Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 8

2. März 2006

Mainz, 22. Februar 2006: Prälat Walter Seidel bei seinem Schlusswort im Kettelersaal des Erbacher Hofes. (c) tob (MBN)
Mainz, 22. Februar 2006: Prälat Walter Seidel bei seinem Schlusswort im Kettelersaal des Erbacher Hofes.
Datum:
Do. 2. März 2006
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder 129, Fax 06131/253-402.
E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Berichte

  • Lehmann: Absage an „Wellness-Religion”
  • Initiativen der Kirche zur Fußball-Weltmeisterschaft
  • Gottesdienst mit den Mainzer Fastnachtskorporationen
  • Positionspapiere der Caritas zu den Wahlen am 26. März

Vorschau

  • Fastenpredigten im Mainzer Dom (ab 5.3.)
  • Fastenpredigten bei den Wormser Dominikanern (ab 7.3.)
  • Frühjahrs-Vollversammlung der Bischofskonferenz (6.-9.3.)
  • Akademievortrag über Mozart (9.3.)
  • Predigtreihe zum Thema Arbeit (ab 9.3.)
  • Studientag zur Epoche der Romantik (11.3.)

Personalien

  • Prälat Seidel als „Säule des Bistums Mainz“ gewürdigt 
  • Erzbischof Alfons Nossol erhält Verdienstorden (3.3.)
  • Pfarrer Alois Tille im Alter von 104 Jahren verstorben

Berichte

Lehmann: Absage an die „Wellness-Religion“

Aschermittwoch der Künstler und Publizisten im Erbacher Hof

Mainz. Angesichts der Renaissance des Religiösen in der Gesellschaft bedürfe es einer „Unterscheidung der Geister“, sagte der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, am Aschermittwoch, 1. März, bei einem Gottesdienst zum Auftakt der österlichen Bußzeit im Mainzer Dom. Die Wiederkehr des Religiösen habe auch viele Formen, die abzulehnen seien. „Wir haben die Chance durch die Unterscheidung der Geister, dem näher zu kommen, was Glauben bedeutet und die österliche Bußzeit ist eine gute Gelegenheit dafür.“

Wörtlich sagte Lehmann: „Wir wollen keine Wellness-Religion, in der man sich nur wohl fühlen soll. Da gibt es heute manchen Betrug. Das ist nicht das, was wir verkünden. Der Weg Jesu in der österlichen Bußzeit verschweigt nicht, dass es Leid gibt in der Welt, und dass es mit dem Tod einen großen letzten Feind des Menschen gibt, dem wir nicht ausweichen können. Durch Jesus können wir ihm aber ins Gesicht blicken und in seiner Nachfolge auch unser Kreuz auf uns nehmen.“

Das Aschenkreuz zu Beginn der Fastenzeit könne „als Zeichen unserer Endlichkeit, aber auch als Zeichen dafür, dass wir Gottes geliebte Geschöpfe sind“, zu dieser Unterscheidung der Geister anleiten, sagte Lehmann. Ein „wichtiger Dreiklang“ der Bußzeit seien Fasten, Gebet und Almosen geben. Im Zusammenspiel dieser prägenden Elemente der Fastenzeit könne der Mensch erfahren, „dass Verzicht nicht nimmt, sondern gibt“, sagte der Kardinal.

Konzelebrant des Gottesdienstes war Erzbischof Héctor Miguel Cabrejos Vidarte (Diözese Trujillo in Peru), der vor kurzem zum Vorsitzenden der Peruanischen Bischofskonferenz gewählt wurde. Lehmann stellte zu Beginn der Messe auch seinen neuen Bischöflichen Sekretär, Pfarrer Stefan Wanske, vor, der seine neue Aufgabe zum 1. März begonnen hat. Wanske tritt die Nachfolge von Pfarrer Martin Berker an, der künftig als Subregens am Mainzer Priesterseminar tätig sein wird.

Gespräch mit Gudrun Landgrebe und Hansgünther Heyme

Im Anschluss an den Gottesdienst fand im Erbacher Hof der traditionelle Aschermittwoch der Künstler und Publizisten statt, zu dem in diesem Jahr wieder über 400 Gäste gekommen waren. Der Abend mit der Schauspielerin Gudrun Landgrebe und dem Intendanten des Ludwigshafener Theaters im Pfalzbau, Professor Hansgünther Heyme, stand unter der Überschrift „Der spielende Mensch - Zur Zukunft des Theaters“.

Landgrebe berichtete im Gespräch, dass sie im Umgang mit den Medien sehr zurückhaltend sei, was ihr Privatleben betreffe. „Wir geben schon beim Schauspielen soviel von uns preis, deshalb habe ich den Grundsatz, nur über die Figuren eines Filmes zu reden, nicht über mich. Ich bin sehr vorsichtig, denn schon eine kleine Unvorsichtigkeit kann zu einer Schlagzeile führen.“ Im Laufe des Abends wurden verschiedene Ausschnitte aus dem Schaffen von Gudrun Landgrebe gezeigt und zwar aus den Filmen „Rossini“ und „Herzlichen Glückwunsch“.

Heyme, der bereits mit Landgrebe am Theater zusammengearbeitet hat, berichtete unter anderem über seine Arbeit in Ludwigshafen, wo es kein festes Ensemble gibt. Er wolle dort ein Modell schaffen, da es durch Sparmaßnahmen künftig vermehrt Spielstätten ohne eigenes Ensemble geben werde. „Ich will zeigen, dass das geht, denn es gibt die Chance, auch in solchen Städten verantwortetes Theater zu machen.“ Moderiert wurde der Abend von Professor Peter Reifenberg, Direktor der Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof.

tob (MBN)

 

www.kirche-am-ball.de

Initiativen der katholischen Kirche zur Fußball-Weltmeisterschaft

Mainz. „Die katholische Kirche will mithelfen, dass die Gastfreundschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft gelingt.“ Das sagte Kardinal Karl Lehmann, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und Bischof von Mainz, am Donnerstag, 23. Februar, bei der Vorstellung von Initiativen und Angeboten der Kirche bei der Fußball-WM (9. Juni bis 9. Juli) im Erbacher Hof in Mainz. Eine Übersicht über die vielfältigen Angebote ist ab sofort im Internet unter der Adresse http://www.kirche-am-ball.de freigeschaltet. Zur Eröffnung der WM findet am Freitag, 9. Juni, um 11.00 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst im Münchner Liebfrauendom statt, unter anderen mit Kardinal Lehmann.

Zwar würden und dürfen Religion und die Sehnsucht nach endgültigem Glück nicht im Mittelpunkt der WM stehen, sagte Lehmann, „doch bleibt die Religion der großes Rahmen, mit dem Menschen ihr Leben deuten, ihr Woher und Wohin bedenken. Diesen Rahmen kann und darf man nicht völlig beiseite schieben - um des Menschen willen.“ Lehmann wies darauf hin, dass die Kirchen „noch stärker wirklich offene Kirchen“ sein müssten. Deshalb würden viele Kirchen in den Austragungsorten „ihr Angebot von Kirchenführungen verstärken, die Mehrsprachigkeit vervielfachen und die Öffnungszeiten ausdehnen“.

Lehmann verwies darauf, dass Kirche und Sport durchaus gemeinsame Anliegen haben: „Beide wirken für das Gemeinwohl - vor allem dadurch, dass sie Gemeinschafts- und Gruppenerfahrungen ermöglichen; beiden ist die Integration von Migranten ein Anliegen; beide setzen sich für die Geltung individualethischer Normen ein; beide engagieren sich gegen den Medikamentenmissbrauch, der Sport im Umgang mit dem Dopingproblem, die Kirche zum Beispiel durch ihre Suchtberatung.“ Weiter sagte Lehmann: „Allerdings darf der Sport nicht an die Stelle der Religion treten und sich selbst zur Religion machen. Es gibt in der Gegenwart Phänomene, die den Sport als Religion und den Fußball als Gott überschätzen. Auch wenn vieles dabei spielerisch und ironisch überzeichnet ist, kann so etwas doch in Aberglauben münden. Indem die Kirche hier auch Kritik übt, schützt sie den Sport vor Übersteigerungen und Ideologisierungen.“

Pfarrer Wolfgang Miehle, Nationaldirektor für die Ausländerseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz, wies auf die große Bedeutung der rund 480 muttersprachlichen Gemeinden in den Bistümern bei der WM hin. In vielen Städten würden die Gemeinden sowohl die Mannschaften und ihre Betreuer als auch die Fans zu Gottesdiensten und Veranstaltungen in der jeweiligen Muttersprache einladen, sagte Miehle. Von den rund 6,7 Millionen Ausländern in Deutschland sind rund zwei Millionen katholisch. Der Sportpfarrer der Deutschen Bischofskonferenz, Hans-Gerd Schütt, betonte, dass das Engagement der Kirche bei der WM „kein punktuelles Ereignis“ sei, sondern in eine breite Zusammenarbeit mit dem Sport eingebettet sei.

tob (MBN)

 

Heckwolf: „Kein Freibrief für die Ausbeutung der Erde“

Gottesdienst mit den Fastnachtskorporationen im Mainzer Dom

Mainz. Der Mainzer Domdekan Heinz Heckwolf hat beim Gottesdienst für die Mainzer Fastnachtsgarden und -vereine im vollbesetzten Mainzer Dom die Verantwortung des Menschen für Gottes Schöpfung betont. Auch die Mainzer Zugplakette, für die in diesem Jahr die Zugente als Motiv gewählt wurde, könne man als Hinweis auf diese Verantwortung deuten: „Lassen wir uns an diese Aufgabe, Bild Gottes in der Welt zu sein, erinnern, wenn es sein muss auch durch die Zugplakette“, sagte Heckwolf am Sonntag, 26. Februar, im Mainzer Dom. Die gelbe Zugente mit Narrenkappe fährt seit den 70er Jahren traditionell als letzter Wagen beim Mainzer Rosenmontagszug mit.

Zwar werde die Ente nicht ausdrücklich in der Bibel genannt, sagte Heckwolf, doch in der Erzählung über Noahs Arche sei auch die Ente mit eingeschlossen. Gott hatte Noah aufgetragen, er solle von allen Lebewesen je ein Weibchen und ein Männchen mit auf die Arche nehmen, um sie vor der Sintflut zu retten. „In der Arche teilen sich Mensch und Tier gemeinsam den Lebensraum. Das ist ein gutes Bild für die Gemeinschaft von Mensch und Tier auf der Erde.“

Die Welt sei nicht einfach der Ort, an dem der Mensch im Mittelpunkt stehe, sagte Heckwolf. „Der Mensch ist ein Geschöpf mit besonderer Verantwortung. Er steht inmitten der Schöpfung, nicht ihr gegenüber.“ Heckwolf wies darauf hin, dass gerade der Genesis-Vers, der Mensch solle sich die Erde untertan machen, eine „verhängnisvolle Wirkungsgeschichte“ gehabt habe. („Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch und herrscht über die Fische des Meeres, die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen.“ - Gen 1,28) Der Vers sei jedoch „kein Freibrief für die Ausbeutung der Erde“.

Ein guter Herrscher setze sich für diejenigen ein, die ihm anvertraut sind, sagte der Domdekan. „Tiere sind nicht einfach Sachen, sondern Tiere sind Geschöpfe Gottes, denen der Mensch mit Achtung begegnen muss.“ Das Bild der Bibel vom Menschen als Abbild Gottes beschreibe nicht nur die besondere Würde des Menschen, sondern eben auch seine verantwortungsvolle Aufgabe in der Welt. Wörtlich sagte Heckwolf: „Dass der Mensch ein Bild Gottes ist, heißt, dass in unserem Handeln etwas aufleuchten soll vom Schöpfergott und seiner liebevollen Fürsorge für Pflanzen, Tiere und Menschen auf der Erde.“

Der Gottesdienst wurde musikalisch gestaltet von der Musikgruppe der Mainzer Prinzengarde - dem Wonnegauer Blasorchester unter der Leitung von Volker Günter - und Domorganist Albert Schönberger.

tob (MBN)

 

Wahlen in Hessen und Rheinland-Pfalz

Positionspapiere der Caritasverbände zu den Kommunal- und Landtagswahlen

Mainz/Gießen/Offenbach. Die Caritasverbände in Hessen und Rheinland-Pfalz haben zu den bevorstehenden Kommunal- und Landtagswahlen in den beiden Bundesländern am Sonntag, 26. März, Positionspapiere vorgestellt. Anlässlich der bevorstehenden Kommunalwahl in Hessen erinnern die dortigen Caritasverbände an die Menschen, die immer stärker von Ausgrenzung und Verarmung betroffen oder bedroht sind. Der Mainzer Diözesancaritasdirektor Peter Deinhart und der Gießener Caritasdirektor Bernhard Brantzen haben am Dienstag, 22. Februar, in Offenbach vor Journalisten die Wahlposition des Caritasverbandes für die Diözese Mainz und der drei hessischen Caritasverbände Darmstadt, Gießen und Offenbach vorgestellt. Sie steht unter der Überschrift „Das Soziale in Landkreisen, Städten und Gemeinden stärken“.

Darin setzen sich die Caritasverbände für Menschen mit niedrigem Einkommen, Langzeitarbeitslose, Familien mit mehreren Kindern, Alleinerziehende, Migranten und Flüchtlinge, Behinderte und Wohnungslose ein. Nachdem der Bund und insbesondere das Land Hessen immer mehr soziale Kompetenzen auf die Kommunen verlagert hat, fürchten die Caritasverbände, die Rechte benachteiligter Menschen könnten auf kommunaler Ebene beschnitten werden. Stattdessen fordern sie, ein unterstes soziales Netz zu erhalten, das allen Menschen ein Leben in Würde ermöglicht. Nur so könne nach Überzeugung der Caritasverbände der soziale Friede erhalten werden.

Caritasdirektor Brantzen betonte, dass sich die Caritasverbände in der Diözese Mainz immer als Anwälte der Menschen verstünden, die keine oder nur noch geringe Chancen in der Gesellschaft hätten. Vor den Kommunalwahlen wolle die Caritas aufgrund ihrer Erfahrungen vor Ort neu und verschärft auf zentrale soziale Themen aufmerksam machen. „Für und mit den Menschen in Armut und Not setzen sich die Caritasverbände in der Diözese Mainz für soziale Gerechtigkeit und sozialen Frieden ein“, betonte Brantzen. Diözesancaritasdirektor Peter Deinhart stellte die Forderungen der Caritasverbände an die Kommunalpolitik vor, die sich in fünf Handlungsfeldern konkretisieren: Soziale Sicherung, Arbeit und Beschäftigung, Migration und Integration, Gesundheit und Familie.

Sozial denken, gerecht handeln

Im Mittelpunkt eines Positionspapiers, das die Arbeitsgemeinschaft der Caritasverbände Rheinland-Pfalz zur Landtagswahl am 26. März veröffentlicht hat, steht die Forderung nach sozialer Gerechtigkeit. Darin entwickelt die Caritas konkrete Vorschläge, wie benachteiligte Gruppen mehr Beteiligung und bessere Lebenschancen erhalten sollen. „Das Ringen um soziale Gerechtigkeit muss die zentrale Aufgabe der Politik in der nächsten Legislaturperiode sein“, erklärte der Mainzer Diözesancaritasdirektor Hans-Jürgen Eberhardt, der zugleich Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Caritasverbände Rheinland-Pfalz ist. Soziale Gerechtigkeit gehe über das persönliche Handeln hinaus. Sie umfasse den Auftrag, in der Gesellschaft soziale und gerechte Lebensverhältnisse zu schaffen. „Menschen, die mit besonderen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, haben einen Anspruch, dass ihre Bedürfnisse und Fähigkeiten wahrgenommen werden.“ Jede politische Entscheidung müsse daraufhin geprüft werden, wie sie sich auf die Lebensverhältnisse von schwachen und benachteiligten Menschen auswirkt.

Die Caritasverbände werben für eine kinderfreundliche Gesellschaft, in der Kinder unbeschwert aufwachsen können. Sie plädieren unter anderem dafür, benachteiligte Kinder von den Kosten für Unterrichtsmaterialien stärker zu entlasten. Ein weiteres Vorziehen des Einschulungsalters halten sie für ungeeignet. Stattdessen treten sie für eine Verstärkung ganzheitlicher Lernangebote im Rahmen der Jugendhilfe ein. Jugendliche bräuchten mehr Unterstützung, um den Übergang von der Schule zur Ausbildung und schließlich ins Berufsleben zu meistern.

In ihrem Positionspapier bewerten die Caritasverbände die Familien als wichtigen Lernort für soziale Beziehungen. Sie sprechen sich für einen Zuschlag zum Kindergeld aus, der sich an der Höhe des Einkommens orientiert. Im Hinblick auf ältere Menschen erwarten sie von der Politik eine bessere Förderung neuer Wohnformen sowie eine Stärkung der offenen Altenarbeit. Als Schritt gegen die Armut regen die Caritasverbände einen Ausbau der Beratungsangebote für die steigende Zahl der Menschen an, die von Überschuldung betroffen sind. Außerdem halten sie mehr Angebote zur medizinischen Versorgung wohnungsloser Menschen für notwendig. Um die Integration von Mitbürgern ausländischer Herkunft zu fördern, setzen sich die Caritasverbände für ein kommunales Wahlrecht für Menschen aus Ländern, die nicht zur Europäischen Union gehören, ein. In der Arbeitsmarktpolitik sprechen sie sich für Integrationsbetriebe für Langzeitarbeitslose und Kombilohn-Modelle beispielsweise im Bereich haushaltsnaher Dienstleistungen aus.

Im Blick auf die besondere Lebenssituation von Menschen mit Behinderung machen sich die Caritasverbände dafür stark, rechtliche Hemmnisse beim Übergang von stationären in ambulante Wohnformen zu beseitigen. Menschen mit Behinderung sollten das Recht behalten, selbst auszuwählen, welche Hilfen sie in Anspruch nehmen wollen.

Hinweis: Die Positionspapiere der Caritas im Internet: http://www.caritas-rheinland-pfalz.de oder http://www.dicvmainz.caritas.de 

am/jow/ar (MBN)

 

Vorschau

Fastenpredigten im Mainzer Dom (ab 5.3.)

Leitthema ist die erste Enzyklika von Papst Benedikt XVI. „Deus caritas est“

Mainz. Die Fastenpredigten im Mainzer Dom stehen in diesem Jahr unter der Überschrift „Gott ist die Liebe – Deus caritas est“, dem Titel der ersten Enzyklika von Papst Benedikt XVI. Die Predigten an den ersten vier Sonntagen der österlichen Bußzeit beginnen jeweils um 18.00 Uhr. Anschließend findet gegen 18.30 Uhr eine Eucharistiefeier statt. Den Auftakt macht am 5. März Professorin Ursula Nothelle-Wildfeuer, Freiburg, zum Thema „Grundvollzüge christlichen Glaubens: Gerechtigkeit und Liebe“. Am 12. März spricht Pater Professor Werner Löser SJ, Frankfurt-St. Georgen, über „Innere Verwiesenheit: Eros und Agape“. Professor Thomas Söding, Münster/Wuppertal, predigt am 19. März zum Thema „Gott ist die Liebe – Die biblischen Quellen der Enzyklika“. Den Abschluss der Reihe bildet am 26. März die Predigt „Gott ist die Liebe – Der Dienst der Kirche in der Caritas“ von Dr. Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Freiburg. Am fünften Fastensonntag, 2. April, findet um 17.00 Uhr ein Domkonzert zur Passionszeit statt; daran schließt sich keine Eucharistiefeier an.

am (MBN)

 

Fastenpredigten in der Dominikanerkirche in Worms (ab 7.3.)

Die Reihe steht unter der Überschrift „Gottes unbequeme Freunde. Heilige für unsere Zeit?!“

Worms. Das Thema der diesjährigen Fastenpredigt-Reihe in der Dominikanerkirche in Worms lautet „Gottes unbequeme Freunde. Heilige für unsere Zeit?!“. Die Predigten finden an jedem Dienstagabend in der Fastenzeit um 20.00 Uhr im Rahmen einer Wortgottesdienstfeier statt. Den Auftakt macht am 7. März Pater Cletus Wingen OP mit einer Predigt über Niklaus von Flüe. Es folgen am 14. März Pater Markus Langer OP über den heiligen Dominikus und Pater Karl Gierse OP am 21. März über Hildegard von Bingen. Am 28. März wird Pater Max I. Cappabianca OP über den 1999 heilig gesprochenen Pater Pio, am 4. April Pater Josef kleine Bornhorst OP über den im vergangenen Jahr selig gesprochenen Kardinal von Galen predigen. Die Reihe schließt am 11. April mit einem Bußgottesdienst, der von Pater Karl Gierse OP geleitet wird.

Hinweis: Weitere Informationen bei Pater Josef kleine Bornhorst OP, Tel.: 06241/92040-11 oder -0. Adresse: Paulusplatz 5, 67547 Worms.

am (MBN)

 

Perspektiven der Jugendpastoral (6.-9.3.)

Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Berlin

Bonn/Berlin. Vom Montag, 6., bis Donnerstag, 9. März, kommen die derzeit 70 Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz zu ihrer Frühjahrs-Vollversammlung zusammen, die erstmals in Berlin stattfindet. Eröffnet wird die Vollversammlung mit einem festlichen Gottesdienst am Montag, 6. März, um 18.00 Uhr in der Berliner St. Hedwigs-Kathedrale. Im Mittelpunkt der viertägigen Beratungen unter Leitung des Mainzer Bischofs und Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, steht ein Studientag zu den Perspektiven der Jugendpastoral. Unter dem Titel „Die Kirche hat der Jugend viel zu sagen, und die Jugend hat der Kirche viel zu sagen“ (Papst Johannes Paul II.) sollen - zum Teil auch im Gespräch mit Jugendlichen - die Erfahrungen des Weltjugendtages 2005 ausgewertet und Perspektiven für die Jugendarbeit in den Diözesen, wo die eigentliche Kompetenz dafür liegt, erörtert werden.

Einen weiteren Schwerpunkt der Vollversammlung bilden Themen aus den Bereichen Bildung und Wissenschaft sowie Liturgie: kirchliche Anforderungen an die Modularisierung des Studiums der Katholischen Theologie im Rahmen des Bologna-Prozesses und eine Rahmenprüfungsordnung für den Fernkurs Theologie stehen zur Verabschiedung an. In erster Lesung zu beraten sind kirchliche Richtlinien zu Bildungsstandards für den katholischen Religionsunterricht in der Grundschule. Im Blick auf die Liturgie beschäftigen sich die Bischöfe mit Kriterien für so genannte Wort-Gottes-Feiern am Sonntag und mit einem neuen Ritenbuch für die Feier des Begräbnisses. Zudem geht es um den Fortgang der Arbeiten an der Revision der Einheitsübersetzung der Bibel und am Gemeinsamen Gebet- und Gesangbuch.

Schließlich befassen sich die Bischöfe mit Problemen beim Vollzug des Zuwanderungsgesetzes, mit den Auswirkungen der Arbeitsmarktreformgesetze „Hartz I-IV“, mit der Initiative der Bischofskonferenz „Hier beginnt die Zukunft: Ehe und Familie“ sowie mit dem Engagement der Kirche im Blick auf die Fußball-Weltmeisterschaft. Weitere Themen sind eine erste Auswertung der kirchlichen Statistik für das Jahr 2004 und die Dritte Europäische Ökumenische Versammlung, die im Januar mit einem Delegiertentreffen im Rom begonnen hat und im September 2007 mit einer abschließenden Versammlung in Sibiu/Rumänien endet.

Aus Anlass der MISEREOR-Fastenaktion, die am Sonntag, 5. März, in Hamburg eröffnet wird, sind Kardinal Julio Terrazas Sandoval CSsR aus Bolivien, Bischof Dr. Robert Muhiirwa aus Uganda und der Apostolische Präfekt Anthony Francis Sharma SJ aus Nepal zu Gast in Deutschland. Sie werden am Eröffnungsgottesdienst teilnehmen und während der Vollversammlung über die Situation der Kirche in ihren Ländern berichten.

Hinweis für Pressevertreter: Die Pressestelle der Deutschen Bischofskonferenz ist während der Vollversammlung unter Tel. 030/28486134 oder -135, Fax: 030/28486136, E-Mail pressestelle@dbk.de erreichbar.

SDBK (MBN)

 

„Mozarts Opern - Ein Spiegel seines Lebens“ (9.3.)

Akademievortrag des ehemaligen Mainzer Intendanten Peter Brenner im Erbacher Hof

Mainz. Der ehemalige Intendant des Mainzer Staatstheaters, Dr. Peter Brenner, wird am Donnerstag, 9. März, um 19.30 Uhr im Erbacher Hof in Mainz zum Thema „Mozarts Opern - Ein Spiegel seines Lebens“ sprechen. Am 27. Januar hatte sich der Geburtstag des Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart zum 250. Mal gejährt. Den musikalischen Rahmen gestalten die Sopranistin Miyuko Matsumoto und Professor Hirotoshi Kasai (Klavier). Veranstaltet wird der Abend von der Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof in Zusammenarbeit mit dem Musikwissenschaftlichen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Hinweis: Um Anmeldung wird bis Montag, 6. März, gebeten bei der Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Tel. 06131/257-550 oder -521, E-Mail: ebh.akadmie@bistum-mainz.de

tob (MBN)

 

„Freude und Hoffnung – Trauer und Angst“ (ab. 9.3.)

Predigtreihe zum Thema Arbeit / Fahrradkreuzweg mit Weihbischof Guballa

Mainz. Das Referat Berufs- und Arbeitswelt im Bistum Mainz veranstaltet an vier Donnerstagen im März eine Predigtreihe zum Thema „Arbeit“. Sie trägt den Titel „Freude und Hoffnung – Trauer und Angst. Predigt am Feierabend mit anschließendem Nachgespräch“. Die Predigten finden jeweils um 18.00 Uhr in der Kirche St. Bonifaz in Mainz statt. Die Reihe wird veranstaltet in Kooperation mit dem Dekanat Mainz-Stadt, der Gemeinde St. Bonifaz, Mainz, der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und der Kolpingsfamilie Mainz-Stadt.

Den Auftakt bildet am 9. März Pater Friedhelm Hengsbach, Frankfurt-St. Georgen, der zum Thema „Kirche und Arbeiterschaft heute“ spricht. Über das Thema „Jugendarbeitslosigkeit“ predigt am 16. März Pfarrer Andreas Kaiser, Wörrstadt, Diözesanpräses der Kolpingjugend im Bistum Mainz. Der Präses der KAB, Pfarrer Friedrich Röper, und Diakon Wolfgang Siebner werden am 23. März die Person des früheren Bischofs von Mainz, Wilhelm Emanuel von Ketteler (1811 bis 1877), in den Mittelpunkt ihrer Predigt stellen. Und am 30. März predigen Diakon Christopher Jones und Pater Sebastian Annas OP zum Thema „Zwischen bangen und hoffen“. Sie werden über die Situation von Arbeitnehmern sprechen, die trotz Arbeitsplatzabbaus zunächst ihre Arbeit behalten konnten.

Fahrradkreuzweg mit Weihbischof Werner Guballa (6.4.)

Den Abschluss der Predigtreihe bildet ein Fahrradkreuzweg am 6. April ab 18.00 Uhr quer durch Mainz mit Weihbischof Dr. Werner Guballa. Er steht unter der Überschrift „(M)Ein Kreuz - die Arbeit“. Der Kreuzweg beginnt an der Caritas-Druckerei in Mainz-Mombach. Die weiteren Stationen sind die Agentur für Arbeit, die Theodor Heuss-Brücke, die Stadtverwaltung Mainz, die Firma Railion sowie das Kolpinghaus.

Hinweis: Weitere Informationen beim Referat Berufs- und Arbeitswelt im Bistum Mainz, Welschnonnengasse 2-4, 55116 Mainz, Tel.: 06131/6270843, Fax: 06131/6270844, E-Mail: betriebsseelsorge@bistum-mainz.de

am (MBN)

 

„Der Traum vom Absoluten“ (11.3.)

Studientag über die Romantik im Erbacher Hof

Mainz. Eine Einführung in die Epoche der Romantik bietet ein Studientag im Erbacher Hof am Samstag, 11. März, ab 9.00 Uhr im Erbacher Hof. Unter der Überschrift „Der Traum vom Absoluten. Die Romantik - eine Sternstunde des e,uropäischen Geistes“ sollen nach einem grundlegenden Referat von Studienleiter Dr. Stephan Loos in Arbeitsgruppen vor allem Friedrich Hölderlin und Friedrich Wilhelm Joseph Schelling als zentrale Persönlichkeiten der Romantik näher beleuchtet werden. Die Tagung endet mit einer abschließenden Diskussion um 12.00 Uhr.

Hinweis: Um Anmeldung wird bis Montag, 6. März, gebeten bei der Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Tel. 06131/257-550 oder -521, E-Mail: ebh.akadmie@bistum-mainz.de

tob (MBN)

 

Personalien

Lehmann: Eine „Säule des Bistums Mainz“

Feierstunde zum 80. Geburtstag von Prälat Dr. h.c. Walter Seidel

Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat Prälat Dr. h.c. Walter Seidel zu dessen 80. Geburtstag als „Säule des Bistums Mainz“ gewürdigt. Bei einer Feierstunde am Mittwoch, 22. Februar, im Erbacher Hof in Mainz dankte er dem ehemaligen Direktor des Erbacher Hofes für sein vielfältiges Wirken im Bistum über mehr als 50 Jahre. Wörtlich sagte er: „15 Jahre hat Prälat Seidel dieses Haus grundlegend geprägt und dadurch das Fundament geschaffen für die hohe Anerkennung, die dem Erbacher Hof überall zuteil wird.“ Seidel habe es immer verstanden, „durch Menschenfreundlichkeit und Humor, Gastfreundschaft und den Stil des Hauses, Kompetenz und ein gutes Witterungsvermögen für die ‚Zeichen der Zeit’ eine gedeihliche Atmosphäre für die Sachgespräche zu schaffen“, sagte Lehmann.

Im Bereich der Hochschulpastoral gehöre Seidel „in die Reihe einiger besonders herausragender Pioniere“ nach dem Zweiten Weltkrieg, sagte Lehmann über den Jubilar, der als Studentenpfarrer die Mainzer Hochschulgemeinde St. Albertus aufgebaut hat. „Viele Studierende haben in diesen Jahren bei Walter Seidel die Zurüstung des Glaubens für ihr persönliches Leben und ihre berufliche Verantwortung erhalten.“ Immer wieder habe Seidel auch Aufgaben übernommen, „die nicht schon feststehende Positionen voraussetzen“, sagte Lehmann in seiner Laudatio. „Es waren oft Pionierleistungen, die Improvisation und schöpferische Klugheit voraussetzen.“

Bischof Scheele: Seidel war Gold wert

„Ich habe Prälat Seidel jahrzehntelang im Engagement für den schöpferischen Frieden der Konfessionen erlebt“, sagte Bischof em. Paul-Werner Scheele, Würzburg. Vor allem bei ihrer gemeinsamen Arbeit in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) und im wissenschaftlichen Beirat des Johann Adam Möhler-Institutes für Ökumenik in Paderborn habe er ihn als „Spezialist für den Abbau psychischer Barrieren erlebt“. Wörtlich sagte Scheele: „Seidel war Gold wert.“ In diesem Bereich beharrlich und geduldig Abhilfe zu schaffen, sei „ein Dienst erster Klasse“. Seidel habe die Menschen stets die Freude spüren lassen, die zum Christsein dazugehöre und damit sei er ein „glaubwürdiger und liebenswürdiger Freudenbote“. Scheeles Vortrag stand unter der Überschrift „Ein Freudenbote, der Frieden ankündigt“, nach einem Vers aus dem Buch Jesaja.

„Wir haben allen Grund Prälat Seidel zu danken, denn er hat die Einheit von Akademie und Tagungshaus begründet, die für uns sehr wichtig ist“, sagte Professor Peter Reifenberg, Direktor der Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof. Als Direktor habe Seidel den Erbacher Hof „zum geistigen und geistlichen Zentrum des Bistums Mainz gemacht“. Von ihm habe er gelernt, was Akademiearbeit bedeute, sagte Reifenberg, nämlich „gemeinsam mit den Menschen die großen Fragen zu diskutieren und sie vorsichtig auf eine Antwort hin zu fokussieren“. Seine Würdigung stand unter der Überschrift „Dank an den Freund - Fahrt voraus im Gegenwind“.

In seinem Schlusswort dankte Prälat Seidel für die Würdigung seiner Person in den Reden der Feierstunde, vor allem aber auch den Weggefährten seines beruflichen Wirkens. Er sei sehr glücklich darüber, „dass der Erbacher Hof, den ich immer als meine Heimat empfunden habe, wächst und gedeiht“. Alle Gäste der Feierstunde bekamen am Ende ein Tondokument auf drei CDs mit ausgewählten Predigten, die Seidel im Mainzer Dom gehalten hat. Seit 1969 feiert er an Sonntagen die 11.30 Uhr-Messe im Dom. Das Ehepaar Dr. Richard und Maria Kronauer hat seine Predigten teilweise aufgenommen. Auf den CDs, die mit Unterstützung von Ordinariatsrat Günther Gremp, Leiter der Abteilung Kirche und Medien, erstellt worden sind, finden sich insgesamt sechs Predigten von Prälat Seidel.

Generalvikar Dietmar Giebelmann, der die Feierstunde moderierte hat, hatte zu Beginn unter anderen den Speyrer Bischof, Dr. Anton Schlembach, den emeritierten Landesbischof Eduard Lohse, den Mainzer Oberbürgermeister Jens Beutel sowie den Präsidenten der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität, Professor Jörg Michaelis, begrüßt. Den musikalischen Rahmen der Feierstunde haben Julius und Hyun-Jung Berger (beide Cello) aus Augsburg gestaltet.

Walter Seidel wurde am 22. Februar 1926 in Waldenburg/Schlesien geboren. Nach Kaplansjahren in Gießen wurde er 1957 Studentenseelsorger in Mainz und 1963 zugleich Pfarrer der Pfarrei Mainz-St. Albertus. Bischof Dr. Hermann Volk übertrug ihm 1969 die Aufgabe des Diözesanreferenten für Akademikerarbeit und ein Jahr später zusätzlich die eines Diözesanreferenten für Priesterfortbildung. 1972 kam die Aufgabe als Diözesanbeauftragter für Ökumene hinzu. Dieser Bereich entwickelte sich in den folgenden Jahren zu einem von Seidels Arbeitsschwerpunkten. 1975 wurde er Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Rhein-Main. Im gleichen Jahr wurde er auch Diözesanreferent für Hochschulseelsorge. 1986 wurde er zum Mitglied der Leitung des Bildungszentrums Erbacher Hof ernannt, dessen Direktor er 1992 wurde. Nach der Umstrukturierung der Bildungshäuser wurde er 1998 Direktor der Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof.

Im August 2001 trat Seidel in den Ruhestand. Zu seinen vielen Aktivitäten gehört die Mitarbeit im Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem, deren Prior für die Rhein-Main-Provinz er 1992 wurde. Für seine Verdienste wurde Seidel 1978 mit dem Titel eines Päpstlichen Ehrenprälaten ausgezeichnet. 1993 wurde er Ehrendomkapitular am Mainzer Dom und 1996 Ehrendoktor des Fachbereichs Katholische Theologie der Mainzer Universität.

tob (MBN)

 

Erzbischof Nossol erhält Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz (3.3.)

Feierstunde in der Mainzer Staatskanzlei / Laudatio von Kardinal Karl Lehmann

Mainz. Der Bischof von Oppeln, Erzbischof Alfons Nossol, wird am Freitag, 3. März, um 14.30 Uhr in der Mainzer Staatskanzlei mit dem Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz geehrt. Die Auszeichnung durch Ministerpräsident Kurt Beck findet im Rahmen einer Feierstunde anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Partnerschaft zwischen dem Land Rheinland-Pfalz und der Woiwodschaft Oppeln statt. Die Laudatio auf Erzbischof Nossol hält der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann. Der Landesverdienstorden ist die höchste rheinland-pfälzische Auszeichnung.

Alfons Nossol wurde am 8. August 1932 im oberschlesischen Brozec geboren. Nach Theologiestudium und Priesterweihe (1957) war er zunächst als Dozent und später als Professor für Dogmatik und Ökumenische Theologie an der katholischen Universität Lublin tätig. Diese Aufgabe nahm er weiterhin wahr, als er 1977 zum Bischof von Oppeln geweiht wurde. Im Jahr 1999 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Erzbischof ernannt. Der Beginn der freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Bistümern Mainz und Oppeln reicht in die 1970er Jahre. Besonders Kardinal Hermann Volk und der damalige Generalvikar Martin Luley haben die Beziehungen gepflegt. Bei der Gründung der Universität und des Priesterseminars in Oppeln im Jahr 1994 war das Bistum Mainz finanziell beteiligt.

Für sein Engagement um die deutsch-polnische Versöhnung ist Erzbischof Nossol schon mehrfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem Europäischen St.-Ulrichs-Preis (1993) in Dillingen und dem Augsburger Friedenspreis (1997). Auch seine Bemühungen um die deutsch-polnischen Beziehungen in der Theologie wurden gewürdigt, unter anderem durch Ehrendoktorwürden der katholisch-theologischen Fakultäten in Münster (1991), Mainz (1992) und Bamberg (1998). Mehrfach hat Nossol Vorlesungen an der Mainzer Universität gehalten; 1977 war er dort Gastprofessor.

tob (MBN)

 

Pfarrer Alois Tille verstorben

Der älteste Priester des Bistums Mainz wurde 104 Jahre alt

Mainz. Pfarrer i.R. Alois Tille ist am Mittwoch, 22. Februar, in den frühen Morgenstunden verstorben. Tille, der im Mainzer Bruder Konrad-Stift lebte, war mit 104 Jahren der älteste Priester im Bistum Mainz. Am 6. Juli 2004 hatte Tille zusammen mit dem Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, mit einer Eucharistiefeier den 80. Jahrestag seiner Priesterweihe gefeiert.

Zum 80. Priesterjubiläum hatte der Diözesanvertriebenseelsorger im Bistum Mainz, Dr. Wolfgang Stingl, dem Jubilar im Namen des Sudetendeutschen Priesterwerks eine Festschrift überreicht. Sie trägt den Titel „Alois Tille 1924-2004. 80 Jahre im Weinberg des Herrn“. Mit der Festschrift wolle man einen Menschen ehren, der ein „Vorbild für ein priesterliches Leben“ gewesen sei, sagte Stingl. Die Festschrift umfasst unter anderem die Biografie Tilles, einen Beitrag über heimatvertriebene Priester im Bistum Mainz sowie einen Bericht Alois Tilles über die Vertreibung aus Ottenreuth.

Alois Tille wurde am 15. Dezember 1901 in Niemes/Sudeten geboren. Er wuchs in Plan bei Marienbad auf und wurde nach seinem Theologiestudium am 6. Juli 1924 in Prag zum Priester geweiht. Nach Seelsorgsjahren als Kaplan und Pfarrer wurde er 1943 Erzbischöflicher Notar und Vikariatssekretär in Plan. Nach dem Krieg kam Tille als Heimatvertriebener in das Bistum Mainz. Zunächst arbeitete er in der Pfarrseelsorge in Lichtenberg (heute Groß-Bieberau) im Dekanat Dieburg. Daneben wirkte er seit 1955 als Synodalrichter und wurde 1960 von Bischof Dr. Albert Stohr als Mitarbeiter in das Bischöfliche Offizialat (Diözesangericht) nach Mainz berufen. Hier war Tille bis ins hohe Alter von 93 Jahren tätig, unter anderem als Ehebandverteidiger und in den letzten Jahren vor allem als Sachbearbeiter von Personenstandsangelegenheiten. Zuvor hatte er auch sehr viel in der Gemeindeseelsorge ausgeholfen. Zum 1. Januar 1994 trat er in den Ruhestand.

Hinweis: Rudolf Grulich und Wolfgang Stingl (Hrsg.): Alois Tille 1924-2004. 80 Jahre im Weinberg des Herrn. Geistlichem Rat Alois Tille zum 80-jährigen Priesterjubiläum, Context-Verlag, Obertshausen, 2004, 144 Seiten, ISBN: 3-924072-42-6.

tob (MBN)

 

ilder zu Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 8, 2. März 2006

6 Bilder