Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 21

31. Mai 2006

Saarbrücken, 27. Mai 2006: Die deutschen Priesteramtskandidaten waren zu ihrem zweiten Seminaristentag im Rahmen des Katholikentages nach Saarbrücken gekommen. (c) Bistum Mainz / Blum
Saarbrücken, 27. Mai 2006: Die deutschen Priesteramtskandidaten waren zu ihrem zweiten Seminaristentag im Rahmen des Katholikentages nach Saarbrücken gekommen.
Datum:
Mi. 31. Mai 2006
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder 129, Fax 06131/253-402.
E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

96. Deutscher Katholikentag in Saarbrücken

  • Bistumsstand war Publikumsmagnet 
  • Lehmann warnte vor Ökumene ohne theologischen Tiefgang 
  • Neymeyer feierte Jugendgottesdienst „GoSpecial“ 
  • Podium „Wie christlich kann Politik sein?“ 
  • Zweiter Deutscher Seminaristentag in Saarbrücken 
  • 700 Teilnehmer bei christlich-jüdischer Gemeinschaftsfeier 
  • Treffen der Kardinäle Lehmann und Husar 
  • Türk: Esoterik ist nicht mit christlichem Glauben vereinbar 
  • DJK-Gottesdienst mit Pfarrer Heeg 
  • Lehmann: Katholikentage haben sich positiv entwickelt 
  • Eröffnungsfeier auf dem Saarbrücker Schlossplatz

Berichte

  • Neues Glaubensportal auf den Internetseiten des Bistums Mainz 
  • Dr. Braun sprach über Albrecht von Brandenburg 
  • Ehrendoktorwürde für Pfarrer Weiher

Vorschau

  • Ökumenische Pfingstvesper in der Augustinerkirche (3.6.) 
  • Orgelkonzert im Mainzer Dom (4.6.) 
  • 25 Jahre Kirchenchor St. Franziskus in Mainz (4.-11.6.) 
  • St. Urbansfest in Gau-Heppenheim (5.6.) 
  • Gespräch über Ethik in der Wirtschaft (6.6.) 
  • Tag der Dienstgemeinschaft (7.6.) 
  • Ökumenischer Gottesdienst zur WM-Eröffnung (9.6.)

Personalien

  • Domkapitular em. Seuffert wird 80 (1.6.)

96. Deutscher Katholikentag in Saarbrücken

Publikumsmagnet in Halle 1

Stand des Bistums Mainz zieht viele Besucher des Katholikentages an

Saarbrücken. Der Stand des Bistums Mainz beim 96. Deutschen Katholikentag erweist sich als Publikumsmagnet. Kein anderer Stand in der Halle der Bistümer (Halle 1) kann seit Donnerstagmorgen mit dem Besucherinteresse bei den Mainzern mithalten. Schon kurze Zeit nach Öffnung der Messehalle um 10.00 Uhr hat sich auch am Freitag, 26. Mai, eine große Menschentraube um die zahlreichen Mitmach-Angebote am Bistumsstand gebildet. Ganz hoch im Kurs steht der Aktionsstand der Firma „Happy Hands“ aus Nürnberg, an dem die Besucher ihre Hände in verschiedenfarbigem Wachs verewigen können. Auch das Gratulationsbuch für Kardinal Karl Lehmann, das bei den Feierlichkeiten zu seinem 70. Geburtstag in Mainz auslag, wird von den Besuchern des Katholikentages rege genutzt. Organisiert hat den Stand die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit im Bischöflichen Ordinariat Mainz unter Leitung von Thomas Klumb und Susanne Metzger-Rehn.

Für einen Euro können die Besucher am Bistumsstand einen Wachsabdruck ihrer eigenen Hand anfertigen. Dabei wird die zuvor gekühlte Hand mehrmals in einen Topf mit flüssigem Wachs getaucht und anschließend nochmals gekühlt, bevor ein Mitarbeiter der Firma „Happy Hands“ den Wachsabdruck von der Hand löst. Vor allem Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene nutzen die Möglichkeit, ihre Hände bei dem vollkommen schmerzfreien Verfahren zu verewigen. Einen ähnlich großen Publikumserfolg hatte die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit bereits auf den vergangenen Katholikentagen und dem Ökumenischen Kirchentag in Berlin erzielt, als sich das Bistum mit einer Druckwerkstatt präsentierte, an dem die Besucher einen Segensspruch auf ein vorher individuell gestaltetes Blatt Papier drucken konnten.

Gut angenommen werden auch die beiden Interaktions-Container, an denen die Grunddienste der Kirche mit allen Sinnen wahrgenommen werden konnten. Die Besucher können dort unter anderem Weihrauch riechen, die betenden Hände von Albrecht Dürer ertasten und sich Glockengeläut anhören.

Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr hat bei seinem Besuch am Vormittag zahlreiche Autogramme gegeben und Gespräche mit Besuchern geführt. Am Nachmittag war Weihbischof Dr. Werner Guballa am Stand zu Gast. Auch der SPD-Vorsitzende und Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Kurt Beck, hatte bei seinem Rundgang über den Katholikentag am Freitag einen Abstecher zum Mainzer Bistumsstand gemacht. Am Samstag hat Generalvikar Dietmar Giebelmann den Bistumsstand besucht, der während des Katholikentags von insgesamt zwölf hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bischöflichen Ordinariates betreut wird.

tob (MBN)

 

Zu Ökumenischer Gewissenserforschung aufgerufen

Lehmann: Thema Christwerden und Taufe „sträflich vernachlässigt“

Saarbrücken. Der Bischof von Mainz und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, hat vor einer Ökumene „ohne theologischen Tiefgang“ gewarnt. Bei dem Katholikentags-Podium „Zur Zukunft der Ökumene im 21. Jahrhundert“ in der Ludwigskirche in Saarbrücken am Donnerstag, 25. Mai, bemängelte er, dass die Ergebnisse der Ökumenischen Theologie und der Ökumenischen Gesprächskreise zu wenig beachtet würden. Vor diesem Hintergrund rief Kardinal Lehmann zu einer ökumenischen Gewissenserforschung auf.

Es gelte, bestimmte Themen endlich intensiver anzugehen. Dazu gehörten beispielsweise „Kirche und Kirchesein“, damit zusammenhängend die Ämter und die Sakramente, das Verhältnis von Offenbarung bzw. Kirche und Recht, insbesondere Kirche und Rechtfertigung. Als außerordentlich dringendes Thema, „das wir gemeinsam sträflich vernachlässigen“, stellte er „das Christwerden durch Glauben und vor allem Taufe“ heraus.

„Der erste große Aufbruch scheint sich erschöpft zu haben“, stellte Lehmann fest. Das Verhältnis der Kirchen zueinander erscheine trotz einiger Rückschläge in grundlegenden Fragen als entschärft. Aber die noch bestehenden schwerwiegenden Differenzen würden als störend und lästig eher zurückgestellt. Lehmann bekräftigte, dass die Kirchen mehr Gemeinsames verbinde als Trennendes hindere. Dennoch gebe es bei allen Erfolgen noch bestehende Hindernisse. Dabei handele es sich hauptsächlich um drei Brennpunkte: „Das Fehlen vollwertiger gemeinsamer Gottesdienste an Sonn- und Feiertagen, die uneingeschränkt anerkannt werden, die kirchliche Anerkennung und seelsorgliche Begleitung konfessionsverschiedener Ehen und das Warten auf eine gegenseitige Einladung und Anerkennung im Blick auf das Herrenmahl.“ Die Tragik der Kirchenspaltung erweise sich am stärksten in den konfessionsverschiedenen Ehen und Familien. Deshalb müsse dies ein wichtiger Motor des ökumenischen Einsatzes bleiben. Es gehöre zur Glaubwürdigkeit der ökumenischen Arbeit, dass man sich ihres Wegcharakters bewusst sein müsse, betonte der Kardinal. Ökumene brauche einen langen Atem, sonst könne es geschehen, „dass Resignation und Revolte sehr dicht beieinander wohnten“, mahnte er. Zum Einheitsgebot des Herrn gebe es keine Alternative.

Im Einführungsreferat aus evangelischer Sicht bekräftigte der evangelisch-lutherische Landesbischof Dr. Friedhelm Weber, Braunschweig, dass das gemeinsame Glaubensfundament bedeutender sei als „das, was uns trennt“. Nicht das gemeinsame, sondern das getrennte Handeln müsse begründet werden, erklärte der Theologe. Weber nannte eine Reihe von „Problemlagen, die uns gegenwärtig belasten“, unter anderem die Ablehnung der eucharistischen Gastbereitschaft, den Ausstieg der EKD aus der Einheitsübersetzung der Bibel sowie Differenzen im Blick auf Sonntagsgottesdienste, konfessionsverschiedene Ehen, Ordiniertes Amt und Autorität in der Kirche.

Auf das Gewicht der Ökumene an der Basis verwies Susanne Bühl, Würzburg, die dem ZdK-Hauptausschuss und der Gemeinschaft Sant` Egidio angehört. „Jeder hat die Berufung, sich für die Ökumene einzusetzen“, betonte sie. Die Münsteraner Professorin für Dogmatik und Ökumenische Theologie, Dorothea Sattler, erklärte, in der ökumenischen Bildung müssten die Lehrerinnen und Lehrer als wichtige Multiplikatoren besonders beachtet werden. Für die Ge-staltung der Ökumene in der Zukunft sei die Erinnerung an das Erreichte notwendig. Die Zukunftsgestaltung der Ökumene brauche darüber hinaus auch Zeichenhandlungen. So erhoffe sie von Papst Benedikt XVI. ein Mut machendes Zeichen, beispielsweise im Hinblick auf die Frage, wer Kirche ist, zur Ämterfrage oder zum Abendmahl.

Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, Düsseldorf, rief ebenfalls dazu auf, die konfessionsverbindenden Ehen nicht allein zu lassen. Sorgen mache er sich auch um die ökumenischen Kenntnisse des theologischen Nachwuchses. Er verwies auf den bevorstehenden Evangelischen Kirchentag in Köln, bei dem das kirchliche Profil, aber auch die Ökumene lebendig und kräftig zum Ausdruck kommen sollten. Besonders wichtig sei ihm das Thema „Taufe als Band der Einheit“.

Einig waren sich die Gesprächsteilnehmer darin, dass die von der Charta Oecumenica geforderte stärkere Verbindlichkeit in der Zusammenarbeit schrittweise stärker zum Tragen komme. Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) habe die notwendige Verbindlichkeit jetzt erneut bekräftigt, berichtete Sattler. Schneider plädierte für entsprechende Verträge auf örtlicher Ebene.

Sk (MBN)

 

„GoSpecial“ begeisterte Jugendliche

Katholikentags-Gottesdienst mit Weihbischof Neymeyr für Kirchendistanzierte

Saarbrücken. „Wir wollen mit Ihnen Gottes Liebe feiern und Ihnen zugleich ein Gottesdienstmodell vorstellen, das inzwischen bundesweit in vielen Gemeinden gefeiert wird“, kündigte Fabian Vogt den Gottesdienst „GoSpecial“ am Samstag, 27. Mai, in der Kirche St. Albert in Saarbrücken-Rodenhof an. Nicht viele der über 400 Jugendlichen und jungen Erwachsenen hatten eine konkrete Vorstellung von dem, was das von einer Vorbereitungsgruppe der Andreasgemeinde in Niederhöchstadt konzipierte Katholikentags-„GoSpecial“ sein würde. Stehende Ovationen und langanhaltendes rhythmisches Klatschen nach eineinhalbstündigem Gottesdienst zeigten, wie sehr diese Gottesdienstform die Sprache der Jugendlichen, auch der Kirchendistanzierten, getroffen hat.

Die Frage nach Gottes Gerechtigkeit zog sich wie ein roter Faden durch alle nichtalltäglichen Gottesdienstelemente: Kurzfilm, Theaterstück, Talkrunde, Interview und Kreuzverhör. Die jungen Leute wurden eingeladen, per SMS Fragen an die Mitwirkenden zu richten, unter anderen Weihbischof Jörg Michael Peters (Trier), der Mainzer Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr (Mainz), der evangelische Pfarrer Dr. Klaus Douglass aus Eschborn und Bruder Paulus Terwitte vom Kapuzinerkloster in Dieburg. Die Weihbischöfe erklärten nach Abschluss des „GoSpecial“, das mit Fürbitten, Vater unser und Segen endete, spontan: Das war mehr als ein reines Event, vielmehr ein wirklicher und ansprechender Gottesdienst.

aw (MBN)

 

„Wie christlich kann Politik sein?“

Lehmann: In allen Parteien hat sich in den letzten Jahren ein Wandel vollzogen

Saarbrücken. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, hat Kritik an Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen zurückgewiesen. Beim Katholikentagspodium „So wahr mir Gott helfe. Wie christlich kann Politik heute sein?“ am Samstag, 27. Mai, auf dem Saarbrücker Messegelände nahm Lehmann Bezug auf die Auftaktveranstaltung zum Bündnis für Erziehung, wozu die Ministerin in einem ersten Schritt nur die beiden großen Kirchen eingeladen hatte. „Was dazu geäußert wurde, hat mich geärgert“, bekannte der Kardinal, und nannte als Beispiel den Vorwurf von Bündnis 90/Die Grünen, die Union wolle „das christliche Erziehungsdogma installieren“. Es sei zwar nicht besonders geschickt gewesen, zum Start nur die Kirchen einzuladen, räumte er ein, aber so hart und polemisch hätte man nicht reagieren müssen. Dies sei eine Frage des politischen Stils. Es sei ohnehin geplant gewesen, auch weitere Träger einzubeziehen. Lehmann verwies darauf, dass es zum Bereich Erziehung besonders viele Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft gibt und betonte: „Da haben wir mitzureden.“

In dem Podium, das vom Katholischen Medienverband mitveranstaltet wurde, kamen Vertreter der politischen Parteien und der Kirchenpresse zu Wort. Lehmann problematisierte in seinem ersten Wortbeitrag den häufig gebrauchten Begriff der „christlichen Werte“. Es handele sich dabei um allgemein verbindliche humane Werte, „die ich unter Umständen christlich anspitzen kann“. An erste Stelle seien dabei die Menschenwürde und die Menschenrechte zu nennen.

Die Kirchenbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion, Kerstin Griese, der kirchenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Hans-Michael Goldmann und der kirchenpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Josef Winkler, legten in unterschiedlichen Akzentsetzungen dar, dass für sie der christliche Glaube „Wertehintergrund“ und „Wertefundament“ sei. Lehmann merkte dazu an, dass es diesbezüglich in allen Parteien in den letzten Jahren eine positive Entwicklung gegeben habe. Im Übrigen definierten die Parteien selbst, welche Nähe sie zu den Kirchen haben. Griese bekannte: „Ich komme aus der evangelischen Jugendarbeit.“ Keine Partei könne für sich in Anspruch nehmen, die einzig christliche zu sein. Christliche Werte seien ein „Kompass für unsere Entscheidungen“. Winkler betonte, dass für ihn der Umgang mit Ausländern und Migranten sowie die Eine Welt-Politik besonders wichtig seien. Nachdrücklich lobte er jüngere Äußerungen der Deutschen Bischofskonferenz zum Strafvollzug und zur Ausländerpolitik.

Bernhard Remmers, Chefredakteur der Verlagsgruppe Bistumspresse in Osnabrück, stellte fest, dass bei einem Teil der Leserschaft ein Desinteresse an Politik festzustellen sei. Dies entlasse die Redaktion jedoch nicht aus der Pflicht, sich damit zu befassen. „Als Kirchenzeitung arbeiten wir daran, dass die Sensibilität für die Politik erhalten bleibt“, trotz vieler Enttäuschungen über die Politik und der Abwendung von ihr. Einig waren sich die Teilnehmer des Podiums, dass es auch aus christlicher Sicht unterschiedliche Wege zu politischen Problemlösungen gibt. Lehmann fasste dies in die Worte: „Niemand ist befugt, in der Politik einen Lösungsweg als den einzig christlichen zu bezeichnen. Auch unter Christen sind verschiedene Optionen möglich.“

Sk (MBN)

 

„Ihr sollt meine Zeugen sein“

Über 500 Teilnehmer beim zweiten Deutschen Seminaristentag in Saarbrücken

Saarbrücken. „Ich danke Euch, dass Ihr den Mut habt, in dieser Zeit den priesterlichen Dienst zu erfüllen. Das Priesteramt ist auch heute eine reale Möglichkeit den Weg Jesu zu gehen.“ Das sagte der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, am Samstag, 27. Mai, in seiner Predigt vor rund 500 Priesteramtskandidaten in Saarbrücken-St. Pius. Lehmann feierte zusammen mit Kardinal Jean-Marie Lustiger (Paris) eine Eucharistiefeier im Rahmen des zweiten Deutschen Seminaristentages, der von Freitag, 26. Mai, bis Samstag, 27. Mai, im Rahmen des Katholikentages stattfand. Der Seminaristentag stand unter der Überschrift „In Heiligkeit und Gerechtigkeit - Priester werden vor Gottes Angesicht“. Der Mainzer Subregens Martin Berker war mit 13 Seminaristen aus dem Mainzer Priesterseminar nach Saarbrücken gekommen.

Das Wort Jesu „Ihr sollt meine Zeugen sein“ sei Ursprung des priesterlichen Dienstes, sagte Kardinal Lehmann. Es sei wichtig, sich dieses Wort besonders in der Zeit auf Pfingsten hin, als der Geburtsstunde der Kirche, immer wieder neu zu vergegenwärtigen. Jesus habe seine Jünger aufgefordert, „in Freiheit sein Evangelium in der Welt zu verkünden“. Im priesterlichen Dienst gehe es nicht zuerst um eine bestimmte Funktion, sagte Lehmann. „Jeder Mensch ist bei seinem Namen gerufen und wenn er Ja sagt, dann will er Zeuge der Botschaft des Herrn sein, in Wort und Sakrament.“

Lehmann verwies darauf, dass die Jünger Jesu verschiedene Temperamente hatten und aus unterschiedlichen Kulturkreisen stammten. „Das ist ein Hinweis an uns, dass wir verschieden sein dürfen, wenn wir unseren Dienst ohne Abstriche tun.“ Weiter sagte Lehmann: „Wenn wir auf Maria schauen, die Jesus am nächsten war, dann können wir nicht fehlgeleitet werden, dann kommen wir über sie immer zu Jesus.“ Lehmann erinnerte daran, „dass wir als Priester dann am glücklichsten sind, wenn wir alles für Jesus geben“. Er wünschte den Priesteramtskandidaten und allen Priestern, „dass wir immer Freude an unserer Aufgabe haben“.

In einem Grußwort zum Seminaristentag hatte Papst Benedikt XVI. den versammelten Seminaristen seinen Apostolischen Segen erteilt. Wörtlich heißt es in dem von Staatssekretär Kardinal Angelo Sodano unterzeichneten Schreiben: „Die Heiligkeit eines jeden Seminaristen und Priesters gründet in der innigen Freundschaft mit Jesus Christus und in der totalen Bereitschaft, seinen Willen tiefer zu verstehen und treu zu befolgen. Unerlässlich ist es daher, Christus zu suchen, zu entdecken und ihn persönlich zu erfahren - im Seminar und im Studium, das ganze Leben hindurch.“

Der Seminaristentag hatte am Freitag, 26. Mai, mit einem Gebet um Priesterberufe in St. Pius begonnen, dem Bischof Felix Genn aus Essen vorstand. Nach der Eucharistiefeier fand im Rahmen des Katholikentages ein Podium zum Thema des Seminaristentages statt. Teilnehmer waren Kardinal Jean-Marie Lustiger aus Paris, Bischof Kurt Koch aus Basel und Landtagspräsident Hans Ley aus Saarbrücken. Die Veranstaltung wurde von Stephan Kulle vom ZDF moderiert. Mainz war im Mai 2003 Gastgeber des ersten Deutschen Seminaristentages gewesen, zu dem rund 750 Seminaristen gekommen waren.

tob (MBN)

 

Christlich-jüdische Gemeinschaftsfeier mit Lehmann

Brandt lobt Treffen von Kardinal Kasper mit Rabbinern in Berlin

Saarbrücken. Aus katholischer wie aus jüdischer Sicht hatte die christlich-jüdische Gemeinschaftsfeier beim Katholikentag einen sehr hohen Stellenwert. Dem entsprach auch die Mitfeier von mehr als 700 Teilnehmern am Donnerstagabend, 25. Mai, in der Congresshalle in Saarbücken. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, der - wie schon bei früheren Katholikentagen - zusammen mit Rabbiner Dr. Henry G. Brandt, Augsburg, die liturgische Leitung übernommen hatte, erklärte, solche Veranstaltungen, die seit Jahrzehnten Katholikentage und Evangelische Kirchentage prägten, dürften auch künftig nicht fehlen.

Brandt betonte, solche Gemeinschaftsfeiern seien ein neuer Anfang im Verhältnis von Christen und Juden. In den vergangenen Monaten sei etwas geschehen, was diese Richtung bekräftige. Der Präsident des römischen Einheitssekretariats, Kardinal Walter Kasper, sei speziell nach Deutschland gekommen, um sich in Berlin mit orthodoxen und nichtorthodoxen Rabbinern zu treffen. Der Bischof von Berlin, Kardinal Georg Sterzinsky, und der Ratsvorsitzende der EKD, Bischof Wolfgang Huber, sowie weitere kirchliche Würdenträger seien dabei gewesen. Ein solches Treffen wäre auch vor der Nazi-Zeit so nicht denkbar gewesen, stellte er fest. Das Motto des Katholikentages könnte nicht besser sein, um gemeinsame Anliegen zu wecken. Es gehe um Gerechtigkeit für Menschen in der ganzen Welt. Wie die Liebe sei die Gerechtigkeit nicht teilbar.

Wenn die Menschen in Harmonie mit der Schöpfung lebten, brauche es keine Kriege, erklärte der Rabbiner. Gott für die Gewalttaten der Menschen, beispielsweise in Auschwitz, verantwortlich zu machen, sei in seinen Augen Blasphemie. Gott stelle die Menschen vor die Entscheidung, Verantwortung zu übernehmen und fordere: „Wählet das Leben.“ Er habe die Bilder von Dafour mit Hungernden und Sterbenden vor Augen. Da bedränge ihn die Frage, ob es nicht gefordert sei, zu den Waffen zu greifen, um den Wehrlosen, vor allem den Frauen und Kindern zu helfen. Die Feier, die musikalisch von der Kantorin Avitall Gerstetter, Berlin, gestaltet wurde, schloss mit einem gemeinsamen Segenswort in deutscher und in hebräischer Sprache.

Sk (MBN)

 

Treffen von Kardinal Lehmann und Kardinal Husar

Oberhaupt der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche zu Besuch in Deutschland

Saarbrücken. Am Rande des 96. Deutschen Katholikentages fand am Samstagabend, 27. Mai, eine offizielle Begegnung zwischen Kardinal Lubomyr Husar, Großerzbischof von Kiew und Halyc und Oberhaupt der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche, und dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz und Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, statt. Bei der Begegnung wurden Chancen und Probleme der Ökumene in der Ukraine, sowie die dortigen politischen Entwicklungen erörtert. Kardinal Husar und die Griechisch-Katholische Kirche in der Ukraine hatten sich nachdrücklich für die „orangene Revolution“ im Jahr 2004 engagiert.

Zu dem Treffen im Hotel La Residence in Saarbrücken wurde Kardinal Husar unter anderen von Bischof Petro Kryk, Apostolischer Exarch für katholische Ukrainer des byzantinischen Ritus in Deutschland und Skandinavien, begleitet. Die Deutsche Bischofskonferenz wurde außerdem durch Bischof Dr. Gerhard Feige (Magdeburg), Mitglied der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz, und Pater Dr. Hans Langendörfer, Sekretär der Bischofskonferenz, vertreten.

Kardinal Husar hält sich von Freitag, 26. Mai, bis Donnerstag, 1. Juni, in Deutschland auf. Im Mittelpunkt der Reise steht die Übergabe von Reliquien des Seligen Petro Werhun an dessen Wirkungsstätten in Deutschland. Petro Werhun war seit 1927 in der Ukrainer-Seelsorge in Deutschland tätig, ab 1940 als deren Administrator. Während des Zweiten Weltkrieges und in der Zeit danach galt seine menschliche und priesterliche Sorge darüber hinaus allen in Deutschland lebenden Fremden. Im Juni 1945 verhaftet, wurde er in die Sowjetunion deportiert und zu langjähriger Zwangsarbeit verurteilt. Er starb im Februar 1957 als „Bekenner“ in Sibirien. Bei seiner Pastoralvisite im Juni 2001 in der Ukraine hatte Papst Johannes Paul II. Petro Werhun selig gesprochen. Er wird als Brückenbauer zwischen Ost und West, vor allem zwischen Ukrainern und Deutschen verehrt.

Auf dem Katholikentag in Saarbrücken hat Kardinal Husar eine Liturgie im byzantinisch-slawischen Ritus der katholischen Ukrainer gefeiert. Weitere Stationen seiner Reise werden Berlin und München sein. In Berlin stehen neben einem Gottesdienst in der St. Hedwigs-Kathedrale und einem Empfang in der Apostolischen Nuntiatur außerdem ein Besuch im Bundespräsidialamt und im Bundeskanzleramt auf dem Programm. In München wird Kardinal Husar unter anderen vom Erzbischof von München und Freising, Kardinal Friedrich Wetter, in der Bayerischen Staatskanzlei und im Generalkonsulat der Ukraine empfangen.

tob (MBN)

 

Wieviel Esoterik verträgt der christliche Glaube?

Weltanschauungsbeauftragte plädieren für klare Unterscheidung der Geister

Saarbrücken. Der Beauftragte für Sekten- und Weltanschauungsfragen im Bistum Mainz, Dr. Eckhard Türk, hat bei einem Podium auf dem Katholikentag in Saarbrücken Beurteilungskriterien für die Esoterik aus christlicher Sicht vorgestellt. Wörtlich sagt er: „Ich halte die Esoterik nicht mit dem christlichen Glauben vereinbar.“ Pfarrer Dr. Matthias Pöhlmann von der Zentralstelle für Weltanschauungsfragen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Berlin hatte bei dem Podium „Wieviel Esoterik verträgt der christliche Glaube?“ über das breite Spektrum esoterischer Vorstellungen und Praktiken informiert. Das Podium fand am Freitag, 26. Mai, im Haus der Deutschen Steinkohle AG Saar statt. Moderiert wurde die Veranstaltung von dem Trierer Diözesan-Referenten für Weltanschauungsfragen, Matthias Neff.

Türk hob hervor, dass es ihm nicht nur darum gehe, esoterische Phänomene vorzustellen, sondern sie auch zu beurteilen und zu bewerten. Dies sei erforderlich, weil die Esoterik selbst den Anspruch erhebe, die bessere Weltanschauung und Religion, insbesondere gegenüber dem Christentum zu sein. Sie benutze sogar Begriffe und Inhalte christlichen Glaubens und deute sie um. Menschen wollten wissen, ob sie dem Heilsangebot der Esoterik trauen könnten. Die Kirchen haben, wie Türk unterstrich, selbst ein hohes Interesse daran, die Glaubwürdigkeit von Heilsangeboten zu beurteilen, „also zwischen Religion und Pseudoreligion zu unterscheiden - was auch die übrigen Hochreligionen wie Judentum, Islam, Buddhismus und Hinduismus für sich beanspruchen“. Eine solche Beurteilung und „Unterscheidung der Geister“ aus christlicher Sicht geschehe also nicht aus Intoleranz oder fehlender Bereitschaft zum Dialog, sondern aus Sorge um den Menschen und aus Interesse an Wahrheit und wahrer Religion.

In der Esoterik gehe es oft um mehr als um Wellness und Heilung körperlicher Beschwerden. Als markantes Beispiel führte Türk die Methode „Alta Major“ an, bei der die Krümmung des Rückens begradigt wird, und die gerade Haltung als „Auferstehung“ interpretiert wird, um „aus der Kreuzigung herauszukommen“. Im postmodernen Bewusstsein könne es Wahrheit nur im Plural geben, erläuterte Türk. Demzufolge seien Religionen und Weltanschauungen gleichwertige Sinnsysteme, mit denen jeder nach seiner Façon selig werde. Diese Auffassung zahle jedoch einen hohen Preis: Religionen und religiöse Ansprüche könnten nur noch beschrieben und nicht mehr beurteilt werden. Aus dieser Sicht müsse man Religion und Pseudoreligion, Glaube und Aberglaube, Wahrheit und Unwahrheit, Heil und Unheil gleichwertig nebeneinander stehen lassen. „Hauptsache, es ist irgendwie ein Sinnsystem, das mit seinen Mythen, Ritualen und Symbolen Identitätsfunktion für die jeweilige Anhängerschaft übernimmt.“

Ein solches Verständnis sei schon in den Ursprüngen des jüdisch-christlichen Glaubens kritisiert worden, betonte Türk. Er wies auf ein Dokument zum Thema des Podiums hin, das unter dem Titel „Jesus Christus - Spender lebendigen Wassers. Überlegungen zu New Age aus christlicher Sicht“ 2003 vom Päpstlichen Rat für den Interreligiösen Dialog veröffentlicht wurde. Der Text verdeutliche, dass die Esoterik (in den 1980er Jahren als New Age bezeichnet) die menschliche Person mit Hilfe einer Vielzahl von spirituellen Techniken mit teils therapeutischem Charakter zu vervollkommnen und letztlich zu vergöttlichen versuche. Diese Auffassung stehe im Gegensatz zur christlichen Botschaft, die dem Menschen eine unüberbietbare Gemeinschaft mit Gott verkünde.

Wiederkehr des Religiösen

In einer Analyse der gegenwärtigen gesellschaftlichen Situation zeigte Pöhlmann auf, dass einerseits ein Verschwinden der Religiosität mit ständig fortschreitender Säkularisierung festzustellen sei, andererseits aber auch eine Wiederkehr des Religiösen. Diese Re-Spiritualisierung, gekoppelt mit dem Prozess der Individualisierung, kennzeichne auch die Esoterik-Szene, erklärte er. Der Esoterik (vom griechischen „esoterikos“ - nach innen gewandt) sei bei allen unterschiedlichen Ausprägungen die Überzeugung gemeinsam, dass der Kosmos von Energie durchzogen und erfüllt sei. Der Einzelne versuche diese Energie für sich fruchtbar zu machen. Heilung werde durch die Aufnahme von kosmischer Energie erwartet.

Als Beispiele für esoterische Lehren und Praxis nannte der Referent unter anderen die Theosophie, die Anthroposophie, die Rosenkreuzer, Bachblütentherapie, Raiki-Energieübertragung sowie Kontakte zu aufgestiegenen Meistern oder Engeln. In der Esoterik gehe es darum, zu immer höheren Erkenntnisstufen zu gelangen, die sich nur „Eingeweihten“ erschließen. Insgesamt, betonte Pöhlmann, sei die Esoterik-Szene völlig unorganisiert und nicht klar zu definieren, was dazu gehört und was nicht. Die Zugangsbedingungen seien offen für jedermann. Es gebe kein gemeinsames Credo.

Im Anschluss an die beiden Vorträge ergab sich eine sehr lebhafte, teilweise emotionale Diskussion. Ein Teil des Publikums hätte sich eine positivere Darstellung der Esoterik gewünscht, die für viele Menschen wirkliche Lebenshilfe sei. Ein anderer Teil war den Referenten dankbar für die Informationen und die klare Unterscheidung der Geister. Pöhlmann und Türk betonten, dass es ihnen um eine ernsthafte Auseinandersetzung ging und klare Positionen, nicht darum, Anhänger der Esoterik abzuwerten.

Sk (MBN)

 

„Sport und Glaube - Welt umspannend“

Gottesdienst mit Pfarrer Dietmar Heeg beim Katholikentag

Saarbrücken. „Sport und Glaube gehören zusammen“, sagte Pfarrer Dietmar Heeg, Viernheim, am Freitag, 26. Mai, in Saarbrücken-St. Paulus, bei einer Eucharistiefeier des katholischen Sportverbandes DJK im Rahmen des Katholikentages. „Wir DJKler gehören zum großen Fanclub Jesu Christi, der sich Kirche nennt.“ Den über 500.000 Mitgliedern sollte es gelingen, ein Wir-Gefühl als Sportverband in der Kirche zu entwickeln, sagte Heeg. Er ist geistlicher Beirat des DJK-Diözesanverbandes Mainz und stellvertretender geistlicher Bundesbeirat des Verbandes.

Heeg wünschte den Teilnehmern, dass sie das Gemeinschaftsgefühl vom Katholikentag in Saarbrücken mit in ihre Gemeinden nehmen. Dann komme man über manche Enttäuschung auch im Alltag der Kirche hinweg. Abschließend sagte Heeg: „Sportler gewinnen nur Medaillen, sportliche Christen gewinnen das Leben.“ Nach dem Gottesdienst fand trotz strömenden Regens ein Solidaritätslauf als Zeichen für soziale Gerechtigkeit statt. Die Spenden der rund 60 Läufer kamen einem Hilfsprojekt in Sambia zugute.

tob (MBN)

 

Lehmann: Katholikentage haben sich positiv entwickelt

Abschlusspressekonferenz des 96. Deutschen Katholikentages

Saarbrücken. „Ich bin mit der Entwicklung der Katholikentage sehr glücklich.“ Das sagte Kardinal Karl Lehmann, Bischof von Mainz und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, am Samstag, 27. Mai, bei der Abschluss-Pressekonferenz des 96. Deutschen Katholikentages in der Congresshalle in Saarbrücken. Nach dem ersten Ökumenischen Kirchentag 2003 in Berlin hätten die Katholikentage und die Evangelischen Kirchentage deutlich an ökumenischem Profil gewonnen. Positiv überrascht gewesen sei er davon, dass sich die Teilnehmer in Saarbrücken von dem schlechten Wetter nicht hätten entmutigen lassen, sagte Lehmann.

Meyer: „Besonders gut gelungen“

Dem Katholikentag in Saarbrücken sei es „besonders gut gelungen“, ein politisches Ereignis zu sein, sagte Professor Hans Joachim Meyer, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK). „Wir haben die öffentliche Sensibilität für Gerechtigkeit als gesellschaftliche Aufgabe und als gesellschaftliches Anliegen deutlich erhöht.“ Von großer Bedeutung sei die aktive Mitwirkung namhafter Politiker aus Deutschland und Europa gewesen. Unter anderen hatten Bundespräsident Horst Köhler, Bundeskanzlerin Angela Merkel und der amtierende EU-Ratspräsident, der österreichische Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, an Veranstaltungen des Katholikentages teilgenommen.

Marx: Katholikentage sind unverzichtbar

„Ich bin froh, dass dieser Katholikentag das Leitthema Gerechtigkeit durchgängig aufgenommen hat und das auch so in den Medien und der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde“, sagte Dr. Reinhard Marx, Bischof der gastgebenden Diözese Trier. Und weiter: „Ich hoffe, dass von diesem Katholikentag ein Signal in die Kirche hinein ausgeht zur Erneuerung der katholischen Soziallehre.“ Die Tage in Saarbrücken hätten außerdem gezeigt, „wie unverzichtbar die Katholikentage als Begegnungsforum für uns sind“.

tob (MBN)

 

„Gerechtigkeit vor Gottes Angesicht“

Eröffnung des 96. Deutschen Katholikentages in Saarbrücken

Saarbrücken. Mit einer Eröffnungsfeier auf dem Saarbrücker Schlossplatz ist am Mittwochabend, 25. Mai, der 96. Deutsche Katholikentag eröffnet worden, der unter dem Leitwort „Gerechtigkeit vor Gottes Angesicht“ steht. „Der christliche Glaube ist eine öffentliche Angelegenheit. Darum wollen und müssen wir den Glauben an Jesus Christus vor unseren Mitmenschen öffentlich bezeugen und seine Frohe Botschaft weitergeben - an die nächste Generation und an jeden, der auf der Suche nach dem Sinn seines Lebens ist“, sagte Professor Hans Joachim Meyer, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), bei der Eröffnungsfeier. Das Treffen endet am Sonntag, 28. Mai, mit einem Gottesdienst im Saarbrücker Ludwigsparkstadion. Veranstaltet wird der Katholikentag vom ZdK und dem gastgebenden Bistum Trier.

Meyer forderte „einen neuen Entwurf von Gerechtigkeit“. Wörtlich sagte er: „Mit Entschiedenheit bestehen wir darauf, dass es in der Verantwortung der Menschen liegt, die Gesellschaft zu gestalten. Darum kann die Gestaltung der Gesellschaft nicht dem blinden Wirken des Wettbewerbs überlassen werden. Zugleich wissen wir, dass wir Gerechtigkeit nur dann erreichen können, wenn wir uns auf die Wirklichkeit einlassen. Wir müssen die Wirklichkeit kennen wollen, um zielgerichtet handeln zu können. Als Christen wissen wir aber auch, dass alles menschliche Mühen und Streben Stückwerk bleibt.“

Der Bischof der gastgebenden Diözese Trier, Reinhard Marx, betonte die ökumenische Dimension des Katholikentags in Saarbrücken. „Ohne Wenn und Aber“ werde das Treffen an dieser Ausrichtung festhalten. Das Thema „Gerechtigkeit vor Gottes Angesicht“ bezeichnete er als Herausforderung für alle Christen. Die Gesellschaft erwarte Antworten auf drängende Probleme. Deshalb seien deutliche Signale notwendig. Mit den Christen könne und müsse man rechnen, betonte Marx. Das soziale Engagement gehöre zum Grundauftrag der Kirche und die katholische Soziallehre werde auch in Zukunft wichtig bleiben.

Grußwort von Papst Benedikt XVI.

Vor allem das lebendige Bekenntnis der Christen sei heute notwendig, schreibt Papst Benedikt XVI. in einem Grußwort, das bei der Eröffnung vom Apostolischen Nuntius in Deutschland, Erzbischof Erwin Josef Ender, verlesen wurde. „Informiert Euch, sprecht und feiert miteinander, vor allem aber vertieft Euren Glauben, reinigt Euer Herz, fasst Mut zum Bekenntnis, öffnet Eure Hände“, gab der Papst den Teilnehmern mit auf den Weg. Gleichzeitig mahnte er die Einheit der Laien mit Papst und Bischöfen an: „Das Zeugnis der Kirche ist nur glaubwürdig, wenn das Zeugnis der Laien in Einheit mit dem Papst und den Bischöfen erfolgt. Das schließt vom Geist bewegte lebendige Vielfalt ein, die aber nur dann wahrhaft lebendig bleibt, wenn sie nicht in Beliebigkeit zerrinnt. Nach innen wie nach außen muss deutlich werden: Die Kirche ist ein gestalteter Ort der Wirklichkeit und Gegenwart Gottes unter den Menschen.“

Benedikt XVI. warnte vor einer „Kultur des Todes“: „Die ‚Zivilisation der Liebe’ muss sich heute vor allem gegen eine ‚Kultur des Todes’ behaupten. Sie begegnet uns in den verschiedenen Formen der Entwürdigung des Menschen durch biomedizinische Instrumentalisierung vom Zeitpunkt der Entstehung des Lebens an, sie begegnet uns in der zunehmenden Gleichgültigkeit gegenüber Abtreibungen, in der Verletzung der Würde der Frau und der Kinder; sie begegnet uns in der Kaltherzigkeit gegenüber dem schreienden Unrecht der Armut im eigenen Land und in vielen Regionen der Welt.“ In all diesen Feldern seien die Laien aufgefordert, die christliche Botschaft wirksam und hörbar zu machen.

Rund 800 Dauerteilnehmer aus dem Bistum Mainz

Insgesamt haben sich 26.153 Dauerteilnehmer zu dem Treffen angemeldet. Die Veranstalter rechnen mit einer Gesamtteilnehmerzahl von 40.000 Besuchern. Mit rund 23 Prozent sind Jugendliche bis 18 Jahren am stärksten vertreten. Rund 22 Prozent der Dauergäste sind zwischen 50 und 65 Jahren. Etwa 91 Prozent der Teilnehmer sind katholisch, acht Prozent evangelisch. Aus dem Bistum Mainz kommen rund 800 Dauergäste. Die meisten Teilnehmer stellt das Bistum Trier mit rund 8.200. Die Kosten des Katholikentages werden von den Veranstaltern auf 6,7 Millionen Euro beziffert.

tob (MBN) 

 

Berichte

Schermuly: Den Nutzer „emotional“ ansprechen

Seit kurzem gibt es auf den Internetseiten des Bistums Mainz ein Glaubensportal

Mainz. Viel Zuspruch hat das neue Glaubensportal auf den Internetseiten des Bistums Mainz, das am 21. Mai im Rahmen des Bistumsfestes von Kardinal Karl Lehmann freigeschaltet wurde, gefunden. „Nach der Erstpräsentation hatten wir 3.000 Seitenaufrufe und das Interesse ist auch weiterhin hoch“, sagt die Internetbeauftragte des Bistums Mainz, Anette Schermuly. Mit dem Portal „Glaube - Theologie - Seelsorge“ solle das Einzigartige der christlichen Botschaft sichtbar gemacht werden: „Wir wollen mit unserem Internetangebot nicht nur über das Bistum Mainz informieren, sondern auch das transportieren, was unsere ureigenste Sache ist: die Frohe Botschaft.“ Dafür sei ein Angebot geschaffen worden, dass die Nutzer emotional anspreche und sie einlade, sich intensiv mit einem religiösen Thema zu beschäftigen, beschreibt Schermuly das neue Glaubensportal.

Das neue Angebot ist unter der Kurzadresse http://www.bistum-mainz.de/glaubensportal erreichbar. Für die inhaltliche Gestaltung sind unter Leitung von Domdekan Heinz Heckwolf, Leiter des Seelsorgeamtes, sowie den Projektkoordinatoren Thomas Klumb, Leiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit, und Anette Schermuly, Wolfgang Fischer, Eva Reuter, Ulrich Janson, Dr. Stephan Loos, Hans Jürgen Dörr, Thomas Domnick und Walter Mückstein verantwortlich. Die grafische Gestaltung der Internetseiten hat das Wiesbadener Grafikbüro Sensum übernommen, die technische Umsetzung liegt bei der Firma Westernacher Public Services.

Das Portal ist in drei thematische Zugänge unterteilt: „Den Glauben verstehen“, „Über Gott nachdenken“ und „Miteinander sprechen“. Im ersten Bereich wird auf einfache Art und Weise über die Glaubenspraxis der katholischen Kirche informiert, im zweiten werden die wichtigsten Grundbegriffe des christlichen Glaubens mit Hilfe eines meditativen Rundganges durch den Mainzer Dom erklärt. Beides soll vierteljährlich ergänzt werden. Der dritte Bereich ist als offenes Forum angelegt, in dem sich Menschen über Glaubensfragen austauschen können. Er wird von Seelsorgerinnen und Seelsorgern des Bistums Mainz betreut.

Hinweis: Weitere Informationen zum neuen Glaubensportal http://www.bistum-mainz.de/glaubensportal bei Anette Schermuly, E-Mail: internet@bistum-mainz.de  

am (MBN)

 

Erzbischof in einer Epoche des Umbruchs

Vortrag von Dr. Hermann-Josef Braun über Albrecht von Brandenburg

Mainz. „Die Beurteilung der Gestalt des Mainzer Erzbischofs und Kurfürsten Albrecht von Brandenburg ist immer sehr eng mit der Einführung der Reformation verbunden. Es wäre aber eine unzulässige Einseitigkeit, wenn man ihn ausschließlich auf dieses Ereignisfeld festnageln wollte.“ Das sagte Dr. Hermann-Josef Braun, Leiter des Dom- und Diözesanarchivs im Bistum Mainz, am Dienstagabend, 23. Mai, bei einem Vortrag im Haus am Dom in Mainz. Der Abend unter der Überschrift. „Albrecht von Brandenburg (1490-1545) - Erzbischof in einer Epoche des Umbruchs“ wurde vom Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz veranstaltet.

Wenn man Albrechts Regierungszeit insgesamt betrachte, stelle man fest, dass er von Historikern zu unterschiedlichen Zeiten sehr unterschiedlich beurteilt wurde, sagte Braun. Dies hänge nicht zuletzt auch vom jeweiligen Standpunkt des Betrachters ab. Wörtlich sagte er: „Vor allem in der konfessionell katholisch geprägten älteren Literatur wird über Albrecht der Stab gebrochen und mit ihm regelrecht abgerechnet. Als eifriger Gönner der Humanisten habe er bei Beginn der lutherischen Neuerungen eine ziemlich schwächliche Haltung eingenommen. Zudem habe ihm wegen seines wenig erbaulichen Lebenswandels darüber hinaus auch die sittliche Kraft gefehlt, entschieden gegen die neue Irrlehre aufzutreten. Immerhin wird zugestanden, dass er jedoch in späteren Jahren sich mit großem Ernst der katholischen Sache angenommen und gegenreformatorisch gewirkt habe.“

Berücksichtigt werden müsse, dass der Fürstensohn Albrecht kein Theologe war, sagte Braun. Er wies darauf hin, dass Albrecht auf dem Feld des Regierungshandelns auch gegen Widerstände Herausragendes geleistet habe. Durch Reformen auf fast allen Gebieten habe er es verstanden, der Mainzer Verwaltung ihren ungeordneten mittelalterlichen Charakter zu nehmen und sie durchaus zeitgemäß zu gestalten, erläuterte Braun.

Weiter sagte er: „Zusammenfassend bedeutet dies, dass er das legislative und das administrative Handeln des Staates auf ein neues Gleis gesetzt hat, das nicht nur mittelfristig richtungsweisend blieb, sondern sogar über Jahrhunderte. Es darf nicht vergessen werden, dass die von Albrecht vorgenommenen diesbezüglichen Weichenstellungen bis zum Ende des Alten Reiches Gültigkeit behielten. Die Tatsache, dass der weltlich nicht gerade mit Machtfülle gesegnete Mainzer Kurstaat die Jahrhunderte ohne existentielle Krisen überstand ist auch ein Verdienst von Albrecht. Die bahnbrechende Leistung von Albrecht für die Neuorganisation des Territoriums wie auch die Straffung der landesherrlichen Leitungsgewalt ist unumstritten - dies gilt für die zentrale wie auch die lokale Ebene. Dies schließt nicht aus, sein Wirken im Kontext zeitgenössischer Bestrebungen zu sehen.“

Braun räumte ein, dass das schnelle Ausbreiten der Reformation gegen Albrecht zu sprechen scheine. Wörtlich sagte er: „Wäre also die Reformation ohne ihn anders verlaufen, bzw. wäre es ohne ihn überhaupt nicht erst zum Bruch in der Kirche gekommen? Diese Frage ist zu spekulativ, als das sie von einem Historiker seriös beantwortet werden könnte. Tatsächlich sind die Gegebenheiten so, dass nicht nur sein Handeln zur Reformation führte, das heißt es gab Missstände, die unabhängig von seiner Person gegeben waren und Anlass zur Kritik boten. Ich möchte ihn dabei aber nicht in Schutz nehmen und sehe in seinem Handeln Schuld.“

tob (MBN)

 

Pfarrer Erhard Weiher erhielt Ehrendoktorwürde

„Dies academicus“ der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Mainz

Mainz. Im Rahmen des „Dies academicus“ der Katholisch-Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz am Mittwoch, 24. Mai, in der Aula der Alten Mensa, ist der katholische Seelsorger am Mainzer Universitätsklinikum, Geistlicher Rat Pfarrer Erhard Weiher, mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet worden. Am „Dies academicus“ nahmen von Seiten des Bistums Mainz Kardinal Karl Lehmann, die Weihbischöfe Dr. Werner Guballa und Dr. Ulrich Neymeyr sowie Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann teil. Musikalisch gestaltet wurde die Feier von Mitgliedern des „Kirchenmusikalischen Praktikums“ der Katholisch-Theologischen Fakultät unter Leitung von Mechthild Bitsch-Molitor.

Weiher, der seit 1987 Seelsorger an der Mainzer Universitätsklinik ist, erhalte die Ehrendoktorwürde für seine zahlreichen Veröffentlichungen zu pastoraltheologisch-medizinischen Themen sowie aufgrund seiner Leistungen in der praktischen Theologie, sagte P. Professor Michael Sievernich SJ, Mainz, in seiner Laudatio. Der Fokus von Weihers Arbeit sei die „Seelsorge an den Grenzen des Lebens“ gewesen. Weiher sei es gelungen, „Brücken zwischen Religion und Medizin“ zu schlagen und Arzt und Seelsorger zu „therapeutischen Verbündeten“ zu machen. Zudem habe Weiher maßgeblich zu einem Leitbild von Seelsorge am Krankenhaus beigetragen, hob Sievernich hervor. Die Urkunde wurde Weiher vom Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät, Professor Leonhard Hell, überreicht. Ehrenpromotionen zeigten, was außerhalb der Universität an akademischen Leistungen vollbracht werde, hatte Hell in seiner Begrüßung betont.

Neben Weiher wurde auch der dänische Historiker Jørgen Nybo Rasmussen, Roskilde, mit der Ehrendoktorwürde der Katholisch-Theologischen Fakultät ausgezeichnet. Rasmussen erhielt die Auszeichnung für seine umfangreichen Forschungen zur Geschichte des Franziskanerordens in Skandinavien vom Mittelalter bis zur Reformation. Mit seiner Forschung habe Rasmussen die Geschichte der Franziskaner in Skandinavien „der Vergessenheit entrissen“ und sich um ein tieferes Verständnis für das Christentum in Europa verdient gemacht, hieß es in der Laudatio von Professor Johannes Meier, Mainz. Neben der Verleihung der Ehrendoktorwürde an Rasmussen und Weiher überreichte Hell im Rahmen der Feierstunde auch dem Diplomtheologen Alexander Schlegel seine Promotionsurkunde.

am (MBN)

 

Vorschau

„Erschallet, ihr Lieder“ (3.6.)

Ökumenische Pfingstvesper in der Augustinerkirche

Mainz. Am Vorabend von Pfingsten, 3. Juni, findet um 18.15 Uhr in der Seminarkirche in der Augustinerstraße eine Ökumenische Pfingstvesper statt. Sie steht unter der Überschrift „Erschallet, ihr Lieder, erklinget, ihr Saiten“ und wird musikalisch gestaltet vom Bachchor Mainz, dem Bachorchester Mainz und Solisten unter der Leitung von Professor Ralf Otto. Auf dem Programm stehen die Kantate „O ewiges Feuer“ von Johann Sebastian Bach sowie das Magnificat für Chor a cappella von Arvo Pärt. Liturge der Vesper ist der evangelische Dekan von Mainz, Jens Böhm, die Predigt hält der Dekan des katholischen Dekanates Mainz-Stadt, Markus Kölzer.

am (MBN)

 

„Atme in mir, du heiliger Geist“ (4.6.)

Orgelkonzert im Mainzer Dom mit Albert Schönberger und Heinz Heckwolf

Mainz. Unter der Überschrift „Atme in mir, du heiliger Geist“ steht ein Orgelkonzert zum Pfingstfest am Sonntag, 4. Juni, um 19.30 Uhr im Mainzer Dom. An der Orgel spielt Domorganist Albert Schönberger, dazu spricht Domdekan Heinz Heckwolf Meditationstexte. Der Eintritt für das Konzert ist frei.

am (MBN)

 

25 Jahre Kirchenchor St. Franziskus Mainz-Lerchenberg (4.-11.6.)

Uraufführung der Franziskusmotette von Albert Schönberger im Rahmen der Festwoche

Mainz. Mit einer Festwoche von Sonntag, 4. Juni, bis Samstag, 11. Juni, feiert der Kirchenchor St. Franziskus in Mainz-Lerchenberg sein 25-jähriges Bestehen. Zum Auftakt findet am Samstag, 4. Juni, um 10.30 Uhr ein Festgottesdienst statt, bei dem Professor Michael Schulz aus Bonn, der Priester des Bistums Mainz ist, die Festpredigt halten wird. Nach dem Gottesdienst wird im Pfarrheim eine Ausstellung zum Jubiläum eröffnet. Am Dienstag, 6. Juni, findet um 19.15 Uhr ein musikalisches Abendlob unter der Überschrift „Schöpfungsbilder in Wort, Ton und Klang“ statt. Dabei wird Domorganist Albert Schönberger zusammen mit dem Kirchenchor St. Franziskus unter anderen die von ihm komponierte Franziskusmotette uraufführen. Weitere Termine sind ein Festkonzert am Samstag, 10. Juni, um 18.00 Uhr und ein Familiengottesdienst mit anschließendem Sommerfest am Sonntag, 11. Juni, um 10.30 Uhr.

tob (MBN)

 

St. Urbansfest in Gau-Heppenheim (5.6.)

Gottesdienst mit P. Aurelian Feser OSB / Prozession in die Weinberge

Gau-Heppenheim. Am Pfingstmontag, 5. Juni, findet in Gau-Heppenheim das traditionelle St. Urbansfest statt. Mit einem Gottesdienst um 10.00 Uhr vor der St. Urbanskirche wird der heilige Urban geehrt, der Schutzpatron der Winzer und des Weinbaus und zugleich Pfarr- und Kirchenpatron der Gau-Heppenheimer Katholiken ist. In diesem Jahr wird der Prior des Klosters auf dem Jakobsberg bei Bingen, P. Aurelian Feser OSB, den Gottesdienst zelebrieren und die Festpredigt halten.

Im Anschluss an den Gottesdienst zieht die Festgemeinde in einer Prozession mit der Statue des Heiligen in die Weinberge zum Wasserhaus über Gau-Heppenheim. Dort wird in einem ökumenischen Segensgebet Gottes Beistand für das Land und die Menschen erbeten. Im Anschluss an Gottesdienst und Prozession sind alle Teilnehmer zu einer Begegnung mit Grillwurst und Wein in den Weinbergen rund um das Wasserhaus eingeladen. Gottesdienst und Prozession werden musikalisch vom Kirchenmusikverein Ober-Flörsheim begleitet.

am (MBN)

 

Fairplay auf dem Wirtschaftsfeld ? (6.6.)

Reihe „Arbeit im Gespräch“ im Haus am Maiberg in Heppenheim

Heppenheim. Unter der Überschrift „Fairplay auf dem Wirtschaftsfeld? Ethik und Fußball im Doppelpass“ steht ein Abend im Rahmen der Reihe „Arbeit im Gespräch“. Er findet statt am Dienstag, 6. Juni, von 19.00 bis 21.00 Uhr im Haus am Maiberg, der Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, in Heppenheim. In der Einladung heißt es unter anderem: „Der Sportartikelhersteller Puma, der als größter WM-Ausrüster gleich elf Mannschaften bedient, hat sich dem Anspruch unterworfen, sich an ethischen Maßstäben messen zu lassen und die Produktion danach auszurichten. Zusammen mit Clean Clothes Campaign (CCC) soll an diesem Abend die Frage des ethischen Wirtschaftens bzw. des Fairplay in einer profitorientierten Wirtschaftswelt kritisch erörtert werden.“ Veranstalter ist das Referat Berufs- und Arbeitswelt des Bistums Mainz gemeinsam mit dem Haus am Maiberg sowie dem Katholischen Bildungswerk Bergstraße-Odenwald.

Hinweis: Weitere Informationen beim Referat Berufs- und Arbeitswelt, Tel.: 06131/6270843, Welschnonnengasse 2, 55116 Mainz, E-Mail: betriebsseelsorge@bistum-mainz.de

am (MBN)

 

Tag der Dienstgemeinschaft (7.6.)

Begegnung mit Kardinal Lehmann im Erbacher Hof

Mainz. Zum „Tag der Dienstgemeinschaft“ mit dem Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, lädt am Mittwoch, 7. Juni, die Diözesane Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen in der Diözese (DiAG-MAV) Mainz in den Erbacher Hof ein. Das Thema der diesjährigen Veranstaltung lautet „Dienstgemeinschaft in wirtschaftlich schwierigen Zeiten“. Der Tag beginnt um 9.30 Uhr mit einem Gottesdienst in der Augustinerkirche, um 11.15 Uhr spricht Kardinal Lehmann im Erbacher Hof zum Thema des Tages. Um 12.00 schließt sich ein Vortrag von Dr. Dieter Kirchner an, der unter der Überschrift „Baustein(e) im aktuellen Reformprozess der Caritas“ steht. Am Nachmittag sind Arbeitsgruppen vorgesehen.

Hinweis: Weitere Informationen bei der Geschäftsstelle der DiAG-MAV, Tel.: 06131-253591.

am (MBN)

 

Ökumenischer Gottesdienst zur WM-Eröffnung (9.6.)

Lehmann und Huber feiern Gottesdienst im Liebfrauendom in München 

München. Am Freitag, 9. Juni, beginnt die Fußballweltmeisterschaft 2006 mit dem Eröffnungsspiel in München. Aus diesem Anlass laden die katholische und die evangelische Kirche in Verbindung mit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) am 9. Juni um 11.00 Uhr zu einem ökumenischen Segensgottesdienst in den Münchner Liebfrauendom ein. Der Gottesdienst wird vom Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz und Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, dem Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, dem Erzbischof von München und Freising, Kardinal Friedrich Wetter, dem Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Dr. Johannes Friedrich, und dem Vorsitzenden der ACK, Bischof Walter Klaiber, geleitet.

Zur Teilnahme am Gottesdienst werden unter anderen Bundespräsident Horst Köhler, Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble, der bayerische Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber, der geschäftsführende Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, Dr. Theo Zwanziger, sowie weitere Personen des öffentlichen und politischen Lebens erwartet. Der Gottesdienst wird live im ZDF übertragen. Im Anschluss an den Gottesdienst findet vor dem Münchner Liebfrauendom ein Begegnungsfest statt, bei dem sich verschiedene kirchliche Initiativen rund um die Fußballweltmeisterschaft vorstellen.

Hinweis: Für Medienvertreter, die an dem ökumenischen Gottesdienst teilnehmen möchten, ist eine Akkreditierung erforderlich. Weitere Informationen unter http://www.dbk.de/  

SDBK (MBN)

 

Personalien

Domkapitular Prälat Josef Seuffert wird 80 (1.6.)

Kardinal Lehmann ehrt den Jubilar zusammen mit Prälat Reinhardt bei privater Feierstunde

Mainz. Der langjährige Leiter des Bischöflichen Seelsorgeamtes in Mainz, Domkapitular em. Prälat Josef Seuffert, vollendet am Donnerstag, 1. Juni, sein 80. Lebensjahr. Er leitete das Seelsorgeamt des Bischöflichen Ordinariates von 1975 bis 1993. Anschließend war er bis zum Eintritt in den Ruhestand und Emeritierung als Domkapitular im Jahr 1996 Vorsitzender der Liturgischen Kommission des Bistums Mainz und Leiter des Referates „Liturgie und Kirchenmusik“. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, wird Seuffert bei einer privaten Feier am Freitagabend, 2. Juni, in Mainz ehren, zusammen mit Prälat Nikolaus Reinhardt. Der langjährige Leiter des Personaldezernates war am 2. Mai 80 Jahre alt geworden.

Josef Seuffert wurde am 1. Juni 1926 in Steinheim/Main geboren. Am 15. Juli 1951 wurde er in Mainz von Bischof Albert Stohr zum Priester geweiht. Nach verschiedenen Kaplansstellen im Bistum Mainz wurde er Bundeskurat der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) in Düsseldorf (1960-1967) und später Sekretär der Kommission für das Einheitsgesangbuch „Gotteslob“ (1967-1973). Außerdem war er Hauptschriftleiter der vom Liturgischen Institut in Trier herausgegebenen und von ihm mitbegründeten Zeitschrift „Gottesdienst“. Für seine Verdienste wurde er mit den Päpstlichen Ehrentiteln Monsignore (1975) und Päpstlicher Ehrenprälat (1986) geehrt.

tob (MBN)

Bilder zu Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 21, 31. Mai 2006

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