Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 16

24. April 2003

Datum:
Do. 24. Apr. 2003
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Jürgen Strickstrock, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz 
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Berichte 

  • Guballa und Neymeyr zu Bischöfen geweiht 
  • Die Wappen der Mainzer Weihbischöfe 
  • Die Bischöflichen Insignien 
  • Kardinal Lehmann begrüßt Enzyklika über die Eucharistie – „Text lässt für die Zukunft hoffen"

Vorschau

  • Studium Generale zum Thema „Was ist der Mensch?" (ab 28.4.) 
  • „Zwischenwelten" von Pit Becker (27.4.) 
  • Seminar „Methoden der Bibelarbeit" (16.-18.5) 
  • Tagung mit dem Philosophen Paul Ricœur (23.5) 
  • Veranstaltungen zur „Woche für das Leben 2003" im Bildungszentrum NR 30 
  • kfd-Hauptversammlung in Mainz (30.4.-3.5.)
Berichte 

Guballa und Neymeyr zu Bischöfen geweiht 

Lehmann: Osterbotschaft ist Ursprung aller Dienste und Ämter in der Kirche 

Mainz. Der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, hat am Ostermontag, 21. April, zwei Priester seines Bistums zu Bischöfen geweiht: Generalvikar Prälat Dr. Werner Guballa (58) und den Wormser Pfarrer Dr. Ulrich Neymeyr (45). Mitkonsekratoren waren der aus dem Bistum Mainz stammende Apostolische Nuntius für Ungarn und Moldawien, Erzbischof Karl Josef Rauber, Budapest (der in Kürze sein neues Amt als Apostolischer Nuntius für Belgien und Luxemburg in Brüssel antreten wird) und Weihbischof em. Wolfgang Rolly. Kardinal Lehmann hatte um zwei neue Weihbischöfe gebeten, nachdem Weihbischof em. Dr. Franziskus Eisenbach im vergangenen Jahr auf sein Amt verzichtet und Weihbischof em. Wolfgang Rolly aus Altersgründen dem Papst seinen Rücktritt angeboten hatte.

Die Ernennungen erfolgten am 20. Februar 2003 durch Papst Johannes Paul II. in Rom. Guballa wurde Titularbischof von Catro in Mauretanien (im heutigen Marokko) und Neymeyr Titularbischof von Maraguia (im heutigen Tunesien). Die neuen Weihbischöfe sollen, wie es in den Ernennungsurkunden heißt, dem Bischof von Mainz für die pastoralen Notwendigkeiten des Gottesvolkes beiseite stehen. Neben ihrem Dienst für die Pfarrgemeinden, die sie bei ihren Firm- und Visitationsreisen besuchen werden, haben die Weihbischöfe von Kardinal Lehmann weitere Aufgaben übernommen. Guballa wird Bischofsvikar für die Geistlichen und Ordensleute im Bistum Mainz sowie für das Institut zur Geistlichen Begleitung der hauptberuflich in der Seelsorge Tätigen. Neymeyr wird Bischofs-vikar für die Jugendseelsorge.

In seiner Predigt im festlichen Weihegottesdienst, der im 3. Fernsehprogramm des SWR live übertragen wurde, ging Lehmann vor allem auf das Amt in der Kirche ein. Er knüpfte an das Tagesevangelium über die Emmaus-Jünger an. Sie waren voller Zweifel und Trauer über den Tod Jesu auf dem Weg nach Emmaus dem auferstandenen Christus begegnet und kehrten mit der Botschaft nach Jerusalem zurück: „Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen." (Lk 24,34). Als der auferstandene Herr nehme Jesus die Christen in Anspruch und mache sie zu Zeugen seiner Botschaft und seiner Person, betonte Lehmann. Dies gelte für alle Jünger, aber besonders auch für die, die unter Einsatz ihrer ganzen Existenz und von Amts wegen von ihm künden. „Was sollten wir eigentlich anderes erzählen, als den Sieg Jesu Christi über Hass und Tod?", fragte Lehmann. Hier liege der Ursprung aller Dienste und Ämter in der Kirche. „In seinem Namen bringen wir dieses Evangelium des Friedens und der Versöhnung in alle Zerrissenheiten unserer Welt. Nur deshalb gibt es das Amt", bekräftigte er.

Dies gelte auch für die Weihbischöfe. Die Sendung Jesu Christi, der seine Jünger zu allen Völkern und allen Menschen gesandt hat, um sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes zu taufen, sei der bleibende Ursprung auch und gerade des Bischofsamtes, betonte Lehmann. Immer wieder leuchte dieser fundamentale Auftrag zur Weitergabe des Glaubens in den Texten der Bischofsweihe auf. Wie bei den Emmaus-Jüngern werde das Wort Christi besonders wirksam, „wenn es zum Sakrament wird". Wie damals seien auch der Kirche heute in der Nachfolge der Apostel die beiden Tische des Wortes Gottes und der Eucharistie geschenkt. Der Aufgabe, diesen doppelten Grundauftrag des auferstandenen Herrn unablässig zu verwirklichen, diene das kirchliche Amt in den verschiedenen Ausgestaltungen des Diakons, des Priesters und des Bischofs.

Bei der Weihehandlung legte der Bischof den Weihekandidaten unter Herabrufung des Heiligen Geistes die Hände auf zum Zeichen dafür, dass Christus sie in Besitz nimmt. Dann salbte er ihr Haupt mit Chrisam-Öl zum Zeichen, dass sie am Priestertum Christi teilhaben und überreichte ihnen das Evangelienbuch sowie die bischöflichen Insignien: den Bischofsring als Zeichen ihrer Treue, die Mitra, weil sie das Amt des Vorstehers ausüben und den Stab, weil sie als Hirten das Volk Gottes zu leiten haben. Nach Kardinal Lehmann und den Mitkonsekratoren Erzbischof Rauber und Weihbischof Rolly, legten alle anwesenden Bischöfe und Weihbischöfe (insgesamt 14) im stillen Gebet zur Herabrufung des Heiligen Geistes die Hände auf. Zu ihnen gehörten Erzbischof Ludwig Schick, Bamberg, die Bischöfe Gebhard Fürst, Rottenburg-Stuttgart, Franz Kamphaus, Limburg, Czeslaw Kozon, Kopenhagen, Gerhard Ludwig Müller, Regensburg, und Wiktor Skworc, Tarnow/Polen, sowie die Weihbischöfe Otto Georgen, Speyer, Johannes Kapp, Fulda, Hans-Reinhard Koch, Erfurt, Johannes Kreidler, Rottenburg-Stuttgart, Gerhard Pieschl, Limburg und Paul Wehrle, Freiburg (zurzeit Diözesan-Administrator des Erzbistums), wie auch die emeritierten Weihbischöfe Franziskus Eisenbach, Mainz, und Alfred Kleinermeilert, Trier.

Am Ende des festlichen Gottesdienstes, der unter Leitung von Domkapellmeister Prof. Mathias Breitschaft vom Mainzer Domchor, dem Domorchester und Domorganist Albert Schönberger musikalisch gestaltet wurde, dankten die beiden Weihbischöfe Kardinal Lehmann, den Mitbrüdern und allen, nicht zuletzt ihren Familienangehörigen, die sie auf ihrem Weg zum Priestertum und zum Bischofsamt begleitet haben. Guballa hat als bischöflichen Wahlspruch das Wort gewählt: „Fides per caritatem" (Glaube wirksam in Liebe). Es ist die Weiterführung seines Primizspruches: „Wir wollen lieben, weil er uns zuerst geliebt hat" (1 Joh 4,19). Er ist dem Galaterbrief entnommen, in dem es heißt: „In Christus Jesus kommt es darauf an, den Glauben zu haben, der in der Liebe wirksam ist." (Gal 5,6).

Weihbischof Neymeyr hat den bischöflichen Wahlspruch: „Christus suscepit nos" (Christus hat uns angenommen.) Sein Leitwort knüpft an seinen Primizspruch aus dem Römerbrief an: „Darum nehmt einander an, wie auch Christus uns angenommen hat, zur Ehre Gottes." (Röm 15,7). Das bischöfliche Wappen von Guballa zeigt in stilisierter Form das Kreuz des Caritasverbandes in Verbindung mit dem Brunnen vor der Kirche seiner Heimatgemeinde Mainz-Marienborn. Weihbischof Neymeyr verweist mit seinem Wappen auf das Wappen seines Geburtsortes Worms-Herrnsheim. In der Mitte sind zwei Fische zu sehen. Sie erinnern an seinen Namenspatron, den heiligen Ulrich, und daran, dass der Fisch ein altes Symbol für Jesus Christus ist.

Bei einem offenen Empfang im Anschluss an den Gottesdienst, hieß Kardinal Lehmann in Ergänzung der Begrüßung von Domdekan Weihbischof Rolly im Dom eine Reihe von Ehrengästen namentlich nochmals herzlich willkommen, unter ihnen den Vertreter der hessischen Landesregierung, Jochen Riebel, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten des Landes Hessen und den Vertreter der rheinland-pfälzischen Landesregierung, Dr. Richard Auernheimer, Staatssekretär für Arbeit, Soziales und Gesundheit, die Landtagsabgeordnete Helga Hammer (CDU) und den Mainzer Oberbürgermeister Jens Beutel, außerdem die Generalvikare der Nachbardiözesen. Den musikalischen Rahmen boten im Ketteler-Saal des Erbacher Hofs die Dombläser und im Innenhof des Bildungszentrums die Kirchenmusik Mainz-Marienborn. Die zahlreichen Teilnehmer, geladene Gäste wie auch spontane Gratulanten, nutzten die Gelegenheit, den beiden neu geweihten Weihbischöfen persönliche Glückwünsche zu überbringen. Viele baten auch um Autogramme, welche Guballa und Neymeyr geduldig auf die Gottesdiensthefte oder die Weihebildchen schrieben. Zum Gedenken an die Bischofsweihe enthielten diese neben Fotos der Neugeweihten im Bischofsornat das jeweilige Wappen und den bischöflichen Wahlspruch. Auf Neymeyrs Gedenkbild steht der vollständige Text seines Wahlspruchs aus dem Römerbrief (15,5-7). Guballa ließ ein Wort der Emmausjünger drucken: „Bleibe bei uns Herr. Geh mit uns. Sprich mit uns. Brich uns das Brot. Das uns das Herz brennt. Dass uns der Sinn aufgeht. Dass wir dich erkennen und dich verkünden." Das Emmausmotiv ziert seinen Bischofsring. Der Bischofsring Neymeyrs zeigt die Anfangsbuchstaben des griechischen Namens für Christus „C R " (Chi, Rho).

Der Vorsitzende der Mainzer Diözesanversammlung, Caritasdirektor i.R. Wilhelm Schulze, sprach im Namen der in der Diözesanversammlung vertretenen Räte (Katholikenrat, Priesterrat und Dekanekonferenz) und Berufsgruppen Glückwünsche aus, besonders auch im Namen der Sprecherin des Katholikenrates, Dr. Hildegard Dziuk, und stellvertretend für die rund 4000 gewählten Mitglieder der Pfarrgemeinderäte. „Wir haben lange auf die Ernennung unserer neuen Weihbischöfe gewartet", erklärte Schulze. Diese Wartezeit habe für viele Einrichtungen, aber auch für die Amtsträger im Bischöflichen Ordinariat, und für die Pfarrgemeinden im ganzen Bistum vielfältige Belastungen mit sich gebracht. Jetzt könnten alle wieder auf- und durchatmen, denn mit der Bischofsweihe sei auch eine neue Aufgabenverteilung in der Leitung und Führung des Bistums bekannt gegeben worden. Mit besonderer Freude sei die Entscheidung aufgenommen worden, dass die „Pastoralen Räte" als eigenes Dezernat bestehen bleiben. Da die beiden Weihbischöfe zugunsten von „Netzwerk Leben", der Initiative des Bistums Mainz für Frauen in Schwangerschaft und in Notsituationen, auf persönliche Geschenke verzichtet haben, überreichte Schulze den Neugeweihten ein symbolisches Geschenk: jeweils eine kleine „Schatztruhe" mit Weizensamen, damit die Saat ihres pastoralen Tuns mit dem Segen Gottes aufgehen und Frucht bringen solle.

Werner Guballa wurde am 30. Oktober 1944 in Mainz-Marienborn geboren. Er begann sein Theologiestudium in Mainz, trat 1966 in das Collegium Germanicum et Hungaricum in Rom ein und setzte das Studium an der Päpstlichen Universität Gregoriana fort. Am 10. Oktober 1970 wurde er in Rom durch Kardinal Jan Willebrands zum Priester geweiht. Seine Studien in Rom schloss Guballa 1975 mit der Dissertation ab. Im selben Jahr wurde er Kaplan in Bensheim-St. Georg und zwei Jahre später (1977) Subregens und Ökonom im Bischöflichen Priesterseminar in Mainz. 1982 wurde er Pfarrer der Hochschulgemeinde St. Albertus in Mainz. Neun Jahre später (1991) übernahm er die Leitung der Pfarrei Darmstadt-St. Ludwig. Und wurde hier auch zum Dekan gewählt. Bischof Lehmann ernannte Guballa 1996 zu seinem Generalvikar. Zugleich wurde er Mitglied des Domkapitels und des Geistlichen Rates sowie Moderator der Kurie und Ökonom des Bistums. Daneben übernahm er ab 1997 die Leitung des Dezernates „Pastorale Räte".

Ulrich Neymeyr wurde am 12. August 1957 in Worms-Herrnsheim geboren. Nach dem Abitur trat er ins Priesterseminar in Mainz ein und studierte an der Mainzer Universität sowie in Münster i.W. Philosophie und Theologie. Am 12. Juni 1982 wurde er durch Kardinal Hermann Volk in Mainz zum Priester geweiht. Zunächst wirkte er für zwei Jahre (1982-1984) als Kaplan in Mainz-Lerchenberg und Mainz-Drais. Wegen seiner hervorragenden Examina erhielt er ein Graduiertenstipendium des Landes Rheinland-Pfalz und wurde 1984 zur Vorbereitung seiner Promotion beurlaubt. Nach Abschluss der Promotion berief ihn Bischof Dr. Karl Lehmann 1987 zum Subregens und Ökonom im Bischöflichen Priesterseminar in Mainz. 1993 übertrug ihm der Bischof die Leitung der Pfarrei Rüsselsheim-Haßloch-Dreifaltigkeit und -Auferstehung. Im Herbst 2001 übernahm er die Pfarrgemeinden Worms-Horchheim, Worms-Wiesoppenheim und Offstein.

Sk (MBN)

 

Die Wappen der Mainzer Weihbischöfe 

Dr. Werner Guballa 

In meinem Wappen ist der Brunnen meines Geburtsortes Marienborn dargestellt. Er soll an meine Wurzeln erinnern. Der zweite Bestandteil ist das Flammenkreuz der Caritas. In meiner Darmstädter Zeit war ich Vorsitzender des Caritasverbandes gewesen und auch als Generalvikar war ich stark in die Arbeit der Caritas eingebunden. Die Flammen des Kreuzes sind heraldisch stilisiert in Bewegung auf den Brunnen hin. Im Kreuz sind Leben und Botschaft Jesu als Grund des Glaubens zusammengefasst.

Mein Wappenspruch lautet „Fides per caritatem" (Glaube wirksam in Liebe). Ich sehe darin eine Weiterführung meines Primizspruches: „Wir wollen lieben, weil er uns zuerst geliebt hat." (1 Joh 4,19) Dahinter steht die Erfahrung, dass der Mensch nicht nur durch eigene Tüchtigkeit zu dem wird, was er ist, sondern in besonderer Weise durch die Liebe Gottes und durch die Liebe der Menschen, die ihn auf seinem Lebensweg begleiten. Der Wappenspruch ist eine Kurzform eines Verses aus dem Galaterbrief: „Denn in Christus Jesus kommt es nicht darauf an, beschnitten oder unbeschnitten zu sein, sondern darauf, den Glauben zu haben, der in der Liebe wirksam ist." (Gal 5,6)

Weihbischof Dr. Werner Guballa, Mainz, 21. April 2003

Dr. Ulrich Neymeyr 

Die drei Spitzen im oberen Teil des Wappens sind ein Bestandteil des Wappens meines Geburtsortes Worms-Herrnsheim. Sie gehören zum Wappen der Dalberg-Familie, die ihren Sitz im Herrnsheimer Schloss hatte.

Der hl. Ulrich wird mit einem Fisch dargestellt. Zugleich ist der Fisch ein altes Symbol für Jesus Christus. Die griechischen Buchstaben des Wortes Fisch (Ichtys) stehen für Jesus Christus, Gottes Sohn, Erlöser. Die beiden Fische in Kreuzform erinnern daran, dass Jesus Christus durch seinen Tod am Kreuz die Welt erlöst hat. Es klingt das Leitwort an: Christus suscepit nos (Christus hat uns angenommen). Es knüpft an meinen Primizspruch aus dem Römerbrief an: „Darum nehmt einander an, wie auch Christus uns angenommen hat, zur Ehre Gottes." (Röm 15,7)

Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr Mainz, 21. April 2003

 

Die Bischöflichen Insignien

Die bischöflichen Insignien (Auszeichnungen) sind Zeichen, die den Rang und liturgischen Stand anzeigen. Sie haben symbolische Bedeutung und deuten Amt und Dienst des Bischofs. Ihr Ursprung liegt in der Erkenntnis, dass Bedeutung und Autorität von Institutionen umso deutlicher werden, je sinnfälliger sie in Erscheinung treten. Das Zweite Vatikanische Konzil hat in seiner Liturgiekonstitution im Jahr 1963 (Sacrosanctum Concilium 130) bestimmt, dass Insignien Bischöfen und Personen mit besonderer Jurisdiktion (z.B. Äbte) vorbehalten sind.

Bischofsstab 

Die Weihbischöfe erhalten den Bischofsstab aus der Hand des Diözesanbischofs, als Zeichen dafür, dass sie Anteil an seinem Hirtendienst haben. Sie müssen für die ihnen anvertrauten Gläubigen Sorge tragen und sie leiten. In der altchristlichen Kunst trägt Christus als der gute Hirte einen Stab. Auch Engel als Boten Gottes werden oft mit einem Stab dargestellt. Bezeugt ist der Bischofsstab zuerst im siebten Jahrhundert in Spanien. Außerhalb seines Bistums benutzt der Bischof seinen Stab nur, wenn er mit dem Einverständnis des Ortsbischofs einem feierlichen Gottesdienst vorsteht.

Die Krümme des bronzen Bischofsstabes von Weihbischof Guballa umschließt ein österliches Kreuz. Unter der Krümme des Bischofsstabes von Weihbischof Neymeyr verdeutlichen die vier Evangelisten den Verkündigungsauftrag des Bischofs. Die Krümme von Neymeyrs Stab umschließt ein Kreuz mit zwei Ähren.

Bischofsring 

Der Bischofsring ist Symbol der Treue, mit dem sich der Bischof an die Kirche bindet und den er darum ständig trägt. Er wird als Zeichen der Ehe mit der Kirche verstanden. Ähnlich wird Ordensfrauen seit der Spätantike bei der Profess als Zeichen der Vermählung mit Christus ein Ring übergeben. Der Bischofsring ist wie der Stab zuerst für das siebte Jahrhundert in Spanien bezeugt. Seit dem neunten Jahrhundert wird er im gallisch-fränkischen Raum bei der Bischofsweihe zusammen mit dem Stab übergeben.

Der Ring von Weihbischof Guballa wurde in der Goldschmiedewerkstatt der Eibinger Benediktinerinnenabtei St. Hildegard hergestellt. Er hat die Form einer Mitra. Abgebildet sind darauf Jesus und die beiden Emmausjünger - eine Szene aus dem Evangelium (Lk 24,13-35) der Ostermontagsliturgie. Weihbischof Neymeyr hat seinen Bischofsring bei einem Juwelier in Worms anfertigen lassen. Auf dem goldenen Siegelring sind die griechischen Anfangsbuchstaben X (Chi) und P (Rho) für Christus eingraviert.

Brustkreuz (Pektorale) 

Das Brustkreuz ist kein äußerer Schmuck, sondern Ausdruck des Bekenntnisses und Vertrauens des Bischofs in die Kraft, die aus Christi Kreuz erwächst. Erst ab dem Messbuch von Papst Pius V. im Jahr 1570 gehört es verpflichtend zur bischöflichen Amtskleidung.

Das Brustkreuz von Weihbischof Guballa ist ein Geschenk. Bei dem silbernen Kruzifix setzt sich der Heiligenschein des Auferstandenen in der Ornamentik des Kreuzes fort. Das Brustkreuz von Weihbischof Neymeyr ist eine Nachbildung des Augsburger St. Ulrichskreuzes, das er kurz nach seiner Priesterweihe im Jahr 1982 in Augsburg gekauft hat.

Mitra 

Die Mitra ist die liturgische Kopfbedeckung der Bischöfe, charakterisiert durch die aufragenden Schilde (cornua) und die beiden rückwärtigen Bänder (vittae). Zunächst war sie dem Papst vorbehalten. Ab Mitte des elften Jahrhunderts wird sie Bischöfen und Äbten zugestanden. Bischöfe tragen die Mitra bei Pontifikalhandlungen. Beim Gebet wird sie jedoch nicht getragen. Die Mitren, welche die Weihbischöfe während des Weihegottesdienstes tragen, wurden ihnen auf Anregung von Domdekan Weihbischof Wolfgang Rolly vom Mainzer Domkapitel geschenkt. Hergestellt wurden sie in der Aachener Paramentenwerkstatt „Clemens Jansen & Co.".

tob (MBN)

 

Kardinal Lehmann begrüßt Enzyklika über die Eucharistie – „Text lässt für die Zukunft hoffen" 

„Notwendige Klarstellungen, aber auch Ermutigung für die Ökumene" 

Mainz. Die neue Enzyklika von Papst Johannes Paul II. über Kirche und Eucharistie sorgt nach Auffassung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, des Mainzer Bischofs Kardinal Karl Lehmann, für notwendige Klarstellungen im ökumenischen Gespräch, sei aber zugleich eine Ermutigung für die Ökumene. Zu dem am Gründonnerstag, 17. April, in Rom veröffentlichten Lehrschreiben „Ecclesia de Eucharistia" über die Eucharistie und ihren Bezug zur Kirche erklärte Lehmann am selben Tag in Mainz: „Der Papst nimmt nichts zurück vom ökumenischen Engagement der katholischen Kirche, ja er verstärkt es."

Johannes Paul II. wolle das Feuer der ökumenischen Hoffnung auf dem Weg zur sichtbaren Einheit der Kirchen nicht mindern, wenn er im Blick auf eine Gemeinschaft aller Christen beim Herrenmahl vor einem übereilten Vorgehen warne und die geltenden Bestimmungen des kirchlichen Rechtsbuches und des Ökumenischen Direktoriums in Erinnerung rufe, betonte der Kardinal. Der Papst habe die Sehnsucht der Gläubigen nach dem gemeinsamen Abendmahl im Blick und wisse um das seelsorgliche Gewicht „eines schwerwiegenden geistlichen Bedürfnisses einzelner Gläubiger". Er mache jedoch deutlich, dass es „zur Zeit" (Nr. 30 der Enzyklika), vor allem wegen des Fehlens der apostolischen Sukzession des bischöflichen Amtes, keine Anerkennung der Ämter in den reformatorischen Kirchen geben könne. Lehmann unterstrich die Vorläufigkeit dieser Feststellung, die in den Wörtern „zur Zeit" zum Ausdruck komme. Dies lasse für die Zukunft hoffen.

Der Kardinal betonte, dass in der Frage der apostolischen Sukzession und des kirchlichen Amtes die Hauptdifferenz zwischen der katholischen Kirche und den reformatorischen Kirchen liege, weniger im Eucharistieverständnis mit der Frage der Realpräsenz Christi. Dies zeige der Vergleich der neuen Enzyklika mit dem kürzlich erschienenen Text der Evangelischen Kirche in Deutschland „Das Abendmahl". Beide Texte zeigten erstaunliche strukturelle Parallelen und damit viele Gemeinsamkeiten, ließen aber auch die Unterschiede deutlich werden.

Keinen Zweifel ließ Lehmann daran, dass von katholischer Seite beim bevorstehenden Ökumenischen Kirchentag in Berlin Interzelebration nicht geduldet werde. Missbräuche, Zweideutigkeiten und Instrumentalisierungen „dieses höchsten Geheimnisses" der Kirche dürfe es nicht geben. Er vermied jedoch, wie der Papst in der Enzyklika, jede Schärfe in den Formulierungen. Er rief vielmehr nachdrücklich dazu auf, das, was man gemeinsam tun könne, verstärkt zu tun. Dazu verwies er beispielhaft auf das „Jahr der Bibel" und die „Woche für das Leben" und erinnerte daran, dass es aus den letzten Jahrzehnten rund 40 gemeinsame Erklärungen der Kirchen in Deutschland zur gesellschaftlichen Verantwortung der Christen gebe. Um zur Einheit zu gelangen, müssten eines Tages den Einigungsgesprächen der Theologen Entscheidungen der Kirchenleitungen folgen, betonte der Kardina.

Sk (MBN)

 

Vorschau 

Studium Generale zum Thema „Was ist der Mensch?" (ab 28.4.) 

„Mainzer Universitätsgespräche" unter anderem mit Professor Eberhard Schockenhoff 

Mainz. „Was ist der Mensch?" lautet im Sommersemester das Schwerpunktthema des Studium Generale der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Die Frage nach Möglichkeiten und Bedingungen des Menschseins wird im Laufe der Ringvorlesung „Mainzer Universitätsgespräche" vor allem aus naturwissenschaftlicher Sicht beleuchtet, aber auch Philosophie und Theologie kommen zu Wort. Insgesamt stehen zwölf Vorlesungen auf dem Programm. Zum Auftakt am Montag, 28. April, wird Hartmut Leppin, Professor für Alte Geschichte an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt, über „Homer und der griechische Mann" sprechen. Die Vorlesung beginnt um 18.15 Uhr.

Am Donnerstag, 5. Juni, um 17.15 Uhr spricht der Freiburger Moraltheologe Professor Eberhard Schockenhoff bei den „Mainzer Universitätsgesprächen". Sein Thema lautet „Der Mensch – ein Vagabund am Rande der Schöpfung? Zur Sonderstellung des Menschen im Kosmos". Die Abschlussvorlesung der Reihe am Donnerstag, 24. Juli, um 17.15 Uhr hält Professor Thomas Haaf, Direktor des Instituts für Humangenetik in Mainz. Er spricht zum Thema „Stammzellen und Embryoklonierung – Fakten und Fiktionen". Die Veranstaltungen finden jeweils in der Muschel (N 3) auf dem Campus der Universität statt

Hinweis: Nähere Informationen im Internet unter http://www.studgen.uni-mainz.de/%3C/font%3E 

tob (MBN)

 

„Zwischenwelten" von Pit Becker (27.4.) 

Eine Ausstellung der KHG Mainz in der Reihe „imago" 

Mainz. Unter dem Titel „Zwischenwelten" wird am Sonntag, 27. April, in der Katholischen Hochschulgemeinde Mainz (KHG), in der Reihe „imago" eine Ausstellung mit Bildern von Pit Becker, Weimar, eröffnet. Vor der Vernissage in der Mensa der KHG findet um 19.00 Uhr in der Kirche St. Albertus ein Gottesdienst statt, in dem die Bilder auch Thema der Predigt sein werden. Die Vernissage, die um 20.00 Uhr beginnt, wird von Dr. Karl J. Ludwig, Dozent am Theologisch-Pastoralen-Institut (TPI) in Mainz, moderiert. In der Ausstellung werden Monotypien und Mischtechniken aus den letzten Jahren gezeigt. Pit Becker ist in Heppenheim/Bergstraße aufgewachsen und arbeitet seit 1980 freiberuflich als Künstler. Stationen seines Lebens sind Heppenheim, Mannheim, Ludwigshafen, Weinheim und Weimar.

Pit Becker hat sich in seinen künstlerischen Arbeiten über viele Jahre hinweg mit der Technik der Monotypie auseinandergesetzt und diese zu einem Schwerpunkt seines Schaffens gemacht. Neben der Monotypie verwendet der Künstler auch andere graphische und malerische Techniken, die er kombiniert. Seit Anfang der 90er Jahre nimmt in seinem Schaffen die typografisch-malerische Auseinandersetzung mit Lyrik- und Prosawerken einen großen Raum ein. Seine Landschaftsbilder spiegeln als „Seelenlandschaften" persönliche Erlebnisse wie auch politische Ereignisse. Er empfindet sich als Mensch „zwischen verschiedenen Welten". Dem Künstler, der heute in Weimar lebt, sind Begegnungen mit Menschen und mit der Natur für sein Schaffen besonders wichtig.

Zum Gottesdienst am 27. April sind mehrere großformatige Arbeiten auf Leinwand in der Kirche ausgestellt. Der Künstler ist selbst beim Gottesdienst wie auch bei der anschließenden Vernissage anwesend.

Hinweis: Zwischenwelten. Monotypien und Mischtechniken von Pit Becker. Die Bilder sind vom 27. April bis 31. Juli 2003 zu sehen. Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 11.30 bis 13.30 Uhr sowie montags bis sonntags (ausgenommen samstags) von 20.00 bis 24.00 Uhr, donnerstags von 22.00 bis 24.00 Uhr in der KHG Mainz, Saarstraße 20 .

Sk (MBN)

 

Seminar „Methoden der Bibelarbeit" (16.-18.5) 

Wochenendseminar des Bildungswerkes der Diözese Mainz 

Mainz. Verschiedene Methoden der Bibelarbeit werden bei dem Seminar „Wege gehen, Türen öffnen" des Bildungswerkes der Diözese Mainz vom 16. bis 18. Mai vorgestellt. Unter anderem stehen das kleine Bibliodrama und die historisch-kritische Arbeit am Text als Zugangsweisen auf dem Programm. Die Leitung der Tagung übernehmen Dr. Sabine Gahler, Vorsitzende des Katholischen Bibelwerkes im Bistum Mainz, und Elisabeth Eicher-Dröge, Diözesanreferentin für Religion und Theologie. Referentin ist die Pastoralreferentin Gabriele Panning. Das Seminar findet im Erbacher Hof in Mainz statt.

Hinweis: Anmeldung bis 2. Mai an das Bildungswerk der Diözese Mainz, Fachreferat Religion und Theologie, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-278, Fax: 06131/253-528.

tob (MBN)

 

Tagung mit dem Philosophen Paul Ricœur (23.5) 

Vortrag des Anthroplogen in der Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof 

Mainz. Die Anthropologie des französischen Philosophen Professor Paul Ricœur, Paris, ist Thema der Akademietagung „Was ist der Mensch? Die facettenreiche Anthropologie Paul Ricœurs" am Freitag, 23., und Samstag, 24. Mai, in der Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof. Nach der Begrüßung durch Kardinal Karl Lehmann am Freitagabend um 17.00 Uhr und einem einführenden Vortrag von Dr. Stefan Orth, Freiburg, wird um 19.30 Uhr Professor Paul Ricœur sprechen. Sein Thema lautet „Phénoménologie de la reconnaissance". Danach besteht die Möglichkeit zur Diskussion.

Am Samstag, 24. Mai, werden Professor Françoise Dastur, Nizza, Dr. Burkhard Liebsch, Hannover, Professor Jean Greisch, Paris, Professor Hans Joas, Erfurt und Professor Jürgen Werbick, Münster, verschiedene Aspekte von Ricœurs Denken beleuchten. Den Abschluss der Akademietagung begehen die Teilnehmer mit Kardinal Lehmann bei einer Eucharistiefeier um 17.00 Uhr im Ostchor des Domes.

Hinweis: Erbacher Hof Akademie des Bistums Mainz, Postfach 18 08, 55008 Mainz, Grebenstraße 24 – 26, 55116 Mainz, Tel.: 06131/257-521 oder –523, Fax: 06131/257- 525, E-Mail: ebh.akademie@bistum-mainz.de

tob (MBN)

 

Veranstaltungen zur „Woche für das Leben 2003" im Bildungszentrum NR 30 

Darmstadt. Im Rahmen der „Woche für das Leben 2003" (3. bis 10. Mai) bietet das Katholische Bildungszentrum NR 30 weitere Veranstaltungen zum Thema „Chancen und Grenzen des medizinischen Fortschritts" an. Bei einer Führung im Darmstädter Fraunhofer-Institut stellt Ulrich Bockholt am Mittwoch, 7. Mai, Praxis und Projekte medizintechnischer Entwicklungen auf Grund computerunterstützter Verfahren unter dem Thema „Virtuelle Realität in der Medizin" vor. Dr. Roman Fenkl, Facharzt für Plastische Chirurgie am Darmstädter Marienhospital, geht am 14. Mai der Frage nach: „Schönheit um jeden Preis? Plastische Chirurgie zwischen Hilfe und Kundeninteresse."

In der abschließenden Veranstaltung befasst sich Privatdozent Dr. Dr. Alexander Lohner, Misereor Aachen, am 21. Mai mit den ethischen Fragen zur fortschreitenden Technisierung und Ökonomisierung der Medizin: „Wo bleibt der Mensch?" lautet sein Thema. Zu der Führung im Fraunhofer-Institut ist Anmeldung erforderlich (Tel. 06151/20963). Unter derselben Telefonnummer kann ein Sonderprospekt angefordert werden. Die Vorträge finden jeweils um 19.30 Uhr im Katholischen Bildungszentrum, Nieder-Ramstädter Str. 30, in Darmstadt statt.

G. L. (MBN)

 

kfd-Hauptversammlung in Mainz (30.4.-3.5.) 

Feier des 75-jährigen Bestehens des Verbandes im Kurfürstlichen Schloss 

Mainz. Die Hauptversammlung des kfd-Bundesverbandes tagt in diesem Jahr von Mittwoch, 30. April, bis Freitag, 2. Mai, im Erbacher Hof in Mainz. Im Mittelpunkt der Beratungen stehen die Vorbereitungen eines neuen Schwerpunktthemas für die verbandliche Arbeit, sowie Entscheidungen über Änderungen der Verbandsstrukturen. Die Hauptversammlung ist das oberste beschließende Organ des Verbandes, dem rund 130 Delegierte aus den 20 Diözesanverbänden und einem Landesverband angehören.

Am Samstag, 3. Mai, begeht der Verband im Kurfürstlichen Schloss in Mainz ein Jubiläumsfest, zu dem mehr als 600 Gäste erwartet werden. Unter dem Motto „Wurzeln - Stärken - Visionen" soll das Fest einen Überblick über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Verbandes bieten. Zu Grußworten werden Marieluise Beck, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Inge von Bönninghausen, Vorsitzende des Deutschen Frauenrates, und Dr. Heinrich Mussinghoff, stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, erwartet. Der kfd-Bundesverband wurde 1928 als Zentralverband der Katholischen Müttervereine gegründet.

Hinweis: Journalisten sind zu beiden Veranstaltungen herzlich eingeladen. Nähere Informationen bei Margret de Haan, kfd-Pressereferentin, Tel.: 0211/44992-0, E-Mail: presse@kfd.de 

tob (MBN)