Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 29

28. Juli 2004

Mainz, 27. Juli 2004: Kardinal Lehmann mit der Ehrenmütze des AKV vor dem Mainzer Dom. (c) MBN
Mainz, 27. Juli 2004: Kardinal Lehmann mit der Ehrenmütze des AKV vor dem Mainzer Dom.
Datum:
Mi. 28. Juli 2004
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
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E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Berichte

  • „Orden wider den tierischen Ernst“ für Kardinal Lehmann
  • Bereits 66.666 Besucher in der Kreuzzugsausstellung
  • SkF Mainz begrüßt Urteil zur Schwangerenberatung
  • KFH Mainz bietet Studiengang „Gerontomanagement“ an
  • EU-Förderung für den Mainzer Dom vorgestellt
  • Weihbischof Guballa visitierte das Dekanat Rüsselsheim
  • KAB-Wallfahrt zur Liebfrauenheide
  • Nacke begrüßt Bildungs- und Erziehungsempfehlungen
  • Gesangbuchbibliografie online
  • Abschluss der Aids-Konferenz in Bangkok
  • „Maria von Magdala“ uraufgeführt

Vorschau

  • Zweiter Diözesankirchenmusiktag (13.11.)
  • 78. Kirchenmusikalische Werkwoche (22.-28.8.)

Neuerscheinungen

  • „Bonifatius - Apostel der Deutschen“
  • Grabdenkmäler der Erzbischöfe von Trier, Köln und Mainz
Berichte

Kardinal Lehmann erhält „Orden wider den tierischen Ernst”

Die Auszeichnung des Aachener Karnevalsvereins wird am 22. Januar verliehen

Mainz/Aachen. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, erhält im Jahr 2005 den „Orden wider den tierischen Ernst“. Das hat Dieter Bischoff, Präsident des Aachener Karnevalsvereins gegr. 1859 e.V. (AKV), am Dienstag, 27. Juli, in Mainz vor Journalisten am Mainzer Fastnachtsbrunnen bekannt gegeben. Bischoff sagte: „Er erfüllt sein Amt mit Humor und Herzenswärme und erhält deswegen den Orden.“ In der offiziellen Begründung heißt es über den Mainzer Bischof: „Wer ihn erlebt, der erlebt ihn ungeteilt, als Theologen, Seelsorger, Menschen, der gern sein ‚lautes, schnarrendes Lachen’ hören lässt, der Lebenslust und Menschenfreundlichkeit ausstrahlt.“ Lehmann ist damit der 55. Ritter des Ordens und Nachfolger des Bremer Bürgermeisters Dr. Henning Scherf. 

Preisträger waren bisher unter anderen Norbert Blüm, Johannes Rau, Edmund Stoiber und Bernhard Vogel. Von kirchlicher Seite erhielten den Orden der Dominikanerpater Rochus Spieker (1962) und die Kölner Dompröpste Heinz Werner Ketzer (1981) und Bernard Henrichs (1996). Die offizielle Verleihung des Ordens findet am 22. Januar in Aachen bei der Aachener Festsitzung statt. Die Veranstaltung wird am Tag darauf von der ARD übertragen. In diesem Jahr haben rund 6,5 Millionen Zuschauer die Sendung verfolgt. 

Er freue sich sehr über die Auszeichnung, sagte Kardinal Lehmann in einer ersten Reaktion im Restaurant Mollers, wohin der AKV nach der Präsentation eingeladen hatte. „Im ersten Augenblick habe ich nicht gedacht, dass ich derjenige bin, der einen solchen Orden verdient“, sagte Lehmann. Er habe es zuerst gar nicht glauben wollen, erklärte der Kardinal, „weil ich von Natur aus kein launiger Mensch bin, zwar auch kein Kind von Traurigkeit, aber auf den Leib geschnitten ist es mir nicht. Wenn nun andere mir diesen Orden verleihen, nehme ich ihn gerne an.“ Lehmann betonte, dass er in Mainz sehr zufrieden ist: „Ich fühle mich in Mainz zu Hause.“ Er habe in Mainz die Toleranz und Freundlichkeit der Menschen zu schätzen gelernt, vor allem aber auch die Fastnacht in Mainz. „Ich habe hier fast noch nie etwas wirklich Verletzendes in der Fastnacht gehört. In Mainz habe ich im Zusammenhang mit der Fastnacht herzhaft zu lachen gelernt.“ 

Der AKV ist der zweitälteste und von der Mitgliederzahl her größte Karnevalsverein in der Region Aachen. 1950 verlieh der Verein spontan einen Orden an James A. Dugdale, der damals als britischer Militärstaatsanwalt einen Verurteilten während der Karnevalstage aus der Haft entlassen hatte, weil er diesem nicht habe zumuten wollen, „die höchsten Feiertage im Rheinland“ hinter Gittern verbringen zu müssen. Diese Ordensverleihung hatte einen unerwartet großen publizistischen Erfolg. Der Name für den Orden stammt von der „Karl Flögel Gesellschaft“ der beiden Kabarettisten Werner Finck und Mirko Szewczuk, die sich damals in ihrem Programm mit dem „Kampf gegen den tierischen Ernst“ von Behörden widmeten. Den ersten offiziellen „Orden wider den tierischen Ernst“ erhielt 1955 der Bundestagsabgeordnete August Dresbach. 

tob (MBN)

 

Bereits 66.666 Besucher in der Kreuzzugsausstellung

Dom- und Diözesanmuseum bietet „Sommerextras“ im August und September

Mainz. Dr. Hans-Jürgen Kotzur hat am Dienstag, 27. Juli, den 66 666. Besucher in der Ausstellung „Kein Krieg ist heilig. Die Kreuzzüge“ begrüßt. Der Direktor des Mainzer Dom- und Diözesanmuseums überreichte Familie Ertz aus Homburg bei freiem Eintritt einen Ausstellungskatalog. Außerdem erhielt die Familie Freikarten für das „Sommerextra“ am 28. August im Dommuseum - dann wird ein „Ritter aus Fleisch und Blut“ in der Ausstellung Rede und Antwort stehen. Mit der bisher erreichten Besucherzahl wurden nach Angaben von Kotzur die Erwartungen, die auf den Besucherzahlen der großen Hildegard-von-Bingen-Ausstellung 1998 beruhten, übertroffen. Kotzur wies darauf hin, dass es sich bei der Schnapszahl 66.666 nur um die tatsächlich verkauften Karten für die Ausstellung handle. „Gesehen haben die Ausstellung schon viel mehr Menschen. Die zahlreichen Ehrengäste und Journalisten sind noch gar nicht mitgezählt.“ Wegen des großen Besucherinteresses wurde die Ausstellung, die ursprünglich bis Ende Juni dauern sollte, bis zum 26. September verlängert. 

Die Ausstellung habe „durchweg positive Kritiken“ in den Medien erhalten, sagte Kotzur. So schreibt beispielsweise die Neue Züricher Zeitung am 21. Juli: „‚Deus vult’ (Gott will es) war das Motto, das diesen ersten ‚heiligen Krieg’ der Christen begründete. Der Aufruf steht am Anfang einer umfangreichen Ausstellung über die Kreuzzüge, mit der das Bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum Mainz in bemerkenswerter Weise einen dunklen Teil christlicher Geschichte aufarbeitet. Bemerkenswert auch deshalb, weil Mainz die Residenz des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Lehmann, ist und die Ausstellung mithin fast einem kirchenoffiziellen Akt gleichkommt.“ In vielen Reaktionen von Besuchern komme zum Ausdruck, dass die Menschen eine „so ausgewogene und korrekte Darstellung der Kreuzzüge von der Katholischen Kirche nicht erwartet haben“, sagte Kotzur. Für das Bistum Mainz sei die Ausstellung „eine riesige Werbung“. 

Während der kommenden zwei Monate bietet das Dom- und Diözesanmuseum verschiedene „Sommerextras“ an. Am Samstag, 7. August, findet ein „Mainzer Nachmittag“ statt. Die angebotene Führung geht nicht nur inhaltlich auf Mainz zurzeit der Kreuzfahrer ein, sondern wird auch im Mainzer Dialekt gehalten. Einen Abend mit historischen Berichten und Lyrik über die Kreuzzüge bieten Kerstin Schimmer und Helmut Lehr am Sonntag, 22. August. Die Texte christlicher und muslimischer Autoren werden in der staufischen Gewölbehalle unterhalb des Museums mit musikalischer Begleitung präsentiert. Die Aufführungen beginnen um 11.00, 14.30 und 16.30 Uhr. Der Eintritt beträgt drei Euro. Am Samstag, 28. August, wird der „Ritter Graf Ranes Haduwolff“ in den Gewölbehallen Rede und Antwort stehen. Der aus zahlreichen Fernsehsendungen bekannte Ritter wird ebenfalls um 11.00, 14.30 und 16.30 Uhr auftreten. 

Am Sonntag, 5. September, ist von 14.00 bis 18.00 Uhr ein Familien-Kinder-Ritter-Tag geplant. Dabei sind unter anderem Aktionen wie die Vorführung von Belagerungsgeräten vorgesehen. Die Familienkarte kostet zwölf Euro. Am Dienstag, 7. September, spricht der Wormser Archivdirektor Gerold Bönnen im Ratssaal des Mainzer Rathauses über die Bedeutung Rheinhessens und der Bischofsstädte mit ihren Domen für die Kreuzfahrerheere. Sein Vortrag, den das Dommuseum in Kooperation mit der Stadt Mainz anbietet, steht unter der Überschrift: „Der blutige Zug der Jerusalemiten. Der Wormser Raum und die Kreuzzüge.“ Der Eintritt kostet drei Euro. 

Hinweise:

  • Anmeldung und weitere Informationen zu den „Sommerextras“ unter Tel.: 06131/253-378.
  • Die Ausstellung „Kein Krieg ist heilig. Die Kreuzzüge“ wird noch bis zum 26. September im Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum in Mainz, Domstraße 3, gezeigt. Sie ist täglich - außer montags - geöffnet von 10.00 bis 19.00 Uhr. Der Eintritt kostet sieben Euro (ermäßigt fünf Euro), die Familienkarte 14 Euro. Zur Ausstellung ist ein Katalog-Handbuch erschienen, hrsg. von Hans-Jürgen Kotzur, Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2004, gebunden, 560 Seiten mit 388 farbigen, 46 schwarzweißen Abbildungen sowie 16 Karten. Die Museumsausgabe kostet 24,80 Euro. Die Buchhandelsausgabe kostet 43,50 Euro.

tob (MBN)

 

SkF Mainz begrüßt Urteil zur Schwangerenberatung

Bundesverwaltungsgericht erkennt Anspruch auf angemessene öffentliche Förderung an

Mainz. Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Mainz hat das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts von Donnerstag, 15. Juli, zur Gleichberechtigung von Schwangerenberatungsstellen begrüßt. In einer Presseerklärung des Mainzer SkF-Vorstandes von Freitag, 16. Juli, heißt es dazu: „Wir sind sehr froh, dass das Gericht klargestellt hat, dass nicht nur die Konfliktberatung ‚mit Schein’ anerkannt und gefördert werden muss, sondern auch die oft viel zeitaufwendigere und nachhaltige allgemeine Schwangerenberatung, wie sie unter anderen der SkF in Mainz mit sechs professionellen Beraterinnen leistet.“ Mehr als 600 Klientinnen hätten dieses Angebot allein im Jahre 2003 wahrgenommen, obwohl der SkF seit dem Jahr 2000 keine Beratungsscheine mehr ausstellt. 

Nach der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes in Leipzig haben staatlich anerkannte Schwangerenberatungsstellen generell Anspruch auf eine angemessene öffentliche Förderung. Dies gelte unabhängig davon, ob die Einrichtungen den für eine straffreie Abtreibung erforderlichen Beratungsschein ausstellen. Der Anspruch ergebe sich unmittelbar aus dem vom Bund erlassenen Schwangerschaftskonfliktgesetz. Die Höhe des Förderanspruchs wurde vom Gericht wie bei den anerkannten Konfliktberatungsstellen mit 80 Prozent der notwendigen Personal- und Sachkosten angegeben. Voraussetzung sei, dass die Beratungsstelle erforderlich sei, um ein weltanschaulich vielfältiges, wohnortnahes Beratungsangebot sicherzustellen. 

Der SkF hatte auf Bezuschussung der Personal- und Sachkosten von drei Schwangeren und Familienberatungsstellen in Nordrhein-Westfalen und einer Beratungsstelle in Niedersachsen geklagt. Diesen war die öffentliche Förderung entzogen worden, nachdem die katholische Kirche entschieden hatte, in ihren Einrichtungen keine Beratungsbescheinigung mehr auszustellen. 

tob (MBN)

 

Erster interdisziplinärer Studiengang Gerontomanagement

Katholische Fachhochschule Mainz bietet berufsbegleitende Weiterbildung an

Mainz. Die Katholische Fachhochschule Mainz (KFH Mainz) bietet ab dem Wintersemester 2004/2005 den in Deutschland bisher ersten interdisziplinären Weiterbildungsstudiengang „Gerontomanagement“ an. Das berufsbegleitende Studium wird von den drei Fachbereichen der KFH Mainz - Soziale Arbeit, Pflege und Gesundheit sowie Praktische Theologie - gemeinsam angeboten. Ziel ist, „die Absolventen für Leitungs- und Managementfunktionen in gerontologischen Tätigkeitsbereichen, insbesondere in den Bereichen Bildung, Verwaltung, Pflege und Gesundheit sowie der sozialen und pastoralen Arbeit zu qualifizieren,“ wie es in einer Ankündigung der KFH Mainz heißt. Und weiter: „Die Studierenden sollen nach Abschluss des Studiums über ein profundes Wissen bezüglich der Zielgruppe der älteren Menschen verfügen.“ Nach erfolgreichem Abschluss des fünfsemestrigen Studiums verleiht die KFH Mainz den akademischen Grad „Master of Gerontomanagement“. Die Leitung des Studiengangs liegt bei Professorin Hanneliese Steichele. 

Zugelassen werden können Bewerber, die über einen „überdurchschnittlichen (Fach-) Hochschulabschluss in einem sozialen, theologischen oder gesundheitsbezogenen Studiengang verfügen“, heißt es in der Ausschreibung der KFH. Darüber hinaus müssen die Bewerber mindestens zwei Jahre Berufserfahrung vorweisen. Bewerbungen um eine Zulassung zum Studiengang „Master of Gerontomanagement“ können noch bis zum 31. Juli schriftlich an die KFH Mainz gerichtet werden. Die Bewer-bungsunterlagen können bei der KFH angefordert oder auf der Internetseite (http://www.kfh-mainz.de) heruntergeladen werden. 

Die Lehrveranstaltungen finden ab dem 1. Oktober an zehn Blockwochenenden statt, jeweils freitags von 10.30 bis 18.00 Uhr und samstags von 8.30 bis 17.00 Uhr. Die Kosten für die Weiterbildung (inklusive zwei Sommerakademien) betragen pro Semester 1.480 Euro. Im fünften Semester fällt eine einmalige Prüfungsgebühr von 250 Euro an. Die Anzahl der Studienplätze ist pro Jahrgang auf 25 begrenzt. Die Zulassung zum Studium ist nicht an die Zugehörigkeit zur Katholischen Kirche gebunden. 

Die KFH Mainz ist eine staatlich anerkannte Fachhochschule in Trägerschaft der Gemeinnützigen Gesellschaft zur Förderung von Wissenschaft und Bildung mbH Mainz. Diese Gesellschaft wird getragen von den fünf (Erz-)Diözesen Köln, Limburg, Mainz, Speyer und Trier. Durchschnittlich studieren an der KFH Mainz in allen drei Fachbereichen zwischen 500 und 600 Studenten. 

Hinweis: Nähere Informationen beim Sekretariat des Masterstudiengangs Gerontomanagement: Sonja Köhl, Tel.: 06131/2894414, E-Mail: koehl@kfh-mainz.de - KFH Mainz, Saarstraße 3, 55122 Mainz, Tel.: 06131/289440, Fax: 06131/2894450, Internet: http://www.kfh-mainz.de

tob (MBN)

 

EU-Förderung für den Mainzer Dom vorgestellt

Zweiter großer Zierlöwe an der Ostgruppe des Mainzer Domes abgenommen

Mainz. Mit 98.000 Euro fördert die Europäische Kommission im Rahmen ihres „Culture 2000 Framework“-Programmes die Sanierung des Mainzer Doms. Vor Journalisten hat der Mainzer Domdekan Heinz Heckwolf am Mittwoch, 14. Juli, das Förderprojekt „Bildhauer-Wanderungen und Motivübernahmen im mittelalterlichen Europa“ vorgestellt. Heckwolf sagte, er sei stolz darauf, dass es gelungen sei, die Förderung zu erhalten. An dem Projekt sind neben der Dombauhütte Mainz als Antragstellerin zwei Steinmetzschulen aus Quintin/Frankreich und Budapest/Ungarn beteiligt. Im Oktober werden zehn Steinmetze aus Frankreich und fünf aus Ungarn nach Mainz kommen, um zusammen mit den Mitarbeitern der Dombauhütte die Kapitelle der Ostapsis zu restaurieren und abzugießen. Im weiteren Verlauf des einjährigen Projektes werden sich die drei Projektpartner gegenseitig besuchen. Ausgewählte Bauteile sollen nach Abschluss des Projektes in einer Wanderausstellung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. 

Das Projekt verfolge zwei wesentliche Ziele, erläuterte Heckwolf: Zum einen solle „die mittelalterliche Handwerkstradition in ihrem europäischen Kontext erfasst und für eine breitere Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden“ und zum anderen sollen durch den Austausch von Fachkenntnissen und Erfahrungen zwischen den Partnern „verschüttete handwerkliche Traditionen und die damit verbundenen Techniken erhalten und in die restauratorische Praxis übernommen werden“. Das Projekt leiste somit „einen wichtigen Beitrag zum Erhalt des europäischen Kulturerbes, indem durch den Brückenschlag zwischen Vergangenheit und Zukunft das Bewusstsein für europäische Kulturtradition geschärft wird“. Außerdem könne durch die Wiederbelebung traditioneller Handwerkstechniken eine qualitativ hochwertige Restaurierung wichtiger Sakralbauten mittelfristig sichergestellt werden. 

Heckwolf wies darauf hin, dass vor allem im 12. und 13. Jahrhundert in Europa Wanderungen von Steinmetzen stattgefunden hätten, in deren Mittelpunkt der Mainzer Dom stand, „als Mutterkirche des im Mittelalter territorial größten und politisch einflussreichsten deutschen Bistums“. Damals seien Bildhauer und Steinmetze aus Oberitalien und Nordfrankreich nach Mainz gekommen, um für einige Jahre am Dom zu arbeiten. Die Wanderungen ließen sich an zwei Hauptachsen festmachen: eine Nord-Süd-Achse von Oberitalien bis nach Skandinavien und eine zeitlich spätere Ost-West-Achse von Frankreich über die Tschechische Republik bis nach Ungarn. 

Heckwolf dankte in besonderer Weise Wilfried Mönch, Filialleiter der Pax-Bank in Mainz, für dessen Unterstützung bei dem Antragsverfahren. „Ohne Vermittlung und Begleitung durch die Pax-Bank wäre es für uns nicht möglich gewesen, die Förderung zu bekommen.“ Der Domdekan dankte auch Dom- und Diözesankonservator Dr. Hans-Jürgen Kotzur, dessen fachliche Kompetenz für die Antragsstellung unverzichtbar gewesen sei. 

Gemeinsames Restaurierungskonzept

Im Rahmen des Projektes werde ein gemeinsames Restaurierungskonzept erarbeitet, erklärte Jörg Walter, Steinbildhauer bei der Mainzer Dombauhütte. Zunächst gehe es um die Dokumentation von Schäden an den Kapitellen der Ostapsis. Danach würden die Formen der bereits ausgearbeiteten Kapitelle abgegossen. Die noch nicht ausgearbeiteten Kapitelle sollen dann mit der gleichen Technik wie im Mittelalter gestaltet werden. Dabei werde die Form aufgeritzt und anschließend ausgearbeitet. „Die Technik ist wichtig und gut, weil sie das Auge mehr schult als eine Kopie mit Hilfe eines Punktiergerätes“, sagte Walter. 

EU-Fördermittelberatung der Pax-Bank

Wilfried Mönch wies darauf hin, dass es vor allem in Deutschland oftmals noch Vorurteile gegenüber der Beantragung von EU-Fördermitteln gebe, die es zu überwinden gelte. „Deshalb bin ich sehr dankbar, dass wir dieses Projekt unterstützen dürfen.“ Er wies darauf hin, dass der Anteil an Fördermitteln aus Deutschland insgesamt sinke, die EU-Fördermittel jedoch stiegen. Deshalb biete die Pax-Bank seit dem Jahr 2000 eine EU-Fördermittelberatung vor allem im sozialen und kirchlichen Bereich an. Das Angebot der Pax-Bank sei dreistufig: Erstens biete man Informationsbeschaffung und -aufbereitung für die oft sehr umfangreichen Anträge an. Ein zweiter Service sei die Beratung inklusive der Antragsbegleitung. Außerdem könne die Pax-Bank als mittelverwaltende Stelle eine Art Gesamt-Controlling in diesem Bereich anbieten. 

Zweiter Domlöwe mit einem Kran abgenommen

Nach der Pressekonferenz wurde mit einem Spezialkran auch der zweite große Zierlöwe auf dem nördlichen Flankierungsturm an der Ostgruppe des Mainzer Domes abgenommen. Dieser „gute Löwe“ ist als Sieger über die Schlange als Symbol des Bösen dargestellt. Er wird, wie mit dem Löwen am südlichen Flankierungsturm bereits geschehen, durch eine Kopie ersetzt. Die Kopie wird Steinbildhauer Kevin Carter von der Mainzer Dombauhütte aus einem Block Miltenberger Sandstein anfertigen. 

Der Zerfall dieser neu-romanischen Bauzierfigur hatte sich als so weit fortgeschritten erwiesen, dass eine Restaurierung an Ort und Stelle nicht mehr in Betracht kam. Dom- und Diözesankonservator Dr. Hans-Jürgen Kotzur erklärte, dass er es lieber gesehen hätte, wenn der Originallöwe hätte erhalten werden können. Eine Steinergänzung, wie sie bereits bei den Restaurierungsarbeiten in den 1970er Jahren erfolgt war und eine Tränkung mit flüssigem Kunststoff hätten eine Art Kunststein geschaffen. „Das wollten wir nicht.“ Die Staatliche Denkmalpflege habe dieser nun gewählten Lösung zugestimmt, teilte Kotzur mit. 

Der Umfang des Schadens war vor kurzem bei der Reinigung des Löwen entdeckt worden. Der erste Löwe war im September 2002 abgenommen und im Juli 2003 die Kopie auf dem Dom befestigt worden. Die Kopie des „bösen Löwen“, der ein Lamm reißt, hatte Steinbildhauer Frank Schärf in rund 1.000 Arbeitsstunden aus Miltenberger Sandstein geschlagen. Der aus den Niederlanden stammende Mainzer Dombaumeister Peter Joseph Hubert Cuypers hatte die beiden Löwen 1878 beim Umbau der Ostgruppe des Domes am Rande des Ostturmes anbringen lassen. 

tob (MBN)

 

Weihbischof Guballa: Rüsselsheim ist ein sehr lebendiges Dekanat

Schlusskonferenz der Visitation des Dekanates Rüsselsheim in Maria Einsiedel

Maria Einsiedel. „Ich habe Rüsselsheim bei der Visitation als sehr lebendiges Dekanat erlebt.“ Das sagte Weihbischof Dr. Werner Guballa am Donnerstag, 15. Juli, bei der Schlusskonferenz mit den hauptamtlichen Mitarbeitern im Rahmen der Visitation des Dekanates Rüsselsheim, zu der er und Dekan Norbert Kissel eingeladen hatten. Es gebe „nach wie vor eine große Anzahl ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich in den Gemeinden dauerhaft einsetzen und damit tragende Stützen sind“, unter anderem für die karitative und katechetische Arbeit, die Gestaltung von Gottesdiensten, Erwachsenenbildung, Büchereien und Feste. Gleichzeitig rief er dazu auf, auch öffentlich für den eigenen Glauben einzutreten. „Ich habe oft den Eindruck, dass sich Viele ihres Glaubens schämen. Wir müssen viel offensiver sagen, wer wir sind und was wir wollen“, sagte Weihbischof Guballa zum Abschluss des Treffens. Er hatte das Dekanat Rüsselsheim seit dem 22. April visitiert. 

Gleichwohl müsse festgestellt werden, dass es auch im Dekanat Rüsselsheim „zunehmend schwerer wird, neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen, die sich für längere Zeit bereit erklären, eine Tätigkeit zu übernehmen“, sagte der Weihbischof. Helfer für einzelne Aktionen zu finden sei dagegen einfacher, da keine Festlegung über einen längeren Zeitraum notwenig sei. Starke berufliche Belastungen und damit verbundene, oft angespannte familiäre Situationen seien Gründe für das Schwinden der Bereitschaft zu einem längerfristigen Engagement. 

Dieses Phänomen finde sich jedoch nicht nur im Bereich der erwachsenen Ehrenamtlichen, sondern ebenso bei Jugendlichen, die als Gruppenleiter angefragt würden. Insgesamt stellte Guballa fest, dass die Ministrantenarbeit im Dekanat fast überall einen sehr guten Zuspruch erfahre. Weit schwieriger sei es, Kinder- und Jugendgruppen aufzubauen, die sich ohne eine regelmäßige Aufgabe, wie den Ministrantendienst, treffen sollen. Guballa regte unter anderem ein gemeinsames Nachtreffen der Firmlinge im Dekanat an, um auf die Jugendlichen zuzugehen. Notwendig sei vor allem auch, dass die Kirche Jugendliche anspreche, die keinen Arbeits- oder Ausbildungsplatz haben. „Es ist wichtig, durch konkretes Zugehen zu zeigen: Wir sind bei dir.“ 

Außerdem regte Guballa an, die Taufvorbereitung Erwachsener im Dekanat weiter auszugestalten. Die einzelnen Bewerber könnten in einem Kurs zusammengeführt werden, um ihnen so einen gemeinsamen Glaubensweg zu ermöglichen. Durch einen solchen Glaubenskurs bekäme die Taufvorbereitung Erwachsener auch einen öffentlichen Charakter und könne so einladend auf andere wirken. 

Kooperationen in der Seelsorge

Der Weihbischof wies darauf hin, dass es auch im Dekanat Rüsselsheim zu Kooperationen in der Seelsorge kommen werde. Die Schaffung pastoraler Räume im Bistum Mainz werde „als Ergebnis die relative Freiwilligkeit der bisherigen Pfarrverbände durch die Bildung von Pfarrgruppen und Pfarrverbünden, die zur Kooperation verpflichtet sein werden, ablösen“, sagte Guballa. Aufgabe vor allem der Hauptamtlichen werde es dann sein, „die Kooperation so auszugestalten, dass Kräfte sinnvoll zusammengeführt werden, aber auch das Eigene der Pfarrgemeinden erhalten bleiben kann, wo es möglich ist“. Er betonte, dass bisher nicht daran gedacht sei, im Dekanat Rüsselsheim einzelne Gemeinden aufzulösen. 

Die Struktur der Gemeinden von Katholiken anderer Muttersprache werde sich in Zukunft stark verändern, sagte Guballa. Ein Problem sei, dass es kaum noch möglich sei, Priester beispielsweise aus Spanien, Italien oder Portugal für die Seelsorge in Deutschland zu gewinnen. Auf längere Sicht werde es wohl nur noch jeweils ein Gemeindezentrum für die einzelnen Muttersprachen geben. Im Augenblick gebe es jedoch noch keine konkreten Pläne zur Umsetzung. 

Guballa wies darauf hin, dass das Dekanat Rüsselsheim mit rund 60.000 Katholiken das zweitgrößte Dekanat des Bistums Mainz ist. Prägend für die wirtschaftliche Situation seien der Frankfurter Flughafen und das Opelwerk in Rüsselsheim als die beiden großen Arbeitgeber der Region. Bei vielen Familien herrsche „ein Klima der Verunsicherung“ angesichts der schlechten Lage des Automobilmarktes. Ein weiterer Ausbau des Flughafens würde zwar möglicherweise zur Sicherung von Arbeitsplätzen in der Region beitragen, andererseits jedoch die Lebensqualität beispielsweise in Kelsterbach und Raunheim noch weiter verschlechtern, sagte Guballa. Insgesamt stelle das Dekanat keine einheitliche Größe dar. Die Bandbreite reiche von dem teilweise noch katholisch geprägten Gernsheim bis zu Kelsterbach, der Stadt mit dem größten Ausländeranteil in Hessen. 

tob (MBN)

 

KAB-Wallfahrt zur Liebfrauenheide

Predigt von Diözesanpräses Dr. Friedrich Franz Röper

Klein-Krotzenburg. Am Sonntag, 18. Juli, hat die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), Bezirksverband Main-Rodgau, zum vierten Mal eine Wallfahrt zur Liebfrauenheide veranstaltet. KAB-Diözesanpräses Dr. Friedrich Franz Röper setzte sich in seiner Predigt für die Belange der Arbeitnehmer ein und ging dabei auf die aktuelle Diskussion um Arbeitszeitverlängerung und Lohnverzicht ein. KAB-Bezirkspräses Dieter Bockholt aus Hainstadt zelebrierte mit Röper die Messe, zu der über 140 Arbeitnehmer und Familienangehörige gekommen waren. 

Diözesanpräses Röper forderte für die Dritte Welt und die europäische Gesellschaft „eine Humanisierung im Sinne einer neuen Kultur der Solidarität“. Wörtlich sagte er: „Die Ruhe in unserem Land, der soziale Konsens, das Miteinander in der Gesellschaft wird gestört und manche möchten sie gar zerstören, weil sie in einer globalisierten Welt die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands gefährdet. Aber wie weit soll das Lohnniveau abgesenkt werden, auf das in Polen, wohin Opel einen Teil seiner Produktion verlagert, auf das in Südafrika, wo Mercedes droht, die C-Klasse zu produzieren, auf das in der Freihandelszone von Nicaragua, wo die Jeans genäht werden?“ Er zitierte unter anderen den Propheten Jeremias: ,,Weh dem, der seinen Nächsten ohne Entgelt arbeiten lässt und ihm seinen Lohn nicht gibt.“ 

KAB-Bezirksvorsitzende Irmgard A. Braun dankte am Ende des Gottesdienstes Diözesanpräses Röper für seine Predigt, dem Bezirkspräses Bockholt für die Gestaltung des Gottesdienstes und allen Helfern aus Hainstadt, Klein-Auheim, Krotzenburg und Seligenstadt. Im Anschluss an den Gottesdienst waren die Wallfahrer zu einem gemeinsamen Frühstück eingeladen.

AK (MBN)

 

Nacke: Religion hat gebührenden Platz erhalten

Bildungs- und Erziehungsempfehlungen für Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz vorgestellt

Mainz. „Wir sind dankbar, dass Religion als anthropologische Größe und das Christentum als kulturtragend in den Empfehlungen einen gebührenden Platz erhalten konnten.“ Das sagte Ordinariatsdirektor Bernhard Nacke, Leiter des Katholischen Büros Mainz, am Dienstag, 20. Juli, bei der Vorstellung der Bildungs- und Erziehungsempfehlungen für Kindergärten vor Journalisten in Mainz. Kindertagesstättenarbeit sei als pastorale Aufgabe anzusehen, „die die Welt der Kleinkinder nicht in religiöse, erzieherische und bildnerische Bereiche aufteilt“, erklärte Nacke. „Neben Kommunen werden so bewusst Pfarrgemeinden und Familien in den Lebensraum der Kindergärten gestellt.“ Etwa ein Drittel der rund 2.300 Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz ist in katholischer Trägerschaft. 

Jugend- und Bildungsministerin Doris Ahnen hatte gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Katholischen und der Evangelischen Kirche im Land, der kommunalen Spitzenverbände, der LIGA der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege sowie dem Landeselternausschuss die Endfassung der neuen Bildungs- und Erziehungsempfehlungen unterzeichnet, die ab sofort in allen Kindertagesstätten zum Einsatz kommen sollen. Erzieherinnen und Erzieher, Trägervertreter und Wissenschaftler im ganzen Land hatten seit der Vorstellung eines Entwurfes im August 2003 die Möglichkeit, die Empfehlungen zu diskutieren und zu ergänzen. Insgesamt hatte es über 1.900 Rückmeldungen gegeben. 

Anlässlich der Veröffentlichung der Empfehlungen gelte der kirchliche Dank „den vielen Erzieherinnen und Erziehern, den Leiterinnen und Leitern sowie den unterschiedlichen Trägern für das hohe Engagement, aber auch der Landesregierung, dass sie mit den Trägern gemeinsam einen Weg der Impulssetzung für die Kindertagesstätten gegangen ist“, sagte Nacke. Gemeinsam mit allen beteiligten Partnern hoffe die Kirche, „dass - trotz der materiell allseitig begrenzten Rahmenbedingungen - die Entwicklung der Kindergärten kontinuierlich fortschreitet“. 

„Mit den nun vorliegenden Empfehlungen für rheinland-pfälzische Kindertagesstätten liegt den Einrichtungen und ihren Trägern ein zeitgemäßes Handlungskonzept vor, das Erzieherinnen und Erzieher bei ihrer wichtigen Aufgabe, den Bildungs- und Erziehungsauftrag umzusetzen, unterstützt“, sagte Ministerin Ahnen. Die Empfehlungen richteten sich an alle Formen der Kindertagesbetreuung und bildeten die Grundlage für die träger- und einrichtungsspezifischen Umsetzungen, erläuterte sie. Die Empfehlungen formulierten nicht nur ein gemeinsam von allen Beteiligten getragenes Bildungs- und Erziehungsverständnis. Es würden darüber hinaus zentrale Bildungsbereiche aufgegriffen, sagte Ahnen: neben Wahrnehmung, Sprache und Bewegung sowie künstlerischen Ausdrucksformen wie Musik und Kunst auch Bildungsbereiche wie religiöse Bildung, die Gestaltung von Gemeinschaft und Beziehungen, interkulturelles und interreligiöses Lernen, Naturwissenschaften und Mathematik, Körper und Sexualität sowie der Umgang mit Medien. 

Hinweis: Die Bildungs- und Erziehungsempfehlungen können auf der Internetseite des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Bildung, Frauen und Jugend eingesehen werden: http://www.mbfj.rlp.de/downloads/bildungs-und-erziehungsempfehlungen.pdf

tob (MBN)

 

Gesangbuchbibliografie online

Gesangbücher aus fünf Jahrhunderten im Internet zugänglich

Mainz. Fast 23.000 Datensätze zu etwa 19.000 Gesangbüchern aus den vergangenen 500 Jahren sind seit kurzem in einer Gesangbuchbibliografie im Internet zugänglich. Die Datenbank kann im Internet unter http://www.uni-mainz.de/Organisationen/Hymnologie erreicht werden. Das Forschungsprojekt „Gesangbuchbibliografie“ an der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität hat es sich zur Aufgabe gemacht, sämtliche, zwischen den Jahren 1500 und 2000 erschienenen deutschsprachigen Gesangbücher zu erfassen und für Wissenschaftler verschiedener Disziplinen zu erschließen. Das Projekt steht unter der Leitung von Hermann Kurzke, Professor für Neuere Deutsche Literaturgeschichte an der Universität Mainz, und Professor Stephan Füssel, Leiter des Instituts für Buchwissenschaft der Universität Mainz. 

Die Nutzer der Datenbank können sich neben den Titelblättern auch über den Umfang der Gesangbücher informieren, denen nicht selten weitere religiöse Schriften, etwa Gebetbücher, angebunden sind. Diese Texte werden durch das Projekt ebenfalls zugänglich gemacht. Für die buchwissenschaftliche Forschung interessant sind Angaben über Drucker und Verleger. Kunsthistoriker profitieren von Informationen über Buchschmuck und Illustrationen, die als Bilddateien in die Datenbank eingebunden sind. 

Finanziert wird das Projekt „Gesangbuchbibliografie“ von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Die Gesangbuchbibliografie ist Teil eines Forschungsschwerpunkts an der Johannes Gutenberg-Universität, zu dem eine rund 2800 Bände umfassende Gesangbuchsammlung, der „Interdisziplinäre Arbeitskreis Gesangbuchforschung“ und das Graduiertenkolleg „Geistliches Lied und Kirchenlied interdisziplinär“ gehören. Die „Gesangbuchbibliografie“ soll im Jahr 2008 abgeschlossen sein. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass bis dahin die noch rund 1.000 fehlenden Gesangbücher aus dem deutschsprachigen Raum ausfindig gemacht und katalogisiert werden können. 

Hinweis: Interdisziplinärer Arbeitskreis Gesangbuchforschung, Johannes Gutenberg-Universität, Deutsches Institut FB 13, 55099 Mainz, Tel.: (06131) 39-20316, Fax: (06131) 39-20854, E-Mail: kurzkeSymbol für den elektronischen Schriftverkehruni-mainz.de, Internet: http://www.uni-mainz.de/Organisationen/Hymnologie

tob (MBN)

 

Aids-Konferenz in Bangkok

Gemeinsame Stellungnahme der Vertreter der Weltreligionen

Bangkok. „Wir dürfen das Thema Aids niemals auf eine Statistik reduzieren.“ Das sagte der frühere südafrikanische Präsident Nelson Mandela zum Abschluss der XV. Welt-Aids-Konferenz am Freitag, 16. Juli, in Bangkok. Er erinnerte daran, dass der Staat während seiner Haftzeit versucht habe, ihn auf eine Nummer zu reduzieren und ihm so die menschliche Würde zu nehmen. Er mahnte eindringlich, Menschen mit Aids/HIV nicht zu vergessen. Zu der Konferenz vom 11. bis 16. Juli waren fast 20.000 Teilnehmer aus allen Erdteilen in Bangkok zusammengekommen. 

Vertreter aller Weltreligionen haben in einer am Donnerstag, 15. Juli, verabschiedeten gemeinsamen Erklärung niedrigere Preise sowohl für Aids-Medikamente als auch für Labortests gefordert. Auch die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern und die ungleiche Verteilung des Reichtums müssten als Grundursachen der weltweiten Aids/HIV-Epidemie ausgerottet werden, heißt es darin weiter. Entsprechend des Konferenz-Mottos „Zugang für alle“ wollen die Delegierten von Christentum, Islam, Buddhismus und Judentum in ihren Gemeinschaften eine wirksame Erziehungs- und Informationspolitik zum Thema betreiben. Als vorrangige Aufgabe werden in der Erklärung die Überwindung von Stillschweigen, Stigmatisierung, Diskriminierung, Verleugnung und Angst im Zusammenhang mit Aids/HIV genannt. 

Wörtlich heißt es am Ende des Textes: „HIV und Aids kennen keine Grenzen. All unsere religiösen Gemeinschaften leben mit HIV und Aids, und noch ist Hoffnung ein roter Faden in unseren Glaubensrichtungen, vom Glauben inspiriert. Wir werden nicht ruhen, bis das Versprechen ‚Zugang für alle’ und die Hoffnung auf eine Welt ohne HIV und Aids erfüllt sind.“ 

Bei der Konferenz wurden finanzielle Zusagen in Millionenhöhe für den globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria gegeben. Die EU-Kommission wird 42 Millionen Euro für den Fonds bereitstellen, die Bill & Melinda Gates-Stiftung stellte weitere 50 Millionen US-Dollar zur Verfügung. Der globale Fonds braucht nach eigenen Angaben für das Jahr 2005 3,5 Milliarden US-Dollar für seine Arbeit. Bisher seien dem Fonds etwa 880 Millionen US-Dollar zugesagt worden. Nach Auskunft eines Sprechers der Vereinten Nationen wäre gemessen an der Wirtschaftskraft für Deutschland ein jährlicher Beitrag in Höhe von 160 Millionen Euro angemessen. 300 Millionen Euro bis 2007 hat Deutschland dem globalen Fonds zugesagt. In der Kritik, sich nicht genügend in der internationalen Bekämpfung von Aids/HIV zu engagieren, stehen neben Deutschland auch die USA und andere westliche Länder. 

Peter Piot, Leiter von UNAIDS, des Programms der Vereinten Nationen zur Bekämpfung von Aids/HIV, bilanzierte, dass inzwischen etwa die Hälfte der Menschheit die Welt überhaupt nicht ohne Aids kenne. Weltweit leben rund 40 Millionen Menschen mit der Krankheit, die Hälfte davon Frauen. Täglich kommen etwa 8.000 neue HIV-Infektionen hinzu. Die Hälfte davon sind unter 25 Jahren. Weltweit hätten allerdings nur rund 440.000 Erkrankte Zugang zu den lebensrettenden Aids-Medikamenten. 

tob (MBN)

 

Porträt einer mutigen Glaubenszeugin

Theaterstück „Maria von Magdala“ von Wolfgang Ohm uraufgeführt

Mainz. Mit der Uraufführung des Theaterstücks „Maria von Magdala“ am Sonntag, 18. Juli, in der Mainzer St. Stephanskirche, hat der Autor und Regisseur Wolfgang Ohm eine biblische Frauengestalt in den Blickpunkt gerückt, der in den Berichten der vier Evangelien nur eine Nebenrolle zukommt. Mit einer Ausnahme: Maria Magdalena ist am Ostermorgen die erste Zeugin der Auferweckung Jesu aus dem verschlossenen Grab. Sie berichtete den deprimierten Aposteln voller Freude von ihrer Begegnung mit dem auferstandenen Herrn. Aber sie wollten ihr zunächst nicht glauben, bis auch ihnen Christus begegnet war. 

Ohm lässt in dem Einpersonenstück Maria Magdalena vor allem als mutige Augenzeugin des Leidensweges Jesu auftreten. Zugleich würdigt er die vom Kirchenvater Hippolyt von Rom als „Apostelin der Apostel“ bezeichnete Jüngerin Jesu als Glaubenszeugin und als von Jesus selbst autorisierte Verkünderin seiner frohen Botschaft. Der Autor hat viele Theaterstücke inszeniert, u.a. in Nackenheim, und einige Boulevardstücke geschrieben, die aber alle noch nicht aufgeführt und auch noch nicht veröffentlicht sind. Rund zwölf Jahre war er bis 2004 Präsident der Carl Zuckmayer-Gesellschaft (jetzt Ehrenpräsident). Der frühere Fernsehreporter und Moderator beim ZDF (u.a. „Drehscheibe“), der jetzt in Frankfurt lebt, ist seit Jahrzehnten auch mit Leib und Seele ein Mann des Theaters. Als Autor hat er sich zum ersten Mal an einen Stoff mit religiösem Inhalt gewagt. Ohm hat es mit großem handwerklichem und sprachlichem Geschick verstanden, dieses Einpersonenstück der Schauspielerin Madeleine Vermont sozusagen auf den Leib zu schreiben. In dem rund zweistündigen Werk gelingt es ihm, durch dramaturgisch geschickten Aufbau die Spannung aufrechtzuerhalten. Madeleine Vermont, die in den letzten Jahren auf verschiedenen Bühnen, u.a. in Peter Hacks Stück „Ein Gespräch im Hause von Stein über den abwesenden Herrn von Goethe“ und in Christine Brückners „Oh, hättest du geredet, Desdemona“ aufgetreten ist, setzte mit einer bravourösen Darstellung ihre Rolle als lebendiges Theater um. 

Mit einer faszinierenden Wandlungsfähigkeit lässt Madeleine Vermont nicht nur Maria Magdalena selbst lebendig werden, sondern auch die vielen Gestalten der Bibel, denen sie begegnet. So entstand für die Zuschauer und Zuhörer ein mitreißender Augenzeugenbericht, der in seiner Farbigkeit und Lebendigkeit auch einen neuen Zugang zu den Evangelien eröffnet. Obwohl das Theaterstück im Wesentlichen die weithin bekannte Passionsgeschichte Jesu zum Inhalt hat, vermag es die Zuschauer bis zum Schluss zu fesseln. Das Publikum würdigte das Stück, vor allem die herausragende Darstellung von Madeleine Vermont mit minutenlangem Beifall. Ohm wollte, wie er selbst erklärte, mit dem Stück provozieren und mutigen Frauen ein literarisches Denkmal setzen. Pastoralreferentin Christine Schardt, die zu den Initiatorinnen der Aufführung gehört, erklärte bei der Begrüßung, bei dem Stück handle es sich um einen biographischen Monolog, der nicht nur von der Liebe zwischen Maria Magdalena und Jesus von Nazareth berichte, sondern zugleich auch eine kritische Auseinandersetzung mit der Frage nach der Stellung der Frau in Gesellschaft und Kirche sei. 

Dem Text ist anzumerken, dass sich der Autor sehr intensiv mit der Gestalt der Maria Magdalena beschäftigt und auseinander gesetzt hat. Er orientiert sich an der biblischen Gestalt der Maria Magdalena und ihrer Wirkungsgeschichte bis in die Gegenwart. Es berührt den Autor wenig, dass seit Papst Gregor dem Großen im sechsten Jahrhundert in Maria Magdalena drei biblische Mariengestalten in einer Person zusammengeschmolzen wurden. Wie dies im Lauf der Jahrhunderte in der künstlerischen Darstellung, in der Literatur und im Theater umgesetzt wurde, interessiert ihn nur am Rande. Aus der nichttheologischen Literatur, die Ohm zu Rate zog, verweist er nur auf Luise Rinsers Roman „Mirjam“. Der Autor entscheidet sich für Maria Magdalena als ehemalige Hure und bekehrte Sünderin. Dabei bemüht er sich darum, theologisch beraten vom Benediktinerpater Markus Wiskirchen OSB, Maria Laach, um Nähe zum biblischen Text, um nicht auf theologische Abwege zu geraten. 

Dennoch gibt er seiner Heldin in künstlerischer Freiheit ein eigenes Profil, wie auch der in ihr gespiegelten Jesusgestalt. Die dramaturgisch durchaus sinnvolle Vorbereitung der großen Liebe von Maria von Magdala zu Jesus, den sie als Jugendliche aus der Ferne verehrt, verstellt vielleicht etwas den Blick auf die Dramatik der Bibel selbst, in der die Wirklichkeit Gottes als fremd und unvorhersehbar in das Leben des einzelnen Menschen einbricht und es völlig verändert. In der Konsequenz stimmt Maria Magdalena jedoch mit der Haltung der Apostel überein, die alles verlassen, um Jesus nachzufolgen. 

Über das Theater hinaus verbindet der Autor mit dem Stück auch ein kirchenpolitisches und gesellschaftliches Anliegen. Er kämpft darin für die völlige Gleichberechtigung von Mann und Frau, wie es im Stück selbst und vor allem im Epilog zum Ausdruck kommt. Er fordert im Blick auf die Zukunft die Rückbesinnung auf das alte Evangelium. Dabei werde man auch sehen, dass Jesus ein Freund der Frauen war. „In seinen Augen waren Frauen und Männer ebenbürtig“, lautet der Schlusssatz. Er wollte mit seinem Stück auch vielen mutigen Frauen ein Denkmal setzen. 

Podiumsdiskussion

An das Theaterstück, dem Cecilia Lange (Orgel) und Ilse Schröer (Saxophon) mit freien Improvisationen einen einfühlsamen und ermutigenden Rahmen gaben, schloss sich eine Podiumsdiskussion an, an der nach dem langen Abend nur noch ein Teil des Publikums Interesse hatte. Die evangelische Stadtkirchenpfarrerin Dorothea Hillingshäuser erklärte, die Bedeutung der Maria Magdalena als erste Zeugin der Auferstehung und als Augenzeugin der Passionsereignisse komme in dem Stück sehr gut heraus. Bedenken habe sie, dass in dem Stück das Frausein zu sehr mit Prostitution und Sünde verknüpft sei. Pfarrer i.R. Egon Retsch bekannte, das Stück habe ihn sehr bewegt, er fühle sich hin- und hergerissen. Er empfinde das Stück als eine heilsame Provokation, sich noch intensiver mit den biblischen Texten auseinander zu setzen, um die vielfach vergessene Gestalt der Maria Magdalena in den Blick zu nehmen. Er müsse auch eingestehen, dass er als früherer Pfarrer von St. Stephan nie realisiert habe, dass die hl. Maria Magdalena neben dem hl. Stephan und Erzbischof Willigis die dritte Patronin der Pfarrkirche ist. Er sei dankbar, dass dies nun wieder ins Bewusstsein gerückt und der 22. Juli in der Pfarrei wieder als Festtag begangen werde. 

Der evangelische Polizeipfarrer Dr. Martin Schulz-Rauch erklärte, er sei angerührt durch die überzeugende Darbietung besonders der Passionsgeschichte. Der Gegensatz zwischen Maria Magdalena als Frau gegenüber den nur an Macht interessierten Aposteln schien ihm im Stück überzogen dargestellt. Er unterstrich, dass Maria Magdalena, obwohl sie als Frau in der damaligen Zeit nicht Zeugnis ablegen durfte, die wichtigste Zeugin für die Auferstehung war. Dies ist ein Ansatz, der auch von der feministischen Theologie seit Jahren aufgegriffen wird. Hillingshäuser merkte an, dass Maria Magdalena im Lukas-Evangelium als wohlhabende Frau erwähnt wird, die „diente“. Dies könne als Hinweis auf ein kirchliches Amt verstanden werden. Diesen Aspekt unterstrich auch Ursula Paul als Vertreterin des Kolpingwerkes, die auch dem Mainzer Katholikenrat angehört. Frauen könnten in gleicher Weise Zeugen des Glaubens sein wie die Männer, bekräftigte sie. 

Sk (MBN)

 

Vorschau

Zweiter Diözesankirchenmusiktag (13.11.)

Wie bei der Premiere im Jahr 1997 werden rund 1.200 Teilnehmer erwartet

Mainz. Zum zweiten Mal findet am Samstag, 13. November, im Bistum Mainz ein Diözesankirchenmusiktag statt. Er steht unter dem Motto „Freut euch, jubelt und singt!” (Psalm 98). Neben 13 kirchenmusikalischen Foren und Workshops am Vormittag werden am Nachmittag insgesamt acht „Kleine Geistliche Konzerte” in den Mainzer Kirchen angeboten. Um 17.30 Uhr wird Kardinal Karl Lehmann mit den Teilnehmern im Mainzer Dom den Schlussgottesdienst feiern. Die Eröffnung mit einem Morgenlob im Dom übernimmt um 9.30 Uhr Domdekan Heinz Heckwolf. Am Ende des Tages wird um 20.00 Uhr im Mainzer Dom das Requiem von Andrew Lloyd Webber aufgeführt. Mainzer Domchor und Domorchester musizieren dabei unter Leitung von Domkapellmeister Mathias Breitschaft. 

Bereits am Freitag, 12. November, wird um 16.00 Uhr in St. Quintin eine Glockenausstellung eröffnet, die Exponate aus dem Bistum Mainz sowie einiger Glockengießereien zeigt. Am Samstagnachmittag findet ab 14.00 Uhr ein Glockenspaziergang von St. Peter (Große Bleiche) zum Mainzer Dom statt. Dabei werden einige charakteristische Geläute und Einzelglocken vorgestellt. Der Glockenspaziergang ist Teil des Workshops „Glocken”, steht aber auch allen Interessierten offen. 

Anmeldeschluss bis 30. September verlängert

Veranstaltet wird der Diözesankirchenmusiktag von der Bischöflichen Kommission „Musik im Gottesdienst” unter Leitung von Domdekan Heinz Heckwolf, Leiter des Seelsorgeamtes im Bischöflchen Ordinariat. Beim ersten Diözesankirchenmusiktag am 8. November 1997 waren 1.200 Teilnehmer aus dem gesamten Bistum nach Mainz gekommen. Diözesankirchenmusikdirektor Thomas Drescher erwartet auch in diesem Jahr eine ähnliche Teilnehmerzahl. Der Anmeldeschluss ist bis zum 30. September verlängert worden. 

Der Diözesankirchenmusiktag richtet sich an alle, die in den Pfarrgemeinden mit Kirchenmusik zu tun haben: Priester, Diakone, Pastoral- und Gemeindereferent/inn/en, Küster/innen, Vorsitzende und Mitglieder von Pfarrgemeinde- und Verwaltungsräten, den Sachausschüssen Liturgie und alle Interessierten. Im Vordergrund des Tages „steht die Begegnung, der Gedankenaustausch und vor allem das gemeinsame (Gottesdienst-)Feiern, das diesem Tag sein Gepräge geben soll”, schreibt Diözesankirchenmusikdirektor Thomas Drescher im Vorwort des Programms. Und weiter: „In Foren und Workshops zu verschiedenen Themen sollen einerseits die Grundlagen des Musizierens im Kirchenraum betrachtet, aber auch Tipps und Anregungen für die Praxis gegeben werden.” Zur Kostendeckung werden die Teilnehmer um einen Beitrag in selbst gewählter Höhe gebeten, der beim Informationsstand im Mainzer Dom abgegeben werden kann. 

Grußwort von Kardinal Lehmann

In seinem Grußwort zum Diözesankirchenmusiktag schreibt Kardinal Lehmann: „Die Musik verbindet Menschen miteinander. Sie trägt durch verschiedene Lebenssituationen und ist Trost und Hoffnung, aber auch Ausdruck von Freude und Lebensmut. Ich wünsche den Foren und Workshops interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer, einen fruchtbaren und gewinnbringenden Verlauf, danke allen Organisatorinnen und Organisatoren für ihre Mühe und freue mich besonders auf die gottesdienstliche Begegnung mit Ihnen allen im Mainzer Dom.” 

Hinweise:

  • Anmeldung und nähere Informationen zum Programm: Institut für Kirchenmusik des Bistums Mainz, Adolf-Kolping-Straße 10. 55116 Mainz, Tel.: 06131/234032, Fax: 06131/236352, E-Mail: kirchenmusik@bistum-mainz.de, Internet: www.kirchenmusik-bistum-mainz.de
  • Öffnungszeiten der Glockenausstellung in St. Quintin: Samstag, 13. November: 10.30 bis 14.00 Uhr und 16.00 bis 17.30 Uhr; Sonntag, 14. November: 11.00 bis 18.00 Uhr; Montag, 15. November: 10.00 bis 18.00 Uhr. (Eröffnung am Freitag, 12. November, 16.00 Uhr)

tob (MBN)

 

Orgelkonzert in Ilbenstadter Basilika (24.8.)

78. Kirchenmusikalische Werkwoche der Diözese Mainz (22.-28.8.)

Ilbenstadt. Unter der Überschrift „Contrasts on Onimus“ findet am Dienstag, 24. August, um 20.00 Uhr, in der Basilika in Ilbenstadt ein Orgelkonzert statt. Der Titel bezieht sich auf Johann Onimus, den Erbauer der Orgel (1734). Die Regionalkantoren Gregor Knop (Bensheim) und Thomas Lennartz (Bingen) spielen Orgelwerke zum Choral „Vater Unser im Himmelreich“ u.a. von Johann Sebastian Bach, Georg Böhm und Felix Mendelssohn-Bartholdy sowie eigene Kompositionen und Improvisationen. Das Konzert findet im Rahmen der 78. Kirchenmusikalischen Werkwoche der Diözese Mainz statt. Der Eintritt ist frei. Um eine Spende zugunsten der Restaurierung der Orgel wird gebeten. 

Kirchenmusikalische Werkwoche des Bistums

An der Kirchenmusikalischen Werkwoche vom 22. bis 28. August in Ilbenstadt nehmen Leiterinnen und Leiter von Kinder-, Jugend und Erwachsenenscholen und -chören sowie Organisten und Kantoren teil. Insgesamt werden bei dem Seminar unter Leitung von Diözesankirchenmusikdirektor Thomas Drescher, Mainz, rund 100 Teilnehmer erwartet. Es stehen elf Kirchenmusiker als Referentinnen und Referenten zur Verfügung, unter anderen die Regionalkantoren für die Wetterau, Eva-Maria Anton-Sokoli und Nicolo Sokoli. Inhaltlich geht es bei diesem Seminar um Themen wie Stimmbildung, Erarbeitung anspruchsvoller Chor- bzw. Orgelliteratur sowie die Leitung von Kinder-, Jugend- und Erwachsenenchören. 

Hinweis: Nähere Informationen (ab 15. August) beim Regionalkantorat Bad Nauheim, Karlstr. 35, 61231 Bad Nauheim, Tel.: 06032/931343, Fax: 06032/931312.

NS (MBN)

 

Neuerscheinungen

„Bonifatius - Apostel der Deutschen“

Buch zur Vortragsreihe des Instituts für Geschichtliche Landeskunde erschienen

Mainz. In der Reihe „Mainzer Vorträge“ des Instituts für Geschichtliche Landeskunde an der Universität ist soeben der Band „Bonifatius - Apostel der Deutschen. Mission und Christianisierung vom 8. bis ins 20. Jahrhundert“ erschienen. Das von Professor Franz J. Felten, erster Vorsitzender des Instituts, herausgegebene Buch versammelt die sechs Vorträge der gleichnamigen Reihe, die im Januar und Februar im Mainzer Haus am Dom stattgefunden haben. Hinzu kommt ein Vorwort von Professor Felten. Mitveranstalter der Vortragsreihe war die Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof. Die Mainzer Bistumsnachrichten haben ausführlich über die Vortragsreihe berichtet (MBN 2004 - Nr. 2 / 3 / 6 / 7). 

Der Band versammelt folgende Vorträge: 

  • Lutz E. von Padberg: Bonifatius - Missionar und Reformer
  • Ulrich Nonn: Zwangsmission mit Feuer und Schwert? Zur Sachsenmission Karls des Großen
  • Johannes Meier: Conquista und Mission. Die Christianisierung Lateinamerikas 
  • Gisela Muschiol: Königshof, Kloster und Mission - die Welt der Lioba und ihrer geistlichen Schwestern 
  • Winfried Müller: Jubiläen und Heiligengedenken. Von den mittelalterlichen Ursprüngen bis zum Heiligenkult des 19. Jahrhunderts 
  • Hermann-Josef Braun: Die Bonifatius-Jubiläen im Bistum Mainz 

Aufgabe des Institutes für Geschichtliche Landeskunde ist die Erforschung der Geschichte des Bundeslandes Rheinland-Pfalz und der mit ihm historisch verbundenen Gebiete. Mit ihrer Arbeit möchte die Forschungseinrichtung nicht nur ein Fachpublikum ansprechen, sondern auch eine breitere Öffentlichkeit für landesgeschichtliche Themen interessieren. Zu den Aktivitäten des Instituts zählen neben Forschungsprojekten auch Vorträge, Kolloquien, landeskundliche Exkursionen sowie Beratung und Information landeskundlich interessierter Bürger. Das Institut wurde 1960 gegründet. 

Hinweise:

  • Franz J. Felten (Hrsg.): Bonifatius - Apostel der Deutschen. Mission und Christianisierung vom 8. bis ins 20. Jahrhundert. (Mainzer Vorträge, Band 9) 159 Seiten mit neun Abbildungen. Franz Ste