heilsberg und Florstadt sowie die Freien Evangelischen Gemeinden Bad Vilbel und Friedberg.
Für jedes Mitglied entzündete ein Vertreter auf dem Altar eine Kerze und benannte die wesentlichen Glaubensinhalte und Traditionen. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Gospelchor der United Church of Christ Apostolic und dem syrisch-orthodoxen Chor aus Bad Vilbel. Zudem trug Erzpriester Tuma Bilen Verse aus dem Johannes-Evangelium auf Aramäisch vor. In ihrer Dialogpredigt gingen Pfarrerin Edith Höll von der Evangelischen Kirche und Pfarrer Dr. René Dlouhy von der Friedberger Adventgemeinde auf die Themen „Angst vor dem Fremden" und „Sehnsucht nach Einheit" ein. Sicherer Stand im eigenen Glauben helfe, den anderen und dessen Glauben zu verstehen und anzunehmen, sagte Höll. Dlouhy wünschte der neuen ACK, mehr auf das Gemeinsame zu schauen als auf das Trennende.
Jörg-Michael Schlösser, Dekan des evangelischen Dekanats Wetterau, erinnerte an die Anfänge der Zusammenarbeit: Konrad Schulz, Ökumenepfarrer im evangelischen Dekanat Wetterau, hatte die Gründung einer ACK vor zwei Jahren auf den Weg gebracht. Nun sei man dankbar, dass dieser Weg einen Rahmen bekomme, betonte Schlösser. Hans-Joachim Wahl, Dekan des katholischen Dekanats Wetterau-West, sagte, man sei „gespannt auf all das, was da zusammenwächst, weil es zusammen gehört."
Am Dienstag, 18. November, soll bei einem Treffen in den Räumen der Friedberger Chrischona-Gemeinde ein Vorstand gewählt werden. Bei den ersten Gesprächen soll es unter anderem um das Verständnis von Taufe und Abendmahl gehen.
am (MBN)
Mainz. Mit der Sinus-Milieustudie U27 „Wie ticken Jugendliche" haben sich rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei einem Jugendpastoralen Studientag des Bischöflichen Jugendamtes am Donnerstag, 23. Oktober, im Jugendhaus Don Bosco auseinander gesetzt. Unter anderem wurde über Konsequenzen für die katholische Jugendarbeit diskutiert, da sie nach den Ergebnissen der Studie nur noch einen Teil der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen neun und 27 Jahren erreiche. Die Vorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Mainz, Bianka Mohr, unterstrich, dass die Lobbyarbeit für alle Milieus Aufgabe des BDKJ bleibe. Um die Reichweite der katholischen Jugendarbeit auszuweiten, müssten auch Strukturen überdacht und Kooperationen mit verschiedenen Partnern ausgebaut werden.
Im Mittelpunkt des Tages stand neben Diskussionsgruppen und einem Abschlussplenum ein Referat von Dr. Marc Calmbach, der die Ergebnisse der Sinus-Milieustudie U27 vorstellte. Der BDKJ auf Bundesebene und das katholische Hilfswerk Misereor hatten die Studie im Blick auf unter 27-Jährige in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse liegen seit Anfang 2008 vor. Calmbach bewertete es positiv, dass die Befunde innerhalb des BDKJ zunächst intensiv reflektiert und diskutiert würden, um eine Handlungsstrategie zu entwerfen, statt „unüberlegte Schnellschüsse" zu initiieren.
am (MBN)
Vorschau
Mainz. „Zu den Quellen unseres Glaubens" lautet das Motto einer Sternwallfahrt der Bistümer Freiburg, Rottenburg-Stuttgart und Mainz ins Heilige Land. Die Wallfahrt beginnt am Donnerstag, 30. Oktober; am Samstag, 8. November, werden die Gruppen zurückerwartet. Im Interview erläutert der Mainzer Domkapitular Prälat Jürgen Nabbefeld, der die geistliche Leitung der Wallfahrt übernommen hat, den Anlass der Wallfahrt.
MBN: Wie kam es zu der Idee einer Sternwallfahrt ins Heilige Land?
Prälat Jürgen Nabbefeld: Anlass unserer Reise war der Wunsch der deutschen Bischöfe, den sie nach ihrer gemeinsamen Reise ins Heilige Land im Jahr 2007 formulierten: „Die Christen im Heiligen Land: Sie brauchen unsere Solidarität." Sehr gerne haben die Bistumsleitung und die Pilgerstelle der Diözese Mainz diesem Wunsch entsprochen. Daher beteiligen wir uns an der Sternwallfahrt der mittelrheinischen Kirchenprovinz gemeinsam mit den Bistümern Rottenburg-Stuttgart und Freiburg. Alle Teilnehmer werden einen kleinen Stern aus Olivenholz tragen, der in Bethlehem und Umgebung hergestellt wird. Wir reisen mit zwei Gruppen zu insgesamt 64 Personen.
MBN: Welche Höhepunkte hat die Wallfahrt?
Nabbefeld: Höhepunkte der Wallfahrt sind die Gottesdienste aller Sternwallfahrer in Bethlehem, Nazareth und Jerusalem. Außerdem wird uns unsere Reise zu „den Quellen unseres Glaubens führen". Zunächst besuchen wir die Wirkungsstätten Jesu in Galiläa um den See Genezareth: den Berg der Bergpredigt, Tabgha, Kafarnaum, Nazareth und den Berg Tabor. Danach fahren wir nach Jerusalem und besuchen die Stätten der Bibel, wo Christen, Juden und Muslime ihre religiösen, kulturellen und traditionellen Wurzeln haben. Anschließend werden wir in Bethlehem einer christlichen Gemeinde begegnen. Auch einen Besuch am Toten Meer wird es geben.
MBN: Was erhoffen Sie sich von der Wallfahrt?
Nabbefeld: Wir hoffen, dass wir durch unsere Reise das Leben der Menschen im Heiligen Land etwas besser kennen lernen können. Auch wollen wir die Christen im Land mit unserem Gebet, in Gesprächen und zudem finanziell unterstützen. So soll beispielsweise eine Gottesdienstkollekte für eine Schule sein, an der Christen, Muslime und Juden gemeinsam unterrichtet werden.
am (MBN)
Mainz. Am Hochfest Allerheiligen (Samstag, 1. November) findet im Mainzer Dom um 10.00 Uhr ein Pontifikalamt in Konzelebration mit den Weihbischöfen Dr. Werner Guballa und Dr. Ulrich Neymeyr sowie dem Domkapitel statt, bei dem der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, predigen wird. Bereits um 9.30 Uhr wird im Westchor die Terz gebetet. Um 15.00 Uhr feiert Kardinal Lehmann eine Pontifikalvesper - anschließend findet ein Gang zum Heiligenschrein in der Ostkrypta statt. Die musikalische Gestaltung der Gottesdienste an Allerheiligen übernehmen der Mainzer Domchor unter Leitung von Domkapellmeister Professor Mathias Breitschaft sowie Domorganist Albert Schönberger an der Orgel.
An Allerseelen (Sonntag, 2. November) feiert Kardinal Lehmann um 10.00 Uhr im Dom ein Pontifikalrequiem; Konzelebranten sind die Weihbischöfe Guballa und Neymeyr sowie die Mitglieder des Domkapitels. Anschließend ist wieder ein Gang zum Domfriedhof und zu allen Gräbern im Dom vorgesehen. Es musizieren die Männerstimmen des Mainzer Domchores (Leitung: Domkapellmeister Mathias Breitschaft) und Domorganist Albert Schönberger. Um 15.00 Uhr findet im Ostchor eine Totenvesper mit Kardinal Lehmann statt. Am Montag, 3. November, feiert Kardinal Lehmann um 7.00 Uhr in der Ostkrypta des Domes mit den Weihbischöfen und dem Domkapitel einen Gottesdienst anlässlich des Jahrestages für verstorbene Bischöfe und Mitglieder des Domstifts mit Gang zum Domfriedhof und zu allen Gräbern im Dom.
An Allerheiligen (1. November) ehrt die Kirche nicht nur alle offiziell heilig gesprochenen Menschen, sondern auch die Menschen, die ein christliches Leben geführt haben, ohne dass ihre Lebensführung einer größeren Öffentlichkeit bekannt geworden ist. Allerheiligen ist zunächst kein Tag des Totengedächtnisses, sondern feiert das neue Leben, das die Heiligen führen, und das allen Christen verheißen ist. Vielfach ist der Tag durch den Gang zu den Gräbern von Angehörigen geprägt. Der Allerseelentag am 2. November gilt dem Gedächtnis der Verstorbenen.
Bereits im vierten Jahrhundert ist bei Johannes Chrysostomos von Antiochien ein „Herrentag aller Heiligen" bezeugt. Seit dem neunten Jahrhundert wird Allerheiligen am 1. November gefeiert. Allerseelen geht auf Abt Odilo von Cluny zurück, der 998 einen Gedenktag für alle verstorbenen Gläubigen von Klöstern anordnete, die Cluny unterstellt waren. Zusammen mit dem staatlichen Volkstrauertag zum Gedächtnis der Toten der Weltkriege und dem Totensonntag (auch: Ewigkeitssonntag), mit dem das evangelische Kirchenjahr am Sonntag vor dem ersten Advent endet, machen Allerheiligen und Allerseelen den Monat November zum Monat des Totengedenkens. Allerheiligen ist gesetzlicher Feiertag in Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland.
tob (MBN)
Alzey. Am Freitag, 14. November, wird um 18.00 Uhr im Rahmen eines Benefizkonzertes des Landespolizeiorchesters Rheinland-Pfalz die Stiftung St. Marien-Schule Alzey gegründet. Das Konzert findet in der katholischen Pfarrkirche St. Joseph in Alzey statt. Die Stiftung, die eine Treuhand-Stiftung der St. Martinus-Schulstiftung des Bistums Mainz ist, soll die Zukunft der Alzeyer St. Marien-Schule sichern. Im Rahmen des Konzertes wird Staatsministerin Professor Dr. Maria Böhmer, die dem Stiftungsbeirat angehört, über die Bedeutung der Stiftung St. Marien-Schule Alzey sprechen. Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann wird nach dem Konzert die Stiftungsurkunde an die kommissarische Schulleiterin, Konrektorin Christa Becker-Schäfer, übergeben.
Im Anschluss an das Konzert ist ein Empfang für geladene Gäste im Kardinal Volk-Haus vorgesehen. Hier wird Heinz-Hermann Schnabel, MdL, Vizepräsident des Landtages Rheinland-Pfalz, in seiner Funktion als Vorsitzender des Stiftungsbeirates die Mitglieder des Stiftungsbeirates und des Stiftungsrates vorstellen.
Dem Stiftungsbeirat gehören neben Staatsministerin Böhmer und Landstagsvizepräsident Schnabel außerdem an: Pfarrer Wolfgang Bretz, Alzey-St. Joseph, Wilhelm Gerlach, Volksbank Alzey, Heiko Sippel, Christof Schönenberger, Dr. Günter Kuntze und Udo Beckmann, Energie- und Wasserversorgungs-GmbH Alezy. Dem Stiftungsrat gehören an: Christa Becker-Schäfer, Konrektorin der St. Marien-Schule Alzey, Dr. Eckhard Kiefer, Schulelternsprecher, Andreas Schöttke, Förderverein der St. Marien-Schule Alzey, und Rechtsrat Dr. Jan Schuld, Rechtsabteilung des Bischöflichen Ordinariates Mainz.
Dem Kuratorium der Stiftung gehören an: Weihbischof Dr. Werner Guballa, Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz, der Justitiar des Bistums Mainz, Leitender Rechtsdirektor Professor Dr. Michael Ling, Dr. h.c. Johannes Gerster, Dr. Matthias Opp und Beate Hoffknecht, Rektorin a.D.
Hinweis: Für das Konzert sind Eintrittkarten zum Preis von acht Euro im Schulsekretariat sowie im Verkehrsbüro der Stadt Alzey erhältlich. Für den Empfang ist eine persönliche Einladung erforderlich. Pressevertreter sind zu beiden Veranstaltungen willkommen.
am (MBN)
Personalien
Mainz. Im Rahmen eines Festaktes ist Heinz-Otto Grünewald am Mittwoch, 22. Oktober, als neuer Schulleiter der Martinus-Schule Weißliliengasse in Mainz eingeführt worden. Grünewald, der bisher Konrektor der Schule war, tritt die Nachfolge von Elisabeth Schmidt, die an die Martinus-Schule in Mainz-Gonsenheim gewechselt war, an. In ihrer Ansprache dankte Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz, Grünewald für die Übernahme der neuen Aufgabe: „Der Martinus-Schule werden Sie weiterhin sehr gut tun, davon bin ich und sind andere fest überzeugt." Pollak unterstrich, dass das „ganze Tun" von Grünewald „auf das Kind, auf den Jugendlichen" zeige. „Es geht zuallererst um die Kinder, um deren Größe und Grenzen. An ihnen und ihren Erfordernissen soll Schule sich messen lassen", sagte sie.
Pollak wies außerdem darauf hin, dass Grünewald gemeinsam mit dem früheren Schulleiter, Felix Taufenbach, maßgeblich an der Umsetzung des so genannten „Marchtaler Plans" mitgearbeitet habe. Mittlerweile sei er selbst ein „viel gefragter Fachmann" für Schulentwicklung auf der Basis dieses Plans, sagte sie. Zudem sei Grünewald Mitautor und Berater bei der Broschüre „Schule 2015" der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände gewesen.
Heinz-Otto Grünewald wurde am 8. Februar 1950 in Nackenheim geboren und ließ sich zuerst zum Bankkaufmann ausbilden. Nach dem Abitur am Mainzer Ketteler-Kolleg studierte er von 1972 bis 1975 an der Erziehungswissenschaftlichen Hochschule Worms und war nach seinem Referendariat als Lehrer im Kirchendienst an der Alfred Delp-Schule in Hargesheim (Bistum Trier) tätig. Seit August 1992 war Grünewald Konrektor an der Martinus-Schule Weißliliengasse in Mainz. Hier war er von 2002 bis 2003 kommissarischer Schulleiter; ebenso wieder seit April 2008.
am (MBN)