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Mainz. Trotz eines leichten Rückgangs bei der Wahlbeteiligung hat sich der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, zufrieden mit den Ergebnissen der Pfarrgemeinderatswahlen im Bistum Mainz gezeigt. Gleichzeitig unterstrich er, dass „wir uns noch stärker für eine größere Beteiligung einsetzen müssen“. Bei den Wahlen am 10. und 11. November zur elften Legislaturperiode des Laiengremiums lag nach Auszählung aller 337 Gemeinden die Wahlbeteiligung bei 18,90 Prozent, im Jahr 2003 hatte sie bei 19,78 Prozent gelegen. Sie ist somit um 0,88-Prozentpunkte zurückgegangen. Im Bistum Mainz waren rund 657.500 Katholiken wahlberechtigt. Zum selben Termin wurden auch in den benachbarten Bistümern Fulda, Limburg, Speyer und Trier die Pfarrgemeinderäte gewählt. Das Motto der Wahlen lautete: „Unsere Gemeinde sucht ihren Rat“.
Die Pfarrgemeinderatswahlen 2007 waren die ersten nach dem Abschluss der Strukturreform der Diözese. „Die Einführung der neuen pastoralen Strukturen, die auch größere Veränderungen der Gemeindestrukturen mit sich brachte, hatte vorher Befürchtungen ausgelöst, das Desinteresse an den Wahlen würde steigen. Ein solcher Einbruch ist nicht erfolgt“, schreibt Kardinal Lehmann in einem Kommentar am Montag, 12. November, zum Ergebnis der Wahlen. Er betont, dass die kleineren Gemeinden in den Diasporagebieten des Bistums ihre Wahlbeteiligung halten bzw. erheblich verbessern konnten. Auch habe die hohe Inanspruchnahme der Briefwahl zu einer „Stärkung des Wahlinteresses“ geführt. Der Kardinal dankt allen, die sich zur Kandidatur bereit erklärt hatten: „Auch darin liegt ein wichtiges Zeugnis aktiven Christseins.“ Zudem dankt Lehmann den Wahlleitern der Gemeinden und allen, die sich auf der Ebene des Bistums für die Vorbereitung und Durchführung der Wahl eingesetzt haben.
Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann, Dezernent für die Pastoralen Räte, zeigte sich in einer ersten Stellungnahme am Montag, 12. November, erfreut über das ausgewogene Verhältnis in den Altersgruppen, auch den hohen Frauenanteil bewertete er positiv. „Ich bin froh, dass in vielen Gemeinden Jugendvertreter in den Pfarrgemeinderat gewählt worden sind“, sagte Giebelmann. Der Generalvikar dankte allen, die sich als Kandidaten für die Wahl hatten aufstellen lassen und denen, die die Wahlen im Bistum organisiert und durchgeführt hatten. Den Gewählten wünschte er für ihre Arbeit alles Gute und Gottes Segen.
Am Sonntagabend, 11. November, fand im Rechenzentrum des Bischöflichen Ordinariats eine „Wahlparty“ anlässlich der Pfarrgemeinderatswahlen statt. In der Wahlzentrale des Bistums Mainz liefen im Laufe des Abends über Telefon, Fax und E-Mail die Ergebnisse aus den Pfarrgemeinden der Diözese ein. Die Mitarbeiter der EDV-Abteilung sorgten zusammen mit den Auszubildenden des Bischöflichen Ordinariates sowie der Diözesanstelle für Pfarrgemeinde-, Seelsorge- und Dekanatsräte um Monika Dörr und Ulrich Janson dafür, dass immer die aktuellsten Zahlen im Internet abrufbar waren. Die Ergebnisse wurden alle 60 Sekunden aktualisiert und in einem Raum an die Wand projiziert. Hier informierten sich nicht nur die Weihbischöfe Dr. Werner Guballa und Dr. Ulrich Neymeyr sowie Generalvikar Giebelmann und Domdekan Heinz Heckwolf über den aktuellsten Stand, sondern auch Kardinal Lehmann.
Lehmann besuchte die Wahlzentrale erstmals gegen 17.30 Uhr und nahm am Telefon einen Anruf der Pfarrgemeinde Verklärung Christi aus Bad Vilbel-Heilsberg entgegen. Der Kardinal bedankte sich für das Engagement der Ehrenamtlichen und ließ allen seine Grüße ausrichten. Um 20.45 Uhr kam Lehmann zum zweiten Mal in die Wahlzentrale und informierte sich über den aktuellen Stand der Wahl. Zu diesem Zeitpunkt hatten drei Viertel der Pfarrgemeinden ihre Ergebnisse gemeldet. Vom Dekanat Bergstraße-West lag gegen 21.00 Uhr das erste vollständige Ergebnis vor.
Von den rund 3.500 Kandidaten wurden über 2.100 in die Pfarrgemeinderäte gewählt, 1.100 waren Frauen, 1.000 Männer. Bei der Altersstruktur der Gremien sind wie bei den Wahlen im Jahr 2003 die Katholiken zwischen 36 und 55 Jahren am stärksten vertreten. Gestiegen ist gegenüber 2003 erneut der Anteil der Briefwähler. 72,96 Prozent gaben ihre Stimme per Briefwahl ab. 2003 hatten rund 63 Prozent, 1999 knapp 57 Prozent diesen Weg für ihre Stimmabgabe gewählt. Ein Grund dafür ist die Ausweitung der allgemeinen Briefwahl: In rund zwei Drittel aller Gemeinden wurde in diesem Jahr per allgemeiner Briefwahl gewählt, die in diesem Jahr zum dritten Mal nach 1999 und 2003 durchgeführt wurde. Das bedeutet, dass die Wähler die Unterlagen nicht anfordern mussten, sondern direkt mit der Wahlbenachrichtung zugesandt bekamen. Insgesamt wurden 450.000 Briefwahlunterlagen bereitgestellt. Im Jahr 2003 war in der Hälfte der Gemeinden die allgemeine Briefwahl angeboten worden.
Die höchste Wahlbeteiligung gab es in Ruhlkirchen-St. Michael mit 52,9 Prozent (Dekanat Alsfeld), gefolgt von Dorndiel-St.Peter und Alexander mit 51,12 Prozent (Dekanat Dieburg) sowie Rockenberg-St. Gallus (Dekanat Wetterau-West) mit 50,4 Prozent. Ausreißer nach unten gab es beispielsweise bei Gemeinden in Weiterstadt (5,1 Prozent), Offenbach (4,43 Prozent) und Bad Nauheim (4,35 Prozent).
Bei den 23 Gemeinden anderer Muttersprachen, die ebenfalls ihre Pfarrgemeinderäte wählen, lag die Wahlbeteiligung bei 10,04 Prozent. Hier liegen noch nicht alle Ergebnisse vor. In insgesamt 16 Gemeinden des Bistums fanden keine Wahlen zum Pfarrgemeinderat statt, da sich beispielsweise nicht genügend Kandidaten für die Wahl gefunden hatten. Nachwahltermin für diese Gemeinden ist der 23. und 24. Februar 2008.
Entstanden ist der Pfarrgemeinderat als Gremium der Laien nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965). Die Mitverantwortung aller Gemeindemitglieder für die Sendung der Kirche ist Leitidee des Gremiums. Die Räte sollen das Leben in den Gemeinden mitgestalten und Sorge für die Gemeindemitglieder tragen. Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Beratung des Pfarrers in pastoralen Fragen. In den Statuten des Bistums Mainz heißt es dazu: „Aufgabe des Pfarrgemeinderates ist es, die gemeinsame Sendung aller Glieder der Pfarrgemeinde darzustellen. Im Pfarrgemeinderat sollen sich Pfarrer und Laien über die Angelegenheiten der Gemeinde informieren, gemeinsam darüber beraten und gemeinsame Beschlüsse fassen.“
Nach einem Beschluss der Würzburger Synode im Jahr 1975 sind in Deutschland Pfarrgemeinderäte in jeder Gemeinde verbindlich vorgeschrieben. Je nach Größe der Gemeinde werden zwischen drei und elf Mitglieder direkt in den Pfarrgemeinderat gewählt. Außerdem kann der Rat weitere Mitglieder (bis zu einem Drittel der festgelegten Mitgliederzahl) hinzuwählen. Kraft ihres Amtes gehören unter anderen Pfarrer, Diakone, sowie Pastoral- und Gemeindereferenten dem Pfarrgemeinderat an. Im Bistum Mainz fanden 1968 die ersten Pfarrgemeinderatswahlen statt.
Die Wahlbeteiligung in den 20 Dekanaten des Bistums Mainz nach Auszählung aller 337 Gemeinden, die einen Pfarrgemeinderat gewählt haben (in Klammern die Wahlbeteiligung im Jahr 2003):
Hinweis: Die Ergebnisse in den einzelnen Pfarrgemeinden ausführlich im Internet unter http://www.pfarrgemeinderatswahlen.de
am (MBN)
Mainz. Vor 50 Jahren gründete der damalige Mainzer Bischof Albert Stohr das Diözesanbauamt und ernannte den Gießener Architekten Karl Josef Dicke zum ersten Leiter. Ihm folgten Dr. Paul Schotes und Dr. Manfred Stollenwerk. Das Jubiläum wird am Mittwoch, 21. November, mit dem Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, im Rahmen einer Feierstunde in der Mainzer Karmeliterkirche begangen. Im Interview erläutert Baudirektor Johannes Krämer Aufgaben und Selbstverständnis des Bauamtes. Der 41-jährige Architekt leitet das Bauamt seit September 2003 und ist der vierte Baudirektor in der 50-jährigen Geschichte der Einrichtung.
MBN: Welche Aufgaben hat das Bauamt?
Krämer: Das Diözesanbauamt mit seinen beiden Abteilungen ist Teil des Dezernates Bau- und Kunstwesen, zu dem auch die kirchliche Denkmalpflege mit dem Dom- und Diözesanmuseum und die Abteilung Orgeln und Glocken gehören. Es ist für alle Baumaßnahmen der Kirchengemeinden und Bistumseinrichtungen zuständig. Allein bei den 340 Pfarreien haben wir einen Bestand von rund 500 Kirchen, etwa 500 Pfarr- und Gemeindehäusern sowie 200 Kindertagesstätten. Hinzu kommen die Einrichtungen des Bistums. Gerade die großen Gebäude wie die Bildungshäuser, Schulen oder Klöster bedürfen einer intensiven, fast ständigen Baubetreuung. Für die Bauberatung und Baubetreuung sind die Architekten des Bauamtes die ersten Ansprechpartner für die Pfarreien und Einrichtungen im Bistum. Darauf legen wir großen Wert.
MBN: Vor 50 Jahren wurde das Bauamt gegründet, auch weil nach dem Zweiten Weltkrieg viele Flüchtlinge vor allem in das hessische Gebiet des Bistums Mainz kamen und zahlreiche Neubauten notwendig wurden. Wie hat sich das Profil des Dezernates in den vergangenen fünf Jahrzehnten gewandelt?
Krämer: Nach dem Krieg gab es wegen der steigenden Katholikenzahlen eine große Aufbauleistung im Bistum Mainz. Allein von 1945 bis 1980 wurden 149 Kirchen und 94 Pfarrhäuser gebaut. Das hat sich geändert. Heute sinkt die Zahl der Katholiken und wir sind jetzt in der oft schwierigen, aber auch spannenden Situation, wie mit den überkommenen Gebäuden umzugehen ist. Aber die Kernaufgabe, gute „lebendige“ Räume zu schaffen, zu erhalten und weiter zu bauen, ist geblieben.
MBN: Was unterscheidet die Arbeit der Mitarbeiter im Diözesanbauamt eigentlich von der Tätigkeit bei einem nicht-kirchlichen Bauamt?
Krämer: Sicher ist das Diözesanbauamt auch Verwaltung, aber als Teil des Bischöflichen Ordinariates ist es dem kirchlichen Auftrag, der Verkündigung der christlichen Botschaft, verpflichtet. So sehe ich unsere wesentliche Aufgabe darin, dem Glauben Raum zu geben. Gebäude müssen immer für die Menschen da sein und nicht als Selbstzweck betrachtet werden. Kirchen sollen Räume der Begegnung mit Gott und der Begegnung zwischen den Menschen sein. Deshalb muss sich das Ergebnis unserer Arbeit stets daran messen lassen, ob es in diesem Sinne eine Hilfe für die Menschen ist.
MBN: Und wie lässt sich das erreichen?
Krämer: Ein Kirchenraum muss den Menschen immer auch provozieren, in einem positiven Sinn, das heißt, aus dem Alltag herausrufen und herausfordern (lateinisch: provocare). Deshalb muss eine Kirche anders wirken als ein profaner Bau: Sie soll den Menschen näher zu Gott bringen. Gleichzeitig geht es darum, den Menschen auch in einer Kirche Heimat zu schaffen oder zu bewahren. Bei Baumaßnahmen muss deswegen immer wieder dieser Spannungsbogen von Beheimatung und Provokation ausgelotet werden. Unsere Aufgabe dabei ist es, der Gemeinde ein möglichst gutes Werkzeug zu schaffen, mit dem sie arbeiten kann. Das Ziel sind Kirchenräume, die so gestaltet sind, dass Verkündigung und Glaube erfahrbarer werden. Beispielsweise kann schon durch die Gestaltung und Position des Ambos die Verkündigung unterstützt werden. Es soll zum Ausdruck kommen, dass dort nicht aus irgendeinem Buch gelesen wird, sondern aus der Heiligen Schrift.
MBN: Im Rahmen des Strukturprozesses im Bistum Mainz wird auch ein Immobilienkonzept umgesetzt. Was bedeutet das für die Gemeinden?
Krämer: Die Bistümer in Deutschland gehen unterschiedlich damit um, dass die Zahl der Katholiken sinkt, und deswegen nicht mehr alle Gebäude gebraucht werden oder finanziert werden können. Im Bistum Mainz wollen wir den Kirchengemeinden eine klare Grundlage bieten, um sich intensiv mit dem eigenen Gebäudebestand zu befassen. Grundsätzlich wollen wir aber auch vermeiden, dass Kirchen aufgegeben werden, und dies ist auch in den letzten Jahren nicht vorgekommen. Mit einer neuen Zuschussrichtlinie haben wir im vergangenen Jahr entschieden, den Gemeinden verbindlich zu sagen, was sie mittelfristig an Unterstützung erwarten können. Unser Konzept bietet den Gemeinden für die nächsten Jahre eine Planungssicherheit. Wir haben im Vorfeld viel Zeit investiert, die Veränderungen mit den Gemeinden zu besprechen. Die Umsetzung ist bisher in relativ großer Einigkeit geschehen, und wir haben auch schon viele positive Reaktionen erhalten.
MBN: Welche Aufgaben werden in näherer Zukunft die Arbeit des Bauamtes prägen?
Krämer: Die Weiterentwicklung von Gebäuden ist der Schwerpunkt unserer Arbeit. Aber es gibt auch Neubauten: So wird z.B. im kommenden Jahr das stark sanierungsbedürftige Jugendamt in Mainz abgerissen und an gleicher Stelle wieder aufgebaut. Es kommen jedoch auch Aufgabenfelder hinzu. Relativ neu ist der Bereich der Arbeitssicherheit, der zunehmend Kräfte bindet. Wir sind verpflichtet, die gesetzlichen Arbeitsschutzbestimmungen in den Pfarreien und Einrichtungen des Bistums zu beachten. Um das zu gewährleisten, müssen ehrenamtliche Ortskräfte ausgebildet und begleitet werden.
MBN: Wie wird die 50-Jahr-Feier begangen?
Krämer: Am 21. November feiern wir um 16.30 Uhr eine Vesper in der Mainzer Karmeliterkirche mit Kardinal Lehmann. Er wird auch beim anschließenden Festakt sprechen. Den Festvortrag hält der Münchner Liturgiewissenschaftler, Professor Winfried Haunerland. Mit seinem Referat „Raum formt Feier“ greift er die Kernaufgabe der kirchlichen Bauämter auf und wird thematisieren, wie sich die Gestaltung des Kirchenraums auf die Feier der Liturgie auswirkt.
tob (MBN)
Mainz. Der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, hat den zukünftigen Vertrag über die Europäische Union (den so genannten „Vertrag von Lissabon“) als einen „großen Erfolg“ begrüßt, mit dem die Europäische Union einen „bedeutenden Schritt“ in Richtung einer funktionierenden inneren Ordnung gemacht habe. Gleichzeitig zeigte er sich enttäuscht darüber, dass der Vertrag „in keiner Form Bezug auf Gott nimmt“. Lehmann äußerte sich beim St. Martinsempfang des Katholischen Büros am Mittwoch, 7. November, im Erbacher Hof in Mainz. Sein Vortrag stand unter der Überschrift „Was bleibt jetzt in Europa zu tun? Vom Verfassungsvertrag zum Grundlagenentwurf“.
Der Kardinal würdigte den Vertrag und seine Elemente als „bedeutende, wichtige und richtige Schritte“ in der europäischen Entwicklung hin zu mehr Transparenz, Demokratie und Effizienz. Er bedauerte allerdings, dass es nicht gelungen sei, „in der Präambel des zukünftig geänderten Vertrags über die Europäische Union eine Formulierung zu finden, die der Geschichte Europas gerecht wird und die das Christentum als die bedeutendste religiöse Wurzel des Kontinents anerkennt“. Das „kulturelle, religiöse und humanistische Erbe Europas“, von dem die Präambel spreche, sei ohne den Beitrag des Christentums unvorstellbar. „Es erscheint uns deshalb unverständlich, warum man das religiöse Erbe Europas dann nicht mit einem Hinweis auf das Christentum präzisiert. Darüber hinaus hätten wir uns einen Gottesbezug in der Präambel gewünscht“, betonte Lehmann.
Der Kardinal unterstrich, dass die Kirche den europäischen Einigungsprozess auch in Zukunft „kritisch, vor allem aber konstruktiv“ begleiten werde. „Gerade weil uns die europäische Integration am Herzen liegt, werden wir im Rahmen unseres Auftrags und unserer Möglichkeiten den Auf- und Ausbau des gemeinsamen europäischen Hauses weiter unterstützten“, sagte er. Lehmann wies darauf hin, dass die Kirchen in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union bereits für eine Ratifikation des Verfassungsvertrages geworben hätten. „Wir werden auch jetzt nicht nachlassen, uns für das Inkrafttreten des zukünftigen Vertrags von Lissabon einzusetzen“, sagte er.
Auch der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck bezeichnete die Einigung der Staats- und Regierungschefs der EU auf den Reformvertrag von Lissabon als eine gute Nachricht für Deutschland und Europa: „Auch wenn der Weg zur europäischen Einheit viele Hürden hat, bedeutet er eine Chance, die wir nicht verspielen dürfen.“ Mit der Einigung auf eine Reform der vertraglichen Grundlagen der EU werde die demokratische Legitimität und Handlungsfähigkeit der Union gestärkt, sagte Beck.
Der Ministerpräsident bedauerte ebenfalls, dass bei dem Reformvertrag einige der Anliegen nicht hätten verwirklicht werden können. Dies gelte beispielsweise auch für die Aufnahme eines Gottesbezugs in die vertraglichen Grundlagen der EU. „Ich unterstütze den Vertrag von Lissabon nachdrücklich als einen Gesamtkompromiss, der die EU nach innen und nach außen stärkt“, betonte Beck. Er hoffe, dass nach der Unterzeichnung des Reformvertrags in Lissabon der Ratifizierungsprozess in allen Mitgliedsstaaten zügig und erfolgreich verlaufe. „Im Interesse von Deutschland wollen wir auf der Grundlage des neuen Vertrags auch in Zukunft ‚mehr Europa’ wagen“, sagte der Ministerpräsident.
Der St. Martinsempfang ist das jährliche Treffen der rheinland-pfälzischen Bischöfe mit Vertretern der Landesregierung, der Parlamente und gesellschaftlichen Gruppen aus Rheinland-Pfalz. Veranstaltet wird der Empfang vom Katholischen Büro Mainz. Der Leiter der Vertretung der Bischöfe bei der rheinland-pfälzischen Landesregierung, Ordinariatsdirektor Bernhard Nacke, hatte zu der traditionellen Begegnung rund 160 Gäste aus Politik, Verwaltung und Kirche begrüßt, an ihrer Spitze Ministerpräsident Kurt Beck und der Mainzer Bischof Kardinal Karl Lehmann. Von den rheinland-pfälzischen Bistümern waren unter anderen Bischof Dr. Reinhard Marx, Trier, Diözesanadministrator Dr. Günther Geis, Limburg, und Weihbischof Otto Georgens, Diözesanadministrator des Bistums Speyer, anwesend. Neben Ministerpräsident Beck nahmen unter anderen mehrere Staatsminister sowie die Fraktionsvorsitzenden des Landtags am St. Martinsempfang teil. Musikalisch gestaltet wurde der Abend vom Kammerorchester des Bischöflichen Williges-Gymnasiums Mainz unter der Leitung von Oberstudienrätin Hannelore Swartman.
am (MBN)
Mainz. Die Arbeitswelt als Ort christlicher Frömmigkeit hat der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, am Montag, 12. November, bei einem Vortrag im Theresianum in Mainz hervorgehoben. „Auch im Beruf und am Arbeitsplatz ist der Mensch dazu berufen, Mitarbeiter Gottes zu sein“, sagte er beim Kongress „Gott - Leben - Beruf“ des Institutes für berufsorientierte Religionspädagogik (IboR) Tübingen. Lehmanns Vortrag stand unter der Überschrift „Arbeit als Realisierung der Gottesbeziehung“. Zu dem Kongress waren rund 400 Teilnehmer aus ganz Deutschland gekommen.
Arbeit und Beruf seien „kein gottferner Bereich“, den ein Christ zu meiden hätte, sagte der Kardinal. Wörtlich sagte Lehmann: „Arbeit ist in dem Sinne Selbstverwirklichung, als der Mensch in der Arbeit seine Gaben und Talente fruchtbar machen und neue Fähigkeiten und Fertigkeiten erwerben kann. Arbeit bildet die wirtschaftliche Grundlage für eine selbstständige Lebensführung. Gleichzeitig ist sie ein Dienst am Nächsten, am Wohl der Gesellschaft, und damit auch ein Dienst an Gott.“ Ein solches Verständnis von Arbeit werde auch sozialethisch bedeutsam, erläuterte Lehmann. „Wenn wir Arbeit als Mitarbeit am Schöpfungswerk Gottes verstehen, dann dürfen wir uns nicht damit abfinden, dass ganze Gruppen der Gesellschaft dauerhaft vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden.“ Außerdem werde die Arbeitswelt gerade dann zu einem Ort christlicher Frömmigkeit, „wenn die Einzelnen wie auch die Institutionen ihre soziale und ökologische Verantwortung wahrnehmen“.
Der Mensch verwirkliche sich jedoch nicht nur in der Arbeit. „Selbst in einer Gesellschaft, in der die Arbeit für alle Menschen eine schöpferische Tätigkeit wäre, könnten nicht alle wahrhaft menschlichen Werte in der Arbeit oder durch Arbeit verwirklicht werden. Was unser Leben wertvoll macht, ist oft gerade das, was wir nicht herstellen können, sondern was uns geschenkt wird: Freundschaft, Liebe, ein gelingendes Familienleben“, sagte der Kardinal. Der arbeitsfreie Sonntag sei deshalb nicht nur ein Tag der Erholung und der Regeneration der Arbeitskraft. Wörtlich sagte Lehmann: „Der gemeinsam begangene Sonntag ermöglicht uns vor allem eine neue Sicht auf uns selbst, unsere Mitmenschen und die Welt. Der arbeits- und verkaufsfreie Sonntag ermöglicht uns Distanz zum Alltag, zu den Selbstverständlichkeiten der ökonomischen und technologischen Entwicklung, Distanz auch zu den eigenen Bedürfnissen und Interessen und damit Offenheit für die Erfahrung des Anderen, für Gott.“
Professor Albert Biesinger, Leiter des IboR-Institutes, hatte in seiner Begrüßung mehr religiöse Bildung an Berufsschulen gefordert. „Nicht zuletzt die interreligiösen Herausforderungen, die unserer Gesellschaft aufgegeben sind, machen eine kompetentere religiöse Bildung für die nachwachsende Generation erforderlich.“ Und weiter: „Für die christlichen Jugendlichen wird es immer wichtiger, den eigenen religiösen Weg kompetenter zu verstehen, die eigene religiösen Vorstellungen präziser zu kommunizieren und vor allem auch auf gleicher Augenhöhe auskunftsfähiger zu werden.“ Biesinger forderte „entschieden und offensiv, mit viel Engagement und Empathie, aber auch mit klarem aufrechten Gang die religiöse Bildung an unseren Berufsbildenden Zentren hochzufahren und nicht - wie so manche gesellschaftliche Gruppe meint – zurückzufahren“. Dies würde sich in spätestens einer Generation „bitter rächen“.
Hinweis: Institut für berufsorientierte Religionspädagogik (IboR) Tübingen, Tel.: 07071/2974049, E-Mail: kongress2007@ibor-tuebingen.de, Internet: http://www.ibor-tuebingen.de
tob (MBN)
Mainz. Die Ökumenische Hans-Voshage-Hospizstiftung Mainz unterstützt mit ihrem diesjährigen Zinsgewinn in Höhe von 9.000 Euro die Mainzer Christophorus-Hospizgesellschaft. Eberhard Hüser, Vorsitzender der Ökumenischen Hans-Voshage-Hospizstiftung, überreichte den Scheck am Donnerstag, 8. November, zusammen mit dem Schatzmeister der Stiftung, Dr. Rudolf Engelhardt, an Lieselotte Grohmann, Geschäftsführerin der Mainzer Christophorus-Hospizgesellschaft, und die zweite Vorsitzende Hella Seitz. Die Voshage-Stiftung ist bundesweit die erste Ökumenische Stiftung für Hospizarbeit. Das Stiftungskapital beträgt derzeit rund 300.000 Euro. Der Name der Stiftung geht auf den Mainzer Physik-Professor Hans Voshage zurück.
Das ambulante Mainzer Hospiz hat für die Begleitung und Betreuung von Sterbenden und deren Angehörigen neben Ehrenamtlichen auch Hospizschwestern angestellt, deren Gehälter im Wesentlichen aus Spenden, Bußgeldern und Vereinsbeiträgen finanziert werden. Mit den 9.000 Euro leiste die Voshage-Stiftung dazu „einen kleinen, aber sicheren Beitrag zur Finanzierung der Hospizarbeit in Mainz“, sagte Eberhard Hüser.
Hinweise:
tob (MBN)
Worms. Anlässlich des Einbaus des neuen Portals der katholischen Kirche St. Paulus in Worms am Samstag, 10. November, hat der Mainzer Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr das neue Portal gesegnet. Anschließend fand ein Pontifikalamt mit dem Weihbischof in der Kirche statt. St. Paulus ist die Kirche des Dominikanerklosters in Worms, die Kosten für das neue Portal betrugen 130.000 Euro. Am Ende des Gottesdienstes dankte der Prior des Dominikanerklosters, Pater Josef kleine Bornhorst OP, allen Spendern und Sponsoren: „Es war ein Gemeinschaftswerk, wo große und kleine Spenden geholfen haben, dass wir heute diesen Festtag erleben dürfen und künftig viele Besucher beim Betrachten des Portals auch mit etwas Stolz sagen können: Ich habe mitgeholfen, es ist unser Portal.“
Das alte Portal der Kirche aus dem 19. Jahrhundert, das eine Kopie der Bernwardstür des Hildesheimer Domes aus dem Jahr 1015 ist, war aus Eisen gegossen und befand sich seit langem in schlechtem Zustand. Die neuen Portaltüren sind nun aus Bronze. Im Jahr 2002 war das 1.000-jährige Jubiläum von St. Paulus gefeiert worden. Im Rahmen der Feierlichkeiten wurden umfangreiche Sanierungsmaßnahmen an St. Paulus durchgeführt, die nun unter anderem mit der Erneuerung des Portals abgeschlossen wurden.
Im Anschluss an den Gottesdienst stellte Prior das Buch „Das neue Portal von Sankt Paulus“ vor, das die Geschichte des alten und neuen Portals sowie die Spendenaktion „Kirchenportal“ dokumentiert. Das 72-seitige Buch ist in einer Stückzahl von 500 Exemplaren erschienen und enthält neben zahlreichen Fotografien vom Guss und Einbau der Portale auch einen Text von Dr. Irene Spille, Stadtarchiv der Stadt Worms, mit dem Titel „Das Westportal von Paulus“. Zudem dokumentiert die Publikation, die vom Dominikanerkonvent Worms herausgegeben wird, die Kunstausstellung „Porta aperta“, die vom 28. April bis 6. Mai 2007 im Kreuzgang des Dominikanerklosters zugunsten der Portalerneuerung zu sehen war.
Hinweis: Weitere Informationen beim Dominikanerkloster Worms, Paulusplatz 5, 67547 Worms, Tel.: 06421-920400, Internet: http://www.dominikaner-worms.de
am (MBN)
Mainz. Anlässlich des Festes des Bistumspatrons, des heiligen Martin von Tours (11. November), hat der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, fünf Priester der Diözese mit dem Ehrentitel „Geistlicher Rat“ ausgezeichnet. Die Ernennungen sind, wie es in den Urkunden heißt, Zeichen des Dankes und der Wertschätzung des priesterlichen Dienstes der Geehrten. Zu Geistlichen Räten wurden ernannt (in alphabetischer Reihenfolge):
Pfarrer Gerhard Choquet (54), Bingen-St. Martin. Der Kardinal dankt ihm für sein Wirken als Religionslehrer und Schulseelsorger in Gießen, für seinen Dienst als Pfarrer an der Basilika in Bingen, für das Engagement um die St. Rochus-Wallfahrt und als Leiter des Pfarreienverbundes in der Stadt Bingen.
Pfarrer Dr. theol. Vinko Kraljic (73), Ilbenstadt-St. Maria und -St. Petrus und Paulus. Der Kardinal dankt ihm für sein langjähriges Wirken als Pfarrer in Ilbenstadt, für die Pflege der Liturgie und der Musik an der Basilika und für die Renovierung dieser Kirche.
Pfarrer Manfred Lebisch (58), Dienheim-St. Josef, Nierstein-St. Kilian und Oppenheim-St. Bartholomäus. Der Kardinal dankt ihm für sein Wirken als Religionslehrer, für seinen besonderen Einsatz für die Jugend, für seinen Dienst als Pfarrer von Lampertheim, Langgöns und Linden und als Leiter der Pfarrgruppe Oppenheim.
Pfarrer Stephan Leilich (60), Offenbach-Bürgel-St. Pankratius. Der Kardinal dankt ihm für sein langjähriges Wirken in der Katholischen Militärseelsorge, seinen Dienst als Pfarrer der Pfarrei St. Pankratius in Offenbach, als stellvertretender Dekan des Dekanates Offenbach und für sein Mitwirken in der Erwachsenenbildung im Dekanat Offenbach.
Dekan Hans-Joachim Wahl (47), Bad Nauheim-St. Bonifatius und Schwalheim-Liebfrauen. Der Kardinal dankt ihm für sein langjähriges Wirken in der Katholischen Militärseelsorge, für seinen Dienst als Pfarrer von Bad Nauheim und Schwalheim und als Leiter der Pfarrgruppe Bad Nauheim, für seine Tätigkeit als Vorsitzender des Aufsichtsrates des Caritasverbandes Gießen und als Dekan des Dekanates Wetterau-West.
am (MBN)
Mainz. In der Sporthalle der Bereitschaftspolizei in Mainz-Hechtsheim findet am Samstag, 17. November, von 9.30 bis 14.30 Uhr das 19. Bistums-Fußballturnier statt. Insgesamt treten acht Mannschaften gegeneinander an, unter anderen haben das Bischöfliche Ordinariat, der Mainzer Domchor und die Malteser Teams aufgestellt. Sieger im vergangenen Jahr war die Mannschaft des Caritasverbandes Offenbach. Die Siegerehrung findet im Anschluss an das Finale gegen 14.15 Uhr statt. Dabei wird der Siegermannschaft vom Schirmherren des Turniers, Generalvikar Dietmar Giebelmann, der Wanderpokal überreicht.
am (MBN)
Mainz. Am Sonntag, 18. November, findet am Ketteler-Kolleg und -Abendgymnasium in Mainz ein Tag der offenen Tür statt. Von 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr können sich Interessenten über die Angebote der katholischen Privatschule informieren. Dazu gehört das in Rheinland-Pfalz bislang einmalige Pilotprojekt Abitur-online, eine Kombination aus Präsenzunterricht am Abendgymnasium und Nutzung einer Lernplattform im Internet.
Als Ergänzung zum erfolgreich angelaufenen Schulversuch Abitur-online mit Abendunterricht hat das Ketteler-Abendgymnasium jetzt eine spezielle Form von Abitur-online entwickelt, bei der der Präsenzunterricht am Vormittag stattfinden wird. Hiermit sollen alle diejenigen angesprochen werden, die zwar die Aufnahmebedingungen für das Abendgymnasium erfüllen, deren Arbeitszeiten einen Besuch der Kurse am Abend aber nicht möglich machen. Vor allem soll mit diesem Angebot Müttern und Vätern ermöglicht werden, einen berufs- und studienqualifizierenden Schulabschluss zu erwerben, während sich die Kinder zu dieser Tageszeit in Betreuungsstätten oder in der Schule befinden.
Neben ausführlichen Informationen über die verschiedenen Bildungsgänge von Ketteler-Kolleg und -Abendgymnasium erwartet die Besucher zum Tag der offenen Tür auch eine Ausstellung des Künstlerkreises Hartenberg-Münchfeld, dessen Exponate schon traditionell zu diesem Anlass in der Schule zu sehen sind.
Hinweis: Ketteler-Kolleg und -Abendgymnasium, Rektor-Plum-Weg 10, 55122 Mainz, Tel.: 06131/31060, Internet: http://www.ketteler-kolleg.de
tob (MBN)
Langen. Mit einer Festveranstaltung in Langen-St. Albertus begeht das Katholische Bildungswerk Südhessen am Sonntag, 18. November, sein 30-jähriges Bestehen. Gefeiert wird ab 17.00 Uhr mit einem Konzert des Gospelchors „Sound Connection“ unter Leitung von Dr. Jörg Erdmann. Nach einem Imbiss wird um 19.00 Uhr der Weiterbildungsdezernent des Bistums Mainz, Domkapitular Jürgen Nabbefeld, die Arbeit der Einrichtung würdigen. Es schließen sich Grußworte von Anne-Marie Gunsam und Günter Constantin vom Beirat des Bildungswerkes sowie von Dekan Günter Ludwig an. Danach werden der Pädagogische Leiter des Bildungswerkes Südhessen, Reinhold Schäfer, und der Direktor des Bildungswerkes der Diözese Mainz, Dr. Hartmut Heidenreich, den ausscheidenden Bildungsbeauftragten für ihre Arbeit danken.
tob (MBN)
Dieburg. Der Diözesantag des katholischen Sportverbandes DJK findet am Sonntag, 18. November, in Dieburg statt. Nach einem Gottesdienst in St. Peter und Paul (9.30 Uhr) stellt der Geistliche Beirat, Pfarrer Dietmar Heeg, ab 11.15 Uhr im Vereinsheim des DJK-Dieburg (Schwimmbadweg 7) die Integrationskampagne des Verbandes vor. Am Nachmittag ist dann ab 14.00 Uhr die Delegiertenversammlung des Diözesanverbandes vorgesehen.
tob (MBN)
Mainz. Anlässlich ihres 800. Geburtstages spricht Professor Bardo Weiß, Kloster Tiefenthal, über die Heilige Elisabeth (1207-1231) und die Heilige Mechthild (1207-1282). Der Vortrag über Elisabeth findet am Dienstag, 20. November, um 19.30 Uhr im Haus am Dom in Mainz statt und trägt den Titel „Elisabeth von Thüringen – Heilige der Gottesliebe“. Mit „Mechthild von Magdeburg – Heilige der Nächstenliebe“ ist der zweite Vortrag am Donnerstag, 29. November, um 19.30 Uhr ebenfalls im Haus am Dom überschrieben. Veranstaltet werden die Vorträge von der Bistumsakademie Erbacher Hof; sie bilden den Abschluss des Elisabeth- und Mechthild-Gedenkjahres.
am (MBN)
Mainz. Friedrich Schneider und die Denkmalpflege ist Thema eines Vortrags von Dr. Joachim Glatz von der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz am Dienstag, 20. November, um 18.15 Uhr in der Mainzer Martinus-Bibliothek. Unter der Überschrift „...ist eine unabweisbare Pflicht“ wird Glatz die Bedeutung Schneiders für die Denkmalpflege in Mainz und Hessen hervorheben. Die Wissenschaftliche Diözesanbibliothek des Bistums erinnert anlässlich des 100. Todestages von Domkapitular Friedrich Schneider mit einer Kabinettausstellung und einer Vortragsreihe an den bedeutenden Mainzer Kunst- und Kulturhistoriker. Die Ausstellung mit dem Titel „Friedrich Schneider. Ein Mainzer Kulturprälat“ wird bis zum 25. Januar 2008 in den Räumen der Martinus-Bibliothek gezeigt.
Hinweis: Martinus-Bibliothek - Wissenschaftliche Diözesanbibliothek Mainz - Grebenstraße 8 (Eingang), Augustinerstraße 34 (Post), 55116 Mainz, Tel.: 06131/266-222, Fax: 06131/266-387, E-Mail: martinus.bibliothek@bistum-mainz.de, Internet: http://www.bistum-mainz.de/martinus-bibliothek - Öffnungszeiten: montags bis freitags von 9.00 bis 12.30 Uhr und von 13.30 bis 18.00 Uhr.
tob (MBN)
Mainz. Vor 30 Jahren haben die Fachstelle für Katholische Öffentliche Büchereiarbeit (KÖB) des Bistums Mainz zusammen mit der Stiftung Lesen die Initiative „Vorlesepaten“ in Rheinland-Pfalz ins Leben gerufen. Mit einer Festveranstaltung wird die bundesweit erste Einrichtung dieser Art am Mittwoch, 21. November, um 19.30 Uhr im Kurfürstlichen Schloss in Mainz (Forstersaal) gewürdigt. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, und Doris Ahnen, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz, werden bei der Feier kurze Ansprachen halten und anschließend in einer Gesprächsrunde mit Horst Patenge, Leiter der Büchereifachstelle des Bistums Mainz, und Heinrich Kreibich, Geschäftsführer der Stiftung Lesen, diskutieren. Mittlerweile gibt es im Vorleseclub der Stiftung Lesen rund 9.000 Vorlesepaten, die in einem festen Rahmen regelmäßig in Kindergärten und anderen Einrichtungen vorlesen.
tob (MBN)
Mainz. „Gottsucher und Lebensdeuter“ heißt eine Veranstaltung am Donnerstag, 22. November, um 19.00 Uhr im Erbacher Hof im Mainz. Im Rahmen dieses Abends stellen Albert Raffelt, stellvertretender Direktor der Freiburger Universitätsbibliothek, sowie Ulrich Ruh, Chefredakteur der Zeitschrift „Herder Korrespondenz“, Buch-Neuerscheinungen aus den Bereichen Theologie, Philosophie und Spiritualität vor.
am (MBN)
Mainz. Die Mainzer Bücherei am Dom lädt am Freitag, 23. November, Schüler der dritten bis sechsten Klasse aus Mainzer Schulen zum bundesweiten Vorlesetag ein. Im Mainzer Amtsgericht, dem Naturhistorischen Museum und der Hauptstelle der Sparkasse Mainz wird unter anderen Umweltministerin Margit Conrad den Schülern vorlesen. Anschließend ist eine Führung durch die jeweilige Einrichtung vorgesehen. Der Vorlesetag ist eine Initiative der Stiftung Lesen und der Wochenzeitung „Die Zeit“. Anmeldungen unter Telefon 06131/253-292.
tob (MBN)
Mainz. Die bundesweite Eröffnung der diesjährigen Adveniat-Jahresaktion wird am Sonntag, 2. Dezember, um 9.30 Uhr im Mainzer Dom gefeiert. Zelebranten des Gottesdienstes, der live im ZDF übertragen wird, sind unter anderen der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, und Erzbischof Edmundo Abastoflor aus Bolivien. Das Motto der Adveniat-Jahresaktion lautet „Gerechtigkeit, jetzt und für alle Zeiten“ (Jes 9,6). Im Mittelpunkt der Aktion steht die indigene Bevölkerung in den Andenregionen Argentiniens, Boliviens, Chiles, Kolumbiens, Perus, Venezuelas und Ecuadors und ihr Kampf gegen Ungerechtigkeit und für Chancengleichheit.
„Gerechtigkeit, jetzt und für alle Zeiten“ ist auch die Überschrift einer Akademietagung anlässlich der Eröffnung der Adveniat-Jahresaktion, die von Freitag, 30. November, ab 17.00 Uhr bis Samstag, 1. Dezember, ab 9.00 Uhr in der Bistumsakademie Erbacher Hof in Mainz stattfinden wird. Im Rahmen der Akademie werden Menschen aus der Andenregion sowie Experten aus dem Inland die aktuelle Situation der indigenen Bevölkerung in der Andenregion vorstellen sowie über die kirchliche Arbeit informieren. Referenten sind unter anderem Erzbischof Edmundo Abastoflor, Bolivien („Die Anden – ihre Bewohner – ihre Lebenswelt“), Professor Johannes Meier, Mainz („Das Erbe der Missionsgeschichte“), Professor Gerhard Kruip, Mainz („Gerechtigkeit, jetzt und für alle Zeiten – Eine sozialethische Perspektive), sowie Hildegard Willer, Lima/Peru, Koordinatorin der Bethlehem Mission Immensee, die über Menschenrechte in Peru sprechen wird. Am Freitag erwartet die Teilnehmer der Akademie außerdem ein Büffet mit landestypischen Spezialitäten sowie Musik von der Gruppe „Maipú“.
Im Vorfeld der bundesweiten Eröffnung der Adveniat-Jahresaktion ist von Freitag, 16. November, bis Sonntag, 2. Dezember, im Mainzer Dom die Ausstellung „Hoffnungszeichen. Lateinamerika: Lichtblicke trotz Krise“ zu sehen. In der Ankündigung zur Ausstellung heißt es: „Diese Ausstellung zeigt, was Hochglanzprospekte und Reisemagazine ausblenden: die Nöte, Ängste und Träume der einfachen Bevölkerung. Mit einfühlsamem Blick gelingt es den Fotografen, den Alltag der Menschen ungeschönt einzufangen. Am Schicksal des Einzelnen offenbart sich das Dilemma, aber auch die Hoffnung Lateinamerikas: Lichtblicke trotz Krise.“ Nach dieser Ausstellung voraussichtlich bis Weihnachten Bilder des brasilianischen Künstlers Cláudio Pastro gezeigt. Dieser Zyklus mit zwölf Bildern trägt den Titel „Es ist wie mit... - Gleichnisse aus den Evangelien“.
Hinweise:
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Mainz. Vor genau 40 Jahren, am 14. November 1967, erschien die erste Ausgabe der Mainzer Bistumsnachrichten (MBN). Die MBN informieren in erster Linie die Redaktionen im Bistum Mainz über das kirchliche Leben, erfüllen aber auch Aufgaben der internen Kommunikation. Während der Pressedienst des Bistums Mainz heute in der Regel mittwochs veröffentlicht wird und durch das Internet weltweit zugänglich ist, wurden die Meldungen in der Anfangszeit nur als Briefdienst per Post an die Redaktionen versandt. Auch die Erscheinungsweise war anfangs noch unregelmäßig, dann monatlich. Schon bald erfolgte eine tagesaktuelle Nachrichtenübermittlung über Fernschreiber und Teletex-Geräte, später mit Telefax. Seit 1996 sind die MBN auch im Internet abrufbar. Heute werden die Nachrichten der MBN per E-Mail und teilweise per Telefax versandt. Der Briefdienst hat eine wöchentliche Auflage von 440 Exemplaren.
Gegründet wurden die MBN als regelmäßiger Pressedienst von Ruth Baron. Sie hatte ab 1965 im Auftrag des damaligen Mainzer Bischofs, Dr. Hermann Volk, die Bischöfliche Pressestelle Mainz aufgebaut, zunächst als freie Mitarbeiterin, später festangestellt. Baron war die erste Frau an der Spitze einer Bischöflichen Pressestelle in Deutschland. Die Mainzer Pressestelle war nach Münster, München und Köln die vierte in einer deutschen Diözese. Als Baron 1982 in den Ruhestand ging, übernahm Jürgen Strickstrock bis 2004 die Leitung der Pressestelle.
Künftig wird die Rubrik „MBN vor 40 Jahren“ eine regelmäßige Rückschau auf die Berichterstattung der MBN bieten und so die jüngere Bistumsgeschichte in Erinnerung rufen. Die neue Rubrik ist einmal im Monat vorgesehen, sofern es für den entsprechenden Zeitraum überhaupt Bistumsnachrichten gibt. Gerade in der Anfangszeit sind die MBN teilweise sehr unregelmäßig erschienen.
tob (MBN)
Unter der Überschrift „Bischofssynode ein verheißungsvoller Anfang“ berichtet die erste Meldung in der ersten MBN-Ausgabe über ein Interview, das der damalige Mainzer Bischof, Dr. Hermann Volk, am 12. November der katholischen Wochenzeitung „Echo der Zeit“ nach Abschluss der ersten ordentlichen Bischofssynode gegeben hat. Volk betont darin, dass es für das Gespräch mit den Vertretern der anderen 25 Bischofskonferenzen wichtig gewesen sei, die Synode unter Ausschluss der Öffentlichkeit tagen zu lassen.
Wörtlich sagte er: „Es sollte also keineswegs die Funktion der Presse eingeschränkt oder beschnitten werden. Es geht nur um die Anerkennung dessen, dass der Dialog seine eigene innere Gesetzlichkeit hat. So kam eine wirklich freie Aussprache zustande. Es gab keine Reden zum Fenster hinaus. Die Meinungen konnten ungehemmt und ungezwungen geäußert werden. Von keiner Seite wurde eine Steuerung solcher Meinungsäußerungen versucht. Es ist kein echter Dialog mehr, wenn unter öffentlichem Meinungsdruck einzelne Sprecher als ‚konservativ’ oder ‚fortschrittlich’ abgestempelt werden. So wurde denn um einer höheren Freiheit willen die Autonomie eines echten Beratungsgremiums gewahrt.“
Die Bischofssynode war 1965 von Papst Paul VI. als Gremium errichtet worden. Die erste ordentliche Generalversammlung, auf die sich Bischof Volk in seinem Interview bezieht, fand vom 29. September bis 29. Oktober 1967 in Rom statt und stand unter der Überschrift „Die Bewahrung und Stärkung des katholischen Glaubens: seine Integrität, seine Kraft, seine Entwicklung, seine doktrinäre und geschichtliche Kohärenz“.
Außerdem berichten die MBN über die Einrichtung eines „Kurheims für Suchtkranke in Schloss Falkenhof bei Bensheim“ durch die Diözesan-Caritasverbände Mainz und Limburg als „Modellfall für die Bundesrepublik“. Die Einrichtung sei die erste in Deutschland, in der Angehörige zeitweise mitwohnen könnten, sagte Diözesan-Caritasdirektor Othmar Weis anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums der Caritas in der Diözese Mainz. Angekündigt wird außerdem die Weihe der neu erbauten Kirche St. Stephanus in Nieder-Eschbach am 19. November durch Bischof Volk.
Mainzer Bistumsnachrichten vom 14. November 1967 (Nr. 1/1967)