Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder 129, Fax 06131/253-402.
E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de
Berichte
Mainz. „Mit der Entwicklung der KODA im Bistum Mainz können wir mehr als zufrieden sein.“ Das sagte der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, am Donnerstag, 23. Juni, bei einer Feierstunde zum 25-jährigen Jubiläum der Bistums-KODA (Kommission zur Ordnung des Diözesanen Arbeitsrechts für die Diözese Mainz) im Erbacher Hof. Insgesamt herrsche in dem Gremium eine „konstruktive Arbeitsatmosphäre, die von einem fairen Klima und von einem zunehmenden Maß an Verantwortung von beiden Seiten geprägt ist“. Die guten Erfahrungen mit der Bistums-KODA in der Vergangenheit rechtfertigten die Überzeugung, „dass diese Kommission auch für die in Zukunft zu bewältigenden Fragen und Schwierigkeiten eine angemessene und kirchengemäße Lösung liefern wird“.
Weiter sagte der Kardinal: „Ausschlaggebend für jede kirchliche Arbeitsrechtssetzung bleibt auch bei den mitunter unvermeidlichen schmerzlichen Eingriffen, dass die Kirche auch mit dem Inhalt ihrer Ordnungen ihren eigenen Aussagen zu den sozialpolitischen Fragen unserer Zeit entspricht.“ Im Bistum Mainz fand die konstituierende Sitzung der Bistums-KODA Ende März 1980 unter Leitung von Oberschulrat Wolfgang Bäßler statt.
Exemplarisch wies Lehmann auf zukünftige Herausforderungen für das KODA-System hin, wie die Umstellung auf den „Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst“ (TVöD) und die Möglichkeit von Öffnungsklauseln für betriebsbedingte Sonderregelungen. Zum einen werde die KODA die Frage beantworten müssen, ob sie die Umstellung ihrer Arbeitsverträge auf den TVöD nachvollziehe. Wenn die Orientierung am Öffentlichen Dienst beibehalten werde, müsse geprüft werden, „welche kirchenspezifischen Besonderheiten berücksichtigt werden müssen“. Unter anderem sei zu fragen, ob „die Kirchen wirklich gut beraten sind, wenn sie analog zum TVöD auf familienpolitische Vergütungsbestandteile verzichten“, sagte Lehmann. Für den Fall, dass die Kirche eine leistungsabhängige Vergütung einführen wolle, „wird man genaue Vorkehrungen treffen müssen, um eine leistungsbezogene Entlohnung auf betrieblicher Ebene zu implementieren“.
Der Kardinal regte an, die Möglichkeit von Öffnungsklauseln für betriebsbezogene Sonderregelungen künftig auch für den kirchlichen Dienst zu bedenken. Arbeitsplätze könnten in wirtschaftlichen Notsituationen erhalten bleiben, wenn Mitarbeiter bereit seien, befristete Abweichungen vom Tarifvertrag hinzunehmen. Wörtlich sagte er: „Allen Beteiligten des Dritten Weges muss klar werden, dass das Schlimmste, was den Mitarbeitern in Kirche und Caritas in unseren Tagen passieren kann, nicht die Verschlechterung einzelner Arbeitsvertragsbedingungen ist, sondern die drohende und tatsächliche Arbeitslosigkeit.“ Und weiter: „Leitmotiv einer verantwortungsvollen ‚Tarifpolitik’ muss auch in der Kirche der Schutz vor Arbeitslosigkeit sein.“
„Die Dienstgemeinschaft ist nicht nur ein Wort, sondern Lebensprinzip“, sagte Generalvikar Dietmar Giebelmann in seiner Begrüßung. Die Kirche fordere von ihren Mitarbeitern „das Besondere des kirchlichen Dienstes zu achten, trägt aber auch für alle, die im kirchlichen Dienst stehen, eine besondere Verantwortung“. Wörtlich sagte er: „Aufgrund ihrer Sendung ist die Kirche verpflichtet, die Persönlichkeit und Würde des einzelnen Mitarbeiters zu achten und zu schützen und das Gebot der Lohngerechtigkeit zu verwirklichen.“ Giebelmann erinnerte daran, dass Kardinal Lehmann auf den Tag genau vor 22 Jahren zum Bischof von Mainz ernannt worden war.
Die Bistums-KODA stellt arbeitsvertragsrechtliche kirchenspezifische Regelungen auf, die für die Mitarbeiter im Bistum Mainz neben den Vorschriften des Bundesangestelltentarifs (BAT) gelten. Beispielsweise erarbeitet die KODA Vergütungsordnungen und entwickelt kirchenspezifische Arbeitsvertragsregelungen bzw. überarbeitet arbeitsrechtliche Regelungen aus dem Öffentlichen Dienst. Der KODA gehören jeweils sechs Vertreter der Dienstgeberseite sowie sechs Vertreter der Dienstnehmerseite an. Die Vertreter der Dienstgeberseite werden durch den Generalvikar berufen. Die Vertreter der Dienstnehmerseite werden nicht direkt durch die Mitarbeiter gewählt, sondern auf einer Wahlversammlung durch so genannte Wahlbeauftragte. Die KODA fasst ihre Beschlüsse mit Zweidrittelmehrheit. Die Beschlüsse werden vom Bischof in Kraft gesetzt und im Kirchlichen Amtsblatt veröffentlicht.
Derzeit gehören der Bistums-KODA im Bistum Mainz an: für die Dienstgeberseite: Ordinariatsdirektor Eberhard Hüser (Sprecher), Personaldezernent des Bistums Mainz; Finanzdirektor Thomas Karst (derzeit Vorsitzender der KODA); Oberstudiendirektorin Barbara Mitterer, Leiterin der Liebfrauenschule in Bensheim; Domkapitular Jürgen Nabbefeld, Dezernent für Weiterbildung; Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, Dezernentin für Schulen und Hochschulen; Leitender Rechtsdirektor Jürgen Schneider, Stabsstelle für Dienst- und Arbeitsrecht. Für die Dienstnehmerseite: Dipl.-Betrw. Werner Adolf, Rechnungsprüfungsamt; Irene Helf-Schmorleiz, Katholische Fachhochschule Mainz und Vorsitzende der Diözesanen Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen (DiAG MAV); Gerardus Pellekoorne, Küster und Hausmeister in Gießen-St. Bonifatius; Dipl.-Betrw. Ursula Platte, Bischöfliche Dotation; Pastoralreferent Ralf Scholl, Berufsbildende Schule Bensheim; Martin Schnersch (Sprecher), Religionslehrer an der Goethe-Schule in Mainz.
Der so genannte „Dritte Weg“ ist der kirchliche Sonderweg, um Fragen des kirchlichen Dienst- und Arbeitsrechtes ohne die bei Tarifverhandlungen üblichen Mechanismen von Streik und Aussperrung gemeinsam zu regeln. Der kirchliche Dienst steht unter dem Leitbild der Dienstgemeinschaft, das mit dem Konfrontationsmodell des Tarifvertragssystems unvereinbar ist. Das Leitbild der Dienstgemeinschaft wurzelt in der Überzeugung, dass Dienstnehmer wie Dienstgeber sich in gleicher Weise der Kirche und ihrem Sendungsauftrag verpflichtet wissen. Der „erste Weg“ ist durch die einseitige Festlegung von Arbeitsbedingungen durch den Arbeitgeber gekennzeichnet. Der „zweite Weg“ bezeichnet das Modell des Tarifvertragssystems.
tob (MBN)
Mainz. „Es ist gut, dass wir mit dieser Ausstellung Menschen diesseits und jenseits der Schwelle des Todes kennen lernen.“ Das sagte der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „Noch mal leben“ im Mainzer Dom- und Diözesanmuseum am Mittwoch, 22. Juni. Die Ausstellung wurde konzipiert von der Journalistin Beate Lakotta und dem Fotografen Walter Schels, die unheilbar kranke Menschen während ihrer letzten Tage und Wochen im Hospiz begleitet haben. Gezeigt werden großformatige Schwarz-Weiß-Fotografien von 24 Frauen, Männern und Kindern; Texttafeln erzählen die Geschichten der Porträtierten.
Weiter sagte der Kardinal, dass er sich freue, eine Ausstellung von ganz anderer und ganz eigener Art im Dommuseum zu haben. Seit jeher habe das menschliche Antlitz große Ausdruckskraft. Aufgabe der Kunst sei es, das menschliche Antlitz in ganz besonderer Weise darzustellen. Die Fotografien der Ausstellung zeigten Menschen „auf der Höhe einer eigentümlichen Schönheit, zugleich aber am Beginn der Vergänglichkeit und des Verblühens“. Sie wiesen auf die Zwiespältigkeit menschlichen Lebens hin, unterstrich der Kardinal.
Bei der Ausstellungseröffnung sagte Lakotta, die als Redakteurin im Wissenschaftsressort des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ arbeitet, dass die Ausstellung auch eine persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema Tod und Sterben sei. Anfangs hätten sie und Schels große Scheu gehabt, die Todgeweihten zu fragen, ob sie sie jetzt und nach ihrem Tod porträtieren dürften. „Denn man sagt damit: Wir glauben, dass Sie sterben werden“, schilderte Lakotta ihre Erfahrungen. Doch die Befragten seien meist offen gewesen und die Bereitschaft mitzumachen sehr groß.
Lakotta und Schels machten die Erfahrung, dass sie oft die einzigen waren, die offen mit den Betroffenen über Sterben und Tod redeten. Angehörige und Freunde seien dem oft ausgewichen, berichtete Lakotta. Es habe ein sehr großes Vertrauen zwischen ihnen und den Porträtierten geherrscht. „Anders wären solche Bilder und auch solche Texte nicht möglich“, unterstrich die Journalistin. Bei den ausgestellten Bildern sei es ihnen wichtig gewesen, dass die „Lebensfotografie“ und die „Todesfotografie“ gleichwertig sind, unterstrich Schels. Entstanden sind die Fotografien in einem Berliner und Hamburger Hospiz.
In einem Gespräch im Vorfeld der Ausstellungseröffnung sagte der Direktor des Dom- und Diözesanmuseums, Dr. Hans-Jürgen Kotzur, dass man ursprünglich geplant habe, eine eigene Ausstellung zur Kulturgeschichte des Todes zu machen. Doch nach Besichtigung der Ausstellung „Noch mal leben“ in Kassel sei ihm klar geworden, das man das Thema Tod „nicht besser und nicht dichter abhandeln“ habe können. Kotzur zeigte sich tief beeindruckt von den Fotografien Walter Schels: „Es sind die besten Porträts von Menschen, die ich gesehen habe“, sagte er.
Weiter betonte Kotzur, dass unbedingt eine stärkere Auseinandersetzung mit dem Thema Tod und Sterben nötig sei. Um dieses Thema werde ein Bogen gemacht. „Es gibt Menschen, die im Laufe ihres Lebens noch keinen Toten gesehen haben. Doch der Tod gehört zum Leben“, betonte er. Kotzur wies darauf hin, dass in Mainz die Ausstellung erstmals in einer sakralen Atmosphäre gezeigt werde. Nicht ohne Grund stehe am Ende der Ausstellung der letzte Satz von Papst Johannes Paul II. an der Wand: „Ich bin froh, seit Ihr es auch.“ Dies solle ein Zeichen der Hoffnung, der christlichen Zuversicht sein, unterstrich Kotzur.
Die als Wanderschau konzipierte Ausstellung war bereits in Dresden und Kassel zu sehen und hat mehr als 70.000 Besucher angezogen. „Noch mal leben“ wurde unter anderem mit dem Ehrenpreis für Künstler der Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz ausgezeichnet. Das Begleitbuch zur Ausstellung erhielt den Deutschen Fotobuchpreis 2004.
Hinweise:
am (MBN)
Mainz. „Wir müssen mehr Einsatz wagen in der Ökumene. Ohne Herzblut geht es nicht weiter.“ Mit diesem Appell hat emeritierte Dogmatik-Professor Theodor Schneider am Dienstag, 28. Juni, bei einem Symposion anlässlich seines 75. Geburtstages (22. Mai) im Erbacher Hof in Mainz eine Verstärkung der ökumenischen Bemühungen angemahnt. Es sei „zunehmend skandalös“ wenn offizielle Verlautbarungen der Kirchen - auf evangelischer wie auf katholischer Seite - in ökumenischen Fragen nur die Sichtweise der eigenen Konfession darstellten, „ohne Beachtung bereits erfolgter Annäherung mit anderen Kirchen“, kritisierte Schneider.
„Das Dogma steht unter dem Wort Gottes und muss ihm zu Diensten sein“, sagte Schneider. Diese gemeinsame theologische Überzeugung müsse künftig in den ökumenischen Gesprächen noch konsequenter umgesetzt werden. Derzeit habe er den Eindruck, „dass an der Stelle des zu verkündigenden Evangeliums unsere jeweilige Weise der Auslegung getreten ist“. Notwendig sei auch ein geistiger Aufbruch in der Ökumene: „Wir brauchen mehr spirituelle Ökumene“, sagte Schneider, der von 1971 bis 2000 Dogmatik und Ökumenische Theologie an der Mainzer Universität lehrte. Außerdem hat er seit 1976 im Ökumenischen Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologen (der sogenannte Jaeger-Stählin-Kreis) mitgearbeitet und war lange Jahre auf katholischer Seite wissenschaftlicher Leiter des Kreises.
Er habe lernen müssen, dass die jahrelangen Verständigungsprozesse über Konsenstexte zwischen den Konfessionen kaum vermittelt werden konnten, erklärte Schneider. „Wenn aber die Multiplikatoren nicht informiert sind, braucht man sich nicht zu wundern, dass es weiterhin absurde Vorurteile gibt.“ Behindert werde das ökumenische Gespräch auch durch „das Bleigewicht der konfessionellen Traditionen“, sagte Schneider. „Die Vielfalt der konfessionellen Eigenheiten ist nicht nur ein Reichtum, sondern auch eine Last.“
Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, würdigte Schneider als „Freund und Kollege“: „Ich bin Dir äußerst dankbar, dass Du das Fach der Dogmatik und der ökumenischen Theologie in so hervorragender Weise vertreten hast. Der Fachbereich für Katholische Theologie war durch Dich und Dein Bleiben viel attraktiver geworden. Große Werke über die Eucharistie, aber auch ein ausgezeichnetes dogmatisches Handbuch in zwei Bänden, die eindrucksvolle Credoauslegung und manche spirituellen Schriften gehören dazu. Als ich Bischof wurde, war ich froh, dass die Studierenden einen so verlässlichen und offenen Dogmatik-Professor hatten.“
Lehmann, der katholischer Vorsitzender des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen ist, würdigte in besonderer Weise Schneiders Wirken in dem Gremium. „In dieser Zeit haben wir wieder miteinander manches Projekt verwirklichen können, ganz besonders im Blick auf die große Aufgabe, die wechselseitigen Lehrverurteilungen des 16. Jahrhunderts gemeinsam daraufhin zu überprüfen, ob sie den heutigen Partner noch treffen. Du hast den zweiten Arbeitskreis über die Sakramente übernommen. Es ist gewiss ein heute noch nicht eingelöster Text, der damals entstand. Ich hoffe, dass er durchaus noch einmal eine Chance bekommt.“ Der Mainzer Bischof gab außerdem bekannt, dass Schneider die wissenschaftliche Leitung im Ökumenischen Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologen für die katholische Seite im Zusammenhang seines 75. Geburtstages niedergelegt hat. Zur Nachfolgerin wurde einstimmig Professorin Dorothea Sattler gewählt, Direktorin des Ökumenischen Institutes der Universität Münster.
Am Ende des Symposions wurde die Festschrift „Sakramente ökumenisch feiern“ von den Herausgebern Dorothea Sattler und Gunter Wenz an Schneider übergeben. Das Symposion aus Anlass des 75. Geburtstages von Professor Schneider stand unter der Überschrift „Sakramente ökumenisch feiern - Hoffnung der Getauften“. Die Tagung von Montag, 27. Juni, bis Dienstag, 28. Juni, wurde von der Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof veranstaltet. Den musikalischen Rahmen gestaltete Klaus Günter Brand, Kantor an der evangelischen Kirche St. Laurentius in Wörrstadt, am Cembalo.
Hinweis: Sakramente ökumenisch feiern. Vorüberlegungen für die Erfüllung einer Hoffnung. Zum 75. Geburtstag von Theodor Schneider. Herausgegeben von Dorothea Sattler und Gunther Wenz. Mainz 2005, Matthias-Grünewald-Verlag. 480 Seiten, 29,80 Euro. ISBN 3-7867-2551-9.
tob (MBN)
Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat am Samstag, 25. Juni, die Bedeutung von Gemeindereferentinnen und Gemeindereferenten für die Seelsorge im Bistum Mainz betont. „Wir sagen ‚Ja’ zum Beruf des Gemeindereferenten, dem wir so viel verdanken“, sagte der Bischof beim Aussendungsgottesdienst für drei Gemeindereferentinnen im Mainzer Dom. Die Anwesenheit der beiden Weihbischöfe Dr. Werner Guballa und Dr. Ulrich Neymeyr, sowie von Generalvikar Dietmar Giebelmann, Domdekan Heinz Heckwolf und Mitgliedern des Mainzer Domkapitels zeige, wie sehr die Berufsgruppe wertgeschätzt werde, sagte Lehmann.
Magda Basta (30), Sonja Clemmens (26) und Birgit Eib (42) beginnen am 1. August ihren Dienst als Gemeindereferentinnen im Bistum Mainz. Als Zeichen ihrer Sendung erhielten sie aus den Händen von Kardinal Lehmann eine Heilige Schrift. Alle haben ihr Studium der Praktischen Theologie an der Katholischen Fachhochschule bzw. Fachakademie sowie ihre zweijährige Assistenzzeit in Pfarrgemeinden erfolgreich absolviert. Basta tritt ihre erste Stelle als Gemeindereferentin in St. Nikolaus, Offenbach-Bieber, an, Clemmens wird in Homberg-St. Matthias arbeiten und Eib in den Pfarrgemeinden St. Alban (Gabsheim) und St. Bartholomäus (Saulheim). Den musikalischen Rahmen des Gottesdienstes gestaltete die Gruppe „Rückenwind“.
Gemeindereferent/in ist ein hauptberuflicher pastoraler Dienst in der Kirche, der Frauen und Männern offen steht. In der Regel arbeiten Gemeindereferent/inn/en in Pfarreien und betreuen eigene Arbeitsgebiete, zum Beispiel Kinder- und Jugendgruppen, Gebetskreise, Kommunion- oder Firmunterricht, Religionsunterricht oder Erwachsenenbildung. Im Rahmenstatut der Deutschen Bischofskonferenz für Gemeindereferent/inn/en heißt es: „Gemeinsam mit Priestern und anderen hauptamtlichen Mitarbeitern arbeiten Gemeindereferenten mit beim Aufbau und bei der Bildung lebendiger Gemeinden. Schwerpunkt ihres Dienstes ist die allgemeine Unterstützung des kirchlichen Amtes. Durch die Teilnahme an den drei Grunddiensten der Liturgie, der Verkündigung und der Diakonie tragen sie zur Wirksamkeit des Dienstes der Kirche in den verschiedenen Lebensbereichen bei.“
Gemeindereferent/inn/en gibt es seit über 70 Jahren in Deutschland, zunächst als kirchlicher Beruf mit der Bezeichnung Seelsorgehelfer/in. Der Beruf wurde hauptsächlich von Frauen, oftmals Ordensschwestern ausgeübt. Seit der Würzburger Synode (1974) lautet die Berufsbezeichnung Gemeindereferent/in. Im Bistum Mainz gibt es derzeit rund 260 Gemeindereferentinnen und Gemeindereferenten.
tob (MBN)
Mainz. „Die Entscheidung für Neuwahlen war vernünftig. Doch wird der Weg, den die jetzige Regierung eingeschlagen hat, fortgesetzt werden müssen. Denn der Sozialstaat bedarf eines Umbaus, um seine Errungenschaften beizubehalten.“ Das sagte der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, bei einem Podiumsgespräch am Mittwoch, 22. Juni , in der Aula der Katholischen Fachhochschule (KFH) in Mainz.
Weiter betonte Lehmann, dass bezüglich der Neuwahlen noch die Entscheidung des Bundespräsidenten abzuwarten sei. Gleichzeitig warnte er vor dem immer stärker werdenden Neoliberalismus. Einrichtungen der Sozialen Marktwirtschaft, die sich jahrzehntelang bewährt hätten, seien gefährdet. Der Kardinal äußerte sich vor Studenten und Dozenten der KFH im Anschluss an den traditionellen Semestergottesdienst in der Hochschulgemeinde St. Albertus. Träger der KFH sind die Bistümer Köln, Trier, Speyer, Limburg und Mainz.
Lehmann sprach auch über den neuen Papst, Benedikt XVI. Er habe Joseph Ratzinger, der damals bereits ein anerkannter Konzilstheologe gewesen sei, beim Zweiten Vatikanischen Konzil kennen gelernt. Seiner Meinung nach habe Ratzinger „theologisch etwas Geniales an sich“. Der Kardinal unterstrich, dass es zwischen ihnen nie ein schlechtes persönliches Verhältnis gegeben habe, trotz der Differenzen, die sie beide gehabt hätten.
Weiter sagte der Kardinal, dass das große Interesse am Sterben Johannes Paul II. und an der Wahl von Benedikt XVI. auf eine Tendenz zum Wiederentdecken des Religiösen hinweise. „Das Entdecken des Religiösen führt Menschen aber noch nicht zur Kirche“, sagte Lehmann. Vielmehr gelte es, seitens der Kirche alles zu tun, um dieses verstärkte Interesse aufzufangen. Auch der Weltjugendtag oder die Katholikentage dürften als große Events nicht einfach verpuffen.
am (MBN)
Mainz. Die Ketteler-Stele auf dem Mainzer Bischofsplatz ist am Dienstag, 21. Juni, wieder errichtet worden. Die Bronze-Stele war im Jahr 2004 umgefahren worden. Jetzt wurde sie auf einem 90 Zentimeter hohen Granitsockel von der Mainzer Steinmetzfirma Sauer wieder aufgestellt. Dieser Sockel soll künftig als Rammschutz dienen. Ermöglicht wurde die Wiedererrichtung durch eine Spende von Dr. Felicitas Niesel-Lessenthin aus Mainz, die sich als Vorsitzende der Ketteler-Initiative maßgeblich für die Errichtung des Denkmals eingesetzt hatte. Die Stele ist Teil des im Jahr 1993 enthüllten Denkmals für Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler (1811-1877), das von dem Darmstädter Bildhauer Thomas Duttenhoefer geschaffen wurde. Das Ketteler-Denkmal besteht aus einer Bronze-Plastik und der Stele, die drei Stationen aus Kettelers Leben zeigt.
tob (MBN)
Mainz. „Der christliche Glaube muss sich in der Gesellschaft immer wieder neu bewähren. Daher ist es wichtig, dass wir Christen Mut haben, unseren Glauben und unsere Werte öffentlich zu vertreten.“ Das sagte der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, bei einem ökumenischen Gottesdienst am Freitag, 24. Juni, anlässlich der bundesweiten Johannisfeier des katholischen Malteser Hilfsdienstes (MHD) und der evangelischen Johanniter-Unfallhilfe (JUH) vor rund 250 Gläubigen im Mainzer Dom. Lehmann stand dem Gottesdienst gemeinsam mit Kirchenpräsident Eberhard Cherdron von der Evangelischen Kirche der Pfalz vor.
In seiner Predigt sagte Cherdron, dass das Kreuz die Arbeit beider Hilfsdienste präge. Im Kreuz seien Demut und Mut vereint: die Hinwendung zu den Schwachen und den Not Leidenden ebenso wie die Kraft und der Mut, die aus dem Glauben kommen. „Die Motivation für das tätige Helfen und Dienen kommt aus dem Kreuz“, unterstrich Cherdron. Wer immer wieder mit Elend und Not der Menschen konfrontiert werde, der brauche eine starke Glaubenszuversicht: und zwar die tragende Gewissheit des Kreuzes. „Ich bin dankbar, dass so viele aus der Glaubensgewissheit heraus ihren Dienst bei den Maltesern und Johannitern tun“, betonte der Kirchenpräsident.
Der heilige Johannes der Täufer ist Namenspatron des MHD und der JUH. Seit 1982 begehen die Malteser und Johanniter dieses Fest auf Bundesebene gemeinsam. Nach eigenen Angaben sind der MHD und die JUH mit 14.500 Mitarbeitern und mehr als 50.000 ehrenamtlichen Helfern die größten konfessionellen Hilfsorganisationen in Deutschland. Laut MHD und JUH gehören die Hilfsdienste mit einem Jahresumsatz von 750 Millionen Euro zu den wichtigsten sozialen Dienstleistern des Landes. Zu ihren Aufgaben zählen unter anderem Rettungsdienst, Krankentransport, Ausbildung in der Ersten Hilfe sowie ambulante Alten- und Krankenpflege. Zudem engagieren sich MHD und JUH bei internationalen Hilfsprojekten.
Beide Hilfsorganisationen führen ihren Ursprung auf eine Gemeinschaft von Brüdern am Hospital des Heiligen Johannes zu Jerusalem im elften Jahrhundert zurück, deren Aufgabe die Betreuung von Pilgern, Armen und Kranken war. Das gemeinsame Zeichen von MHD und JUH ist das achtspitzige weiße Kreuz. Es weist auf den Kreuzestod Jesu Christi und auf die acht Seligpreisungen der Bergpredigt hin.
Im Anschluss an den ökumenischen Gottesdienst fand ein Empfang im Erbacher Hof statt. In dessen Rahmen würdigte der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Kurt Beck, die Arbeit der Hilfsdienste. „Solidarität und Menschlichkeit gehören zu den Grundprinzipien Ihres Engagements, das vom Rettungsdienst über den Katastrophen- und Zivilschutz bis hin zu verschiedenen sozialen Hilfen reicht“, sagte Beck.
Der Ministerpräsident hob insbesondere den Aspekt des Ehrenamtes hervor, ohne das die vielfältigen Leistungen der JUH und des MHD nicht zu erbringen wären. Das ehrenamtliche Engagement sei das unverzichtbare Bindeglied in einer demokratischen Gesellschaft. Es trage dazu bei, Gemeinschaftsdenken zu fördern und die Gesellschaft zu stärken, unterstrich Beck. Wörtlich sagte er: „Die Bedeutung des Ehrenamtes reicht weit über den Aspekt der Kostenersparnis hinaus. Ehrenamtliches Engagement ist immer auch ein Ausdruck von Subsidiarität, dass also der Staat auf die Übernahme von Aufgaben verzichtet, die von Einzelnen oder Gruppen flexibler und bürgernäher erfüllt werden können.“ Der Ministerpräsident lobte auch die engagierte Jugendarbeit der beiden Organisationen. Hier würden Kinder und Jugendliche eine Aufgabe finden und frühzeitig erfahren, dass die Gesellschaft sie braucht.
Der Präsident des MHD, Dr. Constantin von Brandenstein-Zeppelin, erinnerte in seiner Ansprache an die vielfältigen Aufgaben beider Hilfsdienste. So werden die Malteser beim Weltjugendtag in Köln (16. bis 21. August) den Sanitätsdienst übernehmen und Behinderte betreuen. Brandenstein-Zeppelin dankte der JUH, die diesen Einsatz der Malteser unterstützen wird. Zudem forderte der MHD-Präsident Konzepte beim möglichen Wegfall des Zivildienstes. „Aus einem ,Freien Sozialen Jahr für alle Altersgruppen’ könnte ein ,Zukunftsjahr für Deutschland’ werden“, sagte Brandenstein-Zeppelin.
am (MBN)
Innsbruck/Mainz. Das Oratorium „Auf Wiedersehen im Himmel“ der Arbeitsgruppe „Gedenktag 27. Januar“ des Bischöflichen Ordinariates und des Dekanates Mainz-Stadt ist am Mittwoch, 15. Juni, im Dom St. Jakob in Innsbruck aufgeführt worden. Die musikalische Leitung lag beim Innsbrucker Domkapellmeister Christoph Klemm, der von 1997 bis 2002 Domkantor am Mainzer Dom war. Ehrengäste der Aufführung waren unter anderen der Innsbrucker Bischof Manfred Scheuer und die Bürgermeisterin von Innsbruck, Hilde Zach. Der Mainzer Domorganist Albert Schönberger, der die Musik des Oratoriums komponiert hatte, war ebenfalls Gast der Aufführung. Voraussichtlich im November soll das Stück noch einmal im Innsbrucker Dom aufgeführt werden.
Seit 1998 lädt die Arbeitsgruppe „Gedenktag 27. Januar“ des Bischöflichen Ordinariates und des Dekanates Mainz-Stadt zu Gedenkveranstaltungen für die Opfer des Nationalsozialismus in den Mainzer Dom ein. Am 27. Januar 2004 war das Oratorium „Auf Wiedersehen im Himmel - Kinder und Jugendliche als Opfer des Nationalsozialismus“ uraufgeführt worden. Die Texte des Oratoriums sind aus Berichten und Gedichten von Überlebenden, Zitaten von Tätern und Bibelstellen entnommen.
Die Arbeitsgruppe „Gedenktag 27. Januar“ des Bischöflichen Ordinariates und des Dekanates Mainz-Stadt hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus in einer den christlichen liturgischen Traditionen entsprechenden Art und Weise zu gestalten. Darüber hinaus vermittelt die Arbeitsgruppe auch Gespräche mit Zeitzeugen, Filme zum Thema sowie Materialien zur persönlichen Auseinandersetzung und für Unterrichtszwecke.
Hinweis: Die CD der Uraufführung aus dem Mainzer Dom ist erhältlich im Infoladen des Bistums Mainz, Heiliggrabgasse 8 (Ecke Augustinerstraße), 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-841, Fax: 06131/253-845, E-Mail: infoladen@bistum-mainz.de
tob (MBN)
Mainz. Die Mitarbeitervertretung (MAV) des Bischöflichen Ordinariates hat sich konstituiert. Bereits zum dritten Mal wurde Günter Zwingert (Rechtsabteilung) zum Vorsitzenden gewählt, seine Stellvertreterin ist Susanne Metzger-Rehn (Abteilung Öffentlichkeitsarbeit). Schriftführerin ist Dr. Elisabeth Eicher-Dröge (Pädagogische Leiterin des Katholischen Bildungswerkes Rheinhessen). Die weiteren Mitglieder der MAV des Bischöflichen Ordinariates sind: Werner Adolf, Alexander Seifert, David Glombik, Bernhard Beiersdorf, Markus Hansen-Tolles, Maria Binger, Doris Hahn, Lothar Zwick, Monika Dörr und Gregor Christgen. Die Hälfte der Mitglieder sind erstmals in die MAV gewählt worden. Die Wahlbeteiligung lag bei 43,84 Prozent.
Die MAV des Bischöflichen Ordinariates ist eine der größten im Bistum Mainz. Im Bistum Mainz sind rund 10.000 kirchlich Bedienstete in etwa 170 kirchlichen Einrichtungen tätig. Die über 500 Mitarbeitervertreter setzen sich unter anderem für arbeitsrechtliche Fragen kirchlicher Mitarbeiter ein. Die MAV ist die Personalvertretung für kirchliche Mitarbeiter im Rahmen des so genannten „Dritten Weges“.
Die MAV des Bischöflichen Ordinariates vertritt die Mitarbeiter des Bischöflichen Ordinariates, seiner Außenstellen, der Dotation und des Offizialates, soweit keine einrichtungsbezogenen MAVen gebildet wurden. Nur etwa die Hälfte der Mitarbeiter sind in Mainz beschäftigt. Zu den Außenstellen gehören beispielsweise das Haus St. Gottfried in Ilbenstadt oder die 15 Katholischen Jugendzentralen.
Der so genannte „Dritte Weg“ ist der kirchliche Sonderweg, um Fragen des kirchlichen Dienst- und Arbeitsrechtes ohne die bei Tarifverhandlungen üblichen Mechanismen von Streik und Aussperrung gemeinsam zu regeln. Der kirchliche Dienst steht unter dem Leitbild der Dienstgemeinschaft, das mit dem Konfrontationsmodell des Tarifvertragssystems unvereinbar ist. Das Leitbild der Dienstgemeinschaft wurzelt in der Überzeugung, dass Dienstnehmer wie Dienstgeber sich in gleicher Weise der Kirche und ihrem Sendungsauftrag verpflichtet wissen. Der „erste Weg“ ist durch die einseitige Festlegung von Arbeitsbedingungen durch den Arbeitgeber gekennzeichnet. Der „zweite Weg“ bezeichnet das Modell des Tarifvertragssystems.
Hinweis: Die Adresse der MAV des Bischöflichen Ordinariates lautet: Pfaffengasse 4, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253258, Fax: -544, E-Mail: mitarbeitervertretung@bistum-mainz.de
am (MBN)
Mainz. „Wir brauchen eine Kultur der Sensibilität für Möglichkeiten und Grenzen im Leben, die uns offen macht für Möglichkeiten und Grenzen im Sterben.“ Das sagte Ordinariatsdirektor Bernhard Nacke, Leiter des Katholischen Büros in Mainz, am Freitag, 24. Juni, bei einem Vortrag vor der rheinland-pfälzischen Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus in Mainz. Menschenwürdiges Sterben sei in einer Kultur dann gut verankert, wenn sie menschenwürdiges Leben gestalte und nicht nur ermögliche. „Hierzu ist eine Lernkultur notwendig.“ Der Titel des Vortrages lautete „Menschenwürdig leben bis zuletzt“.
„Wir dürfen menschlichem Leid in Form von Einsamkeit und Verzweiflung nicht durch Tötung begegnen, sondern müssen darauf mit menschlicher Zuwendung und Fürsorge reagieren“, sagte Nacke. Und weiter: „Das biblisch-christliche Verständnis vom Menschen beinhaltet vor allem, dass jeder und jede eine Würde besitzt, die in der Gottesebenbildlichkeit des Menschen gründet, unabhängig von Vorleistungen oder Kriterien. Diese Würde muss man sich weder erwerben, noch kann sie verloren gehen oder von Dritten abgesprochen werden.“
Die Menschenwürde bewähre sich in besonderer Weise als Argument gegen die aktive Sterbehilfe, sagte Nacke: „Eine solche dem Menschen von Gott zugesprochene Würde bis zuletzt nimmt vielen Menschen die Angst davor, den Angehörigen und der Gesellschaft zur Last zu fallen. Menschenwürde bis zuletzt schafft einen Schutzraum für Sterbende, in dem menschliche Zuwendung jeden Gedanken an eine Kosten-Nutzen-Rechnung vertreibt.“
Nacke wies auch auf die Diskussion um den Geltungsbereich von Patientenverfügungen: „Die Einschränkung der Patientenverfügung auf die letzte Lebensphase ist wohl gerade in der Diskussion mit der evangelischen Kirche bei ansonsten grundsätzlichen Übereinstimmungen kontrovers, da auch Wachkoma-Patienten in dieser Hinsicht von der EKD unter bestimmten Umständen einbezogen werden können, wenn eine willentliche Verfügung vorliegt. Nach katholischer Auffassung handelt es sich bei solchen Patienten jedenfalls um Lebende, die sich nicht in einem irreversiblen und unmittelbaren Sterbeprozess befinden und damit nicht unter die Personengruppe fallen, die für sich mit der christlichen Patientenverfügung einen gangbaren Weg für die eigene Sterbephase sehen. Allein die medizinische Erfahrung, dass ein Komapatient wieder erwachen kann und - wie geschehen - den Weg zurück ins Leben findet, erlaubt uns nicht, von irreversiblem und unmittelbarem Sterben zu sprechen.“
Der Leiter des Katholischen Büros in Mainz regte die Möglichkeit einer beruflichen Freistellung für Sterbebegleitung als politische Maßnahme an. Diese Forderung der Caritasverbände orientiere sich an einer gesetzlichen Regelung in Österreich, wo Arbeitnehmer sich für sechs Monate von ihrem Arbeitsplatz freistellen lassen können, um einen sterbenden Angehörigen zu begleiten. Außerdem verwies er darauf, dass bundesweit erst drei Lehrstühle für Palliativmedizin eingerichtet worden seien. Wörtlich sagte er. „Warum kann nicht auch in Rheinland-Pfalz ein Lehrstuhl für Palliativmedizin eingerichtet werden. Sicherlich bedarf es auch eines Ausbaus der Palliativmedizin bei den medizinischen Studienordnungen an den Hochschulen mit Prüfungsrelevanz.“
tob (MBN)
Mosbach-Neckarelz. Von Montag, 20., bis Dienstag, 21. Juni, haben sich die Archivare der Oberrheinischen Kirchenprovinz zu ihrer Jahrestagung (Provinzkonferenz) im Bildungshaus Bruder Klaus in Mosbach?Neckarelz (Erzdiözese Freiburg) versammelt. Auf der Konferenz wurde erstmals die im Vergleich zu den anderen Bistümern einzigartige neue regionale Struktur des Archivwesens der Erzdiözese Freiburg vorgestellt. Die Konferenz wurde vom Mainzer Bistumsarchivar Dr. Hermann-Josef Braun geleitet. An ihr nahm auch Dr. Thomas Scharf-Wrede, Hildesheim, Vorsitzender der Bundeskonferenz der kirchlichen Archive in Deutschland teil.
Seit 1990 gibt es im Süden der Erzdiözese in Hohenzollern-Sigmaringen eine regionale Archivstelle, die aus dem „Allgemeinen Katholischen Kirchenfonds“ von Hohenzollern-Sigmaringen entstanden ist. Ihre Zuständigkeit bezieht sich auf die Archive der Pfarreien im Südteil des Erzbistums. Zu Beginn des Jahres 2005 wurde eine zweite regionale Archivstelle im Norden des Erzbistums in Mosbach eingerichtet. Die neue Einrichtung verfügt - wie auch die im Südteil - über zwei Stellen (Facharchivar und Sekretariat).
Beide regionalen Archivstellen haben den Auftrag, sich vorwiegend um das Archivwesen der Pfarreien zu bemühen und gegebenenfalls Hilfsmaßnahmen zu leisten. Dies kann soweit führen, dass das Archiv einer Pfarrei zeitweise in die Archivstelle übernommen wird, um es dort zu ordnen, zu verpacken und zu verzeichnen. Danach wird es wieder in die Pfarrei zurückgegeben. Die Archivstellen verfügen über keine Magazinflächen, so dass bei ihnen eine dauernde Lagerung von Archivgut ausgeschlossen ist.
Die sinkende Zahl von Pfarrern und ihre damit vor Ort wachsenden Aufgaben haben bei der Diözesanleitung in Freiburg zu der Einsicht geführt, dass die von den Pfarrern nicht mehr allein zu bewältigenden Aufgaben eines intensiven Bemühens um die pfarreibezogene örtliche kirchliche Überlieferung eine Unterstützung durch das Erzbistum erforderlich mache. Dadurch werden einerseits die Pfarrer von einer Aufgabe entlastet, der sie kaum gewachsen sind; andererseits wird die Erledigung der Aufgabe Spezialisten übertragen, so dass die fachlich bestmögliche Lösung umgesetzt wurde. Ob das Freiburger Modell auf andere Bistümer übertragen werden kann, ist im Einzelfall zu prüfen.
Die Provinzkonferenz dient im Allgemeinen dem fachlichen Austausch. Absprachen dienen dazu, die Arbeit in den Bistumsarchiven soweit wie möglich zu standardisieren. Dies geschieht beispielsweise durch die Vereinbarung von Arbeitsplattformen, wodurch zusätzliche Gemeinsamkeiten in den anfallenden Arbeiten erzielt werden. So wurde eine schriftliche Vorlage mit dem Ziel einer einheitlichen Vorgehens- und Verfahrensweise bei Nutzerwünschen zur Anfertigung von Reprographien besprochen. Die Feinabstimmung des genauen Wortlautes der Absichtserklärung der beteiligten Archive erfolgt in den nächsten Tagen.
Die Kontingente der einzelnen Bistumsarchive für die Restaurierungswerkstatt der Abtei Eibingen, die für alle deutschen Diözesanarchive arbeitet, waren ebenfalls Thema der Provinzkonferenz. Um das hohe Niveau der Arbeiten optimal ausnutzen zu können, werden nur Archivalien mit schwereren Schädigungen in die kirchliche Restaurierungswerkstatt gegeben. Leichte Schäden werden von anderen Unternehmen ausgebessert. In Eibingen werden vorwiegend Kirchenbücher restauriert, die im Laufe der Zeit oder durch besondere Ereignisse schadhaft geworden sind. Der Umgang mit den Kirchenbüchern erfordert eine hohe Sensibilität, um sie auf Dauer erhalten zu können. Sehr zum Nachteil sind gut gemeinte aber dilettantisch ausgeführte Verbesserungen, die oftmals zu schwerwiegenden Schädigungen führen. Dies gilt insbesondere für den Einsatz von Klebstoffen, die oft nur vordergründig einer Stabilisierung des Materials führen, tatsächlich aber durch die chemische Konsistenz der Klebstoffe irreversible Folgeschäden nach sich ziehen.
Alle drei Archivleiter (Dr. Christoph Schmider, Freiburg; Dr. Hermann-Josef Braun, Mainz; Dr. Stephan Janker, Rottenburg) sind als Dozenten an der Durchführung der kircheninternen Ausbildungsmaßnahme des so genannten „Volkersberger Kurses“ beteiligt. Der Kurs dient dazu, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in kirchlichen Registraturen und Archiven ohne spezielle Ausbildung in einer Nachqualifikation zu einem fachbezogenen Arbeitseinsatz zu befähigen. Diese Qualifizierungsmaßnahme ist bei den Orden sehr nachgefragt. Die Teilnehmer kommen auch aus dem deutschsprachigen Ausland. Der Kurs wird am Katholisch Sozialen-Institut (KSI) in Bad Honnef im Zweijahresrhythmus durchgeführt. Zur Zeit läuft ein Kurs, der mit einer Abschlussprüfung im November 2005 endet. Wenn die Nachfrage anhalten sollte, wird voraussichtlich 2007 ein weiterer Ausbildungskurs angeboten werden.
Die Provinzkonferenz endete mit einer von Pater Paulus aus der Abtei Grüssau geleiteten Führung durch die Ritterstiftskirche in Bad Wimpfen und den anschließenden architektonisch wegen seiner ausgedehnten Breite einzigartigen Kreuzgang. In der folgenden kurzen Stadtführung durch Bad Wimpfen ergaben sich eine Reihe von Anknüpfungspunkten zu dem im Dom- und Diözesanarchiv Mainz verwahrten Nachlass des Kunsthistorikers Prof. Dr. Fritz Arens, der viel zur Erforschung der mittelalterlichen Geschichte der freien Reichsstadt Wimpfen und ihrer Kaiserpfalz beigetragen hat, weshalb er noch zu Lebzeiten zum Ehrenbürger der Stadt ernannt worden war.
hjb (MBN)
Lampertheim. Am Donnerstag, 23. Juni, fand auf dem Lampertheimer Schillerplatz unter dem Motto „Glaubenswege - Glaubensziel“ die dritte Auflage des Tages der Kirchen statt. An dem ökumenischen Tag beteiligten sich die evangelische Lukas-Gemeinde, die protestantische Martin-Luther-Gemeinde, die evangelisch-freikirchliche Gemeinde, die evangelisch-methodistische Gemeinde sowie die katholischen Pfarrgemeinden Mariä Verkündigung und St. Andreas. Auf Stellwänden präsentierten einzelne Gruppen aus den Kirchengemeinden ihre Arbeit. Musikalisch gestaltet wurde der Tag von den Kindergärten und -tagesstätten sowie durch die Chöre und Blasorchester. Vor über 1.200 Gläubigen endete der Tag mit einem ökumenischen Gottesdienst. Die Kollekte war für die Jugendlichen bestimmt, die in Lampertheim an den Tagen der Begegnung (11. bis 15. August) im Vorfeld des Weltjugendtages zu Gast sein werden.
hb (MBN)
Mainz. „Das Lied ‚Maria muter auserkorn’ wendet sich an ein lateinunkundiges Publikum, möglicherweise an Laienschwestern.“ Das sagte Dr. Andreas Scheidgen vom Gesangbucharchiv der Johannes Gutenberg-Universität Mainz am Dienstag, 28. Juni, bei der Vorstellung des bisher unbekannten Marienliedes aus dem Spätmittelalter in der Mainzer Martinus-Bibliothek. Das achtstrophige Lied hat einen deutschen Text mit lateinischen Textelementen. Es wurde bei der Veranstaltung von Regionalkantor Thomas Gabriel, Seligenstadt, in einer von ihm komponierten Neuvertonung im Stil der Entstehungszeit uraufgeführt. Entdeckt wurde das Lied von Dr. Helmut Hinkel, Direktor der Martinus-Bibliothek, im Zusammenhang mit der Inkunabelforschung von Dr. Kurt Hans Staub, der in der Martinus-Bibliothek die Mainzer Nibelungenfragmente entdeckt hatte. Es wurde handschriftlich auf den ersten Seiten einer Inkunabel aus dem Jahr 1498 mit Predigten des Mystikers Johannes Tauler festgehalten. Der Band stammt ursprünglich aus der Bibliothek des St. Klara-Klosters in Nürnberg.
Bei dem Text handle es sich mit Sicherheit nicht nur um ein gereimtes Gebet, sagte Scheidgen. In dem Lied wird Maria unter anderem als Pestheilige um Schutz vor der Krankheit angerufen. „Es ist verführerisch, die Erstellung auf das Jahr 1483 zu datieren, als die Stadt Nürnberg von der Pest betroffen war, doch beweisen lässt sich das nicht“, sagte Scheidgen. Das Lied sei wahrscheinlich von einer Nonne in den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts in dem Predigt-Band niedergeschrieben worden.
Hinweis: Martinus-Bibliothek, Grebenstraße 8, 55116 Mainz, Tel. 06131/266-222, Fax: 06131/266-387, E-Mail: martinus.bibliothek@bistum-mainz.de
tob (MBN)
Mainz. Das Internetportal www.pfarrbriefservice.de bietet einen Online-Kurs zum Thema „Pfarrbrief“ an. In der Rubrik „Kurse“ wird wöchentlich jeweils eine neue Kurseinheit veröffentlicht. Darin werden die verschiedenen Aspekte eines Pfarrbriefes, wie beispielsweise Gestaltung, Texte, Stilformen, Inhalt behandelt. Geboten werden auch Tipps aus der Praxis und Checklisten zum Herunterladen für die eigene Redaktionsarbeit. Der Online-Kurs basiert auf einem Text von Klaus Vellguth, Schriftleiter der Zeitschrift „Anzeiger für die Seelsorge“. Das Online-Angebot will konkrete Hilfen anbieten und den großen Stellenwert des Mediums Pfarrbrief deutlich machen. Zu finden ist er unter der Adresse http://www.pfarrbriefservice.de/ im Internet.
Der Pfarrbriefservice ist eine Initiative von zwölf deutschen (Erz-)Bistümern. Aachen, Essen, Eichstätt, Bamberg, Limburg, Mainz, Rottenburg-Stuttgart, Würzburg, Dresden-Meißen, Köln, Hildesheim und Paderborn verantworten gemeinsam mit dem Bistum Luxemburg den Internetauftritt www.pfarrbriefservice.de. Auf den Seiten finden haupt- und ehrenamtliche Pfarrbriefmacher Tipps und Tricks rund um den Pfarrbrief. Neben allgemeinen Informationen wie zum Beispiel zur Gestaltung gibt es auch Bilder und Texte, die kostenfrei in den gemeindlichen Publikationen veröffentlicht werden können, sowie spezielle Informationen aus den zwölf beteiligten Bistümern.
tob (MBN)
Mainz. „An seinem Weg in den Jahren von 1933 bis 1945 kann man sehen, wie schwer es ihm trotz des Miterlebens der Verfolgung der Juden gefallen ist, von den alten Stereotypen des christlichen Antijudaismus loszukommen und zu einer Solidarität mit den jüdischen Mitbürgern zu finden.“ Das sagte der evangelische Pfarrer i.R. Werner Petri, Mainz, bei einem Vortrag über Dietrich Bonhoeffer (1906 bis 1945) am Montag, 27. Juni, im Haus am Dom in Mainz. Der Vortrag stand unter der Überschrift „Dietrich Bonhoeffers Weg in den aktiven Widerstand. Stationen eines mühevollen Umdenkens im Verhältnis von Christen und Juden in der Zeit des Nationalsozialismus“. Der Abend wurde veranstaltet von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Mainz e.V.
In seinem Vortrag führte Petri aus, dass der junge Bonhoeffer trotz vielfältiger persönlicher Kontakte mit Juden im Freundes- und Verwandtenkreis „keinerlei Erfahrungen mit gelebtem jüdischen Glauben hatte“. Auch während seines Theologiestudiums (1923 bis 1928 in Tübingen und Berlin) habe es keine Berührungspunkte mit der jüdischen Religion gegeben. Vielmehr seien beim frühen Bonhoeffer zunächst die alten antijüdischen Stereotypen zu beobachten, „die Jahrhunderte lang das Verhalten und Denken der Christen gegenüber den Juden geprägt hatten“.
Doch bereits der Vortrag „Die Kirche vor der Judenfrage“ (April 1933) zeuge vom beginnenden Widerstand Bonhoeffers gegen das nationalsozialistische Regime, sagte Petri weiter. Mit diesem Vortrag habe Bonhoeffer versucht, „seine Kirche dafür zu gewinnen, gegen das staatliche Vorgehen gegen die Juden vorzugehen“. Auch in der Folgezeit habe sich Bonhoeffer immer intensiver mit dem Verhältnis von Judentum und Christentum beschäftigt. Zunächst sei für ihn die so genannte „Judenmission“ eine „unaufgebbare Aufgabe“ der Kirche geblieben. Bonhoeffer habe die Position der Deutschen Christen bekämpft, die die Judenmission aus rassischen Gründen ablehnte. (Die Deutschen Christen waren eine christliche Gruppierung in Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus, die der NSDAP nahe stand.) „Wir wenden uns gegen das Unternehmen, die deutsche evangelische Kirche durch den Versuch, sie umzuwandeln in eine Reichskirche der Christen arischer Rasse, ihrer Verheißung zu berauben. Denn damit wäre ein Rassegesetz vor dem Eingang zur Kirche aufgerichtet“, zitierte Petri aus einem Text Bonhoeffers.
Die Reichspogromnacht habe die entscheidende Wende im Denken Bonhoeffers gebracht, sagte Petri. Bonhoeffer damals: „Wenn heute die Synagogen brennen, dann werden morgen die Kirchen angezündet werden.“ Aufgrund seiner frustrierenden Erfahrungen in der Bekennenden Kirche – die Bekennende Kirche war eine Gruppe innerhalb der evangelischen Kirche Deutschlands, die sich in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur gegen die Gleichschaltung und Beeinflussung der Kirche durch den Nationalsozialismus wandte – und seiner eigenen neu gewonnen Haltung habe Bonhoeffer „den für einen lutherischen Theologen seiner Zeit fast unmöglichen Schritt“ getan und sich dem aktiven Widerstand gegen das Nazi-Regime angeschlossen, sagte Petri. Im April 1943 wurde Bonhoeffer verhaftet und kam ins Wehrmachtsgefängnis nach Berlin-Tegel, im April 1945 wurde er hingerichtet.
In den Texten, die während des Zweiten Weltkrieges entstanden, werde laut Petri deutlich, wie „durch die Erkenntnis der tiefen Verwurzelung Jesu im Judentum, die Frage nach der Beziehung zwischen Juden und Christen von einer ethischen zu einer theologisch-ekklesiologischen geworden ist“. Er zitierte Bonhoeffer mit den Worten: „Weil Jesus Christus der verheißene Messias des israelisch-jüdischen Volkes war, geht die Reihe unserer Väter hinter die Erscheinung Jesu Christi zurück in das Volk Israel. Die abendländische Geschichte ist nach dem Willen Gottes mit dem Volk Israel unlöslich verbunden, nicht nur genetisch, sondern in echter unaufhörlicher Begegnung. Der Jude hält die Christusfrage offen (...) Eine Verstoßung der Juden aus dem Abendland muß die Verstoßung Christi nach sich ziehen; denn Jesus war Jude.“
Hart sei Bonhoeffer auch mit seiner eigenen Kirche ins Gericht gegangen, führte Petri abschließend aus. In einem Entwurf für ein Schuldbekenntnis heißt es: „Die Kirche bekennt, die willkürliche Anwendung brutaler Gewalt, das leibliche und seelische Leiden unzähliger Unschuldiger, Unterdrückung, Haß und Mord gesehen zu haben, ohne ihre Stimme für sie zu erheben, ohne Wege gefunden zu haben, ihnen zu Hilfe zu eilen. Sie ist schuldig geworden am Leben der schwächsten und wehrlosesten Brüder Jesu Christi.“ Für Bonhoeffer sei eine Gemeinschaft, die dem Leiden und der Vernichtung seiner „schwächsten und wehrlosesten Brüder“ gleichgültig gegenüber stehe, keine Christengemeinde mehr gewesen, unterstrich Petri.
am (MBN)
Vorschau
Mainz. Wegen Erkrankung der Künstlerin muss die Ausstellung „Bilder vom Jakobsweg“ in der Mainzer Maria Ward-Schule abgesagt werden. Die Ausstellung mit Bildern von Heike Meuser, Nieder-Olm, in der Schul-Kapelle sollte vom 29. Juni bis zum 21. Juli zu sehen sein. Wir haben darüber berichtet (Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 24). Die Ausstellung wird auf den Herbst verlegt.
tob (MBN)
Mainz. „Aufgrund des Erfolges und der großen Nachfrage beginnen wir eine zweite Runde mit unserer Ausstellung ,Frieden braucht Fachleute’.“ Das sagte Dr. Rüdeger Schlaga von der Landeszentrale für politische Bildung in Rheinland-Pfalz am Dienstag, 28. Juni, vor Journalisten im Gemeindezentrum der Italienischen katholischen Gemeinde St. Emmeran in Mainz. Ursprünglich sollte die Ausstellung, die im vergangenen September erstmals in Mainz gezeigt wurde, nach ihrer Tour durch verschiedene Städte im Rhein-Main-Gebiet abschließend nochmals in Mainz präsentiert werden. Doch statt Schlusspunkt zu sein, ist Mainz nun Zwischenstation, bevor die Ausstellung demnächst beim Weltjugendtag in Köln und anschließend in Hofheim, Esslingen, Detmold, Wetzlar sowie Wiesbaden zu sehen sein wird.
Mit einer Podiumsdiskussion im Foyer der St. Emmerans-Kirche in Mainz wird die Ausstellung am Donnerstag, 30. Juni, um 18.00 Uhr eröffnet. Die Diskussion steht unter der Überschrift „Gewalt verhindern - drinnen und draußen“. Es sind Gesprächspartner eingeladen, die darüber berichten, wie Gewalt in der Schule, in der Stadt, im Sport oder in Kriegsgebieten vermieden oder vermindert werden kann. Zu sehen ist die Ausstellung, die in St. Emmeran gezeigt wird, dann bis zum 17. Juli.
Die Ausstellung „Frieden braucht Fachleute“ stellt die Arbeit von so genannten Friedensfachkräften vor. Sie will dazu beitragen, die Idee gewaltfreien Handelns in Gesellschaft, Politik und Kirche zu verankern und ein entsprechendes öffentliches Bewusstsein herzustellen. Die Ausstellung richtet sich insbesondere an Schülerinnen und Schüler ab dem neunten Schuljahr. Veranstalter der Ausstellung sind die Bistumsstellen Limburg und Mainz der katholischen Friedensbewegung Pax Christi und die rheinland-pfälzische Landeszentrale für politische Bildung. Unterstützt wird die Ausstellung in Mainz von über 20 Gruppen, Initiativen und Institutionen.
Nach der Eröffnung im September 2004 war die Ausstellung in acht Städten zu sehen: Idstein, Eschborn, Frankfurt, Limburg, Trier, Darmstadt, auf dem Evangelischen Kirchentag in Hannover und in Koblenz. Nach Angaben der Veranstalter haben bisher mehrere Tausend Besucherinnen und Besucher die Ausstellung besichtigt, darunter rund 1.800 Schüler. An den rund 105 Begleitveranstaltungen nahmen rund 3.000 Interessierte teil.
Neben der Ausstellung in Mainz-St. Emmeran wird ein umfangreiches Begleitprogramm angeboten. So findet beispielsweise am Montag, 4. Juli, um 20.00 Uhr in St. Emmeran ein Vortrag mit Dias und Gespräch zum Thema „Gewaltfrei in Aktion – Mit Peace Brigades International in Mexiko“ statt. Veranstalter ist die Pax-Christi-Bistumsstelle Mainz. Von Donnerstag, 7. Juli, bis Samstag, 9. Juli findet ein Ökumenischer Pilgerweg von Frankfurt nach Mainz statt. Der Pilgerweg, der von den Pax-Christi-Bistumsstellen in Mainz und Limburg sowie von den Ordensleuten für den Frieden organisiert wird, steht unter dem Motto „Macht Armut zu Geschichte!“. Darüber hinaus bietet Monsignore Klaus Mayer am Mittwoch, 13. Juli, und am Freitag, 16. Juli, jeweils von 15.00 bis 16.30 Uhr Meditationen zu den Chagallfenstern in der Kirche St. Stephan in Mainz an.
Hinweise:
am (MBN)