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Berichte
Mainz. „Ich danke Agathe Hitzel für ihren ungewöhnlich treuen und klugen, selbstlosen und äußerst diskreten Dienst.“ Das sagte der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, am Dienstagabend, 6. Juni, bei einem festlichen Abendessen zu Ehren seiner langjährigen Chefsekretärin im Erbacher Hof in Mainz. Lehmann erinnerte daran, dass ihm Kardinal Hermann Volk bei seinem Amtsantritt 1983 geraten habe, auf jeden Fall Generalvikar Martin Luley und Agathe Hitzel als Mitarbeiter zu behalten. „Ich habe gut getan, diesem Rat zu folgen.“ Agathe Hitzel hat am Pfingstmontag, 5. Juni, ihr 65. Lebensjahr vollendet und verabschiedet sich mit Ablauf des Monats in den Ruhestand.
Hitzel ist seit Lehmanns Bischofsernennung 1983 für den Kardinal tätig. Sie hatte bereits seit 1978 für Kardinal Hermann Volk im Bischofshaus gearbeitet. Ihre Nachfolgerin wird Doris Gensler (39), die bisher im Sekretariat von Generalvikar Dietmar Giebelmann tätig war. Gensler arbeitet seit 1991 beim Bistum Mainz, unter anderem beim Katholischen Bildungswerk, in der Familienbildungsstätte und im Personaldezernat. Sie ist verheiratet und hat zwei Söhne.
Wörtlich sagte Kardinal Lehmann: „Es ist für einen Bischof eine große Beruhigung zu wissen, dass die engsten Mitarbeiter und darunter besonders die Sekretärin nach innen und nach außen Wohlwollen, Verständnis und Güte ausstrahlt. Es hat schon etwas mit dem Gesicht der Kirche zu tun. Bei Frau Hitzel war man sicher, dass sie von allen, die mit ihr zu tun hatten, Vertrauen erhält. Dies war auch leicht, weil Frau Hitzel von Kindsbeinen an in der Kirche stand und mit ihr lebte. Vieles war ihr vertraut und geläufig. In allen Dingen des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe war sie unauffällig zu Hause und hat einen immer wieder auch durch ihre fraglose Loyalität geradezu beschämt.“ Und weiter: „So wenig sie Scheu hatte vor Großen, die gelegentlich direkt anriefen, wie zum Beispiel Helmut Kohl, so geduldig war sie im Anhören von unbekannten Menschen, die sich etwas schwer taten, ihre Sorgen und Wünsche zur Sprache zu bringen. Ich war mir immer sicher, dass sie niemanden abweist, der wirklich etwas auf dem Herzen hat, dass sie sich aber auch nicht scheute, manche an ihre Grenzen zu erinnern.“
Agathe Hitzel dankte in ihrem Schlusswort vielen Kollegen, Weggefährten und besonders Kardinal Lehmann: „Lieber Herr Kardinal, Ihnen danke ich von ganzem Herzen dafür, dass ich fast 23 Jahre für Sie arbeiten durfte. Ich habe es in den letzten Wochen auch anlässlich Ihres 70. Geburtstages immer wieder gesagt und geschrieben, dass ich es nie bereut habe, Ihre Mitarbeiterin zu sein. Sie waren und sind ein guter Chef, der bei seiner immensen Arbeitsbelastung immer Mensch geblieben ist, nie den Humor verloren hat und für alle Dinge immer ein offenes Ohr hatte. Dafür und für alles danke ich Ihnen sehr herzlich.“ Ihrer Nachfolgerin Doris Gensler wünschte sie alles Gute für ihre neue Aufgabe.
Dr. Rainer Illgner, stellvertretender Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, dankte Agathe Hitzel im Namen des Katholischen Büros in Berlin und des Sekretariates der Deutschen Bischofskonferenz für die langjährige gute Zusammenarbeit. Oberrechtsrat Günter Zwingert, Vorsitzender der Mitarbeitervertretung (MAV) im Bischöflichen Ordinariat, wies in seinem Grußwort darauf hin, dass es etwas ganz Besonderes sei, dass Agathe Hitzel gleich für zwei Mainzer Kardinäle gearbeitet habe. Marianne Hartmann aus dem Kreis der Dezernentensekretärinnen dankte im Namen ihrer Kolleginnen für die gute Zusammenarbeit. Zu Beginn des Abends hatte Generalvikar Dietmar Giebelmann die rund 80 Gäste im Ketteler-Saal des Erbacher Hofes begrüßt, unter ihnen die Weihbischöfe Dr. Werner Guballa und Dr. Ulrich Neymeyr sowie den Leiter des Katholischen Büros in Berlin, Prälat Karl Jüsten. Musikalisch gestaltet wurde der Abend von Dagmar Steffens, Ingelheim, und Diözesan-Kirchenmusikdirektor Thomas Drescher am Klavier.
Agathe Hitzel wurde am 5. Juni 1941 im rheinhessischen Sprendlingen geboren. Die Handelsschule der Hildegardisschule in Bingen schloss sie 1957 mit der Mittleren Reife ab. Anschließend arbeitete sie zunächst sechs Jahre als Angestellte bei der Kreisverwaltung in Bingen. 1963 wechselte sie zur Stadtverwaltung Bingen, wo sie 13 Jahre lang Chefsekretärin von Oberbürgermeister Dr. Horst Gebauer war. Im Jahr 1978 wurde Agathe Hitzel Chefsekretärin von Kardinal Hermann Volk.
tob (MBN)
Mainz. Der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, hat für Gelassenheit bei der Verwendung von religiösem Vokabular und religiösen Gesten beim Fußball plädiert. „Ich respektiere es, wenn sich ein Fußballspieler in aller Öffentlichkeit vor einem Spiel bekreuzigt. Derjenige, der es tut, schämt sich dafür nicht“, sagte Lehmann bei einer Podiumsdiskussion, die am Dienstag, 30. Mai, im VIP-Zelt des 1. FSV Mainz 05, stattfand. Er betonte auch, dass Fußball kein Religionsersatz sein könne, denn Fußball sei kein „Lebensrezept oder Lebensprogramm“.
Die Podiumsdiskussion fand im Rahmen eines Abends der Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof statt, der unter der Überschrift „Im Fußballfieber ... Nachdenkliches zur Fußballweltmeisterschaft in Deutschland 2006“ stand. Der Abend fand in Kooperation mit dem FSV Mainz 05 im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz statt. Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einer Kabarett-Einlage von Christian Springer. An der Podiumsdiskussion nahmen neben Kardinal Lehmann der Tübinger Theologieprofessor Dietmar Mieth, Marco Bode, ehemaliger deutscher Nationalspieler, sowie Harald Strutz, Präsident des FSV Mainz 05, teil. Moderiert wurde der Abend, zu dem über 250 Zuhörer gekommen waren, von David Kadel vom Fernsehsender N24.
In seinem Impulsvortrag wies Mieth darauf hin, dass ein Fußballspiel für alle Beteiligten eine besondere Stresssituation bedeute, in der es zu ungewöhnlichen Lebensäußerungen kommen könne. Es sei aber eine moralische Bedingung, auch unter solchen Stresssituationen die Maximen seines Lebens aufrechtzuerhalten. Hinsichtlich der Beziehung von Religion und Fußball zitierte Mieth Fußballnationalspieler Christoph Metzelder. Dieser habe in einem Interview betont, dass Fußball zwar Hoffnung, vielleicht auch Lebensfreude, aber im Gegensatz zur Religion keine Antworten gebe. In der Podiumsdiskussion hob Mieth hervor, dass Fußball eine „integrative Kraft“ besitze, in deren Rahmen Tugenden geübt und Gegensätze in einer Gesellschaft überwunden werden könnten.
Ex-Nationalspieler Bode berichtete über seine Erfahrungen bei einem Bibelkreis bei Werder Bremen, an dem er in seiner aktiven Zeit teilgenommen hatte. Einmal monatlich habe man sich getroffen, in der Bibel gelesen und versucht, Bezüge zum Fußball und zum Alltagsleben herzustellen. Es sei allerdings nicht für Siege gebetet worden. „Dafür ist mir das Gebet zu ernst“, sagte er. Vielmehr habe man für die Gemeinschaft gedankt oder für Verletzte gebetet.
Strutz hob hervor, dass der FSV Mainz 05 ein Verein sei, in dem zwischen Fans und Verein eine „unglaubliche Gemeinschaft“ herrsche. Er bezeichnete Mainz 05 zudem als „Familienverein“. Diese Gemeinschaft sei auch durch die zwei nur knapp verpassten Aufstiege in die Erste Bundesliga entstanden. „Unsere Fans brauchen Leidensfähigkeit. Und Leiden schweißt zusammen“, sagte er.
am (MBN)
Mainz. Über 100 Teilnehmer sind am Samstag, 20. Mai, zu dem ökumenischen Gottesdienst „Wenn Wege sich trennen“ für Frauen und Männer in Trennungssituationen in der Mainzer Johanniskirche zusammengekommen. Sie wurden dabei mit dem biblischen Text aus dem Buch Kohelet „Alles hat seine Zeit…“ eingeladen, ihre eigene Trennungssituation anzunehmen und erbaten für sich Gottes Segen. In einer Tanzperformance stellte Margareta Eichhorn die Themen Verstrickung, Trennung und Aufbruch mit einem Seil dar. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Cordelia und Rainer-Maria Müller, Winfried Späth und Christine Ganß mit Handtrommeln, Zimbeln, Geige, Panflöte und Gitarre. Nach dem Gottesdienst bestand im Foyer der Kirche die Möglichkeit zu Gesprächen. Die Veranstalter fühlen sich durch viele positive Rückmeldungen ermutigt, auch im nächsten Jahr einen Gottesdienst zu dieser Thematik anzubieten.
Die Idee zu dem Gottesdienst hatte die Mainzer Diözesanfrauenreferentin Anita Pieroth. In ihrer Arbeit mit Alleinerziehenden war der Gedanke gewachsen, eine gottesdienstliche Form zu suchen, in der Menschen in Trennung für ihre schwierige Lebenssituation Begleitung erfahren und man gemeinsam Gottes Segen erbittet und damit Schritte zur Heilung ermöglicht. Zusammen mit der Referentin für Frauen, Bildung, Spiritualität der Evangelischen Frauen in Hessen und Nassau e.V., Kristin Flach-Köhler, suchte sie deshalb nach weiteren Kooperationspartnern. Hubert Frank, Männerseelsorger im Bistum Mainz, Reinhold Schäfer, Leiter des Katholischen Bildungswerks Südhessen, und Sabine Keller, Lebensberaterin des Diakonischen Werkes Mainz/Bingen, waren bei der weiteren Planung und Vorbereitung mit dabei.
tob (MBN)
Plön. Aktuelle Schul- und Hochschulthemen hat die Kultusministerkonferenz mit den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, und des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, besprochen. Das Gespräch fand am Donnerstag, 1. Juni, im Rahmen der 314. Plenarsitzung der Kultusministerkonferenz in Plön statt.
Zentrale Inhalte des Gesprächs waren die Werteerziehung an Schulen sowie das Thema Bildungsgerechtigkeit. Beide Seiten betonten die Bedeutung eines ganzheitlichen Bildungsverständnisses für eine nicht allein auf wirtschaftliche Verwertbarkeit begrenzte Persönlichkeitsentwicklung. „Von diesem Gespräch geht das Signal einer partnerschaftlichen Öffnung von Schule und Kirche aus. Hier bietet vor allem der Ganztagsbereich neue Chancen“, resümierte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Ute Erdsiek-Rave. Als einen besonders wichtigen Beitrag der Kirchen für bessere Bildungschancen würdigten die Gesprächsteilnehmer vor allem auch die frühkindlichen Bildungs- und Erziehungsanstrengungen der Kirchen in den von ihnen getragenen Kindertagesstätten und Schulen.
Der Vorsitzende des Rates der EKD, Bischof Wolfgang Huber, unterstrich: „In einer Gesellschaft, die von Vielfalt und Differenz geprägt ist und in der Lebenschancen ungleich verteilt sind, muss sich das Bildungswesen an der Aufgabe der Befähigungsgerechtigkeit ausrichten. Wenn Bildungsferne nicht von den Eltern an die Kinder weitergegeben werden soll, müssen Bildungsbarrieren auf allen Bildungsstufen, das heißt vom Elementarbereich an, abgebaut werden. Wir als Kirchen stehen gerade im Elementarbereich in einer besonderen Verantwortung.“
Ein wichtiger Gesprächspunkt war die von den Ländern eingeleitete Schulreform. Die Kirchen begrüßten die staatlichen Maßnahmen zur Qualitätssicherung und -entwicklung und betonten ihre Bereitschaft, sich daran zu beteiligen. Im Blick auf die Schulen in kirchlicher Trägerschaft liege es jedoch in der Entscheidung des jeweiligen Schulträgers, ob und in welchem Umfang eine kirchliche Schule an staatlichen Qualitätssicherungsmaßnahmen teilnimmt. Ihrerseits haben die Kirchen für die Schulen in kirchlicher Trägerschaft auch eigene Initiativen zur Qualitätsentwicklung ergriffen. Beide Seiten hoben die Bedeutung der Schulen in kirchlicher Trägerschaft für das plurale Schulwesen in Deutschland hervor. Ein weiterer Gesprächspunkt war die Ersatzschulfinanzierung.
Die von den Kirchen erarbeiteten Bildungsstandards für den Religionsunterricht können von den Ländern in die jeweiligen Programme zur Qualitätsentwicklung einbezogen werden. Derzeit werden auch die Einheitlichen Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung (EPA) für die Fächer Evangelische und Katholische Religion unter Mitwirkung der Kirchen neu gefasst. Diese werden nach der Verabschiedung in der Kultusministerkonferenz in den Ländern umgesetzt. Hinsichtlich der angestrebten größeren Selbstständigkeit der Schulen unterstrichen die Gesprächsteilnehmer ihre gemeinsame Verantwortung für den Religionsunterricht.
Im Blick auf den Hochschulbereich bekräftigten die Gesprächsteilnehmer die gemeinsame Verantwortung von Staat und Kirche für die theologischen Fakultäten und Ausbildungsstätten. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, betonte: „Die Suche nach Wahrheit und akademischer Freiheit, die Verbindung von Forschung und Lehre, die Verpflichtung auf humane Werte und das Bewusstsein der kulturellen Bedeutung der Hochschulen sind gerade unter den Bedingungen der Globalisierung durchaus ein Wettbewerbsvorteil für das zusammenwachsende Europa.“
Auch angesichts der wachsenden Autonomie der Hochschulen und der Studienreform im Rahmen des Bologna-Prozesses müssen die speziellen Rahmenbedingungen der Theologie beachtet und das rechtlich erforderliche Zusammenwirken von Staat und Kirchen gewährleistet bleiben. Die Kirchen verschließen sich dem Bologna-Prozess nicht. Hinsichtlich des theologischen Vollstudiums und der Akkreditierung der Studiengänge bedarf es im Einzelnen noch weiterer Beratungen. „Der spezifische Charakter von evangelischer und katholischer Theologie macht es unverzichtbar, dass das rechtlich erforderliche Zusammenwirken von Staat und Kirchen auch in Zukunft gewährleistet bleibt“, erklärte Kardinal Lehmann. Es wurde vereinbart, die regelmäßigen Gespräche in einem engeren zeitlichen Turnus fortzusetzen.
SDBK (MBN)
Vorschau
Mainz/Limburg. Mit einem Faltblatt laden die muttersprachlichen Gemeinden im Rhein-Main-Gebiet die ausländischen Gäste der Fußballweltmeisterschaft zu ihren Gottesdiensten ein. Darin sind Anschriften und Gottesdienstzeiten der muttersprachlichen Gemeinden in der Region aufgeführt. „Wenn die Welt während der WM zu Gast bei Freunden ist, dann sind Sie auch Gäste der katholischen Kirche“, schreiben Kardinal Karl Lehmann, Bischof von Mainz, und Bischof Franz Kamphaus (Limburg) in einem kurzen Grußwort. In der Rhein-Main-Region werden Gottesdienste auf englisch, französisch, spanisch, italienisch, portugiesisch, kroatisch, polnisch, ukrainisch, japanisch und koreanisch angeboten. Herausgegeben wird das Faltblatt von der Öffentlichkeitsarbeit im Bistum Mainz und der Katholischen Medienarbeit Rhein-Main.
Hinweis: Das Faltblatt ist in den Kirchen der Bistümer Mainz und Limburg, sowie den Einrichtungen der Cityseelsorge erhältlich:
tob (MBN)
Mainz. Während der Fußballweltmeisterschaft ist an fünf Samstagen um 12.00 Uhr im Mainzer Dom ein geistlich-musikalischer Impuls geplant. Unter der Überschrift „Dom am Ball. Nachdenkliches zur Fußballweltmeisterschaft in Deutschland 2006“ werden bei den Mittagsgebeten Bibeltexte, Gebete und Musik anlässlich des Großereignisses geboten. Den Auftakt am 10. Juni gestalten Domdekan Heinz Heckwolf (Text) und Domorganist Albert Schönberger an der Orgel. Von 11.00 bis 14.00 Uhr besteht jeweils vor dem Marktportal des Domes die Möglichkeit zum Torwandschießen zugunsten der Aktion „Volltreffer“, mit der die Hilfswerke Missio und Adveniat sich für ehemalige Kindersoldaten engagieren. Vorbereitet werden die Mittagsgebete von einer Arbeitsgruppe des Bischöflichen Ordinariates Mainz.
Hinweis: Die Aktion „Volltreffer“ im Internet: http://www.volltreffer.de/
tob (MBN)
Mainz. Unter dem Motto „Wir geben Kirche ein Gesicht“ steht der erste Jugendsonntag im Bistum Mainz am Sonntag, 11. Juni. Aus diesem Anlass finden in den Dekanaten und Pfarreien des Bistums zahlreiche dezentrale Veranstaltungen statt. In einem Grußwort für die anlässlich des Jugendsonntages erschienene Arbeitshilfe schreibt Diözesanjugendseelsorger Markus W. Konrad: „Jugendliche und Junge Erwachsene prägen in vielerlei Weise das Gesicht unserer Kirche – das hat nicht erst der Weltjugendtag im vergangenen Jahr in Köln oder die 72-Stunden-Aktion des BDKJ im Jahr 2004 gezeigt. Und viele Menschen erfahren in diesem frohen und fröhlichen Gesicht, das Jugendliche der Kirche immer wieder geben, eine Ermutigung auf ihrem eigenen Glaubensweg und dabei eine Ermutigung im eigenen Engagement für eine gerechtere und menschenwürdigere Welt.“
Im Rahmen des ersten Jugendsonntags im Bistum Mainz findet von Freitag, 9., bis Sonntag, 11. Juni, zum ersten Mal ein Bistums-Fußballturnier statt. Veranstalter des Turniers ist der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Das Turnier findet im Sportplatz-Park in Worms-Herrnsheim statt und steht unter der Überschrift „Das Bistum zu Gast bei Freunden“. 24 Mannschaften werden um den „Bistums-Cup“ kämpfen. Das Endspiel des Turniers wird am Sonntag, 11. Juni, nach einem Jugendgottesdienst mit dem Jugenddezernenten des Bistums Mainz, Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr, ausgetragen. Der Gottesdienst findet um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche in Herrnsheim (Dekanat Worms) statt.
Am Freitag, 23. Juni, findet ab 18.30 Uhr das Gründungsfest der Stiftung „JugendRaum“ statt, das unter der Überschrift „Sommernachts(T)Raum“ steht. Mit dieser Kinder- und Jugendstiftung will der BDKJ die Kinder- und Jugendarbeit im Bistum Mainz langfristig fördern. Im Rahmen des Gründungsfestes wird der Jugenddezernent des Bistums Mainz, Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr, zum Thema „Kinder und Jugendliche sind Gegenwart und Zukunft der Kirche“ sprechen.
Hinweise:
am (MBN)
Mainz. Am Fronleichnamsfest (Donnerstag, 15. Juni) feiert der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, um 9.00 Uhr im Mainzer Dom ein Pontifikalamt. Konzelebranten des Gottesdienstes sind die Weihbischöfe Dr. Werner Guballa und Dr. Ulrich Neymeyr, die Mitglieder des Mainzer Domkapitels, die Pfarrer der Mainzer Innenstadt sowie die Pfarrer der Gemeinden von Katholiken anderer Muttersprache. Musikalisch wird der Gottesdienst gestaltet durch den Mainzer Domchor und den Mädchenchor am Dom und St. Quintin sowie durch die Dombläser unter Leitung von Domkapellmeister Mathias Breitschaft. An der Domorgel spielt Domorganist Albert Schönberger. Nach dem Gottesdienst findet eine Fronleichnamsprozession durch die Mainzer Innenstadt statt, die feierlich auf dem Liebfrauenplatz abgeschlossen wird. Am Nachmittag um 15.00 Uhr feiert Domdekan Heinz Heckwolf eine Vesper im Westchor des Mainzer Domes.
am (MBN)
Marienthal. Die diesjährige Diözesan-Familienwallfahrt am Sonntag, 18. Juni, steht unter der Überschrift „Aufbruch im Umbruch“. Die Eucharistiefeier in Marienthal um 10.30 Uhr wird Domkapitular Horst Schneider, Regens des Mainzer Priesterseminars, zelebrieren. Um 8.00 Uhr besteht die Möglichkeit, mit dem Schiff von Bingen nach Geisenheim anzureisen. Um 8.45 Uhr beginnt die Fußwallfahrt von der katholischen Kirche Geisenheim. Nach dem Mittagessen führt die Spielgruppe „Stella Maris“ um 13.15 Uhr das Mysterienspiel „Das Kind und seine Mutter“ auf. Der Wallfahrtstag endet um 14.30 Uhr mit einer Andacht und der Rückfahrt mit Rheinfähre nach Bingen oder Mainz.
Hinweis: Weitere Informationen beim Referat Ehe- und Familienseelsorge, Tel.: 06131/253-253.
tob (MBN)
Ilbenstadt. „Mit Ritter Rost und Clown Filou“ ist die 40. Kindersingwoche des Bistums Mainz von Sonntag, 16., bis Samstag, 22. Juli, in Ilbenstadt überschrieben. Bei dem Treffen für Kinder von acht bis 14 Jahre wird unter anderem das Singspiel „Ritter Rost“ eingeübt. Außerdem wird an zwei Tagen der Clown Filou anwesend sein, um mit den Kindern zu arbeiten und ihnen Jonglieren und andere Kunststücke beizubringen. Geleitet wird die Singwoche von Regionalkantor Gregor Knop, Bensheim. Anmeldeschluss ist der 15. Juni.
Hinweis: Anmeldungen beim Institut für Kirchenmusik des Bistums Mainz, Tel.: 06131/234032.
tob (MBN)
Mainz. Der erste Diözesan-Männertag im Bistum Mainz am Samstag, 9. September, von 10.00 bis 17.00 Uhr im Mainzer Haus am Dom steht unter der Überschrift „Kämpfen und Lieben“. Hauptreferent des Tages ist der Theologe und Unternehmensberater Dr. Peter Modler. „Es ist wichtig, dass wir mit unserer Arbeit nicht nur in Workshops und Seminaren bleiben. Mit dem Diözesantag wollen wir dem Thema Männerarbeit eine größere Öffentlichkeit geben“, sagt Diakon Hubert Frank, Referent für Männerseelsorge im Bistum Mainz. Die Teilnehmergebühr inklusive Mittagessen und Kaffee beträgt 25 Euro. Veranstalter des Tages ist das Referat Männerseelsorge im Seelsorgeamt des Bischöflichen Ordinariates Mainz in Zusammenarbeit mit dem Katholischen Bildungswerk Mainz-Stadt.
Am Vormittag wird Modler thematisch in den Tag einführen. Modler hat im Jahr 2004 das Buch „Für Wanderer und Krieger. Männergebete“ im Herder-Verlag in Freiburg veröffentlicht. Mit seinem Buch will er einen Beitrag zu einer männlich-spirituellen Sprache leisten. Am Nachmittag steht Gruppenarbeit unter anderem zu den Bereichen Partnerschaft, Kinder und Arbeitswelt auf dem Programm. Domdekan Heinz Heckwolf, Leiter des Seelsorgeamtes, wird die Teilnehmer zu Beginn des Tages begrüßen.
Hinweis: Anmeldung (bis 26. August) und weitere Informationen: Referat Männerseelsorge, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-257, Fax: 253-586, E-Mail: maennerseelsorge@bistum-mainz.de, Internet: www.bistum-mainz.de/maennerseelsorge
tob (MBN)
Ilbenstadt. Im Mittelpunkt der neunten musisch-kreativen Werkwoche für Familien steht das Musical „Geisterstunde auf Schloss Eulenstein“. Die Teilnehmer werden von Sonntag, 15., bis Samstag, 21. Oktober, im Haus St. Gottfried in Ilbenstadt das Musical gemeinsam erarbeiten und am Freitag, 20. Oktober, um 19.00 Uhr im Großen Saal des Hauses aufführen. Veranstaltet wird die Werkwoche vom Referat Ehe und Familie im Bischöflichen Ordinariat und dem Institut für Kirchenmusik im Bistum Mainz. Anmeldeschluss für die Werkwoche ist der 15. Juni.
Hinweis: Anmeldung und weitere Informationen beim Referat Ehe- und Familienseelsorge, Tel.: 06131/253-253.
tob (MBN)
Personalien
Mainz. Ihr Silbernes Priesterjubiläum feiern am Dienstag, 13. Juni, sieben Priester aus dem Bistum: Pfarrer Helmut Bellinger, Mainz, Pfarrer Wolfgang Bretz, Weinolsheim, Pfarrer Hermann Differenz, Lorsch, Prälat Dr. Peter Hilger, Offizial des Bistums Mainz, Pfarrer Norbert Kissel, Groß Gerau, Pfarrer Winfried Klein, Weiterstadt, sowie Pfarrer Bernd Schirmer, Karben. Gemeinsam wurden sie 1981 vom damaligen Bischof von Mainz, Kardinal Hermann Volk, zu Priestern geweiht.
Peter Hilger, geboren am 23. Dezember 1953 in Münster-Sarmsheim, wurde nach seiner Priesterweihe und Kaplansjahren in Lich und Worms 1984 zum Weiterstudium beurlaubt. Er absolvierte ein Aufbaustudium im Fach Kirchenrecht an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom, wo er 1990 mit einer Arbeit über das „Recht auf christliche Erziehung“ zum Dr. iur. can. promoviert wurde. Ab 1990 wirkte er als Richter am Bischöflichen Offizialat (Ehegericht) und gleichzeitig in der Pfarrseelsorge der Mainzer Innenstadtpfarrei St. Ignaz (1991 bis 1996). Seit 1993 leitet Hilger als Offizial des Bistums Mainz das Bischöfliche Gericht, das sich vor allem mit Ehe-Nichtigkeitsverfahren befasst. 1997 berief ihn der Mainzer Bischof Kardinal Karl Lehmann ins Mainzer Domkapitel, zuerst als Ehrendomkapitular (1997), dann als residierender Domkapitular (2001). Von Papst Johannes Paul II. wurde Hilger 1998 der Titel eines Päpstlichen Ehrenprälaten verliehen. Seit 2004 ist er auch Bußkanoniker am Mainzer Dom. Hilger feiert sein Silbernes Priesterjubiläum mit einem Festgottesdienst in Münster-Sarmsheim am Sonntag, 18. Juni, 10.30 Uhr.
Helmut Bellinger, geboren am 9. April 1945 in Wahlert, wirkte nach seiner Priesterweihe als Kaplan in Mainz-Mombach und Dietzenbach. Seit 1985 ist Bellinger Behindertenseelsorger im Bistum Mainz und seit 1989 außerdem mit halber Stelle Pfarrer in Mainz-Gonsenheim, St. Petrus Canisius. 1998 wurde Bellinger zum Geistlichen Rat ernannt. Seit 1984 ist er auch Geistlicher Beirat des Familienbunds der Katholiken in der Diözese Mainz. Bellinger feiert sein Silbernes Priesterjubiläum mit einem Festgottesdienst am Sonntag, 11. Juni, um 10.30 Uhr in Mainz-Gonsenheim, St. Petrus Canisius.
Wolfgang Bretz wurde am 26. Oktober 1955 in Niederheimbach geboren und war nach seiner Priesterweihe als Kaplan in Mainz, Offenbach-Bieber und Nieder-Olm tätig. 1986 bis 1987 war Bretz Assistent am Bischöflichen Priesterseminar, bevor er 1987 Pfarrer in Friesenheim, Undenheim und Weinolsheim wurde. Von 1992 bis 2002 war er stellvertretender Dekan des Dekanates Mainz-Süd, seit 2002 ist er Dekan des Dekanates. Im Jahr 2006 ernannte Kardinal Karl Lehmann Bretz zum Geistlichen Rat. Bretz feiert sein Silbernes Priesterjubiläum mit einem Festgottesdienst am Donnerstag, 15. Juni (Fronleichnam), um 9.45 Uhr in Hahnheim.
Geboren am 16. Oktober 1956 in Jügesheim, wirkte Hermann Differenz nach seiner Priesterweihe als Kaplan in Offenbach, Neu-Isenburg, Mainz-Gonsenheim und an der Mainzer Universitätsklinik. 1988 wurde Differenz Pfarrer in Goddelau, seit 2000 ist er Pfarrer in Lorsch, St. Nazarius.
Seine Kaplansjahre verbrachte Norbert Kissel (geboren am 5. Dezember 1952) in Hausen sowie in Mörfelden und Walldorf. Von 1985 bis 1993 wirkte er als Pfarrer in Alsheim, Bechtheim und Osthofen, bevor er 1993 Pfarrer in Groß-Gerau, St. Walburga wurde. Von 1995 bis 2000 war Kissel stellvertretender Dekan des Dekanates Rüsselsheim, seit 2000 ist er Dekan des Dekanates. Im Jahr 2006 ernannte Kardinal Karl Lehmann Kissel zum Geistlichen Rat. Kissel feiert sein Silbernes Priesterjubiläum mit einem Festgottesdienst am Mittwoch, 14. Juni, um 19.00 Uhr in Groß-Gerau, St. Walburga.
Winfried Klein wurde am 29. Mai 1955 in Mainz-Hechtsheim geboren und war nach seiner Priesterweihe Kaplan in Groß-Gerau und Mühlheim. 1985 wurde Klein Pfarrer in Wölfersheim und ist seit 1988 Leiter der Bischöflichen Beratungsstelle für Zivildienstleistende und Kriegsdienstverweigerer. 1991 wurde er Pfarrer in Echzell, 1992 Pfarrer in Weiterstadt. Seit 1997 ist Klein außerdem Seelsorger an der Justizvollzugsanstalt Weiterstadt. Im Jahr 2003 wurde Klein stellvertretender Dekan des Dekanates Darmstadt.
Geboren am 18. Mai 1955 in Guldental, wirkte Bernd Schirmer nach seiner Priesterweihe von 1981 bis 1982 als Kaplan in Rüsselsheim und Bad Nauheim, bevor er 1983 Religionslehrer an der St. Lioba-Schule und an der Ernst Ludwig-Schule in Bad Nauheim wurde. Von 1988 bis 1991 war er Pfarradministrator in Löhrbach und Unterflockenbach, von 1991 bis 1996 Pfarrer in Mainz-Kostheim, Maria Hilf. Seit 1996 ist Schirmer Pfarrer in Karben, St. Bonifatius.
am (MBN)
Betrachtung zur Fußball-WM
Mainz. Im Wettstreit der Nationen kämpfen bei der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland 32 Länder um den Sieg. Die Nationalhymnen finden besondere Aufmerksamkeit und werden kräftig mitgesungen. Symbole eines 32-fachen Wirgefühls sind die Nationalflaggen. Fußballsiege der Nationalmannschaften können landesweite Euphorie auslösen und umgekehrt Niederlagen ein ganzes Volk in tiefe Depression stürzen.
Dabei ist jedem Fußballkenner klar, dass über Sieg und Niederlage nicht nur fußballerisches Können entscheidet, sondern dass auch Glück dazu gehört. Es ist das Spannende am Fußball, dass man vorher nie genau wissen kann, wie das Spiel ausgehen wird. Deshalb gibt es viele Versuche, dem Glück durch Bündnisse mit „höheren Mächten“ nachzuhelfen. Am auffälligsten ist dabei, dass viele Akteure sich auf dem Spielfeld bekreuzigen.
Vor diesem Hintergrund hat eine Arbeitsgruppe der Bistümer Mainz und Limburg zur Fußballweltmeisterschaft neben einer Reihe ernsthafter pastoraler Projekte am Rand des sportlichen Großereignisses die Idee gehabt, einmal - weniger ernsthaft - der Frage nachzugehen, von welchen Nationalheiligen die einzelnen Mannschaften Hilfe erwarten könnten. So könnten sich die deutschen Fans überlegen, ob sie den Erzengel Michael als Fürsprecher anrufen sollten, oder lieber den hl. Bonifatius, der durch das Fällen der Donareiche berühmt wurde. In der deutschen Gruppe stünde Bonifatius jedoch auf verlorenem Posten gegen die in Polen besonders inbrünstig verehrte Muttergottes. Sie hätten allerdings Konkurrenz in den Nationalheiligen der Vorrundengegner Costa Rica und Ecuador. In Costa Rica wird Marias Mann, Josef der Arbeiter, besonders verehrt. Dies könnte zum Streit innerhalb der Heiligen Familie führen. Die ecuadorianischen Fans könnten die Liebe Frau von Guapula anrufen, die Mexikaner die hl. Jungfrau von Guadelupe. Doch es könnte Schwierigkeiten mit sich bringen, wenn Maria zu vielen Mannschaften gleichzeitig helfen soll.
Klarer scheint da die Situation in der Schweiz mit Bruder Klaus von der Flüe, der es allerdings in seinem Leben an Teamgeist fehlen ließ und seine Familie verlassen hat. In Italien können die frommen Fans zwischen Franz von Assisi, dem Apostel der Armen, und Katharina von Siena, der kämpferischen Friedensstifterin wählen. Franz hätte allerdings kaum Verständnis für Spieler, die aus dem Umfeld eines Bestechungsskandals kommen. Bei Katharina fällt es ähnlich schwer wie bei der frommen Klosterfrau Birgitta von Schweden, sie auch nur entfernt mit dem Fußball in Verbindung zu bringen. Da ist die hl. Jeanne d`Arc der Franzosen ein anderes Kaliber, die mit ihren militärischen Heldentaten auch Fußballherzen höher schlagen lassen kann, auch wenn sie nach ihren Siegen schließlich auf dem Scheiterhaufen endete.
Knifflich ist auch die Situation für die Mannschaften von Australien und Japan, die beide in derselben Vorrundengruppe gegeneinander spielen, aber den selben Heiligen als Nationalpa-tron haben, den Jesuitenmissionar Franz Xaver. Falls sie sich gegenseitig aus dem Turnier werfen, könnte Kroatien mit dem hl. Vitus (Veit), einem der 14 Nothelfer, als Nationalheiligen neben Brasilien der lachende Dritte sein. Sollten Deutschland und England ins Achtelfinale kommen, könnten als Nationalheilige zwei Drachentöter, St. Michael und der hl. Georg aufeinander treffen. Unumstritten sind die Nationalheiligen von Spanien: der Pilgerheilige Jakobus (Santiago) und die hl. Teresa von Avila, ebenso von Portugal: der hl. Thomas und Antonius von Padua. Für die Tschechische Republik könnte der Nothelfer Rochus oder der hl. Wenzel einspringen, für die Niederlande der Feuerwehrheilige Florian oder der Gaben spendende hl. Nikolaus, der als Patron der Schifffahrt den Holländern helfen könnte, allen Stürmen zu trotzen.
Besonders schwierig wird die Frage nach den Nationalheiligen im Blick auf die Fußballweltmeisterschaft bei den Ländern, in denen keine Patrone in den Heiligenlexika vorkommen. Bei den muslimischen Ländern wundert das nicht. Man müsste zu weit in die Vergangenheit zurückgreifen und darüber hinaus noch interreligiöse Konflikte fürchten. Fehlanzeigen waren auch für die religiös gemischten afrikanischen Länder zu verzeichnen, deren Kolonisations- und Missionsgeschichte nicht zu Nationalheiligen führte.
Was bringen solche, von katholischer Heiligenverehrung geprägten Überlegungen? Trotz aller weltmeisterlichen Begeisterung ist klar: Nicht die Fußballstars, sondern die Heiligen sind die wahren Helden. In Sieg und Niederlage sollten die Spieler wie die Zuschauer in aller Welt nicht vergessen, dass es neben dem faszinierenden Kampf mit dem Ball, der so viele Emotionen weckt, der Einsatz für Menschlichkeit, Menschenwürde und Menschenrechte ist, worauf es ankommt. Hier können Sieg oder Niederlage Leben retten oder Leben vernichten. Da hat auch die Anrufung der Heiligen ihren Sinn, wenn es um die Hilfe für Menschen in Not geht.
Jürgen Strickstrock