Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 36

29. September 2004

Mainz, 27. September 2004: Die polnischen Zeitzeugen trafen mit Weihbischof Guballa zusammen: (v.l.n.r.): Grzegorz Zalewski, Ignacy Krasnokucki, Alois Bauer (Referat Gerechtigkeit und Frieden), Ruta Burak, Celina Wojnarowicz, Weihbischof Dr. Werner Guballa, Danuta Mniewska-Dejmek und Leonrad Cywinski. (c) tob (MBN)
Mainz, 27. September 2004: Die polnischen Zeitzeugen trafen mit Weihbischof Guballa zusammen: (v.l.n.r.): Grzegorz Zalewski, Ignacy Krasnokucki, Alois Bauer (Referat Gerechtigkeit und Frieden), Ruta Burak, Celina Wojnarowicz, Weihbischof Dr. Werner Guballa, Danuta Mniewska-Dejmek und Leonrad Cywinski.
Datum:
Mi. 29. Sept. 2004
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Tobias Blum, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder 129, Fax 06131/253-402.
E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Berichte

  • Über 130.000 Besucher in der Kreuzzugssausstellung
  • Der Ertrag des Bonifatiusjahres 2004
  • Jahresprogramm der Akademie des Bistums Erbacher Hof
  • Besuch polnischer Zeitzeugen (bis 8.10.)
  • Kardinal Lehmann ein „Anwalt der Menschlichkeit“
  • Winfried-Preis für Kardinal Lehmann
  • Landesbeirat der Polizeiseelsorge in Hessen tagte
  • Erster Inventarband der Kunstdenkmäler im Bistum
  • Treffen des Beirates von Katholiken anderer Muttersprache
  • Führung durch den Bibliothekssaal des Priesterseminars

Vorschau

  • Erster Diözesantag der Küster (9.10.)
  • Domvortrag mit Helmut Kohl (11.10.)
  • Europäische Steinbildhauer zu Gast (18.10.-14.11.)
  • Fortsetzung der Kreuzganggespräche in Worms (ab 5.10.)
  • Diözesanversammlung des Kolpingwerkes (9.10.)
  • Benefiz-Konzert im Mainzer Dom (10.10.)

Personalien

  • Dietmar Heeg erneut RTL-Beauftragter
  • Verabschiedung von Betriebsseelsorger Hans Fetsch
Berichte

Über 130.000 Besucher in der Kreuzzugsausstellung

Die Schau war eine der erfolgreichsten Ausstellungen der letzten Jahre in Rheinland-Pfalz

Mainz. Über 130.000 Besucher haben die Ausstellung „Die Kreuzzüge. Kein Krieg ist heilig“ im Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum Mainz gesehen. Das sagte der Direktor des Museums, Dr. Hans-Jürgen Kotzur, am Montag, 27. September, vor Journalisten in der Kapitelstube des Dom- und Diözesanmuseums. Damit sei die Schau „eine der erfolgreichsten Ausstellungen der letzten Jahre in Rheinland-Pfalz“. „Ich hoffe, dass von der Ausstellung ein heilsames Erschrecken ausgeht“, sagte der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann. Wörtlich sagte er: „Ich bin der festen Überzeugung, dass es notwendig war, endlich eine solche Ausstellung zu wagen.“ Die Ausstellung habe „unglaubliche Eindrücke“ vermittelt, die über den Tag hinaus wirken werden. Sie war am 2. April eröffnet worden und sollte ursprünglich am 30. Juli enden. Wegen des großen Interesses wurde sie bis zum 26. September verlängert. Auf den 2.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche waren rund 300 Exponate mit einem Versicherungswert von rund 50 Millionen Euro zu sehen gewesen. 

Zunächst sei er überrascht gewesen, dass es eine solche Ausstellung in Deutschland noch nicht gegeben habe, sagte Lehmann, „gerade in einer Zeit, wo der Dialog zwischen Ost und West so dringlich geworden ist, dass man an einem solchen Stein des Anstoßes nicht vorübergehen durfte“. Die Ausstellung zeige ganz deutlich den religiösen Ursprung der Kreuzzüge. Sie sei ein Beispiel dafür, „wie religiöse Haltungen durch politische und ökonomische Kräfte instrumentalisiert werden, wenn sie sich nicht genug dagegen wehren oder ihnen gar selbst erliegen“. Er sei in ganz Deutschland in den letzten Monaten von Wissenschaftlern, Theologen und Politikern auf die Ausstellung angesprochen worden „und der Ausstellung wurde dabei großes Lob und hohe Anerkennung gezollt“. Lehmann dankte Kotzur für dessen „Courage“, das Thema der Ausstellung anzugehen, und allen beteiligten Mitarbeitern für ihren Einsatz. 

Als „wirklichen Gewinn“ der Ausstellung bezeichnete Kotzur, dass mit der Ausstellung „ein ungemein vielschichtiges Publikum“ erreicht und zur Diskussion angeregt wurde. Es habe Besuchergruppen aus allen Teilen der Welt gegeben. Aus Europa sei besonders der skandinavische Raum vertreten gewesen. Etwa zehn Prozent der Besucher seien muslimischen Glaubens gewesen. Darunter unter anderen Professor Abdallah Nassif, der Präsident des Islamic World Congress. Insgesamt haben 250 Schulklassen die Ausstellung besucht und es gab rund 1.000 angemeldete Führungen. 10.000 Familienkarten sind verkauft worden. Kotzur verwies darauf, dass es „ein überwältigendes, positives Echo“ in den Medien gegeben habe. Sogar Fernsehsender aus Syrien, der Türkei und Australien hätten berichtet. Sehr gut angekommen sei auch das Begleitprogramm der Sommerextras mit Vorträgen, Lesungen, Kindertagen und der „Meenzer Führung“, die wegen der großen Nachfrage mehrfach wiederholt werden musste. 

15.000 Kataloge verkauft

Großen Zuspruch hat auch der Ausstellungskatalog gefunden. Bisher sind etwa 15.000 Exemplare verkauft worden. Bis auf wenige Exemplare der beiden Auflagen ist das Buch bereits vergriffen. Auch die Tafeltexte der Ausstellung sind derzeit in der dritten Auflage vergriffen. Sie wurden rund 10.000 Mal nachgefragt. Kardinal Lehmann regte an, die Tafeltexte der Ausstellung in einer eigenen Auflage beispielsweise für die Erwachsenenbildung und die Religionspädagogik verfügbar zu machen. Kotzur wies darauf hin, dass während der Ausstellung 60 Arbeitsstellen geschaffen worden seien. 

Er wandte sich ausdrücklich gegen Kritiker, die der Ausstellung vorgeworfen haben, sie gehe zu wenig auf die Gründe der Kreuzzugsbewegung ein. Wörtlich sagte Kotzur: „Die Ausstellung verschwieg die Vorgeschichte keineswegs. Sie brachte alle Fakten, so gleich zu Beginn den Aufruf von Papst Urban II. im Originalzitat. Also Ursache und Anlass der Kreuzzüge ungeschminkt aus erster Hand! Die sehr komplexen Hintergründe und die Ereignisse wurden zudem ausführlich von internationalen Fachwissenschaftlern im Kataloghandbuch unter Berücksichtigung der aktuellen Forschung dargestellt und erläutert. Gerade in den letzten Jahren hat sich auf dem Gebiet der Kreuzzugsforschung sehr viel getan, und wir waren verpflichtet, diese Ergebnisse in unsere Ausstellung einfließen zu lassen. Unweigerlich kam so manches tradierte Geschichtsbild ins Wanken, denn es ist eben nicht nachweisbar, dass die Seldschuken die Christen unterdrückten, was einige Besucher aber gerne als Anlass des ersten Kreuzzugs gesehen hätten.“ 

Die Ausstellung habe die Ereignisse der Kreuzzüge ausgewogen behandelt. Zeitzeugen aus dem christlichen und dem muslimischen Kulturkreis seien gleichwertig zu Wort gekommen. „Vermieden wurde jede Art der Aufrechnung“, sagte Kotzur. Der Ausstellungstitel „Die Kreuzzüge. Kein Krieg ist heilig“ sei „gleichsam eine klare Absage an alle Versuche, ‚Kreuzzüge’ als politisches Schlagwort zu ge- und missbrauchen. Gerade in einer Zeit, in der der christlich-islamische Dialog auf eine harte Probe gestellt ist, leistete die Ausstellung eine längst fällige Aufklärung und berichtete gleichwertig aus christlicher und muslimischer Sicht von jener bewegten Zeit.“ 

Ausstellung 2005 im Auto-Forum in Berlin

Inzwischen gebe es Anfragen aus Zürich, Budapest, Utrecht und Venedig für die Ausstellung, sagte Kotzur. Sicher ist, dass Teile der Kreuzzugsausstellung 2005 im Auto-Forum „Unter den Linden“ in Berlin zu sehen sein werden. Voraussichtlicher Termin für die von Volkswagen gesponsorte Ausstellung ist Juni bis September 2005. 

tob (MBN)

 

Erneuerung des missionarischen Gedankens

Kardinal Karl Lehmann zum Ertrag des Bonifatius-Gedenkjahres 2004

Mainz. Kardinal Karl Lehmann sieht den „Hauptertrag“ des Bonifatius-Gedenkjahres 2004 „in der Erneuerung des missionarischen Grundgedankens im Leben und Wirken der Kirche“. Das schreibt der Mainzer Bischof in einem am Dienstag, 28. September, vorab veröffentlichten Beitrag für die Mainzer Kirchenzeitung „Glaube und Leben“ vom 3. Oktober. Das Bonifatius-Jubiläum sei „eine hervorragende Gelegenheit, um den grundlegenden missionarischen Charakter des Christentums wieder neu zu entdecken. Für das Christentum von morgen ist dies auf allen Ebenen eine Überlebensfrage“, heißt es weiter in der monatlichen Kolumne unter der Überschrift „Geht hinaus in alle Welt. Der Ertrag des Bonifatius-Gedenkjahres 2004“. 

Lehmann verweist darauf, dass mit der Kirche von Anfang an auch die Mission gegeben sei. „Was uns selbst etwas wert ist, wollen wir auch anderen sagen und es ihnen als Hilfe zum Leben übergeben.“ Verbreitet habe sich der Glaube vor allem durch Laien, die zum Beispiel als Reisende, Kaufleute und Soldaten „durch ihr Leben und durch ihr Wort bezeugten, wie kostbar ihnen der Glaube geworden war“. Deshalb sei es entscheidend, „dass jeder Christ selbst andere ansteckt und neue Mitglieder gewinnt, wenigstens bei ihnen Interesse weckt“. Wörtlich heißt es weiter: „Ich glaube nicht, dass wir deswegen viele Sonderaktionen beginnen müssen. Wenn wir den christlichen Glauben anziehend und überzeugend leben, gewinnen andere auch Interesse daran. Darum geht es. Christ sein heißt Zeuge sein. Dieses missionarische Zeugnis vollzieht sich vor allem im Alltag unseres Lebens.“ 

tob (MBN)

 

„Fragen stellen, die heute manchmal vergessen sind“

Jahresprogramm 2004/2005 der Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof erschienen

Mainz. „Mit dem neuen Jahresprogramm wollen wir unser Profil in der theologisch-philosophischen Auseinandersetzung stärken.“ Das erklärte Privatdozent Dr. Peter Reifenberg, Direktor der Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof, am Dienstag, 28. September, zum soeben erschienenen Jahresprogramm 2004/2005 der Akademie. Das Programm trägt die Überschrift „Gnade und geistliches Leben - Mitte der christlichen Existenz“. Als Einrichtung der Kirche gehe es der Akademie darum, „die Botschaft der Kirche in neue Kontexte hineinzusagen und Fragen zu stellen, die heute manchmal vergessen sind“, sagte Reifenberg. 

Das theologische Jahresthema betreffe mit den Begriffen „Gnade“ und „geistliches Leben“ die Kernpunkte christlicher Existenz: „Gnade“ als Hinwendung Gottes zum Menschen und „geistliches Leben“ als Antwort des Menschen auf dieses Geschenk Gottes. In der Einleitung des Programms heißt es dazu: „Einerseits fragen wir: Ist ein bewusstes ‚Leben aus der Gnade’ im Strudel vielschichtiger Alltagsprobleme überhaupt möglich? Andererseits jedoch ist die Frage nicht weniger dringlich: Gerät dabei heute nicht allzu oft der Kern des christlichen Wirklichkeitsverständnisses aus dem Blick? Und wo ist dieser Kern gerade auch heute erfahrbar und auszumachen?“ Das Programmheft enthalte in diesem Jahr nicht nur die vielfältigen Veranstaltungsangebote der Akademie, sondern sei durch verschiedene Texte und Gebete auch als „Leseheft“ zum Jahresthema gedacht, erklärte Reifenberg. 

Domvorträge zur Sterbehilfe / Geistliche Reihe in der Memorienkapelle

Mit den Domvorträgen wird das Thema Sterbehilfe aufgegriffen. „Wir meinen, dass auf die liberalen Tendenzen in dieser Frage eine Reaktion auch von unserer Seite erfolgen muss“, sagte Reifenberg. Im April hatte die Bioethik-Kommission des Landes Rheinland-Pfalz einen Bericht zu Fragen der Sterbehilfe und Sterbebegleitung vorgestellt, der in entscheidenden Punkten auf Ablehnung der Kirche gestoßen ist. Die Domvorträge versuchen, auf neuere Entwicklungen in der Sterbehilfe aus dem Blickwinkel des christlichen Menschenbildes tragfähige Antworten zu geben. Den Auftakt macht am 11. Mai Dr. Martin Weber vom Mainzer Christopherus-Hospiz zum Thema „Der Arzt im Angesicht von unerträglichem Leid am Ende des Lebens - Helfer im Sterben oder Helfer zum Sterben?“ Der Vortrag des Mainzer Bischofs, Kardinal Karl Lehmann, am 30. Juni steht unter der Überschrift „Wann darf ein Mensch sterben?“ 

Neu ist, dass die geistliche Reihe der Akademie in der Memorienkapelle des Mainzer Doms stattfinden wird. Die Reihe unter der Überschrift „Menschsein entfalten. Über die Fähigkeit, aus dem Geheimnis zu leben“ beginnt am 4. April mit einem Vortrag von Professor Eberhard Schockenhoff, Freiburg, über „Haltungen, die leben lassen“. Weitere Referenten sind Prälat Dr. h.c. Walter Seidel, Mainz, Professor Otto Hermann Pesch, Hamburg/München, und Dr. Gotthard Fuchs, Wiesbaden. Mitveranstalter ist ebenso wie bei den Domvorträgen das Mainzer Domkapitel. 

Um philosophische und theologische Impulse des Werkes von Bischof Klaus Hemmerle geht es bei der Akademietagung „Zur Freiheit befreit“ am Freitag, 8., bis Samstag, 9. Oktober 2004. „Die Freiheitsthematik ist zentrales Motiv seines Werkes. Hemmerle hat wie kaum ein anderer versucht, Freiheit zu denken und das auch in seinem pastoralen Tun umzusetzen“, erläuterte Studienleiter Dr. Stephan Loos. Anlässlich des 100. Geburtstages des Theologen Hans Urs von Balthasar findet am 10./11. Juni 2005 die Akademietagung „Im Dialog - die Logik der Liebe Gottes“ statt, an der auch Kardinal Lehmann teilnehmen wird. Die Tagung unternehme den Versuch, das Werk des Theologen über die Bezugspunkte zu erschließen, mit denen er sich auseinandergesetzt hat, sagte Reifenberg. 

Fortsetzung des Wettbewerbs „Junge Akademie“

Mit der Fortsetzung der Wettbewerbs „Junge Akademie“ wende sich die Akademie in diesem Jahr wieder bewusst jungen Menschen zu, erklärte Loos, auf dessen Initiative das Angebot zurückgeht. In diesem Jahr lautet die Wettbewerbsfrage „Was ist Wahrheit?“ Der Wettbewerb richtet sich an Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe im Bistum Mainz. Eingereicht werden können neben Texten unterschiedlichster Art unter anderem auch Bilder, Skulpturen, Filme, Musikkompositionen oder selbstgestaltete Internetseiten. Mit der „Jungen Akademie“ gehe man neue Wege der Akademiearbeit. „Wir sehen es als unsere Aufgabe an, Kirche für junge Leute erlebbar zu machen als Ort intellektueller Auseinandersetzung, die auch Spaß machen kann“, sagte Loos. 

Die Preisverleihung zum Wettbewerb 2003/2004 findet bei der Tagung „Was ist der Mensch?“ von Donnerstag, 14., bis Samstag, 16. Oktober 2004, statt. An dem Wettbewerb haben sich 210 Schülerinnen und Schüler aus dem Bistum Mainz mit insgesamt 97 Beiträgen beteiligt. Bei der interdisziplinären Tagung werden die Preisträger ihre Beiträge präsentieren und ihre Fragen und Erkenntnisse mit Wissenschaftlern unterschiedlichster Fachgebiete, Unternehmern, Politikern und Theologen diskutieren. Am Samstag, 16. Oktober, findet um 14.00 Uhr im Ketteler-Saal des Erbacher Hofes die Verleihung des Kardinal-Volk-Preises der Akademie durch Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr statt, der die Schirmherrschaft des Wettbewerbs übernommen hat. In einer Ausstellung werden die verschiedenen Wettbewerbsbeiträge vom 16. bis 27. Oktober 2004 präsentiert. 

Die Akademie als „Denkwerkstatt für das Bistum“

Auch das Bonifatius-Jahr 2004 wird im aktuellen Programm fortgeführt. In Kooperation mit Missio Aachen, dem Dezernat Seelsorge im Bischöflichen Ordinariat und dem Fachbereich Katholische Theologie der Mainzer Universität findet am 28./29. Januar 2005 die Akademietagung „Gehet hinaus in alle Welt..! Mission neu buchstabieren lernen“ statt. Neben dem weltkirchlichen Aspekt geht es bei der Tagung auch um die Frage, „was Mission konkret im Bistum Mainz heißen kann“, sagte Reifenberg. „Wir wollen damit als Denkwerkstatt für das Bistum fungieren.“ 

Weitergeführt werden auch die Angebote zum Thema „Literatur“, wie der Literaturzirkel und die Veranstaltung „Gottsucher und Lebensdeuter“ (16.11.2004) mit Professor Albert Raffelt und Dr. Ulrich Ruh (beide Freiburg), bei der Neuerscheinungen aus Glaubensleben und Philosophie vorgestellt werden. Beim Bücher-Bistro „Spurensuche“ (16.3.2005) wird Professor Rudi Ott, Mainz, Neuerscheinungen aus Theologie und Philosophie präsentieren. Das Werk der Autorin Christa Wolf nimmt eine Akademietagung mit dem Titel „Christa Wolf - Selbst(er)findungen“ am 8./9. April 2005 in den Blick. Ebenso wird es wieder verschiedene Ausstellungen und Konzertangebote geben, mit denen besonders junge Künstler gefördert werden sollen. 

Hinweis: Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Tel.: 06131/257-0, Fax: 06131/257-525, E-Mail: ebh.akademie@bistum-mainz.de

tob (MBN)

 

Guballa: Die Erinnerung in die Gegenwart übersetzen

Besuch polnischer Zeitzeugen im Bistum Mainz (26.9.-8.10.)

Mainz. „Nur wer erinnert und das Erinnerte in die Gegenwart übersetzt, ist auf dem Weg der Vergebung und der Versöhnung.“ Das sagte der Mainzer Weihbischof, Dr. Werner Guballa, am Montag, 27. September, bei einem Treffen mit sechs polnischen Überlebenden des Holocaust im Mainzer Haus am Dom. Die Bereitschaft der Zeitzeugen über das Erlebte vor deutschen Jugendlichen zu sprechen, trage dazu bei, dass sich die Geschichte nicht wiederhole. Vorbereitet wurde der Besuch von Alois Bauer vom Referat Gerechtigkeit und Frieden des Bischöflichen Ordinariates. Die Zeitzeugen werden bis zum 8. Oktober in zahlreichen Schulen über ihre Erlebnisse während des Zweiten Weltkrieges in Konzentrationslagern und Ghettos berichten. 

Guballa sagte zu, sich beim Bürgermeister von Heppenheim dafür einzusetzen, dass eine geplante Demonstration von Rechtsradikalen am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, untersagt wird. Es wäre ein „furchtbares Aufeinandertreffen“, wenn die Besucher bei ihrem Versöhnungsbesuch in Deutschland mit einem Aufmarsch Rechtsradikaler konfrontiert würden. Der Bürgermeister müsse seine Verantwortung wahrnehmen und die Veranstaltung untersagen. Die Gruppe der Zeitzeugen wird ab Samstag, 2. Oktober, in Heppenheim wohnen. 

Als besonders schlimm habe er während seiner Haftzeit empfunden, „dass wir nicht wussten, ob wir noch einen Tag oder eine Minute am Leben bleiben werden“, berichtete Grzegorz Zalewski. Am Ende des Krieges habe er „großen Hass“ gegenüber den Deutschen empfunden. Es habe lange gedauert, bis er verstanden habe, dass nicht das gesamte deutsche Volk die Taten begangen hatte, sondern einzelne Menschen. Ziel seines Besuches sei es, deutlich zu machen, „dass es in unseren Händen liegt, ob das noch einmal passiert, oder ob wir klüger werden und es nie wieder passiert“. 

65 Jahre nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges „bleibt das Gedenken an die Verbrechen eine historische Verpflichtung“, sagte Alois Bauer bei seiner Begrüßung. Er dankte den polnischen Gästen dafür, dass sie als „Botschafter der Versöhnung“ nach Deutschland gekommen seien. Dem Maximilian-Kolbe-Werk dankte er für die stets „reibungslose Zusammenarbeit“ bei den Besuchsreisen. Seit vier Jahren kommen regelmäßig Gruppen von Überlebenden vor allem zu Schulbesuchen in das Bistum Mainz. 

Hinweis: Nähere Information zum Programm der Besuchsreise bei Alois Bauer, Referat Gerechtigkeit und Frieden, Tel.: 06131/253-263, E-Mail: frieden@bistum-mainz.de

 tob (MBN)

 

Apollonia-Preis für Kardinal Lehmann

Laudatio von Professor Albert Raffelt: „Anwalt der Menschlichkeit“

Münster. Kardinal Karl Lehmann leiste „einen großen Beitrag“ dazu, „Grundwerte so zu formulieren, dass sie konkret in die heutige Gesellschaft als deren Maxime, als innere Haltung und als innerer Instinkt eingestiftet werden, obwohl sie eine pluralistische Gesellschaft ist“. Das sagte Professor Albert Raffelt, stellvertretender Direktor der Universitätsbibliothek Freiburg, am Samstag, 25. September, in seiner Laudatio für Lehmann bei der Verleihung des Apollonia-Preises in Münster. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz erhielt bei einer Feierstunde im Erbdrostenhof den mit 10.000 Euro dotierten Preis der Stiftung „Apollonia zu Münster - Stiftung der Zahnärzte in Westfalen-Lippe“. Lehmann bekam die Auszeichnung für „sein enormes soziales Engagement“, dass er unter anderem durch seine Schirmherrschaft des Internationalen Zahnärztlichen Symposiums der Bundeszahnärztekammer für Menschen mit Behinderung im April 2004 bewiesen habe. Überreicht wurde der Preis durch Dr. Walter Dieckhoff, Stiftungsvorsitzender und Präsident der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe. 

Raffelt bezeichnete seine Laudatio unter der Überschrift „Karl Kardinal Lehmann - Anwalt der Menschlichkeit“ als Übersicht zum „geistigen Werdegang“ des Mainzer Bischofs. Bereits zu Beginn seines Theologiestudiums habe sich Lehmann intensiv mit der phänomenologischen Philosophie beschäftigt. Es sei für einen Theologen wesentlich, sich durch die zweitausendjährige Tradition der Kirche nicht den Blick für die Realitäten verstellen zu lassen. Mit seiner philosophischen Promotion über Martin Heidegger habe Lehmann „den Blick über Feinheiten der Interpretationen und gelehrte Philologie hinaus gerichtet und die grundsätzlichen Fragen einer philosophischen Anthropologie, die Frage nach dem Menschsein im Blick gehabt“. Ebenso habe die theologische Promotion sein „offenes Wahrnehmungsspektrum“ gezeigt. 

Lehmanns Studien zur Tauftheologie aus der Zeit als Professor in Mainz bezeichnete Raffelt als „immer noch mustergültige Beispiele, wie der Theologe von den Humanwissenschaften lernen kann, ohne dass er seine eigentliche Aufgabe, die Heilszusage Gottes zu durchdenken, vernachlässigt“. Raffelt verwies darauf, dass Lehmanns gesellschafts- und kirchenpolitisches Engagement neben der wissenschaftlichen Theologie stets präsent sei, aber auch umgekehrt die streng wissenschaftliche Theologie immer Grundlage der Stellungnahmen zu gesellschaftlichen Fragen sei. Dies sei ein besonderes Kennzeichen des Kardinals. 

Besonders hob er Lehmanns Gabe zur Versöhnung hervor: „In meiner mehr auf die intellektuell-theologische Seite ausgerichteten Würdigung soll nicht unterschlagen werden, dass hier ein menschliches Charisma Kardinal Lehmanns zum Ausdruck kommt, unverstellt anderen zu begegnen, Brücken zu bauen und zu versöhnen. Mir scheint dies eine Eigenschaft zu sein, die auch für die Öffentlichkeit wahrnehmbar im größeren Rahmen der katholischen Kirche seine Tätigkeit prägt.“ 

Der Apollonia-Preis wurde in diesem Jahr zum dritten Mal verliehen. Bisherige Preisträger waren der Fernsehmoderator und Wissenschaftler Ranga Yogeshwar (2003) und der Schweizer Zahnarzt, Professor Heinz H. Renggli (2002). Benannt ist der Preis nach Apollonia, der Schutzheiligen der Zahnärzte. 

tob (MBN)

 

Wegbereiter für Völkerverständigung

Winfried-Preis in Fulda an Kardinal Karl Lehmann überreicht

Fulda. Kardinal Karl Lehmann hat am Freitag, 24. September, bei einer Feierstunde im Fuldaer Stadtschloss den mit 10.000 Euro dotierten Winfried-Preis für Völkerverständigung und Frieden der Dr. Heinz G. Waider-Stiftung erhalten. „Mir fällt niemand ein, der in diesem Jubiläumsjahr des hl. Bonifatius geeigneter wäre, den von der Dr. Heinz G. Waider-Stiftung geschaffenen Winfried-Preis mit seiner speziellen Ausrichtung zu empfangen als Sie“, sagte der Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung, Weihbischof em. Johannes Kapp, Fulda, in seiner Laudatio. Der Winfried-Preis soll jedes Jahr an Personen oder Gruppen vergeben werden, die sich für Kinder, Jugendliche und Familien in völkerverständigender Weise einsetzen und auch in Zukunft für Völkerverständigung und Frieden arbeiten. 

Weiter heißt es in der Laudatio: „Sie helfen nicht nur, internationale und völkerverständigende Jugendbegegnungen zu ermöglichen, und das mit großem Einsatz, wenn ich an die Planung des Weltjugendtages 2005 in unserem Land denke. Sie nehmen an diesen großen Veranstaltungen teil, weniger als Repräsentant, mehr als Mitgestalter und Wegbereiter.“ In Lehmanns bischöflichem Dienst sei ein großes Engagement für junge Menschen zu spüren, sagte Kapp. Der Weihbischof verwies auf die Nähe und Verbundenheit der Bistümer Mainz und Fulda. „Wenn wir, Stadt und Kirche von Fulda, im Sinne des Preis-Stifters, Ihnen am heutigen Tag den Winfried-Preis verleihen, dann tun wir dies im Bewusstsein einer guten Nachbarschaft und einer großen gemeinsamen Geschichte, deren Fundament Bonifatius gelegt hat und deren Pflege sein testamentarischer Auftrag ist.“ 

Der Fuldaer Oberbürgermeister Gerhard Möller hatte die Gäste im Fürstensaal des Stadtschlosses begrüßt. Der Preis ist benannt nach Winfried-Bonifatius, dessen Grab sich in Fulda befindet und dessen 1250. Todestag die Diözesen Mainz und Fulda in diesem Jahr begehen. Der Winfried-Preis wurde im Jahre 2001 erstmals ausgeschrieben. Bisherige Preisträger waren Dr. Willi Link (2001), Wilhelm Schöbel (2002) und Pater Erich Renz OFM (2003). 

tob (MBN)

 

Zusage für weitere Unterstützung durch das Land

Sitzung des Beirates der Katholischen Polizeiseelsorge in Hessen

Fulda. Hessen wird die Polizeiseelsorge des Landes auch in Zukunft bei ihrer Arbeit im Land unterstützen. Das hat Landespolizeidekan Willi H. Knapp, Darmstadt, als ein Ergebnis der Sitzung des Beirates der Katholischen Polizeiseelsorge in Hessen am Mittwoch, 21. September, in Fulda festgehalten. Das Gespräch mit Staatssekretärin Oda Scheibelhuber vom hessischen Innenministerium stand unter der Überschrift: „Die katholische Polizeiseelsorge als Zeugnis des Glaubens an Jesus Christus und als Chance für die Kirche in der Orientierung suchenden Zeit des 21. Jahrhunderts.“ Diskutiert wurden bei dem Treffen auch Möglichkeiten zur Intensivierung und Verbesserung der Kooperation von Kirche und Polizei. 

tob (MBN)

 

Denkmalpflege und Diebstahlschutz

Erster Inventarband der Kunstdenkmäler im Bistum für das Dekanat Mainz-Süd vorgelegt

Mainz. „Inventar der Kunstdenkmäler der Diözese Mainz“ lautet der Titel der Reihe, in der das gesamte kirchliche Kunst- und Kulturgut im Bistum Mainz erfasst wird. Am Donnerstag, 23. September, wurde in der Kapitelstube des Dom- und Diözesanmuseums in Mainz von Dr. Alexandra König das erste gebundene Exemplar für das Dekanat Mainz-Süd vorgestellt. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Kirchlichen Denkmalpflege im Bistum Mainz hat seit September 2001 bereits weite Teile des Bistums inventarisiert. Angefangen vom Kirchenbau selbst verzeichnen die Bände Beschreibungen und Bilder unter anderem von allen Altären, Kreuzen, Gemälden, Skulpturen, Kelchen und Hostienschalen der jeweiligen Gemeinde. Für jede Pfarrei ist zusammen mit deren Filialkirchen ein eigenes Buch erstellt worden. Der Band des Dekanates Mainz-Süd umfasst 16 Einzelbände. Wenn die Inventarisierung in etwa drei Jahren abgeschlossen sein wird, werden aus den 20 Dekanaten des Bistums insgesamt 345 Bände vorliegen. 

Von jedem Buch werden insgesamt vier Exemplare hergestellt. Eines verbleibt bei der Kirchlichen Denkmalpflege, die anderen gehen an die jeweilige Pfarrei, die Martinus-Bibliothek und das Dom- und Diözesanarchiv. Darüber hinaus wird das Kunst- und Kulturgut in digitaler Form inventarisiert. Durch die Speicherung auf CD-Rom ist das Verzeichnis auch gezielt als Suchwerkzeug einsetzbar. Das Inventar wird nach dem Abschluss der Arbeit kein statisches Werk bleiben. Jede Veränderung wie Neuerwerbungen, Restaurierung oder Standortwechsel soll von den Pfarreien an die Kirchliche Denkmalpflege gemeldet werden, um die Datenbank stets auf aktuellem Stand zu halten. 

Dr. Alexandra König wies darauf hin, dass das Mainzer Inventar auf Vollständigkeit hin angelegt sei. Die Geschichte sei reich an Beispielen, „in denen Kunstäußerungen einer vorangegangenen Stilepoche abgelehnt oder zerstört wurden. Die vollständige Inventarisierung ohne eine willkürlich gezogene Zeitgrenze schützt davor, damit das Erbe einer Gemeinde der nächsten Generation übergeben werden kann, die es eventuell anders bewertet als heute.“ Inventarisation sei somit „ein aktiver Teil der Denkmalpflege“. Außerdem sei die Inventarisierung „ein aktives Instrument der Diebstahlsicherung“. König verwies auf Untersuchungen, „die gezeigt haben, dass die Aufnahme eines Kunstwerks in einen Inventarband abschreckend auf potentielle Diebe wirkt, da ein Wiederverkauf von beweisbar gestohlenem Gut nur schwer möglich ist“. Das Inventar sei zudem ein unverzichtbares Mittel zur Identifizierung gestohlener Gegenstände. 

„Die bistumseigene Inventarisierung hilft, den historischen Besitzstand unserer Kirchen kennen zu lernen und das einmal Erfasste zu bewahren“, sagte Diözesankonservator Dr. Hans-Jürgen Kotzur in seiner Ansprache. Dabei gehe es nicht nur um die materielle Sicherung. „Entscheidend ist, dass die Kunstwerke ihrer eigentlichen Bestimmung erhalten bleiben und in Liturgie und Katechese dem christlichen Kultus dienen.“ Das Inventar sei eine große Hilfe dabei, die Kunstwerke ihrem Alter, ihrer Materialbeschaffenheit und ihrem Zustand entsprechend zu pflegen. „Die systematische Sichtung fügt sich Stück für Stück zu einer Gesamtschau, die deutlich macht, welch reiches Erbe in unsere Verantwortung gelegt wurde. Es liegt an uns, was wir aus diesem Erbe weitergeben.“ 

Der Mainzer Generalvikar Giebelmann dankte Diözesankonservator Kotzur für die Initiative zur Inventarisierung. Das Projekt sei eine Bestandsaufnahme zur Bewahrung und zur Dokumentation und gleichzeitig eine Dokumentation der Geschichte der Frömmigkeit. „Wir schauen auf Jahrhunderte vor uns, die alle Phantasie und alle Mittel eingebracht haben zur Ehre Gottes.“ Einen besonderen Dank richtete er an Dr. König für ihren großen Einsatz und ebenso an Konservatorin Dr. Gertrud Fels, welche die Redaktion der Bände übernommen hat. 

tob (MBN)

 

Zukunftsperspektiven der muttersprachlichen Gemeinden

Herbstvollversammlung des Beirates von Katholiken anderer Muttersprache

Mainz. Eine wichtige Aufgabe für die neue Amtszeit des Beirates von Katholiken anderer Muttersprache im Bistum Mainz werde es sein, „ins Gespräch darüber zu kommen, wie wir aus geistlichen Zentren der einzelnen muttersprachlichen Gemeinden heraus eine gute Pastoral aufbauen können“. Das sagte der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, am Samstag, 25. September, bei der Herbstvollversammlung des Gremiums. Er wies darauf hin, dass es immer schwieriger werde, aus den Heimatländern muttersprachliche Priester für die Seelsorge in Deutschland zu gewinnen. Es werde „keine dauerhafte Lösung“ sein, dass deutsche Priester diese Aufgaben mit übernehmen. Die Sitzung fand in der Italienischen Katholischen Gemeinde in Mainz statt. Die Zukunft der Gemeinden anderer Muttersprache wird Thema der Frühjahrsvollversammlung im nächsten Jahr sein. 

Ein Schwerpunkt der Tagesordnung war die Studie „Kirche - Heimat in der Fremde“ der Mainzer Soziologen Harald Lofink und Gerhard Schmied (Hgg.). Die Studie gehe der Frage nach, inwieweit muttersprachliche Gemeinden Einfluss auf Migranten haben, erläuterte Bernd Krämer, Leiter der Abteilung Zielgruppenseelsorge im Bischöflichen Ordinariat. Die Delegierten tauschten sich anschließend in vier Arbeitsgruppen über die Studie aus. In der anschließenden Auswertung wurde deutlich, dass die Existenz von muttersprachlichen Gemeinden für viele aus emotionalen Gründen wichtig ist. „In einem deutschen Gottesdienst fehlt mir etwas für die Seele“, wurde ein Beitrag zitiert. 

15.000 Gäste beim Weltjugendtag sind realistisch

Pfarrer Hubert Hilsbos, Diözesanbeauftragter für den Weltjugendtag, berichtete im Anschluss über den Stand der Vorbereitungen zu dem Großereignis vom 11. bis 21. August 2005. Wichtig vor allem für die „Tage der Begegnung“ (11.-15. August) im Bistum Mainz sei, dass eine intensive Begegnung der Gäste stattfinde. „Sie wollen erfahren, wie wir unseren Glauben und unser Kirche sein hier leben.“ Es zeige sich inzwischen, dass die Zahl von 15.000 Gästen bei den „Tagen der Begegnung“ realistisch sei. Allein durch bereits bestehende Partnerschaften mit deutschen Pfarrgemeinden komme man bereits auf 7.000 Gäste aus der ganzen Welt, unter anderem aus Chile, Brasilien, Polen, dem Libanon und Australien. Eine Großgruppe aus dem Bistum Versailles habe sich bereits mit rund 2.500 Teilnehmern angemeldet, eine andere aus dem Bistum Verona mit 500. Er wies darauf hin, dass es aus den muttersprachlichen Gemeinden bereits viele Angebote gebe, beim Dolmetschen zu helfen. 

Hinweis: Harald Lofink, Gerhard Schmied (Hgg.), Kirche - Heimat in der Fremde. Untersuchungen von zwei Gemeinden anderer Muttersprache im Bistum Mainz. (Mainzer Perspektiven - Berichte und Texte aus dem Bistum 16, hg. von Barbara Nichtweiß) Mainz 2004, 104 Seiten, vier Euro, ISBN 3-934450-16-4.

tob (MBN)

 

„Recht bescheiden, aber einzigartig“

Dr. Helmut Hinkel führte durch den barocken Bibliothekssaal des Mainzer Priesterseminars

Mainz. Als „recht bescheiden, aber einzigartig“ hat Dr. Helmut Hinkel, Direktor der Mainzer Martinus-Bibliothek, den barocken Bibliothekssaal des Mainzer Priesterseminars bezeichnet. Bei einer Führung in dem ansonsten nicht zugänglichen Raum des ehemaligen Augustinerklosters am Mittwoch, 22. September, sagte er, dass es in der Umgebung keinen vergleichbaren Bibliothekssaal gebe. Der nächste sei im Kloster Amorbach. Die Führung fand im Rahmen der Bibliothekstage Rheinland-Pfalz statt. Weitere Führungen im Barocksaal finden am Dienstag, 28. September, um 16.00 Uhr und am Freitag, 1. Oktober, um 15.00 Uhr durch Diplom-Bibliothekarin Martina Pauly statt. 

Der zweigeschossige Saal im ersten Obergeschoss des nördlichen Flügels des Priesterseminars wurde 1739 im Rahmen des Neubaus des Augustinerklosters errichtet. Die umlaufende Galerie ist mit den Eichenholz-Büchergestellen verbunden und über eine Treppe zu erreichen. In einem Deckengemälde sind auf einem Wolkenkranz die allegorischen Darstellungen von Architektur, Medizin, Gesang, Astronomie, Geometrie und Musik zu sehen, in deren Mittelpunkt die Dreifaltigkeit steht. Dadurch werde zum Ausdruck gebracht, dass die Wissenschaften der größeren Ehre Gottes dienen sollen, sagte Hinkel. Die Wissenschaften sind eingerahmt von einer Galerie, hinter der Augustinermönche und Laien stehen. 

Hinkel verwies auch auf die „heitere, christliche Grundstimmung“ des Bibliothekssaales und übersetzte als Beispiel eine der lateinischen Inschriften: „Du bist ein Ochs oder ein Esel, wenn Du die Wissenschaft verachtest. Du wärest Gelehrter, wenn Du Bücher lesen würdest.“ Wahrscheinlich habe es neben dem Bibliothekssaal früher noch einige Magazinräume gegeben. Heute wird der barocke Lesesaal als Pastoralbibliothek und Lesesaal für das Priesterseminar genutzt und ist deswegen normalerweise nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Die nach 1803 verbliebenen Bestände aus dem barocken Bibliothekssaal sowie die Buchbestände des Priesterseminars befinden sich heute in der Martinus-Bibliothek. 

Die Martinus-Bibliothek

Die Martinus-Bibliothek - Wissenschaftliche Diözesanbibliothek Mainz - ist eine für jeden zugängliche theologisch-geisteswissenschaftliche Bibliothek. Mit einem Bestand von rund 300.000 Bänden und etwa 200 laufenden Zeitschriften ist sie eine der großen wissenschaftlich-theologischen Spezialbibliotheken Deutschlands. Der Schwerpunkt der Bestände liegt in den Bereichen Theologie, Philosophie, Quelleneditionen und Kirchengeschichte, besonders des Mainzer Raumes. Hinzu kommt ein großer Altbestand, sowie rund 900 Inkunabeln und 120 Handschriften. Außerdem bietet die Einrichtung eine Präsenzbibliothek zum Mainzer Dom und die „Schlossersche Bibliothek“ mit Originalausgaben vor allem der deutschen Literatur des 16. bis 19. Jahrhunderts. 

Die Diözesanbibliothek wendet sich mit ihrem Angebot in besonderer Weise an Theologie-Studenten und pastorale Mitarbeiter, aber auch an alle philosophisch-theologisch Interessierten. Mit ihren Beständen ist sie ebenso eine wertvolle Fundgrube für Historiker und Germanisten. Der Lesesaal der Martinus-Bibliothek bietet 20 Arbeitsplätze. Darüber hinaus helfen und beraten die Mitarbeiter gerne bei der Literatursuche und der Besorgung von in Mainz nicht verfügbaren Büchern. 

Seit 1968 ist die Martinus Bibliothek im Arnsburger Hof in der Mainzer Grebenstraße untergebracht. Damals wurde der Bestand auch öffentlich zugänglich gemacht. Seit dem Jahr 2000 trägt sie als theologische Zentralbibliothek des Bistums den Namen „Martinus-Bibliothek“ - nach dem Mainzer Diözesanpatron Martin von Tours. Errichtet wurde die Bibliothek 1662 durch Kurfürst Johann Philipp von Schönborn für das Mainzer Priesterseminar. Die Martinus-Bibliothek ist damit die älteste Bibliothek in Mainz, die ununterbrochen bis heute ihre ursprüngliche Funktion erfüllt.

 Hinweis: Martinus-Bibliothek - Wissenschaftliche Diözesanbibliothek Mainz - Grebenstraße 8 (Eingang), Augustinerstraße 34 (Post), 55116 Mainz, Tel.: 06131/266-222, Fax: 06131/266-387, E-Mail: martinus.bibliothekSymbol für den elektronischen Schriftverkehrbistum-mainz.de, Internet: http://www.bistum-mainz.de/martinus-bibliothek - Öffnungszeiten: montags bis freitags von 9.00 bis 12.30 Uhr und von 13.30 bis 18.00 Uhr.

tob (MBN)

 

 Vorschau

„... mehr als Glocken läuten“ (9.10.)

Erster Diözesantag der Küsterinnen und Küster im Bistum Mainz

Mainz. Auf ein sehr großes Echo ist bisher der erste Diözesantag der Küsterinnen und Küster im Bistum Mainz gestoßen. „Wir haben bereits rund 150 Anmeldungen“, berichtet Martina Reißfelder, Geschäftsführerin der Diözesanversammlung, die den Tag mit vorbereitet. Die Veranstaltung ist inzwischen so gut wie ausgebucht. „Das wird sicher ein ganz spannender Tag: Der jüngste Teilnehmer bisher ist 16 Jahre alt, der älteste 83 Jahre.“ Für Samstag, 9. Oktober, von 9.00 bis 17.00 Uhr hat der Mainzer Generalvikar Dietmar Giebelmann die Küsterinnen und Küster aus dem gesamten Bistum in den Erbacher Hof nach Mainz eingeladen. Das Motto des Tages lautet „... mehr als Glocken läuten“. Veranstalter ist der Sachausschuss „Liturgie“ der Diözesanversammlung zusammen mit dem Liturgie-Referat des Bischöflichen Ordinariates. 

Der Tag soll den Küstern eine Plattform für einen themenorientierten und praktischen Austausch bieten. Nach der Begrüßung durch den Generalvikar stehen Impulsreferate des Mainzer Dompfarrers Dr. Franz-Rudolf Weinert (Der Küster und sein liturgischer Dienst) und Pfarrer Paul Nieder, Walldorf, (Der Küster als geistlicher Mensch) auf dem Programm. Am Nachmittag werden sechs verschiedene Arbeitskreise zum Aufgabenfeld von Küstern angeboten. Nach einer Führung in der Sakristei des Mainzer Domes endet der Diözesantag mit einer Eucharistiefeier. 

tob (MBN)

 

Domvortrag mit Helmut Kohl (11.10.)

Thema „Europäische Werteordnung und die Einigung Europas“

Mainz. Der ehemalige Bundeskanzler, Dr. Helmut Kohl, wird am Montag, 11. Oktober, im Rahmen der Domvorträge im Mainzer Dom sprechen. Sein Thema lautet „Europäische Werteordnung und die Einigung Europas“. Beginn ist um 19.30 Uhr. Nach dem Domvortrag findet im Haus am Dom ein Empfang statt. Veranstalter der Domvorträge ist die Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof. Mit dem Vortrag von Helmut Kohl endet die Reihe „Politik aus dem Glauben“.

tob (MBN)

 

 

Steinbildhauer aus Ungarn und Frankreich bei der Dombauhütte (18.10.-14.11.)

Projekt im Rahmen des EU-Förderprogramms „Culture 2000 Framework“ am Mainzer Dom

Mainz. Im Rahmen des Projektes „Bildhauerwanderungen und Motivübernahmen im mittelalterlichen Europa“ werden vom 18. Oktober bis 14. November fünf Steinbildhauer aus Ungarn und sechs aus Frankreich mit der Dombauhütte in Mainz zusammenarbeiten. Dabei wird ein gemeinsames Restaurierungskonzept für die Kapitelle der Ostapsis erarbeitet. Die bereits ausgearbeiteten Kapitelle werden abgegossen. Die noch nicht ausgearbeiteten Kapitelle sollen mit der gleichen Technik wie im Mittelalter gestaltet werden. Vereinbart wurde der Termin für den Einsatz bei der Dombauhütte am Dienstag, 21. September, bei einem Besuch von Vertretern der ungarischen Steinbildhauerinnung in Mainz. Der Mainzer Domdekan Heinz Heckwolf hatte die stellvertretende Landesinnungsmeisterin Gabriella Csanádi und den Notar der Innung, Tamás Csapucha, am Abend zu einem Gespräch getroffen. 

Im weiteren Verlauf des einjährigen Projektes wird die Mainzer Dombauhütte Ende Februar 2005 die Projektpartner, zwei Steinmetzschulen in Quintin/Frankreich und Budapest/Ungarn, besuchen. Der erste Besuch ist für Ende Februar in Budapest geplant. Während des Besuches findet in Budapest eine Steinmetzkonferenz der ungarischen Innung statt. Dabei werden auch erstmals ausgewählte Bauteile des Mainzer Projektes vorgestellt, die später in einer Wanderausstellung gezeigt werden. 

Das Förderprogramm „Culture 2000 Framework“ der Europäischen Union hatte im Juli 98.000 Euro für das Projekt im Rahmen der Sanierung des Mainzer Doms zur Verfügung gestellt. Vermittelt wurde die EU-Förderung durch die Mainzer Filiale der Pax-Bank, die auch die Antragstellung begleitet hat. Mit dem Projekt soll die mittelalterliche Handwerkstradition in ihrem europäischen Kontext erfasst und für eine breite Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Außerdem sollen durch den Austausch von Fachkenntnissen und Erfahrungen zwischen den Partnern verschüttete handwerkliche Traditionen erhalten und in die restauratorische Praxis übernommen werden. 

Wohnen werden die Steinbildhauer aus Ungarn und Frankreich im Mainzer Kolpinghaus. Zusammen mit Steinbildhauer Jörg Walter von der Mainzer Dombauhütte hatten sich die Gäste aus Ungarn bei Bosiljko Jurkic über das Angebot der Einrichtung informiert. Der Leiter des Kolpinghauses wies darauf hin, dass das Kolpinghaus mehr als nur ein Platz zum Schlafen sei. Die Einrichtung verstehe sich als Wohn-, Freizeit- und Bildungsstätte mit pädagogischer Betreuung für die Auszubildenden. Im Kolpinghaus stehen rund 150 Plätze zur Verfügung. Rund 90 Bewohner sind Blockschüler und lernen in Mainz Steinmetz oder Steinbildhauer. Sie kommen aus Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Jurkic betonte, dass die Auszubildenden aus Ungarn und Frankreich während ihres Aufenthaltes in Mainz in die Gemeinschaft des Kolpinghauses integriert werden sollen. 

tob (MBN)

 

„Die Kirche und ihre Vergangenheit“ (ab 5.10.)

Fortsetzung der Kreuzganggespräche im Dominikanerkloster St. Paulus in Worms

Worms. Nach dem erfolgreichen Start der Kreuzganggespräche im Mai setzt das Dominikanerkloster St. Paulus in Worms die Vortragsreihe im Herbst fort. Unter der Überschrift „Die Kirche und ihre Vergangenheit. Über die dunklen Kapitel der Christenheit“ sollen besonders belastete Bereiche der kirchlichen Vergangenheit in den Blick genommen werden. „In allen Bereichen ist der Dominikanerorden historisch involviert gewesen, was eine besondere Verantwortung einschließt. Leitgedanke der Reihe ist, dass zukunftsträchtiges Handeln nur in historischer Verantwortung möglich ist“, heißt es in der Ankündigung des Klosters. 

Den Auftakt macht Dr. Thomas Eggensperger OP, Brüssel/Berlin, am Dienstag, 5. Oktober, zum Thema „Kirche und gewaltsame Mission“. Dr. Brigitte Klein, Mainz, spricht am Dienstag, 12. Oktober, über „Kirche und Kreuzzüge“. Der ehemalige Mainzer Kirchengeschichtler Professor Isnard Frank OP, Wien, referiert am Dienstag, 19. Oktober, über „Kirche und Inquisition“. Zum Abschluss der Herbstreihe steht „Kirche und Nationalsozialismus“ von Elias Füllenbach OP, Düsseldorf, auf dem Programm. Alle Vorträge beginnen um 20.00 Uhr. Der Eintritt beträgt fünf Euro, bzw. ermäßigt drei Euro. 

Hinweis: Nähere Informationen zu den Kreuzganggesprächen bei Max Cappabianca OP, Dominikanerkonvent St. Paulus, Paulusplatz 5, 67547 Worms, Tel.: 06241/92040-0, Internet: http://www.dominikaner-worms.de

tob (MBN)

 

„Wir in der Zeit“ (9.10.)

Diözesanversammlung des Kolpingwerkes im Bistum Mainz in Ober-Roden

Ober-Roden. Die Diözesanversammlung des Kolpingwerkes im Bistum Mainz findet am Samstag, 9. Oktober, von 9.00 bis 17.00 Uhr in der Kulturhalle Ober-Roden statt. Das alle zwei Jahre stattfindende Treffen steht in diesem Jahr unter dem Motto „Wir in der Zeit“. Neben dem Bericht des Diözesanvorsitzenden Toni Brunhold steht auch ein Referat von Bundespräses Alois Schröder zum Thema „Kolpingsfamilie: ihre pastorale Aufgabe und soziale Verantwortung“ auf der Tagesordnung. Diskutiert wird auch ein Text des Diözesanverbandes mit dem Titel „Verantwortlich leben - solidarisch handeln“. Außerdem stehen Wahlen zum Diözesanvorstand an. 

Hinweis: Kolpingwerk Diözesanverband Mainz, Luisenstraße 53, 63067 Offenbach, Tel.: 069/829754-0, E-Mail: kdvmz@t-online.de

tob (MBN)

 

Benefiz-Konzert im Mainzer Dom (10.10.)

Aufführung von Haydns „Die Jahreszeiten“ zugunsten des Dombauvereins

Mainz. Am Sonntag, 10. Oktober, um 17.00 Uhr findet im Mainzer Dom ein Benefizkonzert zugunsten des Mainzer Dombauvereins statt. Unter der Leitung von Domkapellmeister Mathias Breitschaft wird „Die Jahreszeiten“ von Joseph Haydn aufgeführt. Mitwirkende sind neben den Männerstimmen des Mainzer Domchores und der Domkantorei St. Martin das Staatsorchester Rheinische Philharmonie Koblenz. Solisten sind Julia Bauer (Sopran), Daniel Sans (Tenor) und Christof Fischesser (Bass). Sitzplätze kosten 20 Euro, Stehplätze acht Euro. Gesponsert wird die Veranstaltung vom Sparkassen- und Giroverband Rheinland-Pfalz. 

Hinweis: Vorverkauf über den Infoladen des Bistums, Heiliggrabgasse 8, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-888 oder die Touristik-Centrale Mainz, Tel.: 06131/2862124.

tob (MBN)

 

Personalien

Dietmar Heeg erneut zum RTL-Beauftragten berufen

Der Priester des Bistums Mainz ist seit Oktober 2000 Senderbeauftragter

Fulda/Frankfurt. Dietmar Heeg, Bensheim/Frankfurt, ist erneut, bis zum 31. August 2005, zum Beauftragten der Katholischen Kirche für den privaten Fernsehsender RTL berufen worden. Das hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, am Freitag, 24. September, bei der Abschlusspressekonferenz der Herbstvollversammlung der deutschen Bischöfe im Fuldaer Priesterseminar bekannt gegeben. Der Priester des Bistums Mainz hatte die Aufgabe zum 1. Oktober 2000 übernommen. Seit Juni ist er zudem Beauftragter für die ProSiebenSAT.1 Media AG. 

tob (MBN)

  

Kirche erfahrbar gemacht

Verabschiedung von Betriebsseelsorger Hans Fetsch in Worms

Worms. Hans Fetsch, Leiter der Regionalstelle Worms der Betriebsseelsorge im Bistum Mainz, ist am Freitag, 24. September, bei einer Feierstunde im Pfarrzentrum der Gemeinde Liebfrauen in Worms in die passive Phase der Altersteilzeit verabschiedet worden. „Ganz besonders ist heute Hans Fetsch zu danken, der durch seine Arbeit bei vielen Gelegenheiten dafür gesorgt hat, dass Kirche erfahrbar wurde“, sagte Seelsorge-Dezernent, Domdekan Heinz Heckwolf, in seiner Predigt im Gottesdienst vor der Feierstunde. Fetsch war seit 1978 bei der Betriebsseelsorge des Bistums tätig. 

Bernd Krämer, Leiter der Abteilung Zielgruppenseelsorge im Bischöflichen Ordinariat, würdigte Fetsch bei der Feierstunde. „Für all das, was Du in diesen Jahren geleistet und getan hast, an Begleitung und solidarischem Beistand für die Menschen vor Ort und in den Betrieben, insbesondere für die Benachteiligten, gilt es, Dir großen Dank zu sagen.“ Ein wichtiges Anliegen von Fetsch sei der Familienbildungsurlaub in Brebbia und der Bildungsstätte der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) in Günne gewesen. Er erinnerte an den großen ehrenamtlichen Einsatz von Fetsch für die KAB als Bezirkssekretär. Vor sechs Jahren habe Fetsch die Arbeitslosen-Initiative „Lichtblick“ in Bensheim mitbegründet. Großen Raum habe auch die Arbeit mit Gruppen zum Thema „Lebendiges Evangelium“ eingenommen. In einigen Gemeinden habe Fetsch Arbeitskreise mitbegründet und werde diese auch zukünftig weiter unterstützen. 

In seiner Predigt warnte Heckwolf vor einer Fixierung auf innerkirchliche Probleme. Zwar gehöre es zur Ehrlichkeit der Kirche, dass sie ihre Schwierigkeiten weder verschweige noch verdränge, „wenn sich die Kirche aber nur noch mit sich selbst bes