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Alzey. „Wir wollen, dass die St. Marien-Schule auch in Zukunft bestehen bleibt. Vom Bistum aus werden wir alles tun, um Euch zu begleiten.“ Das sagte der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, am Freitag, 15. Oktober, beim Festgottesdienst anlässlich des Schuljubiläums der St. Marien-Schule in der Pfarrkirche St. Joseph in Alzey. Weiter sagte Lehmann: „Sehr viele Menschen haben sich angestrengt, dass die Schule weitergeführt werden konnte. Heute feiern wir ein Fest der Freude, weil die Schwierigkeiten überwunden werden konnten.“ Lehmann betonte, dass die St. Marien-Schule „etwas Einzigartiges“ sei, weil sie die einzige Grundschule des Bistums außerhalb der Stadt Mainz ist. „Deswegen dürfen wir die Marien-Schule auch nicht fallen lassen.“
Die St. Marien-Schule war im Oktober 2003 wegen der angespannten Haushaltslage des Bistums Mainz von der Schließung bedroht gewesen. Das Bistum wäre zwar weiterhin bereit gewesen, die laufenden Kosten zum Betrieb der Schule aufzubringen, aber es fehlten die Investitionsmittel zur notwendigen Sanierung oder gar für einen Neubau. Daraufhin engagierten sich viele Eltern und Initiativen für den Erhalt der Schule, die sich einer großen Anerkennung erfreut. Im November 2003 wurde eine kleine Sanierungslösung beschlossen. Ein bedeutender Teil der Kosten in Höhe von 300.000 Euro wird von der Schule, den Eltern und der Pfarrei St. Joseph getragen. Mit den Sanierungsarbeiten wurde zum Beginn der Herbstferien am Samstag, 16. Oktober, begonnen.
Dr. Gertrud Pollak, Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz, hatte die Gäste der anschließenden Feierstunde im Kardinal-Volk-Haus begrüßt. Sie dankte dabei allen, die sich im Förderverein der Schule oder auf anderem Wege für die Schule einsetzen. Dank sagte sie auch den Lehrkräften der Marien-Schule: „Gerade in den Turbulenzen der letzten Monate war in und um Alzey deutlich zu spüren, wie sehr Ihr tägliches Tun und Ihr Engagement für die Schüler und Schülerinnen von vielen Menschen uneingeschränkt geschätzt wird. Aus heutiger Sicht ist überhaupt nicht zu verstehen, dass es wohl kurzzeitig auch einmal eine andere Einschätzung gab.“
Pfarrer Tobias Schäfer, Dekan des Dekanates Alzey/Gau-Bickelheim, dankte der Bistumsleitung, dass sie trotz angespannter Haushaltslage weiterhin zur Marien-Schule stehe. „Es ist ein wichtiges Zeichen, wenn wir als Kirche zeigen, dass wir uns für die Jugend engagieren. In der Marien-Schule wird ein Fundament gelegt, das weit über bloße Wissensvermittlung hinausgeht. Hier werden Werte vermittelt.“ Schulelternsprecher Thomas Zacharias bewertete die Anwesenheit von Kardinal Lehmann bei den Feierlichkeiten „als persönliche Wertschätzung unserer Schule“. Und weiter: „Es tut gut zu spüren, dass wir nicht vergessen und abgeschrieben sind.“
Weitere Grußworte kamen von Regierungsschulrätin Claudia Winck von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Neustadt, Marion Cronauer, Pfarrgemeinderatsvorsitzende von St. Joseph, Ulrike Rupertus, stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins der Schule, der Alzeyer Pfarrerin Sabine Eichler und Dieter Becker, Rektor der Albert-Schweitzer-Schule in Alzey. Moderiert wurde die Feierstunde von Edgar Jäckle, dem Rektor der St. Marienschule. Er stellte auch die Festschrift zum Schuljubiläum vor.
Verwirrung hatte es im Vorfeld des Schuljubiläums um das tatsächliche Alter der St. Marien-Schule gegeben. Zunächst wurde von 1854 als Gründungsjahr ausgegangen, da die in der Schule vorliegende Chronik und weitere Publikationen dies angeben. Außerdem wurde im Jahr 1954 das 100. Jubiläum der Schule gefeiert. Schulrat Hans-Gilbert Ottersbach von Dezernat Schulen und Hochschulen des Bistums hat bei seinen Recherchen für die Festschrift zum Schuljubiläum herausgefunden, dass die Schule erst am 18. August 1859 eröffnet wurde. Dokumente aus dem Mainzer Dom- und Diözesanarchiv belegen dies. Mit der aktuellen Feier wurde also tatsächlich erst der 145. Geburtstag der Einrichtung gefeiert.
Hinweis: Am Donnerstag, 4. November, bietet die St. Marien-Schule um 20.00 Uhr einen Informationsabend an. Anmeldungen für das kommende Schuljahr sind möglich am Freitag, 12. November, von 14.00 bis 17.00 Uhr und am Samstag, 13. November, von 9.00 bis 12.00 Uhr. Kontakt: St. Marienschule, Schulgässchen 7, 55232 Alzey, Tel.: 06731/6749.
tob (MBN)
Mainz. „Die Aktion ,72 Stunden – ohne Kompromiss’ zeigt, dass Jugendliche bereit sind, sich zu engagieren und für die Gemeinschaft einzusetzen.“ Das sagte der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Kurt Beck, am Mittwoch, 13. Oktober, vor rund 70 Jugendlichen, die sich an der Aktion beteiligt hatten. Aus dem Bistum Mainz waren Jugendliche und junge Erwachsene aus Gau-Algesheim und Mainz in die Staatskanzlei gekommen. Beck bedankte sich bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern und überreichte jeder Gruppe als Anerkennung einen Scheck über 100 Euro. Insgesamt wurden sechs Gruppen aus den Bistümern Speyer, Trier und Mainz vom Ministerpräsidenten empfangen.
Die Jugendgruppe aus Gau-Algesheim hatte für die Missio-Aktion „Schutzengel“, die sich gegen Kinderprostitution einsetzt, beim Weinfest der Stadt einen Infostand errichtet und eine Benefiz-Tombola organisiert. Bei der Tombola wurden sie von einem Fernsehteam des Südwestrundfunks (SWR) unterstützt, der Erlös betrug 2.100 Euro. Den Außenbereich eines Jugendhauses hat das Schulungsteam der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ) Mainz neu gestaltet: Neben einer neuen Pergola verschönert jetzt ein Bild, das an die Aktion „72 Stunden“ erinnert, das Jugendhaus.
Insgesamt haben sich an der Aktion „72 Stunden – ohne Kompromiss“ 30.000 Jugendliche aus dem Südwesten Deutschlands beteiligt, sie ging am 10. Oktober zu Ende. 1.250 Jugendgruppen hatten innerhalb von 72 Stunden ein soziales Projekt zu verwirklichen. Organisator der größten Sozialaktion in Deutschland war der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Unterstützt wurde das Projekt vom Südwestrundfunk (SWR) und dem Saarländischen Rundfunk (SR).
am (MBN)
Mainz. Barbara Heim aus Nierstein und Mirjam Skala aus Mainz haben mit ihrem Bilderbuch „...weil Du wertvoll bist“ den ersten Preis des Kardinal-Volk-Preises gewonnen. Der Mainzer Weihbischof und Jugenddezernent Dr. Ulrich Neymeyr überreichte die mit 500 Euro dotierte Auszeichnung am Samstag, 16. Oktober, bei einer Feierstunde im Erbacher Hof in Mainz. Neymeyr ist Schirmherr des Wettbewerbs. Das Buch erzählt eine Tierfabel um einen Löwen. Im Anhang haben die Autorinnen eine pädagogische Anleitung beigefügt. Mit dem in diesem Jahr erstmals verliehenen Kardinal-Volk-Preis zeichnete die Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof die Gewinner des Wettbewerbs „Junge Akademie“ 2003/2004 aus. Die Preisfrage lautete in diesem Jahr „Was ist der Mensch?“
Eingereicht werden konnten neben Texten und Essays unter anderem auch Bilder, Skulpturen, Filme, Musikkompositionen oder selbstgestaltete Internetseiten zum Thema. Es waren insgesamt 97 Beiträge von 210 Schülerinnen und Schülern aus der gymnasialen Oberstufe von Schulen innerhalb des Bistums Mainz eingegangen. Eine Jury von Fachleuten hat in einem anonymisierten Verfahren über die eingereichten Beiträge entschieden. Im Mainzer Haus am Dom sind die Wettbewerbsbeiträge bis zum 26. Oktober in einer Ausstellung zu sehen.
Vergeben wurden zwei zweite Preise, die mit jeweils 200 Euro dotiert waren. Ausgezeichnet wurde eine Gruppe von fünf Schülern der Albrecht-Dürer-Schule in Weiterstadt, die einen Videofilm zur Wettbewerbsfrage gedreht hatten, sowie Johanna Schwenn und Nora Seiberth (beide Mainz), die in Interviews mit Passanten über deren Umgang mit Haustieren die Wettbewerbsfrage angegangen haben. Für den dritten bis zehnten Preis wurden Buchpreise vergeben.
„Die Beziehung zu anderen Menschen und die Beziehung zu Gott gehört zum Wesen des Menschen“, sagte Weihbischof Neymeyr in seiner Ansprache. Nur in der Begegnung mit anderen Menschen könne der Mensch sein eigenes Ich entdecken und auf diese Weise seinem eigenen Wesen auf die Spur kommen. „Die Beziehung des Menschen zu Gott nimmt die Gestalt von Verehrung und Anbetung an, in der sich der Mensch der Größe Gottes zuwendet.“ Neymeyr verwies auf die Pastoralkonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils, wo es heißt: „Der Mensch ist nämlich aus seiner innersten Natur ein gesellschaftliches Wesen; ohne Beziehung zu den anderen kann er weder leben noch seine Anlagen zur Entfaltung bringen.“ (Gaudium et Spes 12)
Die erste Verleihung des Kardinal-Volk-Preises sei „der Startschuss in einen neuen Programmschwerpunkt der Akademie“, sagte Dr. Peter Reifenberg, Direktor der Akademie. Die Einsendungen in diesem Jahr hätten gezeigt, dass sich der Wettbewerb bewährt habe. Durch den Wettbewerb und den neu geschaffenen Kardinal-Volk-Preis solle ein Dialog mit jungen Erwachsenen in Gang gebracht werden und diese gefördert werden. Reifenberg dankte besonders Studienleiter Dr. Stephan Loos, auf dessen Initiative das Angebot zurückgeht, und Sekretärin Heike Kremer für deren großen Einsatz bei der Vorbereitung des Wettbewerbs und der abschließenden Tagung.
Bei den Wettbewerbsbeiträgen habe es „eine schier unglaubliche Vielfalt“ gegeben, sagte Stephan Loos in seinem Schlusswort. „Der Reichtum der Arbeiten lässt staunen, wie die Ausstellung im Haus am Dom zeigt.“ Die Akademie möchte mit dem Wettbewerb die Kirche für junge Menschen als Ort erlebbar machen, an dem intellektuelle Auseinandersetzung Spaß machen kann, erklärte Loos. Der Wettbewerb solle die Neugierde der Jugendlichen zu geistiger Auseinandersetzung wecken und zum Nachdenken und angeregten Debatten herausfordern.
Die Preisverleihung wurde von Dirko Juchem (Saxophon und Querflöte) musikalisch gestaltet. Sie war zugleich Abschluss der Tagung „Was ist der Mensch?“ der Akademie von Donnerstag, 14., bis Samstag, 16. Oktober, an der alle Preisträger des Wettbewerbs teilgenommen haben. Bei der Tagung hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, in Kleingruppen Interviews zum Wettbewerbsthema mit verschiedenen Persönlichkeiten zu führen, die gemeinsam ausgewertet und besprochen wurden. Gesprächspartner waren unter anderen Professor Karl Holzamer, der erste Intendant des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF), Dr. Martin Weber vom Christopherus-Hospiz in Mainz, Schwester Philippa Rath von der St. Hildegard Abtei in Eibingen, und Krankenhausseelsorger Erhard Weiher aus Mainz. In einer Abschlussrunde diskutierten die Jugendlichen mit dem Fernsehmoderator Gerd Scobel über ihre Erfahrungen.
Der Wettbewerb „Junge Akademie“ wird im nächsten Jahr fortgesetzt. Für das Jahr 2004/2005 lautet die Wettbewerbsfrage „Was ist Wahrheit?“ Die Beiträge können auch von Gruppen eingereicht werden. Einsendeschluss ist der 22. Juli 2005. Auch im kommenden Jahr wird die Verleihung des Kardinal-Volk-Preises im Rahmen einer interdisziplinären Tagung im Erbacher Hof stattfinden.
Hinweise:
tob (MBN)
Wiesbaden-Naurod. Kardinal Karl Lehmann hat die Arbeit der Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten in Deutschland gewürdigt. Lehmann äußerte sich in einem Festgottesdienst, der anlässlich einer Tagung zum 25-jährigen Bestehen der Arbeitsgemeinschaft der Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten (AGPR) am Dienstag, 19. Oktober, im Wilhelm-Kempf-Haus in Wiesbaden-Naurod stattfand. Der Kardinal dankte vor allem den Pionieren der ersten Stunde, die vor über 25 Jahren den Mut gehabt hätten, mit ihrem Beruf „einen neuen Weg zu gehen“. Dies sei damals nicht selbstverständlich gewesen, unterstrich Lehmann, da es in manchen Gemeinden und Bistümern Zögern und Unsicherheiten gegeben habe. Zu der Tagung, die unter dem Leitwort „Alles bleibt anders“ stand, waren über 80 Frauen und Männer aus 20 Bistümern nach Wiesbaden-Naurod gekommen. Mitveranstalter der Tagung war das Theologisch-Pastorale Institut, Mainz.
Weiterhin appellierte Lehmann an die Teilnehmer der Tagung, auch künftig verantwortungsvoll ihren Dienst zu tun – trotz aller Routine, den der Berufsalltag gelegentlich mit sich bringe. Vor allem heute sei es wichtig, sensibel für das verborgene Leid des Anderen zu sein. „Wir sollten wachen Gewissens durch unsere Zeit gehen“, sagte der Kardinal.
Auch der Bischof von Limburg, Franz Kamphaus, sprach sich in einem schriftlichen Grußwort zur Tagung für den Beruf des Pastoralreferenten aus. Die Arbeit der knapp 3.000 Laienseelsorger sei mittlerweile in den meisten deutschen Diözesen zu einem etablierten und nicht mehr wegzudenkenden Beruf geworden. Kamphaus betonte, dass die Pastoralreferenten nicht in Konkurrenz zu den geweihten Seelsorgern stünden, vielmehr seien gegenseitige Ergänzung und Bereicherung wichtig. Er hoffe, dass trotz aller Verunsicherungen dieser Beruf auch künftig eine wichtige Rolle in den deutschen Bistümern spiele.
Angesichts der angespannten finanziellen Situation vieler deutscher Bistümer hat die Sprecherin der AGPR, Beatrix Michalak, mehr Transparenz angemahnt. Es sei nicht akzeptabel, dass man insbesondere bei Stellenkürzungen vor vollendete Tatsachen gestellt werde, sagte sie vor Journalisten. Viele Kolleginnen und Kollegen seien angesichts der aktuellen Einsparungen verunsichert. Vielmehr sollten die Ortsbischöfe verstärkt das Gespräch mit den Pastoralreferenten suchen, da diese besonders qualifiziert über die Bedürfnisse der kirchlichen Basis Auskunft geben könnten. Darüber hinaus betonte Michalak, dass der Beruf des Pastoralreferenten auch in der heutigen Zeit, in der immer Menschen nach Seelsorge verlangten, unverzichtbar sei. Zudem wolle die AGPR den in die Diskussion geratenen Beruf des Pastoralreferenten zukünftig wieder mehr ins Bewusstsein bringen und dessen Stellung innerhalb der Kirche festigen.
Die AGPR besteht seit 1979 und vertritt als ein von den Bistümern unabhängiger Berufsverband rund 3.000 Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten. Die AGPR versteht sich als Netzwerk zwischen den Bistümern und unterstützt die Arbeit der Laienseelsorger vor Ort.
Hinweis: Weitere Informationen zur Tagung und zur Arbeit der AGPR unter http://www.pastoralreferenten.de.
am (MBN)
Pastoralreferenten sind Diplom-Theologen im pastoralen Dienst der Kirche. Der Beruf steht Männern und Frauen - verheiratet oder unverheiratet - gleichermaßen offen. Grundlage für den Beruf ist der Leitgedanke des Zweiten Vatikanischen Konzils über die Kirche als Volk Gottes in der dogmatischen Konstitution „Lumen Gentium“ vom 21. November 1964: „Das Apostolat der Laien ist Teilnahme an der Heilssendung der Kirche selbst. Zu diesem Apostolat werden alle vom Herrn selbst durch Taufe und Firmung bestellt.“ (Lumen Gentium 33)
Bei der Gemeinsamen Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland, der so genannten „Würzburger Synode“ von 1971 bis 1975, wurde dieser Ansatz weitergeführt, und so entstand dieser pastorale Beruf für Laien mit theologischem Hochschulabschluss. Pastoralreferenten ergänzen den Dienst des kirchlichen Amtes, also von Diakonen, Priestern und Bischöfen, mit eigener Kompetenz in bestimmten pastoralen Sachgebieten. Die Beauftragung für ihren Dienst erhalten Pastoralreferenten in einem Sendungsgottesdienst durch den Bischof.
Pastoralreferenten gibt es mittlerweile seit über 25 Jahren. Im Rahmenstatut der Deutschen Bischofskonferenz für Pastoralreferenten/Pastoralreferentinnen aus dem Jahr 1987 heißt es über die Aufgaben der Berufsgruppe: „Spezifische Aufgabe der Pastoralreferenten ist es, mit den Gliedern der Gemeinden nach Wegen zu suchen, wie das Evangelium jeweils in Familie, Kirche und Gesellschaft gemäß den persönlichen und beruflichen Situationen gelebt und bezeugt werden kann. Durch die Begleitung von einzelnen und die Arbeit mit Gruppen helfen sie, Kirche mit aufzubauen und Lebensbereiche der Gesellschaft mitzugestalten.“ (Kapitel 1, Beruf und kirchliche Stellung)
Im Bistum Mainz sind Pastoralreferenten vor allem in der kategorialen Seelsorge tätig. Einen wichtigen Schwerpunkt stellt dabei der Religionsunterricht an Gymnasien und Berufsschulen sowie die Schulseelsorge dar. Darüber hinaus sind Pastoralreferenten in der Krankenhaus-, Gefängnis-, Hochschul- und Betriebsseelsorge eingesetzt. Ebenso sind sie als Referenten und leitende Mitarbeiter im Bischöflichen Ordinariat oder als Dekanatsreferenten tätig. Nur wenige Pastoralreferenten arbeiten im Bistum Mainz in der Gemeindeseelsorge. In den deutschen Bistümern sind die Arbeitsfelder für Pastoralreferenten sehr unterschiedlich. Zwar sehen die Rahmenstatuten der Deutschen Bischofskonferenz vor, dass die Gemeindeseelsorge nicht das primäre Einsatzgebiet der Berufsgruppe sein soll, doch hat sich in vielen deutschen Diözesen gerade dieser Bereich zu einem Schwerpunkt entwickelt.
Derzeit gibt es rund 130 Pastoralreferenten im Bistum Mainz, davon sind etwa 30 in der Gemeindeseelsorge tätig. Hinzu kommen noch etwa 20 Pastoralassistenten, die sich in der Ausbildung befinden. Bereits während des Theologiestudiums findet für die Interessenten am Beruf des Pastoralreferenten eine Studienbegleitung statt: vom ersten bis zum fünften als „Infokreis“ und ab dem sechsten Semester als „Bewerberkreis“.
Bischöflicher Beauftragter für Pastoralreferenten im Bistum Mainz ist Albert Baumann, Personaldezernat, Heringsbrunnengasse 4, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-185.
tob (MBN)
Mainz. „Dieser Wettbewerb stärkt das Selbstvertrauen der Jugendlichen und ermutigt sie, ihren eigenen Fähigkeiten zu vertrauen.“ Das sagte Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr am Donnerstag, 14. Oktober, anlässlich des Wettbewerbs „Ideefix Mainz 2004“ im Mainzer Rathaus. Der ausschließlich für Hauptschüler ausgerichtete Wettbewerb, der vom Mainzer Gründungsnetzwerk „MagNet“ sowie von Schulen und Ausbildungsbetrieben entwickelt wurde, hatte zum Ziel, die soziale und kommunikative Kompetenz der Teilnehmenden zu steigern und ihre Kreativität zu fördern. Vor allem sollte der Wettbewerb die Jugendlichen für das Thema „Berufliche Selbstständigkeit“ sensibilisieren.
Beteiligt waren Teams von sechs Hauptschulen aus der Stadt Mainz und dem Kreis Mainz-Bingen. Die Gruppen hatten ab Donnerstag, 13. Oktober, 24 Stunden Zeit, ein kreatives und innovatives Produkt für den Bundesliga-Club 1. FSV Mainz 05 zu entwickeln, herzustellen und zu präsentieren. Die Teams mussten vorgegebenes Material wie CDs, leere Filmdosen und Weinkorken mitverwerten; außerdem stand Geld für weiteres Material zur Verfügung. In den Räumen der Handwerkskammer Rheinhessen in Mainz konnten die Ideen verwirklicht werden.
Am folgenden Tag wurde das Produkt im Mainzer Rathaus einer Jury vorgestellt, die nicht nur dessen Kreativität und Innovation, sondern auch die Art und Weise der Präsentation, die Teamarbeit, die unternehmerische Qualität und das mögliche Marktpotenzial zu bewerten hatte. Der Jury gehörten neben Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr, Bischofsvikar für die Jugendseelsorge, unter anderen auch Gudrun Thomas-Wolf vom Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz, Harald Strutz, Präsident des 1. FSV Mainz 05, und Susanne Pritzl von den Wirtschaftsjunioren an. Der erste Preis ist ein Besuch bei der Mannschaft des 1. FSV Mainz 05; zudem wurde ein Kreativ- und Innovationspreis vergeben - die Siegergruppe erhält zwölf Freikarten für eines der nächsten Heimspiele des Mainzer Bundesligisten.
Den Preis für Kreativität und Innovation bekamen die Schülerinnen und Schüler der Mainzer Goethe-Hauptschule zugesprochen, die mit einem selbst entwickelten Brettspiel die Jury überzeugen konnten. „Stürmt das Stadion“ hatten die Jugendlichen ihr Spiel genannt, das ein „Produkt von Fans für Fans“ sei. Die Jury lobte die Idee als marktfähig, bei der Produktpräsentation habe die Gruppe zudem gekonnt die Spielregeln erklärt und das Publikum miteinbezogen. Gewinner des Gesamtpreises war die Wilhelm-Holzamer-Schule aus Nieder-Olm, die ebenfalls ein Brettspiel entworfen hatte. Durch die professionelle Art der Präsentation, die sogar eine Zielgruppenanalyse und eine Vermarktung des Produkts für andere Vereine einschloss, habe das Team mit ihrem Spiel „Klopp, der Baumeister. Baust du noch oder guckst du schon“ am überzeugendsten unternehmerische Fähigkeiten bewiesen, lautete das Urteil der Jury.
Die anderen Schulteams hatten eine Ballwaschanlage (Grund- und Hauptschule Petersackerhof, Oberdiebach), eine Uhr, einen Herrendiener und eine Lampe in Vereinsfarben (Regionale Schule „Christian Erbach“, Gau-Algesheim), einen fußballspielfähigen Rollstuhl (Friedrich-Ebert-Schule, Mainz-Weisenau) sowie ein Fastnachtskostüm (Schiller-Hauptschule, Mainz) entworfen. Als Trostpreis erhielten alle Teilnehmer einen Fan-Schal vom 1. FSV Mainz 05. Zudem übergab Michael Ebling, Dezernent für Soziales, Jugend, Gesundheit und Wohnen der Stadt Mainz, allen Schülerinnen und Schülern eine Teilnahmeurkunde, die der Bewerbungsmappe beigelegt werden kann.
Der Wettbewerb fand zum Abschluss der Fachtagung „Forum Pro Ausbildung“ statt, die unter dem Leitwort „Jung und selbstständig“ den Aspekt der „Existenzgründung für Jugendliche“ thematisierte. Bei der Eröffnung unterstrich der Mainzer Oberbürgermeister Jens Beutel, dass es gerade heute wichtig sei, das Thema Selbstständigkeit verstärkt in das Bewusstsein der jungen Generation zu rücken. „Auch bei unseren Jugendlichen schlummern Potenziale, so dass die Frage ,Selbstständigkeit – ja oder nein?’ als eine von mehreren Alternativen durchaus in Erwägung gezogen werden sollte“, sagte der Oberbürgermeister.
Vorbild für das Projekt war der internationale Wettbewerb „The Global Enterprise Challenge“, der seinen Ursprung in Schottland hat, wo bereits in Kindergärten und in allen Schulformen ähnliche Konzepte ausprobiert werden. In Deutschland sind Planspiele dieser Art vor allem für Schülerinnen und Schüler ab der Jahrgangsstufe 11 vorgesehen, für jüngere Klassenstufen sind sie selten und wenig bekannt.
am (MBN)
Mainz. Tod und Sterben werden in der Gesellschaft nicht generell verdrängt. Das hat Kardinal Karl Lehmann am Mittwoch, 13. Oktober, anlässlich einer Finissage mit Fotografien vom Mainzer Hauptfriedhof betont. Das Thema Tod habe einen Platz im Leben der Menschen, unterstrich der Mainzer Bischof. Friedhöfe seien Orte, an denen man sich intensiv mit dem Ende seines Lebens auseinander setzen könne. Zugleich mache ein Friedhof dankbar dafür, „dass wir leben dürfen“. In der Ausstellung wurden seit Mitte September im Foyer des Mainzer Rathauses die besten Bilder eines Wettbewerbes gezeigt, den der Mainzer Vitruv-Verlag und die „Initiative Nekropolis-Moguntia“ ausgeschrieben hatten.
Anlass für Wettbewerb und Ausstellung war das 200-jährige Bestehen der zentralen Begräbnisstätte der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt. Schirmherren des Wettbewerbs waren Kardinal Karl Lehmann und der Mainzer Oberbürgermeister Jens Beutel. Ausgelobt wurde der Wettbewerb in Zusammenarbeit mit dem Studium Generale der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, der Akademie für Bildende Künste und dem Interdisziplinären Arbeitskreis Thanatologie (Sterbeforschung) der Universität.
Der Oberbürgermeister würdigte den Wettbewerb als ein besonderes kulturelles Projekt, das die Verbundenheit der Mainzer mit ihrer Stadt gefördert habe. Zugleich mache die Ausstellung deutlich, dass ein Friedhof ein geschichtlicher Platz, ein „aufgeschlagenes, steinernes Buch“ sei, sagte Jens Beutel. Rupert Krömer vom Vitruv-Verlag betonte, dass der Wettbewerb dazu beigetragen habe, dem Mainzer Zentralfriedhof einen Teil seines „Sinns“ zurückzugeben. Er verstehe einen Friedhof als Ort des Lebens, der deutlich mache, dass das Leben den Tod bedinge. Auch die Teilnehmer des Wettbewerbs hätten den Friedhof als „lebendig“ erfahren.
Mehr als 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwischen sieben und 84 Jahren nahmen an dem Wettbewerb teil, mehr als 2.500 Besucher kamen in die Ausstellung im Mainzer Rathaus. Die besten Fotografien sollen im Jubiläumsbuch „200 Jahre Mainzer Hauptfriedhof“ veröffentlich werden, für das auch Kardinal Lehmann einen Beitrag verfasst hat. Das Buch trägt den Titel „Aureus – Ort der Stille“ und erscheint im November 2004.
am (MBN)
Bonn. Den mit 25.000 Euro dotierten „Kunst- und Kulturpreis der deutschen Katholiken“ erhält in diesem Jahr der Maler Gerhard Richter. Der Preis wird ihm am Samstag, 20. November, in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn gemeinsam vom Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, und vom Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Professor Hans Joachim Meyer, verliehen. Mit dem „Kunst- und Kulturpreis der deutschen Katholiken“ werden im dreijährigen Turnus herausragende künstlerische Lebenswerke gewürdigt. Der Preis soll einen Beitrag zur Förderung der Begegnung von Kirche und moderner Kultur leisten. Er wurde bislang in den Sparten Literatur, Architektur, Musik und Film vergeben.
Mit Gerhard Richter wird einer der herausragenden bildenden Künstler der Gegenwart ausgezeichnet. Die Preisjury weist in der Begründung ihres Vorschlages auf die „hohe Kreativität und große ästhetische Kraft“ sowie das brillante malerische Können Richters hin. Richter weise mit seinem Werk über die verstehbare Wirklichkeit hinaus. Dies vermittele sich dem Betrachter seiner Bilder „als Steigerung des ‚Wahr-Nehmens‘ in eine transzendente Dimension hinein, wie dies auch der Anfang jeder spirituellen Kunst und auch der Anfang von Theologie ist“. Gerhard Richter balanciere auf subtile Weise mit den Widersprüchen von Präsentation und Repräsentation, Präzision und Unschärfe, „ohne je die Hoffnung aufzugeben, dass es außerhalb seiner selbst eine diese Gegensätze im Letzten versöhnende Dimension gibt“. Richters Werk durchbreche beim Betrachter das vertraute Wahrnehmungsschema und ermögliche ein existentielles Sehen.
Gerhard Richter - 1932 in Dresden geboren - studierte zunächst Wandmalerei in Dresden. Weil sich Richter durch den von der DDR-Diktatur verordneten Kunststil des „Sozialistischen Realismus“ in seiner künstlerischen Freiheit eingeengt sah, flüchtete er 1961 in den Westen, wo er in Düsseldorf sein Kunststudium fortsetzte. Als ironisch gebrochenen Gegenentwurf zur DDR-Kunst rief er den „Kapitalistischen Realismus“ aus. Seine nach Foto-Vorlagen von Zeitungen oder Familienalben gemalten Unschärfebilder wurden weltberühmt. Richters Arbeiten sind Impulse, herkömmliche Deutungsmuster von Welt und Existenz zu hinterfragen und scheuen auch vor einer - mitunter provokanten - Berührung empfindlicher gesellschaftlicher Fragen nicht zurück. In vielen Kunstwerken Gerhard Richters treten existenzielle Metaphern zutage, so etwa in seinen Glas- und Spiegelbildern. Gerade die Spiegelmetapher legt eine gedankliche Querverbindung zur christlichen Symbolik nahe.
Mitglieder der Preisjury waren Bischof Dr. Friedhelm Hofmann (Würzburg), Professor Gottfried K. Boehm (Basel), Dr. Wenzel Jacob (Bonn), Professor Carla Schulz-Hoffmann (München), Professor Thomas Sternberg (Münster) und Dr. Guido de Werd (Kleve).
Hinweis: Weitere Informationen zum Kunst- und Kulturpreis der deutschen Katholiken 2004 sind im Internet unter http://www.dbk.de zu finden.
SDBK (MBN)
Mainz. Das Kursprogramm 2005 des Theologisch-Pastoralen Instituts (TPI) in Mainz ist erschienen und kann dort angefordert werden. Auch die Internetseite des TPI (http://www.tpi-mainz.de) verzeichnet alle Angebote der Einrichtung. Das TPI mit Sitz in Mainz ist das Fort- und Weiterbildungsinstitut der Diözesen Limburg, Mainz und Trier für Priester, Diakone, Pastoralreferenten und Gemeindereferenten.
In dem Wochenkurs „Dies ist die Nacht, von der geschrieben steht...“ vom 21. bis 25. Februar 2005 geht es um bibeltheologische Zugänge zur Feier der Osternacht. Der Kurs unter Leitung von Dr. Christoph Rüdesheim und Olaf Rölver wendet sich an Teilnehmer aus allen pastoralen Berufsgruppen. Ein „Grundkurs Notfallseelsorge“ im Berthier-Haus in Mainz wird von 27. bis 30. Juni angeboten.
Das Thema Ökumene steht bei einem Wochenkurs vom 12. bis 16. September im Kloster Jakobsberg bei Ockenheim auf dem Programm. Unter der Überschrift „Tut dies zu meinem Gedächtnis“ geht es dabei um „Ökumenische Fragen und Annäherungen an eine Theologie und Praxis der Eucharistie“. Der Kurs mit Christoph Rüdesheim, Professorin Dorothea Sattler und Dr. Walter Schöpsdau findet in Kooperation mit dem Konfessionskundlichen Institut des Evangelischen Bundes in Bensheim und dem Ökumenischen Institut der Universität Münster statt.
Im Erbacher Hof in Mainz veranstaltet das TPI vom 15. bis 16. Dezember 2005 das erste Symposium „Systemtheorie und Praktische Theologie im Gespräch“. Titel der Fachtagung ist ein Zitat des Theologen Paul Tillich: „Die Grenze ist der eigentlich fruchtbare Ort der Erkenntnis“. Geleitet wird die Veranstaltung von Christoph Rüdesheim, Dr. Guido Lames und Dr. Martin Lösch.
Auch neue Intervallkurse stehen auf dem Programm. Vom 28. Februar bis 3. März wird unter der Überschrift „...wie Gott mitspielt“ eine Ausbildung zur Bibliodramaleitung angeboten. Der Kurs in vier Abschnitten wird von Birgitt Brink und Professor Heinz-Günther Schöttler geleitet. Daneben werden im kommenden Jahr die bereits laufenden Intervallkurse weitergeführt, beispielsweise das „Pfarrer-Curriculum“ oder der Mentoren-Kurs.
Leiter des TPI ist seit September 2000 Dr. Engelbert Felten. Dr. Herbert Poensgen arbeitet seit 1991 im Dozententeam des TPI. Neu seit dem 1. April 2004 ist Dr. Christoph Rüdesheim. Er war zuletzt Projektreferent im Dekanat Mainz-Süd. Von 1988 bis 1994 hatte er als Pastoralreferent in Mühlheim/Main gearbeitet, bevor er Assistent von Weihbischof Dr. Franziskus Eisenbach wurde. Neben einer Ausbildung in Geistlicher Begleitung hat Rüdesheim unter anderem auch eine Zusatzqualifikation in Systemischer Organisationsberatung. Dr. Karl Josef Ludwig, der 17 Jahre als Dozent am TPI gewirkt hatte, war am 30. April im Erbacher Hof verabschiedet worden.
Hinweis: TPI, Rheinstraße 105-107, 55116 Mainz, Tel.: 06131/27088-0, Fax: 06131/27088-99, E-Mail: infotpi-mainz.de, Internet: http://www.tpi-mainz.de
tob (MBN)
Heppenheim. Eine Solarstromanlage ist auf dem Dach des Hauses am Maiberg in Heppenheim, der Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz, installiert worden. Direktor Benedikt Widmaier, Domkapitular Jürgen Nabbefeld, Dezernent für Weiterbildung im Bistum Mainz, und Josef Werum, Vorstand der „NaturPur Energie AG“, übergaben die Anlage am Montag, 11. Oktober, ihrer Bestimmung.
Neben der Solarstromanlage verfügt das Haus am Maiberg auch über eine thermische Solaranlage. Im Foyer der Bildungsstätte können die Gäste an zwei Schautafeln nachvollziehen, wie beide Anlagen funktionieren. „Wir wollen unseren Gästen auch über die Teilnahme an ihren Fachtagungen hinaus Lernimpulse geben. Dazu gehören auch ökologische Fragen und die Frage der Verantwortung für die Natur“, betonte Direktor Widmaier.
Neben den Schautafeln findet sich außerdem ein Wort von Papst Johannes Paul II. über die Bewahrung der Schöpfung: „Wir brauchen dringend eine Erziehung zur ökologischen Verantwortung: Verantwortung für sich selbst, für andere, für die Erde.“ Domkapitular Jürgen Nabbefeld unterstrich, dass damit auch ein besonderer Auftrag der Kirche und ihre ökologische Verantwortung deutlich werde.
am (MBN)
Lingen. Neun länderübergreifende Projekte zur Seniorenbildung sind bei einem Kontaktseminar von Donnerstag, 14. bis Sonntag, 17. Oktober, im Ludwig-Windhorst-Haus in Lingen vorgestellt worden. Die Projekte beschäftigen sich unter anderem mit der Förderung und Qualifikation von Ehrenamtlichen, mit der Weitergabe von Erfahrungswissen, mit Theaterprojekten und Computerlernen für Senioren. Insgesamt 60 Fachleute der Seniorenarbeit und -bildung waren aus 20 europäischen Ländern angereist. Veranstaltet wurde das Seminar von der „Nationalen Agentur Bildung für Europa beim Bundesinstitut für Berufsbildung“.
Kooperationspartner war die Katholische Bundesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung (KBE), die mit ihrer Kommission „Altenbildung“ das Thema „Bildung für ältere Menschen“ (Education for senior citizens) angeregt hatte. Der Vorsitzende der KBE, Dr. Hartmut Heidenreich, Mainz, hatte zu Beginn der Tagung die Dringlichkeit des Themas Bildung im dritten und vierten Alter angesichts der demographischen Entwicklung deutlich gemacht. In den kommenden Monaten werden die Projekte zwischen jeweils mindestens drei europäischen Ländern weiterentwickelt und in Projekttreffen vertieft, um so voneinander zu lernen und die Praxis der Altenbildung weiterzuentwickeln.
H.H. (MBN)
Mainz. Das „War Requiem“ von Benjamin Britten erklingt am Sonntag, 7. November, um 19.00 Uhr in einem Benefizkonzert zu Gunsten des Mainzer Dombauvereins. Unter der künstlerischen Gesamtleitung von Joshard Daus musizieren über 200 Sänger und Musiker im Hohen Dom zu Mainz dieses Werk. Darunter die Knaben des Mainzer Domchores, die von Domkapellmeister Mathias Breitschaft dirigiert werden, die Europa-Chor-Akademie sowie die Nordwestdeutsche Philharmonie und das Kammerorchester der Nordwestdeutschen Philharmonie, das unter der Leitung von Stephan Tetzlaff steht. Solisten sind Dagmar Schellenberger (Sopran), Steve Davislim (Tenor) und Thomas Mohr (Bariton).
Benjamin Britten (1913-1976) verstand seine 1961 entstandene Komposition als Symbol der Versöhnung zwischen den Völkern. Das „War Requiem“ entstand als Kompositionsauftrag aus Anlass der Wiedereinweihung der Kathedrale von Coventry, die im Zweiten Weltkrieg durch deutsche Bomben zerstört wurde. Die Uraufführung fand 1962 statt. In seinem Werk stellt der Pazifist Britten den lateinischen Text der Totenmesse der Anti-Kriegslyrik des im Ersten Weltkrieg gefallenen Dichters Wilfried Owen gegenüber. Owens Lyrik spiegelt in ergreifenden Bildern und eindringlichen Worten dessen persönlichen Eindrücke auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges wider.
Eine Stunde vor Beginn des Konzertes, um 18.00 Uhr, führt Professor Jürgen Blume, Dekan des Fachbereichs Musik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, im Haus am Dom (Liebfrauenplatz) in das Werk ein. Interessierten Konzertbesuchern werden anhand von Musikbeispielen die Besonderheiten des Werkes erläutert.
Hinweis: Karten zu 22 Euro (Sitzplatz) und acht Euro (Stehplatz) sind in Mainz beim Infoladen der Diözese, Heiliggrabgasse 8, Tel.: 06131/253-888, oder bei der Touristikzentrale am Rathaus, Tel.: 06131/2862124, erhältlich. Der Kartenkauf an der Abendkasse ist nur über den Eingang Liebfrauenplatz möglich.
am (MBN)
Gorxheimertal. Erwin Schmitt ist am Sonntag, 17. Oktober, von Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann in der Gemeinde St. Wendelin in Gorxheimertal die Martinus-Medaille verliehen worden. Schmitt erhielt die höchste Auszeichnung des Bistums Mainz für sein umfangreiches ehrenamtliches Engagement, vor allem aber für seinen Küsterdienst, den er seit 68 Jahren ausübt. Der Generalvikar würdigte den selbstlosen Einsatz Schmitts, der seinen Dienst in Treue zu seiner Gemeinde, aber besonders in Treue zu Gott verrichtet habe.
Giebelmann hob hervor, dass Schmitt für seinen Dienst auf vieles verzichtet habe – auf freie Wochenenden und auch auf manchen Urlaub. „Er war einfach da, er ist einfach da – auch bei Schnee und Eis“, sagte der Generalvikar. Darüber hinaus betonte Giebelmann, wie wichtig eine Pfarrkirche für das Leben eines Christen ist. Hier machten Kinder ihre ersten Glaubenserfahrungen, hierhin kehrten sie zurück, um sich an diese ersten Erfahrungen zu erinnern. „Der Glaube lebt in den Gemeinden vor Ort“, betonte Giebelmann. Denn die Pfarrkirche sei der Ort, wo die Menschen Glauben erlebten und einübten, wo sie sich selbst mit ihren Fähigkeiten einbrächten.
Erwin Schmitt wurde am 28. Oktober 1926 in Unter-Flockenbach (heute Gorxheimertal) geboren. Bereits als zehnjähriger Ministrant wurde er für das Amt des Küsters in der Kirche St. Wendelin ausgewählt; den Küsterdienst versieht Erwin Schmitt bis heute. Der Vater dreier Kinder gehört zu den Gründungsmitgliedern der Kolpingsfamilie Gorxheimertal, war 1962 bis 1967 deren Erster Vorsitzender und ist bis heute Zweiter Vorsitzender. 1970 bis 1992 war der heute 77-Jährige Obmann für Familienfragen, für Ehe und Familie sowie für Gesellschaft und Politik der Kolpingsfamilie. In diesem Jahr wurde er für seine 50-jährige Mitgliedschaft geehrt. Von 1968 bis 1984 gehörte Schmitt dem Pfarrgemeinderat der Pfarrei St. Wendelin an und ist auch Kommunionhelfer, Lektor und Kantor. Zudem bereitet er Gottesdienste inhaltlich vor und hält Andachten und Wortgottesdienste. Im Jahr 2002 wurde Erwin Schmitt für seine zahlreichen ehrenamtlichen Aktivitäten das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.
am (MBN)
Bonn. Mit „Trauer und Empörung“ hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, auf die Anschläge im Irak reagiert, bei denen am Samstag, 16. Oktober, sechs Kirchen angegriffen worden sind. Nachfolgend dokumentieren wir das Solidaritätsschreiben, das Kardinal Lehmann an den Patriarchen der chaldäischen Katholiken im Irak, Emmanuel III., gerichtet hat. Es wurde am Dienstag, 19. Oktober, vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz veröffentlicht.
„Eure Seligkeit!
Mit großer Trauer und Empörung habe ich die Nachricht von den neuerlichen terroristischen Anschlägen auf christliche Kirchen im Irak vernommen. Im Namen aller Bischöfe in Deutschland verurteile ich diese feigen Akte der Gewalt, bei denen auch ein Mensch getötet und mehrere verletzt wurden, auf das Allerschärfste. Ganz offenkundig sollen auf diese Weise das friedliche Zusammenleben zwischen Christen und Muslimen zerstört und Zwietracht zwischen beiden Religionen gesät werden. Manche hoffen auch, die Christen durch solche schändlichen Gewalttaten aus dem Land treiben zu können.
Gerade in dieser Situation müssen wir uns vor Augen halten, dass Christen nun seit fast 2.000 Jahren im Gebiet des heutigen Irak leben. Sie sind ein integraler Bestandteil des irakischen Volkes. Es ist dies der Augenblick, in dem Christen und Muslime wechselseitige Solidarität bekunden und bezeugen sollten, dass sie sich nicht der Dynamik des Hasses unterwerfen werden. Alle, die an den einzigen, gütigen und barmherzigen Gott glauben, müssen die Gewalt verurteilen und sich gemeinsam für Ausgleich und Gerechtigkeit einsetzen. Nur so kann Frieden gelingen.
Herzlich bitte ich Sie, angesichts der schrecklichen Ereignisse den Mut nicht zu verlieren. Die deutschen Bischöfe und die Katholiken in unserem Land sind mit Ihnen und den irakischen Christen im Gebet für einen dauerhaften Frieden verbunden. Gerne versichere ich Ihnen, dass wir die Kirche und die Menschen in Ihrem Land auch weiterhin nach besten Kräften unterstützen werden. So steht der Sonntag der Weltmission, den wir am kommenden Sonntag begehen, ganz im Zeichen der schwierigen Lage im Nahen und Mittleren Osten. Unsere Gebete und auch die Kollekte werden abermals unsere Solidarität mit den leidgeprüften Christen in der Ursprungsregion unseres Glaubens bekunden.
In der Liebe Jesu Christi und in brüderlicher Verbundenheit,
Ihr
Karl Kardinal Lehmann“
SDBK (MBN)
Mainz. „Verantwortung für das Leben. Ethisches Lernen im Religionsunterricht“ lautet der Titel des soeben erschienenen Heftes Religionsunterricht heute 03/2004. Der einführende Artikel „Ethisch handeln lernen. Grundlagen der Moralpädagogik“ bietet Begründungsmodelle in Fragen der Bioethik. Professor Bruno Schmid, Religionspädagoge und Ethiker an der Pädagogischen Hochschule Weingarten, hat das Referat bei der Heppenheimer Lehrerwoche für Lehrer katholischer Schulen im Bistum Mainz im März diesen Jahres gehalten. „RU Heute“ ist eine kostenlose Publikation des Dezernates Schulen und Hochschulen im Bischöflichen Ordinariat Mainz. Die Schriftleitung liegt bei Oberstudienrat Dr. Clauß Peter Sajak, Referent für Hochschulen und bildungspolitische Grundsatzfragen im Dezernat für Schulen und Hochschulen des Bischöflichen Ordinariates.
Eine „religionsdidaktische Annäherung“ an das Thema Bioethik unternimmt Sajak in seinem Artikel „Ethisch urteilen heute?“. Den Abschluss des theoretischen Teils bildet ein Auszug aus der Publikation „Der Mensch: sein eigener Schöpfer?“, die im Jahr 2001 von der Deutschen Bischofskonferenz herausgegeben worden ist. Die Praxistipps behandeln das Thema des Heftes unter der Überschrift „Reiz-volle Impulse. Mit Karikaturen ethisch handeln lernen“ und bieten darüber hinaus Anregungen für die Unterrichtsgestaltung zu Fragen der Stammzellforschung, des Klonens und der Präimplantationsdiagnostik.
Franz-Günther Weyrich, der für den Bezirk Wetzlar im Bistum Limburg das Amt für Katholische Religionspädagogik leitet, stellt in seinen Filmtipps ausführlich vier Spielfilme zum Themenbereich „Ethische Lebensfragen im Film“ vor. Besprochen werden der Dokumentarfilm „Mein kleines Kind“ zum Thema pränatale Diagnostik, zwei Zukunftsvisionen zum den Bereichen Gentechnik („Gattaca“) und Euthanasie („...Jahr 2022...die überleben wollen“) und „Nachtgestalten“, der die Frage nach menschenwürdigem Leben im Deutschland der Gegenwart thematisiert.
In der Rubrik „Forum Religionsunterricht“ wird Georg Radermacher, der neue Referent für Fortbildung im Schuldezernat, vorgestellt. Außerdem berichtet Studiendirektor Manfred Göbel vom Schuldezernat über die Vorbereitungen zum Weltjugendtag im Bistum Mainz. Am Ende des Heftes finden sich wieder zahlreiche Hinweise auf Publikationen und Materialien, die in den Arbeitsstellen für Religionspädagogik im Bistum Mainz ausgeliehen werden können. Für das Jahr 2005 hat die Redaktion von „RU heute“ folgende Themen geplant: „RU online. Neue Medien im Religionsunterricht“, „Schulpastoral“, „Reichtum der Konfessionen“ und „30 Jahre Würzburger Synode“.
Hinweise:
tob (MBN)