Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 28

20. Juli 2005

Lollar, 13.7.2005: Dekan Januarius Mäurer (l.) und Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr bei der Schlusskonferenz. (c) Sk (MBN)
Lollar, 13.7.2005: Dekan Januarius Mäurer (l.) und Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr bei der Schlusskonferenz.
Datum:
Mi. 20. Juli 2005
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder 129, Fax 06131/253-402.
E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Berichte

  • Bistum übernimmt Trägerschaft der AMS in Viernheim
  • Giebelmann segnete „Raum der Stille“ in Bad Nauheim
  • Zusammenführung des Katholischen Klinikums Mainz
  • Staatsministerin Weiss besichtigte den Mainzer Dom
  • Schlusskonferenz im Dekanat Mainz-Stadt
  • Schlusskonferenz im Dekanat Gießen
  • DJK bietet kostenloses Feriengebet per SMS
  • Neues Orgel- und Glockenarchiv eröffnet
  • Dekanatsbüro Mainz-Stadt umgezogen

Vorschau

  • Vier Goldene Priesterjubiläen (24.7.)
  • Gottesdienst zum 40. Weihejubiläum (25.7.)
  • Jahrestagung der AkthB im Erbacher Hof (25.-29.7.)
  • Festvortrag von Professor Füssel (26.7.)
  • 1. Mainzer Kinderchortag (24.9.)

Personalien

  • Reifenberg zum Universitätsprofessor ernannt
  • Göbel wird Leiter der Edith-Stein-Schule in Darmstadt
  • Hiltrud Schwemmler verabschiedet

Publikationen

  • Programm der Männerseelsorge erschienen
  • Arbeitshilfe zur Begleitung trauernder Eltern

Dokumentation

  • Dokumentation: Solidarität mit Zimbabwe

Berichte

Sanierung der Albertus-Magnus-Schule in Viernheim

Übernahme der alleinigen Trägerschaft durch das Bistum Mainz

Viernheim. Das Bistum Mainz wird im kommenden Jahr die alleinige Trägerschaft der Albertus-Magnus-Schule (AMS) in Viernheim übernehmen. Darauf haben sich das Bistum Mainz, die Stadt Viernheim und der Kreis Bergstraße geeinigt. Bisher waren das Bistum und die Stadt Viernheim gemeinsam Träger der Schule. Außerdem besteht auf Verwaltungsebene Konsens darüber, dass die Sanierung des Schulgebäudes in Höhe von 7,2 Millionen Euro anteilig von der Stadt Viernheim und dem Kreis Bergstraße übernommen wird. Die Sanierungsmaßnahmen sind geplant und werden 2006 beginnen. Für die nicht refinanzierbaren Personal- und Betriebskosten der Schule wird künftig das Bistum Mainz allein aufkommen. Die Übereinkunft wurde am Mittwoch, 13. Juli, in der Albertus-Magnus-Schule vor Journalisten präsentiert.

„Ich freue mich, dass wir mit dieser Entscheidung eine Zukunftssicherung der Albertus-Magnus-Schule gewährleisten.“ Das sagte Prälat Dietmar Giebelmann, Generalvikar des Bistums Mainz. Und weiter: „Ich bin davon überzeugt, dass diese Lösung der Stadt Viernheim langfristig den Schulstandort erhält und langfristig ein attraktives Schulangebot für den Kreis Bergstraße ist.“ Die nicht refinanzierbaren Personal- und Betriebskosten der Schule, die künftig vom Bistum übernommen werden, bezifferte er auf derzeit rund 400.000 Euro.

„Dieser Tag bringt eine Entscheidung für die Bildungsvielfalt in Viernheim. Das war für die Stadt immer das oberste Ziel“, sagte Matthias Baaß, Bürgermeister der Stadt Viernheim. Die Übereinkunft sei „eine gute Lösung für Viernheim“. Der Landrat des Kreises Bergstraße, Matthias Wilkes, bezeichnete die Albertus-Magnus als „Flaggschiff in der Schullandschaft des Kreises Bergstraße“. Er wies darauf hin, dass es derzeit nur noch sehr selten vorkomme, dass private Träger ihr Engagement im Schulbereich ausweiteten. Dafür dankte er dem Bistum Mainz. Martin Ringhof, Erster Stadtrat von Viernheim, wies darauf hin, dass die Stadt „das ehrgeizige Ziel“, die für 2006 anstehende Sanierung innerhalb eines Jahres zu bewältigen, ernsthaft angehen und verfolgen werde.

Einweihung der AMS im Jahr 1945 durch Bischof Stohr

Die gemeinsame Trägerschaft von Kommune und Bistum war eine Besonderheit in der Schullandschaft. Die Zusammenarbeit kam im Jahr 1945 durch das engagierte Bemühen von Pfarrer Hattemer und Bürgermeister Schlosser zustande, die kurz nach dem Krieg den Viernheimer Schülern eine weiterführende Schule ermöglichen wollten. Eröffnet wurde die AMS am 15. Oktober 1945 durch den Mainzer Bischof Albert Stohr. Allerdings hat sich der Vertrag im Laufe der Zeit durch die veränderten Rahmenbedingungen als immer weniger praktikabel erwiesen. So war beispielsweise die Frage der Zuständigkeit bei Detailfragen nicht immer eindeutig geklärt.

Mit der alleinigen Übernahme der Trägerschaft durch das Bistum Mainz wird eine Arbeitsgruppe aus der Schule und dem Dezernat Schulen und Hochschulen des Bischöflichen Ordinariates gebildet, um diesen Prozess inhaltlich zu begleiten. Das kündigte Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz, an. Auf der Basis des in der Schule bereits erarbeiteten Schulprogramms sollen aufgrund der neuen Situation eine Vergewisserung und, wenn nötig, eine weitere Entfaltung des Schulprofils erfolgen. An der Aufnahmepraxis von Schülern ändere sich vorerst nichts. An den Schulen in Trägerschaft des Bistums Mainz werden etwa ein Drittel evangelische Schüler aufgenommen, gleiches gilt für die Zusammensetzung der Lehrerschaft.

Ab dem kommenden Schuljahr wird auch an der AMS die Umstellung von der neun- auf die achtjährige Schulzeit vollzogen. In Vorbereitung dazu haben die Schulen des Bistums mit dem Dezernat Schulen und Hochschulen bereits seit dem Jahr 2002 ein Konzept erarbeitet, das didaktische, strukturelle und pastorale Aspekte umfasst. Das Konzept trägt den Titel „Mainzer 8 - Rahmenkonzept für die Arbeit der weiterführenden Schulen des Bistums Mainz bei Einführung der achtjährigen Gymnasialzeit“. Dies wird zum neuen Schuljahr auch an der AMS greifen.

Festveranstaltung zum 60-jährigen Bestehen mit Kardinal Lehmann (6.12)

Ein Rückblick auf das 60-jährige Bestehen der AMS mit den seither Beteiligten und eine Würdigung der Übernahme der Trägerschaft durch das Bistum Mainz wird voraussichtlich am 6. Dezember diesen Jahres stattfinden. Zu diesem Anlass wird der Mainzer Bischof, Karl Kardinal Lehmann, nach Viernheim kommen.

tob (MBN)

 

Gottes Nähe erfahren

Generalvikar segnete „Raum der Stille“ in Bad Nauheimer Kerckhoff-Klinik

Bad Nauheim. Zusammen mit Propst Klaus Eibach hat Generalvikar Dietmar Giebelmann am Samstag, 16. Juli, den neuen Andachtsraum im Neubau des Herz- und Rheumazentrums der Kerckhoff-Klinik in Bad Nauheim eingeweiht. Nach über zweijähriger Bauzeit war der Erweiterungsbau der Klinik zum 1. Juli in Betrieb genommen worden. Die Einweihung fand im Rahmen eines Tages der offenen Tür in der Kerckhoff-Klinik statt. Gestaltet wurde der „Raum der Stille“ durch den Künstler Tobias Kammerer aus Rottweil.

Mit der Segnung des neuen Andachtsraumes habe die Kerckhoff-Klinik einen wichtigen Akzent gesetzt, sagte Giebelmann. Der „Raum der Stille“ eröffne die Möglichkeit, Gottes Nähe zu erfahren: „Jeder Patient, der hierher kommt, weiß sich angesprochen von Gott, und hier erfährt er seine Würde.“ Diese menschliche Würde habe der Mensch, weil Gott ihn ins Leben gerufen habe, „weil jeder Mensch vom Anfang bis zum Ende seines Lebens Abbild des einen Gottes ist“.

tob (MBN)

 

Neustrukturierung des medizinischen Angebotes

Presseerklärung zur medizinischen Zusammenführung des Katholischen Klinikums Mainz

Mainz. Die wirtschaftliche Lage des Katholischen Klinikums vor dem Hintergrund der DRG-Einführung und anderer Veränderungen im Gesundheitswesen machte eine Neustrukturierung des medizinischen Angebotes und die medizinische Zusammenführung der ehemaligen Mitbewerber St. Vincenz und Elisabeth Hospital und St. Hildegardis-Krankenhaus erforderlich.

Ziele des vorgestellten medizinischen Zusammenführungskonzeptes sind die Konzentration und der Ausbau medizinischer Leistungen an Stelle von internem Wettbewerb, die Ausnutzung medizinischer Synergien und die enge Zusammenarbeit aller Berufsgruppen über die Grenzen der Fachabteilungen und Betriebsstätten hinweg zum Zweck der Qualitätssteigerung. Betriebswirtschaftliche und architektonische Gegebenheiten lassen bezüglich der örtlichen Aufteilung des medizinischen Leistungsspektrums nur einen engen Handlungsspielraum.

In der Betriebsstätte St. Vincenz und Elisabeth Hospital werden von 2007 bis 2010 die Voraussetzungen geschaffen, um langfristig alle akutmedizinischen und medizintechnischen Leistungen auf höchstem Niveau anzubieten: Es sind dies die Hauptabteilungen Unfallchirurgie und Allgemeinchirurgie mit Thoraxchirurgie (Chirurgie des Brustkorbs) sowie zwei internistische Hauptabteilungen. Pneumologische Patienten (Patienten mit Lungenerkrankungen), die insbesondere intensivmedizinischer oder thoraxchirurgischer Therapien bedürfen, werden hier ebenfalls stationär behandelt. Die Hauptabteilung Gynäkologie und Geburtshilfe mit Brustzentrum vereint die gesamte Kompetenz der ehemaligen beiden Abteilungen an den Betriebsstätten. Die Fächer Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Augenheilkunde und Urologie werden Belegabteilungen. Für die Versorgung der operativen Fächer sowie nicht-internistische intensivmedizinische Belange sorgt die anästhesiologische Hauptabteilung. Intensivstationen und Operationssäle werden mit neuester Technik vorgehalten. Der Intensivstation angegliedert wird eine geriatrische Stroke-Unit zur Behandlung akuter Schlaganfälle (eine Stroke-Unit ist eine spezielle medizinische Überwachungseinheit für Patienten, die einen Schlaganfall erlitten haben). Medizinische Großgeräte stehen für die Notaufnahme und den medizinischen Routinebetrieb zur Verfügung.

In der Betriebsstätte St. Hildegardis-Krankenhaus sind die Hauptabteilungen Pneumologie, Akutgeriatrie und Rheumatologie angesiedelt. Sie werden ergänzt durch ein umfangreiches Angebot physikalischer Therapiemöglichkeiten, ambulanter Krankenhausleistungen sowie Angebote der Gesundheitsvorsorge. Es ist damit zu rechnen, dass die medizinischen Leistungen insbesondere im Bereich der Akutgeriatrie in der Betriebsstätte St. Hildegardis-Krankenhaus in Zukunft weiter ausgebaut werden. Insbesondere soll auch die Kooperation mit den niedergelassenen Ärzten in Mainz erhöht werden.

Beide Betriebsstätten werden durch zentrale Dienstleistungen wie der Hauptabteilung Radiologie und den Labor- und anderen Funktionsdiensten versorgt. Insbesondere die Akutgeriatrie ist ein medizinisches Bindeglied zwischen den beiden Betriebsstätten.

Durch das medizinische Zusammenführungskonzept wird eine Konzentration und weitere Steigerung des medizinischen Angebotes auf hohem Niveau erreicht. Gleichzeitig kann durch den Abbau von Doppelvorhaltungen eine Effizienzsteigerung und durch die Steigerung der Wirtschaftlichkeit eine höhere Sicherheit für die Erhaltung der Arbeitsplätze im Katholischen Klinikum und den externen Dienstleistern erreicht werden. Damit wird der Beitrag des Katholischen Klinikums für die medizinische Versorgung der Mainzer Bevölkerung und der Region weiter ausgebaut. Ebenso wichtig ist dem Katholischen Klinikum als akademisches Lehrkrankenhaus die Kooperation mit der Universitätsklinik. Medizinische Leistungen werden mit dem hohen caritativen Anspruch des katholischen Trägers und der besonderen Fürsorge für die Patienten unter einem gemeinsamen Leitbild angeboten.

Das medizinische Zusammenführungskonzept wurde in enger Abstimmung mit dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit erarbeitet.

am (MBN)

 

Staatsministerin Weiss in Mainz

Besichtigung der Baustellen am Mainzer Dom

Mainz. Staatsministerin Christina Weiss, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, hat am Freitag, 15. Juli, den Mainzer Dom besucht. Bei dem Treffen mit Domdekan Heinz Heckwolf besichtigte Weiss die Baustellen am Dom und informierte sich über den Fortgang der Renovierungsarbeiten am Mainzer Dom. Die Renovierung des Mainzer Domes wird vom Bund finanziell unterstützt. Die Führung durch den Mainzer Dom übernahm der Direktor des Dom- und Diözesanmuseums, Dr. Hans-Jürgen Kotzur. An der Besichtigung nahmen außerdem der Vorsitzende des Mainzer Dombauvereins, Heinz Dreibus, Anton Issel, Ehrenvorsitzender des Mainzer Dombauvereins, sowie Michael Hartmann, MdB, teil.

am (MBN)

 

Die Strukturreform als geistlichen Prozess verstehen

Schlusskonferenz der Visitation im Dekanat Mainz-Stadt durch Weihbischof Guballa

Mainz. „Die Identität der Gemeinden soll im Rahmen der Strukturreform erhalten bleiben.“ Das sagte der Mainzer Weihbischof Dr. Werner Guballa am Donnerstag, 14. Juli, bei der Schlusskonferenz im Dekanat Mainz-Stadt im Gemeindezentrum von St. Bernhard in Mainz-Bretzenheim. Bei dem Strukturprozess gehe es vor allem um eine Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden, „wo man voneinander lernen und sich gegenseitig entlasten kann“. Wörtlich sagte Guballa: „Damit der Prozess gelingen kann, ist es notwendig, ihn als einen geistlichen Prozess zu verstehen. Die entscheidende Frage ist dabei: wie können wir unseren Glauben mit den uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten weitergeben?“ Der Weihbischof hatte seit 14. April den Dekanatsbezirk II des Dekanates Mainz-Stadt visitiert. Dabei hatte er unter anderem Einzelgespräche mit allen hauptamtlichen Mitarbeitern geführt und zahlreiche Schulen und Einrichtungen besucht. Außerdem fanden in fast allen Gemeinden Begegnungen mit den Ehrenamtlichen statt.

Bei dem Treffen mit den hauptamtlichen Mitarbeitern wurde intensiv die Anregung eines „Priester-Notfalldienstes“ für die Stadt Mainz diskutiert. Dadurch solle gewährleistet werden, „dass praktisch immer ein Priester erreichbar ist“. Das Gespräch mit den Mitarbeitern des stationären Hospizes im Caritas-Altenzentrum habe ihm verdeutlicht, wie dringend gerade auch für das Hospiz die kurzfristige Erreichbarkeit eines Priesters wäre, sagte Guballa. Und weiter: „Es ist also wichtig, einen solchen Notfalldienst zu installieren.“ Konkret könne dies bedeuten, dass sich möglichst viele Priester aus dem Dekanat Mainz bereit erklären, jeweils für eine bestimmte Zeit erreichbar zu sein, ähnlich wie bei der Notfallseelsorge.

Der Weihbischof regte an, für den Dekanatsbezirk eine Weiterbildung für Ehrenamtliche im Bereich der Altenpastoral anzubieten. Vor allem der Umgang mit Demenzerkrankungen solle dabei Schwerpunkt sein. Erfahrungen mit dem Projekt Lebensraumorientierte Seelsorge (LOS) hätten gezeigt, dass sich für solche konkreten Projekte auch Menschen ansprechen ließen, die nicht zum Kreis der bisher in der Pfarrgemeinde ehrenamtlich Tätigen gehören, die aber zur Mitarbeit bereit seien, wenn es um die Sorge für Menschen geht. Die Gespräche mit den Mitarbeiterinnen der Caritas-Sozialstation in Mombach und des stationären Hospizes in Drais hätten deutlich gemacht, dass die Begleitung von alten oder kranken Menschen zwar sehr anstrengend sei, aber als tätige Nächstenliebe erlebt werde, was eine hohe Arbeitszufriedenheit zur Folge habe.

Einen Monat vor Beginn des Weltjugendtages forderte Guballa die Hauptamtlichen nochmals zur Werbung für das Großereignis auf: „Vielleicht ist es möglich, einige Jugendliche, die sich bis jetzt noch nicht entschieden haben, kurzfristig zur Teilnahme am Weltjugendtag zu motivieren und ihnen so ein Erlebnis von Weltkirche zu ermöglichen.“ Guballa wies außerdem darauf hin, dass in den Gemeinden des Dekanatsbezirkes die Zusammenarbeit mit der Caritas unterschiedlich ausgeprägt sei. „Das Bewusstsein, dass Caritas ein Grundvollzug von Kirche und Gemeinde und kein eigener Bereich ist, sollte in Zukunft verstärkt werden“, sagte der Weihbischof. Bisher gebe es nur für die Caritas-Sozialstation Mombach das Angebot einer geistlichen Begleitung der Caritas-Arbeit.

tob (MBN)

 

Erfolge und Defizite bei pfarreiübergreifender Zusammenarbeit

Schlusskonferenz der Visitation im Dekanat Gießen mit Weihbischof Neymeyr

Lollar. Erfolge und Defizite bei der pfarreiübergreifenden Zusammenarbeit standen im Mittelpunkt der Schlusskonferenz zum Abschluss der Visitationen und Firmungen im Dekanat Gießen durch den Mainzer Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr. Im Gemeindesaal der Pfarrei St. Josef in Lollar traf der Weihbischof am Mittwoch, 13. Juli, mit über 40 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Dekanat zu einem Erfahrungsaustausch zusammen. Am Abend folgte das Gespräch mit den Vorsitzenden der Pfarrgemeinderäte und den Ehrenamtlichen im Dekanatsrat, die insgesamt etwa 40.000 Katholiken vertreten.

Seit dem 1. Juni hatte Neymeyr insgesamt mehr als 200 Termine wahrgenommen, darunter viele Begegnungen mit Gruppen wie z. B. Lehrern, Pfarrgemeinderäten, Ehrenamtlichen der Caritas und Firmbewerbern, zahlreiche Einzelgespräche und eine Reihe von Besuchen in kirchlichen und nichtkirchlichen Einrichtungen. Bei der Wiedergabe seiner Eindrücke stellte der Weihbischof die Notwendigkeit und die Chancen einer pfarreiübergreifenden Kooperation besonders heraus. Unter den Beispielen für ein gutes Gelingen dieser Kooperation im Nahraum nannte er an erster Stelle die Vorbereitung auf die Erste hl. Kommunion. Für die ehrenamtlichen Katechetinnen und Katecheten seien die Vorbereitungstreffen im größeren Kreis sehr hilfreich gewesen.

Viel schwieriger gestalte sich die Durchführung einer gemeinsamen Firmvorbereitung, stellte Neymeyr fest. Hierzu gebe es im Dekanat noch keine einheitliche Struktur. Die Extreme bewegten sich zwischen einem längeren Vorbereitungskurs für die Firmlinge von bis zu zwei Jahren und wenigen Einzelgesprächen als Bedingung für die Zulassung zur Firmung. Für eine

gemeinsame Firmvorbereitung sei unter anderem zu klären, ob die Firmstunden wöchentlich oder blockweise an einigen Wochenenden durchgeführt werden, ob Firmfreizeiten verpflichtend angeboten werden sollen und welchen Stellenwert Projekte bei der Firmvorbereitung haben. Als sehr hilfreich bezeichnete es der Weihbischof, wenn die Firmvorbereitung durch die Religionslehrer in den Schulen unterstützt wird. Das persönliche Kennen sei oft die „Brücke“ für die Anmeldung zur Firmung.

Neymeyr knüpfte hieran den Appell, sich um eine stärkere kirchliche Präsens gerade in den weiterführenden Schulen zu bemühen. Dazu gehöre die Bereitschaft, selbst Religionsunterricht zu erteilen und Kontakte zu den Religionslehrern zu pflegen. Gewiss gebe es in der Diaspora, in der die Katholiken eine kleine Minderheit bilden - im Dekanat Gießen sind nur 17 Prozent der Einwohner katholisch - hierbei schulorganisatorische Probleme. Aber man könne die vorhandenen Möglichkeiten stärker nutzen. Für den Bereich Erwachsenenbildung erhofft sich Neymeyr ein stärkeres Angebot von eigenen Veranstaltungen vor allem in der Ehe- und Familienbildung. Hierzu könne die Unterstützung des Bildungswerks Oberhessen besser genutzt werden. Es sei wünschenswert, in jeder Pfarrei einen Bildungsbeauftragten zu haben. Zurzeit gebe es sie nur in sieben der 16 Pfarreien.

Zum Stichwort „Diakonische Gemeinde“ stellte Neymeyr fest, im Bereich der Caritas- und Sozialarbeit sei er sehr vielen besonders engagierten ehrenamtlichen Mitarbeitern begegnet. Es sei für ihn eine besonders erfreuliche und ermutigende Erfahrung, dass hierfür immer wieder neue Ehrenamtliche gewonnen werden könnten. Nicht nur Rentner suchten nach Möglichkeiten, „sich einzubringen“. Dafür reiche oft schon ein Zeitungsartikel als Anstoß aus. Gerade pfarreiübergreifend gebe es viele Möglichkeiten der Mitarbeit. Als Beispiele nannte er Besuchskreise für Krankenhäuser, die Telefonseelsorge, die Seniorenarbeit und die Hospizbewegung.

Ähnlich positiv bewertete der Weihbischof die Aufwärtsentwicklung im Bereich der Kinder- und Jugendchöre und in der Ministrantenarbeit, die ein zunehmend wichtiger Teil der Jugendseelsorge seien. Über Nachwuchsmangel klagten dagegen die Kirchenchöre, die oft überaltert seien. Ebenso mangele es an der Bereitschaft junger Leute, sich als Organisten oder Chorleiter ausbilden zu lassen. Hierzu könnten die Angebote des Regionalkantors genutzt werden. Die Jugendpastoral steht nach den Worten des Weihbischofs vor großen Herausforderungen. Es werde, wie aus den Visitationsberichten hervorgehe, immer schwieriger, Kinder und Jugendliche, gerade auch Gruppenleiter, zu gewinnen und bei der Stange zu halten. Deshalb gehe man stärker zur Projektarbeit über und fördere Kinder vermehrt durch erlebnispädagogische Angebote.

Gerade bei den Jugendlichen in der Diaspora sei das Interesse vorhanden, gleichgesinnte Jugendliche in größerer Zahl zu erleben, betonte Neymeyr. Eine Chance hierzu sei mit dem bevorstehenden Weltjugendtreffen in Köln und den „Tagen der Begegnung“ im Bistum gegeben. Deshalb solle man nicht nachlassen, auch kurzfristig dazu einzuladen. Hierbei müsse man auch mit der Enttäuschung klar kommen, dass die im Januar 2005 gemeldeten Teilnehmerzahlen der ausländischen Gäste nach unten korrigiert werden mussten. Deshalb würden in einigen Gemeinden die bereitgestellten Gästebetten bedauerlicherweise leer bleiben. Insgesamt sei beim Weltjugendtag mit 400.000 fest angemeldeten Teilnehmern zu rechnen. Beim Schlussgottesdienst in Köln sei Platz für mehr als eine Million erwartete Teilnehmer.

Am Ende der Schlusskonferenz dankte der Weihbischof allen hauptamtlichen Mitarbeitern für ihr Engagement. Das Grundanliegen „missionarisch Kirche sein“ werde nicht erst seit dem Bonifatiusjahr von sehr vielen mitgetragen. Für die Vorbereitung seiner Visitations- und Firmreise durch das Dekanat dankte er namentlich dem Dekan, Pfarrer Januarius Mäurer, Gießen-St. Thomas Morus, seinem Stellvertreter, Pfarrer Hermann Josef Zorn, Gießen-St. Bonifatius, seinem Assistenten Steffen Knapp und dem Dekanatsreferenten Reiner Brandbeck. Ein besonderes Wort des Dankes richtete er an die Verantwortlichen für die Firmgottesdienste mit insgesamt 335 Firmlingen. Diese sehr schön gestalteten intensiven Gottesdienste haben nach seinen Worten in besonderer Weise Begegnung mit Gott ermöglicht und waren Ausdruck einer „missionarischen Kirche“.

Sk (MBN)

 

Erstmals kostenloses Feriengebet per SMS

Aktion des DJK-Sportverbandes im Bistum Mainz

Mainz. Unter www.sms-feriengebet.de bietet die DJK im Bistum Mainz erstmals eine kostenlose Sommerferienaktion mit kostenlosen SMS-Nachrichten für das Mobiltelefon an. Täglich erhalten alle angemeldeten Nutzer ein Gebet per SMS auf ihr Handy. In der Zeit von Freitag, 29. Juli, entsteht für die darauffolgenden 24 Tage eine moderne Gebetsgemeinschaft zwischen Kindern, Jugendlichen und Familien, die an den Freizeiten der DJK teilnehmen, und allen Interessierten im Bistum Mainz. Die Anmeldung ist im Internet ab sofort möglich unter www.sms-feriengebet.de.

Hinweis: Weitere Informationen beim DJK-Diözesanverband Mainz, Pfarrer Dietmar Heeg, Am Fort Gonsenheim 54a, 55122 Mainz, Tel.: 06131/253-674, Internet: http://www.sms-feriengebet.de

tob (MBN)

 

Neues Orgel- und Glockenarchiv eröffnet

Nutzung vor allem für die Orgel- und Glockensachverständigen des Bistums

Mainz. Im Rahmen der jährlichen Sitzung der Orgel- und Glockensachverständigen des Bistums Mainz mit dem Baudirektor der Diözese, Johannes Krämer, am Donnerstag, 14. Juli, ist das neue Orgel- und Glockenarchiv in Mainz eröffnet worden. Angelegt wurde das Archiv von Dr. Achim Seip, Mitarbeiter im Institut für Kirchenmusik des Bistums Mainz. „Wir haben hier neunzig Prozent der Orgeln und Glocken der Diözese archiviert“, betonte Seip. Für jedes kirchliche Gebäude im Bistum wurde jeweils eine Orgel- und Glockenakte neu angelegt. Das Archiv richtet sich in erster Linie an die Mitarbeiter des Bischöflichen Ordinariates (Bauabteilung und Denkmalpflege) sowie an die im Bistum tätigen Orgel- und Glockensachverständigen.

In den kirchlichen Gebäuden des Bistums Mainz befinden sich über 400 Orgeln und ca. 1.500 Glocken unterschiedlichen Alters und Herkunft. Im neu angelegten Archiv sind nun sämtliche verfügbaren aktuellen Unterlagen zu den vorhandenen Orgeln und Glocken im Bistum zentral aufbewahrt (historisches Aktenmaterial befindet sich im Diözesanarchiv). Außerdem wurde eine elektronische Orgel- und Glockendatenbank angelegt, die einen schnellen Zugriff auf die wichtigsten Daten ermöglicht (Orgelbauer, Baujahr, Disposition, Glockengießer, Gussjahr, Tonanalyse usw.).

Im Bistum Mainz sind derzeit zwei Glocken- und sieben Orgelsachverständige freiberuflich tätig. Sie begutachten bei Neubauten, Reparaturen, Restaurierungen, Um- oder Ausbauten die Orgel bzw. Glocken, Glockenstuhl, Armaturen usw. und erstellen dazu Gutachten. Die Orgelsachverständigen sind Thomas Adelberger, Gregor Knop, Dr. Jürgen Rodeland, Dr. Achim Seip, Nicolo Sokoli, Dr. Manfred Wittelsberger und Dan Zerfaß; die Glockensachverständigen sind Markus Nachtigall und Günter Schneider.

Hinweise:

  • Das Glockenarchiv befindet sich im ersten Stock des Gebäudes Adolf Kolping-Straße 6 (gegenüber dem Institut für Kirchenmusik des Bistums Mainz). Dr. Achim Seip ist erreichbar unter Tel.: 06131/1433392 oder 06131/234032.
  • Für Weihnachten ist eine CD mit dem Titel „Glockenlandschaft Bistum Mainz“ geplant.
  • Weitere Informationen zu Orgeln im Bistum Mainz in der Publikation „Alte und neue Orgeln im Bistum Mainz“ von Dr. Achim Seip, Neues Jahrbuch für das Bistum Mainz 2003, hrsg. von Dr. Barbara Nichtweiß, Mainz, 2003, ISBN: 3805328389.

am (MBN)

 

Dekanatsbüro Mainz-Stadt umgezogen

Generalvikar Dietmar Giebelmann segnete neue Räume

Mainz. Das Büro des Katholischen Dekanates Mainz-Stadt ist umgezogen. Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann segnete die neuen Räume in der Pfaffengasse in Anwesenheit von Dekan Markus Kölzer am Freitag, 15. Juli. Bei der Einweihung betonte Giebelmann, dass die Nähe zum Bischöflichen Ordinariat und zum Mainzer Dom positiv zu werten sei. Auch die City-Seelsorge profitiere von den kürzeren Wegen, da das Dekanatsbüro nun noch näher am Zentrum der Stadt sei. So könne das Dekanat als Schnittstelle zwischen dem Bistum und den Pfarrgemeinden und kirchlichen Einrichtungen seine Aufgaben noch besser wahrnehmen, sagte der Generalvikar.

Hinweis: Die neuen Räume des Dekanatsbüros Mainz-Stadt befinden sich in der Pfaffengasse 4, 1. Obergeschoss, 55116 Mainz. Tel.: Telefon 06131/253601, Fax: 06131/253605, E-Mail: dekanat.mainz@bistum-mainz.de, Internet: http://www.kath-dekanat-mainz.de/  

am (MBN) 

 

Vorschau

Goldenes Priesterjubiläum (24.7.)

Vier Priester aus dem Bistum Mainz wurden vor 50 Jahren geweiht

Mainz. Vier Priester aus dem Mainz feiern am Sonntag, 24. Juli, ihr Goldenes Priesterjubiläum: Edmund Heiser, Erich Löw, Ernst Kalb und Peter Henning Roth wurden vor fünfzig Jahren von Bischof Albert Stohr im Mainzer Dom zu Priestern geweiht.

Geboren am 12. Oktober 1928 in Bürstadt war Edmund Heiser nach seiner Priesterweihe als Kaplan in Ruhlkirchen, Ober-Erlenbach, Ober-Mörlen und Weiskirchen tätig. 1961 wurde er zum Pfarrer der Pfarrgemeinde St. Bartholomäus in Klein-Zimmern ernannt. In den folgenden Jahren wirkte Heiser als Pfarrer in Nieder-Eschbach (1969-1975), Nierstein (1975-1985) und Mainflingen (1985-1993). 1993 trat Heiser in den Ruhestand, er lebt heute in Hohnfels (Baden-Württemberg).

Erich Löw (geboren am 15. Oktober 1925 in Hainhausen) war Kaplan in Seligenstadt und Goddelau, bevor er 1961 Spiritual des St. Josephshauses in Klein-Zimmern wurde. Danach wirkte er als Pfarrer in Lauterbach (1963-1967), Biblis (1967-1979) und Lindenfels (1979-1993). 1993 trat Löw in den Ruhestand; am 11. November desselben Jahres wurde er zum Geistlichen Rat ernannt. Löw lebt heute in Rodgau.

Ernst Kalb wurde am 11. Januar 1930 in Oberursel geboren. Nach seiner Priesterweihe war er Kaplan in Lampertheim und Alzey. Im Jahr 1959 wurde er zum Religionslehrer an der Kreisberufsschule Bergstraße in Lampertheim ernannt, wo er auch als Stadt- und Dekanatsjugendseelsorger wirkte. Bischof Hermann Volk holte Kalb 1964 als Assistenten in die Schulabteilung des Bischöflichen Ordinariates in Mainz. Dort war Kalb als stellvertretender Dezernent für den schulischen Religionsunterricht und die Fort- und Weiterbildung der Religionslehrer zuständig. 1986 übernahm Kalb in der Nachfolge von Domdekan Hermann Berg die Leitung des Dezernates Schulen und Hochschulen. Im selben Jahr wurde er Mitglied des Mainzer Domkapitels. Mit der Vollendung seines 70. Lebensjahres trat er als Dezernent in den Ruhestand. Für seine Verdienste wurde er mit den Päpstlichen Ehrentiteln „Monsignore“ (1986) und „Ehrenprälat“ (1990) ausgezeichnet.

Geboren am 11. September 1926 in Waldenburg (Schlesien) war Peter Henning Roth nach seiner Priesterweihe Kaplan in Hainstadt und in Ober-Roden. Von 1963 bis 1985 wirkte er als Hausgeistlicher im St. Rochus-Hospital in Mainz-Mombach, danach von 1985 bis 1988 als Seelsorger im Altenwohnheim Mainz-Mombach. Von 1988 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1998 war Roth Seelsorger im Bruder Konrad-Stift in Mainz, wo er auch heute noch lebt.

am (MBN)

 

40 Jahre Priester (25.7.)

Gottesdienst in der Gotthardkapelle des Mainzer Domes

Mainz. Acht Priester aus dem Bistum Mainz feiern aus Anlass ihres 40-jährigen Weihejubiläums am Montag, 25. Juli um 10.00 Uhr eine Eucharistiefeier mit Weihbischof Dr. Werner Guballa in der Gotthard-Kapelle des Mainzer Domes. Die Jubilare sind: Wolfgang Blau (Seligenstadt), Hermann-Josef Herd (Heppenheim), Johann Kotschner (Mühlheim), Günter Ludwig (Dietzenbach), Dr. Karl-Josef Ludwig (Mainz), Wendelin Meissner (Rodgau), Karl Naffin (Schmelz), Bardo Stumpf (Worms).

am (MBN)

 

Herausforderungen für Kirchliche Bibliotheken (25.-29.7.)

Mainzer Martinus-Bibliothek organisiert Jahrestagung katholisch-theologischer Bibliotheken

Mainz. Von Montag, 25. Juli, bis Freitag, 29. Juli, findet im Erbacher Hof in Mainz die Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft katholisch-theologischer Bibliotheken (AkthB) statt. Die Tagung steht unter der Überschrift „Sichern, Bewahren, Weiterführen - Kirchliche Bibliotheken herausgefordert durch Buch, Medien, Management“. Das Treffen bietet den teilnehmenden Bibliothekaren neben den wissenschaftlichen und bibliotheksfachlichen Vorträgen, die immer unter einem bestimmten Motto stehen, verschiedene weitere Informations-möglichkeiten. Den öffentlichen Festvortrag hält am Dienstag, 26. Juli, um 20.15 Uhr Universitäts-Professor Dr. Stephan Füssel zum Thema „Wissensorganisation im frühen Buchdruck - das ‚Werden’ des Buches in der Frühen Neuzeit“.

Die AkthB ist ein Zusammenschluss von 165 katholisch-wissenschaftlichen Bibliotheken in Deutschland, Österreich und anderen deutschsprachigen Regionen. Für ihre Fortbildungstagung in diesem Jahr wurde Mainz als Wiege des Buchdrucks, Standort vieler Bibliotheken und zugleich moderne Medienstadt gewählt. Über die Aspekte des frühen Buchdrucks in Mainz und die Sicherung und Bewahrung dieser Schätze werden bei der Tagung die Direktorin des Gutenberg-Museums, Dr. Eva Hanebutt-Benz, und ihre Mitarbeiterinnen Dr. Cornelia Schneider sowie die Restauratorin Annette Lang-Edwards und der Entdecker der Mainzer Nibelungenliedfragemente, Dr. Kurt Hans Staub, referieren.

Im fachlichen Teil kommen Fragen des Managements von Ausstellungen und Leihgaben sowie Sicherheitsprobleme am Arbeitsplatz zur Sprache. Als Exkursionen stehen eine Fahrt zum Zweiten Deutschen Fernsehen (Bereich Archiv, Bibliothek, Dokumentation) bzw. nach Worms (Dom, Synagoge, Lutherbibliothek) zur Auswahl. Gedankenaustausch mit den Kollegen und Informationen über wissenschaftliche Neuerscheinungen in den Bereichen Theologie, Philosophie, Geschichte und Geisteswissenschaften sowie neue Softwarelösungen, elektronische Medien und Neuerungen in der Bibliothekstechnik runden das Angebot der Jahrestagung ab.

Die AkthB wurde 1947 gegründet

Die AkthB wurde 1947 gegründet. Der Bestand der meisten AkthB-Bibliotheken besteht nicht nur aus theologischer, sondern auch aus historischer, philosophischer und anderer geisteswissenschaftlicher Literatur. Oft ist es zu wenig bekannt, dass fast alle kirchlichen Bibliotheken für die Öffentlichkeit zugänglich sind und einen großen Beitrag im Kultur- und Bildungsbereich leisten. In Mainz sind neben der Martinus-Bibliothek noch die Bibliothek der Katholischen Fachhochschule und die Bibliothek des Karmeliterklosters Mitglied. Außerdem gehören unter anderen auch die Bibliothek der Abtei St. Hildegard Eibingen, die Bibliothek der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar, die Diözesanbibliothek Limburg, die Bibliothek des St.-Nikolaus-Hospitals in Bernkastel Kues, die Bibliothek der Benediktinerabtei Grüssau in Bad Wimpfen und die Bibliothek der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen in Frankfurt zu den Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft.

Hinweis: Weitere Informationen zur Jahrestagung der AkthB bei der Mainzer Martinus-Bibliothek, Grebenstraße 8, 55116 Mainz, Tel.: 06131/266-222, Fax: 06131/266-387, E-Mail: akthb-jahrestagung@bistum-mainz.de, Internet: http://www.akthb.de/ oder http://www.vthk.de/

mp (MBN)

 

Festvortrag von Professor Stephan Füssel im Rahmen der AkthB-Tagung (26.7.)

Wissensorganisation im frühen Buchdruck - das „Werden“ des Buches in der Frühen Neuzeit

Mainz. Universitäts-Professor Dr. Stephan Füssel, Leiter des Instituts für Buchwissenschaft an der Johannes- Gutenberg-Universität in Mainz, wird am Dienstag, 26. Juli, um 20.15 Uhr im Erbacher Hof in Mainz den öffentlichen Festvortrag der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft der katholisch-theologischen Bibliotheken (AkthB) halten. Füssel spricht zum Thema „Wissensorganisation im frühen Buchdruck - das ‚Werden’ des Buches in der Frühen Neuzeit“. Der Eintritt ist frei. Die AkthB und die Martinus-Bibliothek laden alle Interessierten zu diesem öffentlichen Vortrag ein. Die Jahrestagung der AkthB wird in diesem Jahr von der Mainzer Martinus-Bibliothek organisiert. In der Arbeitsgemeinschaft sind 165 katholisch-wissenschaftliche Bibliotheken aus Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland organisiert.

Hinweis: Weitere Informationen über die AkthB im Internet unter: http://www.akthb.de/

mp (MBN)

 

Erster Mainzer Kinderchortag (24.9.)

Einladung an alle Kinderchöre und -scholen im Bistum Mainz

Mainz. Zum ersten Mainzer Kinderchortag laden der Diözesanverband Pueri Cantores und das Institut für Kirchenmusik des Bistums Mainz am Samstag, 24. September, in das Chorhaus am Dom ein. Zur Teilnahme aufgerufen sind die Kinderchöre und -scholen der Diözese. Gregor Knop, Regionalkantor in Bensheim und Präsident des Diözesanverbandes Pueri Cantores sowie sein Stellvertreter Karsten Storck, Domkantor in Mainz, werden den Tag inhaltlich gestalten. Für das Morgenlob mit Weihbischof Dr. Werner Guballa um 10.30 Uhr wird ein Programm mit einstimmigen Gesängen zusammengestellt. Für den Abschlussgottesdienst im Mainzer Dom um 17.00 Uhr mit Domdekan Heinz Heckwolf sind zwei- bis dreistimmige Werke vorgesehen, die den Tag über geprobt werden sollen.

Hinweis: Angesprochen sind alle Kinderchöre und -scholen ab dem Grundschulalter. Anmeldeschluss ist Sonntag, der 31. Juli. Weitere Informationen bei Gregor Knop unter Tel.: 06251/939267, E-Mail: gregor.knop@sankt-georg.org oder bei Karsten Storck, Tel.: 06131/253374, E-Mail: karsten.storck@bistum-mainz.de

am (MBN) 

 

Personalien

Reifenberg zum Universitätsprofessor ernannt

Direktor des Erbacher Hofes ist Professor für Moraltheologie an der Universität Freiburg

Mainz/Freiburg. Privatdozent Dr. Peter Reifenberg ist unter Beibehaltung seiner bisherigen Tätigkeit vom Rektor der Universität Freiburg, Professor Wolfgang Jäger, zum Universitätsprofessor der Moraltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ernannt worden. Der Direktor der Akademie des Bistums Mainz, Erbacher Hof, erhielt die Ernennungsurkunde am Dienstag, 19. Juli. Reifenberg hat Lehraufträge für Systematische Theologie an den Universitäten Mannheim und Freiburg.

Peter Reifenberg wurde 1956 in Worms geboren. Nach dem Studium der Theologie und Philosophie in Mainz, Dijon und Paris war er von 1982 bis 1990 als Studienrat am Gauß-Gymnasium in Worms tätig. Ab 1990 war er Studienleiter des Erbacher Hofes. Im Jahr 1998 wurde er dort stellvertretender Direktor. Seit August 2001 leitet er die Akademie als Direktor.

Reifenberg wurde 1991 an der Universität Mainz bei Professor Johannes Reiter mit der Dissertation „Situationsethik aus dem Glauben? Leben und Denken Ernst Michels (1889-1964)“ promoviert. Im Jahr 2001 wurde er an der Theologischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mit einer Arbeit zum Thema „Verantwortung aus der Letztbestimmung. Maurice Blondels Ansatz zu einer Logik des sittlichen Handelns“ im Fach Moraltheologie bei Professor Eberhard Schockenhoff habilitiert. Reifenbergs Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Fundamentaltheologie.

tob (MBN)

 

Wechsel an der Edith-Stein-Schule in Darmstadt

Manfred Göbel wird als Schulleiter Nachfolger von Werner Thomas

Darmstadt. Dr. Manfred Göbel wird ab kommendem Schuljahr neuer Schulleiter der Edith-Stein-Schule in Darmstadt. Göbel, der seit 2002 als Referent für weiterführende Schulen in kirchlicher Trägerschaft im Dezernat Schulen und Hochschulen des Bistums Mainz arbeitet, tritt damit die Nachfolge von Dr. Werner Thomas an. Das Kuratorium der Schule hatte nach dem üblichen Ausschreibungs- und Auswahlverfahren dem Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, die Berufung von Göbel vorgeschlagen. Die Verabschiedung von Dr. Thomas findet am Donnerstag, 21. Juli, in der Edith-Stein-Schule in Darmstadt statt. Zu Beginn feiert um 9.00 Uhr Weihbischof Dr. Werner Guballa mit der Schulgemeinschaft einen Gottesdienst.

Dr. Manfred Göbel wurde am 28. Januar 1954 in Groß-Zimmern geboren. Nach dem Studium der Politologie, Geschichte und katholischen Theologie in Darmstadt und Frankfurt war er zunächst Studienreferendar an der Georg-Büchner-Schule in Darmstadt. Seit 1. Mai 1980 arbeitet er im Bistum Mainz, zunächst als Diözesanvorsitzender des Bundes der deutschen katholischen Jugend (BDKJ) und Mitarbeiter in der Leitung des Bischöflichen Jugendamtes. Von 1987 bis 1993 war er Religionslehrer an der Justus-Liebig-Schule und ab 1988 auch an der Bertolt-Brecht-Schule in Darmstadt. Außerdem war er zwischen 1986 bis 1993 pädagogischer Mitarbeiter beim Jugendwerk Brebbia e.V. und in der Jugendbildungsstätte Brebbia am Lago Maggiore / Italien.

1993 wechselte er als Lehrer an die Edith-Stein-Schule in Darmstadt mit den Fächern Geschichte, Sozialkunde, Kath. Religion. Dort war er ab 1995 Studienleiter der gymnasialen Oberstufe. Im Jahr 2002 übernahm er die Aufgabe als Referent für weiterführende Schulen in kirchlicher Trägerschaft im Dezernat Schulen und Hochschulen des Bistums Mainz. Als Projektleiter erarbeitete er unter anderem mit dem Koordinationsteam aller weiterführenden kirchlichen Schulen das Rahmenkonzept für die Arbeit der weiterführenden Schulen des Bistums bei Einführung der Schulzeitverkürzung („Mainzer 8“). 2003 erschien seine Promotion zum Dr. phil. am Institut für Katholische Theologie der Universität Osnabrück. Die Arbeit im Fachgebiet Kirchengeschichte trägt den Titel „Katholische Jugendverbände und Freiwilliger Arbeitsdienst (1931-1933)“. Daneben hat er verschiedene Veröffentlichungen zu regionalgeschichtlichen Themen, zur Geschichte katholischer Jugendverbände und zum Schulprofil katholischer Schulen vorgelegt. Göbel ist verheiratet und Vater von drei Söhnen.

tob (MBN)

 

Dank für über 40 Jahre Engagement

Hiltrud Schwemmler, Leiterin der Martinus-Schule Oberstadt in Mainz, verabschiedet

Mainz. Die langjährige Leiterin der Martinus-Schule Oberstadt in Mainz, Hiltrud Schwemmler (64), ist am Donnerstag, 14. Juli, in den Ruhestand verabschiedet worden. Im Rahmen eines Gottesdienstes in der Pfarrkirche St. Alban dankte der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, Schwemmler für ihr über 40-jähriges Engagement als Lehrerin und Schulleiterin. „Sie haben maßgeblich zum Aufbau der Martinus-Schule beigetragen. Dafür ein herzliches ,Vergelt’s Gott’“, sagte der Kardinal.

Schwemmler hatte die Martinus-Schule Oberstadt seit 1992 geleitet. Bei der Martinus-Schule Oberstadt in Mainz handelt es sich um eine dreizügige Grundschule, in der rund 320 Kinder unterrichtet werden. Daneben wird eine offene Nachmittagsbetreuung angeboten, an der derzeit etwa 180 Kinder teilnehmen. Nachfolgerin von Schwemmler wird Anneliese Sänger, die ihr Amt am 1. August antritt.

Bei der anschließenden Feierstunde in der Aula der Martinus-Schule sagte die Dezernentin für Schulen und Hochschulen des Bistums Mainz, Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, dass Schwemmler im Laufe ihrer Berufsjahre manche bildungspolitische Veränderung erlebt habe. Ihre innere Richtung sei aber immer zielklar gewesen: „Egal, was die Lehrerin Schwemmler seit 1963 und was die Rektorin seit 1992 anpackte – im Denken und Tun lag immer die Absicht: ,Dies ist für die Kinder’“, sagte Pollak.

Dabei sei es der scheidenden Rektorin nicht nur um Kinder im Allgemeinen, sondern um jedes einzelne Kind gegangen, vor allem um die, „die nicht einfach in ein Schema passen“. Sie habe die Begabung jedes Kindes entdecken und fördern wollen, unterstrich Pollak. „Hier ist ihr durch ihre fachliche Kompetenz und ihr pädagogisches Ethos über Generationen viel gelungen. Bildlich gesprochen ist diese Lehrerin mit ,großen inneren Ohren’ auf die Menschen zugegangen. Sie hat im Schulalltag die Ohren des eigenen Herzens ausgefahren, weil sie das Sosein und Anderssein eines Kindes verstehen, annehmen und integrieren wollte.“

Pollak betonte außerdem, dass Schwemmler ihre Leitungsrolle im Kollegium und ihre Verwaltungstätigkeit mit Ernsthaftigkeit und präziser Sorgfalt ausgeübt habe. Zudem habe sie beim Aufbau der Martinus-Schulen in den 1970-er Jahren mitgeholfen, „für die Vielfalt einen klaren Rahmen und eine deutlich markierte Ausrichtung zu finden“. Abschließend dankte Pollak der scheidenden Rektorin für die geleistete Arbeit und wünschte Schwemmler alles Gute für ihre neue Lebensphase.

Hiltrud Schwemmler wurde am 3. April 1941 in Bingen geboren und studierte von 1961 bis 1963 an der Erziehungswissenschaftlichen Hochschule in Koblenz. Seit ihrer zweiten Staatsprüfung für das Lehramt an Volksschulen 1966 arbeitete sie an der Ludwig Schwamb-Schule in Mainz (heutige Martinus-Schule), die bis 1970 noch eine so genannte Bekenntnisschule war und dann private Grundschule wurde. Seit 1992 leitete Schwemmler die Martinus-Schule Oberstadt.

am (MBN) 

 

Publikationen

„Entdecke das weite Land – In Dir“

Programm der Männerseelsorge für das zweite Halbjahr 2005 erschienen

Mainz. Das Programm der Männerseelsorge für das zweite Halbjahr 2005 ist erschienen. Die Angebote sind in drei inhaltliche Schwerpunkte unterteilt: „Leben: Spaß. Aber ist das alles?“, „Lust: Ist natürlich Lust auf Sexualität. Viel Frust?“ und „Lernen: Ist für manchen kein gutes Stichwort“.

So findet beispielsweise ab Oktober an acht Abenden eine Einführung zum Aufbau von selbstgeleiteten Männergruppen statt, die von Tom Karcher geleitet wird. Im November und Dezember bietet der Männerseelsorger des Bistums Mainz, Diakon Hubert Frank, in Mainz wieder das so genannte „Männerpalaver“ an. Themen sind „Männliche Trauer – ein Tabu?“ (11.11.), „Lieber Vater – heute mal ohne Mutter“ (18.11.), „Mein Wert als Mann“ (2.12.) und „Ich liebe meine Kraft“ (9.12.). Unter der Überschrift „Entdecke das weite Land – In Dir. Spirituelle Impulse für Männer“ steht ein Seminar, das vom 23. bis 25. September im Kolping Feriendorf Herbstein stattfindet. Und im Erbacher Hof können Männer am 14. und 15. Oktober in einem Kreativseminar die „Kraft des Trommelns“ kennen lernen.

Hinweis: Das vollständige Programm der Männerseelsorge ist im Büro der Männerseelsorge im Bischöflichen Ordinariat Mainz erhältlich, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-257, Fax: -586, E-Mail: maennerseelsorge@bistum-mainz.de, Internet: http://www.bistum-mainz.de/maennerseelsorge

am (MBN)

 

Wenn der Tod am Anfang steht

Arbeitshilfe zur Begleitung, Seelsorge und Beratung trauernder Eltern erschienen

Bonn. Der Tod des eigenen Kindes, noch dazu am Anfang des Lebens, ist eine der schlimmsten Erfahrungen, mit der Eltern konfrontiert werden können. Er bedeutet häufig einen dramatischen Einschnitt für das weitere Leben. Obwohl jährlich etwa 5.000 Kinder tot geboren werden oder kurz nach der Geburt sterben, und die Zahl der Fehlgeburten noch um ein Vielfaches höher ist, wird die Not der Eltern oft zu wenig wahrgenommen. Gerade sie und ihre Angehörigen brauchen in dieser Situation besondere Unterstützung und Hilfe.

Als Handreichung für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Seelsorge, in Krankenhäusern oder Beratungsstellen, hat die Deutsche Bischofskonferenz die Arbeitshilfe „Wenn der Tod am Anfang steht. Eltern trauern um ihr totes neugeborenes Kind – Hinweise zur Begleitung, Seelsorge und Beratung“ (hrsg. vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, Arbeitshilfe 174) veröffentlicht, die jetzt als Broschüre vorliegt. „Verstorbenen das letzte Geleit zu geben und Trauernde zu trösten, insbesondere tote neugeborene Kinder zu bestatten und betroffenen Eltern und ihren Familien beizustehen, ist Menschenpflicht für Christen und Nichtchristen“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, in seiner Einführung.

Die 96-seitige Arbeitshilfe enthält im ersten Teil Hinweise für die seelsorgliche Begegnung mit und Begleitung von trauernden Eltern und Angehörigen. Neben psychologischen Gesichtspunkten im Umgang mit den Trauernden werden hier konkrete Vorschläge für Krankenhäuser, Pfarrgemeinden, Beratungsstellen und Bildungshäuser sowie für eine christliche Bestattungs- und Trauerkultur formuliert. Darüber hinaus werden Empfehlungen an die Diözesen und Träger katholischer Krankenhäuser sowie Erwartungen an die Gesetzgeber und Träger kommunaler Einrichtungen benannt.

Ein zweiter Teil enthält Textvorschläge für das persönliche Gebet und Anregungen zur Gestaltung von liturgischen Begräbnisfeiern, bei denen Eltern und Angehörige von ihrem Kind Abschied nehmen können. Der dritte Teil greift die Sorge vieler gläubiger Eltern auf, deren Kind ohne Taufe gestorben ist, und gibt in einer theologischen Reflexion Antwort auf ihre Fragen. Ein Überblick über die rechtlichen Bestimmungen der einzelnen Bundesländer zum Bestattungswesen von Tot- und Fehlgeburten, Kontaktadressen sowie weiterführende Literaturhinweise und Materialien für die Praxis runden die Handreichung ab. Der Text ist eine aktualisierte und erweiterte Fassung der früheren Arbeitshilfe „Eltern trauern um ihr totes neugeborenes Kind“ (Arbeitshilfe 109) von 1993.

Hinweis: Die Arbeitshilfe 174 „Wenn der Tod am Anfang steht. Eltern trauern um ihr totes neugeborenes Kind – Hinweise zur Begleitung, Seelsorge und Beratung“ finden Sie auch im Internet unter http://www.dbk.de/. Einzelexemplare können beim Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz kostenlos bestellt werden unter: E-Mail: broschueren@dbk.de; Tel.: 0228/103205; Fax: -330.

SDBK (MBN)

 

Dokumentation

Deutsche Bischofskonferenz verurteilt Ungerechtigkeit in Zimbabwe

Solidaritätsschreiben von Kardinal Karl Lehmann an Bischof Michael D. Bhasera

Mainz/Bonn. Die Regierung von Zimbabwe hat während der letzten Wochen in mehreren Städten des Landes massive Zwangsräumungen vorgenommen. Es wird geschätzt, dass durch diese so genannte „Operation Restore Order“ mehr als 200.000 Menschen ihr Obdach verloren haben und bis zu 30.000 Straßenhändler und Arbeiter des informellen Sektors verhaftet wurden. Unter anderem sind auch ein Krankenhaus und ein Kindergarten deutscher Dominikanerinnen zerstört worden. Die katholischen Bischöfe von Zimbabwe haben am 16. Juni einen Hirtenbrief „The Cry of the Poor“ veröffentlicht, in dem sie die „Operation Restore Order“ scharf verurteilen, durch die die ärmsten Bevölkerungsschichten mitten im zimbabwischen Winter von jeder Grundversorgung abgeschnitten werden.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, hat in einem Schreiben an den Vorsitzenden der katholischen Bischofskonferenz von Zimbabwe, Bischof Michael D. Bhasera, nachdrücklich die Solidarität der deutschen Bischöfe mit den Inhalten und Forderungen des Hirtenbriefes ausgedrückt. „Als Kirche ist es uns aufgetragen, Anwalt der Armen und Wehrlosen zu sein“, schrieb Kardinal Lehmann.

Wir dokumentieren den Brief im Wortlaut:

„Exzellenz, lieber Mitbruder!

Mit großer Besorgnis habe ich in den letzten Tagen von der „Operation Restore Order“ gehört. Mit dieser Aktion der zimbabwischen Regierung wurde unzähligen Menschen – darunter auch Alten und Behinderten – ihre Wohnstatt und alle Habe auf brutale Weise genommen. Seither sind die ärmsten Gruppen der Bevölkerung im Winter ohne Obdach und Versorgung. Die Bilder dieser Vorgänge haben uns erschüttert und empört. Welcher Christ müsste nicht daran denken, dass unser Herr Jesus Christus einst selbst im Winter ohne Herberge war (Lk 2,7)?

Nachdrücklich unterstützen die deutschen Bischöfe die Inhalte und Forderungen des Hirtenbriefs „The Cry of the Poor“ (16. Juni 2005) und verurteilen mit den Bischöfen Zimbabwes die massive Ungerechtigkeit gegenüber den Armen in Ihrem Land. Der von der Regierung gewählte Weg der Gewalt kann nicht zu Recht und Ordnung in Zimbabwe führen. Er wird weiteres Leid und wirtschaftlichen Niedergang fördern. Denn „die Fundamente einer guten Regierung müssen auf der soliden Basis der Gesetze stehen, die die Rechte der Bürger schützen“ (Ecclesia in Africa, 112).

Ausdrücklich sprechen wir Ihnen und allen bischöflichen Mitbrüdern in diesen Tagen der Unsicherheit unsere Solidarität aus. Als Kirche ist es uns aufgetragen, Anwalt der Armen und Wehrlosen zu sein. Wir werden daher das uns Mögliche tun, um den Anliegen des Hirtenbriefes auch in der deutschen Gesellschaft Gehör zu verschaffen. Im Gebet bringen wir Ihre Sorge vor Gott und bitten um Seinen Frieden schaffenden Geist für Ihr Land. Mit dem Wort des Heiligen Vaters hoffen wir, dass der Geist des Herrn Zimbabwe leiten werde auf dem Weg zur nationalen Versöhnung!

Ihr

Karl Kardinal Lehmann“

Hinweis: Den Hirtenbrief der katholischen Bischofskonferenz von Zimbabwe „The Cry of the Poor“ in englischer Sprache sowie das Nachsynodale Apostolische Schreiben „Ecclesia in Africa“ über die Kirche in Afrika und ihren Evangelisierungsauftrag im Hinblick auf das Jahr 2000“ von Papst Johannes Paul II. aus dem Jahr 1995 (VAS Nr. 123) finden Sie im Internet unter http://www.dbk.de/

SDBK (MBN)