Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 36

29. September 2005

Dompfarrer Dr. Franz-Rudolf Weinert. (c) tob (MBN)
Dompfarrer Dr. Franz-Rudolf Weinert.
Datum:
Do. 29. Sept. 2005
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder 129, Fax 06131/253-402.
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Berichte

  • Interview mit Dompfarrer Weinert zum Rosenkranzmonat 
  • Stichwort: Rosenkranz
  • Abschlusspressekonferenz der Herbst-Vollversammlung 
  • 40. Jahrestag der deutsch-polnischen Versöhnungserklärung 
  • Faire Bedingungen im Welthandel gefordert 
  • Katholischer Medienpreis verliehen 
  • Diözesantag für Betriebs- und Personalräte 
  • Jahresprogramm 2005/2006 des Erbacher Hofes 
  • Tagung der Anawati-Stiftung zur Imam-Ausbildung 
  • „Godcasting“ im Programm von HR 3 
  • Wiedereröffnung von „Nr. 10 – Kirche am Markt“

Vorschau

  • Diözesantag der Kommunionhelfer (1.10.) 
  • Kardinal besucht Barlach-Ausstellung (2.10.) 
  • Sonntagskino im Haus am Dom (ab 2.10.) 
  • Lehmann bei internationaler Bischofssynode (2.-23.10.) 
  • Sechs Zeitzeugen des Holocaust zu Gast (3.-13.10.) 
  • Neue Reihe der Kreuzganggespräche in Worms (ab 5.10.) 
  • Volk-Ausstellung in der Martinus-Bibliothek (ab 6.10.) 
  • Vortrag über Viktor Frankl (6.10.) 
  • Fachtagung zu Jugendarbeitslosigkeit und Ausbildung (6.10.) 
  • Akademietagung zum Thema Kirchenmusik (7.-8.10.) 
  • Studienseminar mit Professor Rudi Ott (ab 11.10.) 
  • Sonntag der Weltmission (23.10.)  

Personalien

  • Pfarrer Heeg als RTL-Beauftragter bestätigt

Publikationen

  • Dokumentation zum Papstbesuch in Deutschland 
  • Neuerscheinung zu Blondels „Histoire et Dogme“

Dokumentation

  • Predigt zum 450. Jubiläum des Augsburger Religionsfriedens

Berichte

Positive Erfahrungen mit einem alten Gebet

Interview mit Dompfarrer Dr. Franz-Rudolf Weinert zum Rosenkranzmonat Oktober

Mainz. Der Monat Oktober ist in der Katholischen Kirche traditionell der Rosenkranzmonat. In vielen Gemeinden werden besonders gestaltete Rosenkranzandachten gefeiert. Im Mainzer Dom findet zum Auftakt des Monats Anfang Oktober eine festliche Eröffnung statt. Im Interview äußert sich Dr. Franz-Rudolf Weinert, Dompfarrer am Mainzer Dom und St. Quintin, zur Bedeutung des Rosenkranzes und zu seinen Erfahrungen mit dem Gebet.

MBN: Wie wird in diesem Jahr der Rosenkranzmonat im Mainzer Dom eröffnet?

Weinert: Wie im vergangenen Jahr werden die Mainzer Innenstadtpfarreien den Rosenkranzmonat gemeinsam feierlich eröffnen, am Montag, 3. Oktober, um 19.30 Uhr. Wir werden miteinander den lichtreichen Rosenkranz beten. Musikalisch gestaltet wird die Gebetszeit vom Mainzer Domchor. Domkapellmeister Breitschaft wird dabei mit seinen Sängern an verschiedenen Orten im Dom singen und so während des Gebetes einen Kranz des Marienlobes um die Betenden bilden.

MBN: Was macht den Rosenkranz eigentlich aus?

Weinert: Der Rosenkranz ist ein meditatives Gebet. Er ist durch seine Wiederholung ein gutes Instrumentarium, um ruhig und betrachtend werden zu können. Dabei ist der Rosenkranz vor allem ein Christusgebet. Der Beter verweilt in der Lebenssphäre von Maria, deren Lebensinhalt Christus ist. In den einzelnen Gesätzen des Gebets geht es um Stationen im Leben Jesu. Rosenkranz Beten ist im Grunde nichts anderes, als in verschiedenen Facetten das Antlitz Christi zu betrachten.

MBN: Es scheint, der Rosenkranz wird oft nur noch von älteren Gemeindemitgliedern gebetet. Wie würden Sie versuchen, einem jungen Menschen den Rosenkranz nahe zu bringen?

Weinert: Es ist wichtig, dass man gute Erfahrungen mit dem Rosenkranz macht. Er ist ein Gebet, das Menschen helfen kann, ruhig zu werden, zu sich selbst zu kommen und vor allem zu Christus. Da sehe ich auch die große Chance des Rosenkranzes. Eine erste Annäherung bei Jugendlichen könnte sein, dass man mit einem Gesätz beginnt und nicht gleich 50 Ave Maria betet. Ich würde die Jugendlichen einladen, die Gesätze einmal frei zu formulieren. In der Schule habe ich das im Unterricht schon einmal gemacht und darauf sehr positive Rückmeldungen bekommen. Es geht beim Rosenkranz nicht um ein vorgeschriebenes Pensum, das „abgearbeitet“ werden muss.

MBN: Wo haben Sie Ihre guten Erfahrungen mit dem Rosenkranz gemacht?

Weinert: Meinen ersten Rosenkranz habe ich am Tag meiner ersten Heiligen Kommunion geschenkt bekommen, ich habe ihn heute noch. Erste Erfahrungen mit dem Rosenkranz habe ich in unserer Familie gemacht, dann im Priesterseminar. Besonders gut in Erinnerung ist mir eine Wanderung mit Jugendlichen in Rheinhessen vor über 20 Jahren. Aus der Gruppe kam damals der Vorschlag, den Rosenkranz mit eigenen Gesätzen zu beten, die zum Ausdruck bringen sollten, wie die Mitglieder der Gruppe Jesus kennen gelernt haben. Also zum Beispiel „Jesus, der mir immer neue Kraft gibt“ oder „Jesus, der mit seinen Jüngern durch die Kornfelder gegangen ist“. So wurde der Rosenkranz zu einem aktuellen Gebet. Als Kind und Jugendlicher konnte ich mit dem Rosenkranz zunächst auch nicht viel anfangen. Heute ist er mir ein liebgewonnenes Gebet.

MBN: Es ist doch aber eher unwahrscheinlich, dass sich das Rosenkranz Beten in Deutschland wieder zu einem „Massenphänomen“ entwickelt.

Weinert: Ich würde es mir wünschen, wenn viele Menschen den Rosenkranz als ihr persönliches oder gemeinschaftliches meditatives Gebet entdecken. Letzten Endes ist es ein Geschenk, wenn der Rosenkranz einem Menschen etwas bedeutet. Zwingen oder drängen kann ich niemanden zu diesem Gebet. Der Christ ist auch nicht dazu verpflichtet, den Rosenkranz zu beten, und es gibt sicher auch Menschen, die einfach nicht der Typ für ein solches Gebet sind. Aber den Rosenkranz einfach als Gebet nur von älteren oder konservativen Christen abzutun, wird ihm nicht gerecht. Wie gesagt, es geht um die positive Erfahrung mit diesem alten Gebet. Dazu muss ich es aber auch in der Gemeinde anbieten, es praktizieren. Dann kann sich diese Gebetsform auch entwickeln.

MBN: Besteht bei der beständigen Wiederholung eines Gebets nicht die Gefahr, dass man es nur unbedacht vor sich hinplappert?

Weinert: Bei einem längeren Gebet besteht natürlich immer die Gefahr, dass ich mit meinen Gedanken woanders bin, aber das macht nichts. Wenn mir beim Rosenkranz Beten mein Leben in den Sinn kommt oder Menschen, die ich mag und die das Gebet brauchen, dann hat das Gebet einen Bezug zum Leben. Beim nächsten Gesätz bin ich dann wieder bei der Sache. Was die Wiederholungen angeht: Das ist eben die Wiederholung, die es ja in vielen Gebetskulturen gibt, ein äußerliches Instrument zum eigentlichen Betrachten. Der Kopf und das Ohr haben zwar etwas gegen Wiederholungen, aber das Herz hat nichts dagegen. Wichtig sind beim gemeinsamen Beten auch meditative Elemente zwischen den Gesätzen, zum Beispiel Lieder, ein Bibeltext oder Betrachtungen, so dass man nicht den Eindruck hat, es gehe Schlag auf Schlag. Das schnelle „Runterleiern“ des Rosenkranzes kann den Zugang verstellen.

MBN: Wann beten Sie den Rosenkranz?

Weinert: Ich bete ihn fast täglich. Gerne abends vor der Vesper, um ruhig zu werden, aber auch bei einem Spaziergang. Ich bete ihn gerne allein. Wenn ich freitags den schmerzhaften Rosenkranz bete, ist mir das Gebet eine Hilfe, das Passionsgeschehen zu betrachten, und wenn ich sonntags den glorreichen Rosenkranz bete, hilft er mir, den Auferstehungstag besser zu begehen. Man kann den Rosenkranz, die fünf Gesätze, auch für andere Menschen beten. Als Papst Johannes Paul II. im Sterben lag, haben wir samstags in der Gotthard-Kapelle den schmerzhaften Rosenkranz nur für ihn gebetet, um eine gute Sterbestunde!

MBN: Papst Johannes Paul II. hat im Oktober 2002 dem Gebet die lichtreichen Geheimnisse hinzugefügt. Wie sind diese bei uns aufgenommen worden?

Weinert: Das Charakteristische am lichtreichen Rosenkranz ist inzwischen oft die äußere Ge-stalt, die man ihm gibt. Sein Name hat dazu geführt, dass er oft am Abend bei Kerzenschein gebetet wird. Der lichtreiche Rosenkranz lebt im Grunde von seiner Ausgestaltung mit Licht. Das ist eine Atmosphäre, die den Menschen gut tut.

MBN: Wann finden die regelmäßigen Gebetszeiten für den Rosenkranz im Dom statt?

Weinert: Während des ganzen Jahres gibt es zwei regelmäßige Rosenkranzzeiten im Mainzer Dom: Jeden Freitag wird um 15.00 Uhr zur Sterbestunde Jesu der schmerzhafte Rosenkranz vor dem Marienbild in der Marienkapelle gebetet, und jeden Samstag findet um 16.45 Uhr ein Rosenkranzgebet für den Frieden in der Gotthard-Kapelle statt.

Stichwort: Rosenkranz

Der Rosenkranz ist eine marianische Gebetsform mit meditativem Charakter. Er verbindet mit dem wiederholenden Beten des „Ave Maria“ die Meditation der wichtigsten Ereignisse im Leben Jesu. Dazu wird beim „Ave Maria“ an das Wort „Jesus“ jeweils ein Relativsatz, das so genannte Gesätz angefügt (Das Wort „Gesätz“ kommt vom Wort „Satz“). Auch die Perlenschnur, die als Zählkette für das Gebet benutzt wird, heißt Rosenkranz. Ursprünglich bezeichnete der Rosenkranz im wörtlichen Sinn ein Blumengebinde aus Rosen, mit dem Marienstatuen geschmückt wurden. Auch in anderen Religionen sind Gebetsketten und -schnüre bekannt, besonders im Buddhismus, Hinduismus und Islam.

Der Rosenkranz besteht aus fünf Gesätzen, die auch als Geheimnisse bezeichnet werden. Bei jedem Gesätz wird das „Ave Maria“ zehn Mal gebetet. Die Gesätze werden jeweils von einem „Vater unser“ eingeleitet und mit einem „Ehre sei dem Vater“ abgeschlossen. Zu Beginn des Rosenkranzes werden das Glaubensbekenntnis, ein „Vater unser“, drei „Ave Maria“ mit eingefügten Bitten um Glaube, Hoffnung und Liebe sowie das „Ehre sei dem Vater“ gebetet.

Verbindlich wurde die Form des Rosenkranzes von Papst Pius V. im Jahr 1569 geregelt. Danach werden die drei traditionellen Rosenkränze (freudenreicher, schmerzhafter und glorreicher) als Einheit von insgesamt 150 „Ave Maria“ verstanden. In Anlehnung an die 150 biblischen Psalmen, die im Stundengebet von Ordensleuten und Klerikern gebetet werden, wurde der Rosenkranz als Psalmenersatz verstanden, der auch von Menschen gebetet werden konnte, die weder lesen noch schreiben konnten. Der freudenreiche Rosenkranz betrachtet die Menschwerdung und Kindheit Jesu, der schmerzhafte Rosenkranz hat Leiden und Kreuzigung zum Inhalt und der glorreiche Rosenkranz Auferstehung und Erhöhung. Papst Johannes Paul II. hat dem Gebet im Jahr 2002 die lichtreichen Geheimnisse hinzugefügt, welche das öffentliche Leben Jesu zwischen seiner Taufe und seinem Leidensweg betrachten.

Entstanden ist der Rosenkranz aus einer Zählkette für das „Vater unser“, der Paternosterschnur, die ab dem 13. Jahrhundert zunächst für das „Ave Maria“ verwendet wurde. Eine Vorform des Rosenkranzes mit 100 Betrachtungen zum Leben Jesu ist um 1300 in der Zisterzienserinnenabtei St. Thomas bei Trier bezeugt. Sehr bekannt geworden ist der Rosenkranz des Kartäuser-Novizen Dominikus von Preußen (gestorben 1460). Seine 50 Betrachtungen aus dem Leben Jesu wurden unter anderem durch den Kartäuser-Prior Adolf von Essen (gestorben 1439) bei Visitationsreisen weit verbreitet. Die Reduzierung der 50 Betrachtungen auf 15 Gesätze war später die entscheidende Voraussetzung dafür, dass der Rosenkranz zu einem Volksgebet wurde. Die Verbreitung des Gebets wurde besonders durch die Rosenkranzbruderschaften gefördert, die erstmals 1475 in Köln auftraten.

Oktober als Rosenkranzmonat

Der Oktober als Rosenkranzmonat ist nach dem Fest „Unsere liebe Frau vom Rosenkranz“ benannt, das am 7. Oktober gefeiert wird. Das Fest wurde 1572 von Papst Pius V. zur Erinnerung an den Sieg über die Türken am 7. Oktober 1571 bei der Seeschlacht von Lepanto eingeführt. Im Jahr 1716 schrieb Papst Clemens XI. die Feier des Rosenkranzfestes für die gesamte Kirche vor. Papst Leo XIII. erklärte 1884 den Monat Oktober zum Rosenkranzmonat.

Der Gebetstext

Ave Maria

Gegrüßet seist du, Maria,
voll der Gnade, der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes.
Amen.

Die freudenreichen Geheimnisse:

Jesus, den du, o Jungfrau, vom Heiligen Geist empfangen hast
Jesus, den du, o Jungfrau, zu Elisabet getragen hast
Jesus, den du, o Jungfrau, (in Betlehem) geboren hast
Jesus, den du, o Jungfrau, im Tempel aufgeopfert hast
Jesus, den du, o Jungfrau, im Tempel wiedergefunden hast

Die schmerzhaften Geheimnisse:

Jesus, der für uns Blut geschwitzt hat
Jesus, der für uns gegeißelt worden ist
Jesus, der für uns mit Dornen gekrönt worden ist
Jesus, der für uns das schwere Kreuz getragen hat
Jesus, der für uns gekreuzigt worden ist

Die glorreichen Geheimnisse:

Jesus, der von den Toten auferstanden ist
Jesus, der in den Himmel aufgefahren ist
Jesus, der uns den Heiligen Geist gesandt hat
Jesus, der dich, o Jungfrau, in den Himmel aufgenommen hat
Jesus, der dich, o Jungfrau, im Himmel gekrönt hat

Die lichtreichen Geheimnisse:

Jesus, der von Johannes getauft worden ist
Jesus, der sich bei der Hochzeit in Kana offenbart hat
Jesus, der uns das Reich Gottes verkündet hat
Jesus, der auf dem Berg verklärt worden ist
Jesus, der uns die Eucharistie geschenkt hat

tob (MBN)

 

Keine weiteren Reformen zu wagen, wäre eine große Ungerechtigkeit

Abschlusspressekonferenz der Herbst-Vollversammlung mit Kardinal Lehmann

Fulda. „Es ist nun die Aufgabe der Parteien, Wege zu suchen, wie eine stabile Regierung für die kommenden Jahre gebildet werden kann. Dabei wird man bei aller normalen parteipolitischen Auseinandersetzung Gemeinsamkeiten ausloten müssen, die einem bisher nicht so bewusst waren.“ Das sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, mit Blick auf das Ergebnis der Bundestagswahl am Freitag, 23. September, bei der Abschlusspressekonferenz der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz im Priesterseminar in Fulda. Auf den Politikern laste eine große Verantwortung, „die ihnen Mut, Demut und Beharrlichkeit in der politischen Führung abverlangt“. Die Herbst-Vollversammlung fand von Montag, 19. September, bis Donnerstag, 22. September, im Bischöflichen Priesterseminar in Fulda statt.

Das unübersichtliche Ergebnis der Bundestagswahl wäre gründlich fehlinterpretiert, wenn es zu Untätigkeit führen würde, sagte Lehmann. „Nichts zu tun, keine weiteren Reformen zu wagen, wäre an sich eine große Ungerechtigkeit. Wir dürfen uns nicht damit abfinden, dass fast fünf Millionen Menschen in unserem Land arbeitslos sind, und wir können nicht weiter Schulden anhäufen und damit auf Kosten unserer Kinder und Kindeskinder leben. Beides ist zutiefst ungerecht.“ Jede Regierungskonstellation müsse substantielle Beiträge zur Bekämpfung der strukturellen Massenarbeitslosigkeit leisten. In jedem Fall sei es notwendig, auch die Interessen von Familien mit Kindern in allen Feldern der Politik stärker zu berücksichtigten und die strukturelle Benachteiligung der Familien zu beseitigen.

Wörtlich sagte Lehmann: „Der Bereich der sozialen Sicherung muss weiter der immer noch nicht wirklich wahrgenommenen demographischen Entwicklung angepasst werden. Die neue Bundesregierung muss bereit sein, mutig Reformen anzugehen, gerade um der Schwachen in unserem Land Willen, die des besonderen Schutzes und der Unterstützung des Gemeinwesens bedürfen. Partikulare Interessen und kurzfristige Anliegen dürfen eine langfristige Perspektive für notwendige Reformen nicht verhindern. Der innere Zusammenhang, dass Reformen nämlich gerade Ausdruck sozialer Gerechtigkeit sind, scheint noch nicht hinreichend deutlich geworden zu sein. Viele Menschen sorgen sich um eine zukunftsfähige Verknüpfung der Erfordernisse wirtschaftlicher Entwicklung mit den Zielen des sozialen Ausgleichs. Diese Verknüpfung gelingt in der Sozialen Marktwirtschaft, die sich unter den Herausforderungen insbesondere der Globalisierung freilich neu bewähren muss. Es wird eine Aufgabe der Politik sein, die Menschen stärker auf diesem Weg mitzunehmen.“

Eine verantwortungsbewusste Politik dürfe nicht mehr versprechen als sie halten könne, sagte Lehmann. „Eine von Vorurteilen und Pauschalierungen genährte Politik, die einfache Lösungen für komplexe Sachverhalte anbietet, kann die Zukunft nicht gewinnen, worauf wir schon in unserem Aufruf zur Bundestagswahl hingewiesen haben. Neid zwischen gesellschaftlichen Schichten zu schüren, ist unverantwortlich. Ich kann mir angesichts dieser Herausforderungen deshalb auch nicht vorstellen, dass irgendein verantwortungsbewusster Politiker erwägt, dass der nächste deutsche Bundeskanzler mithilfe von Stimmen - und sei es in geheimer Wahl - ins Amt kommt, die sich für die extreme Position aussprechen, Veränderungen per se verhindern zu wollen.“

Hinweis: Der Wortlaut des Presseberichtes im Internet unter http://www.dbk.de/

tob (MBN)

 

Gemeinsame Erklärung von Deutscher und Polnischer Bischofskonferenz

Festakte zum 40. Jahrestag des historischen Briefwechsels in Fulda und Breslau

Fulda/Breslau. Im Rahmen der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda ist am Mittwoch, 21. September, bei einem Festakt in der Theologischen Fakultät in Fulda eine Gemeinsame Erklärung der Deutschen und Polnischen Bischofskonferenz unterzeichnet worden. Anlass ist der 40. Jahrestag des Briefwechsels vom 18. November und 5. Dezember 1965 zwischen der Polnischen und Deutschen Bischofskonferenz, mit dem ein wichtiger Grundstein für die deutsch-polnische Aussöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg gelegt worden ist. Am Samstag, 24. September, hat eine Delegation der Deutschen Bischofskonferenz mit Kardinal Karl Lehmann an der Spitze an der Vollversammlung der Polnischen Bischofskonferenz in Breslau teilgenommen. Dort wurde die polnische Fassung der Gemeinsamen Erklärung unterzeichnet.

In der Gemeinsamen Erklärung legen die Bischöfe ein Bekenntnis zu der gemeinsamen Verpflichtung ab, „uns auch weiterhin mit aller Kraft für die Versöhnung zwischen Polen und Deutschen einzusetzen“, sagte Lehmann am 21. September, in Fulda. Der Text solle eine Mahnung an gesellschaftliche Kräfte und politisch Verantwortliche sein, „ihrer Verantwortung für ein friedliches und freundschaftliches Miteinander gerecht zu werden“. Zweiter Schwerpunkt der Erklärung sei der gemeinsame Wille, „die großen geistlichen und geistigen Traditionen des Christentums in das zusammenwachsende Europa einzubringen“, sagte Lehmann. „Wir wollen dazu beitragen, dass christliche Werte das Zusammenleben in der Europäischen Union und im gesamten Europa mit prägen.“

Mit dem Schreiben an die Deutschen Bischöfe vor 40 Jahren hätten die Polnischen Bischöfe „ein neues Kapitel in der Geschichte unserer Völker aufgeschlagen“, erklärte Lehmann bei einem Grußwort am Samstag, 24. September, bei der Unterzeichnung der polnischen Erklärung in Breslau. Wörtlich sagte er: „Auch heute, 40 Jahre danach, empfinden wir diese Botschaft nach allem, was vorausgegangen war, als unerhört, ja geradezu unglaublich. Wir wissen inzwischen noch besser als damals, welch großen Mut die polnischen Bischöfe angesichts der damaligen politischen Verhältnisse in ihrem Land mit dieser Geste bewiesen haben. Deshalb bewegt die deutschen Bischöfe bis zum heutigen Tag ein Gefühl der Ehrfurcht vor der Größe dieses wahrhaft christlichen Zeichens.“

In ihrem Brief hatten die polnischen Bischöfe am 18. November 1965, am Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils, formuliert: „In diesem allerchristlichen und zugleich sehr menschlichen Geist strecken wir unsere Hände zu Ihnen hin in den Bänken des zu Ende gehenden Konzils, gewähren Vergebung und bitten um Vergebung. Und wenn Sie, deutsche Bischöfe und Konzilsväter, unsere ausgestreckten Hände brüderlich erfassen, dann erst können wir wohl mit ruhigem Gewissen in Polen auf ganz christliche Art unser Millennium feiern.“ Ausgangspunkt des Schreibens war die Feier des tausendjährigen Gedenkens an die Taufe Polens (966-1966). Im Antwortschreiben der deutschen Bischöfe vom 5. Dezember 1965 heißt es: „Furchtbares ist von Deutschen und im Namen des deutschen Volkes dem polnischen Volke angetan worden. Wir wissen, dass wir die Folgen des Krieges tragen müssen, die auch für unser Land schwer sind.“ Und weiter: „Mit brüderlicher Ehrfurcht ergreifen wir die dargebotenen Hände. Der Gott des Friedens gewähre uns auf Fürbitte der ‚regina pacis’, dass niemals wieder der Ungeist des Hasses unsere Hände trenne!“

An der Unterzeichnung der deutschen Fassung in Fulda haben folgende Bischöfe der Polnischen Bischofskonferenz teilgenommen: der Vorsitzende der Polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Józef Michalik (Przemysl), Erzbischof Stanislaw Gadecki (Posen), Erzbischof Henryk Muszynski (Gnesen), Erzbischof Damian Zimon (Kattowitz), Erzbischof Marian Golebiewski (Breslau), Bischof em. Ignacy Jez (Köslin-Kolberg) und Weihbischof Jan Kopiec (Oppeln).

Der deutschen Delegation in Breslau gehörten folgende Bischöfe an: Kardinal Karl Lehmann (Mainz), Kardinal Georg Sterzinsky (Berlin), Bischof Franz Kamphaus (Limburg), Bischof Gerhard Feige (Magdeburg), Bischof em. Josef Homeyer (Hildesheim) und Weihbischof Gerhard Pieschl (Limburg).

tob (MBN)

 

Nachhaltige Armutsbekämpfung braucht faire Bedingungen im Welthandel

Kardinal Lehmann und Bischof Kamphaus zu den Millenniumsentwicklungszielen

Fulda. Zu verstärkten Bemühungen um die Einhaltung der Millenniumsentwicklungsziele haben der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, und der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Franz Kamphaus (Limburg), am Donnerstag, 22. September, bei einem Pressegespräch in Fulda aufgerufen. Es sei unbestritten, „dass gerade faire Bedingungen im Welthandel eine der wesentlichen Voraussetzungen für eine nachhaltige Armutsbekämpfung sind“, betonte Lehmann. Nach dem vor wenigen Tagen zu Ende gegangenen Weltgipfel 2005 der Vereinten Nationen sei es jedoch fragwürdiger denn je, ob die im Jahr 2000 verabschiedeten so genannten Millenniumsziele der Vereinten Nationen verwirklicht werden können. „So ist die Sorge berechtigt, dass auch die Verhandlungen der Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO) im Dezember an nationalstaatlichen Eigeninteressen scheitern könnten“, kritisierte Lehmann. Bischof Kamphaus machte deutlich, dass mit dem Zusammenwachsen der „Einen Welt“ auch die Möglichkeiten, Not zu lindern und der Gerechtigkeit zu dienen, stark zugenommen hätten. Deshalb sei es auch für die Kirche ein Gebot der Stunde, sich der Verantwortung ernsthaft zu stellen.

„Zukunft wird immer mehr zu einer gemeinsamen Zukunft der Weltgemeinschaft“, unterstrich Kardinal Lehmann. Die Entwicklungen in vielen Bereichen zeugten von einer inzwischen viele Lebensbereiche erfassenden globalen wechselseitigen Abhängigkeit. In diesem Zusammenhang stehen auch die Millenniumsziele, die bis 2015 verwirklicht werden sollen. Es gelte zum Beispiel die Zahl der extrem Armen weltweit zu halbieren, Ernährungssicherheit für die meisten Menschen zu schaffen und einen besseren Zugang zu Bildung und gesundheitlicher Grundversorgung zu eröffnen. „Es geht - kurz gesagt - darum, die wirtschaftliche und soziale Spaltung der Welt wenn nicht zu überwinden, so doch zu verringern und die Ausgrenzung der Ärmsten aus der Weltgesellschaft zu beenden“, mahnte der Vorsitzende.

Lehmann verwies auf den Bericht des Generalsekretärs der Vereinten Nationen, Kofi Annan, vom 21. März 2005. In ihm zeige er durchaus realistische Wege auf, wie die Millenniumsziele noch erreicht werden könnten. Es sei nicht Aufgabe der Kirche, diese Vorschläge im Einzelnen zu bewerten, sagte Lehmann. „Wohl aber darf man darauf hinweisen, dass sich in ihnen die Idee einer wirksamen Weltordnungspolitik ausdrückt, wie sie die Katholische Kirche schon seit Jahrzehnten mit Nachdruck einfordert.“

Auch zukünftig werde die Katholische Kirche sich für einen wirksamen Beitrag Deutschlands zur Armutsbekämpfung einsetzen, kündigte Bischof Kamphaus an. Die Politik der neuen Legislaturperiode des Bundestages werde auch daran gemessen, ob sie das in ihrer Macht Stehende tue, um den vielen Millionen Macht- und Mittellosen in der heutigen Welt ein Leben in Würde zu ermöglichen.

Hinweis: Die Statements von Kardinal Lehmann und Bischof Kamphaus im Wortlaut sowie weitere Informationen im Internet unter http://www.dbk.de/  

SDBK (MBN)

 

„Medien sind Brückenbauer im Dienst der menschlichen Gemeinschaft“

Kardinal Lehmann verlieh in Bonn den mit 10.000 Euro dotierten Katholischen Medienpreis

Bonn. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, hat am Montag, 26. September, im Rheinischen Landesmuseum in Bonn den Katholischen Medienpreis 2005 verliehen. Die mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Auszeichnung ging in der Kategorie Print an den Autor Wolfgang Uchatius („Die Zeit“). In der Kategorie elektronische Medien wurde der freie Regisseur und Filmautor Max Kronawitter geehrt. „Sie haben mit Ihren journalistischen Arbeiten in Ihrer je eigenen Art Brücken gebaut zum Verständnis des Anderen“, würdigte Kardinal Lehmann die beiden Preisträger. An dem Festakt, den WDR-Redakteur Martin Blachmann moderierte, nahmen mehr als 200 Gäste aus Kirche, Medien und Politik teil. Laudatoren waren die Leiterin des ZDF-Landesstudios Hessen, Anne Reidt, und der Chefredakteur von „Focus-Money“, Frank Pöpsel.

Medien haben große Möglichkeiten, Frieden und Verständigung zwischen den Völkern zu fördern, unterstrich Kardinal Lehmann. Sie seien „,kommunikative Pontifices’, Brückenbauer im Dienst der Verständigung“. Aber so wie Medien Menschen zusammenbringen können, können sie auch entzweien, warnte er. Man müsse lernen, die Botschaft der Medien zu lesen. „Die Förderung der Medien- und Kommunikationskompetenz ist daher unerlässlich“, betonte Lehmann. Er erinnerte an die vielfältigen Bemühungen der katholischen Kirche in diesem Bereich, wie zum Beispiel die pädagogischen und pastoralen Angebote der Medienstellen oder die Journalistenausbildung.

Ausdrücklich dankte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz auch nochmals allen Journalistinnen und Journalisten für ihre Berichterstattung über kirchliche Themen in diesem Jahr, sei es über den Tod von Papst Johannes Paul II. oder über die Wahl von Papst Benedikt XVI. Gerade auch die engagierte mediale Begleitung des XX. Weltjugendtages habe denen, die nicht selbst in Köln sein konnten, die Möglichkeit eröffnet, an diesem Fest teilzuhaben.

Die Preisträger des Katholischen Medienpreises 2005 waren von einer sechsköpfigen Jury unter Leitung des Vorsitzenden der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, Weihbischof Friedrich Ostermann (Münster), einstimmig aus insgesamt 127 eingereichten Beiträgen ausgewählt worden. Wolfgang Uchatius (Redakteur bei der Wochenzeitung „Die Zeit“) erhält den Preis für seine Reportage „Das globalisierte Dienstmädchen“ – der Artikel erschien am 19. August 2004 in „Der Zeit“. In dichter Sprache berichtet er über das Schicksal gebildeter philippinischer Frauen, die sich in Deutschland als Haushaltshilfen verdingen, ihren daheim gebliebenen Kindern Geld schicken, für diese sonst aber unsichtbar bleiben. Max Kronawitter wurde für seine Dokumentation „Streit mit Gott – Ein Pfarrer im Rollstuhl“ (ausgestrahlt am 30.06.2004 im Bayerischen Fernsehen) ausgezeichnet. Der Film geht der alten Frage nach, warum Gott Leid zulässt, blickt dabei ins Dunkel des Menschlichen und fragt nach der Tragfähigkeit einer Gottesbeziehung.  

Hinweis: Die Texte der Ansprachen im Wortlaut sowie weitere Informationen zum Katholischen Medienpreis und zu den Preisträgern im Internet unter http://www.dbk.de/  

SDBK (MBN)

 

„Vom Klassenkampf zum Co-Management“

Diözesantag für Betriebs- und Personalräte im Erbacher Hof in Mainz

Mainz. Beim diesjährigen Diözesantag für Betriebs- und Personalräte hat sich eine engagierte Diskussion um Mitbestimmungsrechte von Arbeitnehmern entwickelt. Auslöser war das Statement von Dr. Stephan Hölz, Leiter des Büros der Ministerin im hessischen Sozialministerium, der sich im Rahmen einer Modernisierung des Arbeitsrechtes für eine Reduzierung freigestellter Betriebsräte ausgesprochen hat, da diese zu hohe Kosten verursachten. Er plädierte auch für eine gesetzliche Grundlage, um betriebliche Bündnisse zu ermöglichen.

Beide Maßnahmen seien notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen im globalisierten Wettbewerb zu verbessern. Hölz löste mit seinem Statement im Publikum starken Widerspruch aus. Mit Unverständnis reagierten viele auf die Sichtweise von Mitbestimmung als bloßen Kostenfaktor. Außerdem könnten betriebliche Bündnisse in bestimmten Bereichen zu Druckmitteln für ganze Branchen werden, warnten mehrere Teilnehmer. Der Diözesantag fand am Mittwoch, 21. September, im Erbacher Hof in Mainz statt und stand unter der Überschrift „Vom Klassenkampf zum Co-Management“. Veranstaltet wird das jährliche Treffen vom Referat Berufs- und Arbeitswelt im Bistum Mainz.

An der Podiumsdiskussion nahmen auch Dietmar Muscheid, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes Rheinland-Pfalz, und Professor Marbod Muff, Vorstand bei Boehringer Ingelheim, teil. Muff bezeichnete die derzeitigen gesetzlichen Möglichkeiten im Arbeitsrecht als ausreichend. Er plädierte für „starke Betriebsräte, denn wenn es sie einmal nicht mehr gäbe, dann würden viele Themen gar nicht mehr diskutiert und wichtige Ansprechpartner würden fehlen“. Betriebliche Bündnisse seien bei Boehringer Ingelheim kein Thema, sagte er. Grundsätzlich müsse in einem Unternehmen erreicht werden, das die Mitarbeiter gerne zur Arbeit kommen. Dies könne durch ein ethisches Unternehmensleitbild erreicht werden, das von den Mitarbeitern und in besonderer Weise von der Leitung gelebt werde. „Wir wären in Deutschland gut beraten, darauf mehr zu achten.“

Dietmar Muscheid wandte sich dagegen, dass Mitbestimmung in Unternehmen begrenzt oder in Frage gestellt wird. „Die Mitbestimmung ist ein wesentlicher Bestandteil dafür, dass sich Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg so entwickelt hat, wie es geschehen ist“, sagte Muscheid. Der weitaus größte Teil der Arbeitnehmer begreife Mitbestimmung immer auch als Mitverantwortung. Er plädierte für ein vertrauensvolles Gespräch zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern. „Es ist jedoch keine Gesprächsgrundlage vorhanden, wenn der Mensch in einem Unternehmen nur als Kostenfaktor gesehen wird.“ Moderiert wurde die Diskussion von Erich Michael Lang von der Allgemeinen Zeitung Mainz.

Giebelmann: „Vertrauen ist das gegenseitige Zauberwort“

Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, hatte die rund 50 Betriebs- und Personalräte aus Hessen und Rheinland-Pfalz begrüßt. Die positive Gestaltung der Zukunft in der Arbeitswelt könne nur im Miteinander und nicht im Gegeneinander geschehen, sagte er. „Vertrauen ist das gegenseitige Zauberwort.“ Und weiter: „Mir ist bewusst, dass wir am Ende alle Arbeitnehmer sind. Auch die, die Arbeit geben, sind nicht Herrn der Arbeit, sondern dienen: dem Konzern, der Kirche, dem Unternehmen.“

„Unsere Sorge darf nicht nur die umfassen, die um die Bedingungen der Arbeit und um den gerechten Lohn streiten, sondern unsere Sorge muss sich um die drehen, um die sich niemand kümmert, um die, die keine Arbeit haben: die über 50 sind wissen, sie werden auch keine Arbeit mehr finden und um die, die - kaum erwachsen - fürchten, nicht gebraucht zu werden.“ Es gehöre für ihn zu „den erschreckendsten Erfahrungen“, wenn Firmlinge im Alter von 15 oder 16 Jahren sagen, dass sie in der Arbeitswelt nicht gebraucht werden, sagte Giebelmann. „Ich sage dann den jungen Leuten: Gott hat Dich beim Namen gerufen, Du bist wichtig, wir brauchen Dich – und sie erfahren dann das Gegenteil. Das Schicksal der jungen Menschen liegt in der Hand der Auswählenden, und ich bitte alle, die entscheiden: Haben Sie Mit-Leid und Sympathie für junge Menschen, die ihren Weg noch finden müssen.“

tob (MBN)

 

„Von heiligen Zeichen“

Jahresprogramm des Erbacher Hofes 2005/2006 erschienen

Mainz. Das Jahresprogramm 2005/2006 der Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof ist gerade veröffentlicht worden. Unter der Überschrift „Von heiligen Zeichen“ bilden in diesem Jahr in besonderer Weise Veranstaltungen zum Thema „Ritual“ einen Schwerpunkt der Angebote. „Einerseits können die Zeichen und Riten in Zeiten der Unsicherheit und Ohnmacht durch Bleibendes, Stabiles und Lebentragendes mittels Durchformung und Gestaltung von Grundvollzügen des Daseins vermitteln helfen, andererseits wirken sie besonders in der kirchlichen Gemeinschaft durch ihr Regelmaß und den damit verbundenen Wiedererkennungscharakter sinn- und identitätsstiftend und wirken als wichtige Unterscheidungskriterien für den Innen- und Außenbereich der Kirche“, heißt es in der Einleitung zum Programm. Durch das Programm werde deutlich, dass sich der Erbacher Hof als „Kulturträger für das Bistum Mainz und darüber hinaus“ verstehe, sagte Professor Peter Reifenberg, Direktor der Akademie.

„Von heiligen Zeichen“ lautet der Titel eines Buches von Romano Guardini, in dem er durch die Erläuterung von liturgischen Zeichen und Symbolen Anregungen zu einem lebendigen Vollzug des Christseins gibt. Traditionell widmet sich die Reihe der Domvorträge von März bis Juni dem Jahresthema. Referenten sind dabei: Professor Eugen Biser aus München, Kardinal Walter Kasper aus Rom, der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, und Erzbischof em. Oskar Saier aus Freiburg.

Das Jahresthema wird darüber hinaus besonders in vier Veranstaltungen aufgegriffen. Im Februar 2006 steht im Rahmen einer Akademietagung in Zusammenarbeit mit dem Staatstheater Mainz die „Körpersprache im zeitgenössischen Tanz und Ritus“ im Mittelpunkt. Im März folgt eine Tagung über die Alltagsrituale Kinobesuch und Einkaufen. Am 30. Juni wird bei einer Tagung die grundsätzlich sinnstiftende Dimension des „Spiels der Moderne“ thematisiert. Kurz vor der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland geht es am 30. Mai bei „Im Fußballfieber... Nachdenkliches zur Fußballweltmeisterschaft“ ganz konkret um den Lieblingssport der Deutschen. An diesem Abend werden nach einem einführenden Vortrag von Professor Dietmar Mieth aus Tübingen unter anderen Kardinal Lehmann und der Präsident von Mainz 05, Harald Strutz, an einer Podiumsdiskussion zum Thema sprechen.

Über das Schwerpunkthema hinaus bietet die Akademie wieder zahlreiche Angebote aus den Bereichen Theologie, Philosophie, Kunst und Literatur an, unter anderem eine Akademietagung zum 1.150 Todestag des Mainzer Erzbischofs Hrabanus Maurus und zu Kardinal John Henry Newman. Am 19./20. Mai steht eine Festakademie zum 70. Geburtstag des Mainzer Bischofs, Kardinal Karl Lehmann, auf dem Programm unter der Überschrift „Heidegger und die christliche Tradition“. Auch die geistliche Reihe in der Gotthard-Kapelle wird im kommenden Jahr (April bis Juli) fortgesetzt. Thema sind die sieben Werke der Barmherzigkeit. Als Referenten konnten unter anderen gewonnen werden: Weihbischof Dr. Wener Guballa, Dr. Peter Neher, der Präsident des Deutschen Caritasverbandes und Professor Konrad Baumgartner aus Regensburg.

„Joseph Ratzinger- Benedikt XVI. - Entwicklung eines großen Theologen“ ist ein Vortragsabend am 30. November 2005 mit Professorin Elisabeth Gössmann und Professor Dietrich Wiederkehr überschrieben. Anlässlich des 25. Jahrestages des Besuches von Papst Johannes Paul II. in Mainz werden am 14. November bei einem Akademievortrag Perspektiven des jüdisch-christlichen Dialoges thematisiert.

Wettbewerb „Junge Akademie“

Am Sonntag, 20. November, wird Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr als Schirmherr zum zweiten Mal im Rahmen des Wettbewerbs „Junge Akademie“ den Kardinal-Volk-Preis der Akademie des Bistums Mainz verleihen. Die Preisverleihung findet zum Abschluss einer Tagung der Preisträger statt. In diesem Jahr haben sich rund 130 Jugendliche mit 70 Beiträgen an dem Wettbewerb zum Thema „Was ist Wahrheit?“ beteiligt, sagte Studienleiter Stephan Loos. Im kommenden Jahr lautet die Wettbewerbsfrage „Was ist Glück?“.

Hinweis: Erbacher Hof - Akademie des Bistums Mainz, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Tel.: 06131/257-0, Fax: 06131/257-525, E-Mail: ebh.akademie@bistum-mainz.de; Internet: http://www.ebh-mainz.de/

tob (MBN)

 

Imam-Ausbildung an den deutschen Universitäten gefordert

Tagung der Georges-Anawati-Stiftung mit Christen und Muslimen

Frankfurt/Main. Christliche Theologen und Vertreter des Islam haben sich dafür ausgesprochen, die Ausbildung von Imamen (Vorbeter und Prediger der Moscheegemeinden) künftig auch an den deutschen Universitäten zu ermöglichen. Bei einer überregionalen, international besetzten Tagung der Georges-Anawati-Stiftung formulierte der Stiftungsrat aus der Diskussion der rund 90 Tagungsteilnehmer am Dienstag, 27. September, in der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen in Frankfurt/Main eine Entschließung, in der von der Politik gefordert wird, die Rahmenbedingungen für die Imam-Ausbildung so zu gestalten, „dass eine qualifizierte Ausbildung gewährleistet wird“. An den Universitäten seien entsprechende Lehrstühle in ausreichender Zahl einzurichten, so dass ein vergleichbarer Abschluss zu anderen deutschen Ausbildungen erreicht werde.

Neben dem schulischen Religionsunterricht sei die Arbeit in den Gemeinden der jeweiligen Religionsgemeinschaft der Ort, „an dem die Auseinandersetzung mit der Gesellschaft vor sich geht und aus dem eigenen Glaubensverständnis reflektiert wird“. Der Stiftungsrat betonte, dass es sowohl für die Religionsgemeinschaften als auch für die Gesellschaft wichtig sei, „dass diese Auseinandersetzung qualifiziert geschieht und so auch eingeübt wird“. Ziel sei es, Wege zu finden, die eigenen religiösen Verpflichtungen in Respekt vor anderen Lebensgestaltungen in der Gesellschaft umzusetzen. Die Ausbildung der Imame müsse deshalb gezielt darauf ausgerichtet sein, den Gemeindemitgliedern zu helfen, die eigenen religiösen Grundlagen und Werte für die Lebensbewältigung und die Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens einzubringen und der Andersartigkeit der religiösen Grundlagen und Werte ihrer Umgebung mit Toleranz und Respekt zu begegnen.

Zugleich wird von den Religionsgemeinschaften gefordert, dass sie ihr Ausbildungskonzept unter Berücksichtigung der gesellschaftlichen Bedingungen und der rechtlichen Vorgaben ausgestalten. Die Heimatländer und Regierungen der islamisch geprägten Länder müssten verstehen und unterstützen, dass für die Arbeit in Deutschland eine gute deutsche Sprachfähigkeit unerlässlich sei. Ebenso sei für die Weitergabe des Glaubens auch die Kenntnis der deutschen gesellschaftlichen Verhältnisse eine wichtige Voraussetzung, die Vorrang vor der Vermittlung von heimatlicher Kultur haben müsse, unterstreicht der Stiftungsrat der Georges-Anawati-Stiftung.

Amend: Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind offen dafür

Der Leiter des Kommissariates der katholischen Bischöfe im Lande Hessen, Dr. Guido Amend, Wiesbaden, legte dar, warum auch er eine universitäre Ausbildung der Imame in Deutschland für wünschenswert hält. Die rechtlichen Rahmenbedingungen des Staatskirchenrechts seien offen für eine solche Lösung. Die Entscheidung dafür liege jedoch bei den muslimischen Gemeinden. In seinem Einführungsreferat unterstrich er, es sei von fundamentaler Bedeutung, dass es sich bei der Imam-Ausbildung um eine interne Angelegenheit des Islam handelt.

Es stehe den Bundesländern bzw. Universitäten frei - je nach Hochschulgesetz - eine universitäre Imamausbildung einzurichten. Allerdings bedürfe es für die Einrichtung eines entsprechenden Studiengangs der Zustimmung der muslimischen Seite, wie auch bei der Berufung von Hochschullehrern sowie bei den Studien- und Prüfungsordnungen. Anders als beim islamischen Religionsunterricht sei eine „Religionsgemeinschaft“ im Rechtssinne bei der Imamausbildung nicht erforderlich. Für die Imamausbildung an den Universitäten spricht nach Auffassung Amends, dass es dann keinen Niveauunterschied zu den an der Universität ausgebildeten Religionslehrern gäbe. Von grundsätzlicher Bedeutung sei die Vorbild- und Leitfunktion von Religionsvertretern für die Angehörigen der jeweiligen Religion. Eine deutsche Universitätsausbildung von Imamen wäre auch dem Ansehen und der größeren Akzeptanz der Imame und des Islams insgesamt durch die deutsche Bevölkerung förderlich.

In einer Stellungnahme aus der Sicht evangelischer Theologie bekräftigte Professor em. Karl Ernst Nipkow, Tübingen, die Darlegungen Amends. Er verwies auf ein wachsendes staatliches Interesse an einem Regulierungsbedarf. Gründe dafür lägen unter anderem in der Förderung der Integration und in der Abwehr militanter islamistischer Tendenzen. Die Ausbildungsfrage der Imame könne nur in Gang kommen, „wenn auf der theoretischen Ebene vernetzend gedacht und in der muslimischen Bevölkerung zustimmend mitgemacht wird“. Der Leiter der Islamischen Religionspädagogischen Akademie in Wien, Professor Anas Schakfeh, berichtete, dass zurzeit Gespräche zwischen der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich und der Bundesregierung stattfinden mit dem Ziel, islamische Theologie an der Universität Wien anzubieten. In Österreich ist die Islamische Glaubensgemeinschaft staatlich anerkannte Religionsgesellschaft (Körperschaft des öffentlichen Rechts).

Die Hamburger Bürgerschaftsabgeordnete Aydan Özuguz berichtete in dem von Michaela Pilters (ZDF) moderierten Podium über gescheiterte Versuche, Islamische Theologie an der Universität der Hansestadt anzusiedeln. Aus dem Beitrag des Marokkaners Imam Dr. Abdekmalik Hibaoui, Stuttgart, wurde deutlich, wie pluralistisch, vielgestaltig und zersplittert die Situation der islamischen Gemeinden in Deutschland ist. Es gebe allerdings viele Bestrebungen, die Ausbildung der Imame, vor allem ihre Deutschkenntnisse, zu verbessern und ihre Zusammenarbeit zu fördern. Die Forderung von Professor Günter Riße, Köln, dass neben den politischen, kulturellen, wissenschaftlichen und sozialen Interessen die spirituelle Dimension nicht vernachlässigt werden dürfe, fand breite Zustimmung

Malik: Das unterschiedliche Gemeindeverständnis beachten

Der Islamwissenschaftler Professor Jamal Malik, Erfurt, äußerte sich in seinem Einführungsreferat aus islamischer Sicht eher skeptisch zur Imam-Ausbildung an den staatlichen Universitäten. Er verwies nachdrücklich auf das unterschiedliche Gemeindeverständnis im Christentum und im Islam. Muslimische Institutionen in der Diaspora werden, wie er darlegte, mit christlichem Vorverständnis wahrgenommen, wenn die Moschee der Kirche und der Imam dem Priester gleichgestellt werden. Im Zug dieser Überstülpung formal kirchenähnlicher Strukturen würden pastorale Rolle und Autorität des Imam in der Diaspora realitätsfremd überhöht. Denn tatsächlich sei die Moschee weniger ein Zentrum des islamischen Lebens, das heißt Ritus und Versammlungsort für das Gebet. Vielmehr sei sie in der Migration zu einem multifunktionalen Gemeindezentrum mutiert. Die Moschee, stellte Malik fest, biete Alternativen zu fehlenden migrantenspezifischen Institutionen. Es sei fraglich, ob sich universitär ausgebildete Imame gegen eine Vielzahl konkurrierender, dezentraler, durchaus dynamischer religiöser Autoritäten behaupten könnten. Wichtig sei es, dass sich die muslimischen Gemeinden darüber einigten, „was und wie sie etwas wollen“. Erst dann könne eine Vereinheitlichung seitens des Staates angestrebt werden. Er plädierte für die Errichtung freier Hochschulen in der Trägerschaft muslimischer Gemeinden.

Sk (MBN)

 

„Godcasting“ im Programm von HR3

Neuer Trend auf den Internetseiten des Hessischen Rundfunks

Frankfurt. HR3, das Pop- und Rockradio des Hessischen Rundfunks, bietet jetzt auch „Godcasting“ auf der Internetseite www.hr3.de an. „Godcasts“ sind so genannte Podcasts mit religiösem Inhalt. Podcasting bezeichnet das Produzieren und Veröffentlichen von Audiodateien über das Internet. Abrufbar ist unter anderem das Programm des Kirchenfunks, der in HR3 dienstags, donnerstags und sonntags die Sendung „Moment Mal“ mit religiösen Gedanken zum Tag sendet. Die Podcasts werden mit einem speziellen Programm, je nach Auswahl des Nutzers, automatisch auf den Computer herunter geladen. Bei dem neuen Angebot können HR3-Hörer noch weitere Sendungen auch außerhalb der Sendezeiten aufrufen und jederzeit anhören.

„Moment mal“ ist eine von sechs Radiosendungen, für die die evangelische und katholische Kirche (Bistümer Fulda, Limburg, Mainz) in den Wellen des HR verantwortlich sind. In 90 Sekunden geht es jeweils um Gott und die Welt und um religiöse Gedanken zu aktuellen Themen, mit denen die kirchlichen Autoren von ihrem Glauben erzählen und zum Leben ermutigen wollen. „Moment mal“ wird dienstags und donnerstags um 10.45 Uhr, sonntags um 7.15 Uhr ausgestrahlt. Wer die Texte nicht nur nachhören, sondern auch nachlesen möchte, kann sie im Internet unter www.kirche-hr.de abrufen.

bh (MBN)

 

Neue Konzeption

Wiedereröffnung von „Nr.10 - Kirche am Markt“ durch Generalvikar Giebelmann

Mainz. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, hat am Samstag, 24. September, die neu gestalteten Räumlichkeiten von „Nr. 10 - Kirche am Markt“ eingeweiht. Nach einer rund dreiwöchigen Umbauphase ist die Einrichtung der Citysseelsorge mit einer neuen Konzeption wieder eröffnet worden. Schwerpunkt werden künftig folgende Aufgaben sein: Information und Auskunftsstelle über Angebote im Bistum Mainz, Wiedereintrittsstelle bzw. Eintrittsstelle in die Kirche, Möglichkeit zu Gesprächen und verschiedene spirituelle Angebote. Künftig wird die Einrichtung keinen Getränke-Service mehr anbieten.

„Es ist unser Wunsch, dass die Kirche am Markt auch eine Anlaufstelle ist für jene, die wieder in die Kirche eintreten wollen,“ sagte Giebelmann. „Hier bekommen Sie den Weg gezeigt, unbürokratisch und kompetent.“ Er hoffe, dass die Einrichtung Menschen bei ihren Fragen weiterhelfen könne, „um ihnen den Weg in den Dom zu öffnen“. Michael Heinz von „Nr.10 - Kirche am Markt“ betonte, dass das Haus offen ist für alle Menschen mit Fragen zum Glauben. Als niedrig schwelliges Angebot wolle man zum einen Informationszentrum sein, zum anderen auch für persönliche Gespräche zur Verfügung stehen. „‚Nr. 10 - Kirche am Markt’ soll ein Baustein einer neuen Präsenz der Katholischen Kirche in der Mainzer Innenstadt sein“, sagte Heinz, der die Einrichtung zusammen mit dem Karmeliter Leo Groothuis leitet. Außerdem engagieren sich rund 20 Ehrenamtliche in „Nr. 10 - Kirche am Markt“.

Hinweis: Weitere Informationen unter http://www.kirche-am-markt-mainz.de/

tob (MBN) 

 

Vorschau

Treffen der Kommunionhelfer (1.10.)

Anlass ist das zu Ende gehende „Jahr der Eucharistie“

Mainz. Aus Anlass des zu Ende gehenden „Jahres der Eucharistie“ findet am Samstag, 1. Oktober, von 9.00 bis 16.30 Uhr im Erbacher Hof in Mainz und in der Ostkrypta des Mainzer Domes ein Diözesantag „Eucharistie“ der Kommunionhelferinnen und Kommunionhelfer statt. Einladende sind die Liturgische Kommission der Diözese Mainz, der Sachausschuss „Liturgie“ der Diözesanversammlung und das Liturgiereferat im Bischöflichen Ordinariat. Auf dem Programm stehen unter anderem ein Impulsreferat von Dompräbendat Pfarrer Dr. Franz-Rudolf Weinert, Mainz, sowie Arbeitskreise zu Themen wie „Eucharistie – Zeichen der Gegenwart Gottes“, „Die Kelchkommunion – ein/kein unmöglich Ding“ oder „Anbetung – anders gestaltet“.

am (MBN)

 

Lehmann besucht Barlach-Ausstellung (2.10.)

Der Kardinal hält eine Betrachtung zum Exponat „Lesende Mönche“

Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, wird am Sonntag, 2. Oktober, um 18.00 Uhr einen Termin im Rahmenprogramm der Ausstellung „Ernst Barlach - Mystiker der Moderne“ wahrnehmen. In der Vortragsreihe „Ernst Barlach - persönlich betrachtet“ wird er zum Exponat „Lesende Mönche“ in der Mainzer Christuskirche sprechen. Die Ausstellung, die noch bis zum 13. November zu sehen ist, zeigt über 40 Plastiken, über 100 Grafiken und Dokumente aus dem Leben des Expressionisten. Der Eintritt kostet fünf Euro, ermäßigt drei Euro.

Hinweis: Weitere Informationen unter http://www.barlach-mainz.de/

tob (MBN)

 

Sonntagskino (2.10.-22.1.)

Film und Imbiss im Haus am Dom

Mainz. „Sonntagskino. Film und Imbiss“ heißt eine Veranstaltungsreihe im Haus am Dom in Mainz. Die Filmvorführungen beginnen jeweils sonntags um 17.00 Uhr, zu den Filmen wird ein Imbiss gereicht. Zu sehen sind folgende Filme: „Drei Farben: Weiß“ (2. Oktober), „Heaven“ (13. November), „Smoke“ (27. November) und „Jakob der Lügner“ (22. Januar 2006). Veranstalter ist das Bildungswerk der Diözese Mainz, die Evangelische Erwachsenenbildung Mainz sowie der Landesfilmdienst Rheinland-Pfalz.

am (MBN)

 

Kardinal Lehmann bei internationaler Bischofssynode (2.-23.10.)

Thema: „Die Eucharistie: Quelle und Höhepunkt des Lebens und der Sendung der Kirche“

Mainz/Rom. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, wird an der internationalen Bischofssynode von Sonntag, 2., bis Sonntag, 23. Oktober, in Rom teilnehmen. Die Bischöfe beraten das Thema „Die Eucharistie: Quelle und Höhepunkt des Lebens und der Sendung der Kirche“. Außerdem werden aus Deutschland noch Kardinal Joachim Meisner aus Köln, Bischof Gerhard Ludwig Müller aus Regensburg und Weihbischof Karl-Heinz Wiesemann aus Paderborn an der Synode teilnehmen. Es ist die elfte Ordentliche Vollversammlung der Bischofssynode, mit der das „Jahr der Eucharistie“ abgeschlossen wird, das Papst Johannes Paul II. im Jahr 2004 ausgerufen hatte. Die erste Generalversammlung der Bischofssynode hatte 1967 unter Vorsitz von Papst Paul VI. stattgefunden, der die Synode 1965 als festes Gremium zur Unterstützung des Papstes bei der Leitung der Kirche eingesetzt hat.

tob (MBN)

 

Sechs Zeitzeugen des Holocaust zu Gast (3.-13.10.)

Lesung von Ruta Wermuth aus ihrer Biografie „Im Mahlstrom der Zeiten“ (11.10.)

Mainz. Von Montag, 3., bis Donnerstag, 13. Oktober, sind im Bistum Mainz sechs polnischen Überlebende des Holocaust zu Gast. Die Zeitzeugen werden bis zum 12. Oktober in vielen Schulen über ihre Erlebnisse während des Zweiten Weltkrieges in Konzentrationslagern und Ghettos berichten. Am Dienstag, 4. Oktober, um 18.00 Uhr, findet im Erbacher Hof ein Treffen mit dem Mainzer Weihbischof, Dr. Werner Guballa, statt. Vorbereitet wird der Besuch der Zeitzeugen vom Referat Gerechtigkeit und Frieden des Bischöflichen Ordinariates in Zusammenarbeit mit dem Maximilian-Kolbe-Werk.

„Im Mahlstrom der Zeiten“

In ihren Lebenserinnerungen beschreibt Ruta Wermuth, die zu der Gruppe von Zeitzeugen im Bistum Mainz gehört, wie sie als Zwangsarbeiterin, unter anderem in Rülzheim bei Speyer, den Krieg überlebt hat. Erst 1994 begegnet sie ihrem tot geglaubten Bruder Salek wieder. Ihre Biografie „Im Mahlstrom der Zeiten. Die ungewöhnliche Geschichte eines jüdischen Geschwisterpaares“ ist gerade auf Deutsch erschienen. In ihrem Vorwort dazu schreiben die beiden Herausgeber Alois Bauer und Stefan Heitzmann: „Mit ihren Schilderungen über das Ghetto in Kolomea leistet sie einen wichtigen Beitrag zu der in Deutschland bisher kaum bekannten Leidensgeschichte der galizischen und ukrainischen Juden.“

Für das Manuskript ihrer Biografie wurde Wermuth 1999 mit dem „Großen Preis“ der polnischen Ben-Gurion-Gesellschaft ausgezeichnet. Am Dienstag, 11. Oktober, findet um 19.30 Uhr in der Landeszentrale für politische Bildung in Mainz (Am Kronberger Hof 6) eine Lesung mit der Zeitzeugin Ruta Wermuth statt. Veranstaltet wird die Lesung von der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz.

Hinweise:

  • Nähere Informationen zum Programm der Besuchsreise bei Alois Bauer, Referat Gerechtigkeit und Frieden, Tel.: 06131/253-263, E-Mail: frieden@bistum-mainz.de
  • Ruta Wermuth: Im Mahlstrom der Zeiten. Die ungewöhnliche Geschichte eines jüdischen Geschwisterpaares. Herausgegeben von Alois Bauer und Stefan Heitzmann. Verlag Pro-Business, Berlin 2005. 196 Seiten, 14,80 Euro. ISBN 3-938262-75-3.

tob (MBN)

 

„Gesundheit und Krankheit“ (ab 5.10.)

Neue Reihe der Kreuzganggespräche in Worms-St. Paulus  

Worms. Anfang Oktober beginnt eine neue Reihe der Kreuzganggespräche zum Thema „Gesundheit und Krankheit“. Den Auftakt macht am Mittwoch, 5. Oktober, Professor Dietrich Grönemeyer zum Thema „Mensch bleiben. Chancen und Grenzen der modernen Medizin“. „Menschliche Schicksale im Krankenhaus. Erfahrungen aus ärztlicher und persönlicher Sicht“ lautet die Überschrift am Dienstag, 11. Oktober, beim Kreuzganggespräch mit Dr. Jens Jung, Chefarzt am Stadtkrankenhaus Worms. Professor Ulrich Eibach, Bonn, spricht am Dienstag, 18. Oktober, zum Thema „Sterbehilfe - Aus Mitleid? Über die Menschenwürde an den Grenzen des Lebens“. Den Abschluss der Reihe bildet der Abend mit Martina Kern und Pater Dr. Gottfried Michelbrand OP (beide Bonn). „Meine Seele ist gesättigt mit Leid“ (Ps 88). Wie mit Leid in der Krankheit umgehen“ ist der Abend überschrieben. Die Veranstaltungen beginnen immer um 20.00 Uhr. Der Eintritt beträgt jeweils fünf Euro, ermäßigt drei Euro. 

Hinweis: Weitere Informationen beim Dominikanerkloster St. Paulus, Paulusplatz 5, 67547 Worms, Tel: 06241-92040-0, Internet: http://www.dominikaner-worms.de/

tob (MBN)

 

Volk-Ausstellung in der Martinus-Bibliothek (6.10.05-27.1.06)

Einführung in das theologische Denken durch Domkapitular Dr. Peter Hilger

Mainz. Die Mainzer Martinus-Bibliothek zeigt von Donnerstag, 6. Oktober, bis zum 27. Januar 2006 die Ausstellung „Hermann Cardinal Volk (1903–1988). Bilder aus seinem Leben - Das theologische Werk“. Den Einführungsvortrag zur Eröffnung der Ausstellung hält am Mittwoch, 5. Oktober, um 18.15 Uhr der Offizial des Bistums Mainz, Domkapitular Prälat Dr. Peter Hilger, zum Thema „Hermann Cardinal Volk - Zugang zu seinem theologischen Denken“.

Die Ausstellung besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil „Bilder eines Lebens - Bilder aus seinem Leben“ zeigt viele eigene Bilddokumente des begeisterten Fotografen Volk. Diesen von ihm selbst stammenden Bildern wurde der Vorzug gegeben gegenüber offiziellen Foto-Dokumenten aus seinem Leben. Gestaltet wurde diese Fotoausstellung von Dr. Barbara Nichtweiß unter Mitwirkung von Gabriela Hart von der Abteilung Publikationen des Bischöflichen Ordinariates.

Der zweite Teil der Ausstellung steht unter dem Motto „Das theologische Werk“ und versucht alle theologischen Bü