Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 24

16. Juni 2004

Datum:
Mi. 16. Juni 2004
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Jürgen Strickstrock, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder 129, Fax 06131/253-402.
E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Berichte

  • Lehmann erhielt Orden für „Zivilcourage und Charakter“
  • Ketteler-Stiftung fördert Wettbewerb für Kindertagesstätten

Vorschau

  • Katholische Kirche auf dem Hessentag (18.-27.6.)
  • Theater „Hexenjagd in Lohr“ (2.-4.7.)
  • 25 Jahre Fernsehgottesdienst im ZDF (4.7.)
  • 1250 Jahre Bodenheim: Kirchenwochenende (2.-4.7.)
  • Neuer Einführungskurs der Caritas für Grüne Damen (22.6.)

Neuerscheinungen

  • Ökumenischer Kirchenführer zum Welterbe Mittelrhein
Berichte

Orden für „Zivilcourage und Charakter“ an Kardinal Lehmann

Jury der Bürgergesellschaft Thielenbruch votierte einstimmig für den Mainzer Bischof

Köln. Kardinal Karl Lehmann ist am Donnerstag, 10. Juni, um 16.00 Uhr in Köln mit dem Orden für „Zivilcourage und Charakter“ der Bürgergesellschaft Thielenbruch e.V. ausgezeichnet worden. Die Laudatio auf den Mainzer Bischof hielt Bundesminister a.D. Dr. Heiner Geißler. Mit der Auszeichnung würdigte die Bürgergesellschaft „die mutige Haltung des Vorsitzenden der Deutschen Katholischen Bischofskonferenz, welche durch sein weitblickendes Auftreten in Kirche und Öffentlichkeit deutlich sichtbar wurde“, heißt es in der Begründung. Mit ihrer Wahl unterstütze die Jury vor allem „seine Verdienste um eine schrittweise Wiederannäherung der beiden großen christlichen Konfessionen“. Mit dem alle zwei Jahre vergebenen Orden ehrt die Bürgergesellschaft Thielenbruch jeweils „eine Persönlichkeit, welche in der Öffentlichkeit durch couragiertes und vorbildliches Handeln ihrer Vorbildfunktion nachkommt“. 

Die Bürgergesellschaft Thielenbruch versteht sich als „bürgerliche Basisvertretung“, die auf Profile hinweise, „welche sich durch ihr couragiertes Handeln dem Zeitgeist entgegenstellen und durch notwendige Impulse Nachdenklichkeit und Korrektur auslösen“, heißt es in einer Selbstdarstellung. Die Jury hatte sich einstimmig für den Mainzer Bischof ausgesprochen. Erstmals vergeben wurde die Auszeichnung im Jahr 2000 an den Soziologen Professor Erwin Scheuch. Zweiter Ordensträger im Jahr 2002 war Hanns Schaefer, Vorsitzender des Kölner Haus- und Grundbesitzervereins von 1888. 

tob (MBN)

 

Ketteler-Stiftung fördert Wettbewerb für Kindertagesstätten

Preise für innovative sozial-karitative Projekte im Bistum Mainz ausgeschrieben

Mainz. Innovative sozial-karitative Projekte und Maßnahmen in katholischen Kindertagesstätten fördert die Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Stiftung ideell und finanziell. Sie hat für dieses Jahr einen Preis für Initiativen rund um Pfarrgemeinden und ihre Kindertagesstätten ausgelobt, mit dem Engagement für Kinder und Familien unterstützt werden soll. Ausgezeichnet werden sollen Projekte, die in vorbildlicher Weise an der Lebenswirklichkeit von Kindern und Familien ansetzen mit dem Ziel, Angebote zu schaffen, die ein eigenständiges Leben in sozialer Verantwortung unterstützen. 

Dabei wird ein besonderes Augenmerk gelegt auf die Weiterentwicklung der Kindertagesstätte als diakonische Einrichtung, auf ihre Gestaltung als religiöses Lern- und Arbeitsfeld, die Offenheit für unterschiedliche Kulturen und Religionen, die Zusammenarbeit von Pfarrgemeinde und Kindertagesstätte sowie ihre Vernetzung in Gemeinde, Stadtteil und Lebenswelt. Ausgezeichnet werden können Projekte der vergangenen beiden Jahre sowie solche, die in diesem Jahr noch begonnen werden. Als Preisgelder werden insgesamt 8.000 Euro zur Verfügung gestellt, die sich aufteilen in einen ersten Preis zu 3.000 Euro, einen zweiten Preis zu 2.000 Euro und drei dritte Preise zu je 1.000 Euro. 

Hinweis: Die Bewerbungsunterlagen können angefordert werden bei Christel Beyer, Caritasverband für die Diözese Mainz, Wettbewerbssekretariat, Holzhofstraße 8, 55116 Mainz, Tel.: 06131/2826-288, Fax: 06131/2826-287, E-Mail: christel.beyer@caritas-bistum-mainz.de

jow (MBN)

 

Vorschau

Katholische Kirche beim Hessentag in Heppenheim (18.-27.6.)

Vielfältiges Programm mit Gottesdiensten, Konzerten und „Leib + Seele“ Treff

Heppenheim. Die katholische Kirche ist beim diesjährigen Hessentag in Heppenheim (18.-27. Juni) mit einem vielgestaltigen Programm präsent. Im Einladungsfaltblatt, in dem ausführlich über die Veranstaltungen und Angebote informiert wird, heißt es: „Als katholische Kirche an der Bergstraße heißen wir alle Gäste des Hessentags in Heppenheim herzlich willkommen! ... Sicher ist im Programm das eine oder andere für Sie dabei. Schließlich heißt unser Slogan: ‚Kirche an der Bergstraße – tut Leib + Seele gut‘.“ 

Das „Leib- + Seelezentrum“ ist direkt an der Hessentagsstraße (Ludwigstraße) zu finden. Die weiteren Veranstaltungsorte des Kirchenprogramms sind u.a. die Pfarrkirchen St. Peter und Erscheinung des Herrn und das Kloster der Vinzentinerinnen in Heppenheim sowie die Pfarrkirchen St. Michael in Heppenheim-Hambach und St. Bartholomäus in Heppenheim-Kirschhausen. 

Zu den „Highlights“ des Kirchenprogramms gehören ein Konzert des Mainzer Domchores unter Leitung von Domkapellmeister Prof. Mathias Breitschaft am 20. Juni um 19.30 Uhr in St. Peter und die Aufführung des Oratoriums „Emmaus“ von und mit Thomas Gabriel, Seligenstadt, am 25. Juni um 20.30 Uhr ebenfalls in St. Peter. Der Eintritt zu beiden Konzerten kostet 8,00 Euro. Das Bildungswerk lädt die Generation „50 plus“ zur Diskussion über die Gestaltung der Altersphase ein: „Wieso nach Mallorca ...?“ (19. Juni um 15.30 Uhr in der Landessaustellung Halle 1). 

Der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, feiert am Schlusstag des Hessentages, Sonntag, 27. Juni, um 10.00 Uhr in St. Peter ein festliches Pontifikalamt. Zwei Gottesdienste in der Pfarrkirche Erscheinung des Herrn, die Vorabendmessen am 19. und 26. Juni (jeweils 18.00 Uhr) werden durch den Lorscher Gospelchor „Voices“ unter Leitung von Thomas Adelberger musikalisch gestaltet. An die Gottesdienste schließt sich jeweils ein Gospelkonzert an. Ein weiteres Gospelkonzert der Gruppe „Colours of Gospel“ findet am 22. Juni um 20.30 Uhr ebenfalls in der Kirche Erscheinung des Herrn statt (Eintritt 8,00 Euro). Starken Zulauf erwarten die Veranstalter auch zu „Taizé – Nacht der tausend Lichter“ am 26. Juni ab 21.30 Uhr in St. Peter und zum Kirchenkabarett mit Ordinariatsrat Thomas Klumb am 24. Juni um 20.00 Uhr im Vereinshaus (Eintritt 6,00 Euro). 

Am Sonntag, 20. Juni, finden jeweils um 9.00 Uhr Eucharistiefeiern in den Kirchen St. Peter und Erscheinung des Herrn statt. Um 10.30 Uhr wird ein ökumenischer Gottesdienst auf der Aktionsbühne gefeiert. Als Liturgen wirken mit Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr, Mainz, und Pröpstin Karin Held, Darmstadt. Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst durch Chor und Band der Gemeindereferent/inn/en „Rückenwind“ und durch den Heppenheimer Evangelischen Posaunenchor. 

Tägliche Angebote der katholischen Kirche auf dem Hessentag sind eine „Oase der Stille“ von 12.00-17.00 Uhr im Kloster St. Vinzenz, Führungen im „Dom der Bergstraße“ St. Peter um 15.00 Uhr und „Atempausen“ zwischen 15.30 und 16.00 Uhr in St. Peter sowie Kirchenmusik „Kirche klingt“ jeweils von 18.00-18.45 Uhr. Einen besinnlichen Tagesausklang bieten die „Ökumenischen Nach(t)klänge“ ab 22.30 Uhr in St. Peter. 

Das Programm wurde vom Hessentagsteam der katholischen Kirche unter Leitung von Dr. Frank Meessen, Leiter des Regionalen Bildungswerkes Bergstraße/Odenwald, zusammengestellt. Darin vertreten sind das Katholische Dekanat Bergstraße, das Bistum Mainz, das Netzwerk Leben, das Katholische Bildungswerk Bergstraße/Odenwald, der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) Zweigverein Heppenheim, ProVita, der Caritasverband und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). 

Das Faltblatt enthält auch eine Übersicht über das Programm der evangelischen Kirche auf dem Hessentag. Programme und Eintrittskarten für Einzelveranstaltungen sind erhältlich beim Katholischen Bildungswerk Bergstraße/Odenwald (Telefon 06252 / 3353) und im Hessentagsbüro (Graben 15, Telefon 06252 / 13 1303). 

Sk (MBN)

 

„Hexenjagd in Lohr“ (2.-4.7.)

Theateraufführung nach der gleichnamigen Novelle von Horst Gebhard

Ockstadt. Auf Initiative des Kulturkreises der Pfarrgemeinde Ockstadt-St. Jakobus führt die Theater AG des Augustinergymnasiums Friedberg das Theaterstück „Hexenjagd in Lohr“ auf. Das Stück wurde von der Lohrer Lehrerin für Deutsch und Religion Christine Vey-Jung nach der gleichnamigen Novelle von Pfarrer Dr. Horst Gebhard, Ockstadt, verfasst und von der Theater AG des Erthal Gymnasiums in Lohr uraufgeführt. 

Das Stück hat die dunkle Zeit der Hexenprozesse zum Hintergrund, die in der Zeit von 1626 bis 1629 allein im Erzstift Mainz fast 1000 Opfer forderte, in der Stadt Lohr 126 Frauen und Männer. Frau Vey-Jung zitiert in der Einladung zum Theaterstück Pfarrer Gebhard: „Es ging mir nicht darum, die Lohrer Hexenprozesse nachzuzeichnen, sondern ich wollte aufzeigen, dass die schöne, kleine, vom Nebel des Hasses, der Intoleranz und von Denunziationen umhüllte Stadt überall ist, wo wirklicher Glaube und Gemeinsinn von ideologischen Haltungen verdrängt werden.“ So verfolgen die Novelle von Pfarrer Gebhard und das Theaterstück von Christine Vey-Jung durchaus eine Tendenz: „Menschen zu ermutigen, ideologische Haltungen zu durchschauen und mutig gegen Unmenschlichkeit anzugehen, denn nur wirklicher Glaube macht uns frei und schenkt uns Leben in Fülle.“ 

Aufführungstermine des Theaterstücks sind der 2., 3. und 4. Juli. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr mit einem Vorprogramm, das eine für das 17. Jahrhundert charakteristische Atmosphäre schaffen will. Dabei werden ein Jongleur, ein Feuerschlucker und eine Geschichtenerzählerin mitwirken. Kleine Speisen und Getränke werden angeboten. 

Die Aufführung selbst beginnt um 20.30 Uhr. Ort der Aufführung ist der große Innenhof des Schlosses der Reichsfreiherren von und zu Franckenstein im Friedberger Stadtteil Ockstadt. Der Hof bietet für das Spiel verschiedene Möglichkeiten, sei es am Herrenhaus (Gerichtsverhandlung) oder am alten Brauhaus (Scheiterhaufen). Für Anleihen, die bei Goethe und Shakespeare für das Stück gemacht wurden, um den Hexensabbat zu illustrieren, hat die Leiterin der Theater AG sehr geeignete Stellen auf dem Gelände gefunden. 

Hinweis: Karten zum Preis von 5,00 Euro (Erwachsene) bzw. 3,00 Euro (Jugendliche und Kinder) sind in den Vorverkaufsstellen in Friedberg und an der Abendkasse erhältlich.

HB (MBN)

 

25 Jahre Fernsehgottesdienste im ZDF (4.7.)

Übertragung aus dem Mainzer Dom mit Kardinal Karl Lehmann

Mainz. Mit der Live-Übertragung einer Eucharistiefeier aus dem Mainzer Dom am Sonntag, 4. Juli, von 9.30 bis 10.15 Uhr im ZDF, feiert der Sender 25 Jahre Fernsehgottesdienste. Hauptzelebrant ist der Bischof von Mainz und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann. Konzelebranten sind Pfarrer Dietmar Heeg, Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für die RTL-Gruppe und die ProSiebenSAT.1 Media AG, und der Dominikaner Pater Max Cappabianca OP von der Katholischen Fernseharbeit beim ZDF in Frankfurt. 

Lehmann wird in seiner Predigt das Engagement des ZDF und der Kirchengemeinden aus allen Bistümern Deutschlands für diese Medienpräsenz der Kirche würdigen. Neben Nachrichten, Magazinen, Sportübertragungen und „Wetten dass“ gehört der Fernsehgottesdienst seit 25 Jahren zu den regelmäßigen Live-Sendungen im ZDF. Jede Woche wechseln sich evangelische und katholische Gemeinden ab. Der Fernsehgottesdienst muss nach den katholischen Richtlinien immer live gesendet werden, um dem Zuschauer eine wirkliche „Teilnahme“ am Gottesdienst zu Hause zu ermöglichen. 

Der Mädchenchor am Dom und St. Quintin unter der Leitung von Domkantor Andreas Bollendorf gestaltet den Gottesdienst musikalisch. An der Orgel: Domorganist Albert Schönberger. Im Anschluss an den Gottesdienst sind Gemeindemitglieder telefonisch zu erreichen. Die Telefonnummern werden im Gottesdienst bekannt gegeben. 

Für viele Menschen ist der Fernsehgottesdienst zum unverzichtbaren Bestandteil des Sonntags geworden. Es gibt viele Gründe, warum Menschen einen Gottesdienst am Fernsehen mitfeiern: Manche sind alt und krank und können nicht mehr selbst eine Kirche besuchen, andere sind wegen familiärer Pflichten an ihr Zuhause gebunden. Aber es schauen auch eine ganze Menge „Zapper“ und Neugierige, die in die Liturgie „hineingezogen“ werden und dranbleiben. Bis zu einer Million Zuschauer sehen die Gottesdienst-Übertragungen. Mit dieser Verkündigungssendung in kirchlicher Verantwortung erfüllt das ZDF unter anderem seinen Auftrag zur Grundversorgung.

tob (MBN)

 

Ökumenisches Kirchenwochenende zum Ortsjubiläum (2.-4.7.)

Bodenheimer Kirchengemeinden feiern die 1250-jährige Geschichte

Bodenheim. Im Rahmen der 1250-Jahrfeier von Bodenheim/Rheinhessen findet vom Freitag, 2. bis Sonntag, 4. Juli 2004, ein „Ökumenisches Kirchenwochenende“ Rheinhessen statt. Das Programm umfasst einen ökumenischen Eröffnungsgottesdienst am Freitagabend um 20.00 Uhr in der katholischen Pfarrkirche St. Alban. Liturgen sind Pfarrer Jakob Strohmayer und das evangelische Pfarrerehepaar Dagmar Diehl und Thomas Schwöbel. Musikalisch gestaltet wird die Feier vom evangelischen Kirchenchor, dem katholischen Kirchenchor und dem Jugendchor St. Alban. 

Höhepunkt des Programms am Samstag ist die Dekanatsjugendwallfahrt zur Wallfahrtskapelle Maria Oberndorf. Die Teilnehmer starten um 17.30 Uhr von der Pfarrkirche zur Wallfahrtskapelle. Dort beginnt um 18.00 Uhr der Jugendgottesdienst, der von Pfarrer Hubert Hilsbos, Mainz, Beauftragter des Bistums Mainz für den Weltjugendtag 2005, geleitet wird. Die musikalische Gestaltung hat der Jugendchor St. Alban übernommen. Am Freitagabend um 20.00 Uhr lädt die Kolpingfamilie zu einer biblischen Weinprobe im Pfarrzentrum ein: „Bibel und Wein“ (Eintritt 10,00 Euro). 

Am Sonntagvormittag, 4. Juli, wird anlässlich des Festes Mariä Heimsuchung (2. Juli) die traditionelle Hauptwallfahrt zur Kapelle Maria Oberndorf durchgeführt. Die Prozession wird eröffnet um 9.30 Uhr in der katholischen Pfarrkirche. Das festliche Wallfahrtshochamt beginnt um 10.00 Uhr an der Kapelle. Hauptzelebrant und Prediger ist in Vertretung von Kardinal Karl Lehmann der Mainzer Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann. Zeitgleich feiern die evangelischen Christen einen Festgottesdienst am evangelischen Gemeindehaus mit dem Propst für Rheinhessen, Dr. Klaus-Volker Schütz, und dem Pfarrerehepaar Diehl und Schwöbel (10.15 Uhr). Anschließend beginnt um ca. 11.30 Uhr das ökumenische Kirchenfest rund um die Kirchen. Das bunte Programm endet um 18.00 Uhr mit einem ökumenischen Abschlussgottesdienst in der katholischen Kirche St. Alban. 

Während des Kirchenfestes werden in der „Alten Kochschule“ an der Kirche sakrale Kunstwerke und kirchliches Gerät aus Bodenheim unter dem Titel „Vom Altarleuchter bis zum Ziborium“ ausgestellt. Infostände informieren an der katholischen Kirche über die Arbeit des Ambulanten Hilfezentrums der Caritas Beratungs- und Koordinierungsstelle, über die Tätigkeit des Fördervereins Kapelle Maria Oberndorf am katholischen Pfarrzentrum und über das Angebot des Eine Welt-Ladens ebenfalls vor dem katholischen Pfarrzentrum. 

Generalvikar Giebelmann erklärt im Grußwort im Programm der 1250-Jahrfeier: „Sowohl die politische Gemeinde als auch die Kirchengemeinde können auf eine annähernd gleiche Zeit des Bestehens zurückblicken.“ In einer Schenkungsurkunde ist Bodenheim im Jahr 754 erstmals urkundlich erwähnt. Ein gewisser Randhulf schenkte damals dem Fuldaer Kloster einen Weinberg in der „Villa Batenheim“. Die Ortsgemeinde sei lange Zeit dem Kloster St. Alban in Mainz zugehörig gewesen, unterstreicht Giebelmann. Im Strom der Geschichte der politischen Gemeinde fließe gewissermaßen die Quelle ihres Ursprungs immer mit. Das Christentum bilde den geistigen Grund der Geschichte. 

Damit sei ein Bild vom Menschen bestimmend geworden, „das sich in seinem Ursprung nicht sich selbst, sondern Gott verdankt“. Dies nicht zu vergessen solle Maßstab jeder politischen Entscheidung sein, betont Giebelmann. Auf allen Ebenen sei diese Grundhaltung als Maßstab für das Handeln zu nehmen. Wenn nun eine Wallfahrt in das offizielle Festprogramm eines Jubiläums aufgenommen werde, „geschieht dies sicher auch als Akt der Vergewisserung und des Erinnerns der Ursprünge und damit des christlichen Menschenbildes“, bekräftigt der Generalvikar. 

Propst Schütz erklärt in seinem Grußwort, er freue sich, dass in der Mitte der 1250-Jahrfeier der Gemeinde Bodenheim „ein Kirchenwochenende steht, in dem die evangelischen und katholischen Christen in guter ökumenischer Gemeinschaft einen Beitrag leisten“. Dabei werde von Gottes Güte zu reden sein, „die uns behütet und bewahrt, so dass unser Leben immer wieder neue Impulse bekommt und wir auf gutem Grund stehen und behütet durch unsere Tage gehen“. 

Sk (MBN)

 

Neuer Einführungskurs für „Grüne Damen und Herren“

Klinikseelsorge und Caritas laden zu ehrenamtlichem Dienst an Mainzer Krankenhäusern ein

Mainz. Ein neuer Einführungskurs des Diözesan-Caritasverbandes für „Grüne Damen und Herren“ startet am Dienstag, 22. Juni 2004, im St. Hildegardiskrankenhaus in Mainz. Er richtet sich an Ehrenamtliche, die den Dienst als „Grüne Dame oder Herr“ in einem der Mainzer Krankenhäuser – dem DRK Schmerzzentrum, dem Hildegardiskrankenhaus, dem St. Vincenz und Elisabeth Hospital oder den Universitätskliniken – beginnen möchten. Der Kurs sieht fünf Abende jeweils dienstags im Juli und September sowie einen Klausurtag am Samstag, 16. Oktober, vor. Er wird begleitet von der evangelischen und katholischen Krankenhausseelsorge. 

„Grüne Damen und Herren“ nennt sich der Dienst nach der Farbe des Kittels, den die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen der Katholischen Krankenhaushilfe in der Anfangszeit trugen. Heute ist der Dienst längst auch für Männer geöffnet. Viele Menschen sehen in dem Dienst eine gute Möglichkeit, sich für ihre kranken Mitmenschen in schwierigen Situationen zu engagieren und dabei eigene Begabungen und Erfahrungen einzubringen, erläutert Ute Strunck, Referentin für Gemeindecaritas beim Diözesan-Caritasverband. „Ich habe zuhören gelernt und bin näher dran am Leben – aber auch am Sterben“, bringt zum Beispiel eine langjährige Mitarbeiterin ihre Erfahrungen auf den Punkt. 

Hinweis: Nähere Auskunft und Anmeldung bei Ute Strunck vom Referat Gemeindecaritas des Caritasverbandes für die Diözese Mainz, Holzhofstraße 8, 55116 Mainz, Tel. 06131/2826-267, Fax: 06131/2826-205, E-Mail: ute.strunck@caritas-bistum-mainz.de

jow (MBN)

 

Neuerscheinungen

Die Kirchen im Mittelrheintal

Ökumenischer Führer zu den Gotteshäusern des UNESCO-Welterbes Mittelrhein

Bingen/Koblenz. Im Jahr 2003 wurde das Mittelrheintal zwischen Bingen bzw. Rüdesheim und Koblenz in das Welterbe der UNESCO aufgenommen. Neben den Burgen in dieser herrlichen Natur- und Kulturlandschaft gehören auch eine Reihe bedeutender Kirchen zum Ensemble dieses UNESCO-Welterbes Mittelrhein. Sie werden in einem informativen, schön gestalteten Bildband vorgestellt. Der Kunsthistoriker und Verleger Dr. Michael Imhof hat das mit vielen Fotos ausgestattete repräsentative Bildbuch in seinem in Petersberg bei Fulda beheimateten Verlag herausgegeben. Er hat auch die Katalogtexte und die rund 1100 Fotos beigesteuert. Ideell und finanziell unterstützt wurde dieser ökumenische Kirchenführer durch die Evangelische Kirche im Rheinland, die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und die katholischen Bistümer Trier, Limburg und Mainz sowie die Firma Sebapharma. 

Im gemeinsamen Vorwort weisen die Herausgeber, der katholische Pfarrer Herbert Gräff, Bacharach/Ober- und Niederheimbach, und der evangelische Pfarrer Wolfgang Krammers, St. Goar/Oberwesel, auf die Vielzahl der Kirchen links und rechts des Rheins hin. Sie laden die Besucher ein, nicht nur als Touristen die Kirchen zu besichtigen, sondern auch Gottesdienste und Feste mitzufeiern, an Prozessionen und Wallfahrten teilzunehmen. „Der Kirchbau will ihnen erzählen von einem Kind in der Krippe, von einem Mann am Kreuz, von einem leeren Grab und davon, dass all diese Geschichten Antworten sein können auf ihre Fragen an das Leben“, betonen sie. An der Verschiedenheit der Kirchen werde deutlich, wie unterschiedlich Gott die Welt geschaffen hat. Die Unterschiede der Konfessionen seien nicht nur Last und Zeichen von Konflikt, sondern viel mehr Anreiz „Gottes Unterschiede ernst zu nehmen – „denn Gottes Geist weht, wo er will“, erklären die Herausgeber. 

Zu den 154 Kirchen in 95 Dörfern und Städten des Mittelrheins, die in Wort und Bild, dem Flusslauf folgend, vorgestellt werden, (106 katholische und 48 evangelische) gehört die katholische Pfarrkirche und Basilika St. Martin in Bingen aus dem 15. Jahrhundert. Der älteste erhaltene Teil der ehemaligen Stiftskirche stammt aus dem 11. Jahrhundert. Die Vorgängerkirche St. Martin wird 793 erstmals urkundlich erwähnt. Ebenfalls noch auf Mainzer Bistumsgebiet liegt die Wallfahrtskapelle auf dem Binger Rochusberg, deren Erbauung vom Rat der Stadt Bingen im Pestjahr 1666 gelobt wurde. Aus dem 13. Jahrhundert stammen die alte Pfarrkirche St. Klemens in Trechtingshausen und die Pfarrkirche St. Margaretha in Oberheimbach. 

Der spätromanische Westturm der evangelischen Kirche St. Peter in Bacharach wurde ebenfalls in der Mitte des 13. Jahrhunderts errichtet. In Bacharach befinden sich auch die Reste der ab 1289 nach einem Judenpogrom erbauten Werner-Kapelle. Als Kirche mit der wertvollsten Ausstattung im Welterbegebiet Mittelrhein gilt die ehemalige Stiftskirche Liebfrauen in Oberwesel, die im 14. Jahrhundert erbaut wurde. Zu den vielen Kirchen des Spätmittelalters am Mittelrhein zählen u.a. auch die St. Martin-Kirche in Oberwesel, die Stiftskirche in St. Goar, St. Peter in Ketten in Weiler und St. Severus in Boppard. Die ehemalige Karmeliterkirche Unsere Liebe Frau in Boppard besitzt nach der Liebfrauenkirche in Oberwesel die kunsthistorisch bedeutendste Ausstattung im Welterbegebiet.  

Im rechtsrheinischen Rüdesheim sind die Pfarrkirche St. Jakobus und das ehemalige Kloster Nothgottes zu beachten. Zu den ältesten Kirchen gehört St. Martin in Lorsch. Wie fast alle St. Martin geweihten Kirchen dürfte sie, wie auch die Pfarrkirche St. Martin in Ober-Lahnstein, einen frühmittelalterlichen Vorgängerbau haben. Die ältesten Kirchen in Koblenz sind die evangelische ehemalige Stiftskirche St. Florin, die benachbarte Liebfrauen-Kirche und die unmittelbar am Rhein gelegene ehemalige Stiftskirche St. Kastor. Alle Kirchen wurden von Imhof mehrfach innen und außen fotografiert. 

Eine Einführung in die Kirchengeschichte am Mittelrhein gibt der Historiker Dr. Andreas Metzing, Koblenz/Boppard, unter dem Titel „Kirche und Kirchen in der Geschichte des Mittelrheintals“. Er beschreibt die Geschichte vom Frühmittelalter bis in die Gegenwart in einem Gebiet, das von vielfach wechselnden Herrschaften und zahllosen kriegerischen Auseinandersetzungen geprägt ist. 

Der evangelische Theologe Prof. Dr. Stephan Weyer-Menkhoff, Mainz, beschreibt das Besondere eines Kirchenbesuches. Er erklärt die Kirchen als Orte der Begegnung und der Gotteserfahrung: „In der Kirche lassen sich die verschiedenen Orte und Stationen von Welt wiederfinden: Taufstein und Grabplatten zeugen von Geburt und Tod; Heiligenfiguren von Glück und Unglück, Segen und Schuld; Malereien zeigen Oben und Unten, Hölle und Himmel; Kerzen lassen Licht und Dunkel auseinandertreten.“ In dieser Perspektive stellt Weyer-Menkhoff vier Kirchen besonders ausführlich hervor: die Stiftskirche St. Margaretha in Oberheimbach, St. Goar in St. Goar, St. Florin in Koblenz und St. Martin in Lorch. Hinzu kommt aus seiner Feder ein Exkurs „Hildegard von Bingen“. 

Hinweis: Michael Imhof, Andreas Metzing und Stephan Weyer-Menkhoff: Die Kirchen im Mittelrheintal. Führer zu den Bauten des UNESCO-Welterbes Mittelrhein. Hrsg. von Herbert Gräff und Wolfgang Krammes, Michael Imhof-Verlag, Petersberg 2003, 305 Seiten mit 1089 Farbfotos und 9 Schwarz-Weiß-Abbildungen, kartoniert 19,95 Euro, ISBN 3-935590-64-41089.

Sk (MBN)