Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 43

28. November 2001

Datum:
Mi. 28. Nov. 2001
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Jürgen Strickstrock, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz 
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder 129, Fax 06131/253-402. E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Berichte 

  • Vollversammlung des Diözesan-Kirchensteuerrates (15.12.) 
  • Anselm Grün spricht über "Gotteserfahrung heute" (6.12.)
  • Viel Prominenz beim "Tag der Ehrenamtlichen in der Telefonseelsorge" 
  • Keine Flüchtlinge in den Sudan abschieben
  • Kuratorium des Dombauvereins Worms tagte
  • Weihnachtsvorbereitungen online: "Exerzitien im Alltag"
  • Lehrertag der Martinus-Schulen: "Ist Lehrberuf ein Traumberuf?" 
  • Ehe- und Familienreferentin Rupprecht verabschiedet
  • Wie Kurt Flasch in Mainz Ramon Llull entdeckte
  • SMS-Adventskalender
  • Adventskonzerte der Polizeiseelsorge
Berichte

Vollversammlung des Diözesan-Kirchensteuerrates (15.12.) 

Beschlussfassungen über Haushaltsplan und Stellenplan 2002 stehen im Mittelpunkt 

Mainz. Unter dem Vorsitz des Bischofs von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, tagt am Samstag, 15. Dezember, ab 9.00 Uhr, im Bildungszentrum Erbacher Hof in Mainz (Kardinal Volk-Saal) die Vollversammlung des Diözesan-Kirchensteuerrates im Bistum Mainz. Im Mittelpunkt der Beratungen stehen die Beschlussfassungen über den Haushaltsplan und den Stellenplan für das Jahr 2002.

Moderiert werden die Beratungen vom Geschäftsführenden Vorsitzenden des Diözesan-Kirchensteuerrates, Dr. Volker Kurz, Mühlheim. Finanzdirektor Thomas Karst wird über die Kirchensteuerentwicklung in diesem Jahr und über die Prognosen für die kommenden Jahre berichten. Er wird den Haushaltsplan 2002 einbringen. Im Anschluss daran, bevor der Haushaltsplan als Ganzes verabschiedet wird, werden die sieben Einzelpläne des Bistumshaushaltes unter Mitwirkung der jeweiligen Dezernenten diskutiert: Diözesanleitung, Allgemeine Seelsorge, Besondere Seelsorge, Schule/Bildung, Soziale Dienste, Gesamtkirchliche Aufgaben und Finanzen/Versorgung.

Zum Diözesan-Kirchensteuerrat gehören neben Bischof, Generalvikar und dem Finanzdezernenten die gewählten Vertreter der 20 Dekanate – unter ihnen der Geschäftsführende Vorsitzende - sowie die Delegierten der Pastoralen Räte (je zwei aus Katholikenrat, Priesterrat und Konferenz der Dekane). Neben dem Finanzdezernenten nehmen weitere Vertreter der Finanzverwaltung und der Personalverwaltung an den Beratungen teil. Die Sitzung ist öffentlich.

Sk (MBN)

 

Anselm Grün spricht über "Gotteserfahrung heute" (6.12.) 

Rüdesheim/Mainz. Benediktinerpater Anselm Grün OSB, Münsterschwarzach, spricht am Donnerstagabend, 6. Dezember, um 19.30 Uhr, in der Abteikirche des Benediktinerinnenklosters St. Hildegard in Rüdesheim-Eibingen zum Thema "Gotteserfahrung heute". Der erfolgreiche Autor geistlicher Bücher, der auch mit dem Bistum Mainz vielfältig verbunden ist, gibt im Anschluss an den geistlichen Abend eine Autogrammstunde in der Buchhandlung der Abtei.

Hinweis: Abtei St. Hildegard, Telefon 06722 / 499116 – www.abtei-st-hildegard.de

Sk (MBN)

 

Viel Prominenz beim "Tag der Ehrenamtlichen in der Telefonseelsorge" 

Großes Lob für "unbezahlbaren Dienst" 

Mainz. Bundespräsident Johannes Rau hat die Telefonseelsorge der katholischen und evangelischen Kirche in Deutschland als "unverzichtbar und unbezahlbar" gewürdigt. Am "Tag der Ehrenamtlichen in der Telefonseelsorge" am Samstag, 24. November, sagte Rau vor rund 900 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus ganz Deutschland in Mainz: "Alles, was in dieser Welt Geborgenheit und Wärme gibt, kann man nicht bezahlen." Der Bundespräsident hatte die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen und lobte den oft schwierigen Dienst am Telefon. In der heutigen Zeit der Plauderei und der beliebigen Unterhaltung sei besonders wichtig, dass es Menschen gebe, die Zuhören könnten. Wichtig sei zudem, gemeinsam mit den Betroffenen nach Auswegen aus Krisen zu suchen und hilfreiche Kontakte zu vermitteln. Der Begriff "Telefonseelsorge" verdeutliche aber auch, dass das Angebot mehr als nur "religiöser Pannendienst" sei.

Kardinal Karl Lehmann betonte: "Im Zuhören, Annehmen, Stützen – Mut machend und Trost spendend – sind Sie eingebettet in den Grundauftrag Jesu, zu den Mitmenschen zu gehen und ihnen die gute Nachricht von Gottes Reich zu sagen." Die rund 7000 Telefonseelsorgerinnen und Telefonseelsorger geben nach Lehmanns Meinung "ein Zeugnis besonderer Art, das die Menschen in ihren tiefsten Nöten lebensnotwendig brauchen: das einfühlende Zuhören, das mitleidende Verstehen und das behutsam zukunftsweisende Wort".

Viel Applaus bekam der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Prof. Dr. Peter Steinacker, für seine Anmerkung: "Toll, dass diese Arbeit keine konfessionellen Schranken hat." Er hob die hohe Qualifikation der Telefonseelsorger hervor. Außerdem stelle das Angebot der Kirchen im Zeitalter einer weitgehend individualisierten und anonymisierten Gesellschaft ein "wichtiges Bindeglied zu den Menschen in Not dar, das über die Grenzen der Ortsgemeinde hinausweist".

"Wir sind stolz darauf, in einer Gesellschaft zu leben, in der es Menschen gibt, die solche Arbeit leisten", hob der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck in seinem Grußwort hervor. Schon jetzt sei er dankbar für das, was Telefonseelsorger in den bevorstehenden Weihnachtstagen und zum Jahreswechsel Menschen gäben, die sich nicht freuen könnten.

Im Rahmen des Festakts, der unter dem Motto "Aus Worten können Wege werden" stand, wurde der 1997 geschlossene Kooperationsvertrag der evangelischen und katholischen Kirche mit der Deutsche Telekom AG für die nächsten zwei Jahre fortgeschrieben. Sein Unternehmen unterstütze die Telefonseelsorge nicht unmittelbar finanziell, sondern beteilige sich partnerschaftlich an der Dienstleistung selbst, betonte Telekom-Vorstandsmitglied Dr. Heinz Klinkhammer. Dies geschehe durch die Bereitstellung der bundesweit einheitlichen Rufnummern und durch die komplette Übernahme der Kosten für die Anrufe zur Telefonseelsorge. Die Deutsche Telekom sei stolz, "Partner der Telefonseelsorge" zu sein.

Der Präsident des Diakonischen Werks der Evangelischen Kirche in Deutschland, Pfarrer Jürgen Gohde, lobte das soziale Engagement der Telekom und würdigte die Telefonseelsorge für die Bereitschaft, auch neue Wege zu gehen. Als Beispiel nannte er die Seelsorge im Internet. "Denn dies sind die Wege, wie Menschen heute miteinander kommunizieren." Der stellvertretende Vorsitzende der katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft Beratung, Prälat Heinrich Heming, erklärte, ohne den ehrenamtlichen Einsatz so vieler Menschen könnten sich die Kirchen die Telefonseelsorge schlicht nicht leisten. Der Dienst sei zudem unbezahlbar, weil "das was Sie tun, aus persönlicher und freier Überzeugung geschieht".

Den Festakt im Eltzer Hof in Mainz moderierten Martina Patenge, Mainz, und Gesine Wabra, Konstanz. Für die Bundesvereinigung der Ehrenamtlichen in der Telefonseelsorge sprach Barbara Rode. Die Big Band der Pop- und Folkloregruppe des Bischöflichen Willigis-Gymnasiums und der Maria-Ward-Schule (Leitung: Norbert Krams) unterhielt die Gäste musikalisch.

Bundesweit gibt es Telefonseelsorgestellen in 106 Städten, die alle rund um die Uhr besetzt sind. Etwa 2,1 Millionen Anrufe sind im vergangenen Jahr dort eingegangen. Die Telefonseelsorge ist kostenlos unter den Rufnummern 0-800-111-0111 und 0-800-111-0222 erreichbar.

Bns (MBN)

 

Keine Flüchtlinge in den Sudan abschieben 

Pax Christi und Gesellschaft für bedrohte Völker appellieren an Ministerpräsidenten 

Mainz. Die Gesellschaft für bedrohte Völker, Göttingen, und die Pax Christi -Bistumsstelle Mainz, haben an den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Erwin Teufel appelliert, dem Beispiel Hessens zu folgen und Flüchtlinge aus dem Sudan nicht mehr abzuschieben. In einem am Freitag, 23. November, veröffentlichten offenen Brief, der auch an die Ministerpräsidenten der übrigen Bundesländer versandt wurde, wird auf die kürzliche Abschiebung des südsudanesischen Flüchtlings John Kong verwiesen. Verzweifelte Bemühungen des Bistums Mainz, insbesondere durch Missionsdirektor Udo Mechlinski und der Gesellschaft für bedrohte Völker, die Abschiebung noch zu verhindern, waren bedauerlicherweise gescheitert.

Die Gesellschaft für bedrohte Völker und das Bistum Mainz seien bis heute in größter Sorge um das Schicksal des abgeschobenen Flüchtlings, heißt es in dem Brief weiter. In ihr Heimatland abgeschobene Sudanesen stünden in der Gefahr, verhaftet, gefoltert oder sogar getötet zu werden. Bereits im Oktober 2000 sei von einem Bischof aus dem Sudan eine Liste mit Namen sudanesischer Christen in Deutschland vorgelegt worden, die bei Abschiebung besonders gefährdet seien. Auf dieser Liste habe auch John Kong gestanden, der der sudanesischen Befreiungsarmee SPLA/SPLM angehört habe.

In einem ähnlich gelagerten Fall habe der hessische Ministerpräsident Roland Koch im September 2001 das Bistum Mainz darüber informiert, dass das hessische Innenministerium zurzeit keine Abschiebungen in den Sudan vornehme. Diesem Beispiel sollten die übrigen Bundesländer folgen, fordern die Unterzeichner des Schreibens. Der offene Brief ist vom Generalsekretär der Gesellschaft für bedrohte Völker, Tilman Zülch, und Alois Bauer von der Pax Christi Bistumsstelle Mainz, unterzeichnet. Weitere Unterzeichner sind Udo Mechlinski, Zornheim, Diakon Josef Kolbeck, Gau-Algesheim, und Afrika-Missionar P. Gerhard Knühl WV, Hörstel.

Sk (MBN)

 

Kuratorium des Dombauvereins Worms tagte 

Sozialminister Gerster würdigte erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit 

Worms/Monsheim. Der im Dezember 1999 gegründete Dombauverein Worms e.V . zählt inzwischen mehr als 500 Mitglieder und hat bisher aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen rund DM 200.000,- aufgebracht. Dies hat der Vorsitzende des Vereins, Heinz Friedrich Mauer, bei der dritten Sitzung des Kuratoriums am Montag, 26. November, im Ratssaal der Verbandsgemeinde Monsheim in der "Anhäuser Mühle" in Monsheim mitgeteilt. Unter Leitung des Vorsitzenden, Finanzminister Gernot Mittler, berieten die Kuratoriums-Mitglieder über den Verlauf der bisherigen Aktivitäten des Dombauvereins und neue Initiativen, Gelder zur Sanierung des fast 1000 Jahre alten Domes St. Peter zu beschaffen.

In seinem Situationsbericht hob Mauer die gute Zusammenarbeit mit den Dombauvereinen von Speyer und Mainz hervor. Große Erwartungen knüpft der Vorsitzende in das Verschenken von Gutscheinen für einjährige Mitgliedschaft im Dombauverein. Erfolgreich sei auch die Aktivität "Domuhr", für die für das kommende Jahr bereits die dritte Edition mit weiteren 500 Stück zum Preis von je DM 94,- geplant sei. Im Rahmen des neuen Projekts "Domwürste" habe die Metzgerinnung bereits einen Scheck über DM 2.000,- überreicht und ein weiterer in Höhe von DM 3.000,- werde folgen, teilte Dr. Angela Scheugenpflug mit. Die ZDF-Aktionen zugunsten des Dombauvereins Worms, Radwandern und Raritätenweinprobe (letztere in Kooperation mit "Rheinhessenwein"), erbrachten Erlöse in Höhe von DM 13.000,- bzw. 25.000, berichtete Mauer.

Finanzminister Mittler dankte allen Beteiligten für die rührige und ideenreiche Arbeit. Sozialminister Florian Gerster lobte besonders die erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit des Vereins. Er könne sich an keine Zeit erinnern, in der der Wormser Dom so sehr im Blickpunkt des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens der Stadt gestanden habe wie heute, betonte er.

Wurmdobler informierte über Restaurierung des Seitenaltars 

Vor den Kuratoriumsmitgliedern, von denen einige wegen anderer Verpflichtungen an der Teilnahme verhindert waren – z.B. Kardinal Karl Lehmann (vertreten durch Generalvikar Prälat Dr. Werner Guballa), ZDF-Intendant Prof. Dieter Stolte und die Bundestagsabgeordneten Doss und Hagemann – informierten der Restaurator Vitus Wurmdobler, Erbes-Büdesheim, und das Architektenteam Professor Jobst Kowalewsky und Jürgen Hamm, H & K Mainz, über Projekte der Domsanierung. Wurmdobler stellte die geplante Restaurierung des barocken Seitenaltares vor, mit einer fünf Zentner schweren Erlöserfigur aus Holz als Mittelpunkt. Besonderen Wert legt der Restaurator auf die Vergoldung nach Befund, die sich von einer Neuvergoldung unterscheiden müsse. Die Kosten für die Restaurierung des Altars in Höhe von DM 108.000,- werden vom Dombauverein (DM 93.000,-) und von der kirchlichen Denkmalpflege des Bistums (DM 15.000,-) getragen.

Besorgnis erregend ist nach Darstellung Kowalewskys der Zustand der Figuren und Säulen der Zwerggalerien. Da der Wormser Dom im Unterschied zu den Domen in Speyer und Mainz kein Wasserableitsystem habe, führe die hohe Feuchtigkeit zu Verkrustungen und Versalzungen, die schließlich den Stein zerstörten, berichtete er. Der Zerfall schreite erschreckend rasch voran. Als ersten Schritt haben die Architekten an der trockeneren Südseite des Doms eine "Musterachse" ausgesucht, die zunächst untersucht wird. Im Frühjahr kommenden Jahres soll hier ein Gerüst aufgestellt werden. In Zusammenarbeit mit der staatlichen und der kirchlichen Denkmalpflege sowie dem Institut für Steinkonservierung in Mainz werden dann ein genauer Befund erarbeitet und mögliche Maßnahmen geplant.

Musterachse zur Befunderhebung und Erprobung 

Diözesanbaumeister Dr. Ing. Manfred Stollenwerk erklärte dazu, diese "Musterachse" bedeute, dass verschiedene Verfahren der Sanierung diskutiert und ausprobiert werden müssten. Dies führe auch zu den besten Methoden und einer realistischen Kostenschätzung für die Gesamtsanierung. Nach einer genauen Schadenskartierung könne ein Maßnahmenkatalog überlegt und entschieden werden. Für den ersten Bauabschnitt wird mit Kosten in Höhe von DM 1,2 Millionen gerechnet. Mauer teilte mit, dass dafür ein Zuschuss in Höhe von DM 200.000,- von der Deutschen Stiftung Denkmalpflege bewilligt worden sei. Weitere Anträge an den Bund und an das Land Rheinland-Pfalz würden gestellt, ergänzte Stollenwerk. Das Bistum Mainz habe für das Projekt über Jahre zweckgebundene Mittel angespart.

Dompropst Prieß dankte allen für ihr Engagement und die vielfältige Unterstützung der Domsanierung. Er regte an, die Sanierung durch einen wissenschaftlichen Beirat unterstützen zu lassen. Fachleute sollten alle Arbeiten wissenschaftlich, kunsthistorisch und publizistisch begleiten. Aus seiner Sicht wäre es z.B. interessant, die Entwürfe des Hochaltars von Balthasar Neumann zu publizieren oder auch einen Bericht über die Westchorsanierung vor 100 Jahren.

Dresdner Kreuzchor gastiert in Worms (3.12.) 

Zum Abschluss wies Mauer auf ein außergewöhnliches Konzert hin. Am Montagabend, 3. Dezember, gastiert auf Einladung des Dombauvereins der Dresdener Kreuzchor im Wormser Dom. Das Programm umfasst unter Leitung von Roderich Kreile Chorsätze aus verschiedenen Jahrhunderten sowie adventliche Lieder. Wie Mauer mitteilte, waren die 900 Sitzplatzkarten zum Preis von je DM 20,- in wenigen Tagen vergriffen. Stehplatzkarten zum Preis von DM 10,- seien noch in ausreichender Zahl zu haben. Nachdrücklich dankte Mauer dem Kuratoriumsmitglied Wulf Meier für das Zustandekommen. Der geborene Wormser ist zurzeit Vorsitzender der Allianz-Geschäftsführung in Leipzig, die das Konzert einschließlich der Bewerbung sponsert, so dass der Erlös aus den Eintrittskarten in vollem Umfang dem Dombauverein zugute kommt.

Sk (MBN)

 

Weihnachtsvorbereitungen online: "Exerzitien im Alltag" 

Mainz. Advent und Weihnachten - das bedeutet für viele Backmarathon und Einkaufsstress. Um was es eigentlich geht, kommt da oft zu kurz. Das Bistum Mainz lädt jetzt zu ganz besonderen Weihnachtsvorbereitungen ein - online. Sechs Wochen lang, vom Christkönigsfest (25. November) bis zum Dreikönigstag (6. Januar 2002), bieten die Internetseiten www.bistum-mainz.de "Exerzitien im Alltag " für die Advents- und Weihnachtszeit an. Die Initiatoren Pfarrer Walter Mückstein, Angela Lang vom Seelsorgeamt des Bischöflichen Ordinariats, sowie die Internetbeauftragte des Bistums, Birgit Wieczorek, wollen zur intensiven Vorbereitung auf das Geburtsfest Christi durch Glaubensvertiefung und spirituelle Übungen anregen. Die Leitidee der Exerzitien: "Mach’s wie Gott – werde Mensch!"

An jedem Tag kann im Internet ein "aktueller Impuls" angeklickt werden zur Besinnung und Meditation: Eine kurze Bibelstelle und andere Texte, Bilder sowie Anregungen für die persönlichen Exerzitien erwarten die Teilnehmer. "Unser Angebot führt mitten in den Alltag. Das gibt die Chance, neu zu erfahren, dass Gott nicht nur in der Kirche oder in einer ‚frommen‘ Umgebung, sondern mitten im alltäglichen Leben zu suchen und zu finden ist", erklären die Initiatoren. Für die täglichen Betrachtungen sollten sich die Teilnehmer etwa eine halbe Stunde Zeit nehmen und rund zehn Minuten für einen Tagesrückblick. Gruppen empfiehlt Pfarrer Mückstein eine gute Stunde pro Woche für den geistlichen Austausch.

Es komme bei Exerzitien nicht darauf an, etwas zu leisten oder zu erzwingen. Hinschauen, hinhören und sich anregen lassen – das sei die beste Vorgehensweise. "Das Entscheidende geschieht dann wie von allein", ist Mückstein überzeugt. Am Anfang der geistlichen Übungen für den Alltag steht die Einübung in die Grundhaltung der Exerzitien: Offenheit und Bereitschaft für das Handeln Gottes. Vier biblische Personen stehen im Mittelpunkt der ersten Woche: Abraham, Samuel, Salomo und Josef. In den folgenden Wochen geht es dann um "Trost und Mahnung", "Gottes Zuwendung erfahren" und "Maria, die gesegnete Frau". Die Festtage stehen unter dem Leitgedanken "Menschwerdung", daran schließt sich eine Abschlusswoche mit Wiederholungen und einer Zusammenfassung an.

Ein Seelsorgeteam bietet zu den "Exerzitien im Alltag" eine Online-Begleitung an unter der E-Mail-Adresse exerzitien@arcor.de. Weiterhin ist ein Arbeitsheft mit Hinweisen zur Gestaltung der Exerzitien erschienen. Es kann zum Preis von DM 19,55 / € 10,00 online bestellt werden.

Bns (MBN)

 

Lehrertag der Martinus-Schulen: "Ist Lehrberuf ein Traumberuf?" 

Den "ganz normalen Schulalltag" im Blick 

Mainz. Den "ganz normalen Schulalltag" hatte der diesjährige Lehrertag der Martinus-Schulen Mainz und der St. Marien-Schule Alzey, am Montag, 26. November, im Bildungszentrum Erbacher Hof in Mainz im Blick. Rund 100 Lehrerinnen und Lehrer sowie Erzieher/innen der fünf katholischen Grundschulen und der Martinus-Hauptschule, stellten sich der Frage: "Lehrberuf – Traumberuf ?"

Diese Spannung zwischen Lust und Frust beim Unterrichten und Erziehen, brachten auf humorvolle Art die Mitglieder des scheidenden Vorstandes der Gesamtlehrerkonferenz in einem Kabarett zum Ausdruck. Unter dem Vorsitz von Ingeborg Keller, die den Vorstand seit sechs Jahren leitet, hatten die Vertreterinnen der einzelnen Schulen (Frieda Böhmer-Hinz, Anne Bock, Margret Fasel-Jungbluth, Bärbel Kerbeck und Birgitta Nauen) die Geschicke der Schulen seit mehreren Jahren mitbestimmt. Der neue Vorstand wird seine zweijährige Amtsperiode am 11. Dezember beginnen. Ein besonderes Wort des Dankes richteten die Vorstandsdamen an Norbert Plum von der Martinus-Schule Weißliliengasse, der seit vielen Jahren die musikalische Gestaltung der Gottesdienste anlässlich der Gesamtlehrerkonferenz übernommen hatte. Auch diesmal ging der Tagung ein Gottesdienst in der Ostkrypta des Domes voraus, bei dem unter Leitung von Plum ein Flötenensemble mitwirkte.

Die Dezernentin für Schulen und Hochschulen, Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, stellte in ihrer Begrüßungsrede zum Auftakt des Lehrertages in Frage, dass es überhaupt einen "ganz normalen Schulalltag gibt". Kalkulierbar sei er selten, eintönig wohl nie. "Unsere Schüler und Schülerinnen sorgen schon dafür, dass selbst gut geplanter Unterricht nicht zur berechenbaren Arbeit wird", stellte sie fest. Die Lehrerinnen und Lehrer erfahren nach ihren Worten von beidem etwas: "Das Befriedigende des Traumberufs und die Belastung von Grenzerfahrungen. Letzteres vor allem dort, wo wir die schlimme Situation einer Schülerin nur lindern, aber nicht wirklich verändern können".

Aus der Sicht des Schulträgers formulierte Frau Dr. Pollak drei Wünsche. Die Lehrer und Lehrerinnen sollten sich immer an ihre eigene "erste Liebe" zu den Kindern und zur pädagogischen Arbeit erinnern und dies als "Motivationsschub und Kraftquelle nutzen". In diesem Sinne sollten sie Lehrer/innen "mit Gedächtnis" sein. Zugleich wünsche sie Lehrer/innen "mit Kopf und Herz". "Ich möchte an unseren Schulen Pädagog/en/innen mit Herz, Erzieher/innen, die lieben können und auch nach Enttäuschungen wieder Mut zum Dienst am Leben aufbringen". Als Drittes wünsche sie sich Lehrer/innen, "die mit zwei Augen sehen": das Gute wie auch das Schwere, die Probleme und den Ärger. Für beide Augen gelte das rechte Maß und Realitätssinn.

Zum Thema des Lehrertages kamen die Lehrer/innen und Erzieher/innen anschließend zu mehrstündigen Workshops zusammen. Den ersten "Beten – Einladung zu engagierter Gelassenheit" leitete Pfarrer Winfried Hommel, Mainz-St. Alban und St. Jakobus, der auch zusammen mit Pfarrer Dr. Anton van Hooff in der Eucharistiefeier konzelebriert und die Predigt gehalten hatte. Die Themen der weiteren Workshops waren "Supervision Hilfe für den Schulalltag" (Dozent Dr. Alois Ewen), "Elternarbeit" (Studiendirektorin Doris Gagiannis), "Stress- und Zeitmanagement" (Dipl. Psychologe Hans-Peter Reifenberger), "Älterwerden im Beruf" (ILF-Fachbereichsleiter Eckhard Hilgers), "Umgang mit persönlichen Grenzen" (Diplom-Psychologe Martin Eisenbach), "Entspannungstechniken" (Gerda Pusch), "Trommeln zur Entspannung" (Ilse-Marie Strotkötter) und "Meditativer Tanz" (Gemeindereferentin Maria Viktoria Ginz). In diesen Workshops ging es darum, die täglichen Probleme und Konflikte zwischen Lehrern, Schülerinnen und Schülern und Eltern in neuen Perspektiven betrachten zu lernen und aus einer tieferen Sicht bessere Lösungsmöglichkeiten zu finden.

Sk (MBN)

 

Ehe- und Familienreferentin Rupprecht verabschiedet 

In der Bildungsarbeit "lebensnah und offen, kritisch und zuversichtlich" 

Mainz. Nach mehr als 33-jährigem Wirken im Bildungswerk der Diözese Mainz, ist die Referentin für Ehe- und Familienbildung, Inge Rupprecht (63), am Freitag, 22. November, im Rahmen einer Feierstunde im Bildungszentrum Erbacher Hof in Mainz, in den Ruhestand verabschiedet worden. Der Bischofsvikar für Weiterbildung, Weihbischof Wolfgang Rolly, lobte Frau Rupprecht mit den Worten, ihr Tun sei immer lebensnah und offen, kritisch und zuversichtlich gewesen, "getragen von einer überzeugenden Spiritualität".

Er habe Inge Rupprecht schon aus der Zusammenarbeit im Heliand-Bund seit 1959 gekannt und seit der Einrichtung des Dezernates Weiterbildung im Jahr 1972, im Rahmen der Neuordnung des Bischöflichen Ordinariates, sehr eng mit ihr zusammen gearbeitet. Rupprecht sei 1968 unter Direktor Helmut Hanschur in das noch junge Bildungswerk eingetreten und hier zum "Gütezeichen" geworden. Rolly verlas die von Kardinal Karl Lehmann unterzeichnete Urkunde "Dank und Anerkennung" und schloss sich diesem Dank als Dezernent nochmals nachdrücklich an.

Zu Beginn der Feierstunde hatte der Direktor des Bildungswerkes, Hartmut Heidenreich, die zahlreichen Gäste willkommen geheißen, unter ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bildungswerks und der regionalen Bildungswerke im Bistum Mainz, sowie die Familienangehörigen von Frau Rupprecht. Er wies darauf hin, dass die Abschiedsfeier anders geplant war. Aber mit Rücksicht auf die schwere Erkrankung von ihr habe man diese Form der Begegnung mit Kolleginnen und Kollegen, Weggefährten und Wegbegleitern gewählt.

Heidenreich würdigte die Verdienste der dienstältesten Mitarbeiterin des Bildungswerkes, indem er beispielhaft Themen der von ihr geleiteten Seminare nannte. In Themen wie "1+1=3... Und plötzlich sind wir Eltern" (Wochenendtagung für Paare mit dem ersten Kind), "Den Kindern das Beste mitgeben..." oder "Auf der Suche nach einem reifen Glauben" sei die besondere Prägung ihrer Arbeit zum Ausdruck gekommen. Die Themenbreite und –ausrichtung zeige, dass ein Anliegen von Frau Rupprecht immer die Begleitung von Paaren in unterschiedlichen Lebensphasen war, von der damaligen sog. Ehevorbereitung bis zum Angebot für Silberpaare, aber auch die Gescheiterten oder Verwitweten sollten nicht allein gelassen werden, erklärte Heidenreich.

Sichtbare Ergebnisse ihrer Arbeit seien auch die Bildungswerkbroschüren "Begleitung junger Paare. Grundlagen und Modell für die Praxis" (1994) und "Vertrauen, weil es diesen Menschen gibt. Texte und Lieder für junge Paare zum Nachdenken, zum Gespräch, zur Feier des Gottesdienstes". Die Broschüre "Vertrauen, weil es diesen Menschen gibt" sei mit einer Gesamtauflage von bisher 45.000 Exemplaren der "Bestseller" des Bildungswerkes. Frau Rupprecht sei auch wesentlich an der Entstehung der pastoralen Richtlinien des Bistums Mainz "Ehevorbereitung" beteiligt gewesen, die Bischof Lehmann 1994 in Kraft setzte. Über viele Jahre habe sie auch im Sachausschuss "Ehe und Familie" der Diözesanversammlung mitgearbeitet. Darüber hinaus sei sie am Familienforum des Mainzer Katholikentages und am Zustandekommen der Bistumsinitiative "Netzwerk Leben" maßgeblich beteiligt gewesen.

Heidenreich bezeichnete Frau Rupprecht als "Trägerin und Prägerin der Kultur des Bildungswerkes" und wünschte ihr, dass sie jeden Tag die Möglichkeit haben solle, "dem Tag etwas Gold auszuwaschen", wie eines ihrer Seminare benannt war.

In der bewegenden Abschiedsfeier brachten Kolleginnen und Kollegen, namentlich die Leiter der regionalen Bildungswerke, ihren persönlichen sehr herzlichen Dank für die jahrelange Weggemeinschaft, die vielfältigen Hilfen, das menschliche und freundschaftliche Miteinander und die hervorragende Zusammenarbeit zum Ausdruck. Frau Rupprecht dankte in ihrem Schlusswort für alle Freundschaft und Zusammenarbeit, besonders Ordinariatsrat i.R. Helmut Hanschur, von dem sie immer starke Unterstützung erfahren habe, z.B. in der Zeit, als ihre Kinder noch klein waren. Ebenso dankte sie dem Team, mit dem sie zahllose Familienwochenenden gestaltet hat: Felicitas Glajcar, Pfarrer Helmut Sohns, Ingelheim, und Pfarrer Kurt Sohns, Offenbach, wie auch den Franziskanerinnen des Hauses Franziskushöhe in Lohr am Main, wo viele Tagungen stattfanden, und nicht zuletzt Weihbischof Rolly, der ihr in Schwierigkeiten immer den Rücken gestärkt habe.

Ein besonderes Wort des Dankes richtete sie an die Bochumer Dialyse-Ärztin, Dr. Ursula Hecking, mit der sie seit vielen Jahren jeweils einmal im Jahr Märchentagungen für Dialysepatienten durchführt. Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde durch die Gruppe Panta Rhei mit Anne Jones-ten Hövel, Chris Jones und Winfried Späth.

Mit der Verabschiedung von Frau Rupprecht wurde die Diplom-Pädagogin Brigitte Wulf als ihre Nachfolgerin – zunächst mit halber Stelle – eingeführt. Die Diplom-Pädagogin (im Erstberuf Krankenschwester) war bisher im Regionalbildungswerk Südhessen für Paarbegleitung zuständig.

Sk (MBN)

 

Wie Kurt Flasch in Mainz Ramon Llull entdeckte 

Vortrag über den mittelalterlichen Universalgelehrten, der auch ein großer Poet war 

Mainz. Der vielseitig begabte mittelalterliche Theologe und Universalgelehrte, Ramon Llull (1232-1316), war in seiner Genialität und Kreativität doch auch so etwas wie ein Narr für seine Zeit, ein "Vir phantasticus", der über das Gegebene hinausdachte. Mit diesen Worten charakterisierte der in Mainz lebende Philosoph Prof. Dr. Kurt Flasch am Donnerstagabend, 22. November, im Dom- und Diözesan-Museum den aus Mallorca stammenden gelehrten Außenseiter und Autodidakten, der an den Universitäten nicht zum Zug kam, dessen Wirkungsgeschichte aber bis heute weitergeht. Flasch (geb. 1930), der bis zu seiner Emeritierung Philosophie des Mittelalters an der Universität Bochum lehrte, hatte bereits 1965 im Frankfurter Minerva-Verlag die Mainzer Ausgabe Llull`scher Schriften, die sog. "Moguntina" nachdrucken lassen.

In seinem Vortrag "Llull in Mainz" zeichnete Flasch nicht nur ein farbenprächtiges Porträt dieser in all ihren Widersprüchlichkeiten faszinierenden Persönlichkeit, sondern gab auch Einblick in sein persönliches Verhältnis zu dem Gelehrten, mit dem er sich seit 40 Jahren beschäftigt. Den Zugang zu Ramon Llull habe er durch Nikolaus von Kues gefunden, denn dieser habe aus den 292 Buchtiteln Llulls auf ca. 70 Seiten zentrale Texte zusammengefasst. Dies habe ihn auf die Spur gebracht, die sich über Giordano Bruno und Leibniz bis in das Computerdenken der Neuzeit fortsetzte.

Flasch schilderte den sympathischen Narren, Dichter und Poeten, den Verfasser provenzalischer Liebeslieder, den scharfsinnigen Denker und tiefgläubigen Theologen und Missionar, dessen Leben durch seine von ihm selbst wenige Jahre vor seinem Tod diktierte Autobiografie "Vita coëtanea" bekannt ist. Llull habe in einer Zeit gelebt, in der der Westen die aristotelische Philosophie über die arabische Kultur rezipierte, und in der die Volkssprachen in den verschiedenen Ländern ihren Durchbruch fanden. So gelte Llull als Schöpfer der katalanischen Literatursprache.

Der auch sehr praktisch veranlagte, unermüdlich reisende und schreibende Ramon Llull, zeitweise auch so etwas wie Finanzminister im Königreich Aragon, verheiratet und Vater von zwei Kindern, sei über die "Trägheit" des Christentums entsetzt gewesen: "Wir sind von Muslimen umzingelt und tun nichts." Deshalb habe er zur Bekehrung der "Ungläubigen" aufgerufen. Zu seinem Missionarsverständnis habe es gehört, "todbereit, arm und sprachkundig" zu sein. So ließ er sich zum Beispiel von einem Sklaven Arabisch beibringen und setzte sich für die Gründung von Sprachschulen für Missionare ein. Llulls Kernanliegen war es, zu beweisen, dass das Christentum wahr ist. Das galt auch für die zentralen Lehraussagen über die Dreifaltigkeit Gottes (Trinität) und die Menschwerdung des Gottessohnes (Inkarnation).

Im Gegensatz zur herrschenden "Substanz"-Philosophie waren, wie Flasch darlegte, für Llull die Beziehungen, die Relationen der Dinge genauso wichtig wie die Dinge selbst. Llull habe aus einem "kombinatorischen" Denken ein System der Mechanisierung von Grundbegriffen des Seins Gottes und der Schöpfung entwickelt und sie mit Hilfe von Tabellen und zueinander drehbaren Scheiben in Beziehung zueinandergebracht. Die daraus erwachsenen Grundeinsichten sollten für alle Religionen gelten. Flasch würdigte auch die Bemühungen Llulls um das interreligiöse Gespräch. Allerdings sei er nach heutigem Verständnis nicht "tolerant" und mit seinen Bekehrungsversuchen bei den Muslimen auch nicht gerade erfolgreich gewesen.

Aus seiner persönlichen Biografie berichtete Flasch gewohnt geistreich und humorvoll, wie er bereits als junger Schüler im Alter von 12 bis 13 Jahren in Berührung mit Llulls Werk kam. Sein Religionslehrer Adam Gottron, der 1912 seine Doktorarbeit über Ramon Llulls Kreuzzugsideen schrieb, habe ihm davon erzählt. Flasch, der in Mainz-Kastel aufwuchs, wurde von seinem damaligen Kaplan Dr. Ludwig Berg, der ihn vielfältig förderte, im Sommer 1943 auch mit dem Bibliothekar und Bistumsarchivar Prof. Dr. Anton Brück zusammen gebracht. Mit ihm habe er fast ein Jahr lang die Schlosser’sche Bibliothek im Priesterseminar gerettet, das heißt Bücher in Kisten gepackt und in Sicherheit gebracht.

Brück habe ihn auch lateinische Texte transkribieren lassen. So habe er miterlebt, wie Brück die Akten der Llull‘schen Stiftung entdeckte, mit der die Ausgabe der Moguntina finanziert wurde. Es war eine Stiftung des Mainzer Kurfürsten und Erzbischofs aus dem Jahre 1718, die im Wesentlichen aus einem großen Bauerngut mit Haus und Äckern in Mainz-Kastel bestand. Brück sei wegen dieser Entdeckung Ehrendoktor der Universität von Palma in Mallorca geworden. Durch Kontakte mit dem Llull-Forscher Prof. Dr. Friedrich Stegmüller, Freiburg, habe sich später u.a. eine Verbindung mit dem Leiter des Frankfurter Minerva-Verlages ergeben, in dem Flasch dann eine ganze Reihe philosophischer Werke herausgeben konnte, u.a. eine 15-bändige Ausgabe des arabischen Philosophen und Theologen Averroes.

Eindringlich lud Flasch ein, die derzeitige Llull-Ausstellung in der Martinus-Bibliothek zu besuchen. Sie sei etwas Einzigartiges, "sehr mainzerisch, aber auch sehr international". Da sollte man es nicht versäumen, hinzugehen. Der Vortragsabend wurde unter Leitung von Direktor Dr. Helmut Hinkel von der Martinus-Bibliothek und dem Dom- und Diözesan-Museum gemeinsam veranstaltet.

Sk (MBN)

 

SMS-Adventskalender 

Handy-Aktion in der Vorweihnachtszeit für Jugendliche und junge Erwachsene 

Mainz. Kleine Texte versendet der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) als Kurznachrichten (SMS) in der Vorweihnachtszeit kostenlos auf Mobiltelefone. Damit will der katholische Verband Jugendliche und junge Erwachsene durch den Advent begleiten. Der SMS-Adventskalender soll Denkanstöße geben über das Leben, den Glauben, Weihnachten und aktuelle Fragen. "Wer sich täglich anrufen und stärken, sich herausfordern und annehmen lassen will, kann beim SMS-Adventskalender des BDKJ mitmachen", wirbt der Jugendverband für die Aktion, die am Sonntag, 2. Dezember, startet.

"Unser SMS-Adventskalender ist eine zeitgerechte Unterbrechung des Alltags für eine kurze Besinnung", erklärt Diözesanjugendseelsorger, Pfarrer Hubert Hilsbos, zu der Handy-Aktion. Einige Kurzmitteilungen verfasste die Schriftstellerin Andrea Schwarz. Andere Texte haben Jugendliche im Rahmen einer "Schreibwerkstatt" geschrieben. Die Texte werden auch auf der BDKJ-Homepage veröffentlicht.

Interessierte können dem BDKJ die persönliche Mobiltelefonnummer mitteilen unter den Rufnummern 06131/ 253-616 oder 253-613. E-Mail-Adresse: doris.wahrenberg@bistum-mainz.de

Bns (MBN)

 

Adventskonzerte der Polizeiseelsorge 

Vorweihnachtliche Musik in verschiedenen Städten des Bistums Mainz 

Gießen/Seligenstadt/Darmstadt/Mainz. Die hessische und die rheinland-pfälzische Polizeiseelsorgestellen laden in den kommenden Wochen zu den traditionellen Adventskonzerten in verschiedenen Städten des Bistums Mainz ein.

Das Hessische Polizeiorchester spielt u.a. in Gießen und Darmstadt. Am Samstag, 1. Dezember, 17.00 Uhr, geben die Polizeimusiker unter der Leitung von Bernhard Stopp in der Gießener Pfarrkirche St. Thomas Morus ein vorweihnachtliches Konzert. Mitwirkende sind weiterhin: der Polizeichor Marburg, der Männergesangverein Eintracht 1869 Watzenborn-Steinberg, Karl-Heinz Honig (Orgel) Hedi Schneider (Klavier) sowie der Solist Gerhard Angstenberger. Die Kollekte am Ende des Konzerts kommt der Opferhilfe "Weißer Ring" in Gießen zugute.

Das Hessische Polizeiorchester wird weiterhin die Ökumenische Adventsandacht am Samstag, 8. Dezember, 16.00 Uhr, in der Basilika Seligenstadt musikalisch gestalten. Beim Adventskonzert in Darmstadt am Freitag, 14. Dezember, 18.00 Uhr, in der St. Ludwigskirche wird das Polizeiorchester unterstützt vom Polizeichor Darmstadt, dem Tenor Peter Fiolka und Andreas Boltz (Orgel). Polizeipfarrer Wigbert Straßburger wird bei den Konzerten in Gießen und Darmstadt "Worte zum Advent" sprechen. Der Eintritt ist frei.

 

Mainzer Adventskonzert im Zeichen der Attentate vom 11. September 

Musikwerke von Händel, Vivaldi und David stehen auf dem Programm des Konzerts der Polizeiseelsorge Rheinland-Pfalz am Nikolaustag, Donnerstag, 6. Dezember, um 17.00 Uhr im Mainzer Dom. Mitwirkende sind das Landespolizeiorchester Rheinland-Pfalz (Leitung: Georg Conrad) sowie Domorganist Albert Schönberger. Der Eintritt ist frei. Mit dem Konzert soll derjenigen Polizeikräfte in den USA gedacht werden, die beim Einsatz nach den Anschlägen vom 11. September starben. Am Ende des Konzerts wird eine Kollekte durchgeführt, deren Erlös den Hinterbliebenen zukommen wird. Die Veranstaltungen werden in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Polizeipräsidien durchgeführt.

Bns (MBN)