Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 14

9. April 2003

Datum:
Mi. 9. Apr. 2003
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Jürgen Strickstrock, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz 
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder -129, Fax 06131/253-402, E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Berichte 

  • Auftakt zum Weltjugendtag 2005 – Papst übergibt Weltjugendtagskreuz 
  • Jahrestagung des Päpstlichen Werkes für geistliche Berufe 
  • Dank an den scheidenden Domdekan 
  • Plädoyer für einen „Euro-Islam" 
  • Teilnehmerrekord beim „AutoFasten" 2003 
  • Konzertreise nach St. Petersburg

Personalien 

  • Professor Schuster in Pastoralkommission berufen 
  • Reinfelder Vorsitzender der AG Verbände 
  • Hartmut Heidenreich als stellvertretender KEB-Vorsitzender bestätigt 
  • Kardinal Lehmann würdigte früheren Wehrbereichsdekan Brygier
Berichte 

Auftakt zum Weltjugendtag 2005 – Papst übergibt Weltjugendtagskreuz 

Kardinäle Lehmann und Meisner nehmen an Eröffnungsveranstaltung in Rom teil 

Rom/Mainz. Zum Auftakt des XX. Weltjugendtages 2005 in Köln übergibt Papst Johannes Paul II. am Palmsonntag, 13. April 2003, auf dem Petersplatz in Rom das Weltjugendtagskreuz an eine Delegation deutscher Jugendlicher und den Erzbischof von Köln, Kardinal Joachim Meisner. Dabei werden neben 39 Jugendlichen aus den deutschen Bistümern, kirchlichen Bewegungen und Jugendverbänden auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, und der Vorsitzende der Kommission für Jugendfragen, Bischof Franz-Josef Bode, Osnabrück, anwesend sein. Aus dem Bistum Mainz wird Patrick Schödl, Stockstadt, zu den jugendlichen Delegierten gehören und zusammen mit Thomas Winter nach Rom reisen.

Am Vortag der Kreuzübergabe, Samstag, 12. April, wird um 12.00 Uhr im Tagungszentrum „Domus Mariae" in Rom eine internationale Pressekonferenz zum Weltjugendtag gegeben. An ihr werden der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Lehmann, der Erzbischof von Köln, Kardinal Meisner, und der Vorsitzende der Jugendkommission, Bischof Bode, sowie der Präsident des Päpstlichen Rates für die Laien, Kardinal Francis Stafford, teilnehmen. Am selben Tag findet dort auch eine internationale Konferenz von Jugendlichen und Vertretern der Jugendpastoral aus aller Welt auf Einladung des Päpstlichen Rates für die Laien statt. An dieser Konferenz nimmt auch das Team für den XX. Weltjugendtag in Deutschland teil. Es wird dabei über den Stand der Vorbereitungen informieren.

Das Weltjugendtagskreuz wird am Dienstag, 15. April, mit einem Flugzeug von Rom nach Deutschland transportiert. Die Maschine soll auf dem Flughafen Köln-Bonn um 14.30 Uhr landen. Auf dem Vorfeld des Köln-Bonner-Flughafens wird das Kreuz im Rahmen einer liturgischen Feier von Kardinal Meisner und Bischof Bode in Empfang genommen. Anschließend bringen es Jugendliche zu Fuß auf einem Pilgerweg in den rund 20 Kilometer entfernten Altenberger Dom. Am Karfreitag wird das Kreuz durch eine weitere Delegation von Jugendlichen mit einem Kleintransporter nach Oslo/Norwegen gebracht. Von dort wird es auf einem „Weg der Versöhnung" in die verschiedenen europäischen Länder getragen. Ab Palmsonntag 2004 soll das Kreuz seinen Weg durch alle deutschen Bistümer nehmen, bis es im August 2005 sein Ziel, den Weltjugendtag in Köln, erreichen wird.

Der Weltjugendtag versteht sich als ein Pilgerweg junger Menschen und ist zugleich ein Fest des Glaubens und der gelebten Solidarität, heißt es in einer Pressemitteilung des Weltjugendtagsbüros Köln. Die Weltjugendtage sind durch zwei große internationale Jugendtreffen in Rom im Heiligen Jahr 1984 und im Internationalen Jahr der Jugend 1985 angeregt worden. Johannes Paul II. hatte 1986 zum ersten Weltjugendtag eingeladen. In der Regel finden die Weltjugendtage alle zwei Jahre statt. In den Jahren dazwischen, so zum Beispiel 2003 und 2004, werden die Weltjugendtage als regionale Ereignisse in den Ortskirchen und auf dem Petersplatz in Rom gefeiert. Das Weltjugendtagskreuz hat Johannes Paul II. 1984 „der Jugend der Welt anvertraut". Es ist seitdem auf alle Kontinente gebracht worden und ist ein wichtiges Symbol für die geistliche Vorbereitung auf den Weltjugendtag.

Hinweis: Nähere Informationen beim Weltjugendtagsbüro in Köln;
Pressesprecher Matthias Kopp. Telefon: 0221/28550-110, Fax: 0221/28550-108.

(MBN)

 

Jahrestagung des Päpstlichen Werkes für geistliche Berufe 

„Wir beten um hörende Menschen, die Gottes Ruf folgen" 

„Wir beten um hörende Menschen, die Gottes Ruf folgen." So beschrieb Pfarrer Henning Priesel, Leiter der Mainzer Diözesanstelle „Berufe der Kirche" und Subregens des Mainzer Priesterseminars, die Aufgabe des Päpstlichen Werkes für geistliche Berufe (PWB). Priesel feierte am Mittwoch, 2. April, zu Beginn der PWB-Jahresversammlung mit den etwa 45 Teilnehmern im Mainzer Priesterseminar die Eucharistie. In seiner Predigt ermutigte der Diözesandirektor des PWB im Bistum Mainz die Teilnehmer, in ihrem Engagement für kirchliche Berufe, auf die Lebenszusage Jesu zu vertrauen.

Das PWB ist in erster Linie eine Gebetsgemeinschaft für Berufungen von Priestern, Diakonen und Ordensleuten, Katecheten, Religionslehrern, Pastoral- und Gemeindereferenten. Mit den Beiträgen der mehr als 2000 Mitglieder im Bistum werden Theologiestudierende unterstützt, die sich auf einen pastoralen Beruf im Bistum vorbereiten. Die etwa 30 Gebetsgruppen einzelner Gemeinden treffen sich einmal monatlich. Die Diözesanstelle Berufe der Kirche organisiert regelmäßig Wallfahrten für die Mitglieder. Seit etwa drei Jahren unterhält das PWB im Internet die Homepage www.berufe-der-kirche-im-bistum-mainz.de.

Die Gestaltung der Homepage kehrt auch in dem neuen Prospekt des PWB im Bistum Mainz wieder, der an alle Hauptamtlichen verschickt wurde und bei Informationsveranstaltungen über kirchliche Berufe verteilt werden soll. Darin stellt sich der Verband, der 1947 von Bischof Dr. Albert Stohr als „Päpstliches Werk für Priesterberufe" gegründet wurde, ausführlich vor. 1967 erhielt der Verband seinen jetzigen Namen.

Die Verwaltungsangestellte Maria Müller, die seit 1994 als Sekretärin bei der Diözesanstelle des PWB arbeitet, erklärte, das PWB habe im vergangenen Jahr 20.200 Euro aus der Kollekte des Weltgebetstags für geistliche Berufe am vierten Fastensonntag und 68.700 € aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden erhalten. Das ungewöhnlich hohe Spendenaufkommen sei durch zwei Vermächtnisse und eine große Einzelspende zu Stande gekommen. Der Erlös aus dem Verkauf von Informationsmaterial betrug etwa 13.200 €. Ausgegeben worden seien zinslose Darlehen an 13 Studierende in Höhe von insgesamt 58.570 €. und Studienbeihilfen in Höhe von 920 €. Die Kosten für neues Informationsmaterial, vor allem den neuen PWB-Prospekt, beliefen sich auf 10.500 €.

Der Regens des Priesterseminars, Msgr. Horst Schneider, dankte den Mitgliedern des PWB für ihr Gebet und ihre finanzielle Unterstützung. Insgesamt würden zur Zeit 30 Priesteramtskandidaten von ihm, Subregens Priesel und Spiritual Pater Clemens Löcher SJ betreut. Das sei keine besonders kleine Zahl, da das Bistum Mainz zu den kleineren Diözesen Deutschlands zählte. Im Juli werden, wie Schneider ankündigte, drei Diakone zu Priestern geweiht. Tendenziell hätten immer mehr Männer, die ins Priesterseminar eintreten wollten, bereits eine andere Berufsausbildung begonnen oder abgeschlossen, berichtete er.

Am Montag der Karwoche, 14. April, wird Kardinal Karl Lehmann im Mainzer Dom bei der Missa Chrismatis die Heiligen Öle, die bei Taufe, Firmung und Priesterweihe verwendet werden, weihen. An diesem Tag findet unter dem Thema „Dem Evangelium (dein Gesicht geben" ein Begegnungstreffen von Firmlingen des Bistums statt. Die Vinzentinerin Sr. M. Brigitta Buchler, die seit 1990 in der Diözesanstelle des PWB mitarbeitet, verwies auf den 40. Weltgebetstag für Geistliche Berufe am 11. Mai, der ebenfalls unter diesem Motto steht. 800 junge Männer, die sich zurzeit in den deutschen Priesterseminaren auf den Beruf des katholischen Priesters vorbereiten, werden am 17./18. Mai 2003 zum ersten deutschen Seminaristentag in Mainz erwartet, teilte Regens Schneider mit. 

AGS (MBN)

 

Dank an den scheidenden Domdekan 

Breitschaft würdigte Weihbischof Rollys Verdienste um die Domkonzerte 

Mainz. Der Mainzer Domdekan, Weihbischof Wolfgang Rolly, hat am Passionssonntag, 5. April, zum letzten Mal in seiner offiziellen Funktion als Vorsitzender des Domkapitels, an einem Konzert im Mainzer Dom teilgenommen. Domkapellmeister Prof. Mathias Breitschaft nahm dies zum Anlass, Weihbischof Wolfgang Rolly, dessen Amtszeit am Ostermontag, 21. April zu Ende geht, sehr herzlich für seinen Einsatz für die Musica Sacra am Hohen Dom zu Mainz zu danken.

Zu Beginn des traditionellen „Konzerts zur Passionszeit" erklärte Breitschaft unter dem Beifall der zahlreichen Konzertbesucher: „Ihnen, sehr verehrter Herr Weihbischof Rolly, ist es zu verdanken, dass die Mainzer Domkonzerte nun schon im 18. Jahr in dieser in Deutschland einmaligen Form stattfinden: nämlich mit jährlich vier bis fünf orchesterbegleiteten Konzerten mit Werken großer Meister, mit Gastchören aus aller Welt und mit A-cappella-Konzerten der Chöre am Dom, sowie mit Orgelkonzerten nicht nur unseres Domorganisten Albert Schönberger, sondern auch mit anderen namhaften Künstlern aus aller Welt."

Diese Konzerte seien für die Besucher zu einem selbstbestimmten Eintrittspreis zugänglich, so dass hohe Eintrittsgelder wie sie anderswo erhoben würden, kein Hindernis darstellten. Auch wer sparen müsse, könne so dennoch in den Genuss großer Kirchenmusik kommen. Rolly habe sich bis heute dafür eingesetzt – auch bei Gegnern dieser Regelung, „dass der Dom für alle offen bleiben muss". Niemand dürfe draußen bleiben, schon gar nicht aus finanziellen Gründen, habe der Domdekan immer wieder betont.

Da die freiwilligen Abgaben die hohen Kosten bei weitem nicht decken könnten, gebe die Bischöfliche Dotation jährlich einen nicht unbeträchtlichen fünfstelligen Betrag, um die Kosten dafür zu tragen, berichtete Breitschaft. Daran beteilige sich auch der Verein der Freunde und Förderer der Musica Sacra am Hohen Dom zu Mainz. Vor diesem Hintergrund mache er sich zum Sprecher der vielen Tausend Zuhörer, die jährlich in die Domkonzerte strömten, um Weihbischof Rolly am Ende seiner Amtszeit als Domdekan für seinen Einsatz für eine „erschwingliche Musica Sacra" sehr herzlich zu danken.

Zugleich dankte der Domkapellmeister Weihbischof Rolly auch im Namen aller in der Kirchenmusik am Dom engagierten Menschen, denen es der Domdekan ermöglicht habe, viele große und größte Werke der Kirchenmusik kennen zu lernen, in ihrer Wirkung zu erleben und in vieler Hinsicht durch sie geprägt zu werden.

Dies galt sicher auch für die beiden – im Übrigen selten gespielten – Werke dieses Domkonzerts zur Passionszeit: Rheinbergers „Stabat mater" und vor allem Beethovens Oratorium „Christus am Oelberge". Ausführende waren unter Leitung Breitschafts das Mainzer Kammerorchester und der Mainzer Domchor mit den Gesangssolisten Marion Amman (Sopran), Thomas Dewald (Tenor) und Friedemann Kunder (Bass).

Sk (MBN)

 

Plädoyer für einen „Euro-Islam" 

Elftes „Forum Innere Sicherheit" des rheinland-pfälzischen Innenministeriums 

Mainz. Um den Gefahren des Islamismus in Deutschland wirkungsvoll zu begegnen, sei langfristig eine verstärkte Integrationspolitik notwendig. Dies forderte Professor Bassam Tibi, Leiter der Abteilung für Internationale Beziehungen an der Universität Göttingen, am Montag, 7. April, beim „Forum Innere Sicherheit" des rheinland-pfälzischen Innenministeriums im Stammhaus der Sektkellerei Kupferberg in Mainz. Integrationspolitik für Muslime sei „die beste Sicherheitspolitik", sagte Tibi. Er plädierte für das Reform-Modell eines „Euro-Islam". Durch eine europäische Interpretation des Islam solle Muslimen ermöglicht werden, „Muslime zu bleiben und Europäer zu werden", erklärte Tibi. Als kurzfristige Maßnahme gegen den Islamismus seien polizeiliche Maßnahmen unumgänglich. „Darauf können wir nicht verzichten", sagte er. Das zum elften Mal veranstaltete Forum stand unter der Überschrift „Islamismus in Deutschland. Hat der Staat zu spät reagiert?"

Tibi beklagte, dass Deutschland eine zu freiheitliche Kultur habe, von der vor allem Verbrecher und Islamisten profitieren würden. Durch den Schutz der Demokratie schütze der Staat auch die Gegner der Demokratie. „Ohne den Rechtsstaat zu gefährden", müssten Maßnahmen ergriffen werden, um dies zu ändern. Wörtlich sagte er: „Eine Demokratie darf nicht von ihren Feinden in Anspruch genommen werden dürfen." England und Frankreich hätten bereits strengere Gesetze erlassen. Dem dürfe Deutschland nicht nachstehen, zumal sich durch Verschärfungen der Gesetzeslage die Zentrale der Islamisten in Westeuropa inzwischen von England nach Deutschland verlagere, sagte Tibi. Durch die Integration der Muslime verhindere man das Entstehen von Parallelgesellschaften in einem Gemeinwesen, die langfristig ein Risiko für die Gesellschaft darstellten. Integration könne den Zulauf von Islamisten austrocknen. Dabei sei Integration „eine zivilgesellschaftliche Aufgabe. Der Staat kann das nicht leisten", sagte Tibi. Besondere Verantwortung schrieb er in dieser Frage gesellschaftlichen Gruppen wie den Kirchen und Gewerkschaften zu.

Bassam Tibi wies darauf hin, dass es notwendig sei, zwischen dem Islam als Religion und kulturellem System, sowie dem Islamismus zu unterscheiden. Der Islamismus lasse sich auf die Gründung der „Gemeinschaft der Muslimbrüder" durch den Ägypter Hasan al-Banna im Jahre 1928 zurückführen. Islamismus sei „eine politisch-religiöse Ideologie, die aus der Politisierung des Islam hervorgegangen ist", sagte Tibi. Die verschiedenen Ausprägungen des Islamismus könne man grob in zwei Richtungen differenzieren: den institutionellen Islamismus, der seine Ziele auf friedlichem Weg erreichen will und den dschihadistischen Islamismus, der Gewalt zur Durchsetzung seiner Ziele einsetzt.

Dr. Armin Dostmann, Leiter des Verfassungsschutzes Rheinland-Pfalz, sagte, dass der Verfassungsschutz bereits in den 90er Jahren den islamistischen Extremismus im Blickfeld hatte. Es sei jedoch unstreitig, dass nach dem 11. September 2001 „die Diskussion wie auch notwendige staatliche Reaktionen erheblich beschleunigt" worden seien. Dr. Thomas Leif, Chefreporter des Südwestrundfunks (SWR), sagte, der Staat habe zu spät auf die Bedrohung durch den Islamismus reagiert. Er bedauerte, dass die Diskussion um die Gefahr bisher nicht auf den gesellschaftspolitischen Raum ausgedehnt worden sei. Zu Beginn der Veranstaltung hatte Innenminister Walter Zuber die Teilnehmer des Forums begrüßt. Die Moderation der Diskussionsrunde hatte Michael Schirp von „Radio RPR" übernommen.

tob (MBN)

 

Teilnehmerrekord beim „AutoFasten" 2003 

Im Bistum Mainz stieg die Zahl der Anmeldungen auf 239 

Bad Kreuznach. Die Aktion „AutoFasten" kann in diesem Jahr einen Teilnehmerrekord von 1.286 Teilnehmer für das gesamte Aktionsgebiet verzeichnen. Das erklärte Dr. Bernhard Lenhart von der Diözesankommission für Umwelt des Bistums Trier am Dienstag, 8. April, bei einer Auswertungsveranstaltung im Bad Kreuznacher Bildungszentrum St. Hildegard. Die Teilnehmerzahl im Bistum Mainz stieg bei der dritten Teilnahme auf 239. Im vergangenen Jahr hatten sich 152 Teilnehmer im Bereich des Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbundes (RNN) angemeldet. An dem vom Bistum Trier seit 1998 organisierten „AutoFasten" haben sich das Bistum Mainz, die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und die Evangelische Kirche im Rheinland - jeweils in ihren rheinland-pfälzischen Gebietsanteilen - zum dritten Mal beteiligt. Die Aktion vom 15. März bis 15. April will dazu einladen, den alltäglichen Umgang mit dem eigenen Auto zu hinterfragen und Alternativen dazu auszuprobieren.

Überwiegend positiv waren die Erfahrungen der zehn Teilnehmer, die nach Bad Kreuznach gekommen waren, um sich über ihre Erfahrungen auszutauschen. Von Vielen wurde es als Bereicherung erlebt, während der Fahrt zur Arbeit lesen oder frühstücken zu können. Während man beim Autofahren sehr aufmerksam sein müsse, könne man eine Zugfahrt ganz entspannt antreten. Daher komme man viel ausgeglichener von der Arbeit nach Hause, berichteten mehrere Teilnehmer. Auch der bewusstere Umgang mit dem eigenen Auto wurde von den Teilnehmern als bereichernd erfahren. Als gute Idee gelobt wurde unter anderem eine Broschüre des RNN über Ausflugsziele, die mit dem Verkehrsverbund zu erreichen sind.

Schwierigkeiten stellten sich für die Teilnehmer des „AutoFastens" vor allem durch Verspätungen im öffentlichen Nahverkehr ein. Gerade für Berufstätige, die nicht von Gleitzeitregelungen am Arbeitsplatz profitieren, kann es Probleme geben, berichteten mehrere Teilnehmer. Auch die Preisstrukturen des Nahverkehrs waren nicht für alle gleich verständlich. Heiko Mario Ebert, Marketingreferent des RNN, wies darauf hin, dass für Fragen nach Tarifen und Anschlusskarten in andere Verkehrsverbünde beim RNN ein Infotelefon zur Verfügung steht.Dr. Klaus Lenhard, Umweltbeauftragter des Bistums Mainz, erklärte, dass er seine Bemühungen nicht aufgeben werde, die Bistümer Limburg und Speyer zur Teilnahme an der nächsten Aktion „AutoFasten" zu bewegen. Ziel sei es auch, den Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) als Partner zu gewinnen. Damit könnten sich auch hessische Gebietsanteile des Bistums Mainz an der Aktion beteiligen.

Hinweis: Weitere Informationen zur Aktion „AutoFasten" im Internet unter www.autofasten.de

tob (MBN)

 

Konzertreise nach St. Petersburg 

Mainzer Domchor singt in der Smolnij-Auferstehungs-Kathedrale 

Mainz. Der Mainzer Domchor ist am Mittwoch, 9. April, in aller Frühe zu einer Konzertreise nach St. Petersburg gestartet. Gastgeber sind die Familien des St. Petersburger Knabenchors, der im November 2002 ein Gastkonzert im Mainzer Dom gab. Der Domchor wird unter Leitung von Domkapellmeister Prof. Mathias Breitschaft am Freitagabend, 11. April, ein Konzert in der Smolnij-Auferstehungs-Kathedrale geben. Darüber hinaus wird der Chor am Samstagabend einen Gottesdienst in der einzigen katholischen Kirche in St. Petersburg musikalisch gestalten. Im Konzert in der Kathedrale des Smolnij-Klosters singt der Domchor u.a. Werke von Orlando di Lasso, Palestrina, Monteverdi, Schütz, Mendelssohn-Bartholdy, Tschaikowsky und Rachmaninoff. Dabei wird der Chor die Werke von Tschaikowsky und Rachmaninoff in der russischen Muttersprache darbieten. Das Smolnij-Kloster mit der Kathedrale ist ein prachtvoller Barockbau aus dem 18. Jahrhundert. Neben den beiden Auftritten ist für die mehr als 60 Personen umfassende Mainzer Chorgruppe ein Besichtigungsprogramm geplant, darunter das ehemalige Zarendorf und die Eremitage sowie die älteste Stadt Russlands, Nowgorod. Der Domchor wird am Sonntagmittag in Mainz zurück erwartet.

Sk (MBN)

 

Personalien 

Professor Schuster in Pastoralkommission berufen 

Pastoraltheologe an der KFH Mainz soll Österreichische Bischofskonferenz beraten 

Mainz. Die Österreichische Bischofskonferenz hat den Pastoraltheologen an der Katholischen Fachhochschule Mainz (KFH), Prof. Dr. theol. habil. Norbert Schuster (44), für die neue fünfjährige Amtsperiode zum ständigen Mitglied in ihre Pastoralkommission berufen. Dies hat die KFH Mainz jetzt mitgeteilt. Schuster wurde in Karlsruhe geboren und nach Abschluss seines Studiums am 18. Mai 1985 in Freiburg zum Priester geweiht. Seit 1. September 2001 lehrt er an der KFH Mainz Pastoraltheologie. Die 1968 errichtete Pastoralkommission ist offizielles Beratungsorgan für Pastoralfragen der Österreichischen Bischofskonferenz. Nach deren Angaben stehen zurzeit folgende Aufgaben an: Erarbeitung von Standards für die Sakramentenpastoral, Fragen der Gemeindeentwicklung, das Erwachsenenkatechumenat und das Christsein im gesellschaftlichen Dialog.

Sk (MBN)

 

Reinfelder Vorsitzender der AG Verbände

Delegierte fordern Unterstützung von benachteiligten Jugendlichen und Langzeitarbeitslosen 

Mainz. Pastoralreferent Harald Reinfelder, Budenheim, ist der neue Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Verbände (AG Verbände) im Bistum Mainz. Der 37-Jährige wurde bei der Delegiertenversammlung der AG Verbände am Donnerstag, 3. April, im Erbacher Hof in Mainz einstimmig zum Nachfolger von Thomas Domnick gewählt, der jetzt Leiter des Referats Berufs- und Arbeitswelt und der Diözesanstelle für Arbeitnehmer- und Betriebsseelsorge im Bistum Mainz ist. Der Vorstand der AG Verbände hatte die Aufgaben des Vorsitzenden seit Oktober 2002 kommissarisch übernommen, unter ihnen der stellvertretende Vorsitzende Karl-Heinz Becker (Katholische Arbeitnehmer-Bewegung), der die Sitzung leitete.

Reinfelder stammt aus Butzbach. Er studierte Katholische Theologie und absolvierte die Ausbildung zum Pastoralreferenten. Seit August 2002 ist er als Jugend- und Bildungsreferent beim Diözesanverband Mainz der Deutschen Jugendkraft (DJK) tätig. Zuvor war der Pastoralreferent elf Jahre im Schuldienst, zuletzt als Religionslehrer an der Berufsschule in Bingen.

Er selbst komme nicht aus einem katholischen Verband, sondern aus dem Sport, erklärte Reinfelder. Es sei ihm aber sehr wichtig, dass die Verbände eine Stimme im Bistum Mainz haben. Die DJK ist der katholische, ökumenisch offene Bundesverband für Breiten- und Leistungssport und hat im Bistum Mainz etwa 14.000 Mitglieder in 24 Sportvereinen. In der DJK sind religiöse Bildung, Sportfreizeiten, Tennis- und Fußballtraining die Schwerpunkte der Tätigkeit Reinfelders.

Die Delegierten berichteten bei der Mitgliederversammlung, an der auch der Dezernent für Seelsorge im Bischöflichen Ordinariat, Domkapitular Prälat Heinz Heckwolf, teilnahm, über erfolgreiche Aktivitäten in ihren Verbänden. So hat beispielsweise der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) im Rahmen seiner „Aktion Moses" für Schwangere und junge Mütter bereits vier Frauen unmittelbar helfen können. Zwei Frauen hätten sich in einer schweren Notlage für eine anonyme Geburt entschieden, berichtete SkF-Vorstandsmitglied Ursula Hüser. Einige Delegierte verwiesen auf die Nachwuchsprobleme ihrer Verbände. Es sei sehr schwierig, junge Menschen zu finden, die bereit seien, sich langfristig zu binden, sagte Hans-Roman Holzner, der in der AG den Unitas-Verband vertritt.

Die Delegiertenversammlung sprach sich nachdrücklich dafür aus, Angebote für niedrigqualifizierte Jugendliche und Langzeitarbeitslose auch weiterhin zu unterstützen. „Verbände und Kirchen müssen in die Zukunft blicken", sagte die Projektleiterin des Kolpingprojektes „Lichtblicke", Ursula Paul, Eppertshausen. Es sei wichtig, Kindergärten und Schulen zu fördern, um der Arbeitslosigkeit besser vorbeugen zu können. Die nächste Delegiertenversammlung der AG Verbände wird am 29. September stattfinden. Das Schwerpunktthema wird das Jahr der Bibel sein.

AGS (MBN)

 

Hartmut Heidenreich als stellvertretender KEB-Vorsitzender bestätigt 

Mitgliederversammlung der Katholischen Erwachsenenbildung Rheinland-Pfalz 

Trier. Hartmut Heidenreich, Direktor des Bildungswerkes im Bistum Mainz, wurde auf der Mitgliederversammlung der Katholischen Erwachsenenbildung Rheinland-Pfalz (KEB) am 28. und 29. März in Trier, mit großer Mehrheit in seinem Amt als stellvertretender Vorsitzender bestätigt. Auch der KEB-Vorsitzende Thomas Sartingen, Speyer, und der stellvertretende Vorsitzende Dr. Ulrich Wierz, Trier, wurden bei den Vorstandswahlen im Amt bestätigt.

Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des rheinland-pfälzischen Bildungsfreistellungsgesetzes betonten die Delegierten die Bedeutung der Bildungsfreistellung. Das Grundrecht auf Bildung – wie es im rheinland-pfälzischen Weiterbildungsgesetz definiert wird – dürfe nicht durch Bürokratisierung und Reduktion auf rein wirtschaftliche Verwertungsinteressen ausgehöhlt werden.

Zentraler Schwerpunkt der Beratungen waren die bildungspolitischen Konsequenzen aus den Vorschlägen der Hartz-Kommission. Die Bundesanstalt für Arbeit wolle Arbeitslose schneller und effizienter vermitteln und setze dabei auf Personal-Service-Agenturen. Die dafür verwendeten Mittel führten zu einer drastischen Beschneidung der Förderung von beruflicher Weiterbildung. Grundlage dafür sind zu Beginn des Jahres in Kraft getretene Gesetzesänderungen. Die Versammlung kritisierte, dass mehr als drei Monate nach Einführung der neuen gesetzlichen Regelungen noch keine entsprechenden Durchführungsverordnungen vorliegen.

Durch die Finanzierung der Personal-Service-Agenturen blieben nach Ansicht der KEB wichtige Leistungen des Arbeitsamtes auf der Strecke, die als „Kann-Leistungen" nur im Rahmen verfügbarer Haushaltsmittel gewährleistet werden. Zu diesen „Kann-Leistungen" zählt die Förderung beruflicher Weiterbildung. Nach Ansicht der Versammlung handelt es sich jedoch bei der beruflichen Weiterbildung um eines der wirksamsten Instrumente für eine erfolgreiche Vermittlung. Leidtragende dieser Entwicklung seien neben Langzeitarbeitslosen vor allem besonders förderungsbedürftige Personengruppen, wie Jugendliche und Berufsrückkehrerinnen.

KEB/tob (MBN

 

Kardinal Lehmann würdigte früheren Wehrbereichsdekan Brygier 

Kapuzinerpater feierte sein Eisernes Priesterjubiläum im Altenheim in Deggingen 

Deggingen/Mainz. Der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, hat dem früheren Wehrbereichsdekan IV in Mainz, Kapuzinerpater Ubald Brygier OFMCap, in einem Glückwunschreiben zum Eisernen Priesterjubiläum gratuliert. Vor 65 Jahren war der Jubilar, der am 27. Dezember 2002 seinen 90. Geburtstag gefeiert hat, im Dom zu Münster i.W. zum Priester geweiht worden.

An der Feier am 3. April im Caritas-Altenzentrum Martinsheim in Deggingen/Württemberg, wo der Jubilar seit dem Herbst 2002 lebt, nahmen aus Mainz u. a. Militärdekan i.R. Prälat Hubert Bittorf und eine frühere Mitarbeiterin, Therese Wolf, teil. Brygier hatte nach seiner Pensionierung seit 1975 im Wallfahrtskloster „Ave Maria" der Kapuziner in Deggingen gewirkt.

In dem Brief würdigt Lehmann die Verdienste des Jubilars: „Sie waren überall, wo Sie eingesetzt waren, ein leidenschaftlicher Seelsorger: unmittelbar nach dem Krieg in der Jugendarbeit der Stadt Frankfurt, als Diözesanmännerseelsorger unseres Bistums, als Geistlicher Beirat für die Deutsche Jugendkraft, ganz besonders aber als Wehrbereichsdekan für die Seelsorger in der Bundeswehr und ihre Laienmitarbeiter und -mitarbeiterinnen. Vielen sind Sie ein väterlicher Freund geworden bis zum heutigen Tag."

Der aus Bingen stammende Seelsorger hat die Verbindungen zum Bistum Mainz nie abreißen lassen. Insbesondere pflegte er die Kontakte zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Militärseelsorge und den ihm nachfolgenden Militärdekanen IV, auch wenn er seit einigen Jahren nicht mehr an den Treffen der "Ehemaligen in der Militärseelsorge" teilnehmen konnte. Eine alte Kriegsverletzung am Bein machte ihm im zunehmenden Alter immer mehr zu schaffen.

Nach seiner Priesterweihe am 3. April 1938 wurde Brygier 1940 als Soldat im Sanitätsdienst eingezogen. Er wurde dreimal verwundet. Nach seiner Rückkehr aus russischer Kriegsgefangenschaft wirkte er von 1946 bis 1949 als Kaplan und Jugendseelsorger in Frankfurt. Hier erwarb er sich große Verdienste um den Wiederaufbau der katholischen Jugendarbeit. Von 1949 bis 1957 war der Kapuzinerpater Diözesanmännerseelsorger des Bistums Mainz.

Neben einer Vielzahl von Veranstaltungen für Männer galt sein besonderes Interesse dem Aufbau des Sportverbandes Deutsche Jugendkraft (DJK) im Bistum Mainz, dessen Geistlicher Beirat er lange Jahre war. Trotz seiner Kriegsverletzungen trieb er selbst aktiv Sport. Er erwarb das Goldene Sportabzeichen und wurde vom Landessportbund Rheinland-Pfalz mit der Goldenen Sportplakette geehrt.

Den größten Teil seiner Lebensarbeit widmete Brygier der Militärseelsorge, mit der er als einer der ersten nach dem Aufbau der Bundeswehr beauftragt wurde. Von 1957 bis 1975 nahm er die Aufgabe als Wehrbereichsdekan IV in Mainz wahr. In diesem Amt war er für die Militärseelsorger und deren Laienmitarbeiter/innen in den Bundesländern Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland zuständig. In Zusammenarbeit mit den beteiligten Bistümern trieb er den Ausbau der Seelsorge für die Soldaten und ihre Familienangehörigen energisch voran.

Sk (MBN)