Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 34

14. September 2005

Mainz, 10. September 2005: Eindrücke von der Premiere von
Mainz, 10. September 2005: Eindrücke von der Premiere von "Schöpfung im Licht" im Mainzer Dom.
Datum:
Mi. 14. Sep. 2005
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder -129, Fax 06131/253-402.
E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Berichte

  • Premiere des Projektes „Schöpfung im Licht“
  • Vortrag von Kardinal Lehmann zur Friedhofskultur
  • Vereidigung der Richter des kirchlichen Arbeitsgerichtes
  • Das Farbkonzept von Paul Meyer-Speer im Mainzer Dom
  • Irene Helf-Schmorleiz erneut DiAG MAV-Vorsitzende
  • Studientag der katholischen Schulen im Bistum
  • Siebtes Spitzengespräch von Kirchen und Sportbund
  • Freiwilliger Dienst im Ausland
  • 100. Geburtstag von Margarete Kollmann
  • Generalvikar weihte Kindertagesstätte St. Elisabeth ein

Vorschau

  • „Scheu-Preis“ für Kardinal Lehmann (17.9.)
  • Diözesantag für Betriebs- und Personalräte (21.9.)
  • Tagung der Georges Anawati-Stiftung (27.9.)
  • Lehmann verleiht Katholischen Medienpreis (26.9.)
  • Festwoche in Darmstadt St. Ludwig (17.-25.9.)
  • Gedenkstunde für Albert Schweitzer (28.9.)
  • Erster Mainzer Kinderchortag (24.9.)
  • Caritas-Sonntag (18.9.)

Dokumentation

  • Dokumentation: Stellungnahme zur Einheitsübersetzung

Berichte

Premiere von „Schöpfung im Licht“ im vollbesetzten Mainzer Dom

Angebot an die Pfarrgemeinden im Bistum Mainz / Bereits erste Anfragen 

Mainz. Im vollbesetzten Mainzer Dom hat am Samstagabend, 10. September, die Premiere des Projektes „Schöpfung im Licht“ stattgefunden. Dabei wurde der Dom aufwändig mit Lichteffekten illuminiert. Gleichzeitig erklangen Musik und Texte aus der Schöpfungsgeschichte, der Bergpredigt sowie dem Schlusskapitel der Offenbarung. Das Projekt „Schöpfung im Licht“ möchte die Frohe Botschaft mit allen Sinnen erfahrbar machen. Es ist inspiriert von französischen Son- & Lumière-Veranstaltungen. Das Konzept war von der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit im Bischöflichen Ordinariat entwickelt und zusammen mit der Firma „Geschichte im Licht“ aus Lorch umgesetzt worden. Sponsor des Projektes ist die Firma Entega Vertrieb GmbH & Co. KG. Ferner gibt es eine Medienkooperation mit der Allgemeinen Zeitung aus Mainz.

Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hatte zu Beginn die zahlreichen Besucher im Mainzer Dom begrüßt. Er freue sich sehr über die neue Raumerfahrung des Mainzer Domes, die durch „Schöpfung im Licht“ ermöglicht werde. Lehmann wies darauf hin, dass die Hälfte der Türkollekte am Ende der Premiere über Caritas International den Opfern des Hurrikans im Süden der USA zu Gute kommen werde. Bei der Türkollekte sind rund 1.800 Euro gespendet worden.

Bei einem kleinen Empfang im Erbacher Hof hatte Generalvikar Dietmar Giebelmann besonders Thomas Klumb und Susanne Metzger-Rehn von der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit im Bischöflichen Ordinariat „für den Mut, die Idee, die Phantasie und die Hartnäckigkeit“ bei der Umsetzung gedankt. Thomas Klumb, Leiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit, sagte, dass in dem Projekt „viel Pioniergeist“ stecke. Mit „Schöpfung im Licht“ solle „ein kulturelles Glanzlicht“ in die Stadt Mainz und die Kirchen des Bistums gebracht werden. Die ersten Vorbereitungen hätten bereits vor zwei Jahren begonnen. Sehr dankbar sei er gewesen, dass das Projekt von der Firma Entega Vertrieb GmbH & Co. KG unterstützt werde und für die vielen wertschätzenden Rückmeldungen in der Vorbereitungszeit.

Angebot an die Pfarrgemeinden im Bistum Mainz

Nach dem Auftakt im Mainzer Dom wird eine rund 45-minütige CD, die eigens für dieses Projekt produziert wurde, Pfarrgemeinden des Bistums angeboten, die in ihren Kirchen eine außergewöhnliche Präsentation planen - beispielsweise anlässlich einer „Nacht der offenen Kirche“ oder bei einem Jubiläum. Bei der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit sind bereits erste Anfragen aus den Pfarreien eingegangen, die das Projekt „Schöpfung im Licht“ bei sich umsetzen wollen.

Hinweis: Weitere Informationen zu „Schöpfung im Licht“ bei der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit im Bischöflichen Ordinariat Mainz, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz, Ansprechpartner sind Thomas Klumb (Tel.: 06131 / 253-133) und Susanne Metzger-Rehn (Tel.: 06131/253-135). E-Mail: kontakt@bistum-mainz.de, Internet: http://www.schoepfung-im-licht.de/ oder http://www.geschichte-im-licht.de/

tob (MBN)

  

Menschen brauchen Orte zum Totengedenken

Vortrag von Kardinal Lehmann zum Wandel in der Friedhofskultur

München. Konkrete Orte für die Bestattung von Toten hätten eine besondere Bedeutung für die Trauer der Hinterbliebenen. Das betonte der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, am Freitag, 9. September, bei einem Vortrag im Rahmen der Friedhofskulturellen Tagung auf der Bundesgartenschau in München. Kritisch äußerte er sich zur anonymen Beisetzung und dem digitalen Totengedenken als zwei Formen gegenwärtiger Wandlungen in der Bestattungskultur, die zu „sepulkralen Mustern veränderter gesellschaftlicher Lebenswelten“ geworden seien. Lehmann sprach zum Thema „Die Häuser der Toten. Das Grab und der Friedhof als Spiegel von Glaube und Kultur“. Veranstalter der Tagung war der Bundesinnungsverband des Deutschen Steinmetz-, Stein- und Holzbildhauerhandwerks.

Es sei zu simpel, wenn die Friedhöfe mit ihren Grabmälern, der Grabeskunst und der gesamten sepulkralen Architektur „als Ausdruck bloß einer bürgerlichen Auffassung vom Tod“ verstanden würden, sagte Lehmann. „Es ist meines Erachtens eine leibfeindliche, vom Platonismus oder von der Gnosis beeinflusste Haltung, wenn man die Erinnerung und die Trauer im Blick auf die Toten aufspaltet, nämlich in einen rein mentalen Vorgang des digitalen Totengedenkens, das völlig losgelöst ist von jedem sinnlichen Ort, und ein fast totales Vernachlässigen des konkreten Ortes, wo dieser Mensch bestattet bzw. beerdigt ist. Man muss den Menschen ganzheitlicher sehen. Man muss auch die bleibende Bedeutung eines Ortes stärker würdigen, sonst verlieren eben auch die Begriffe Vergangenheit, Erinnerung und Gedenken ihre Kraft.“

Bei diesen neuen Formen löse sich das Totengedenken von den klassischen Orten der Trauer. Lehmann sagte: „Die Tendenz zur Anonymisierung hebt das Gewicht des Ortes geradezu auf. Der Tote versinkt im grünen Meer. Beim digitalen Totengedächtnis wird dieser Trend noch gesteigert. Denn auf der einen Seite wird der ‚Ort’ aufgespalten. Es gibt den mehr oder weniger gleichgültig gewordenen Ort der Beisetzung, dem nur die Funktion der ‚Entsorgung’ zukommt. Und es gibt den völlig ‚entkörperlichten’ Ort des virtuellen Friedhofs, in dem so etwas wie eine auch räumlich gegebene Präsenz oder wenigstens Erinnerung nahezu keine Rolle mehr spielt.“ Auf der anderen Seite gebe es den Versuch, von überall her über die Internet-Wege einen Zugang zur Erinnerung an den Toten zu erhalten und elektronische Botschaften zu versenden, „ohne sich zu fragen, wie es um den Adressaten bestellt ist“.

Die neuen Formen der Bestattung müssten nicht als „absolut in sich selbst und für immer fragwürdig erscheinen“, sagte Lehmann. „Aber ihre anonyme Struktur kann sehr leicht nicht nur mit einer steigenden Individualisierung und Privatisierung unserer Lebenswelten einhergehen, sondern auch Ausdruck der Überzeugung sein, dass es nach dem Tod kein individuelles Leben mehr gibt, Namen keine Rolle spielen oder es jedenfalls gleichgültig ist, individuelle Kennzeichnungen zu verwenden oder nicht.“ Nicht selten sei diese Haltung auch mit „überzeichneten ökologischen und naturschwärmerischen Vorstellungen“ verbunden.

Grundsätzlich müsse abgewartet werden, „ob diese neuen Formen der Bestattung von einigen Kreisen, die sich auch sonst für avantgardistische Eliten halten, modisch propagiert werden, ohne viel Anklang zu finden, oder ob sie doch in einer immer mehr pluralistischen und säkularisierten Gesellschaft auf größere Akzeptanz stoßen“. Ökonomische Reize zu solchen Entwicklungen und beruflichen Chancen seien dabei nicht zu übersehen.

tob (MBN)

 

Generalvikar Giebelmann vereidigte Richter des Kirchlichen Arbeitsgerichtes

Errichtung eines gemeinsamen Gerichtes für die Bistümer Limburg, Mainz, Speyer und Trier

Mainz. Bei einer Feierstunde im Bischöflichen Ordinariat in Mainz hat der Mainzer Generalvikar Dietmar Giebelmann am Donnerstag, 8. September, die Vereidigung von Richtern und Beisitzern für das Kirchliche Arbeitsgericht der Bistümer Limburg, Mainz, Speyer und Trier vorgenommen. Richter und Beisitzer sind für eine Amtszeit von fünf Jahren ernannt. Das Gericht für die vier Diözesen wird zum 1. Oktober seine Arbeit aufnehmen. Geschäftsstelle ist das Bischöfliche Ordinariat in Mainz.

Am 1. Juli war die Kirchliche Arbeitsgerichtsordnung (KAGO) in Kraft getreten. Die neue Kirchliche Arbeitsgerichtsordnung gilt ausschließlich für Rechtsstreitigkeiten auf den Gebieten der kirchlichen Ordnungen für das Arbeitsvertragsrecht (KODA-Ordnungen - KODA ist die Kommission zur Ordnung des Diözesanen Arbeitsrechts) und für das Mitarbeitervertretungsrecht (MAVO). Die KODA-Ordnungen regeln das Recht der arbeitsrechtlichen Kommissionen im kirchlichen Bereich. Das Mitarbeitervertretungsrecht regelt die betriebliche Mitbestimmung. Für Rechtsstreitigkeiten aus dem Einzelarbeitsvertrag sind die staatlichen Arbeitsgerichte zuständig.

Richter und Beisitzer des interdiözesanen Arbeitsgerichtes

Vorsitzender des interdiözesanen Arbeitsgerichtes ist Gerhard Rossmanith, Richter a.D., der am Landesarbeitsgericht in Frankfurt tätig war. Zum stellvertretenden Vorsitzenden ernannt wurde Curt Wolfgang Hergenröder, Professor für Bürgerliches Recht, Arbeits-, Handels- und Zivilprozessrecht an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Hinzu kommen zwölf Beisitzer, je sechs für die Dienstnehmerseite und sechs für die Dienstgeberseite. Beisitzer aus dem Bistum Mainz sind für die Dienstnehmerseite: Barbara Gauly von der Kindertagesstätte St. Pankratius in Mainz und Pastoralreferentin Maria-Theresia Gresch von der Betriebsseelsorge. Beisitzer für die Dienstgeberseite sind: Ltd. Rechtsdirektor Dr. Michael Ling, Justitiar im Bischöflichen Ordinariat, Ltd. Rechtsdirektor Jürgen Schneider, Leiter der Stabsstelle Dienst- und Arbeitsrecht im Bischöflichen Ordinariat, und Verwaltungsdirektor Ernst Unselt, Leiter des Rechnungsprüfungsamtes im Bischöflichen Ordinariat.

Einigungsstelle für Fragen der Mitarbeitervertretungsordnung im Bistum Mainz

Daneben überreichte Giebelmann auch die Ernennungsurkunden für die Mitglieder der MAVO-Einigungstelle für das Bistum Mainz, die Regelungsstreitigkeiten auf dem Gebiet der Mitarbeitervertretungsordnung auf Bistumsebene entscheidet. Vorsitzender ist Andreas Busemann, Richter am Landesarbeitsgericht in Mainz. Zum seinem Stellvertreter wurde der Rechtsanwalt Gunther Vogelsberger aus Ingelheim ernannt. Hinzu kommen acht Beisitzer. Dies sind für die Dienstgeberseite: Georg Diederich, Caritasdirektor des Caritasverbandes Worms; Ordinariatsrat Hans Jürgen Dörr, Abteilungsleiter Gemeindeseeslorge im Bischöflichen Ordinariat; Oberstudiendirektorin Marie Luise Trocholepczy, Leiterin der Marienschule in Offenbach; Dr. Werner Veith, Caritasdirektor des Caritasverbandes Darmstadt. Beisitzer für die Dienstnehmerseite sind: Rita Marhofer von der Caritas-Sozialstation Viernheim, Christoph Menzel vom Bischöflichen Jugendamt Mainz, Montserrat Mojica vom Caritasverband Offenbach und Reinhold Schäfer, Leiter des Katholischen Bildungswerkes Südhessen.

Zu Beginn der Feierstunde hatte Generalvikar Giebelmann den Mitgliedern der bisherigen MAVO-Schlichtungsstelle gedankt, die mit der Errichtung der Einigungsstelle aufgelöst wird. Die Schlichtungsstelle hatte in der Übergangszeit seit 1. Juli die Aufgaben der Kirchlichen Arbeitsgerichte wahrgenommen.

Die Kirchliche Arbeitsgerichtsordnung (KAGO)

Mit der KAGO vollendet die katholische Kirche den Rechtschutz auf dem Gebiet des kirchlichen Arbeitsrechtes, wie ihn die Grundordnung des kirchlichen Dienstes im Rahmen kirchlicher Arbeitsverhältnisse vom 22. September 1993 in Art. 10 vorsieht. Die Kirchliche Arbeitsgerichtsordnung wurde von der Deutschen Bischofskonferenz im Herbst 2004 beschlossen. Nach der kirchenrechtlich erforderlichen Genehmigung aus Rom konnten die neuen Kirchlichen Arbeitsgerichte eingerichtet werden.

Zweite Instanz hat ihren Sitz in Bonn

Der Kirchliche Arbeitsgerichtshof als zweitinstanzliches Kirchliches Arbeitsgericht auf der Ebene der Deutschen Bischofskonferenz hat seinen Sitz in Bonn. Zum Präsidenten wurde Professor Dr. Reinhard Richardi, Inhaber des Lehrstuhls für Arbeitsrecht und Sozialrecht, Bürgerliches Recht und Handelsrecht der Universität Regensburg, ernannt.

tob (MBN)

 

Das Farbkonzept von Paul Meyer-Speer im Mainzer Dom

Ausstellung von sechs Entwürfen zur Innenausmalung in der südlichen Oberkapelle

Mainz. Die Ausstellung „Farbiger Dom“, bei der sechs Originalentwürfe für die Innenausmalung des Mainzer Domes von Professor Paul Meyer-Speer (1894-1983) gezeigt werden, ist am Freitag, 9. September, von Domdekan Heinz Heckwolf eröffnet worden. Die Entwürfe aus der Zeit der Domrenovierung von 1925 bis 1928 waren von Professor Gerhard Meerwein von der Fachhochschule Mainz an der Universität in Salzburg entdeckt worden. Dom- und Diözesankonservator Dr. Hans-Jürgen Kotzur hatte in Gesprächen erreicht, dass die Entwürfe dem Museum als Dauerleihgaben zur Verfügung stehen. Kotzur wies darauf hin, dass „zusammen mit der Landesdenkmalpflege sehr sorgfältig geprüft werden muss“, inwieweit bei der aktuellen Sanierung des Domes auf die ursprüngliche Farbgebung von Meyer-Speer zurückgegriffen werden könne.

Der Architekt Paul Meyer-Speer hatte bei Domrenovierungen der 20er und der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts mitgewirkt. In den Jahren 1925 bis 1928 wurde der Dom, der durch Grundwasserspiegelveränderung sehr gelitten hatte, vollständig renoviert. In diesem Rahmen wurde Meyer-Speer der Auftrag zur farblichen Gestaltung des Innenraumes erteilt. Nachdem der Dom im Zweitem Weltkrieg schwer beschädigt wurde, erhielt Meyer-Speer erneut den Auftrag den Innenraum farblich zu gestalten. Diese Arbeiten, bei denen das Farnkonzept modifiziert wurde, sind in den Jahren 1958 bis 1960 durchgeführt worden. Meyer-Speer war Mitarbeiter des Nobelpreisträgers Wilhelm Ostwald. Er hat das Werk Ostwalds auf dem Gebiet der Farbforschung sechs Jahrzehnte gepflegt und erweitert. Seine richtungsweisenden Farbraumgestaltungen der Dome zu Mainz, Fulda, Breslau und Frankfurt gründen exakt errechneten Farbstandards. Meyer-Speer hat neben seiner Lehrtätigkeit an der Akademie München auch langjährige Kontakte mit der Universität Salzburg gepflegt, die ihm für sein Gesamtwerk das Ehrendoktorat verlieh.

Professor Gerhard Meerwein bezeichnete den Mainzer Dom als „einmaliges Beispiel für Farbraumgestaltung auf Basis eines Farbkonzeptes“. Die Systematisierung und der Einsatz einer stark differenzierten Farbpalette im Mainzer Dom sei „die besondere Leistung“ von Meyer-Speer. Meerwein sprach zum Thema „Rückkehr der Meyer-Speer-Entwürfe für die Innenausmalung des Mainzer Doms von Salzburg nach Mainz“.

Domdekan Heckwolf wies darauf hin, dass am Ostchor zwei Oberkapellen gibt, die über die Zwerchgalerie miteinander verbunden sind. Die Öffnungen der Oberkapellen sind durch die Orgelprospekte verdeckt. Die südliche Oberkapelle wurde lange Zeit vom Dom- und Diözesanmuseum als Magazin genutzt. In der nördlichen Oberkapelle ist eine Sakristei eingerichtet. Beide Räume gehören zur Bauperiode um und nach 1100, sagte Heckwolf. Der genaue Zweck der Räume lasse sich nicht mehr genau rekonstruieren. Wahrscheinlich seien sie als Kapellen genutzt worden. Möglich sei eine Nutzung als Empore für Chöre, die allerdings nirgends belegt sei. Sicher sei nur, dass sie zur Lagerung von Archivbeständen dienten. In der südlichen Oberkapelle war auch die Schlafstätte des Nachtwächters im Dom untergebracht.

Hinweis: Die Ausstellung „Farbiger Dom“ ist bis zum 2. Oktober im Rahmen von Domführungen zu besichtigen.

tob (MBN)

 

Irene Helf-Schmorleiz als DiAG MAV-Vorsitzende wiedergewählt

Konstituierende Sitzung der diözesanen Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen

Mainz. Irene Helf-Schmorleiz ist als Vorsitzende der diözesanen Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen im Bistum Mainz (DiAG MAV) wieder gewählt worden. Die Wahl fand bei der konstituierenden Sitzung der DiAG MAV am Mittwoch, 7. September, im Erbacher Hof in Mainz statt. Es ist die zweite Amtszeit von Helf-Schmorleiz. Das Gremium ist in erster Linie ein Informations- und Austauschgremium für die Mitarbeitervertretungen im Bistum. Bei der Sitzung wurde auch Maria Bedersdorfer in ihrem Amt als stellvertretende Vorsitzende bestätigt. Neu in den Vorstand gewählt wurde Elfriede Zils als Schriftführerin. Die bisherige Schriftführerin Christa Belle hatte nicht wieder für das Amt kandidiert. Von Montag, 30. Mai, bis Freitag, 3. Juni, hatten im Bistum Mainz die Wahlen für die Mitarbeitervertretungen stattgefunden.

Dank von Generalvikar Giebelmann

„Die Zusammenarbeit mit den MAVen und der DiAG ist für unser Bistum inzwischen zu einer Selbstverständlichkeit geworden“, sagte der Mainzer Generalvikar, Dietmar Giebelmann. Er gratulierte im Anschluss an die Wahl dem neuen Vorstand und wünschte dem Gremium alles Gute für die Zukunft. Dabei hob er besonders die „hohe Gesprächskultur“ im Bistum hervor, die es immer wieder ermögliche, gute Kompromisse zu finden. Eine wichtige Änderung in der vergangenen Amtsperiode sei der Umzug der Geschäftsstelle in die Pfaffengasse gewesen, wo jetzt die DiAG, die juristischen Berater und die MAV des Bischöflichen Ordinariates unter einem Dach vereint seien. Positiv hob er auch den ersten „Tag der Dienstgemeinschaft“ mit Kardinal Lehmann im Jahr 2003 hervor. Er kündigte an, dass das Begegnungstreffen im kommenden Jahr zum zweiten Mal stattfinden werde. Anschließend überreichte er den scheidenden Mitgliedern der DiAG Dankurkunden des Mainzer Bischofs, Kardinal Karl Lehmann, für deren geleistete Arbeit. Nicht mehr dem Gremium angehören werden künftig: Christa Belle, Ralf Scholl, Ulla Schulz-Picard und Karin Schulz.

Die DiAG MAV

Über 500 Vertreter setzen sich in den Mitarbeitervertretungen (MAV) im Rahmen des „Dritten Weges“ unter anderem für arbeitsrechtliche Fragen kirchlicher Mitarbeiter ein. Die einzelnen MAVen sind in der DiAG MAV zusammengeschlossen. Aus den verschiedenen Arbeits- und Berufsgruppen im Bistum werden Vertreter in die DiAG MAV entsandt. Die Amtsperiode aller Mitarbeitervertretungen beträgt vier Jahre. Im Bistum Mainz sind rund 10.000 kirchlich Bedienstete in rund 170 kirchlichen Einrichtungen tätig.

Aufgaben der DiAG MAV sind unter anderem der gegenseitige Informations- und Erfahrungsaustausch mit den vertretenen MAVen, Beratung der MAVen in Angelegenheiten des Mitarbeitervertretungsrechtes, Förderung der Bildung von MAVen sowie Förderung der Anwendung der Mitarbeitervertretungsordnung (MAVO).

Der „Dritte Weg“

Der so genannte „Dritte Weg“ ist der kirchliche Sonderweg, um Fragen des kirchlichen Dienst- und Arbeitsrechtes ohne die bei Tarifverhandlungen üblichen Mechanismen von Streik und Aussperrung gemeinsam zu regeln. Der kirchliche Dienst steht unter dem Leitbild der Dienstgemeinschaft, das mit dem Konfrontationsmodell des Tarifvertragssystems unvereinbar ist. Das Leitbild der Dienstgemeinschaft wurzelt in der Überzeugung, dass Dienstnehmer wie Dienstgeber sich in gleicher Weise der Kirche und ihrem Sendungsauftrag verpflichtet wissen. Der „erste Weg“ ist durch die einseitige Festlegung von Arbeitsbedingungen durch den Arbeitgeber gekennzeichnet. Der „zweite Weg“ bezeichnet das Modell des Tarifvertragssystems.

Hinweis: Geschäftsstelle der DiAG MAV im Bistum Mainz, Pfaffengasse 4, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-591, Fax: 06131/253-948, E-Mail: info@diag-mav-mainz.de, Internet: http://www.diag-mav-mainz.de/

tob (MBN)

 

Eine Art Grundgesetz für katholische Schulen

Kardinal Lehmann sprach beim Studientag der katholischen Schulen im Bistum Mainz

Mainz. „Ich bin überzeugt, dass dieser Text, der zweifellos etwas unvollkommen und unvollständig ist, doch eine bleibende Funktion hat, da er die Bedeutung des christlichen Menschenbildes sehr stark hervorhebt und somit eine Art Grundgesetz für Bildung und für katholische Schulen formuliert.“ Das sagte der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, am Donnerstag, 8. September, in Mainz anlässlich eines Studientages der katholischen Schulen im Bistum Mainz.

Der Studientag, zu dem rund 200 Schulleiter und Lehrer sowie Schulelternbeiräte, Schulsprecher und Mitarbeiter in der Schulpastoral gekommen waren, stand unter der Überschrift „Den Menschen stärken ...“. Anlass des Studientages waren 40 Jahre Konzilsbeschluss und 30 Jahre Synodenbeschluss zur christlichen Erziehung sowie drei aktuelle Projekte im Schulbereich der Diözese. Veranstalter der Tagung war das Dezernat Schulen und Hochschulen des Bistums Mainz.

1965 hatte das Zweite Vatikanische Konzil den Text ‚Gravissimum educationis’ (GE) über die christliche Erziehung verabschiedet. Zehn Jahre später, 1975, legte die Gemeinsame Synode der deutschen Bistümer „Schwerpunkte kirchlicher Verantwortung im Bildungsbereich“ vor. Auf beide Texte bezog sich der Kardinal in seinem Vortrag „Perspektiven und Auftrag für die christliche Erziehung und die katholischen Schulen“.

Zum Konzilstext sagte der Kardinal, dass dieser ein „Stiefkind“ während der konziliaren Beratungen und danach gewesen sei. Zumal habe er stets im Schatten anderer Texte wie beispielsweise „Gaudium et Spes“ gestanden. Lehmann bezeichnete GE als „spannungsvoll“ und „mehrdimensional“, was unter anderem von der Genese des Textes herrühre. Auch sei der Text „spärlich kommentiert“ worden. Trotz aller Unfertigkeit weise der Text aber eine „Grundstimmung der Zuversicht“ auf. Wichtige Komponente von GE sei außerdem die Betonung von Partnerschaft und Dialog als grundlegenden Elementen von Erziehung. Der Text sei hier auf einem „wichtigen, mittleren Weg“ zwischen liberalistischen Freiheitsmerkmalen einerseits und Autoritarismus andererseits.

Der Synodenbeschluss habe dann das gut aufgefangen, was in der Erklärung grundgelegt wurde, sagte Lehmann weiter. In den zehn Jahren zwischen Konzil und Synode sei es zu starken Umbrüchen in Fragen der Bildung gekommen. Trotzdem sei GE der „bleibende Ausgangspunkt“ geblieben, was mit dem fundamentalen Bezug des Textes zum christlichen Menschenbild zusammenhänge, unterstrich Lehmann.

Pollak: ,Gravissimum educationis’ ist eine „pädagogische Fundgrube“

In ihrer Begrüßung sagte die Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz, Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, dass GE „in den letzten drei Jahren bei der Erarbeitung eines bistumseigenen Konzeptes zur Schulzeitverkürzung eine pädagogische Fundgrube“ geworden sei. Weiterhin betonte sie, dass das Motto des Studientages auf die personale Entfaltung und individuelle Begabung von Kindern und Jugendlichen in Gesellschaft und Bildungssystem ziele. Wörtlich sagte sie: „,Den Menschen stärken’ ist Auftrag an anderen, aber auch Zusage für uns selbst.“

Workshops am Nachmittag

Am Nachmittag wurde das Tagesthema in neun verschiedenen Arbeitskreisen mit Fachreferenten aus dem ganzen Bundesgebiet vertieft. Themen waren unter anderem: „Funktion und Aufgabe von Schule in den vatikanischen Dokumenten“, „Was bedeutet ganzheitliche Förderung?“, „Religiöse Erziehung und Bildung als Prinzip der Gestaltung des Schullebens“, „Katholische Schulen als evangelisierende Schulen?“ und „Schule als Lebensraum - Leben in Schulräumen“. Die Tagung schloss mit einem Abschlussplenum.

„Die Mainzer 8“ - Einführung der Schulzeitverkürzung in den hessischen Gymnasien

Im laufenden Schuljahr wird im Rahmen der Schulzeitverkürzung auf acht Jahre an weiterführenden Schulen im hessischen Teil der Diözese erstmals „Die Mainzer 8“ eingeführt, das bistumseigene „Rahmenkonzept für die Arbeit an weiterführenden Schulen des Bistums Mainz bei Einführung der Schulzeitverkürzung“. Dieses wurde vom Dezernat Schulen und Hochschulen mit einem Kooperationsteam aus allen betroffenen Schulen erarbeitet, unter Leitung von Dr. Manfred Göbel. Weitere wichtige Akzente im Schulbereich des Bistums sind derzeit die abgeschlossene Erarbeitung eines Leitbildes für die Grund- und Hauptschulen und der wissenschaftlich begleitete Qualitätsentwicklungsprozess an der Fachschule für Erzieherinnen. Insgesamt gibt es Bistum Mainz 25 katholische Schulen, an denen rund 1.000 Lehrerinnen und Lehrer etwa 13.000 Schülerinnen und Schüler unterrichten.

am (MBN)

 

Gemeinsam Integration fördern und Bildung mitgestalten

Siebtes Spitzengespräch der Kirchen und des Deutschen Sportbundes in Frankfurt

Frankfurt. Am Mittwoch, 7. September, haben sich in Frankfurt am Main Delegierte des Deutschen Sportbundes (DSB) unter Leitung seines Präsidenten Manfred von Richthofen, der Deutschen Bischofskonferenz unter Leitung ihres Vorsitzenden, Kardinal Karl Lehmann, und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) unter Leitung ihres Ratsvorsitzenden, Bischof Wolfgang Huber, zum siebten Spitzengespräch der Kirchen und des Sports getroffen. Im Mittelpunkt des gut zweistündigen Gesprächs standen Fragen der Integrationsförderung und der Mitgestaltung von Bildung und Schule durch Kirchen und Sport. 

Alle Beteiligten hoben hervor, dass die Integration von Zuwanderern eine wichtige Zukunftsaufgabe sei, der sich alle gesellschaftlichen Kräfte stellen müssten. Sowohl die Kirchengemeinden als auch die Sportverbände leisteten für den Zusammenhalt der Gesellschaft und die Integration kultureller und ethnischer Minderheiten einen erheblichen Beitrag. Der Präsident des DSB, Manfred von Richthofen, unterstrich, dass die rund 90.000 Sportvereine Angehörigen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen und Nationalitäten Möglichkeiten der Begegnung, der Anerkennung und der Gesundheitsvorsorge böten. Seit vielen Jahren sei Integration ein besonderer Arbeitsschwerpunkt des DSB. Von Richthofen verwies beispielhaft auf das seit vielen Jahren erfolgreiche Programm „Integration durch Sport“ und die im Dezember 2004 beschlossene Grundsatzerklärung „Sport und Zuwanderung“.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, betonte, dass kulturelle Vielfalt bereits in vielen, gerade städtischen Gemeinden und kirchlichen Einrichtungen, zum Alltag gehöre. Etwa jeder zehnte Katholik in Deutschland spreche eine andere Muttersprache. Zudem existierten rund 480 fremdsprachige Gemeinden. Die Kirche habe, gerade weil sie Weltkirche sei, eine starke Option für kulturelle Vielfalt. Lehmann erinnerte an das Wort der Deutschen Bischofskonferenz „Integration fördern – Zusammenleben gestalten“ vom September 2004 und unterstrich: „Integration ist ein wechselseitiger Prozess, der im gegenseitigen Respekt stattfinden muss.“

Der Ratsvorsitzende der EKD, Bischof Wolfgang Huber, gab seiner Freude Ausdruck, dass sich Sportvereine in der „Woche der ausländischen Mitbürger“ engagierten, die in diesem Jahr bereits zum 30. Mal von den Kirchen durchgeführt wird. Er appellierte an die Politik, die ordnungspolitischen, rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass die Kirchen und der organisierte Sport ihre jeweils spezifischen Aufgaben in der Gesellschaft zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger auch zukünftig wahrnehmen können.

Die Gesprächspartner unterstrichen den unersetzbaren Beitrag von Religions- und Sportunterricht im Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule. Die Fächer Sport und Religion würden entscheidend mit zur Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen beitragen. Daher sei der teilweise hohe Stundenausfall nicht hinnehmbar, kritisierten Lehmann und Huber. Von Richthofen kritisierte, dass die gesellschaftliche Bedeutung der vielfältigen Bildungsangebote in nichtstaatlichen Bereichen und hier vor allem in den Bereichen der Kirchen und des Sports unterschätzt und gesellschaftspolitisch völlig unzureichend gewürdigt werde. Die beiden Kirchen und der Deutsche Sportbund würden zukünftig auch gemeinsam für einen qualifizierten Religions- und Sportunterricht eintreten.

Zudem berieten die Gesprächspartner Möglichkeiten, über den Religions- und Sportunterricht hinaus an weiteren Angeboten, besonders im Bereich der Ganztagsschulen, mitzuwirken. Zu überlegen sei, ob die Betreuungsangebote so qualifiziert werden könnten, dass sie im Wahl- und Freizeitbereich der Ganztagsschule einen festen Platz einnehmen. Ziel sei keine Verdoppelung des Unterrichts, sondern eine Stärkung der Verbindung zwischen Schule und sozialer Umgebung. Zugleich warnten Lehmann, Huber und von Richthofen aber davor, dass der Ausbau der Ganztagsbetreuung oder der Ganztagsschule nicht zu einer Einstellung der Förderung der außerschulischen Bildung führen dürfe.

DSB-Präsident von Richthofen dankte der EKD und der Deutschen Bischofskonferenz, dass sie ihr Engagement für das Handlungsfeld Kirche und Sport auch weiterhin auf hohem Niveau fortsetzen. Er nannte als Beispiele die Unterstützung der Fußball-WM 2006 und die seelsorgerische Begleitung der deutschen Olympiamannschaften.

Huber und Lehmann sicherten zu, dass sich die Kirchen im Rahmen ihrer Möglichkeiten für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland engagieren werden. Im Münchener Dom sei am 9. Juni 2006 ein ökumenischer Eröffnungsgottesdienst und ein Empfang der Kirchen vorgesehen. An allen Austragungsorten wirken Gemeinden, Bildungseinrichtungen und Hilfswerke im kulturellen Rahmenprogramm mit. Die entsprechenden Stadtdekanate wollen möglichst viele Kirchen so lange wie möglich geöffnet halten, viele Gemeinden planen interkulturelle Begegnungsfeste. Karitative und diakonische Einrichtungen stehen bereit, die Kommunen bei der Bewältigung der zu erwartenden höheren Anzahl von Notfällen zu unterstützen. Bei aller Freude auf die Fußball-Weltmeisterschaft wiederholte Bischof Huber jedoch seine Bitte an die Kommunen, von einer Freigabe der Ladenöffnungszeiten auch an den Sonntagen während der WM Abstand zu nehmen.

Kirchen und Deutscher Sportbund vereinbarten, ihre Gespräche und Zusammenarbeit auf allen Ebenen fortzusetzen und zu intensivieren. Die Spitzengespräche Kirche und Sport finden etwa alle fünf Jahre statt.

SDBK (MBN)

  

Den Horizont erweitern

Drei Freiwillige des BDKJ starten ihren freiwilligen Dienst im Ausland

Mainz. „Das Leben im Ausland kennen lernen“ und soziales Engagement sind Motive der drei jungen Frauen, am Montag, 12. September, ihren europäischen Freiwilligendienst (FSD) in Portugal begonnen haben. Kathrin Peters aus Nieder-Olm, Magdalena Albrecht aus Nieder-Wöllstadt und Regine Kircher aus Dietzenbach im Kreis Offenbach werden in dem Land, das viele nur vom Urlaub kennen, in verschiedenen sozialen Einrichtungen arbeiten. Die 19-jährige Kathrin Peters wird ein Jahr lang in einem Kindergarten für Einwandererkinder arbeiten, die gleichaltrige Magdalena Albrecht in einer Obdachloseneinrichtung, in der auch Drogen- und Alkoholabhängige betreut werden. Regine Kircher engagiert sich in einem Sozialzentrum in der Nähe von Lissabon.

Während des einjährigen freiwilligen Dienstes wollen die jungen Frauen gezielt ihre Persönlichkeit weiterentwickeln. „Ich will neue Erfahrungen sammeln und in einer anderen Kultur leben“, erzählt Regine Kircher. Auch Kathrin Peters will ein Jahr raus aus dem Alltag. „Ich will hier ganz alleine klarkommen.“ Nach der Schule „etwas Praktisches zu machen“, steht für Magdalena Albrecht im Mittelpunkt ihres Engagements.

„Wir unterstützen Menschen, die helfen wollen“, erklärt Martin Jobst, Referent des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) für Soziale Dienste. Mit dem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) und dem europäischen Freiwilligendienst ermöglicht der BDKJ jungen Menschen persönliche Erfahrungen bei einem sozialen Engagement. Der Dachverband der Jugendverbände leiste so einen Beitrag zur Integration Europas und schlage Brücken zwischen den Kulturen, sagt Martin Jobst.

Der BDKJ kümmert sich um die pädagogische Betreuung und Begleitung der Helferinnen. Alle drei Freiwilligen haben ihre zukünftigen Einsatzstellen schon kurz besucht, ihr freiwilliges Engagement beginnt mit einem zweiwöchigen Intensiv-Sprachkurs. Mit Unterstützung der Sozialagentur „Kommstruktiv“ begleitet der BDKJ sie vor, während und nach dem Jahr im Ausland. Ende August hatten die Freiwilligen in einer Vorbereitungswoche ihre Wünsche, Erwartungen und Ängste thematisiert, sich mit ihrer persönlichen Lebensplanung auseinander gesetzt und sich auf ihre Rolle als Deutsche im Ausland vorbereitet. Die Hauptfinanzierung des Freiwilligen Dienstes im Ausland läuft über Förderprojekte der Europäischen Union.

Alle drei Freiwilligen kommen aus der Jugendarbeit. Regine Kircher ist bei der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) in Dietzenbach aktiv, Kathrin Peters ist Mitglied bei der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) und war über zehn Jahre Messdienerin in Nieder-Olm. Magdalena Albrecht war in der Jugendarbeit Nieder-Wöllstadt engagiert und Mitglied in den Jugendverbänden der Gemeinschaft Christlichen Lebens (J-GCL).

Den europäischen Freiwilligendienst können Frauen und Männer zwischen 17 und 27 Jahren in einer sozialen Einrichtung im Ausland ableisten. Der BDKJ im Bistum Mainz ist auch Träger des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ). Anfang September haben rund 140 neue Freiwillige ihr FSJ begonnen.

Hinweis: Weitere Informationen erhalten Sie beim BDKJ Referat Soziale Dienste, Tel.: 06131/ 253-638, E-Mail: fsj@bistum-mainz.de

os (MBN)

 

100. Geburtstag von Margarete Kollmann

Glückwunschschreiben von Kardinal Karl Lehmann

Alsfeld. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat der langjährigen Pfarrhaushälterin Margarete Kollmann in einem Brief zu ihrem 100. Geburtstag gratuliert. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, überbrachte am Freitag, 9. September, persönlich im Namen des Bistums Mainz die Glückwünsche des Bischofs an Margarete Kollmann. Sie hat seit 30 Jahren den Haushalt ihres Sohnes, Geistlicher Rat Pfarrer Klaus Kollmann, zunächst in Lampertheim und später in Alsfeld geführt. An der Feierstunde nahmen auch der Landrat des Vogelsbergkreises, Rudolf Marx, und der Alsfelder Bürgermeister Herbert Diestelmann teil.

In seinem Glückwunschbrief schreibt der Kardinal: „Ich durfte selbst mehrfach erleben, wie Sie die Seele des Pfarrhauses waren. Sie haben bis ins hohe Alter Telefongespräche entgegen genommen und viele, die am Pfarrhaus geklopft haben, empfangen und betreut.“ Giebelmann dankte der Jubilarin dafür, dass sie bis ins hohe Alter bereit gewesen sei, für die Menschen eine wichtige Ansprechpartnerin im Pfarrhaus zu sein. Margarete Kollmann, die Mutter von fünf Kindern ist, wurde am 9. September 1905 in Mehring an der Mosel geboren.

tob (MBN)

 

Gemeinsames Projekt von Pfarrei und Stadt

Giebelmann weihte Kindertagesstätte St. Elisabeth in Kelsterbach ein

Kelsterbach. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, hat am Freitag, 9. September, das Kinderhaus St. Elisabeth in Kelsterbach eingeweiht. Giebelmann dabei wies darauf hin, das die Einrichtung für 92 Kinder ein gemeinsames Projekt der Stadt Kelsterbach und der katholischen Pfarrgemeinde ist. Leiterin des Kinderhauses ist Birgitt Stumpf-Schmidt. An der Einweihungsfeier nahmen auch der Bürgermeister von Kelsterbach, Erhard Engisch, und der Architekt, Bernd Erik Wiegand, teil.

tob (MBN)

 

Vorschau

„Scheu-Preis“ für Kardinal Lehmann (17.9.)

Der Mainzer Bischof erhält in diesem Jahr den Weinkulturpreis der Stadt Alzey

Alzey. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, erhält am Samstag, 17. September, den Weinkulturpreis der Stadt Alzey („Scheu-Preis“). Verliehen wird der Preis um 15.00 Uhr bei der Weinprobe des Alzeyer Winzerfestes auf der Wein- und Sektterrasse. Die Laudatio wird der Flonheimer Publizist Helmut Ahrens halten. Laut Satzung des Weinkulturpreises wird die Auszeichnung an Personen oder Institutionen verliehen, „die sich besondere Verdienste um den Wein und die Weinkultur erworden haben“. Der Preis besteht aus einer Plakette mit dem Porträt des Rebenzüchters und Weinbaufachmannes Georg Scheu (1897-1949) und zwölf Flaschen Wein. Georg Scheu war der erste Leiter der ehemaligen Landesanstalt für Rebenzüchtung in Alzey. Die Stadt Alzey stiftet den Preis in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Alzey-Worms, der Interessengemeinschaft Wein- und Sektterrasse beim Alzeyer Winzerfest und der Allgemeinen Zeitung in Alzey.

Lehmann ist der fünfte Preisträger des „Scheu-Preises“. Bisher waren mit der jährlich verliehenen Auszeichnung geehrt worden: der ehemalige Wirtschaftsminister von Rheinland-Pfalz, Rainer Brüderle, der ZDF-Journalist Udo van Kampen, der ehemalige Bundesarbeitsminister Norbert Blüm und der Vizepräsident der Deutschen Bundesbank, Jürgen Stark. Der Bürgermeister von Alzey, Knut Benkert, hatte in der Stadtratssitzung vom 11. Juli bekannt gegeben, dass der Preis in diesem Jahr an Kardinal Lehmann verliehen wird.

tob (MBN)

 

„Vom Klassenkampf zum Co-Management“ (21.9.)

Diözesantag für Betriebs- und Personalräte im Erbacher Hof

Mainz. „Vom Klassenkampf zum Co-Management“ lautet der Titel des diesjährigen Diözesantages für Betriebs- und Personalräte am Mittwoch, 21. September, von 9.00 bis 16.30 Uhr im Erbacher Hof in Mainz. In Erfahrungsberichten, Workshops und einem Podiumsgespräch soll thematisiert werden, dass Betriebs- und Personalräte neben der Gestaltung von Arbeitsbedingungen zunehmend in Aufgaben des Managements und der Mitgestaltung von Unternehmen einbezogen werden.

Nach der Begrüßung um 9.15 Uhr durch Thomas Domnick, Leiter der Betriebsseelsorge im Bistum Mainz, folgt ein Eingangsstatement von Prälat Dietmar Giebelmann, Generalvikar des Bistums Mainz. Um 9.45 Uhr stehen die Berichte von drei Betriebs- bzw. Personalräten über ihre Praxiserfahrungen auf dem Programm. Gegen 11.00 Uhr findet ein Podiumsgespräch zum Thema statt mit Dr. Stephan Hölz, Leiter des Ministerinbüros im hessischen Sozialministerium, Stefan Körzell, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Hessen-Thüringen, und Dr. Marbod Muff, Vorstand bei Boehringer Ingelheim. Nach dem Mittagessen werden fünf verschiedene Workshops angeboten. Den Abschluss bildet um 15.45 Uhr das Abschlussreferat von Pfarrer Paul Schobel, Leiter der Betriebsseelsorge im Bistum Rottenburg-Stuttgart, mit dem Titel „Anregungen und Aufregungen. Sozialethische Interpretationen“.

Hinweis: Weitere Informationen beim Referat Berufs- und Arbeitswelt im Bistum Mainz, Welschnonnengasse 2, 55116 Mainz, Tel.: 06131/6270-843, Fax: 06131/6270-844, E-Mail: betriebsseelsorge@bistum-mainz.de

tob (MBN)

 

Die Ausbildung von Imamen und Seelsorgern in Deutschland (27.9.)

Tagung der Georges Anawati-Stiftung für christlich-muslimischen Dialog in Frankfurt

Frankfurt. Die Georges Anawati-Stiftung veranstaltet am Dienstag, 27. September, von 10.00 bis 16.00 Uhr, in der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen in Frankfurt am Main eine Tagung unter der Überschrift „Die Ausbildung von Imamen und Seelsorgern in Deutschland für die Herausforderungen von morgen“. Unter anderen beteiligen sich mit Beiträgen der katholische Islamwissenschaftler Professor Christian Troll SJ von der Hochschule St. Georgen in Frankfurt und der Leiter des Kommissariates der katholischen Bischöfe in Hessen, Dr. Guido Amend aus Wiesbaden. Die Teilnahme ist kostenlos.

Mit dieser Tagung wendet sich die im Jahr 2000 von Dietger Freiherr von Fürstenberg errichtete „Stiftung für Menschen aus christlicher und islamischer Kultur“ erstmals an eine breitere Öffentlichkeit. Äußerer Anlass ist der 100. Geburtstag des Dominikanerpaters Georges C. Anawati (1905-1994), nach dem die Stiftung benannt ist. Als Direktor des Instituts der Dominikaner für Orientstudien in Kairo gehörte er zu den Pionieren des christlich-islamischen Dialogs und hatte entscheidenden Einfluss auf die Erklärung des II. Vatikanischen Konzils über das Verhältnis der Katholischen Kirche zu den nichtchristlichen Religionen („Nostra Aetate“) aus dem Jahr 1965.

Hinweise: Anmeldungen und weitere Informationen: CIBEDO Christlich-Islamische Begegnung - Dokumentationsstelle, Balduinstraße 62, 60599 Frankfurt, Tel.: 069/726401, Fax: 069/7232052, E-Mail: cibedo@cibedo.de, Internet: http://www.anawati.stiftung.de/

tob (MBN)

 

Katholischer Medienpreis für Wolfgang Uchatius und Max Kronawitter

Feierliche Preisverleihung mit Kardinal Karl Lehmann am 26. September in Bonn

Bonn. Am Montag, 26. September, verleiht Kardinal Karl Lehmann den Katholischen Medienpreis der Deutschen Bischofskonferenz, der in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands e.V. (GKP) und dem Katholischen Medienverband (KM) ausgeschrieben wird. Die Preisverleihung findet im „Rheinischen LandesMuseum“ in Bonn statt. Zu dem Festakt, der von Martin Blachmann (WDR) moderiert wird, werden rund 200 Gäste aus Kirche, Politik und Medien erwartet. Im Anschluss an die Preisverleihung lädt die Deutsche Bischofskonferenz zu einem Empfang ein.

Preisträger in der Kategorie „Print“ ist in diesem Jahr Wolfgang Uchatius, Redakteur bei der Wochenzeitung „Die Zeit“. Er erhält die Auszeichnung für seine Reportage „Das globalisierte Dienstmädchen“ (erschienen in: Die Zeit, Nr. 35, 19.08.2004), in der er den Blick auf eine bisher kaum beachtete Seite der Globalisierung lenkt: In dichter Reportagesprache, ergänzt durch sozialwissenschaftliche Beobachtungen, zeichnet er das Schicksal gebildeter philippinischer Frauen nach, die sich in Deutschland und anderen wohlhabenden Industriestaaten als Haushaltshilfen ihren Lebensunterhalt verdienen. Während die Frauen sich in der Fremde um die Babys anderer Leute kümmern, wächst auf den Philippinen inzwischen fast jedes dritte Kind ohne Eltern auf – diese schicken Geld, bleiben aber für den eigenen Nachwuchs unsichtbar.

In der Kategorie „Elektronik“ wird der freie Filmautor Max Kronawitter für seine Dokumentation „Streit mit Gott - Ein Pfarrer im Rollstuhl“ (Ausstrahlung: Bayerisches Fernsehen, 30.06.2004) ausgezeichnet. Der Preisträger hat sich auf sehr einfühlsame Weise mit symbolstarken Bildern und akzentuierten Tönen an die alte Theodizee-Frage gewagt: Warum lässt Gott Leid zu? Er blickt dabei ins Dunkel des Menschlichen, fragt nach dem Sinn des Leidens und der Tragfähigkeit einer Gottesbeziehung. Der Erfahrung des existentiellen Abgrunds setzt er nicht spirituelles Fast-Food entgegen, sondern entdeckt Inkarnationen des Christlichen.

Beide ausgezeichneten Beiträge fördern nach Meinung der Jury die Orientierung an christlichen Werten wie auch das Verständnis für Menschen und gesellschaftliche Zusammenhänge. Der Katholische Medienpreis ist in jeder Kategorie mit jeweils 5.000 Euro dotiert. Die Preisträger wurden aus insgesamt 127 eingereichten Beiträgen (39 Printbeiträge, 54 Hörfunkbeiträge, 33 Filmbeiträge, ein Internetbeitrag) von einer sechsköpfigen Jury unter der Leitung des Vorsitzenden der Publizistischen Kommission, Weihbischof Friedrich Ostermann (Münster), ausgewählt. Weitere Mitglieder der Jury waren Dr. Claudia Nothelle (ARD-Hauptstadtstudio, Berlin), Gisela Steinhauer (WDR, Köln), Ulrich Engelberg (Ruhr-Wort, Essen), Gernot Facius (Die Welt, Bonn) und Bernhard Remmers (Verlagsgruppe Bistumspresse, Zentralredaktion, Osnabrück).

SDBK (MBN)

 

Festwoche in Darmstadt-St. Ludwig (17.-25.9.)

Weihe der neuen Orgel und Abschluss der Renovierungsarbeiten

Darmstadt. Mit einer Festwoche von Samstag, 17., bis Sonntag, 25. September, begeht die Gemeinde St. Ludwig in Darmstadt den Abschluss der Renovierungsarbeiten in der Kirche und die Weihe der neuen Winterhalter-Orgel. Zum Auftakt findet am Samstag, 17. September, um 19.00 Uhr, die Orgelweihe mit Weihbischof Dr. Werner Guballa statt. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, feiert am Sonntag, 18. September, um 10.00 Uhr mit der Gemeinde ein Pontifikalamt. An den folgenden Tagen finden zahlreiche Konzerte mit der neuen Orgel statt, unter anderem wird am Freitag, 23. September, ab 20.00 Uhr eine Orgelnacht angeboten. Den Abschluss der Festwoche bildet der Festgottesdienst am Sonntag, 25. September, um 10.00 Uhr mit Generalvikar Dietmar Giebelmann.

Hinweis: Das ausführliche Programm der Festwoche ist erhältlich beim Katholischen Pfarramt St. Ludwig, Wilhelminenplatz 9, 64283 Darmstadt, Tel.: 06151/9968-0, Fax: 06151/9968-22, E-Mail; st-ludwig@gmx.de

tob (MBN)

 

Gedenkstunde für Albert Schweitzer (28.9.)

Schweitzer als Organist und Musikwissenschaftler / Zum 130. Geburtstag und 40. Todestag

Mainz. Am Mittwoch, 28. September, 19.00 Uhr, findet in St. Bernhard in Mainz-Bretzenheim eine Gedenkstunde für Albert Schweitzer (1875-1965) statt. Die Veranstaltung anlässlich seines 130. Geburtstag und 40. Todestages nimmt Schweitzer besonders als Organisten und Musikwissenschaftler in den Blick. An der Cavaillé-Orgel wird Professor Daniel Roth, Paris-St. Sulpice/Frankfurt, verschiedene Werke von Johann Sebastian Bach spielen. Roth ist der Nachfolger von Charles Marie Widor als Organist in St. Sulpice, bei dem Albert Schweitzer Orgelunterricht erhielt. Veranstalter ist die Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof in Kooperation mit der Wissenschaftlichen Albert Schweitzer Gesellschaft und der Gemeinde St. Bernhard in Mainz-Bretzenheim.

Nach der Begrüßung durch Dekan Markus Kölzer, der Pfarrer von St. Bernhard ist, und Professor Peter Reifenberg, Direktor der Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof, wird Professor Claus Günzler, Karlsruhe, in die Thematik einführen. Bei der Gedenkstunde wird Herausgeber Dr. Gottfried Schüz, Mainz, den Band „Leben nach Maß. Zwischen Machbarkeit und Unantastbarkeit - Biotechnologie im Licht des Denkens von Albert Schweitzer“ vorstellen. Den Abschluss bildet ein kurzes Statement von Dr. Mathias Schüz, Frauenfeld/Schweiz, zum Thema „Ästhetik und Ethik“.

Hinweis: Akademie des Bistum Mainz Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Tel.: 06131/257-521, Fax: 06131/257-525, E-Mail: ebh.akademie@bistum-mainz.de

tob (MBN)

 

Erster Mainzer Kinderchortag (24.9.)

Morgenlob mit Weihbischof Guballa / Abendmesse mit Domdekan Heckwolf

Mainz. Der erste Mainzer Kinderchortag findet am Samstag, 24. September, von 10.00 bis 18.00 Uhr, im Mainzer Chorhaus am Dom statt. Im Mittelpunkt sollen gegenseitiges kennen lernen und gemeinsames Singen im Gottesdienst stehen. Für 10.30 Uhr steht im Mainzer Dom ein Morgenlob mit Weihbischof Dr. Werner Guballa auf dem Programm. Um 17.00 Uhr wird Domdekan Heinz Heckwolf mit den Kindern die Abendmesse im Dom feiern. Gestaltet wird der Tag von Gregor Knop, Regionalkantor in Bensheim und Präsident des Diözesanverbandes Pueri Cantores, sowie seinem Stellvertreter Karsten Storck, Domkantor am Mainzer Dom. Der Kinderchortag wird vom Diözesanverband Pueri Cantores in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kirchenmusik durchgeführt. Der Diözesanverband Mainz der Pueri Cantores ist im Herbst 2004 gegründet worden. Pueri Cantores ist die Vereinigung katholischer Knaben-, Mädchen-, Kinder- und Jugendchöre.

tob (MBN)

 

Caritas-Sonntag (18.9.)

Jahresthema: „Arbeitslose brauchen Chancen statt Vorurteile“

Mainz. Unter dem Jahresthema „Arbeitslose brauchen Chancen statt Vorurteile“ steht der Caritas-Sonntag 2005, der in der Diözese Mainz am Sonntag, 18. September, begangen wird. An diesem Tag ist die Kollekte während der Gottesdienste für Zwecke der Caritas bestimmt. „Zusammen mit der Liturgie und der Verkündigung gehört die Caritas zu den Lebensvollzügen der Kirche“, schreibt der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, im diesjährigen Aufruf zum Caritas-Sonntag. Durch die Caritas werde die Zuwendung Gottes zum Menschen in besonderer Weise erfahrbar. Die Caritas trage dazu bei, dass viele Menschen wieder eine Perspektive aus dem Glauben heraus finden. Mit ihrem Jahresthema 2005 tritt die Caritas entschieden dafür ein, sich mit dem hohen Niveau der Arbeitslosigkeit nicht abzufinden.

In ihrer gemeinsamen Position zur Bundestagswahl haben der Diözesancaritasverband und die Caritasverbände Darmstadt, Gießen, Mainz, Offenbach und Worms formuliert: „Das Hauptproblem der Arbeitsmarktsituation liegt in den fehlenden Arbeitsplätzen begründet. Sogenannte Zusatzjobs sind keine Lösung.“ Da es auch in Zukunft Menschen geben werde, die aufgrund von Leistungsbeschränkungen nicht in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren sind, fordern die Caritasverbände offizielle Anerkennung eines sogenannten „Zweiten Arbeitsmarktes“, der dauerhaft subventioniert werden müsse, um die jeweilige Leistungsminderung der dort beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auszugleichen. Für Langzeitarbeitslose fordern sie eine gesicherte öffentliche Finanzierung der Träger von Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen.

jow (MBN)

 

Dokumentation

Lehmann: Bischofskonferenz bedauert EKD-Entscheidung

Erklärung zur Absage an gemeinsame Revision der Einheitsübersetzung

Mainz. Der Rat der Evangelischen Kirche (EKD) hat am Donnerstag, 8. September, in Hannover erklärt, dass sich die Protestanten nicht mehr an einer Überarbeitung der von katholischer und evangelischer Kirche 1979 herausgegebenen Einheitsübersetzung der Bibel beteiligen werden. Am gleichen Tag hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, eine Erklärung dazu veröffentlicht, die wir im Folgenden dokumentieren:

Die Deutsche Bischofskonferenz erhielt am 7.9.2005 ein Schreiben, in dem der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Prof. Dr. Wolfgang Huber, den Beschluss des Rates von seiner Sitzung am 2./3.9.2005 mitteilt, dass die Voraussetzungen für die geplante, gemeinsam verantwortete Revision der „Einheitsübersetzung“ der Heiligen Schrift nicht mehr gegeben seien und keine Aussicht bestehe, in absehbarer Zeit eine Lösung für die Schwierigkeiten zu finden.  

Die Deutsche Bischofskonferenz bedauert diese Entscheidung des Rates. Nachdem die EKD bereits im Jahr 2001 die bis dahin hohe Selbstverständlichkeit des Gebrauchs der gemeinsamen „Einheitsübersetzung“ (Psalmen und Neues Testament) für ökumenische Gottesdienste zugunsten der Luther-Übersetzung zurückgenommen hatte, war es zwar schwierig, die evangelische Seite zur Teilnahme an einer begrenzten Revision der „Einheitsübersetzung“ zu bewegen, schließlich wurden aber doch in einem sehr hohen Maß gemeinsam die Verfahren, die Kriterien sowie die Mitarbeiter für ein gemeinschaftliches Vorgehen festgelegt.  

Die Betrachtung der Instruktion der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung „Liturgiam authenticam“ vom 28.3.2001 (Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls 154), die den Gebrauch der Volkssprache bei der Herausgabe der liturgischen Bücher ordnet und in diesem Rahmen auch die Bibelübersetzungen behandelt, insofern diese Verwendung in den Gottesdiensten finden, hat zunehmend die evangelische Seite irritiert. Es ist leider nicht gelungen, genügend die Überzeugung zu festigen, dass auch die katholische Kirche trotz der Bedeutung der lateinischen Bibelübersetzung (Vulgata) eine Übersetzung „vor allem aus den Urtexten der heiligen Bücher“ vorsieht und dass solche Übersetzungen „auch mit den getrennten Brüdern zustande kommen können“, sodass „sie von allen Christen benutzt werden können“ (Offenbarungs-Konstitution „Dei Verbum“ des Zweiten Vatikanischen Konzils, Art. 22). Die Instruktion „Liturgiam authenticam“ hat darum dieses Vorhaben nicht grundsätzlich behindert, wenngleich sie die Übersetzung der Bibel immer auch im Blick auf den gottesdienstlichen Gebrauch und die Tradition der Kirche betrachtet hat. Es ist keineswegs so, dass die Bindung der katholischen Seite an die Instruktion „Liturgiam authenticam“ einen Rückgang auf den Urtext und den Ruf „Zurück zu den Quellen“ („ad fontes“) verhindert hätte, wie der Brief vom 7.9.2005 nahe legt. Über das nähere Verhältnis von Schrift und Tradition, das gewiss nicht nur in Traditionskritik besteht, hat im Übrigen das ökumenische Gespräch bei allen noch ungelösten Einzelfragen gerade in unserem Land beträchtliches Einvernehmen erzielt (vgl. Ökumenischer Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologen: Verbindliches Zeugnis Band I - III, Freiburg i. Br./Göttingen 1992 - 1998).

Eine letzte Einigung über die Revision, die bereits sehr nahe war, ist letztlich an diesem grundsätzlichen Misstrauen gegenüber den Anforderungen von „Liturgiam authenticam“ und einem verantwortlichem Umgang damit gescheitert.

Der Brief vom 7.9.2005 erweckt den Eindruck, als ob die katholische Seite einen unerträglichen Zeitdruck ausgeübt hätte. Gewiss hatte die Bischofskonferenz seit dem Frühjahr 2004 auf den inneren Zusammenhang der Revision der „Einheitsübersetzung“ mit der Arbeit an einem neuen Gebet- und Gesangbuch und der Revision des deutschen Messbuchs hingewiesen. Diese Aufgaben sind schon lange innerhalb der katholischen Kirchen des deutschen Sprachgebietes geplant. Es wurde wegen dieses inneren Zusammenhangs aber nie ein Druck ausgeübt oder gar eine Drohung ausgesprochen. Nachdem wir schon seit dem Jahr 2003 über die moderate Revision der „Einheitsübersetzung“ verhandelt haben, hatten wir allerdings auf eine Rücksichtnahme des evangelischen Partners auf diese Situation gehofft. Die Deutsche Bischofskonferenz bedauert, dass der Rat einseitig und ohne weitere Rücksprache eine „abschließende (negative) Entscheidung“ getroffen hat.

Mit vielen sind wir der Überzeugung, dass die so lange angezielte und auch geradezu ersehnte praktische Arbeit an der Revision der Übersetzung gezeigt hätte, dass auftretende Schwierigkeiten, die ja heute oft quer durch die Kirchen und Konfessionen laufen, beim konkreten Vorgehen überwindbar gewesen wären. Man musste allerdings für den äußersten Fall, dass einmal auf dem Weg des Konsensverfahrens bei Ausschöpfung aller Wege keine Einigung zustande gekommen wäre, eine Entscheidungsmöglichkeit ins Auge fassen, die letztlich auf die Feststellung einer Mehrheit hinausgelaufen wäre. Wir bedauern, dass der Rat sich nicht in diesem Sinn zum Vertrauen auf den Partner unter den Herausgebern und die konkrete fachliche Arbeit der Exegeten beider Seiten entschließen konnte.

Der Weg für eine größere Einheit der Kirche ist immer wieder auch ein dorniger Weg gewesen. Nachdem wir in den letzten Jahrzehnten auf vielen Gebieten echte und positive Fortschritte erreichen konnten, wozu auch die Vereinbarung über die „Einheitsübersetzung“ aus dem Jahre 1979 gehört, darf die Hoffnung so vieler auf die Erfüllung des Gebotes des Herrn nach Einheit durch einzelne Rückschläge auf dem weiteren Weg nicht entmutigt werden. Freilich ist es eine erhebliche Belastung, wenn gerade im Land der Reformation, wo wir über ein Vierteljahrhundert schon auf eine gemeinsame Übersetzung zurückgreifen konnten, dieses gemeinsame Zeugnis unterbrochen wird, während viele Nachbarn in anderen Ländern inzwischen ökumenisch vereinbarte Übersetzungen geschaffen haben. Wir hoffen inständig, dass wir später auch wieder neue gemeinsame Wege finden können.

 Die Deutsche Bischofskonferenz wird nun gemeinsam mit den anderen Herausgebern - der Österreichischen und der Schweizer Bischofskonferenz sowie den (Erz-) Bischöfen von Bozen-Brixen, Lüttich, Luxemburg, Straßburg und Vaduz - zügig an eine Revision der „Einheitsübersetzung“ gehen.

SDBK (MBN)