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Mainz. „Euer Dienst als Messdiener ist eine wichtige Form der Weltgestaltung.“ Das sagte der Mainzer Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr am Sonntag, 19. September, in seiner Predigt beim Gottesdienst des fünften Diözesan-Ministrantentages im Mainzer Dom. „Durch Euren Dienst am Altar haltet Ihr die Welt offen für Gott, denn die Liturgie bewahrt uns davor, nur noch an das zu glauben, was wir sehen.“ Ein schön gestalteter Gottesdienst lasse „etwas von der verborgenen Gegenwart Gottes spüren“, denn er spreche den ganzen Menschen an. Neymeyr, der auch Jugenddezernent des Bistums ist, beendete seine Predigt mit dem Satz: „Ihr seid keine Minis, Ihr seid Maxis.“ „Mini“ ist die geläufige Abkürzung für Ministrant oder Ministrantin. Der Tag stand unter dem Motto „Komm, bau mit an Gottes Welt!“ Zum Diözesan-Ministrantentag waren über 2.000 Kinder und Jugendliche aus dem gesamten Bistum nach Mainz gekommen.
Messdienerinnen und Messdiener seien eine wichtige Säule des Gemeindelebens, betonte Neymeyr. „Ihr helft mit, dass die Gemeinde vor Ort lebt.“ Als Einzelne mache man oft die Erfahung, dass man die Welt nur in ganz kleinem Umfang mitgestalten könne, „wenn aber Viele mitmachen, kann sich Beachtliches verändern“. Neymeyr erinnerte an das große Engagement der Messdiener für die Sternsingeraktion. Während das Spendenaufkommen für viele Hilfswerke zurückgegangen sei, habe die Sternsingeraktion einen Zuwachs verbuchen können. Auch durch die BDKJ-Sozialaktion „72 Stunden – ohne Kompromiss“ vom 7. bis 10. Oktober werde deutlich, dass Kinder und Jugendliche gerne bereit seien, die Welt mitzugestalten. Insgesamt beteiligten sich über 1.250 Gruppen aus dem Südwesten Deutschlands an der Aktion, allein 130 aus dem Bistum Mainz.
Konzelebranten des Gottesdienstes waren der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, Domdekan Heinz Heckwolf und Diözesan-Jugendseelsorger Markus Konrad. Außerdem gestaltete Diakon Thomas Gensler, Referent für Ministrantinnen und Ministranten im Bistum Mainz, den Gottesdienst mit.
Generalvikar Giebelmann verlas zu Beginn des Gottesdienstes ein Grußwort des Mainzer Bischofs, Kardinal Karl Lehmann, zum Ministrantentag. Darin heißt es: „Über 10.000 Ministranten tun im Bistum Mainz ihren Dienst, darunter viele Mädchen. Das ist gut so, und ich freue mich, dass heute selbstverständlich Jungen und Mädchen gemeinsam am Altar stehen. Ohne Euch wären viele Gottesdienste nicht so feierlich. Ihr tragt dazu bei, dass die Liturgie der Eucharistiefeier - aber auch der anderen Gottesdienste - für die Gottesdienstbesucher zu einem Erlebnis wird, das tiefer geht und mehr anspricht, als wir vielleicht auf den ersten Blick vermuten.“
Lehmann weist darauf hin, dass es in der heutigen Zeit „nicht immer einfach ist, als junger Mensch zu seinem Glauben und zumal zum Ministrantendienst zu stehen. Manche werden vielleicht in der Schule schief angesehen, weil sie am Sonntag zur Kirche gehen und als Messdienerin und Messdiener aktiv am Gottesdienst teilnehmen.“ Der Ministrantentag solle eine Gelegenheit bieten, „sich mit anderen Ministranten auszutauschen, ihnen zu begegnen und dabei zu spüren: Wir sind nicht allein. Es ist gut, dass es uns gibt.“ Er wünsche allen Messdienern, „dass Ihr immer wieder erfahrt, wie schön es ist, als Ministrantin oder Ministrant am Altar zu stehen“, schreibt Lehmann zum Abschluss. Als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz musste er an der Einführung des neuen Würzburger Bischofs Friedhelm Hofmann teilnehmen.
„Ich hoffe, das Treffen der Ministrantinnen und Ministranten macht Mut und gibt Kraft für die Zukunft sowie neuen Schwung für Eure Aufgabe als Messdienerinnen und Messdiener in den Gemeinden“, schreibt der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck in seinem Grußwort. Und weiter: „Für viele von Euch ist der Dienst am Altar das erste Ehrenamt, die erste Tätigkeit, die Ihr selbstlos zur Ehre Gottes und für Andere ausübt. Und bei vielen ehemaligen Ministrantinnen und Ministranten ist dieses ehrenamtliche Mitwirken in unserer Gesellschaft Selbstverständlichkeit geworden. Ich würde mich freuen, wenn dies auch bei Euch so wäre. Denn unser Staat lebt vom Mitwirken aller.“
„Viele junge Menschen entschließen sich, als Ministrantin oder Ministrant eine Aufgabe zu übernehmen und so dem Christentum eine Zukunft zu geben“, schreibt der hessische Ministerpräsident Roland Koch an die Teilnehmer des Diözesan-Ministrantentages. Wer als Ministrant tätig ist, „lebt die Religion und tut damit viel für die Menschen. Gleichzeitig tut sie oder er aber auch etwas für sich selbst, denn die Erfahrungen, die sie oder er macht, können sehr wertvoll sein.“ Auch der Mainzer Oberbürgermeister Jens Beutel brachte in einem Grußwort für das Teilnehmerheft seine Verbundenheit mit den Ministranten zum Ausdruck: „Die Erfahrung der Gemeinschaft im Dienst am Altar und der Austausch darüber wird für die Ministrantinnen und Ministranten sicher ein prägendes Erlebnis, das eng mit dem Namen unserer Stadt verbunden bleibt“, schreibt er. Noch gut habe er die „Dynamik und Fröhlichkeit“ des letzten Ministrantentages im Jahr 2000 in Erinnerung.
Nach einem Mittagessen durch den Malteser Hilfsdienst gab es am Nachmittag einen Markt der Möglichkeiten mit über 50 Angeboten in der Stadt. Es gab kreative Angebote wie „Buttons selbermachen“ oder die Möglichkeit zum Besuch von Gutenberg-Druckladen oder Dombauhütte, Spiel- und Sportangebote, wie eine Hüpfburg und den „Bungee-Run“, gemeinsames Musizieren und zahlreiche Informationsstände katholischer Verbände. Zum Abschluss des Tages feierten die Teilnehmer zusammen mit Weihbischof Neymeyr eine „Mini-Vesper“.
tob (MBN)
Mainz. Dr. Volker Kurz, Mühlheim-Dietesheim, ist am Dienstag, 14. September, bei der konstituierenden Sitzung des Diözesan-Kirchensteuerrates als Geschäftsführender Vorsitzender des Gremiums wiedergewählt worden. Der beim Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach tätige Mathematiker hatte das Amt im September 2000 übernommen. Zu seinem Stellvertreter wählten die Mitglieder erneut den Rechtsanwalt Erich Fuchs, Bingen. Der Kirchensteuerrat war im Erbacher Hof in Mainz unter Vorsitz des Mainzer Bischofs, Kardinal Karl Lehmann, zu seiner konstituierenden Sitzung zusammengekommen.
Finanzdezernent Thomas Karst wies bei der Sitzung darauf hin, dass beim Kirchensteueraufkommen im Jahresverlauf eine leichte Besserung eingetreten sei. Während in den ersten fünf Monaten in der aufgelaufenen Summe ein Kirchensteuerrückgang von 11,49 Prozent zu verzeichnen gewesen sei, liege der Wert im August bei 8,22 Prozent. Für das laufende Haushaltsjahr hat die Finanzverwaltung im Jahresmittel insgesamt einen Rückgang von 7,49 Prozent einkalkuliert. Trotz der leichten Besserung könne man noch keine Entwarnung geben, sagte Karst. Er gehe zwar noch immer davon aus, „dass wir am Ende des Jahres leicht unter der Schätzung von 7,49 Prozent liegen“, aber ein großer Unsicherheitsfaktor sei in diesem Jahr das Weihnachtsgeld. Er rechne bei vielen Firmen mit dem Wegfall oder Kürzungen beim Weihnachtsgeld. Dies könnte zu einem Einbruch beim Kirchensteueraufkommen im Dezember führen.
Der Kirchensteuerrat wählte außerdem die Mitglieder des Haushalts- und Finanzausschusses. Dieses Gremium bereitet den Haushaltsplan und die Beschlüsse des Kirchensteuerrates vor. Darüber hinaus kann es in eiligen Sachfragen Entscheidungen treffen, wenn nicht rechtzeitig eine Sitzung des Diözesan-Kirchensteuerrates einberufen werden kann. Diese Entscheidungen bedürfen jedoch der nachträglichen Genehmigung durch den Kirchensteuerrat. Gewählt wurden: Dr. Klaus Daumann, Neu-Isenburg; Erhard Glaab, Seligenstadt; Dekan Klaus Denner, Offenbach; Lothar Nachtmann, Ginsheim; Michael Refflinghaus, Romrod, und Pfarrer Bernhard Schüpke, Hirschhorn. Auch die vier Mitglieder des Revisionsausschusses, der für die Prüfung der Jahresrechnung zuständig ist, wurden in der konstituierenden Sitzung gewählt: Sigrid Isser, Offenbach; Ute Kipping-Karbach, Klein-Winternheim; Günter Peter, Heppenheim, und Rainer Reuhl, Mainz.
Der Diözesan-Kirchensteuerrat berät die Bistumsleitung in Haushalts- und Finanzfragen. Wichtige Aufgaben sind Vorbereitung und Verabschiedung des Haushaltsplanes des Bistums Mainz. Außerdem setzt der Rat die Hebesätze für die Kirchensteuer fest, beschließt die Haushaltsrechnung und entlastet die Finanzverwaltung. Die Amtsdauer beträgt jeweils vier Jahre. Mitglieder sind Kardinal Lehmann als Vorsitzender, Generalvikar Dietmar Giebelmann, der Ökonom des Bistums ist, als sein Stellvertreter und Finanzdezernent Thomas Karst sowie jeweils ein gewählter Laienvertreter der Verwaltungsräte aus den 20 Dekanaten des Bistums. Hinzu kommen je zwei Mitglieder des Priesterrates und der Dekanekonferenz und vier Mitglieder des Katholikenrates.
tob (MBN)
Mainz. „Wir dürfen die katholischen Verbände nicht klein reden, sondern müssen uns offensiv den aktuellen Herausforderungen stellen.“ Das sagte der Generalsekretär der Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Dr. Stefan Vesper, bei einem Gespräch mit der Konferenz der katholischen Landesverbände Rheinland-Pfalz am Dienstag, 21. September, im Katholischen Büro in Mainz. Vesper formulierte vier Aufgaben, denen sich die Verbände stellen müssten, um ihre Zukunftsfähigkeit zu erhalten: „Den Verband neu denken“, „Die Kirche neu entdecken“, „Die Politik neu entdecken“ und „Die Leitungsfunktion neu entdecken“. Zentrales Thema des Gedankenaustausches war die Frage, wie die Verbände ihre Wahrnehmung in der Öffentlichkeit verbessern können. Eingeladen zu dem Treffen hatte Helga Schädler vom Landesvorstand des Familienbundes Rheinland-Pfalz.
„Den Verband neu denken“, bedeute, „dass man immer wieder aufs Neue definieren müsse, was eine Antwort auf die Fragen der Menschen von heute ist“, erläuterte Vesper. Wenn ein Verband dies nicht mehr leisten könne, dann müsse er sich die Frage stellen, ob er überhaupt noch zukunftsfähig sei. Wichtig sei für die Verbandsmitglieder auch „das Bewusstsein, das wir ein wichtiger Teil der Kirche sind“, formulierte er in der These „Die Kirche neu entdecken“. Dieses Bewusstsein habe zwei Seiten: zum einen die Anerkennung durch die Bischöfe und Priester, zum anderen aber auch die Bereitschaft, „die Verantwortung wahrzunehmen, die uns als Laien in der Kirche zusteht“.
„Die Kompetenz in gesellschaftspolitischen Fragen muss ein Aspekt sein, wegen dem uns die Menschen wertschätzen“, erläuterte Vesper seine dritte These „Die Politik neu entdecken“. Schon immer hätten sich die Verbände als „gesellschaftlicher Mitspieler“ verstanden. „Wir können uns als Verbände nicht in zwischenmenschliche Beziehungen zurückziehen“, mahnte er. Die Mitgliederwerbung und das Bemühen um Kandidaten für Leitungsfunktionen in den Verbänden müsse „eine durchlaufende Perspektive“ bei den Verbandsleitungen werden, konkretisierte er die letzte These „Die Leitungsfunktion neu entdecken“.
Vesper wies darauf hin, dass sich die katholischen Verbände trotz schwieriger gesellschaftlicher Rahmenbedingungen weiterhin behaupten könnten. Neben dem demografischen Wandel, machten den Verbänden auch die rückläufigen Zahlen beim Kirchenbesuch und die abnehmende Bereitschaft zur Bindung an Institutionen zu schaffen. In den Verbänden in Deutschland seien derzeit rund fünf Millionen Mitglieder organisiert. Unter den Verbandsmitglieder gebe es eine hohe Kirchenbindung. „Insgesamt imponieren die Verbände mit einer großen Bereitschaft zum Engagement auch in der pfarrlichen Arbeit“, sagte Vesper.
Der Leiter des Katholischen Büros in Mainz, Ordinariatsdirekor Bernhard Nacke, hatte die Teilnehmer der Konferenz als Gastgeber zu Beginn des Treffens begrüßt. Die Konferenz trifft sich seit 1998 regelmäßig in den Räumen des Katholischen Büros Mainz. In der Konferenz der katholischen Landesverbände Rheinland-Pfalz, die sich als Informations- und Diskussionsforum versteht, sind folgende Verbände zusammengeschlossen: Landesarbeitsgemeinschaft Katholischer Frauen, Katholische Arbeitnehmer-Bewegung, Deutsches Kolpingwerk, Familienbund der Deutschen Katholiken, Bund der Deutschen Katholischen Jugend, Katholische Erwachsenenbildung, Malteser-Hilfsdienst, Landesarbeitskreis Alleinerziehende, Katholische Erziehergemeinschaft und beratend die Landesarbeitsgemeinschaft der Katholikenräte.
tob (MBN)
Mainz. „Jeder Schritt - sei er auch noch so klein - ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zum Frieden.“ Das erklärte Stephan Plur, Fulda, am Dienstag, 21. September, bei der Veranstaltung „Frieden braucht Fachleute - Persönliche Erfahrungen vor Ort“ in der Italienischen Katholischen Gemeinde in Mainz. Plur war im August mit dem Projekt „Gehversuche. Friedensschritte - Zivis für Kinder in Serbien“ für drei Wochen in zwei Flüchtlingslagern in Serbien. Hauptaufgabe der Teilnehmer war die Freizeitgestaltung für Kinder und Jugendliche in den Lagern. „Zivis für Kinder in Serbien“ ist ein Projekt der Zivildienstseelsorgestellen der Bistümer Limburg, Mainz und Trier mit Pax Christi und der Organisation „Zdravo da ste“. Veranstaltet wurde der Abend im Rahmenprogramm der Mainzer Ausstellung „Frieden braucht Fachleute“ von der evangelischen Erwachsenenbildung Mainz, dem katholische Bildungswerk Mainz-Stadt und dem Bündnis „Frieden braucht Fachleute“. Die Moderation hatte Alois Bauer von Pax Christi Mainz übernommen. Die Ausstellung „Frieden braucht Fachleute“ im Landesmuseum Mainz wird noch bis Sonntag, 26. September gezeigt.
Plur berichtete, dass es bei den Kindern im Lager „ganz normal“ sei, Krieg zu spielen. „Da versuchen wir mit unseren Angeboten anzusetzen und den Kindern verständlich zu machen, dass es keinen Sinn macht, mit Waffen zu spielen. Es ist ein schönes Erfolgserlebnis zu sehen, wie ein Kind seine Spielzeugwaffe aus der Hand legt und ein Bild malt“, erzählte Plur. In einer Werkwoche hatten sich die Teilnehmer auf ihren Einsatz vorbereitet. Unter anderem in Rollenspielen hatten sie sich auf Alltagssituationen in den Lagern vorbereitet. Ein großes Problem sei beispielsweise der Alkoholmissbrauch. Auch eine Einführung in die Sprache gehörte dazu, „um eine erste Kommunikation herzustellen, die sich dann spielend erweitert hat“. Neben Geldspenden seien auch jederzeit Bastelmaterial, Sportgeräte oder Spiele zur Unterstützung des Projektes willkommen, sagte Plur.
Eine weitere Form des Friedensdienstes präsentierte Propst i.R. Hermann Petersen vom „Oekumenischen Dienst/Schalomdiakonat“ (OeD). „Friedensstifter fallen nicht vom Himmel, sie brauchen Kompetenz“, erklärte er. Diese vermittle der OeD durch Schlüsselkompetenzen beispielsweise in Konfliktanalyse, Konfliktbearbeitung und Friedenspädagogik. Später sei es vor allem in die eigene Verantwortung gestellt, in welchen Bereichen die Teilnehmer ihr erworbenes Wissen einsetzten. Vielfach geschehe dies im privaten Umfeld, allerdings unterstütze der OeD auch einige Friedensprojekte auf dem Balkan, z. B. die interreligiöse Friedensarbeit von „Abraham“ in Sarajevo. Seinen Ursprung hat der Verein in der Erklärung der Ökumenischen Weltversammlung 1990 in Seoul, die das Versprechen beinhaltet, sich weltweit für ein Diakonat für Gerechtigkeit und Frieden einzusetzen. Inzwischen hat der OeD in seinen Kursen bereits rund 300 Teilnehmer ausgebildet.
Evelyn Burgmaier berichtete über die Arbeit der „Peace Brigades International“ (PBI). Die Organisation setzt sich seit 1981 in Krisen- und Konfliktgebieten für den Schutz der Menschenrechte und die gewaltfreie Konfliktbearbeitung ein. Durch die Präsenz von internationalen Freiwilligen-Teams will PBI zivilgesellschaftliche Bewegungen unterstützen, die sich gewaltfrei für Menschenrechte einsetzen. In Kolumbien unterstützt die Organisation beispielsweise zwei so genannte Friedensgemeinden oder begleitet Anwälte, die in Krisengebiete reisen, um Zeugen von Menschenrechtsverletzungen zu befragen. Ein wichtiger Grundsatz der Arbeit sei die Neutralität von PBI.
Hinweise:
tob (MBN)
Trier. Zwei Mitarbeiter und zwei Priester des Bistums Mainz arbeiten bei der inhaltlichen Ausgestaltung des neuen Gebet- und Gesangbuches (GGB) für den deutschsprachigen Raum mit. Zu Mitgliedern der insgesamt zehn Arbeitsgruppen wurden vom Würzburger Bischof, Dr. Friedhelm Hofmann, berufen: der Mainzer Diözesankirchenmusikdirektor Thomas Drescher, Andrea Schwarz, Autorin und pastorale Mitarbeiterin der Gemeinden St. Hildegard und St. Michael in Viernheim, der Freiburger Dogmatiker Peter Walter sowie der Bonner Dogmatiker Michael Schulz, beide Priester des Bistums Mainz. Die personelle Zusammensetzung wurde jetzt von Hofmann bekannt gegeben. Er ist Vorsitzender der Unterkommission „Gebet- und Gesangbuch“ der Deutschen Bischofskonferenz. Die Arbeitsgruppen wurden am Montag, 20. September, auf der Internetseite des Deutschen Liturgischen Institutes in Trier veröffentlicht.
Drescher ist Mitglied der Arbeitsgruppe IV „Musikalische Begleitpublikationen“. Ihre Aufgabe umfasst die „nachgeordneten Arbeiten“ des GGB. Dazu gehören nach Angaben von Drescher beispielsweise die Notenbücher für Organisten, Chöre und Kantoren, die für das neue GGB notwendig werden. Die Arbeitsgruppe wird sich voraussichtlich im kommenden Jahr zu ihrer ersten Sitzung treffen. Andrea Schwarz und Michael Schulz sind Mitglieder der Arbeitsgruppe V „Gebete“. Professor Peter Walter ist in der Arbeitsgruppe IX „Andere sakramentliche Feiern“ beteiligt. Die Arbeitsgruppe befasst sich mit allen sakramentlichen Feiern wie Hochzeit und Taufe, außer der Eucharistie, für die es eine eigene Arbeitsgruppe gibt.
Der Mainzer Domdekan Heinz Heckwolf, Seelsorge-Dezernent des Bistums Mainz, ist Diözesanbeauftragter für das GGB. Er weist darauf hin, dass es neben dem Stammteil, der für alle Diözesen gleich sein wird, jeweils auch einen Diözesanteil geben wird. Dabei werde es wie bereits beim „Gotteslob“ eine Zusammenarbeit benachbarter Diözesen geben. Entsprechende Vorgespräche seien diesbezüglich bereits geführt worden.
Die Erarbeitung eines neuen Gesangbuches in der Nachfolge des 1975 erschienenen „Gotteslobes“ war im Herbst 2001 von der Österreichischen und der Deutschen Bischofskonferenz beschlossen worden. Dazu war von der Liturgiekommission der Deutschen Bischofskonferenz im Jahr 2001 die Unterkommission „Gebet- und Gesangbuch“ eingerichtet worden. Geschäftsführer der Unterkommission ist Prälat Dr. Eberhard Amon, Leiter des Deutschen Liturgischen Institutes in Trier und Geschäftsführer der Liturgiekommission.
Das neue GGB soll für alle deutschsprachigen Katholiken Liturgiebuch zur Mitfeier von Gottesdiensten sein. Darüber hinaus soll es zugleich als Hausbuch zu einem vertieften geistlichen Leben führen. Der Titel GGB ist der bisherige Arbeitstitel des neuen Gesangbuches. Ein endgültiger Titel steht noch nicht fest. Auch ein festes Datum zur Veröffentlichung gibt es derzeit noch nicht. Die Unterkommission hofft aber darauf, dass die 13-jährige Vorbereitungszeit für das „Gotteslob“ unterschritten wird und geht von acht bis zehn Jahren als realistischem Zeitraum für die Erstellung aus.
Hinweis: Deutsches Liturgisches Institut, Postfach 2628, 54216 Trier, Tel.: 0651/948080, E-Mail: dli@liturgie.de, Internet: http://www.liturgie.de
tob (MBN)
Rüdesheim/Mainz. Hildegard von Bingen gehört auch heute zu den besonders hilfreichen Wegbegleitern eines Lebens aus dem christlichen Glauben. Dies hat der Mainzer Weihbischof Dr. Werner Guballa bei der Festpredigt am Freitag, 17. September, anlässlich des Hildegardisfestes in Rüdesheim-Eibingen (Bistum Limburg) verdeutlicht. Anknüpfend an den Titel ihrer mystischen Schrift „Scivias“ („Wisse die Wege“) erklärte Guballa in dem Rheingauer Wallfahrtsort, auf der Suche nach dem richtigen Weg gehe es nicht um leichtfertige, von Äußerlichkeiten bestimmte Antworten, sondern um die innere Orientierung, „in der wir uns Gott, den Heiligen und der Kirche als Weggemeinschaft anvertrauen“.
Für Hildegard sei es wichtig gewesen, „die Tür zu sein, durch die Gott eintreten kann“. Die Bild- und Sprachgestalt der christlichen Botschaft sei wandelbar, aber nicht ihr Inhalt, unterstrich der Weihbischof. So habe die berühmte Mystikerin eine Wirklichkeit geschaut, „die ewig ist“. Allen Gläubigen sei gesagt: „Der dreifaltige Gott wendet sich uns zu in der Schöpferkraft seiner Liebe.“ Christus nenne die Menschen in seiner Nachfolge „Licht der Welt“ und „Salz der Erde“. Es liege an jedem Einzelnen, wie er diese göttliche Berufung aus der Kraft von Glaube, Hoffnung und Liebe lebe. Dabei könne man von Hildegard lernen, „dass wir den Blick auf die Welt nicht vergessen“.
Guballa erinnerte daran, wie engagiert sich die Äbtissin mit den Mächtigen ihrer Zeit auseinandergesetzt habe. Dies sei auch von den heutigen Christen in einer von Angst, Hass und Gewalt bestimmten Welt gefordert. Die Welt sei von dunklen Mächten durchdrungen, denen niemand ganz entkommen könne. Deshalb sei es wichtig zu wissen, dass die Welt nicht das „Haus des Hasses“ sondern das „Haus der Liebe“ sei. Christus wohne im Haus vollkommener Liebe und lade ein, darin zu wohnen. Hildegard bestätige diese Einladung, einzutreten in das Haus des göttlichen Lebens und doch engagiert zu sein in der Welt. „Wir wissen um die Notwendigkeit, für Gerechtigkeit und Frieden einzutreten“, betonte der Weihbischof. Niemand bleibe auf dem Weg des Glaubens unverletzt, sondern werde bespöttelt und verlacht, stellte er fest und mahnte: „Wir können uns nicht aus der Welt herausstehlen. Wer sollte sonst das Licht sein?“ Entscheidend sei das Vertrauen in Gottes unermessliche Liebe. Eine größere Hoffnung habe niemand zu bieten. Guballa brach nach der Eucharistiefeier nach Erfurt auf, wo er als Vertreter des Bistums Mainz bei der großen Bonifatiuswallfahrt des Bistums Erfurt mitwirkte.
An dem Gottesdienst vor der Grabeskirche der hl. Hildegard in Eibingen nahmen mehr als 1.000 Gläubige teil, von denen viele von weit her angereist waren. Der Rüdesheimer Pfarrer Dr. Thomas Löhr hieß unter ihnen besonders den Frauenchor „Hilde Girls“ aus Austin/Texas willkommen. Die Amerikanerinnen sangen im Gottesdienst unter Leitung von Susan Lincoln von Hildegard komponierte geistliche Lieder. Löhr hob hervor, dass die Eibinger Hildegard-Wallfahrt in diesem Jahr von mehreren Jubiläen geprägt wurde. Gefeiert wurde nicht nur der 825. Todestag der Heiligen (1098-1179), sondern auch der 100. Jahrestag der Wiedergründung des Benediktinerinnen-Klosters in Eibingen und der 70. Jahrestag der Grundsteinlegung der heutigen Pfarrkirche (1934), die durch einen Brand zerstört worden war. 1904 waren die Benediktinerinnen in feierlicher Prozession in das neue Kloster auf dem Berg oberhalb von Eibingen gezogen. An diesem Jubiläumstag zogen nun die Benediktinerinnen, begleitet von vielen Gläubigen, von der Abtei durch die Weinberge zur Pfarrkirche und durch den festlich geschmückten Ort. Der kostbare Hildegard-Schrein mit den Gebeinen der Heiligen war nach dem Festgottesdienst aus der Grabeskirche in die Abtei gebracht worden.
Hildegard hatte 1165 das frühere Augustiner-Kloster übernommen und in eine Benediktinerinnen-Abtei umgewandelt. 1636 nahm das Kloster nach der Zerstörung des Klosters Rupertsberg den dortigen Konvent auf und führte dessen Tradition fort. 1802 war die Abtei säkularisiert und in der Zeit zwischen 1900 und 1904 wieder errichtet worden.
Sk (MBN)
Zornheim. „Es ist ein wichtiges Anliegen der Jugendpastoral im Bistum Mainz, Übernachtungen in Selbstverpflegerhäusern wie dem Bruder Klaus-Haus zu erschwinglichen Preisen anzubieten.“ Das sagte der Mainzer Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr am Samstag, 18. September, bei einer Feierstunde zum 20-jährigen Bestehen des Bruder Klaus-Hauses der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) im Bistum Mainz in Zornheim. Es sei notwendig, dass es Stätten gebe, „wo Jugendliche sich begegnen können, um aus ihrem Alltag auszusteigen und so Erfahrungen zu machen, die zu ihrer menschlichen und religiösen Reifung beitragen“. Man dürfe nicht unterschätzen, wie prägend ein gemeinsames Wochenende für Jugendliche sein könne, bei dem sie „die Welt mit anderen Augen sehen können“, sagte Neymeyr, der auch Jugenddezernent des Bistums ist. Er dankte allen, die sich für das Haus in den letzten 20 Jahren ehrenamtlich engagiert haben.
Das Bruder Klaus-Haus wird seit Juli 1984 als Jugendbildungs- und Weiterbildungsstätte genutzt. Träger der Einrichtung ist der 1981 gegründete Verein „Kreis der Freunde und Förderer der KLJB in der Diözese Mainz“ (KdFF). Der ehemalige Vorsitzende des KdFF, Gemeindereferent Rüdiger Torner, gab bei der Feierstunde eine kleine Übersicht zur Geschichte des Hauses. Die Ursprünge reichen bis in den Winter 1908/09 zurück. Damals bestand wegen einer Diphtherie-Epidemie der Wunsch nach einer eigenen Krankenpflegestation sowie einer Kleinkinderschule in Zornheim. Im April 1913 übernahmen drei Schwestern der Göttlichen Vorsehung diese Aufgaben im neu errichteten Schwesternhaus in Zornheim. Bis 1976 diente das Haus als Kindergarten. Im Jahr 1983 wurde die Schwesternstation aufgelöst. Namensgeber des Hauses ist der Patron der KLJB, Nikolaus von der Flüe. Das Selbstversorgerhaus bietet neben einer Küche sowie Aufenthalts- und Waschräumen 20 Schlafplätze in Mehrbettzimmern. Genutzt wird es vor allem an den Wochenenden von Jugendgruppen aus ganz Deutschland. Die Übernachtung kostet derzeit sechs Euro pro Person plus Nebenkosten.
„Das Bruder Klaus-Haus ist ein Herzstück von Zornheim“, sagte Dr. Werner Dahmen, Ortsbürgermeister von Zornheim. „Wir sind stolz darauf, dass es dem Förderverein in hervorragender Weise gelungen ist, das Haus zu einer weit über die Grenzen von Rheinhessen hinaus bekannten Begegnungsstätte zu machen.“ Dahmen betonte die gute Infrastruktur, die das Haus biete, wie die vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten in Zornheim. Auch sei der Standort gut über die Autobahn oder direkt vom Mainzer Hauptbahnhof mit der Buslinie 66 zu erreichen.
„Jugendarbeit lebt von solchen Ideen und der Begeisterung, sie auch umzusetzen“, sagte Martin Gönnheimer, Diözesanvorsitzender des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Mainz. Er wies darauf hin, dass kirchliche Jugendarbeit neben den finanziellen Ressourcen vor allem von Menschen lebe, die sich einbringen und von Räumen, wo sich Jugendliche treffen können. Daher sei er den vielen Helfern dankbar, die sich in den vergangenen Jahren für das Bruder Klaus-Haus eingesetzt haben. Pfarrer Andreas Heger, Geistlicher Leiter der KLJB, überbrachte in seinem Grußwort die Glückwünsche der kenianischen KLJB-Partnerorganisation „CARYM-Movement“, die schon in Zornheim zu Gast gewesen war.
Der erste Vorsitzende des KdFF, Stefan Wink, führte durch die Feierstunde. „Viele KLJBler haben ihr Herzblut in dieses Haus gesteckt“, erinnerte Wink an die immer wieder in Eigenleistung durchgeführten Renovierungen des Hauses. Er wies darauf hin, dass man stets versuche, das Haus auch für die Gemeinde Zornheim zu öffnen, beispielsweise für Spielkreise unter der Woche. Weitere Grußworte sprachen Pfarrer Norbert Pfaff, ehemaliger Diözesanseelsorger der KLJB, Hubert Hilsbos, Pfarrer von Zornheim, Nieder-Olm und Sörgenloch, sowie der zweite Beigeordnete des Landkreises Mainz-Bingen, Hans Steib. Nach den Ansprachen feierten die Teilnehmer in der Pfarrkirche St. Bartholomäus in Zornheim einen gemeinsamen Gottesdienst mit Weihbischof Neymeyr.
Die KLJB hat bundesweit rund 70.000 Mitglieder, im Bistum Mainz etwa 1.000, die in 25 Ortsgruppen organisiert sind. Der Verband ist in 19 der 27 deutschen Diözesen vertreten. Er wendet sich vor allem an Kinder und Jugendliche im ländlichen Raum. Die attraktive Gestaltung des Lebensraumes Dorf ist dabei ein Schwerpunkt der Verbandsarbeit. Darüber hinaus unterstützt die KLJB Projekte für eine umweltschonende und nachhaltige Landwirtschaft, den Ausbau erneuerbarer Energien sowie den fairen Handel mit Agrarprodukten aus der Dritten Welt.
Hinweis: KLJB, Diözesanverband Mainz, Am Fort Gonsenheim 54, 55122 Mainz, Tel.: 06131/253-639, Fax: 06131/253-665, E-Mail: mainz@kljb.org, Internet: http://www.kljb-mainz.de
tob (MBN)
Mainz. Das Bistum Mainz versucht im Rahmen seiner finanziellen Möglichkeiten mitzuhelfen, die Lehrstellen-Lücke auf dem Arbeitsmarkt zu schließen, beispielsweise mit der Aktion „SymPaten“. „Wir bemühen uns im Bistum, den Jugendlichen menschlich beizustehen“, sagte der Mainzer Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr, am Mittwoch, 15. September, in seiner Begrüßung beim Diözesantag für Betriebs- und Personalräte im Erbacher Hof in Mainz. Die Veranstaltung des Referates Berufs- und Arbeitswelt im Bistum Mainz stand unter der Überschrift „Jugend und Arbeit. Generationengerechtigkeit ohne Junge und ohne Alte?“ Neymeyr wies darauf hin, dass Deutschland bei der Jugendarbeitslosigkeit mit einer Quote von 9,7 Prozent relativ gut dastehe. „In Italien waren es im Vorjahr 26,3 Prozent und in Spanien 22,2 Prozent.“ Dennoch blieben „auch die deutschen Zahlen alarmierend“. Weihbischof Neymeyr würdigte die Arbeit der Betriebs- und Personalräte. Durch sie bleibe deutlich, dass in den Betrieben Menschen arbeiteten und nicht nur Masse oder Humankapital, wie heute oft die gängige Rede sei.
Bei einer Podiumsdiskussion zum Tagesthema gestand der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage ein, dass es bei den Beschäftigungschancen für die ältere Generation in Deutschland generell schlecht aussehe. „Von den vergleichbaren Industrieländern haben wir eine der niedrigsten Quoten in diesem Bereich.“ Die Frühverrentung war laut Bauckhage falsch und „volkswirtschaftlich nur negativ“. Mit Blick auf den baldigen Facharbeitermangel appellierte der Minister an die Unternehmen, verstärkt auf die Erfahrung und das Wissen der älteren Arbeitnehmer zurückzugreifen. „Dann werden diese Firmen große Wettbewerbsvorteile haben.“
Dank verschiedener Landesinitiativen stehe Rheinland-Pfalz bei der Lehrstellenbilanz im Bundesvergleich „sehr gut da“, sagte Bauckhage. Verbindlich bleibe für die Landesregierung das Ziel, allen Jugendlichen bis Jahresende eine Lehrstelle auch mit Hilfe kooperativer Zusammenarbeit und Ausbildungsverbünden zu garantieren. „Zwangsmaßnahmen werden uns nicht voranbringen“, sagte der Minister.
Für Egbert Biermann vom Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) ist der „Abschied vom Jugendwahn“ überfällig. Mittlerweile hätten in Hessen über 40 Prozent und in Rheinland-Pfalz über 35 Prozent der Betriebe keine Mitarbeiter über 50 Jahre mehr. Biermann forderte flexiblere Arbeitszeitmodelle und neue Formen der Altersteilzeit. „Wir haben als Gewerkschaft auch kein Patentrezept.“ Zugleich erinnerte er an ein Wort des katholischen Kirchenlehrers Augustinus: „Ein Staat, dem die Gerechtigkeit fehlt, ist nichts anderes als eine Räuberbande.“ Neoliberale Konzepte nur auf der Basis der Freiwilligkeit lösten die Probleme nicht. Notwendig seien vielmehr vielgestaltige Regelungen.
Norbert Küpper, Arbeitsdirektor der Firma Opel in Rüsselsheim, zeigte sich erfreut, dass die Diskussion frei von polemischem Streit geblieben sei. „Die qualitative Ausbildung ist nicht nur Pflicht, sondern liegt im ureigensten Firmeninteresse“, sagte Küpper. Nur so sei der benötigte Fachkräftenachwuchs auf Dauer zu sichern. Opel bilde mit einer Ausbildungsquote von 2,8 Prozent rund 1.000 Auszubildende insgesamt und damit weit über Bedarf aus. Die Moderation der Diskussion hatte Michael Lang von der Allgemeinen Zeitung in Mainz übernommen.
GK (MBN)
Fulda/Mainz. Der mit 10.000 Euro dotierte Winfried-Preis der Dr. H. G. Waider-Stiftung für Völkerverständigung und Frieden wird in diesem Jahr an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz und Mainzer Bischof Kardinal Karl Lehmann verliehen. Die Verleihung findet am Freitag, 24. September, um 16.00 Uhr im Stadtschloss in Fulda statt. Nach der Begrüßung durch den Fuldaer Oberbürgermeister Gerhard Möller wird der Fuldaer Weihbischof Johannes Kapp als Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung die Preisverleihung vornehmen und den Preisträger würdigen. Auch der Stifter des Winfried-Preises, Dr. Heinz G. Waider (Neuss), wird ein Grußwort sprechen. Der Preis wurde im Jahre 2001 erstmals ausgeschrieben. Bisherige Preisträger waren Dr. Willi Link (2001), Wilhelm Schöbel (2002) und Pater Erich Renz OFM (2003).
Die Dr. H. G. Waider-Stiftung wurde 1988 von dem Chemiker und Geschäftsmann Dr. Heinz G. Waider ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist, Völkerverständigung durch sprachlichen und kulturellen Austausch junger Menschen zu fördern. Dies geschieht vor allem durch internationale Maßnahmen der Jugend- und Familienhilfe. Der Preis ist benannt nach Winfried-Bonifatius, dessen Grab sich in Fulda befindet und dessen 1250. Todestag die Diözesen Mainz und Fulda in diesem Jahr begehen. Die Preisträger müssen das Geld wieder für gemeinnützige Zwecke verwenden.
Der Preis soll auf das Vorbild des heiligen Bonifatius verweisen, dessen geistiger und geographischer Wirkungsbereich europäische und damit auch völkerverbindende Dimensionen hatte, die bis heute wirksam sind. Auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes - so die Intention der Stiftung - steht der Einzelne, aber auch die Familie, unabhängig von nationalen Zuordnungen im Mittelpunkt des menschlichen Zusammenlebens. Die Familie kann deshalb auch Grundlage für eine Verständigung über alle Grenzen hinweg sein. Der Winfried-Preis soll daher jedes Jahr an solche Personen oder Gruppen vergeben werden, die sich für Kinder, Jugendliche und Familien in völkerverständigender Weise einsetzen und auch in Zukunft für Völkerverständigung und Frieden arbeiten.
tob (MBN)
Münster. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, erhält am Samstag, 25. September, den diesjährigen Preis der Stiftung „Apollonia zu Münster - Stiftung der Zahnärzte in Westfalen-Lippe“. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung werde dem Mainzer Bischof „für seinen Einsatz für diejenigen Menschen verliehen, die durch Armut, Krankheit und Behinderung benachteiligt sind“, heißt es in einer Erklärung der Stiftung. Sein „enormes soziales Engagement“ habe der Kardinal auch durch seinen Einsatz als Schirmherr des Internationalen Zahnärztlichen Symposiums der Bundeszahnärztekammer für Menschen mit Behinderung bewiesen.
Mit seiner Schirmherrschaft beim Zahnärztlichen Behindertensymposion im April 2004 habe sich Lehmann für die zahnmedizinische Prävention eingesetzt. Dadurch habe er dazu beigetragen, den präventiven Gedanken in der Forschung weiterzuentwickeln und ihn in Umsetzung sowie Anwendung bei behinderten wie nicht behinderten Patienten gleichermaßen zu etablieren.
Der Festakt im Erbdrostenhof in Münster beginnt um 10.30 Uhr. Die Laudatio auf Lehmann - unter der Überschrift „Kardinal Karl Lehmann - Anwalt der Menschlichkeit“ - wird Professor Albert Raffelt, Freiburg, halten. Die Begrüßung sowie die Preisvergabe übernimmt Dr. Walter Dieckhoff, Stiftungsvorsitzender und Präsident der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe. Kar-dinal Lehmann wird am Ende der Feierstunde die Festrede halten. Dr. Jürgen Weitkamp, Präsident der Bundeszahnärztekammer, wird ein Grußwort sprechen.
Der Apollonia-Preis wird in diesem Jahr zum dritten Mal verliehen. Bisherige Preisträger waren der Fernsehmoderator und Wissenschaftler Ranga Yogeshwar (2003) und der Schweizer Zahnarzt, Professor Heinz H. Renggli (2002). Benannt ist der Preis nach Apollonia, der Schutzheiligen der Zahnärzte. Die „Apollonia zu Münster - Stiftung der Zahnärzte in Westfalen-Lippe“ wurde im Jahr 2000 von der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe gegründet. Sie engagiert sich für die Förderung und Unterstützung präven-tionsorientierter Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Hinweis: Stiftung der Zahnärzte in Westfalen-Lippe, Auf der Horst 29, 48147 Münster, Tel.: 0251/507-502, Fax: 0251/507-509.
tob (MBN)
Hamburg/Bonn. Am Montag, 4. Oktober, wird Kardinal Karl Lehmann, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, den Katholischen Medienpreis der Deutschen Bischofskonferenz verleihen. Der Festakt findet im Rathaus der Freien und Hansestadt Hamburg statt. Zu der Verleihung, die von ARD-Tagesschau-Sprecher Jan Hofer moderiert wird, werden rund 200 Gäste aus Kirche, Politik und Medien erwartet, darunter auch der Erzbischof von Hamburg, Dr. Werner Thissen. Im Anschluss an die Preisverleihung lädt der Hamburger Senat zu einem Empfang.
Preisträger in der Kategorie Print ist Ariel Hauptmeier für seine Reportage „Wir müssen draußen bleiben“ (erschienen im Magazin der Süddeutschen Zeitung am 29. April 2004). In ihr greift er ebenso einfühlsam wie sachlich das Thema illegale Einwanderung auf. In der Kategorie Elektronik werden die Autorin Tina Soliman und der Kameramann Torsten Lapp für ihre Dokumentation „Grausames Glück - Wenn Geburt und Tod aufeinander treffen“ (Ausstrahlung am 18. November 2003 in der ZDF-Sendereihe „37°“) ausgezeichnet. Der Film erzählt eindringlich, aber nicht aufdringlich von Menschen, die zum Zeitpunkt der Geburt ihres Kindes durch einen plötzlichen Schicksalsschlag ihren Lebenspartner verlieren. Beide ausgezeichneten Beiträge, so die Jury, fördern die Orientierung an christlichen Werten wie auch das Verständnis für Menschen und gesellschaftliche Zusammenhänge.
Der Katholische Medienpreis ist in jeder Kategorie mit jeweils 5.000 Euro dotiert. Die Preisträger wurden aus insgesamt 115 eingereichten Beiträgen (54 in der Kategorie Print, 61 in der Kategorie Elektronik) von einer Jury unter Leitung des Vorsitzenden der Publizistischen Kommission, Weihbischof Friedrich Ostermann (Münster), ausgewählt. Mitglieder der Jury waren Claudia Nothelle (ARD-Hauptstadtstudio Berlin), Ulrich Engelberg (Ruhrwort, Essen), Bernhard Remmers (Zentralredaktion der nordostdeutschen Kirchenzeitungen) sowie Gisela Steinhauer (WDR, Köln) und Gernot Facius (Die Welt, Bonn).
Im Vorfeld der Preisverleihung findet um 17.00 Uhr ein Pressegespräch im Hamburger Rathaus statt. Als Gesprächspartner stehen dabei Kardinal Karl Lehmann, Weihbischof Ostermann, sowie die Preisträger des diesjährigen Katholischen Medienpreises zur Verfügung.
Hinweise:
SDBK (MBN)
Mainz. „Soziale Berufe. Wir sehen uns.“ - Unter diesem Jahresthema der Caritas in Deutschland steht auch der Caritas-Sonntag 2004, der in den katholischen Pfarrgemeinden der Diözese Mainz am Sonntag, 26. September, begangen wird. Mit ihrem Jahresthema 2004 will die Caritas den Blick dafür öffnen, dass soziale Berufe auch in Zukunft unverzichtbar sind und dass sie in unserer Gesellschaft mehr denn je gebraucht werden. Die Gottesdienstkollekten sind an diesem Tag für die Arbeit der Caritas bestimmt.
Die Caritas will unter ihrem Jahresthema 2004 nachhaltig dafür eintreten, sozialen Berufen den Stellenwert zu verschaffen, den sie gemäß ihrer Bedeutung verdienen. Die gesellschaftlichen Kräfte, die alles nur unter Kostengesichtspunkten betrachten, will sie wach rütteln. Die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas in Deutschland will sie zu mehr Selbstbewusstsein ermutigen und junge Menschen wieder dafür gewinnen, soziale Berufe zu ergreifen.
Schon von der Geburt an ist jeder Mensch auf die Hebamme, die Krankenschwester und den Arzt angewiesen. Viele Kinder werden heute in soziale Armut geboren. Ihre Familien und Teilfamilien brauchen Sozialberatung und psycho-soziale Begleitung. Die Erzieherinnen in den verschiedenen Einrichtungen üben ebenso einen sozialen Beruf aus wie Lehrer und Schulsozialarbeiter. In Lebenskrisen sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ehe-, Familien- und Lebensberatung oder der Erziehungsberatung weiterführend. Im Fall einer Suchterkrankung hilft die Suchtberatung und psychisch kranke Menschen finden bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Psycho-sozialen Kontakt- und Beratungsstellen Beratung, Begleitung und Hilfe. In den Sozialstationen arbeiten Krankenschwestern und Altenpfleger, genau so in den Krankenhäusern und Altenheimen.
jow (MBN)
Mainz. Die Stadt Mainz beteiligt sich in diesem Jahr am Samstag, 25. September, von 9.00 bis 16.00 Uhr erstmals am „Tag des Friedhofs“. Der Tag auf dem Mainzer Hauptfriedhof soll einer interessierten Öffentlichkeit die Friedhofs- und Trauerkultur näher bringen. Veranstalter ist der Eigenbetrieb Friedhofs- und Bestattungswesen der Stadt zusammen mit den Stadtdekanaten der evangelischen und der katholischen Kirche, der Mainzer Krankenhausseelsorge, dem Vitruv Verlag Mainz und der Fachgemeinschaft Friedhof Mainz. Der „Tag des Friedhofs“ ist eine Initiative des Bundes deutscher Friedhofsgärtner.
Zum Auftakt der Veranstaltung wird um 9.00 Uhr das historische Aureus Tor aus dem Jahr 1826 wiedereröffnet. Vorgestellt wird dabei auch das neue Gräberfeld „Sternengarten“, auf dem Kinder bestattet werden können, die vor ihrer Geburt verstorben sind und damit nicht der Bestattungspflicht unterliegen. Die Fläche des Gräberfeldes wird den Eltern vom Eigenbetrieb Friedhofs- und Bestattungswesen der Stadt zur Verfügung gestellt, um eine kostenfreie Bestattung zu ermöglichen. Um 9.30 Uhr bietet die Mainzer Krankenhausseelsorge in der Trauerhalle eine Andacht an. Um 11.00 und 12.00 Uhr werden Führungen durch das historische Gebäude des 1903 erbauten Krematoriums angeboten. Führungen über den Hauptfriedhof finden um 11.00 und 13.00 Uhr statt.
Um 13.00 Uhr werden ausgewählte Arbeiten des Fotowettbewerbs Aureus 2004 in der Trauerhalle präsentiert. Bei dem Foto-Wettbewerb wurden die „schönsten Fotos vom Mainzer Hauptfriedhof“ gesucht. Anlässlich des 200-jährigen Bestehens der zentralen Begräbnisstätte in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt haben der Mainzer Vitruv-Verlag und die „Initiative Nekropolis-Moguntia“ den Wettbewerb ausgeschrieben. Es wurden mehr als 2.200 Fotos eingereicht. Der Wettbewerb steht unter der Schirmherrschaft des Mainzer Oberbürgermeisters Jens Beutel und des Bischofs von Mainz, Kardinal Karl Lehmann.
tob (MBN)
Mainz. Anlässlich des Monats der Weltmission im Oktober wird Schwester Hanane Youssef aus dem Libanon von Mittwoch, 29. September, bis Mittwoch, 13. Oktober, das Bistum Mainz besuchen. Dabei wird die Leiterin einer katholischen Halbtagsschule für muslimische Kinder in Beirut bei verschiedenen Terminen in Pfarreien und Schulen, sowie bei Verbänden und der Erwachsenenbildung über ihre Arbeit berichten. Sie werde zum einen über ihre Lage in einer islamisch geprägten Umwelt berichten, zum anderen über die Möglichkeiten, verantwortungsvoll den interreligiösen Dialog zu suchen, erklärt Missio-Referent Peter Schönhöffer, der den Besuch im Bistum Mainz organisiert. Youssef gehört dem Orden der Schwestern vom Guten Hirten an.
Die Missio-Kampagne im Monat der Weltmission 2004 lädt in diesem Jahr zur Begegnung mit dem Islam ein. Das Motto lautet: „Missionarisch leben – Begegnung wagen“. Die Pfarrgemeinden sind eingeladen, vor allem Muslimen in einer neuen Weise zu begegnen. „Mission ist kein einseitiger, monologischer Prozess, sondern ein Ausdruck für Respekt und der vorurteilsfreien Begegnung mit dem Andersgläubigen“, erklärt Pater Hermann Schalück OFM, Präsident von Missio Aachen. „Muslime sind schon lange nicht mehr nur Gäste in unserem Land, sondern gleichwertige Mitbürgerinnen und Mitbürger, die das Leben in unserer Gesellschaft mitgestalten.“
Die bundesweite Eröffnung der Missio-Aktion findet in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis gemeinsame Friedensgebete in Bochum und dem Arbeitskreis Integration im Bistum Essen am Dienstag, 5. Oktober, um 19.00 Uhr im Deutschen Bergbau Museum in Bochum statt. Der Monat der Weltmission, den die katholische Kirche weltweit im Oktober feiert, endet in allen deutschen Diözesen mit Gottesdiensten am Sonntag der Weltmission, 24. Oktober. Dabei findet auch die Abschlusskollekte für die Arbeit von Missio statt.
Schwester Hanane Youssef wird am Samstag, 9. Oktober, am „Tag der Entwicklungspolitik“ auf der Landesgartenschau in Trier teilnehmen. Auf der Bühne im Kirchengarten wird sie ab 14.15 Uhr von ihrer Arbeit berichten. Peter Schönhöffer wird sie begleiten und mit einem Missio-Stand in Trier vertreten sein. Veranstaltet wird der „Tag der Entwicklungspolitik“ vom Entwicklungspolitischen Landesnetzwerk Rheinland-Pfalz (ELAN). Bei dem Tag informieren Nichtregierungsorganisationen aus Rheinland-Pfalz über ihre entwicklungspolitische Arbeit.
Hinweise:
tob (MBN)