Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 41

7. November 2007

Das Logo der Pfarrgemeinderatswahlen am 10./11. November 2007.
Das Logo der Pfarrgemeinderatswahlen am 10./11. November 2007.
Datum:
Mi. 7. Nov. 2007
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder 129, Fax 06131/253-402
E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Vorankündigungen

  • Fest des heiligen Martinus (11.11.) 
  • PGR-Wahlparty im Mainzer Rechenzentrum (11.11.) 
  • Neues Portal für Worms-St. Paulus (10.11.) 
  • Akademietagung zu Edith Stein (16. & 17.11.) 
  • Lektürekurs zum Koran (ab 22.11.)

Berichte

  • Gedenken an verstorbene Bischöfe und Priester des Domstifts 
  • Abitur-online erfolgreich angelaufen

Personalie

  • Verabschiedung von Landespolizeidekan Willi Knapp

Publikation

  • Neuerscheinung: Geschichte der Mainzer Erzbischöfe

Vorankündigungen

Fest des heiligen Martinus (11.11.)

Pontifikalamt mit Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr im Mainzer Dom

Mainz. Anlässlich des Festes des heiligen Martinus, Patron des Mainzer Domes und des Bistums Mainz, findet am Sonntag, 11. November, um 10.00 Uhr im Mainzer Dom ein Pontifikalamt mit Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr statt. Konzelebranten sind Domdekan Prälat Heinz Heckwolf und Domkapitular Monsignore Horst Schneider. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernehmen die Domkantorei St. Martin und die Mainzer Dombläser unter der Leitung von Domkapellmeister Professor Mathias Breitschaft sowie Domorganist Albert Schönberger an der Orgel. Um 15.00 Uhr feiert Weihbischof Neymeyr gemeinsam mit dem Domkapitel eine Pontifikalvesper im Westchor des Mainzer Domes. Die Vesper wird durch die Domkantorei St. Martin (Leitung: Domkapellmeister Breitschaft) und Domorganist Schönberger an der Domorgel musikalisch gestaltet.

Martinsumzug (13.11.) / „Wort und Klang“ im Mainzer Dom (10.11.)

Die Mainzer Martinus-Schule, Weißliliengasse, veranstaltet am Dienstag, 13. November, ab 18.00 Uhr einen Martinusumzug; er beginnt am Liebfrauenplatz. Darüber hinaus ist von Freitag, 9. bis Freitag, 16. November, täglich von 18.00 bis 21.00 Uhr in der Martinus-Schule, Weißliliengasse, ein „Martinsleuchten zur Ehre des heiligen Martin“ zu sehen. Zudem findet am Samstag, 10. November, um 12.00 Uhr eine Matinee „Wort und Klang“ zum Fest des heiligen Martinus im Mainzer Dom statt. Ausführende sind Domdekan Prälat Heinz Heckwolf (Texte), der Mädchenchor am Dom und St. Quintin unter Leitung von Domkantor Karsten Storck sowie Domorganist Albert Schönberger an der Domorgel.

Stichwort: Heiliger Martin

Am 11. November gedenken die Katholiken des heiligen Martin (Martinus). Die nach ihm benannten Umzüge erinnern an die Legende, wonach Martin noch als römischer Soldat seinen Mantel mit einem frierenden Bettler geteilt haben soll - erst später wurde er Bischof von Tours. Martin wird – so beispielsweise auch der Dachreiter des Mainzer Doms – meist hoch zu Pferd bei der Mantelteilung dargestellt. Im Bistum Mainz sind 22 Kirchen dem heiligen Martin geweiht, neben dem Mainzer Dom unter anderen die Basilika in Bingen.

Martin wurde um das Jahr 316 in der Stadt Sabrina geboren, die heute in Ungarn liegt. Der Sohn eines römischen Tribuns trat auf Wunsch seines Vaters in die römische Armee ein. Nach seiner Bekehrung ließ sich Martin im Alter von 18 Jahren taufen, quittierte seinen Dienst und wurde zunächst Missionar. Seit 371 war er Bischof von Tours und widmete sich der Mission der noch weitegehend heidnischen ländlichen Gebiete. Er starb am 8. November 397 auf einer Seelsorgereise. Sein Grab in Tours galt als fränkisches Nationalheiligtum. Sein Mantel wurde als so genannte „Reichskleinodie“ verehrt und auf Feldzügen mitgeführt. Sie wurde in einem besonderen kleinen, dem Gottesdienst geweihten Raum aufbewahrt, der danach Kapelle (von lateinisch „cappa“, zu deutsch „Mantel“) genannt wurde. Der Kult um den heiligen Martin breitete sich rasch in Liturgie und Volksfrömmigkeit aus. Martin war einer der ersten Nichtmärtyrer, der als Heiliger verehrt wurde.

Zumeist am Vorabend des 11. November ziehen Kinder mit häufig selbst gebastelten Laternen zu einem Martinsfeuer. Sie werden dabei von einem Reiter begleitet, der, mit römischen Helm und Purpurmantel bekleidet, an den Soldaten Martin und dessen gute Tat erinnern soll. Die Martinsgans erinnert an die Legende, nach der sich der Heilige in einem Gänsestall versteckt haben soll, um seiner Wahl als Bischof zu entgehen. Die schnatternden Tiere verrieten ihn jedoch.

Stichwort: Martinus-Medaille

Auch in der Martinus-Medaille bleibt die Erinnerung an den Heiligen lebendig. Die silberne Medaille ist die höchste Auszeichnung des Bistums Mainz für ehrenamtliches Engagement. Sie zeigt auf der einen Seite den Westbau des Mainzer Domes, auf der anderen ist eine Abbildung des heiligen Martin mit dem Bettler zu sehen, die der Chormantelschließe des Grabmals von Adalbert von Sachsen im Mainzer Dom nachempfunden ist. In der Regel verleiht der Generalvikar der Diözese die Auszeichnung im Namen des Bischofs.

Hinweis: Weitere Informationen zum heiligen Martin sowie zu den Bräuchen rund um das Martinsfest auch im Internet unter http://www.heiliger.martin.de  

am (MBN)

 

„Wahlparty“ im Mainzer Rechenzentrum (11.11.)

Pfarrgemeinderatswahlen: Vorläufiges Wahlergebnis bereits am Sonntagabend

Mainz. Anlässlich der Pfarrgemeinderatswahlen im Bistum Mainz am kommenden Wochenende, 10. und 11. November, wird die Diözese bereits am Sonntagabend, 11. November, ein vorläufiges Endergebnis der Wahl vorlegen können. Im Rechenzentrum des Bischöflichen Ordinariates am Bischofsplatz in Mainz, werden ab 16.00 Uhr die Ergebnisse aus den einzelnen Gemeinden per Telefon, E-Mail oder Telefax erfasst. Ulrich Janson, Referent für die Pfarrgemeinderäte im Bistum Mainz, rechnet mit einem ersten verlässlichen Trend ab 20.00 Uhr. Das vorläufige Endergebnis wird gegen 22.00 Uhr erwartet.

Die Pfarrgemeinden informieren das Bischöfliche Ordinariat nicht nur über das Wahlergebnis, sondern auch über die Wahlbeteiligung, die Altersstruktur der Gewählten sowie über den Anteil von Frauen und Männern in den neu gewählten Pfarrgemeinderäten. Die Ergebnisse werden laufend im Internet unter http://www.pfarrgemeinderatswahlen.de aktualisiert. Kardinal Karl Lehmann, Bischof von Mainz, wird im Laufe des Abends die Wahlzentrale besuchen. Der Generalvikar des Bistums Mainz und Dezernent für die Pastoralen Räte, Prälat Dietmar Giebelmann, wird den ganzen Abend in der Wahlzentrale anwesend sein.

„Unsere Gemeinde sucht Ihren Rat“ / 685.000 Katholiken zur Wahl berechtigt

Der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, hat bei einer Pressekonferenz am Freitag, 19. Oktober, zur Teilnahme an den Pfarrgemeinderatswahlen im Bistum Mainz aufgerufen. Rund 685.000 Katholiken sind zu der turnusgemäßen Wahl der Pfarrgemeinderäte berechtigt. Lehmann betonte, dass er die „Pfarrgemeinderäte als große Bereicherung“ empfinde: „40 Jahre nach dem Konzil können wir mit großer Dankbarkeit auf die Entwicklung dieses Gremiums zurückblicken. Es ist ein Segen, dass es in jeder Gemeinde Menschen gibt, die das Ganze mittragen.“

Die Wahlen zur elften Amtsperiode der Pfarrgemeinderäte im Bistum Mainz finden in den 340 Pfarreien, 23 Filialgemeinden sowie 23 Gemeinden von Katholiken anderer Muttersprache statt. Die alle vier Jahre stattfindenden Wahlen stehen in diesem Jahr unter dem Motto „Unsere Gemeinde sucht Ihren Rat“. Zum selben Termin werden auch in den benachbarten Bistümern Fulda, Limburg, Speyer und Trier die Pfarrgemeinderäte gewählt. In allen fünf Bistümern zusammen sind rund 3,57 Millionen Katholiken zur Wahl aufgerufen.

Hinweis für die Redaktionen: Pressevertreter sind herzlich zur Berichterstattung in das Rechenzentrum des Bischöflichen Ordinariates, Bischofsplatz 6, 55116 Mainz eingeladen. Weitere Informationen zu den Pfarrgemeinderatswahlen bei der Diözesanstelle für Pfarrgemein-de-, Seelsorge- und Dekanatsräte, Bischöfliches Ordinariat Mainz, Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel: 06131/253-200, E-Mail: pgr@bistum-mainz.de. Weitere Informationen zu den Pfarrgemeinderatswahlen auch auf der Bistumshomepage http://www.bistum-mainz.de  

am (MBN)

 

Neues Portal für Worms-St. Paulus (10.11.)

Pontifikalamt mit Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr

Worms. Anlässlich des Einbaus des neuen Portals der katholischen Kirche St. Paulus in Worms wird der Mainzer Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr am Samstag, 10. November, um 17.00 Uhr das neue Portal segnen. Anschließend findet ein Pontifikalamt mit dem Weihbischof in der Kirche statt. St. Paulus ist die Kirche des Dominikanerklosters in Worms. Der Gottesdienst wird durch ein Bläserquartett und Christian Bonath an der Orgel musikalisch gestaltet. Im Anschluss an den Gottesdienst wird Prior Pater Josef kleine Bornhorst das Buch „Das neue Portal von Sankt Paulus“ vorstellen.

Hinweis: Weitere Informationen beim Dominikanerkloster Worms, Paulusplatz 5, 67547 Worms, Tel.: 06421-920400, Internet: http://www.dominikaner-worms.de

am (MBN)

 

„Die ,Erscheinung’ des Personalen“ (16.-17.11.)

Akademietagung zum Denken von Edith Stein im Erbacher Hof

Mainz. „Die ,Erscheinung’ des Personalen. Edith Steins frühes Denken“ heißt eine Akademietagung in der Bistumsakademie Erbacher Hof in Mainz von Freitag, 16., bis Samstag, 17. November. Sie wird in Kooperation mit dem Philosophischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz veranstaltet. Anlass der Tagung ist das Jahr des 65. Todestages von Edith Stein, des 20. Jahrestages ihrer Seligsprechung und des 90. Jahrestages der Promotion Steins bei dem Philosophen Edmund Husserl. Referenten sind: Peter Freienstein, Hildesheim, Professorin Claudia Mariéle Wulf, St. Gallen/Schweiz, Dr. Patricia Rehm, Mainz, Professorin Hanna Gerl-Falkowitz, Dresden, sowie Professor Andreas Müller, Fribourg/Schweiz.

Hinweis: Weitere Informationen bei der Bistumsakademie Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Tel.: 06131/257-521 oder -550, E-Mail: ebh.akademie@bistum-mainz.de

am (MBN)  

 

Lektürekurs zum Koran (ab 22.11.)

Unter Leitung von Dr. Barbara Huber-Rudolf im Bildungszentrum NR 30

Darmstadt. „Der Koran - das Heilige Buch der Muslime. Eine Einführung für Christen“ heißt ein Lektürekurs im Katholischen Bildungszentrum NR 30 in Darmstadt. Dr. Barbara Huber-Rudolf, Referentin für christlich-islamischen Dialog im Bistum Mainz, bietet ab Donnerstag, 22. November, an insgesamt fünf Abenden eine erste Hinführung zum Verständnis des Koran. Weitere Termine sind der 29. November, 6., 13. und 20. Dezember. Der Kurs beginnt jeweils um 19.30 Uhr. Die Kursgebühr beträgt 20 Euro.

Hinweis: Anmeldung bis zum 15. November beim Katholischen Bildungszentrum NR 30, Nieder-Ramstädter Straße 30, 64283 Darmstadt, Tel.: 06151/ 20963.

tob (MBN)

 

Berichte

Lehmann: „Dank an alle, die uns den Glauben verkündet haben“

Traditioneller Gottesdienst für die verstorbenen Bischöfe und Priester des Domstifts

Mainz. Mit einem Gottesdienst in der Ostkrypta des Mainzer Domes wurde am Samstag, 3. November, der verstorbenen Mainzer Bischöfe und Priester des Domstiftes gedacht. Die Mitglieder des Domstiftes feierten zusammen mit dem Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, um 7.00 Uhr den traditionellen Gottesdienst am Tag nach Allerseelen. Kardinal Lehmann erinnerte in seiner Begrüßung daran, „dass wir mit diesem Gedenken ein biblisches Gebot erfüllen, als Dank an alle, die uns den Glauben verkündet haben“. Er zitierte den Hebräerbrief, wo es heißt: „Denkt an eure Vorsteher, die euch das Wort Gottes verkündet haben; schaut auf das Ende ihres Lebens und ahmt ihren Glauben nach! Jesus ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit.“ (Hebr 13, 7-8)

 Nach der Eucharistiefeier fand eine Prozession zu den Gräbern im Dom und auf dem Domfriedhof statt. Dabei besprengte Kardinal Lehmann jedes Grab mit Weihwasser. An jedem Grabstein war außerdem eine Kerze aufgestellt. Die Prozession führte von der Ostkrypta zum Kettelergrab in der Marienkapelle, über das Mittelschiff zum Domfriedhof und anschließend über die Memorie zur Bischofsgruft, wo das Schlussgebet stattfand.

tob (MBN)   

 

Abitur-online erfolgreich angelaufen

Ab 2008 wird es ergänzendes Vormittagsangebot geben

Mainz. Zwei Monate nach der Einführung von Abitur-online zieht Schulleiter Dr. Rolf-Jürgen Renard vom Ketteler-Abendgymnasium in Mainz eine erste positive Zwischenbilanz: Aufgrund der hohen Nachfrage nach diesem in Rheinland-Pfalz einmaligen Angebot konnten für das erste Schuljahr zwei parallele Projektklassen gebildet werden, an denen der Schulversuch durchgeführt wird. Bei Abitur-online haben sich damit schon im ersten Jahr genauso viele Teilnehmer eingeschrieben wie am „klassischen“ Abendgymnasium. Der Umgang mit dem Internet und das Einarbeiten in die Lernplattform bereiteten den Online-Studierenden kaum Schwierigkeiten; niemand hat wegen technischer Überforderung den Schulbesuch abgebrochen.

Die vom Bistum Mainz als Schulträger angestrebte neue Zielgruppe konnte tatsächlich erreicht werden. Unter den Studierenden befinden sich berufstätige Mütter, Angestellte in Dienstleistungsberufen und im Schichtsystem beschäftigte Arbeitnehmer, die sich am klassischen Abendgymnasium nicht eingeschrieben hätten. Außerdem hat sich der Einzugsbereich der Schule durch das neue Angebot erheblich erweitert. Bis weit in den Hunsrück und den Kaiserlauterer Raum hinein erstreckt sich das Gebiet, in dem sich Interessenten von dem neuen Angebot angesprochen fühlen. In Absprache mit dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur wird das Ketteler-Abendgymnasium deshalb auch im kommenden Jahr neue Studierende für Abitur-online aufnehmen.

Zusätzlich entwickelt die katholische Bildungseinrichtung - besonders für Mütter - sogar ein spezielles Angebot von Abitur-online, bei dem der Präsenzunterricht am Vormittag stattfinden wird. Hiermit sollen alle diejenigen angesprochen werden, die zwar die Aufnahmebedingungen für das Abendgymnasium erfüllen, deren Arbeitszeiten einen Besuch der Kurse am Abend aber nicht möglich machen. Vor allem soll mit diesem Angebot Müttern und auch Vätern ermöglicht werden, einen berufs- und studienqualifizierenden Schulabschluss zu erwerben, während sich die Kinder zu dieser Tageszeit in Betreuungsstätten oder in der Schule befinden. Diese Kurse können an zwei oder drei Vormittagen eingerichtet werden. Die Einzelheiten des Angebots werden sich an der Nachfrage orientieren. Anmeldungen sollen möglichst bald, müssen aber spätestens bis zum 1. März 2008 bei der Schule vorliegen.

Hinweis: Nähere Informationen zu Abitur-online am Ketteler-Abendgymnasium und zu den zusätzlichen Angeboten im Internet unter http://www.ketteler-kolleg.de, telefonisch unter 06131/31060 und am Tag der offenen Tür (Sonntag, 18. November, 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr).

tob (MBN)    

 

Personalie

Giebelmann: Die Polizei ist lebenswichtig für die Gesellschaft

Verabschiedung von Landespolizeidekan Knapp / Einführung von Nachfolger Alfred Heil

Darmstadt. Der Landespolizeidekan für Hessen, Pfarrer Willi Knapp, ist am Mittwoch, 31. Oktober, in den Ruhestand verabschiedet worden. Bei einem Festgottesdienst in Darmstadt- St. Ludwig würdigten der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, und der hessische Innenminister Volker Bouffier die Verdienste von Knapp, der 13 Jahre Landespolizeidekan in Hessen war. Als Nachfolger wurde bei der Feier Militärdekan a.D. Alfred Heil eingeführt.

 In seiner Ansprache dankte der Generalvikar Knapp für seinen Dienst. Vor allem seine große Erfahrung habe ihn befähigt, „Pfarrer für rund 20.000 Polizeibeamte zu sein. Eine solche Aufgabe kann man nur mit großer pastoraler Erfahrung bewältigen“, sagte Giebelmann. Weiter sagte er: „Es ist lebenswichtig für die Gesellschaft, dass sich Frauen und Männer für den Polizeidienst zur Verfügung stellen und dafür sorgen, dass nicht einfach der Stärkere regiert.“ Polizisten sähen sich in ihrem Berufsalltag oft mit Extremsituationen konfrontiert, daher sei es die wichtigste Aufgabe der Polizeiseelsorge „die Liebe Gottes zu den Menschen zu bringen und der Sehnsucht der Menschen eine Antwort zu geben“. Alfred Heil dankte der Generalvikar für seine Bereitschaft, das Amt zu übernehmen. Als Militärseelsorger habe er bereits Soldaten bei Auslandseinsätzen in Extremsituationen begleitet. „Das wird eine gute Visitenkarte für seinen Dienst sein.“

Generalvikar Giebelmann verlas im Gottesdienst einen Brief des Mainzer Bischofs, Kardinal Karl Lehmann, an den scheidenden Landespolizeidekan. Darin heißt es: „Sie haben nicht nur Ihre seelsorglichen Erfahrungen eingesetzt, sondern Sie haben auch diese Seelsorge in den Bistümern des Landes Hessen für die Polizeiangehörigen koordiniert und verstärkt. Dadurch war es Ihnen auch möglich, das Ansehen der Seelsorger zu erhöhen.“ Anschließend nahm der Generalvikar Alfred Heil das Amtsversprechen ab und übergab ihm die Ernennungsurkunde.

Bouffier: Polizeiseelsorge ist unverzichtbar

„Die Polizeiseelsorge ist mittlerweile in der großen Familie der hessischen Polizei ein unverzichtbarer Baustein geworden, auf den wir nicht verzichten können und auf den wir auch nicht verzichten wollen“, sagte der hessische Innenminister Bouffier in seiner Ansprache am Ende des Gottesdienstes. Er dankte den Kirchen für die Bereitschaft zur Zusammenarbeit in diesem Bereich, vor allem auch dafür, „dass diese Zusammenarbeit durch die Einführung von Dekan Heil ohne Unterbrechung fortgesetzt werden kann“. Willi Knapp habe diese Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren „mit viel Ideenreichtum und Tatkraft in besonderer Weise geprägt“, sagte Bouffier.

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Polizeichor Fulda unter Leitung von Wolfgang Heil, dem hessischen Landespolizeiorchester unter Leitung von Walter Sachs und Regionalkantor Andreas Boltz an der Orgel. Das Bistum Fulda war bei der Feier durch Bischofsvikar Gerhard Stanke vertreten, das Bistum Limburg durch Pfarrer Dr. Thomas Löhr, Dezernent für Pastorale Dienste.

In der anschließenden Feierstunde im Foyer des Staatstheaters Darmstadt wurde Willi Knapp von Landespolizeipräsident Norbert Nedela zum Ehrenpolizeirat ernannt. In Grußworten wurde von verschiedenen Seiten das Wirken von Knapp gewürdigt und seinem Nachfolger gute Zusammenarbeit versichert. Es sprachen: Weihbischof Manfred Melzer, Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für die Katholische Polizeiseelsorge und Polizeiarbeit in Deutschland, Polizeidekan Monsignore Roland Knott für die Polizeiseelsorger in Hessen, Landespolizeipfarrer Kurt Grützner für die Evangelische Polizeiseelsorge in Hessen und Polizeihauptkommissar Helmut Krimmel für den Beirat der hessischen Polizeiseelsorge.

Willi Knapp wurde am 29. Juni 1931 in Heppenheim geboren. Nach der Priesterweihe durch den Mainzer Bischof Hermann Volk am 29. Februar 1964 war er zunächst als Kaplan in Unter-Schönmattenwag, Viernheim und Gießen tätig. 1971 wurde er Pfarrer von St. Christoph in Neu-Isenburg-Gravenbruch. Anfang 1984 wurde er zum stellvertretenden Dekan des Dekanates Dreieich gewählt. Ab Juli 1984 war Knapp als Pfarrer in Gernsheim tätig. Seit November 1994 ist er Landespolizeidekan in Hessen. 1999 wurde er zusätzlich Diözesanbeauftragter für die Polizeiseelsorge im Bistum Limburg. In der Bundesarbeitsgemeinschaft der Katholischen Polizeiseelsorge war Knapp seit 1996 Vorsitzender der Seelsorgekommission. 1998 wurde ihm vom Mainzer Bischof Karl Lehmann der Titel Geistlicher Rat verliehen.

Alfred Heil wurde am 8. Januar 1942 in Gießen geboren. Nach der Priesterweihe durch den Mainzer Bischof Hermann Volk am 10. Februar 1968 war er zunächst Kaplan in Darmstadt-Eberstadt, Butzbach und Otzberg-Hering. Ab 1974 war er als Krankenhausseelsorger in Bad Nauheim tätig. Im August 1987 wurde er vom Bistum Mainz für die Militärseelsorge beurlaubt und war als Militärpfarrer in Wetzlar tätig. Weitere Stationen waren das Bundeswehrkrankenhaus Gießen sowie die Bundeswehrstandorte Schleswig und Kropp. Am 1. August 1996 wurde er zum Militärdekan ernannt. Zum 1. Februar 2007 wurde Heil als Militärdekan in den Ruhestand versetzt. Er übernimmt die Aufgabe als Landespolizeidekan für Hessen zum 1. November 2007.

tob (MBN)  

 

Publikation

Neuerscheinung: Geschichte der Mainzer Erzbischöfe

Wissenschaftliche Edition des Werkes von Jakob Wimpfeling aus dem 16. Jahrhundert

München. Im Münchner Verlag Wilhelm Fink ist gerade eine wissenschaftliche Edition des Werkes „Catalogus Archiepiscoporum Moguntinorum - Geschichte der Mainzer Erzbischöfe“ von Jakob Wimpfeling (1450-1528) erschienen. Das bisher ungedruckte Werk wurde von Dr. Sigrid von der Gönna anhand der einzigen Handschrift des Textes aus der Hofbibliothek Aschaffenburg übersetzt und kommentiert. Die Handschrift (Hofbibliothek Aschaffenburg, Manuskript 22) ist ein Widmungsexemplar aus dem Jahr 1515 für den Mainzer Erzbischof, Reichserzkanzler und späteren Kardinal Albrecht von Brandenburg. Von der Gönna hat der lateinisch-deutschen Übersetzung eine ausführliche Einleitung von rund 160 Seiten vorangestellt und ein umfangreiches Literaturverzeichnis erarbeitet. Mit dem Band wird die Edition des bis heute überlieferten Gesamtwerkes von Wimpfeling vervollständigt.

Hinweis: Jakob Wimpfeling: Catalogus Archiepiscoporum Moguntinorum. Geschichte der Mainzer Erzbischöfe. Kommentierte Ausgabe. Einleitung und Übersetzung aus dem Lateinischen von Sigrid von der Gönna. Verlag Wilhelm Fink, München 2007. 406 Seiten, 68 Euro. ISBN 978-3-7705-4384-7

tob (MBN)

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