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Mainz. „Durch die Teilnahme an der 72-Stunden-Aktion geben die Kinder und Jugendlichen ein sichtbares Zeichen ihres Glaubens.” Das sagte Kardinal Karl Lehmann am Montag, 12. Juli, bei der Vorstellung der BDKJ-Sozialaktion „72 Stunden - ohne Kompromiss” im Mainzer Staatstheater vor Journalisten. Die Kinder und Jugendlichen würden dabei Verantwortung übernehmen und so zeigen, „dass sie in der Gesellschaft handlungsfähig sind”. Es sei nicht selbstverständlich, dass sie dieses Zeugnis der Solidarität und des Einsatzes für Andere geben. Insgesamt zeige die Aktion eindringlich, „wie schlagkräftig katholische Jugend- und Verbandsarbeit ist, wenn sie zusammen an einem Strang zieht”.
Bei der 72-Stunden-Aktion lösen Kinder und Jugendliche innerhalb von 72 Stunden eine soziale oder ökologische Aufgabe, die ihnen zum Projektstart am 7. Oktober mitgeteilt wird. Es kann beispielsweise darum gehen, einen Spielplatz zu bauen, Begegnungen oder Feste zu organisieren, Jugendräume einzurichten, einen Waldlehrpfad zu bauen oder eine Rampe für Rollstuhlfahrer zu installieren. Nach Ablauf des Anmeldeschlusses Anfang Juli haben sich bisher rund 1.100 Kinder- und Jugendgruppen für ein Projekt bei der 72-Stunden-Aktion angemeldet. Die Organistaoren gehen von rund 22.000 teilnehmenden Kinder und Jugendlichen aus. Etwa 10.000 erwachsene ehrenamtliche Helfer werden sich ebenfalls beteiligen.
Organisiert wird die Aktion vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), dem Dachverdand der katholischen Jugendverbände in den südwestdeutschen (Erz-) Bistümern Freiburg, Mainz, Rottenburg-Stuttgart, Speyer und Trier. Damit findet die Aktion in den Bundesländern Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland statt. Im Jahr 2001 war die Aktion erstmals vom BDKJ in der Erzdiözese Freiburg durchgeführt worden. Damals hatten mehr als 7.200 Kinder und Jugendliche, unterstützt von etwa 4.000 Erwachsenen, insgesamt 313 Projekte realisiert.
„Wir sind begeistert von der großen Resonanz. Wir hatten mit 16.000 Aktionsteilnehmern gerechnet, aber jetzt werden es wohl mehr als 22.000 sein”, sagte die Trierer BDKJ-Diözesanleiterin Kerstin Wesely. Noch nie hätten sich so viele junge Menschen im Südwesten Deutschlands soziale und gemeinnützige Projekten in ihren Heinatorten realisiert. „Damit setzen sie ein deutliches Zeichen, dass Kinder und Jugendliche die Gesellschaft mit gestalten können und wollen”, sagte Wesely. Sie wies darauf hin, dass neben der Arbeit auch Spiritualität und das Feiern bei der 72-Stunden-Aktion nicht zu kurz kommen werden. Nach Abschluss der Projekte solle in den Gemeinden ein Gottesdienst und eine Feier für die Kinder und Jugendlichen stattfinden.
Anja Strittmeier, Teilnehmerin der 72-Stunden-Aktion im Jahr 2001 aus Donaueschingen, wies darauf hin, dass Einrichtungen, Verbände und Vereine immer noch gebeten werden, sich mit Projektvorschlägen zu melden. Bisher gebe es noch nicht für jede der 1.100 Gruppen ein eigenes Projekt. Notwendig seien auch Spender und Sponsoren, die für die Kinder und Jugendlichen im Aktionszeitraum beispielsweise Baumaterial oder Verpflegung zur Verfügung stellen.
„Wir sind stolz auf die fünf BDKJ-Verbände, die die Aktion gestalten”, sagte BDKJ-Diözesanpräses Andreas Mauritz, Aachen. Er wies darauf hin, dass der BDKJ als Bestandteil der Gesamtkirche den christlichen Glauben überzeugend leben wolle. „Die Verkündigung der Botschaft Gottes geschieht ganz bewusst in der Mitgestaltung der Gesellschaft, der katholischen Kirche und der Welt.” Der BDKJ sei ein Zusammenschluss von 16 katholischen Kinder- und Jugendverbänden. Darin seien etwa 650.000 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen acht und 28 Jahren organisiert.
„Wir brechen unser Sendeformat für die Aktion über weite Strecken auf und begleiten das Engagement der Jugendlichen mit einem Aktionsradio”, sagte Thomas Jung, stellvertretender Programmchef von SWR3 (Südwestrundfunk) und Projektleiter für die 72-Stunden-Aktion. Damit wolle der Sender die Hilfsbereitschaft der Jugendlichen weit über die Grenzen der Aktion verbreiten. Er wies darauf hin, dass mit der Aktion viele Projekte verwirklicht werden könnten, „die ansonsten in Zeiten leerer Kassen, nicht hätten verwirklicht werden können”. Ebenso wie der der Saarländische Rundfunk mit seinem Hörfunkprogramm SR1 werde SWR3 mit Reportern und Übertragungswagen im ganzen Einsatzgebiet unterwegs sein und über die Aktion berichten, aber auch Bitten um Unterstützung verbreiten und Musikwünsche erfüllen.
Hinweise:
Zentrale Kommunikations- und Informationsplattform der Aktion ist die Internetseite: http://www.72stunden.de - Die Aktionspartner SWR3 und SR1 berichten auf ihren Internetseiten laufend über die Aktion http:///www.swr3.de und http://www.sr1.de
Regionale Ansprechpartner der 72-Stunden-Aktion für die Redaktionen:
Bistum Mainz
Oliver Schopp, Tel.: 06131/253-611, E-Mail: bdkj-bja-pressebistum-mainz.de
Erzbistum Freiburg
Marc Boos, Tel.: 0761/5144-188, E-Mail: marc.boosseelsorgeamt-freiburg.de
Bistum Rottenburg-Stuttgart
Elke Dischinger, Tel.: 07153/3001-110, E-Mail: pressebdkj.info.de
Bistum Trier
Kerstin Wesely, Tel.: 0651/9771106, E-Mail: kerstin.weselybdkj-dv-trier.de
Bistum Speyer
Christine Wilke-Zech, Tel.: 06232/102292, E-Mail: bdkj-politische-bildungbistum-speyer.de
tob (MBN)
Mainz. „Es ist gut, wenn wir heute die Existenz des pilgernden Menschen - als Suchender nach Sinnerfüllung - ganz konkret ernst nehmen und uns wenigstens auf der Bonifatius-Route, und sei es in der Begrenzung zwischen Mainz und Fulda, damit identifizieren.“ Das sagte der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, in seinem Grußwort am Samstag, 10. Juli, bei der feierlichen Eröffnung der Bonifatius-Route auf dem Mainzer Leichhof. Das immer mehr beschleunigte Leben der Menschen brauche „die Langsamkeit, Behutsamkeit und das Gleichmaß des pilgernden Menschen, der bedächtig einen Fuß vor den anderen setzt und so auch die Stetigkeit und Verlässlichkeit des Lebens neu einschätzt“. Wörtlich sagte er: „Ich glaube, dass darum die Eröffnung der Bonifatius-Route ein solches grundlegendes Element des Menschseins wiederentdeckt und in aller Breite Förderung verdient.“
Anlässlich des 1250. Todestages des heiligen Bonifatius wird mit der Bonifatius-Route ein rund 180 Kilometer langer Wander- und Pilgerweg zwischen Mainz und Fulda eröffnet. Der Weg erinnert an die Überführung der Gebeine des Heiligen, die 754 in einer feierlichen Prozession von seinem Bischofssitz Mainz nach Fulda geleitet wurden. Die Bonifatius-Route ist eine Initiative des Vereins „Bonifatius-Route e.V.“, der sich vorgenommen hat, „die kulturelle und religiöse Bedeutung des Weges als moderne Pilger- und Wanderroute begeh- und erlebbar zu machen“, wie es in einer Ankündigung des Vereins heißt. An die Eröffnung schließt sich die Erstbegehung der Route in 16 Etappen bis zum Montag, 25. Juli, an.
Zur feierlichen Eröffnung sei der Leichhof in Mainz „genau der richtige Platz“, sagte Lehmann. Zwar sei die Überlieferung der damaligen Vorgänge schwierig, doch dürfe man annehmen, „dass die benachbarte Johanniskirche in jenen Tagen zum Aufenthaltsort des Leichnams wurde und hier wohl auch Reliquien des Bonifatius blieben“. Die Leiche des Bonifatius war von Utrecht nach Mainz gebracht worden, wo sie am 4. Juli 754 eingetroffen war. Unklar sei, wie lange sein Leichnam in Mainz verblieb: „Vielleicht ist die feierliche Prozession um den 10. Juli 754 herum unter Leitung des Abtes Sturmi von Fulda und von Bischof Lul nach Fulda aufgebrochen.“ Lehmann wies darauf hin, dass die Ausstellung „Bonifatius in Mainz“ in der Martinus-Bibliothek zeige, welche Erinnerungen es in Mainz an Bonifatius gebe.
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, bezeichnete die gemeinsame Eröffnung der Bonifatius-Route „als gutes ökumenisches Zeichen“. Der Weg könne deutlich machen, was das christliche Erbe für Europa bedeute. Er betonte, dass es Europa in seiner jetzigen Form ohne diese kulturelle und religiöse Prägung überhaupt nicht gäbe.
Die Eröffnung der Bonifatius-Route sei ein Zeichen dafür, „dass wir uns an die gemeinsamen Werte der Europäischen Gemeinschaft erinnern“, sagte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck. „Wir tun gut daran, uns an diese Wurzeln zu erinnern, damit wir uns auch auf diese Wurzeln berufen können.“ Er hätte sich gewünscht, dass die christlichen Wurzeln Europas in der EU-Verfassung deutlicher zum Ausdruck gekommen wären.
Der Mainzer Oberbürgermeister Jens Beutel enthüllte während der Eröffnung die erste Stationstafel der Bonifatius-Kirche an der St. Johanniskirche. Bevor die Pilger sich zum ersten Abschnitt der Bonifatius-Route aufmachten, sprachen Bischof Wolfgang Huber und Kardinal Karl Lehmann zusammen mit Pfarrer Kurt Racky, stellvertretender Vorsitzender des Vereins „Bonifatius-Route e.V.“, dem evangelischen Stadtkirchenpfarrer Rainer Beier und Pfarrerin Dr. Bettina Opitz-Chen von der St. Johanniskirche ein Segenswort zur Bonifatius-Route.
Dr. Vera Rupp, Vorsitzende des Vereins „Bonifatius-Route e.V.“ hatte zu Beginn der Veranstaltung die Anwesenden auf dem Leichhof begrüßt. Die Moderation hatte Thomas Klumb, Leiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit des Bischöflichen Ordinariates, übernommen. Musikalisch gestaltet wurde die Eröffnung durch die Musikgruppe Skalden, den Mainzer Bachchor unter Leitung von Micha Häckel, das Frankfurter Theater „Zauberwort“, welches auch Szenen aus dem Leben des Bonifatius darstellte, und den Mädchenchor am Mainzer Dom und St. Quintin unter Leitung von Domkantor Andreas Bollendorf.
Hinweis: Die Ausstellung „Bonifatius in Mainz“ in der Mainzer Martinus-Bibliothek, Grebenstraße 8, ist noch bis zum 27. August montags bis freitags von 10.00 bis 12.30 Uhr und von 13.30 bis 18.00 Uhr, sowie sonntags von 11.30 bis 16.30 Uhr zu sehen. Nähere Informationen unter Tel.: 06131/266-222.
Hinweis für die Redaktionen: Nähere Informationen zur Bonifatius-Route bei der Vorsitzenden des Vereins „Bonifatius-Route e.V.“, Dr. Vera Rupp, Tel.: 0611/6906192 oder im Internet unter http://www.bonifatius-route.de
tob (MBN)
Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat am Samstag, 10. Juli, im Zusammenhang der Feier der Priesterweihe im Mainzer Dom eine Bonifatius-Statue des Mainzer Künstlers Karlheinz Oswald vorgestellt und gesegnet. Die kolorierte Bronzeskulptur misst mit Sockel rund 1,90 Meter. Sie stellt den heiligen Bonifatius im Mönchsgewand als Benediktiner dar. Der Blick der Statue ist zum Altar gerichtet. Damit wolle er auf die Wurzeln des späteren Mainzer Bischofs verweisen und ein anderes Bild des Heiligen zeigen als sonst üblich, sagte Oswald. Aufgestellt wurde sie bereits am Mittwoch, 7. Juli, vor der Memorie im Mainzer Dom. Den Standort hatten Karlheinz Oswald selbst, der den Vorschlag gemacht hatte, und Domdekan Heinz Heckwolf vereinbart. Das Bistum Mainz hatte die Statue anlässlich des Bonifatiusjahres 2004 bei Karlheinz Oswald in Auftrag gegeben.
Während des Gottesdienstes weihte der Mainzer Bischof fünf Diakone durch Handauflegung zu Priestern. Geweiht wurden: Timo Haas (31) aus Weiterstadt-St. Johannes der Täufer, Markus Lerchl (32) aus Heppenheim-St. Peter, Mathias Miedreich (35) aus der Wormser Dompfarrei St. Peter, Christof Mulach (36) aus Mörfelden-Königin des heiligen Rosenkranzes und Stefan Oberst (27) aus Bad Vilbel-Verklärung Christi. An dem Gottesdienst nahmen unter anderen die Weihbischöfe Dr. Werner Guballa und Dr. Ulrich Neymeyr, das Domkapitel und über 100 Priester aus der ganzen Diözese teil. Die Feier stand unter dem Motto „Ich will den Kelch des Heils erheben und anrufen den Namen des Herrn“ (Ps 116, 13). Den musikalischen Rahmen gestalteten die Schola der Alumnen des Mainzer Priesterseminars, der Mainzer Domchor unter Leitung von Domkapellmeister Mathias Breitschaft und Domorganist Albert Schönberger. Am Nachmittag haben die Neupriester in der Augustinerkirche den persönlichen Primizsegen gespendet.
In seiner Predigt wies Lehmann darauf hin, dass Bonifatius in der neuen Statue dargestellt sei als Mönch, „der eine beinahe meditative Ruhe ausstrahlt“. Gerade im missionarischen Dienst sei es entscheidend, „dass wir ganz nah bei Gott sind. Wenn wir bei ihm sind, ist für uns kein Weg zu weit und keine Stunde zu spät“, sagte der Kardinal. Niemand könne heute Priester werden, „wenn er nicht diese Leidenschaft, das Evangelium unermüdlich zu verkünden, mitbringt“. Es sei entscheidend, dieses Zeugnis „bis an die Grenzen der Erde, aber auch in die verborgenen Winkel unserer Welt zu tragen“. Am Ende des Gottesdienstes bat Lehmann die Gläubigen „durch Gebet und Zeugnis zu ermöglichen, dass mehr Arbeiter in den Weinberg Gottes kommen“. Er forderte die Gottesdienstbesucher auf, „die Freude diese Tages mit nach Hause zu nehmen und dafür zu sorgen, dass mehr junge Menschen zu diesem Dienst bereit sind“.
tob (MBN)
Mainz. Für alle Krankenhäuser wird der Kostendruck durch die Entwicklungen im Gesundheitswesen immer stärker. Auch das Katholische Klinikum in Mainz muss sich diesen veränderten Rahmenbedingungen stellen. Für die Einrichtung sind daher zukunftsorientierte Konzepte notwendig, um dem karitativen Anspruch und dem selbstgestellten hohen Qualitätsstandard wettbewerbsfähig gerecht zu werden.
Die beiden Mainzer Krankenhäuser St. Hildegardis Krankenhaus und St. Vincenz und Elisabeth Hospital gehen seit dem 1. Januar 2003 als Katholisches Klinikum Mainz dank der Unterstützung von Kardinal Karl Lehmann einen gemeinsamen Weg. Ziel der Zusammenführung beider katholischen Häuser ist es, zum einen ein Klinikum zu schaffen, welches vom christlichen Menschenbild geprägt wird und in dem die Patienten auf hohem menschlichen, medizinischen und pflegerischem Niveau von motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut und begleitet werden.
Zum anderen sollen aber auch Synergieeffekte in den verschiedenen Bereichen eines Krankenhauses wie Management, pflegerische und medizinische Versorgung erzielt werden, um in der Gesamtheit aller Ziele - zum Wohl der Patienten - ein wettbewerbsfähiges Klinikum zu schaffen. Realisierte Umstrukturierungen bzw. Zusammenführungen in den Abteilungen Finanz- und Rechnungswesen, Controlling, Personalwesen und in der Ausbildung (gemeinsame Krankenpflegeschule) zeigen erste positive Entwicklungen.
Für die medizinische und pflegerische Versorgung wurde dem Aufsichtsrat des Caritas-Werkes St. Martin ein zukunftsweisendes Konzept vorgelegt, welches im Rahmen einer medizinischen Umstrukturierung mit jeweils festgelegten Aufgaben sowie durch Schwerpunktbildung und medizinische Leistungskonzentration zu einer Stärkung beider Betriebsstätten führt. Zurzeit finden Gespräche mit dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit im Hinblick auf eine Umsetzung statt.
Insbesondere die Wahrung des christlichen Leitgedankens spielt für das Katholische Klinikum Mainz eine wichtige Rolle. Deshalb wird bei der Umsetzung des neuen Konzeptes besonderes Augenmerk auf die Sozialverträglichkeit gelegt, was insbesondere bedeutet, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen geben wird.
tob (MBN)
Mainz. Als „Mosaikstein auf dem Weg eines gut gelingenden Dritten Weges als Proprium der Zusammenarbeit zwischen Dienstnehmern und Dienstgebern“ hat Generalvikar Dietmar Giebelmann die Einweihung der gemeinsamen Dienststelle der Diözesanen Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen (DiAG-MAV) und der juristischen Berater der Mitarbeitervertretungen bezeichnet. Außerdem sind dort die MAV des Bischöflichen Ordinariates, sowie die MAVen der Gemeindereferennt/inn/en und der Pastoralreferent/inn/en untergebracht. Der Generalvikar hatte die Anfang Juni bezogenen Räume in der Pfaffengasse 4 in Mainz am Dienstag, 13. Juli, bei einer Feierstunde eingeweiht. Er habe sich sehr gefreut, dass er als Dienstgeber um die Segnung der Räume gebeten worden sei. „Auch das sehe ich als ein Zeichen einer guten Zusammenarbeit“, sagte Giebelmann.
„Gerade wenn die Zeiten rauher, das Geld knapper, die Diskussion härter werden und wenn manchmal die Nerven blank liegen, ist es wichtig, sich auf den gemeinsamen Weg zu besinnen“, betonte Giebelmann. Er sei sehr dankbar dafür, dass er in der Zusammenarbeit mit den Mitarbeitervertretern und den juristischen Beratern stets ein vertrauensvolles Miteinander im Umgang erlebt habe, auch wenn es Differenzen in der Sache gegeben habe.
Der so genannte „Dritte Weg“ ist der kirchliche Sonderweg, um Fragen des kirchlichen Dienst- und Arbeitsrechtes ohne die bei Tarifverhandlungen üblichen Mechanismen von Streik und Aussperrung, die dem Grundkonsens aller über den kirchlichen Auftrag widersprechen, gemeinsam zu regeln. Er wurzelt in der Überzeugung, dass Dienstnehmer wie Dienstgeber sich in gleicher Weise der Kirche und ihrem Auftrag verpflichtet wissen.
Die juristischen Berater sind nicht nur für die MAVen im Bistum Mainz zuständig, sondern auch für die Mitarbeitervertreter in der Arbeitsrechtlichen Kommission (AK) des Deutschen Caritasverbandes und die Bistums-KODA. Die „Kommission für die Mitwirkung bei der Gestaltung des diözesanen Arbeitsvertragsrechts“ (KODA) ersetzt im Bereich der Kirchen die Tarifvertragsparteien. Sie ist paritätisch mit Dienstnehmer- und Dienstgebervertretern besetzt und beschließt die Regelungen des Arbeitsrechts. Beim Caritasverband ist dafür die AK zuständig.
Der Leitende Rechtsdirektor Jürgen Schneider, Leiter der Stabsstelle Dienst- und Arbeitsrecht, würdigte in einem Vortrag die Arbeit der juristischen Berater der MAVen im Bistum Mainz. „Im Laufe der Zeit habe ich erkannt, und gelernt, dass ein Dritter Weg ohne juristische Beratung der Mitarbeiterseite in der Bistums-KODA, der DiAG und der einzelnen MAVen nicht gelingen kann. Gerade die lange Kontinuittät der beiden derzeitigen Stelleninhaber Claudia Coenen-Jung und Martin Schmitz hat für mich den Beweis für die Richtigkeit und Notwendigkeit einer dienstgeberunabhängigen Rechtsberatung durch juristische Berater erbracht.“ In seinem Referat führte Schneider durch Geschichte und Entwicklung der juristischen Berater im Bistum Mainz von der konstituierenden Sitzung der Bistums-KODA im Jahr 1980 über die Ernennung von Helmut Vollmar zum ersten juristischen Berater Anfang 1984 bis in die Gegenwart. Abschließend sagte er: „Alles in allem meine ich am Ende meines kleinen Vortrags, dass sich die juristische Beratung im Bistum Mainz in den vergangen 20 Jahren bewährt hat.“
Irene Helf-Schmorleiz, Vorsitzende der DiAG-MAV, hatte die Gäste in der neuen Dienststelle begrüßt. Sie dankte „allen, die daran mitgewirkt haben, dass wir Anfang Juni hierher umziehen konnten. Wir fühlen uns alle sehr wohl hier.“ Neben Spar- und Synergieeffekten begrüßte sie vor allen die kurzen Wege und die verbesserte Kommunikation, die durch die gemeinsame Dienststelle möglich geworden seien. Maria Bedersdorfer, stellvertretende Vorsitzende der DiAG-MAV, Darmstadt, und Maria Walter vom Ketteler Krankenhaus in Offenbach dankten den juristischen Beratern für deren stets kompetente Beratung und Hilfe.
tob (MBN)
Mainz. „Was kann es für einen besseren Beitrag zum Frieden in der Welt geben, als dass Ihr Euch als Jugendliche aus vielen verschiedenen Nationen kennen lernt?“ Das sagte der Mainzer Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr vor rund 500 Teilnehmern des Pueri Cantores-Chorfestivals am Montagabend, 12. Juli, im Mainzer Dom. Er hoffe, dass die Begegnung der Kinder und Jugendlichen und das Entdecken von Gemeinsamkeiten „ein nachhaltiger Beitrag für den Frieden in der Welt ist“. Im Bistum Mainz sind derzeit Chöre aus den USA, Frankreich, Spanien, Lettland, Ukraine und Italien zu Gast. Nach der Statio im Mainzer Dom zogen die Teilnehmer zusammen mit dem Weihbischof in einem Fackelzug zur Mainzer Zitadelle und sangen dabei - jeder in seiner Sprache - den Kanon „Mache dich auf und werde Licht“. Abgeschlossen wurde der Fackelzug mit einem Friedensgebet. Am Morgen hatte der Weihbischof mit den Gästen bereits die Laudes im Mainzer Dom gebetet.
Rund 500 Kinder und Jugendliche sind seit Sonntag, 11., bis Mittwoch, 14. Juli, im Rahmen des Pueri Cantores-Chorfestivals im Bistum Mainz unterwegs. Erstmals sind in der über 50-jährigen Geschichte des Internationalen Chorverbandes die ersten Tage des Treffens dezentral in 20 deutschen Diözesen organisiert. Zum Abschluss der Tage in Mainz findet am Mittwoch, 14. Juli, ab 11.00 Uhr ein Offenes Singen der Gastchöre auf dem Markt in Mainz statt. Vor der Abreise nach Köln ist um 14.30 Uhr im Mainzer Dom eine Aussendungsfeier mit Weihbischof Dr. Werner Guballa.
Zum zentralen Treffen des Chorfestivals in Köln von Mittwoch, 14., bis Sonntag, 18. Juli, werden rund 6.000 Sängerinnen und Sänger aus Knaben-, Mädchen-, Kinder- und Jugendchören zwischen sechs und 20 Jahren aus der ganzen Welt erwartet. Das Chorfestival findet insgesamt zum 32. Mal statt und zum dritten Mal (1953 in Köln und 1970 in Würzburg) in Deutschland. Es steht unter dem Motto „Völker wandern zu deinem Licht - Lebt als Kinder des Lichts!“ (Jes 60,3a und Eph 5,8b).
Aus dem Bistum Mainz beteiligen sich acht Chöre am Chorfestival: der Kinder- und Jugendchor „Cantate“ von St. Michael in Bürstadt, die Kantorei St. Stephanus aus Nieder-Eschbach, der Jugendchor „Sunrise“ von der Gemeinde Heilig-Kreuz aus Bensheim, die Jugendkantorei St. Georg aus Bensheim, die „Gordi-Singers“ von der Gemeinde St. Gordianus, Bad Kreuznach-Planig, die St. Jakobus Spatzen aus Nauheim, sowie der Mädchenchor am Dom und St. Quintin in Mainz und der Mainzer Domchor. Die Chöre sind dabei nicht nur Teilnehmer am Chorfestival, sondern fungieren auch fast alle als Gastgeber für die ausländischen Gäste.
tob (MBN)
Wiesbaden. Ein Kopftuch-Verbot für Lehrerinnen an öffentlichen Schulen sei „legitim und angemessen, wenn das Kopftuch als sozusagen politisches Zeichen gebraucht wird“, sagte Dr. Guido Amend, Leiter des Kommissariates der katholischen Bischöfe im Lande Hessen, am Mittwoch, 7. Juli, bei einer Anhörung im Hessischen Landtag. Amend befürwortete ein Verbot, wenn durch das Kopftuch als politischem Zeichen „mit der Verfassung nicht zu vereinbarende Aussagen getroffen werden sollen, mit dem insbesondere für ein Menschen- und Frauenbild geworben wird, das den Verfassungswerten widerspricht“. Die Stellungnahme wurde in eine Anhörung des Innenausschusses und des Kulturpolitischen Ausschusses des Landtages zu dem Gesetzentwurf der CDU-Fraktion „Gesetz zur Sicherung der staatlichen Neutralität“ eingebracht. Der Landtag wird sich nach der Sommerpause in zweiter Lesung mit dem Gesetzentwurf befassen.
Die Frage, ob es sich beim Kopftuch nur um ein religiöses Erkennungsmerkmal oder um ein politisches Erkennungsmerkmal handle, könne von kirchlicher Seite nicht beantwortet werden, sagte Amend. Dies sei vielmehr eine Frage des Islam einerseits und des Staates andererseits. Wenn die Frage nach der Überschreitung grundgesetzlicher Werte nicht generell beantwortet werden könne, müsse der Einzelfall und das konkrete Verhalten der Lehrerin herangezogen werden.
Rechtlich gebe es keinen Grund, religiöse Erkennungsmerkmale allein wegen ihrer religiösen Aussagekraft im Schulbereich oder im öffentlichen Dienst zu verbieten, führte Amend aus. Religion dürfe nicht aus dem öffentlichen Raum verbannt werden. „Dies widerspräche dem in Deutschland gewachsenen Verhältnis Staat-Religion.“ Allerdings habe der Staat einen Anspruch darauf, „dass die Schranken der Glaubens- und Religionsfreiheit von seinen Bediensteten eingehalten werden“, sagte Amend. Und weiter: „Von den Angestellten und beamteten Lehrkräften darf der Staat verlangen, dass sie sich zum Grundgesetz, der Landesverfassung und den in unserer Rechtsordnung geschützten Werten bekennen.“
Gleichzeitig wies er darauf hin, dass die Gleichbehandlung der Religionen in Deutschland „keine von Geschichte und Kultur abstrahierende Gleichsetzung aller religiösen Erkennungsmerkmale, insbesondere des Kopftuchs mit der Ordenstracht und der Priesterkleidung“ mit sich bringe. „Beides ist nicht vergleichbar.“ Bei der Priester- und Ordenstracht handle es sich um eine auch strafrechtlich geschützte Amtskleidung. Diese sei Teil der gewachsenen Kultur in Deutschland und habe darüber hinaus für Schüler „keinen normativen oder appellativen Charakter dahingehend, dass diese sich gehalten sähen, sich ebenso zu kleiden. Sie dürften es im Gegenteil nicht einmal, selbst wenn sie es wünschten.“ Für Schüler bestehe bei Priester- oder Ordenstracht also keine Gefahr in eine Konfliktlage zu geraten. Er wies darauf hin, dass für viele eine solche Konfliktlage entstehe, wenn eine muslimische Lehrerin ein Kopftuch trage „und ihre Schülerinnen, vor allem die muslimischen, dadurch anhält oder anzuhalten scheint, ihrem Beispiel zu folgen“.
tob (MBN)
Alsfeld. „Die Gespräche mit den Pfarrgemeinderäten haben sich dadurch ausgezeichnet, dass sie geprägt waren von einem starken Wir-Gefühl und der Bereitschaft: Wir packen es an.” Das sagte Generalvikar Dietmar Giebelmann bei der Schlusskonferenz der Visitation des Dekanates Alsfeld am Mittwoch, 7. Juli, im Pfarrzentrum Christkönig in Alsfeld. Es fanden Gespräche mit den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Dekanates und dem Dekanatsrat zusammen mit den Vorsitzenden der Pfarrgemeinderäte statt, zu denen Dekan Helmut Grittner eingeladen hatte. Er habe bei den Begegnungen im Dekanat vielfach spüren können, „dass sich die Gestaltungsbereitschaft verstärkt hat. Dafür bin ich Ihnen sehr dankbar”, sagte Giebelmann. Der Generalvikar hatte die zehn Gemeinden des Dekanates seit dem 10. März besucht und dabei zahlreiche Gespräche mit den hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeitern geführt, sowie verschiedene Einrichtungen besucht.
Es werde in der Zukunft eine wichtige Aufgabe für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Dekanat sein, die von Kardinal Lehmann benannten Schwerpunktthemen für das Bistum in den Pfarreien nachhaltig zu verankern, sagte Giebelmann. Der Mainzer Bischof hatte bei der konstituierenden Sitzung der VIII. Diözesanversammlung im Mai betont, dass die Frage nach Gott, der ungeteilte Lebensschutz und der Einsatz für Ehe und Familie im Leben und Handeln des Bistums Mainz höchste Priorität haben. Giebelmann bat darum, verstärkte Anstrengungen zu unternehmen, das Projekt „Netzwerk Leben“ zu fördern. Gerade die Neuwahl der Pfarrgemeinderäte im vergangenen November biete die Möglichkeit, durch die Beauftragung von Gemeindemitgliedern als Ansprechpartner, das Projekt in den Pfarreien lebendig zu halten. „Netzwerk Leben“ ist die Initiative des Bistums Mainz für Frauen in Schwangerschaft und in Notsituationen.
Schwerpunkte in vielen Gesprächen seien die wirtschaftliche Situation im Dekanat und die Bevölkerungssituation gewesen, berichtete Giebelmann. Zum einen sei die Bevölkerungsentwicklung rückläufig und Arbeits- sowie Ausbildungsplätze seien selten geworden. Viele Einwohner müssten zur Arbeit ins Rhein-Main-Gebiet pendeln. Auch die Sorge um Spätaussiedler und die russlanddeutschen Gemeindemitglieder habe bei den Gesprächen eine große Rolle gespielt. „Das ist ein wichtiges Thema und es wird auch gegenwärtig bleiben“, sagte Giebelmann.
Durch die sinkende Zahl der Priester und pastoralen Mitarbeiter, sowie die zurückgehenden finanziellen Mittel werde es auch im Dekanat Alsfeld zu Veränderungen kommen, sagte Giebelmann. Mit einer „längerfristigen Perspektive“ laufe derzeit ein diözesaner Prozess, bei dem neue Strukturen für das Bistum Mainz geschaffen werden. Für das Dekanat Alsfeld gehe er perspektivisch von dann vier Pfarrorten aus, und zwar in Alsfeld, Herbstein, Lauterbach und Ruhlkirchen. Es gehe darum, einen solchen Prozess in einer gemeinsamen Anstrengung „mit Sensibilität und Fingerspitzengefühl“ zu gestalten. Es gehe nicht darum, Einrichtungen in den Dörfern aufzugeben, sondern vielmehr nehme der Prozess in den Blick, dass die Menschen heute vermehrt auch in größeren Räumen lebten, sagte Giebelmann. Als möglichen Zeitpunkt für eine Umsetzung nannte er etwa das Jahr 2010.
Die Zahl der Katholiken im Dekanat Alsfeld ist in den letzten fünf Jahren relativ stabil geblieben und lag Ende 2003 bei 15.179. Das sind etwa 16 Prozent aller Einwohner im Dekanat. Auch die Zahl der Gottesdienstbesucher sei seit 1998 relativ konstant geblieben, erläuterte der Generalvikar. Sie bewege sich bei Werten zwischen 15 und 30 Prozent und liege damit über dem Durchschnitt im Bistum Mainz. Die Pfarreien Ruhlkirchen und Herbstein hätten mit 25 bis 30 Prozent einen hohen Anteil an Gottesdienstbesuchern. Giebelmann wies darauf hin, dass die Zahl der katholischen Trauungen in den letzten Jahren fast um die Hälfte zurückgegangen sei. Außerdem sei deutlich geworden, dass klassische Jugendarbeit im Dekanat relativ schwierig sei. Sie finde vor allem in Messdienergruppen statt. Insgesamt gibt es 286 Ministrantinnen und Ministranten im Dekanat Alsfeld.
tob (MBN)
Mainz. Nach jetzt zwölf Jahren in der Mission entlang des Okavango-Flusses in Namibia gebe es inzwischen sogar einheimische Priester freute sich Pater Manfred Förg OMI am Dienstag, 6. Juli, bei einem Treffen mit Kardinal Karl Lehmann im Erbacher Hof in Mainz. Die Arbeit der letzten Jahre trage nun Früchte. In dem Gebiet, dass er von Nyangana aus an der Grenze zu Angola betreue, habe sich die Zahl der Katholiken von 15.000 auf 23.000 erhöht. Jedes Jahr verzeichne er zwischen 700 und 800 Taufen. Während es zu Beginn seiner Tätigkeit 36 Pfarreien gegeben habe, seien es inzwischen 50. Seine Missionsstation in Nyangana sei bereits 1908 im damaligen Deutsch-Südwestafrika gegründet worden. Das größte Problem in seiner Region sei derzeit Aids, sagte Förg. Wegen der vielen Todesfälle habe er inzwischen einen neuen großen Friedhof anlegen müssen.
Kardinal Lehmann, Domdekan Heinz Heckwolf, Dezernent des Seelsorgeamtes, der Bischöfliche Beauftragte für die Missionare, Prälat Hermann Mayer, und Missionsdirektor Udo Mechlinski informierten sich an diesem Abend über die Arbeit der Missionare aus dem Bistum Mainz. Traditionell findet einmal im Jahr eine Treffen von Missionaren auf Heimaturlaub aus dem Bistum mit dem Mainzer Bischof statt.
Sr. Lucina Hennes ist bereits seit 43 Jahren in Abancay in Peru tätig. Insgesamt betreibe ihr Orden, die Schwestern der Göttlichen Vorsehung, zwölf Stationen in Peru, unter anderem ein Mädchenwohnheim, Kindertagesstätten, ein Fortbildungszentrum für Frauen und Sanitätsstationen. Mittlerweile seien nur noch zwei deutsche Schwestern in Peru, aber insgesamt 70 Einheimische. Etwa 30 Novizinnen bereiteten sich auf ein Leben im Orden vor, sagte Sr. Lucina, die selbst 17 Jahre lang das Noviziat geleitet hatte. Gekommen war auch Sr. Kolonata Desch, die in diesem Jahr ihr 50. Professjubiläum feiern konnte. Sie hatte 24 Jahre in Abancay gewirkt. Derzeit sei sie im Marienhospital in Darmstadt tätig.
Bruder August Jennemann FMS berichtete von seiner Arbeit in Nequen/Argentinien. Nach 50 Jahren als Lehrer in Uruguay habe er sich für die Arbeit dort entschieden. Ein großes Problem sei in Argentinien die Verelendung junger Menschen durch Drogen, die es überall für wenig Geld gebe. Vier Mitbrüder kümmerten sich um die Jugendlichen und versuchten ihnen berufliche Perspektiven aufzuzeigen. So gebe es in der dortigen Schule mit über 1.000 Schülern beispielsweise eine Schreinerei. Er selbst halte jeden Tag einen Wortgottesdienst und leite zwölf Gebetsgruppen.
Mechlinski gab an, dass zurzeit rund 60 Priester, Ordensbrüder und -schwestern aus dem Bistum Mainz in der Mission tätig seien. Er wies darauf hin, dass die Kollekten für die Missionsarbeit stark zurückgegangen seien, einzige Ausnahme sei die Sternsingeraktion. Den Partnern aus der Dritten Welt müsse man daher deutlich machen, dass auch die finanzielle Hilfe aus Deutschland in der Zukunft geringer sein werde. Mechlinski wies darauf hin, dass über die Hälfte der Spendenmittel für die Dritte Welt aus dem deutschsprachigen Raum stammten.
Positiv wertete er das starke Interesse junger Menschen an der Möglichkeit als „Missionar auf Zeit“, meist für ein Jahr, in der Dritten Welt zu arbeiten. „Viele kommen danach mit neuen Perspektiven für ihr Leben aus dem Ausland zurück“, sagte er. Derzeit gingen bei ihm viele Anfragen dazu ein. Diese Möglichkeit sollten wir so gut es geht ausbauen, „denn da wächst ein Potenzial heran, dass später auch in die Gruppen und Verbände in den Pfarreien eingebracht werden kann“, sagte Mechlinski.
tob (MBN)
Mainz. An der Ruinenkirche St. Christoph in Mainz fand am Samstag, 10. Juli, eine „Nacht der Solidarität“ zum Vorabend der Welt-Aids-Konferenz in Bangkok (11. bis 16.7.) statt. Dabei wurde mit Meditationen, Symbolik, Musik (Gruppe Senfkorn) und Textcollagen auf die Situation von Menschen mit HIV/Aids aufmerksam gemacht. Afrika, wo derzeit über 75 Prozent aller Aids-Infizierten zu allermeist unter extrem benachteiligten Bedingungen leben, stand dabei besonders im Mittelpunkt. Neben einigen angehenden Ärzten aus Afrika und Asien, die sich auf die Behandlung der Aids-Situation in ihren Heimatländern vorbereiten, war Dr. Klemens Ochel vom Missionsärztlichen Institut in Würzburg zu Gast. Zum Abschluss um 24.00 Uhr wurde auf dem Platz vor der Kirche eine große Aids-Schleife aus Lichtern gelegt. Veranstaltet wurde die „Nacht der Solidarität“ von der Katholischen City-Seelsorge Mainz und Missio im Bistum Mainz.
Aufgerufen zu der bundesweiten Veranstaltung hat das Aktionsbündnis gegen Aids, ein Zu-sammenschluss von über 70 kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen der Aids- und Entwicklungszusammenarbeit, der die Diözesanversammlung des Bistums Mainz angehört, sowie über 200 lokale Basisinitiativen in Deutschland. Parallel zur Veranstaltung in Mainz ist an diesem Abend in rund 40 deutschen Städten und vielen Gemeinden auf Marktplätzen, in Fußgängerzonen sowie vor Kirchen eine Lichterschleife als Symbol der Solidarität gelegt worden. Begleitend gibt es an zahlreichen Orten Informations- und Benefizveranstaltungen, Filmvorführungen, Demonstrationen, Kunstaktionen, Gottesdienste und Kirchengeläut.
Ziel war es, das Thema HIV/Aids wieder verstärkt in die Öffentlichkeit zu tragen, sowie dem Anliegen vieler Menschen und Organisationen Nachdruck zu verleihen, die HIV und Aids stoppen möchten. Gemeinsam appellierten die Veranstalter damit an die Bundesregierung und die Pharma-Industrie, ihre Verantwortung im weltweiten Kampf gegen Aids wahrzunehmen. Der Ausbau der finanziellen Ressourcen zur HIV-Prävention und Aids-Bekämpfung sowie der weltweite Zugang zur Therapie sind die zentralen Anliegen des Aktionsbündnisses gegen Aids.
Hinweise:
tob (MBN)
Mainz/Osnabrück. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Osnabrück bietet allen Kirchengemeinden Unterstützung für die Durchführung regionaler Workshops an, um die kirchliche Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit auf dem Gebiet der Solarenergie, anderer regenerativer Energien wie z.B. Biomasse und des Energiesparens zu stärken. Darauf hat jetzt der Umweltbeauftragte des Bistums Mainz, Dr. Klaus Lenhard, hingewiesen. Bewerben können sich alle Kirchengemeinden, Pfarrverbände, Dekanate und kirchlichen Bildungsträger. Zwingende Voraussetzung für die Förderung der Öffentlichkeitsarbeit ist jedoch, dass es sich um regionale Workshops handeln muss, der Teilnehmerkreis also nicht auf die einzelne Pfarrgemeinde beschränkt bleibt, erläutert Lenhard.
Förderanträge werden nach einer Vorprüfung durch den Umweltbeauftragten des Bistums Mainz an die DBU nach Osnabrück weitergeleitet. An der Förderinitiative „Kirchen-gemeinden für die Sonnenenergie“ haben aus dem Bistum Mainz im Jahr 2003 zwölf Gemeinden teilgenommen. Auch diese können sich erneut um eine Förderung bewerben. Die seinerzeitige Unterstützung der Solarprojekte durch die DBU erfolgte mit dem Ziel einer weiteren Verbreitung des Gedankens der Energieeinsparung und der Verwendung regenerativer Energien in der Öffentlichkeit durch die geförderten Kirchengemeinden.
tob (MBN)
Mainz. Bei einem Gespräch zwischen dem Mainzer Domdekan Heinz Heckwolf und der Polizei am Mittwochmorgen, 7. Juli, wurde ein verstärkter Ausbau der Zusammenarbeit zwischen der Polizeidirektion Mainz und den Verantwortlichen des Domes vereinbart. Teil der Vereinbarung sind der Austausch gegenseitiger Informationen. Eventuell werde ein Kreis von Personen aufgebaut, die bei Gottesdienst-Störungen eingreifen und helfen können. Es gehe dabei vor allem um die Fragen: „Wie erkenne ich einen möglichen Gegner? Was darf ich selbst tun? Was muss ich der Polizei überlassen?“, erklärte Domdekan Heinz Heckwolf nach dem Gespräch. An dem Gespräch nahm außerdem Jörg Walter vom Dombauamt teil. Anlass war die Störung des ZDF-Fernsehgottesdienstes im Mainzer Dom am 4. Juli durch zwei Männer. Das Gespräch war auf beiderseitigen Wunsch zustande gekommen. Die Polizei analysierte dabei aus ihrer Sicht den Vorfall vom vergangenen Sonntag.
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Mainz. Dem Vorsitzenden des Mainzer Dombauvereins, Anton Issel, ist das Bundesverdienstkreuz verliehen worden. Der rheinland-pfälzische Staatsminister Professor Jürgen E. Zöllner überreichte Issel das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland am Mittwoch, 7. Juli, während einer Feierstunde im Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur in Mainz. Der ehemalige Geschäftsführer der Landesbausparkasse Rheinland-Pfalz erhielt die Auszeichnung für seine Verdienste um die Förderung der Kultur. Der Orden wird auf Vorschlag von Ministerpräsident Kurt Beck vom Bundespräsidenten verliehen.
In seiner Laudatio hob Zöllner Issels „außerordentliches Engagement“ für den Mainzer Dom hervor. „Ihrer Initiative ist die Gründung des Dombauvereins vor fünf Jahren zu verdanken, der unter Ihrem Vorsitz und unter dem Motto ‚Unser Dom braucht viele Freunde’ in der Zwischenzeit Spenden in namhafter Höhe sammeln konnte.“ Außerdem sei er bei der Gründung des Wormser Dombauvereins maßgeblich beteiligt gewesen.
In gleicher Weise habe Issel sich um das jüdische Erbe verdient gemacht. Er habe sich von Beginn an im Kuratorium für den Bau einer neuen Synagoge in Mainz engagiert. „Sie haben nicht nur dafür gesorgt, dass die Erinnerung an das historische Judenviertel und seine Bauten wach gehalten wird, sondern dass die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Mainz wieder lebendige Gegenwart ist“, sagte Zöllner.
Anton Issel wurde 1939 in Mainz geboren. 1977 wurde er Generalbevollmächtigter der Landesbausparkasse. Ende 2000 ging er nach fast 50 Jahren im Beruf in Ruhestand. Bereits 1998 übernahm er den ehrenamtlichen Vorsitz des Trägervereins für den Jubiläumskatholikentag in Mainz. Issel ist daneben Mitglied im Stiftungsrat der Diözese Mainz, im Kuratorium des Fördervereins des Landesmuseums Mainz, sowie im Kunstausschuss der Landesbank Rheinland-Pfalz.
tob (MBN)
Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, wird am Samstag, 17. Juli, im Rahmen einer Eucharistiefeier um 10.00 Uhr im Mainzer Dom sieben Gemeinderefenrent/inn/en aussenden und damit für den hauptberuflichen kirchlichen Dienst beauftragen. Der Sendungskurs hat „Ein Segen sollst du sein“ (Gen 12,2) als Leitgedanken der Sendungsfeier ausgewählt. Mit der Sendung ist zugleich die Missio canonica für den Religionsunterricht in der Schule und zwar für die Grundschule und die Sekundarstufe I, sowie die Beauftragung zum Kommunionhelferdienst verbunden. Gesendet werden:
Steffen Basta (30) stammt aus Mühlheim-St. Markus. Er absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Fotolaborant und arbeitete in seinem Beruf, bevor er an der Fachakademie in Mainz seine Ausbildung zum Gemeindereferenten begann. Seine Zeit als Gemeindeassistent verbrachte er in Darmstadt-St. Elisabeth. In Zukunft wird er in Offenbach-Bürgel-St. Pankratius tätig sein.
Sr. Petra Bastian (32) stammt aus Heldenbergen-Mariä Verkündigung. Nach der Schule arbeitete sie zunächst als Konditorin. 1993 trat sie in die Gemeinschaft der Augustinerschwestern ein. Während dieser Zeit legte sie ihre Meisterprüfung im Konditorenhandwerk ab. Schließlich begann sie ihr Studium an der Fachakademie in Mainz. Ihre Assistenzzeit verbrachte sie in Goddelau-St. Bonifatius. In Zukunft wird sie in Neu-Isenburg-St. Josef tätig sein.
Susanne Dotzauer (26) stammt aus Biblis-St. Bartholomäus. Nach der Schule absolvierte sie ein Freiwilliges Soziales Jahr in einem Mutter- und Kindheim auf Wangerooge. 1998 begann sie mit ihrem Studium an der Katholischen Fachhochschule in Mainz. Ihre Zeit als Gemeindeassistentin verbrachte sie in Mainz-Liebfrauen. In Zukunft wird sie in Mühlheim-Dietesheim-St. Sebastian und Lämmerspiel-St. Lucia tätig sein.
Christina Kulig (25) stammt aus Ludwigshafen-Christ König. Nach der Schule absolvierte sie ein Freiwilliges Soziales Jahr in einem Kindergarten. Dann begann sie mit ihrem Studium an der Katholischen Fachhochschule in Mainz. Ihre Zeit als Gemeindeassistentin verbrachte sie in Budenheim-St. Pankratius. In Zukunft wird sie in Kelsterbach-Herz Jesu tätig sein.
Brigitte Mackrodt (48) stammt aus Bad Nauheim-St-Bonifatius. Sie arbeitete nach der Schule als Beamtin bei der Bundespost. 1986 konvertierte sie zur katholischen Kirche. Mackrodt ist verheiratet und hat drei Kinder. 1999 begann sie ihr Studium an der Fachakademie in Mainz. Ihre Zeit als Gemeindeassistentin verbrachte sie in Karben-St. Bonifatius. In Zukunft wird sie in Nieder-Eschbach-St. Stephanus tätig sein.
Tanja Mohr (26) stammt aus Habitzheim-St. Cyriakus. Nach der Schule absolvierte sie ein Freiwilliges Soziales Jahr in einem Behindertenzentrum. 1998 begann sie mit ihrem Studium an der Katholischen Fachhochschule in Mainz. Ihre Assistenzzeit verbrachte sie in Ober-Roden-St. Nazarius. In Zukunft wird sie in Gießen-St. Albertus tätig sein.
Daniela Schmidt (30) stammt aus Wissen-St. Katharina. Nach einer Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten begann sie 1997 mit dem Studium an der Katholischen Fachhochschule in Mainz. Ihre Assistenzzeit verbrachte sie in Nieder-Eschbach-St. Stephanus, wo sie auch in Zukunft tätig sein wird.
tob (MBN)
Mainz. Mit dem Titel „Unsere Glaubensbekenntnisse. Dokumente frühchristlicher Zeit“ beschließt der Mainzer Liturgiewissenschaftler Prof. em. Dr. Adolf Adam (92) eine populär-wissenschaftliche Schriftenreihe zu liturgischen und pastoralliturgischen Fragen. Die im Johannes-Verlag Leutesdorf herausgegebenen Büchlein richten den Blick vor allem auf die Feier des Kirchenjahres. Die Neuerscheinung über die Glaubensbekenntnisse ist so etwas wie ein Vermächtnis des theologischen Schriftstellers Adam, der sich seit Jahrzehnten darum bemüht, die Ergebnisse seiner Forschungsarbeiten breiten Kreisen in volkstümlicher Weise verständlich zu machen.
Das Büchlein dokumentiert zunächst die beiden in der Liturgie verwendeten Glaubensbekenntnisse der christlichen Kirchen, das „Apostolische Bekenntnis“ und das „Nicänisch-Konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis“. Der Autor vergleicht die beiden Wortlaute und beschreibt die Geschichte ihrer Entstehung und die geringfügigen Veränderungen, die sie im Lauf von mehr als 1.500 Jahren erfahren haben. Das Nicänisch-Konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis ist das Ergebnis der Konzilien von Nicäa in Kleinasien im Jahr 325 und des Konzils von Konstantinopel im Jahr 381. Sein Text wurde, wie Adam darlegt, erst durch das Konzil von Chalzedon (451 n. Chr.) bekannt und fand im Osten weite Verbreitung, vor allem als Taufbekenntnis. Der Patriarch von Konstantinopel Timotheus (512-518) führte das Nicänisch-Konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis erstmals in die Messfeier ein. In der römischen Eucharistiefeier sei ein Glaubensbekenntnis erst Anfang des 11. Jahrhunderts eingeführt worden. Die Kurzform des Apostolischen Glaubensbekenntnisses, auch „Credo“