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Bensberg/Mainz. Die Unantastbarkeit der Menschenwürde lässt sich letztlich nur aus Gott begründen. Dies hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Mainzer Bischof Kardinal Karl Lehmann, im Eröffnungsgottesdienst der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz, die vom 1. bis 4. März in Bensberg tagt, am Montag, 1. März, im Kölner Dom hervorgehoben. Lehmann begann seine Predigt mit der Feststellung: "Es ist immer wieder eindrucksvoll, dass unser Grundgesetz lapidar und elementar an die Spitze der Spielregeln unseres Zusammenlebens den Satz stellt: ‚Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.‘ (Art. 1, Abs. 1)." Es sei in der Geschichte der Verfassungen keineswegs selbstverständlich, dass diese Wahrung der Menschenwürde an erster Stelle steht, fügte der Kardinal hinzu.
Über Jahrhunderte haben die Verfassungen oft die eigenen Ziele des Staates als Fundament von allem gesehen, erläuterte der Vorsitzende der Bischofskonferenz. "Gerade nach der Erfahrung mit zwei Weltkriegen und mit den verbrecherischen Regimen von Rechts und Links hatte man einen guten Grund, all denen eine unantastbare Würde zuzusprechen, die ein Menschenantlitz tragen." Auch die Charta der Vereinten Nationen meine dasselbe, wenn sie sich bereits im Jahre 1945 auf die Würde und den Wert des Menschen beruft. Es sei ein gutes Zeichen, hob Lehmann hervor, dass der vorgelegte Entwurf für eine europäische Verfassung zu Beginn mehrfach von dieser Menschenwürde spricht. So heiße es in Art. 2: "Die Werte, auf denen die Union sich gründet, sind die Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte."
Die aktuellen Diskussionen über Embryonenforschung, Humangenetik, Klonen, Organtransplantation, Abtreibung, Hirntod, Euthanasie, aber auch Homosexualität, Drogen und Todesstrafe kommen, wie der Kardinal darlegte, "ohne Bezug und Rückgriff auf die Menschenwürde nicht aus". Es sei darum nicht erstaunlich, dass die fast inflationäre Berufung auf diese Menschenwürde vielen wie eine leere Hülse oder ein ungedeckter Scheck vorkomme. Da in der Tat in manchen gesetzlichen Bestimmungen in den genannten Bereichen die Menschenwürde nicht ausreichend beachtet werde, sei ihre zunehmende Relativierung nicht so erstaunlich und überraschend. Um so dringlicher werde die Frage, wie man die Menschenwürde besonders als absoluten Wert begründe.
Der Kardinal verwies auf den Auftrag Gottes an den Menschen, die Erde als "Herrscher" zu hegen und zu pflegen. Es sei seine erste Pflicht, für die Sicherung des Lebens der ihm unterworfenen Welt und damit für den inneren und äußeren Frieden zu sorgen. Dabei müsse man beachten, dass die Würde dem Menschen von der Schöpfung zukomme. Der Mensch verleihe sie sich nicht selbst. Darum dürfe sie auch nicht angetastet werden. Sonst verliere auch derjenige, der dies tut, seine eigene Würde, mahnte Kardinal Lehmann. Er verwies auf ähnliche Einsichten wie bei den Philosophen Kant und Hegel. Die letzte Tiefe der Menschenwürde und damit auch der Menschenrechte komme jedoch, wie Lehmann bekräftigte, von Gott, "gegen alle Versuchungen der Menschen, sich in falscher Weise zum Herren des Lebens aufzuspielen". Mit der Feststellung: "Nur so haben wir auch den rechten Geist, um angesichts der Größe des Menschen keinem Allmachtswahn zu verfallen, sondern beides zu bewahren: das Staunen vor seiner Größe und die Demut des Herrschens. Dies können wir nur vor Gott, denn dieser lässt uns unverkürzt die Größe des Menschen, gewährt uns aber auch immer wieder Vergebung, wenn wir in unserer Hybris straucheln."
Sk (MBN)
Mainz. Der Wirt der Mainzer Gaststätte "Zur Andau", Burkhard Geibel-Emden, hat dem Vorsitzenden des Mainzer Dombauvereins, Anton Issel, am Dienstag, 2. März, eine Spende in Höhe von 2.100, - Euro überreicht. Issel dankte sehr herzlich für das dahinterstehende Engagement. Es sei eine weitere Facette in der Vielfalt der Zuwendungen für die Instandhaltung des Mainzer Domes. Als Geburtstagsgeschenk zum fünfjährigen Bestehen des Dombauvereins habe er diese Spende besonders gerne entgegengenommen.Wie jeden Samstag vor Weihnachten veranstaltete der "Andau"-Wirt auch 2003 eine Weihnachtsfeier. Dabei stellte er den Gästen als Dank für die Treue zum Stammlokal ein reichhaltiges Büffet und alle Getränke zur Verfügung. Als Gegenleistung erwartete Geibel-Emden von jedem Teilnehmer eine Spende von mindestens 15 Euro. "Nach oben waren natürlich keine Grenzen gesetzt", erklärte er dazu. So kam ein Betrag von 2.100,- Euro zusammen, den er dem Vorsitzenden des Dombauvereins überreichen konnte.
Geibel-Emden hatte bei einer Domführung Heinz-Ludwig Schott kennen gelernt, der selbst Mitglied im Dombauverein ist. Schott führte im letzten Jahr die Belegschaft der Gaststätte im Rahmen des jährlichen Betriebsfestes der Andau durch den Dom. Da Schott sich bereit erklärte, mit den Gästen der Andau weitere Domführungen durchzuführen, stand für den Wirt fest, "dass die Spende der Weihnachtsfeier 2003 dem Dombauverein zufließen wird". In den vergangenen Jahren hatte der Wirt der Andau den Erlös der Weihnachtsfeiern u.a. der Kinderkrebsstation der Universitätskliniken in Mainz (dreimal in den Jahren 1997 bis 1999), der Johanniter Hilfsgemeinschaft, dem Verein Trauernde Eltern und der Mainzer Hospizgesellschaft zur Verfügung gestellt.
Sk (MBN)
Mainz. Korruption sei zwar keine Folge von Kultur, dennoch müssten "ihre Analyse und Erfassung sowie die Gegenstrategien der je unterschiedlichen Geschichte und der politischen Ordnung sowie der Rechtsordnung eines Landes angepasst sein", erklärte Dr. Hansjörg Elshorst, Mitbegründer von Transparency International, bei der Akademietagung zur Korruption im Erbacher Hof in Mainz. Angepasste Entscheidungen "vor Ort" seien deshalb unverzichtbar. Elshorst sprach bei der international besetzten Veranstaltung von Freitag, 27. Februar, bis Samstag, 28. Februar, zum Thema "Korruption im öffentlichen Raum. Wahrnehmungen, Interpretationen, Reaktionen. Ein internationaler Vergleich". Veranstalter waren neben der Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof das Forum Philosophie & Wirtschaft e.V., das Maison de France in Mainz, sowie das Philosophische Seminar der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.
"Wir haben die Korruption auf die Tagesordnung der Weltpolitik gestellt", stellte Dr. Hansjörg Elshorst heraus. Kaum ein Jahrzehnt alt, hat die Anti-Korruptionsorganisation bei der UNO, der OECD, beim Europarat und der Europäischen Union mittlerweile Beobachterstatus. Die Nicht-Regierungsorganisation nutzt dabei die Öffentlichkeit gezielt als Waffe und legt deshalb konsequent im Jahresrhythmus eine Korruptions-Rangliste (Index) vor. "Der Index wird mittlerweile in der Welt stark beachtet", betonte Elshorst. Seine Organisation ist nach zehn Jahren mittlerweile in 90 Ländern vertreten.
Auch der Internationale Währungsfonds, der sich prinzipiell der Armutsbekämpfung verschrieben hat, klammert das Thema Korruption längst nicht mehr aus, wie Christian Schiller vom Pariser Büro umriss. Die neuen Aktivitäten stützten sich auf einschlägige Studien, wonach "Korruption eindeutig negative Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum hat". Bei der Kreditvergabe spiele neben einer guten Regierungsführung auch der Kampf gegen Bestechung eine mitentscheidende Rolle, betonte er.
Unlautere Handelspraktiken, wie etwa die Bestechung, verstießen gegen die Grundziele der OECD, betonte Jean-Pierre Dubois, ständiger Frankreich-Vertreter bei der OECD. Dabei verwies er auf das "Übereinkommen über die Bekämpfung der Bestechung ausländischer Amtsträger im internationalen Geschäftsbereich". Indes sei es nicht leicht, die verschiedenen Länder auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Schließlich wiesen die Mitgliedsländer sehr unterschiedliche Strukturen und Traditionen auf. Entscheidungen müssten auf dem Grundsatz des Konsenses getroffen werden, also für alle Länder gelten können. Einen wesentlichen Akzent lege die OECD dabei auf die Öffentlichkeitsarbeit, "zu Gunsten guter Geschäftspraktiken und der Korruptionsbekämpfung". Mit Genugtuung merkte Dubois an, dass inzwischen auch die multinationalen Unternehmen aus eigenem Antrieb auf diesem Feld aktiv werden. "Denn im Alltag des Geschäftslebens werden sie mit solchen Fällen unlauterer Handelspraktiken nicht selten konfrontiert." Sein Fazit: "Nationalstaaten und Großunternehmen haben die notwendige Priorität im Kampf gegen die Korruption erkannt."
Die Tagung deckte am Freitag zunächst "Korruption als globale Erscheinung" auf. Dabei wurde deutlich, dass es schwierig ist, Korruption verbindlich für alle Gesellschaften genau zu definieren, sowie ihre Erscheinungsformen und Folgen systematisch zu erfassen. Zu unterschiedlich waren und sind oft die Rahmenbedingungen. Im postkommunistischen Russland sei die Korruptionswelle nicht nur den Mängeln der Reformpolitik anzulasten, sagte Dr. Petra Stykow, Berlin. Ursache sei vielmehr auch die seit jeher praktizierte Verflechtung von Politik und Wirtschaft. In der Ukraine wiederum fehle laut Thomas Lenk vom Auswärtigen Amt in Berlin nicht zuletzt die kritische Öffentlichkeit, um die überbordende Bestechlichkeit in den Griff zu bekommen.
Nicht viel besser stellt sich die Situation in Polen dar, das ab Mai Mitglied der Europäischen Union wird. Nach der Analyse von Dr. Malgorzata Perzanowska-Zamaitys lähmt die alltägliche Bestechlichkeit die Wirtschaft und hindert zudem ausländische Investoren, ihre Standorte nach Polen zu verlagern. "Für die EU stellt dieses Problem wohl eine größere Herausforderung dar als für die Polen selber." Insbesondere müsse eine politische, administrative und unternehmerische Kultur entwickelt werden, die gegen Korruption gefeit sei.
Grundsätzlicher leuchtete Dr. Véronique Pujas von der Grenobler Universität das Phänomen in Frankreich und Italien aus. Die Bekämpfung von Betrug und Korruption weise die Notwendigkeit aus, "einen europäischen Rahmen der Freiheit und des Rechts zu schaffen". Auf internationaler Ebene biete sich dabei zugleich die Möglichkeit, durch die Bekämpfung der Korruption das politische Kräfteverhältnis zwischen den Staaten zu regulieren. In Frankreich und Italien sei die Welle von Korruptionsskandalen oft im Zusammenhang mit illegaler Parteifinanzierung begründet. Parallel zum geschärften gesellschaftlichen Bewusstsein sowie durch gezielte Kontrollmaßnahmen im öffentlichen und privaten Sektor konnte Spanien dagegen mittlerweile die Korruptionswelle erfolgreich eindämmen, wie Dr. Marcelo Lopez von der Katholischen Universität Murcia herausstellte.
In Westafrika handelt es sich um ein komplexes Phänomen, das die verschiedensten Formen und Ausmaße annimmt, wie Dr. Giorgio Blundo am Beispiel der "kleinen täglichen Korruption" beleuchtete. Eines der Hauptprobleme "besteht darin, dass ein durch und durch integres Verhalten als ein unter den gegenwärtigen Umständen für die meisten Bürger in Benin, Niger und im Senegal unerschwinglicher Luxus betrachtet werden muss", sagte der Sprecher der Sozialhochschule in Marseille. In Kolumbien wiederum, eine der ältesten Demokratien, ist nach den Ausführungen von Professor Christian Schumacher von der Universität Bogotá die Korruption sowie deren beträchtliches Ausmaß "Symbol für die mangelhafte Ausformung des gesellschaftlichen Modernisierungsprozesses".
GK (MBN)
Neu-Isenburg. Ein beispielhaftes kirchliches Projekt zur Förderung benachteiliger Kinder und Jugendlicher wird zurzeit im Hotel Kempinski in Neu-Isenburg-Gravenbruch vorgestellt. Dort kochen vier künftige Köche aus Ungarn unter Anleitung ihres Ausbildungsleiters Endre Dregely ungarische Spezialitäten. Die jungen Leute sind Schüler einer katholischen Berufsschule in Zsámbék (30 Kilometer westlich von Budapest), die von Prämonstratenserinnen geleitet sind. Das Projekt wurde im Rahmen des "Leonardo"-Programms der Europäischen Union ermöglicht und überwiegend aus EU-Mitteln finanziert.
Die Leiterin des Projekts, Eva Vojtek, dankte zu Beginn der Präsentation am Dienstagabend, 2. März, dem Hotel Kempinski wie auch dem Hotel Steigenberger, das zwei weitere Jungköche aufgenommen hat, für die Möglichkeit der jungen Leute, ihre Berufserfahrungen zu erweitern und die ungarische Küche vorzustellen. Zugleich dankte sie dem Rektor der Bergius-Schule in Frankfurt, Bernd Nürnberg, wo die ungarischen Gäste vier Wochen lang an einem projektbezogenes Unterrichtsangebot teilnehmen konnten. Einer der Schwerpunkte dieser großen beruflichen Schule mit insgesamt 2.400 Schülerinnen und Schülern ist das Nahrungsgewerbe.
Das EU-Programm "Leonardo da Vinci", das 1995 ins Leben gerufen wurde, hat das Ziel, die Praxis der Berufsbildung in den EU-Ländern weiter zu entwickeln. Dabei geht es vor allem um die Verbesserung der Qualität der beruflichen Weiterbildung und damit der Fähigkeiten und Kompetenzen junger Menschen. Grundvoraussetzung für die Förderung ist der europäische Charakter der Projekte. Dieses Kriterium hat die Fachmittelschule und Berufsschule in Zsámbék erfüllt.
Die Schule wurde 1996 vom Orden der Prämonstratenserinnen gegründet. Die Schwestern hatten bereits kurz nach der Wende im Jahr 1990 mit einem Tagesheim für arme Kinder im Alter von sechs bis 16 Jahren begonnen. Heute betreuen die Schwestern und die Mitarbeiter/innen im Tagesheim etwa 70 Kinder. Um den Jugendlichen aus extrem schwierigen sozialen Verhältnissen auch eine berufliche Perspektive für die Zukunft anzubieten, gründeten sie diese Schule. Zurzeit besuchen 350 Schülerinnen und Schüler im Alter von 15 bis 25 Jahre die Schule, unter ihnen auch 30 Behinderte. Die Ausbildung dauert insgesamt vier Jahre. In den ersten beiden Jahren geht es um Allgemeinbildung und berufliche Orientierung. Die eigentliche Berufsausbildung dauert zwei Jahre und vermittelt theoretische und praktische Kenntnisse. In Zsámbék werden u.a. Schreiner, Schlosser, Maurer, Köche, Erzieher/innen und Näherinnen ausgebildet. Nach Abschluss der Lehre können sie die Fachmittelschule besuchen und dort eine Ausbildung als Techniker für das Gastgewerbe und als Wirtschaftsinformatiker absolvieren. In dieser Ausbildung stehen die Jungköche, die zurzeit Gast in Neu-Isenburg sind.
Zu dem Eröffnungsessen, an dem u.a. auch die Gebietsleiterin für Deutschland des staatlichen ungarischen Tourismusamtes, Klara Strompf, teilnahm, gehörten u.a. gefüllte Palatschinken mit Paprika-Sahne-Soße, Gänsetopfleber im Schmalzmantel, Gulaschsuppe und gefüllter Schweinerücken mit Paprikawurst. Zum Nachtisch gab es Quarkpalatschinken mit Rosinen. Die ungarischen Spezialitäten werden noch bis zum 6. März den Gästen des Hotels Kempinski angeboten. Dort werden auch handwerkliche Arbeiten vorgestellt und angeboten, die von Schülern der ungarischen Schule gefertigt wurden.
Sk (MBN)
Mainz. "Soziales Engagement macht Spaß, ist spannend und wirkt ansteckend!" Mit dieser Überzeugung startet der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Südwesten Deutschlands vom 7. bis 10. Oktober die Sozialaktion "72 Stunden – ohne Kompromiss". Der BDKJ rechnet in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen und im Saarland mit mehr als 700 Aktionsgruppen und rund 15.000 Jugendlichen. Im Radio wird die Aktion von SWR 3 und dem Saarländischen Rundfunk begleitet.
Seit dem 1. März können sich Jugendgruppen auf der Website www.72stunden.de für die Aktion anmelden. Sie erhalten dann beim Projektstart am 7. Oktober ein soziales, ökologisches, interkulturelles oder gemeinnütziges Projekt, das sie innerhalb von 72 Stunden realisieren müssen. Die Website ist zentrales Informations- und Kommunikationsmedium. Dort stehen alle Informationen sowie aktuelle Materialien zum Download bereit. Jede angemeldete Gruppe wird sich mit einer eigenen Visitenkarte und Bildern präsentieren.
"Mit ihrem ehrenamtlichen Engagement helfen Kinder und Jugendliche Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen," erklärt Martin Gönnheimer, BDKJ-Diözesanvorsitzender im Bistum Mainz. "Wir setzten ein Zeichen der Solidarität und tragen dazu bei, die Welt in 72 Stunden ein wenig besser zu machen." Martin Gönnheimer setzt darauf, dass das freiwillige Engagement der jungen Menschen durch Firmen und Institutionen unterstützt wird. Als erster Partner der Aktion ist die Caritas im Bistum Mainz eingestiegen.
Hinweise: Informationen im Internet unter: www.72stunden.de Ansprechpartner für die diözesane Steuerungsgruppe im Bistum Mainz ist Oliver Schopp, Tel.: 06131/253611.
os (MBN)
Mainz. Kardinal Karl Lehmann wird am Montag, 8. März, als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz in Mainz die Bischof Konrad Martin-Stiftung vorstellen. Die Stiftung wurde vom Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken gegründet, um Seelsorge und Bildung für Kinder und Jugendliche in Gebieten der deutschen, nordeuropäischen und baltischen Diaspora zu fördern. Die Pressekonferenz im Erbacher Hof in Mainz beginnt um 11.00 Uhr. Das Bonifatiuswerk engagiert sich für katholische Christen, die in Deutschland, Nordeuropa und dem nördlichen Baltikum in der Diaspora ("Zerstreuung") leben. Im Osten und Norden Deutschlands machen die Katholiken nur rund drei bis fünf Prozent im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung aus, in Skandinavien sogar nur ein Prozent und weniger.
Neben dem Mainzer Bischof werden bei der Pressekonferenz Prälat Clemens A. Kathke, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken, Werner Hampel, Vorstand der Bischof Konrad Martin-Stiftung, und Bernhard Kuppe, langjähriger Leiter des Bereiches "Vermächtnisse und Schenkungen" des Bonifatiuswerkes und Initiator der Stiftung, als Gesprächspartner zur Verfügung stehen. Das Bonifatiuswerk führt die Pressekonferenz bewusst im Bonifatiusjahr in Mainz durch, da der heilige Bonifatius als Namensgeber des Werkes als erster Erzbischof von Mainz wirkte.
Namensgeber der Stiftung ist der Paderborner Bischof Konrad Martin. Er wurde im Jahr 1859 zweiter Präsident des Bonifatiuswerkes. Sein Engagement galt vor allem den Katholiken in den ostdeutschen Gebieten. Im preußischen Kulturkampf protestierte der Bekennerbischof gegen staatliche Gesetze, die nach seiner Überzeugung in das kirchliche Leben eingriffen und die Stellung der katholischen Kirche schwächten. 1874 wurde er deswegen verhaftet. Er starb 1879 nach Jahren der Haft und Verbannung im belgischen Mont St. Guibert.
Hinweis für Pressevertreter: Für Rückfragen zur Pressekonferenz steht Ute Hücker, Pressereferentin des Bonifatiuswerkes, zur Verfügung: Tel.: 05251/2996-43, E-Mail: pressestelle@bonifatiuswerk.de , Internet: www.bonifatiuswerk.de. Bischof Konrad Martin-Stiftung des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken, Kamp 22, 33098 Paderborn, Tel.: 05251/2996-60, Fax: 05251/2996-13, Ansprechpartner ist Ulrich Franke.
tob (MBN)
Mainz. Die jährliche Mitgliederversammlung Landesarbeitsgemeinschaft Katholischer Frauenverbände und Frauengruppierungen in Rheinland-Pfalz (LAG Katholische Frauen) findet am Freitag, 12. März, in Mainz statt. Neben dem Rechenschaftsbericht der ersten Vorsitzenden, Mathilde Weinandy, MdL, Prüm, und der Planung künftiger Aktivitäten steht ein Vortrag zum Thema "Stammzellenforschung" auf dem Programm. Referentin ist die Hamburger Wissenschaftsjournalistin Martina Keller. Die öffentliche Mitgliederversammlung beginnt um 14.00 Uhr im Erbacher Hof in Mainz. Die LAG Katholische Frauen vertritt als "politische Stimme" rund 20.000 Mitglieder, die in 19 verschiedenen Mitgliedsverbänden organisiert sind.
tob (MBN)
Mainz. Anlässlich der Jahresmitgliederversammlung des Mainzer Dombauvereins werden am Montag, 8. März, um 20.00 Uhr im Ketteler-Saal des Erbacher Hofs in Mainz drei Original-Kunstwerke von Professor Guido Ludes meistbietend versteigert. Die farbigen künstlerischen Collagen im Format von ca. 20 x 30 cm wurden im Jahr 2003 zur Unterstützung des Dombauvereins geschaffen. Sie zeigen die Westgruppe des Domes, das Kirchenschiff mit Marktportal und die Ostgruppe. Künstlerisch beschäftigt sich Ludes seit Jahren mit der Mainzer Kathedrale und hat dazu verschiedene Publikationen herausgegeben.
Die Versteigerung der Collagen findet in der Pause der Mitgliederversammlung statt, die um 19.00 Uhr beginnt. Dazu sind nicht nur Mitglieder eingeladen, sondern auch weitere Interessenten. Das Einstiegsgebot für die drei wertvollen Kunstwerke wird mit je 100 Euro angesetzt. Die Leitung der Versteigerung hat der Stadionsprecher des FSV Mainz 05, Klaus Hafner, übernommen.
Parallel zu den Collagen hat Ludes, der in Mainz wohnt und an der Fachhochschule Wiesbaden Kommunikationsdesign lehrt, Postkarten und Weinetiketten mit den Dommotiven gestaltet. Er unterstützt damit die Aktion "Pro Domo" der Weinfachhandlung "VILLA VINUM". Reste der in limitierter Stückzahl angebotenen Weine mit den Dom-Etiketten (Riesling, Dornfelder und Spätburgunder-Sekt) werden ebenso wie die Kunstkarten in der Pause zum Kauf angeboten.
Sk (MBN)
Mainz. Die diesjährigen Fastenpredigten im Mainzer Dom stehen, wie bereits mitgeteilt, zum Gedenken an den 100. Geburtstag von P. Karl Rahner SJ (geb. am 4.3.1904) unter dem Leitthema "Du hast mich ergriffen ...". In Ergänzung zu den bereits mitgeteilten Predigten kommt ein neuer Termin hinzu: Am 4. Fastensonntag, 21. März, spricht um 18.00 Uhr der Freiburger Theologe Dr. Arno Zahlauer, zum Thema "Gott-geheimnis Mensch".
Kardinal Karl Lehmann, der diesen Termin ursprünglich übernommen hatte, nimmt an diesem Sonntag an der Weihe des neuen Erzbischofs der Mainzer Partnerdiözese Dijon, Roland Minnerath, teil. Lehmann hält, wie bereits gemeldet, die abschließende Predigt der Reihe am Samstag, 27. März, um 18.00 Uhr im Dom zum Thema "Was bleibt? Karl Rahners Vermächtnis für die Kirche heute und morgen". Das traditionelle Domkonzert zur Passionszeit findet am 5. Fastensonntag (Passionssonntag), 28. März, um 17.00 Uhr statt.
Sk (MBN)
Darmstadt. Im Mittelpunkt des neuen Halbjahresprogramms des Katholischen Bildungszentrums Darmstadt steht eine Vortragsreihe zum Thema "Die Türkei und die Europäische Union". Sie beginnt am Dienstag, 2. März, mit einem Vortrag von Pfarrer Wilhelm Philippi, Bad Zwesten, über "Byzanz - Konstantinopel - Istanbul". Fortgesetzt wird die Reihe, die zusammen mit der Evangelischen Erwachsenenbildung durchgeführt wird, am Donnerstag, 11. März, mit einem Vortrag von Dr. Otmar Oehring, Missio Aachen, über "Menschenrechte und Religionsfreiheit in der Türkei - Die aktuelle Situation angesichts des angestrebten EU-Beitritts". Ein Vortrag über "Türkei - Brücke zwischen Orient und Okzident!?" mit Dr. Mathias Dembinski von der Hessischen Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung, Frankfurt, und einem sich anschließenden Podiumsgespräch mit Politikern beendet am Donnerstag, 25. März, diese Reihe, die durch die kommende Europawahl und die aktuelle Diskussion über den möglichen EU-Beitritt der Türkei eine besondere Brisanz erhält. Die Vorträge beginnen jeweils um 19.30 Uhr im Katholischen Bildungszentrum NR 30 in Darmstadt.
Ergänzend zu der Vortragsreihe spricht Dr. Ulrich Ruh, Chefredakteur der Herder-Korrespondenz aus Freiburg, am Donnerstag, 18. März, über das Thema "Abschied vom Christentum? Zur fortschreitenden Säkularisierung in Staat und Gesellschaft". Beginn ist um 19.30 Uhr.
Ein Studiennachmittag über den Anfang der italienischen Malerei am Ende des Hochmittelalters mit Dr. Michael Groblewski, Darmstadt, findet am Freitag, 12. März, statt. Zum Ende des Monats März stehen auf dem Programm: ein Seminartag zum Thema "Erlöst durch Christi Blut? Wie heute über die Bedeutung der Kreuzigung Jesu sprechen" mit Prof. Dr. Dorothea Sattler, Münster i.W., am Samstag, 27. März, und eine Orgel-Bild-Meditation zu den 14 Kreuzwegstationen mit einem Orgelwerk von Marcel Dupré, gespielt von Regionalkantor Andreas Boltz am Sonntag, 28. März, um 18.00 Uhr in Darmstadt, Liebfrauen-Kirche.
Weitere Schwerpunkte des Programms sind ein Vortrag über "Die Bedeutung des Wirkens des hl. Bonifatius für die Grundlegung des Abendlandes" anlässlich seines 1250. Todestages und ein Besuch seiner Mainzer Wirkungsstätten, ein Vortrag über die jüdische Auslegung der Erzählung vom brennenden Dornbusch, ein Abend über Karl Rahner aus Anlass seines 100. Geburtstages, ein Seminar über den altägyptischen Jenseitsglauben sowie ein Seminar über Franz Rosenzweig. Dazu finden weitere Seminare zur Lebenshilfe statt.
Hinweis: Das sechzigseitige Programmheft, in dem auch die Gemeinden des Dekanates Darmstadt und weitere Kooperationspartner ihre Veranstaltungen ankündigen, kann bestellt werden beim Katholischen Bildungszentrum NR 30, Nieder-Ramstädter-Straße 30a, 64283 Darmstadt, Tel.: 06151/20963, Fax: 06151/296412.
GL (MBN)
Mainz. Das Vaterunser hat im Leben der Kirche von Anfang an eine zentrale Rolle gespielt. Darauf verweist der Mainzer Liturgiewissenschaftler Prof. em. Dr. Adolf Adam in einer soeben erschienenen kleinen Schrift mit dem Titel "Vaterunser – das Gebet unseres Herrn". Die Hochschätzung des Vaterunsers in der frühen Kirche ergibt sich aus einem Wort des Theologen Tertullian (160 - ca. 220 n.Chr.), der feststellte: "Das Vaterunser ist eine Kurzfassung des gesamten Evangeliums."
Wie sehr das christliche Altertum das Vaterunser als wesentliches Stück der christlichen Lehre einstufte, habe sich auch darin gezeigt, dass es der so genannten Arkandisziplin unterlag. Es musste vor den Heiden geheim bleiben. Selbst die Katechumenen erfuhren es erst kurz vor der Taufe in einem feierlichen Ritus, berichtet Adam. Im Tagesablauf der Christen wurde das mehrmalige Beten des Vaterunser zur festen Regel. Im frühen Mittelalter wurde es zum Grundgebet der Christen nördlich der Alpen. Im Hochmittelalter habe Thomas von Aquin das Vaterunser als das vollkommenste Gebet bezeichnet und erklärt: "In ihm wird nicht nur um alles gebetet, wonach wir in richtiger Weise verlangen können, sondern auch in der Reihenfolge, in der wir danach verlangen sollen."
Nach diesem geschichtlichen Rückblick erläutert Adam in dem Büchlein die sieben Bitten des Vaterunser. Das Schlusskapitel erklärt das Beten des Vaterunser in der Liturgie und in der Volksfrömmigkeit. Im Vorwort verweist der Autor darauf, "dass das Vaterunser nicht nur von einem inneren spirituellen Reichtum, sondern auch von einer sozialen Komponente" geprägt ist. Wertvolle Anregungen für seinen Text verdanke er dem Mainzer Neutestamentler Prof. Dr. Marius Reiser und dem im Auftrag von Papst Johannes Paul II. herausgegebenen "Katechismus der Katholischen Kirche", vor allem wegen der zahlreichen Zitate der Kirchenväter.
Der Autor verweist darauf, dass das Vaterunser wegen des häufigen Betens in der Gefahr stehe, mechanisch als reines Lippengebet gesprochen zu werden. Es sei jedoch wichtig, es als Antrieb zu einer Gewissenserfahrung zu betrachten und so immer tiefer in seine Bedeutung für das Leben einzudringen. Zum Schluss stellt er jedoch fest: "Es ist ein Gebet ohne Abnutzungserscheinungen. Die Zeit ist spurlos an ihm vorübergegangen." Es sei noch genauso aktuell wie an dem Tag, an dem Jesus es seine Jünger zu beten gelehrt habe, greift er eine Formulierung des Bonner Theologieprofessors Ernst Dassmann auf.
Hinweis: Adolf Adam. Vaterunser – das Gebet unseres Herrn. Katholische Schriften-Mission (KSM), Leutesdorf 2004, kartoniert, 56 Seiten, 3,50 Euro.
Sk (MBN)