Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 7

22. Februar 2007

Mainz, 18. Februar: Die Mainzer Ranzengarde nach dem Fastnachtsgottesdienst im Mainzer Dom. Seit Jahren besucht eine Abordnung der Garde am Fastnachtssonntag das Bruder Konrad-Stift, um mit den Bewohner Fastnacht zu feiern. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 18. Februar: Die Mainzer Ranzengarde nach dem Fastnachtsgottesdienst im Mainzer Dom. Seit Jahren besucht eine Abordnung der Garde am Fastnachtssonntag das Bruder Konrad-Stift, um mit den Bewohner Fastnacht zu feiern.
Datum:
Do. 22. Feb. 2007
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
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Berichte

  • Aschermittwoch der Künstler mit Reiner Kunze
  • 670.000 Euro aus IZBB-Mitteln für die AMS-Viernheim
  • Elfter Gottesdienst mit den Fastnachtskorporationen im Dom
  • Landespolitischer Korrespondent bei „Glaube und Leben“

Ankündigungen

  • Gründungsgottesdienst der ACK Hessen-Rheinhessen (24.2.)
  • Ständiger Rat pilgert ins Heilige Land (26.2.-4.3.)
  • Eröffnung der 49. Misereor-Fastenaktion (25.2.)
  • Predigtreihe der Betriebsseelsorge (ab 28.2.)
  • Workshop für Neue Geistliche Musik (23.-25.3.)
  • Polizeiakademie in Frankfurt/St. Georgen (21.3.)

Personalie

  • Ehrendomkapitular Heinrich Bardong wird 90 (28.2.)
Berichte

Einblicke in die Literaturwerkstatt von Reiner Kunze

Aschermittwoch der Künstler und Publizisten im Erbacher Hof

Mainz. Tiefe Einblicke in sein künstlerisches Schaffen hat der Schriftsteller Reiner Kunze beim Aschermittwoch der Künstler und Publizisten im Erbacher Hof in Mainz gewährt. Im Gespräch mit dem Literaturwissenschaftler Professor Wolfgang Frühwald erläuterte Kunze seine Arbeitsweise an verschiedenen Gedichten. Dabei ließ er die Zuhörer teilhaben an der Entstehungsgeschichte seiner Arbeiten vom dichterischen Einfall bis zum fertigen Gedicht. In kurzen Lesungen bot Kunze außerdem einige Kostproben aus seinen Werken, für die er viel Beifall erhielt. Der von der Bistumsakademie Erbacher Hof veranstaltete Abend am 21. Februar stand unter der Überschrift „Poesie der sanften, starken Worte“. 

„Ich plane meine Bücher nicht“, sagte Kunze, der unter anderem mit dem Büchner- und dem Hölderlin-Preis ausgezeichnet wurde. „Ich schreibe ja nur, wenn ich mit einem Erleben nicht anders fertig werden kann.“ Ohne einen dichterischen Einfall, „den ich mir nicht selber verdient habe“, könne auch kein Gedicht entstehen, sagte er. „Dann beginnt erst die Arbeit.“ Reime verwende er nur, wenn es „unbedingt notwendig“ sei. Anders sei das bei Kindergedichten: „Die müssen gereimt sein, denn Kinder müssen eine Gedächtnisstütze haben.“

„Das Schwerste, was ich je getan habe, war ein Gedicht in die eigene Sprache zu übersetzen und für Kinder zu schreiben“, bekannte der Autor, der unter anderem Werke von Jan Skácel aus dem Tschechischen übersetzt hat. Für Kinder zu schreiben, bedeute, „kein falsches Bewusstsein zu erzeugen und sie trotzdem nicht traurig zu machen. Sie müssen immer noch lachen können.“

Der 1933 geborene Kunze berichtete auch über die staatlichen Repressalien, die er wegen seiner Arbeiten in der DDR erduldet hat. 1959 musste er als wissenschaftlicher Assistent die Journalistische Fakultät der Leipziger Universität verlassen. „Im Grunde wurde mir vorgeworfen, dass meine Liebesgedichte keinen Klassenstandpunkt vermitteln, und ich deswegen nicht geeignet sei, Studenten zu unterrichten.“ Weiter sagte er: „Damit war mein Lebenswunsch verloren, denn ich war ein leidenschaftlicher Lehrer.“ Kunze, der heute in der Nähe von Passau lebt, wurde 1977 aus der DDR ausgebürgert.

Er las im Erbacher Hof unter anderem Passagen aus dem autobiographischen Prosawerk „Am Sonnenhang. Tagebuch eines Jahres“. In einem Tagebucheintrag ging er darauf ein, warum ein Dichter seine Werke öffentlich vorträgt: „Manchmal geht in den Augen der Zuhörer etwas vor, dass für alle Risiken entschädigt.“ Außerdem las er Gedichte aus dem Band „Ein Tag auf dieser Erde“ und Kindergedichte aus „Wohin der Schlaf sich schlafen legt“. Professor Peter Reifenberg, Direktor der Bistumsakademie Erbacher Hof, hatte die rund 400 Besucher im Ketteler-Saal begrüßt.

Gottesdienst mit Kardinal Lehmann im Mainzer Dom

Vor dem Gespräch im Erbacher Hof feierte der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, eine Eucharistiefeier mit Austeilung des Aschekreuzes im Mainzer Dom. In seiner Predigt forderte er zu Beginn der Fastenzeit zu einem Mentalitätswandel auf: Der Mensch sei nicht einfach nur Beherrscher der Erde, sagte Lehmann. „Es ist wichtig, dass wir uns zur Erde zugehörig fühlen. Das gibt uns eine neue Sichtweise. Wir sind immer auch Geschwister aller Lebewesen dieser Erde.“ In einem „Wahn des Fortschritts“ vergesse der Mensch oft, dass er auch Teil der Erde sei. „Wir haben oft die Einbildung, dass wir durch unseren Geist über allem stehen und erst, wenn wir unsere Grenzen erfahren, spüren wir, dass wir auch zur Erde gehören.“

Er verwies auf das Buch Genesis, wo Gott in der Schöpfungsgeschichte dem Menschen die Erde anvertraue, damit er sie bebaue und bewahre. Wörtlich sagte der Kardinal: „Es ist nicht verboten, schöpferisch zu sein und die Natur nachzuahmen, und zu versuchen, sie da und dort zu vervollkommnen. Zugleich müssen wir aber auch den Bogen schlagen zum Bewahren. Das Schwere ist, das Eine zu tun und das Andere nicht zu lassen.“ Die Fastenzeit rufe dazu auf „bescheiden und demütig zu werden im Verhältnis zur Welt“.

tob (MBN)

 

Rund 670.000 Euro aus IZBB-Bundesmitteln für AMS Viernheim

Leitender Ministerialrat Klein übergab Zuwendungsbescheid an Schuldezernentin Pollak

Viernheim. Die Albertus Magnus-Schule (AMS) in Viernheim erhält eine Zuwendung von 665.850 Euro aus Mitteln des „Investitionsprogramms Zukunft Bildung und Betreuung“ (IZBB), mit dem das Bundesministerium für Bildung und Forschung die Länder beim Auf- und Ausbau von Ganztagsschulen unterstützt. Leitender Ministerialrat Werner Klein vom Hessischen Kultusministerium übergab den Zuwendungsbescheid für die Schule in Trägerschaft des Bistums Mainz am Mittwoch, 14. Februar, an die Schuldezernentin des Bistums Mainz, Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, und Schulleiterin Dr. Ursula Kubera. Das Bistum hatte den Antrag für die IZBB-Mittel Ende September 2004 gestellt.

Die IZBB-Mittel decken rund 90 Prozent der Kosten des Erweiterungsbaus der Mensa, eines Aufenthaltsraumes und der Schülerbibliothek für die AMS Viernheim im Rahmen des Ganztagsangebotes. Dieser Bauabschnitt soll im Sommer 2007 abgeschlossen werden. Parallel dazu wird das Schulgebäude seit vergangenem Jahr saniert. Diese Sanierungskosten werden im wesentlichen von der Stadt Viernheim und dem Kreis Bergstraße übernommen. Seit 1. Januar 2006 ist das Bistum Mainz alleiniger Träger der AMS Viernheim. Bis dahin waren das Bistum und die Stadt Viernheim gemeinsam Träger der Schule.

tob (MBN)

 

Heckwolf: Ein Blick in die Bibel zeigt dem Menschen seine Grenzen

Zum elften Mal Gottesdienst mit den Fastnachtskorporationen und -vereinen im Mainzer Dom

Mainz. „Die Weigerung sich als Gottes Geschöpf anzunehmen, führt nicht zu Originalen, sondern zu Abziehbildern.“ Das sagte der Mainzer Domdekan Heinz Heckwolf am Sonntag, 18. Februar, bei einer Eucharistiefeier mit den Mitgliedern der Mainzer Fastnachtskorporationen und -vereinen im Mainzer Dom. Der Fastnachtsgottesdienst fand in diesem Jahr zum elften Mal statt. 

In seiner Predigt sagte Heckwolf weiter: „Gnade uns Gott, wenn der Staat oder die Menschen die Lufthoheit nicht nur über Kinderbetten, sondern überhaupt über Menschen für sich beanspruchen. Dann wird grenzenlos ausgemerzt, was nicht ins vorgefertigte Wunschbild passt: zuerst Unvollkommenheiten des Menschen, dann die unvollkommenen Menschen, vorab die Behinderten und schließlich der vorgegebene Mensch, dieses unvollkommene Wesen. Auf dieser abschüssigen Bahn gibt es kein Halten.“

Aus diesem Zwang könne sich der Mensch nicht durch Techniken oder einen Blick in die Lehrbücher befreien, sagte Heckwolf. Das könne nur durch „einen Blick in die Bibel“ gelingen. Gott nehme den Menschen als sein Ebenbild mit allen Unvollkommenheiten an und entreiße ihn sogar der Macht des Todes. „Wer darauf vertraut, kann zum anderen Menschen sagen: Ich nehme dich an, wie du bist. Ich stelle keine Bedingungen. Ich lasse mich nicht von Wunschbildern leiten. Dieses Annehmen nennt die Heilige Schrift Liebe.“

Der Fastnachts-Till mit dem Spiegel erinnere daran, „dass der Spiegel ein Zeichen der Selbstverliebtheit des Menschen ist, ein Zeichen seines Stolzes und seiner Ignoranz gegenüber Gott“, sagte Heckwolf. Der Mensch, der sich nur im Spiegel sehe, glaube, dass er der einzige Herr der Welt sei. Aber auch die Mitmenschen seien wie Spiegel, denn deren Verhalten sei oft genug ein Spiegelbild des eigenen Verhaltens. Ein Spiegel erinnere aber auch daran, dass es Abbilder gebe. „Der Mensch ist das Abbild seines Schöpfers.“ Und weiter sagte Heckwolf: „Der Mensch ist ein Ebenbild Gottes, egal welche Hautfarbe er hat, egal ob er Ausländer oder Einheimischer ist, egal mit weißer Weste oder in große Schuld verstrickt, egal ob gesund oder krank: Der Mensch ist Gottes Ebenbild, deshalb unendlich wertvoll und mit großer Würde ausgestattet.“

In der Neuzeit sei das Bild vom Menschen aus diesem religiösen Zusammenhang herausgerissen worden, sagte Heckwolf. „Heute entwickeln sich in den freien Demokratien westlicher Prägung eigene Vorstellungen in dieser Sache. Sie werden nicht durch staatlichen Druck diktiert, sondern durch Moden und Trends. Nicht genug, dass Babys im Katalog zu bestellen sind, immer mehr Zeitgenossen lassen sich die Lippen zum Schmollmund aufpusten, die Nase verkleinern. Am Ende entsehen Kunstfiguren wie Michael Jackson, dessen Gesicht durch immer neue Schönheitsoperationen immer mehr zu einer Maske erstarrt.“

Der Gottesdienst wurde musikalisch gestaltet von der Musikgruppe der Mainzer Prinzengarde, den Finther Schoppensängern und Domorganist Albert Schönberger. Die Lesungen hatten Johannes Gerster, Generalfeldmarschall der Mainzer Ranzengarde, und Harald Faerber, Generalfeldmarschall der Mainzer Prinzengarde, übernommen. In den Fürbitten wurde auch für die verstorbenen Mitglieder der Fastnachtsvereine gebetet und darum, dass bei den Umzügen in diesem Jahr niemand zu Schaden kommt. Am Ende des Gottesdienstes segnete Domdekan Heckwolf die neuen Fahnen der Fastnachtsvereine. 

Mainzer Ranzengarde besucht traditionell das Bruder Konrad-Stift

Nach dem Gottesdienst fand in der Mainzer Innenstadt die Parade der Garden statt. Anschließend ist eine Abordnung der Mainzer Ranzengarde zu ihrem traditionellen Besuch ins Bruder Konrad-Stift gegangen. Seit Jahren schon besucht die Mainzer Ranzengarde am Fastnachtssonntag das Mainzer Altenheim der Mainzer Marienschwestern in der Weintorstraße und feiert mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Hauses Fastnacht.

tob (MBN)

 

 

Vier Bistumszeitungen mit landespolitischen Korrespondenten

Limburg, Mainz, Speyer und Trier starten journalistische Zusammenarbeit

Mainz/Saarbrücken. Künftig werden die vier Bistumszeitungen der Diözesen Trier, Mainz, Limburg und Speyer stärker über die Schnittstellen von Landespolitik und Kirche in Rheinland-Pfalz und dem Saarland berichten. Aus diesem Grund arbeiten seit kurzem zwei landespolitische Korrespondenten als freie Mitarbeiter in Mainz und Saarbrücken für den „Sonntag“ in Limburg, „Glaube und Leben“ in Mainz, den „Paulinus“ in Trier und den „Pilger“ in Speyer. Von Mainz aus wird künftig Stefan Schneider (35) und von Saarbrücken aus Christian Otterbach (33) berichten, teilte für die beteiligten Redaktionen der Chefredakteur des „Paulinus“, Bruno Sonnen, am Dienstag, 20. Februar, mit.

Vorgesehen ist zunächst eine Kolumne im Monat. In der Mainzer Kirchenzeitung „Glaube und Leben“ wird die Kolumne von Stefan Schneider zum ersten Mal in der Ausgabe vom 4. März erscheinen. Schneider stammt aus Limburg an der Lahn, studierte katholische Theologie, Germanistik und Kunsterziehung und arbeitet nach einem Volontariat bei der „Frankfurter Neuen Presse“ als freiberuflicher Journalist unter anderem für Tages- und Kirchenzeitungen, Nachrichtenagenturen und Pressestellen. Christian Otterbach kommt aus Saarwellingen, ist ebenfalls Theologe und „Ständiger freier Mitarbeiter“ in der Redaktion „Politik, Wirtschaft, Umwelt und Soziales“ beim Saarländischen Rundfunk.

tob (MBN)

 

 

Ankündigungen

„Wer die Einheit will, muss gemeinsam Vielfalt gestalten“

Ökumenischer Gottesdienst anlässlich der Gründung der ACK Hessen-Rheinhessen (24.2.)

Marburg/Mainz. Am Samstag, 24. März, findet in der Elisabethkirche in Marburg um 18.00 Uhr der Gründungsgottesdienst der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Hessen-Rheinhessen statt. Entstanden ist die neue ACK durch die Fusion des Rates Christlicher Kirchen in Nordhessen und der ACK Rhein-Main. Die eigentlich Gründung fand bereits – nach einem dreijährigen Prozess – am 16. Januar in Frankfurt am Main statt. Die Delegierten aus dem Bistum Mainz sind Ordinariatsrat Dr. Anton van Hooff, Ökumenereferent der Diözese, sowie Diplom-Theologe Martin Buhl, Riedstadt. Stellvertretende Delegierte sind der Dekan des Dekanates Alzey/Gau-Bickelheim, Pfarrer Tobias Schäfer, und Carola Daniel, Dekanatsreferentin aus Gießen.

Ein Ziel der Fusion sei es gewesen, für Hessen eine einheitliche ACK auf Landesebene zu haben, ähnlich den Landes-ACKs beispielsweise in Bayern, Baden-Württemberg oder Sachsen, betont van Hooff, der auch stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der ACK Hessen-Rheinhessen ist. Die Ergänzung „Rheinhessen“ sei darauf zurückzuführen, dass rund ein Drittel der Gebiete des Bistums Mainz und der Evangelischen Kirche von Hessen und Nassau (EKHN) in Rheinland-Pfalz liegen. Auch sei mit einer landesweiten ACK eine effektivere Arbeit möglich. Insgesamt gehören 17 Kirchen und Bistümer der ACK Hessen-Rheinhessen an. Erster Vorsitzender ist Dekan Hans-Dieter Credé, Witzenhausen, von der Evangelischen Kirche in Kurhessen-Waldeck, stellvertretende Vorsitzende ist – neben van Hooff – Pastorin Doris Hege, Frankfurt am Main, von der Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutscher Mennoniten.

„Wer die Einheit will, muss gemeinsam Vielfalt gestalten“, beschreibt van Hooff als das Ziel von Ökumene. Dafür biete die ACK eine Plattform. Es sei nicht Anliegen von Ökumene, die gewachsenen historischen Verschiedenheiten der christlichen Kirchen und Gemeinschaften „aus dem Weg zu räumen“. Vielmehr gehe es darum, Lebens- und Umgangsweisen zu suchen und zu praktizieren, die diese Verschiedenheiten wahrnehme, die Einheit der Christen aber gleichzeitig nicht aus dem Blick verliere. Heute meine „Einheit der Christen“ ein „gegenseitig sich fördernder Umgang miteinander“, betont van Hooff. „Ökumene bedeutet eine gemeinsame Anstrengung der Christen – bei aller Trennung und Verschiedenheit – die Heilsgaben Gottes, Gerechtigkeit, Frieden und Freude, zu verwirklichen.“

Gottesdienst in der Marburger Elisabethkirche

Vor dem Gründungsgottesdienst findet um 16.30 Uhr eine Pressekonferenz anlässlich der Gründung der ACK Hessen-Rheinhessen im Kiosk der Elisabethkirche statt. Die Marburger Elisabethkirche habe man bewusst als Gottesdienstort gewählt, da die Person der Heiligen Elisabeth „auch für evangelische Christen von Bedeutung“ sei, hebt van Hooff hervor. Im Elisabethjahr 2007 sei die Erinnerung an sie „länder- und konfessionsübergreifend“. Im Rahmen des ökumenischen Gottesdienstes wird der Vorsitzende der Bundes-ACK, der evangelisch-methodistische Bischof Dr. Walter Klaiber, Tübingen, predigen; zudem werden Vertreter der Mitgliedskirchen die neue Satzung der ACK Hessen-Rheinhessen unterzeichnen.

Aufgaben der ACK Hessen-Rheinhessen

Zu den Aufgaben der ACK Hessen-Rheinhessen heißt es unter Paragraf 4 der Satzung: „Die Arbeitsgemeinschaft der Kirchen hat vornehmlich folgende Aufgaben, die sich auf der Basis der Charta Oecumenica ergeben: Erstens die Förderung und Durchführung aller Aufgaben, die die Kirchen gemeinsam verantworten könne, um so ihre Verbundenheit in Zeugnis und Dienst sichtbar zu machen; zweitens das theologische Gespräch unter den Mitgliedern mit dem Ziel der Klärung und Verständigung; drittens die gemeinsame Besinnung auf Fragen des Glaubens und des Lebens und die Weitergabe von Anstößen zu einer entsprechenden Besinnung innerhalb der Kirchen; viertens die Förderung der Arbeit lokaler ACKs in der Region.“

1948 wurde die ACK in Kassel gegründet

In Deutschland wurde die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen am 10. März 1948 in Kassel gegründet. Zum ersten Vorsitzenden wurde Pastor Martin Niemöller gewählt. Gründungsmitglieder waren die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und fünf evangelische Freikirchen, darunter die Methodisten, Baptisten, Mennoniten sowie die Altkatholiken. Zweck der Gründung war es, die Kirchen in Deutschland bei der Gründung des weltweiten Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Amsterdam (1948) zu vertreten. Die Römisch-Katholische Kirche wurde im Jahr 1974 Mitglied der ACK. Heute umfasst die ACK 16 Vollmitglieder, vier Gastmitglieder und drei Beobachter.

Hinweis: Weitere Informationen zur Geschichte und Arbeit der ACK auch im Internet unter: http://www.oekumene-ack.de 

am (MBN)

 

Deutsche Bischöfe pilgern ins Heilige Land (26.2.-4.3.)

Pilgerreise des Ständigen Rates der Deutschen Bischofskonferenz

Bonn. Bethlehem, Nazareth, Jerusalem, die heiligen Stätten am See Genezareth und Ramallah gehören zu den Stationen der siebentägigen Pilgerreise, zu der die Mitglieder des Ständigen Rates der Deutschen Bischofskonferenz von Montag, 26. Februar, bis Sonntag, 4. März, ins Heilige Land aufbrechen. Die Bischöfe und Diözesanadministratoren aus allen 27 deutschen Bistümern werden Gottesdienste an bedeutenden christlichen Wallfahrtsstätten feiern, Gespräche mit Vertretern der Ortskirchen und mit Repräsentanten aus Staat und Politik führen sowie kirchliche Einrichtungen besuchen. Mit der Pilgerfahrt setzen die Bischöfe ein deutliches Zeichen der Solidarität mit den Christen im Heiligen Land, die knapp zwei Prozent der Bevölkerung ausmachen.

Politische Gespräche mit dem stellvertretenden israelischen Ministerpräsidenten, Shimon Peres, und dem Präsidenten der palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, stehen ebenso auf dem Programm wie Begegnungen mit dem Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Michel Sabbah, den Bischöfen der mit Rom unierten Kirchen sowie Vertretern der Ökumene. Auch wird es Gespräche mit dem deutschen Botschafter in Israel, Dr. Harald Kindermann, und dem Leiter der Ständigen Vertretung in Ramallah, Jörg Ranau, geben.

In Tabgha am See Genezareth nehmen die Bischöfe unter anderem an der Grundsteinsegnung für den Neubau des Benediktinerklosters teil. In Nazareth feiern sie vor der Verkündigungsgrotte gemeinsam mit der einheimischen christlichen Bevölkerung eine Heilige Messe und besuchen die Schule der Salvatorianerinnen. In Bethlehem sind nach einem Gebet in der Geburtsgrotte und einer Eucharistiefeier in der Katharinenkirche Besuche in der Katholischen Bethlehem-Universität und im Caritas-Babyhospital geplant.

Zu den Höhepunkten der Reise gehört am Freitag, 2. März, der Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem mit Kranzniederlegung in der Gedenkhalle und anschließendem Gang zur Gedenktafel für Kardinal Joseph Höffner in der „Allee der Gerechten“. Zum Abschluss der Pilgerreise findet am Sonntag, 4. März, nach einem feierlichen Gottesdienst in der Dormitio-Abtei in Jerusalem um 11.30 Uhr im Josefshaus der Abtei auf dem Zionsberg (Mount Sion) eine Pressekonferenz mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, statt.

Hinweise:

  • Das vorläufige Programm der Reise im Internet unter www.dbk.de
  • Nähere Informationen über weitere presseöffentliche Termine und das Programm der Pilgerreise erteilt die Pressestelle der Deutschen Bischofskonferenz - Tel.: 0228/103214, Fax: 0228/103254, E-Mail: pressestelle@dbk.de

SDBK (MBN)

 

 

„Entdecke, was zählt“

Am 25. Februar wird die 49. Misereor-Fastenaktion eröffnet / Gast aus Ägypten im Bistum

Aachen/Mainz. Am ersten Fastensonntag, 25. Februar, wird die diesjährige Fastenaktion des katholischen Hilfswerkes Misereor eröffnet. Der Eröffnungsgottesdienst wird live in ARD um 15.30 Uhr aus dem Paderborner Dom übertragen. Zelebranten des Gottesdienstes sind unter anderen der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker und Misereor-Hauptgeschäftsführer Professor Josef Sayer sowie Gäste aus Asien, Afrika und Lateinamerika.

In der Kollekte am fünften Fastensonntag, 25. März, wird in allen katholischen Kirchen Deutschlands für die Arbeit von Misereor gesammelt. Vom 18. bis 21. März wird im Rahmen der diesjährigen Misereor-Fastenaktion Nabila Daoud Kalldas Gad, Caritas-Mitarbeiterin aus Ägypten, offizieller Gast des Bistums Mainz sein.

Die 49. Misereor-Fastenaktion trägt die Überschrift „Entdecke, was zählt“. Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr das Thema Bildung. Bildung ist laut Misereor ein Menschenrecht: „Sie ist notwendig, damit Menschen sich entwickeln, ihre Fähigkeit entfalten und am Leben der Gesellschaft aktiv teilnehmen können“, heißt es in einem Aufruf des katholischen Hilfswerkes. Derzeit gibt es nach Angaben von Misereor auf der Welt rund 781 Millionen erwachsene Analphabeten, zwei Drittel davon sind Frauen. Fast 100 Millionen Kinder im Grundschulalter können keine Schule besuchen. „Den Betroffenen fällt es schwer, ihren Alltag zu bewältigen. Viele sind aus wesentlichen Bereichen des gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens ausgeschlossen. Das ist eine Erfahrung, die gerade die ärmsten Bevölkerungsteile tagtäglich machen müssen“, betont Misereor. Investitionen in Bildung seien ein „Schlüssel zu einem schnelleren und gerechteren ökonomischen Wachstum“. Diese Investitionen seine eine wesentliche Voraussetzung dafür, „Armut nachhaltig zu bekämpfen und Demokratie, verantwortliche Regierungsführung und Chancengleichheit zwischen Armen und Reichen sowie zwischen den Geschlechtern zu fördern“. Im Rahmen der diesjährigen Fastenaktion sollen entsprechende Misereor-Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika vorgestellt werden.

Förderung von über 93.500 Projekten

Das 1958 von den deutschen Bischöfen ins Leben gerufene Hilfswerk Misereor mit Sitz in Aachen hat seit seiner Gründung über 93.500 Projekte in den Ländern des Südens gefördert. Neben der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit hat Misereor den Auftrag, mit Bildungs-, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit die deutsche Öffentlichkeit über die Situation der Armen zu informieren.

Hinweise:

  • Weitere Informationen zu Misereor und zur diesjährigen Fastenaktion unter Tel.: 0241/442132 oder im Internet unter http://www.misereor.de
  • Spendenkonto: Kontonummer 52100 bei der Sparkasse Aachen, BLZ 39050000
  • Weitere Informationen zum Misereorgast im Bistum Mainz bei Alois Bauer, Referent für Gerechtigkeit und Frieden/Weltmission im Bischöflichen Ordinariat, Tel.: 06131/253263, E-Mail: frieden@bistum-mainz.de

am (MBN)

 

„Arbeit hat Vorrang“ (ab 28.2.)

Predigtreihe der Betriebsseelsorge in Eppertshausen-St. Sebastian

Eppertshausen. Das Referat Berufs- und Arbeitswelt im Bistum Mainz veranstaltet ab Mittwoch, 28. Februar, zusammen mit der Pfarrei St. Sebastian in Eppertshausen eine Predigtreihe unter der Überschrift „Arbeit hat Vorrang“. Die Predigten werden jeweils mittwochs um 19.30 Uhr in Gottesdiensten in der Pfarrkirche St. Sebastian gehalten. Daran schließt sich die Möglichkeit zum Nachgespräch an.

Die Termine im Einzelnen:

  • 28. Februar - „Adolph Kolping und die Arbeit“ mit Pfarrer Harald Röper, Diözesanpräses des Kolpingwerkes der Diözese Mainz
  • 7. März - „Hauptsache Arbeit!?“ mit Pfarrer Thomas Schmitt, Frankfurt
  • 14. März - „Familie und/oder Beruf?“ mit Diakon Wolfgang Siebner, Mainz
  • 21. März - „Kirchenwelt und Arbeitswelt“ mit Domdekan Heinz Heckwolf, Leiter des Seelsorgeamtes im Bistum Mainz

Hinweis: Referat Berufs- und Arbeitswelt im Bistum Mainz, Welschnonnengasse 2-4, 55116 Mainz, Tel.: 06131/6270-843, E-Mail: betriebsseelsorge@bistum-mainz.de, Internet: http://www.arbeitswelt-bistum-mainz.de 

tob (MBN)

 

„Rhythm is it“ (23.-25.3.)

12. Workshop Neue Geistliche Musik im Kloster Jakobsberg

Ockenheim. Unter der Leitung des Seligenstädter Regionalkantors Thomas Gabriel findet von Freitag 23., bis Sonntag, 25. März, im Kloster Jakobsberg bei Ockenheim der 12. Workshop Neue Geistliche Musik statt. Er steht unter der Überschrift „Rhythm is it“. Laut Ausschreibung widmet sich der Kurs vor allem der rhythmischen Arbeit. Anmeldeschluss für den Workshop ist der 28. Februar, die Kosten betragen 65 Euro (Erwachsene) bzw. 50 Euro (Schüler und Studenten).

Hinweis: Anmeldung und weitere Informationen beim Institut für Kirchenmusik des Bistums Mainz, Adolf-Kolping-Straße 10, 55116 Mainz, Tel: 06131/234032, E-Mail: kirchenmusik@bistum-mainz.de

am (MBN)

 

Polizeiakademie in St. Georgen (21.3.)

Thema: „Polizei und Islam – Chancen und Grenzen im polizeilichen Alltag“

Frankfurt/Main. Die Katholische Polizeiseelsorge im Lande Hessen veranstaltet am Mittwoch, 21. März, eine Polizeiakademie zum Thema „Polizei und Islam - Chancen und Grenzen im polizeilichen Alltag“. Hauptreferenten der Tagung in der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen in Frankfurt/Main sind Professor Tilmann Nagel und Dr. Hans-Peter Raddatz.

Hinweis: Katholische Polizeiseelsorge im Lande Hessen, Frankensteiner Straße 88, 64297 Darmstadt, Tel.: 06258/55399, E-Mail: hessen@polizeiseelsorge.org 

tob (MBN)

 

Personalie

Ehrendomkapitular Heinrich Bardong wird 90 Jahre alt (28.2.)

Langjähriger Pfarrer von St. Ludwig in Darmstadt / Seit über 66 Jahren Priester

Mainz/Heusenstamm. Der langjährige Pfarrer von St. Ludwig in Darmstadt und frühere Dekan des Dekanates Darmstadt, Ehrendomkapitular Pfarrer i.R. Heinrich Bardong, vollendet am Mittwoch, 28. Februar, sein 90. Lebensjahr. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, wird Bardong im Rahmen eines privaten Abendessens am Montag, 5. März, im Erbacher Hof in Mainz würdigen. Im Dezember 2005 hatte Bardong, der im Dezember 1940 durch Bischof Albert Stohr in Mainz zum Priester geweiht worden war, sein Eisernes Priesterjubiläum begehen können.

Heinrich Bardong wurde am 28. Februar 1917 in Worms geboren. Nach Priesterweihe, Kriegsteilnahme und Rückkehr aus amerikanischer Gefangenschaft wirkte er zunächst als Kaplan in Offenbach-St. Paul (1945 bis 1950) und Mainz-Liebfrauen (1950 bis 1955). Nach dreijähriger Leitung des St. Josephshauses für verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche in Klein-Zimmern leitete er von 1958 bis 1962 die Pfarrei St. Petrus Canisius in Mainz-Gonsenheim. Am 1. Juli 1962 wurde er Pfarrer von St. Ludwig in Darmstadt, wo er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1991 wirkte. Von 1972 bis 1987 war er Dekan des Dekanates Darmstadt.

Kardinal Hermann Volk ernannte Bardong 1977 zum Ehrendomkapitular. Für sein jahrelanges Wirken in Darmstadt wurde er 1991 durch den damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Für seine Verdienste um Darmstadt war Bardong 1977 mit der bronzenen Verdienstplakette der Stadt ausgezeichnet worden. 1986 wurde er mit der silbernen Verdienstplakette ausgezeichnet, der höchsten Auszeichnung, die die Stadt Darmstadt vergibt. Im Jahr 1991 würdigte der Deutsche Caritasverband Bardong mit dem Caritas-Ehrenkreuz in Gold. Er hatte 28 Jahre als Vorsitzender des Caritasverbandes Darmstadt gewirkt. Seit seinem Ruhestand lebt Bardong in Heusenstamm.

tob (MBN)

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