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Mainz. Der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, hat kritisiert, dass zu oft nur von einer Überalterung der Gesellschaft und einer wachsenden Alterspyramide gesprochen werde. In einem Gottesdienst anlässlich der Einweihung von Erweiterungsbauten des Bruder Konrad-Stifts in der Mainzer Altstadt mahnte Lehmann am Mittwoch, 4. September, in der Kapuzinerkirche: „Wir sollten nicht zu negativ reden, dass die Gesellschaft vergreist." Viel wichtiger sei es, sich darüber zu freuen, „dass Menschen, die sich ein Leben lang abgearbeitet haben, zur Ruhe kommen dürfen". Das Altersheim Bruder-Konrad-Stift, das seit 1929 vom Orden der Marienschwestern getragen wird, biete dafür eine ideale Möglichkeit.
Der Kardinal unterstrich den Wert und die Würde des Alters. „Die Gesellschaft muss wissen, was sie an den alten Menschen mit ihrer Erfahrung hat", mahnte er. Es sei gut, die Alten zu fragen und zu hören, was sie aus ihren Erfahrungen zu sagen haben. Die abendländische Kultur bestimme das Alter von dieser Autorität her, „die vom Vorsprung größerer Erfahrung kommt". Bei der anschließenden Einweihungsfeier bekräftigte Lehmann, dass jede Lebensstufe ihren eigenen Wert hat. Nachdrücklich dankte er den Marienschwestern, die den Neubau mit großer Hartnäckigkeit ermöglicht haben. Ebenso dankte er der Stadt Mainz und dem Land Rheinland-Pfalz, die das Projekt zu 80 Prozent finanziert haben, den Architekten und Handwerkern sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Altenheims.
Die Heimleiterin und Generaloberin der Marienschwestern, Sr. Gertrudis Treiber, berichtete, dass es zwölf Jahre gedauert habe, bis 1999 mit den Um- und Erweiterungsbauten begonnen werden konnte. Die Planung hatte nach ihren Worten ein vierfaches Ziel: Das Bruder Konrad-Stift sollte für die Bewohner Heimat sein, dem Personal gute Arbeitsmöglichkeiten bieten, eine preisgünstige Bewirtschaftung ermöglichen und gemäß dem christlichen Menschenbild ein Haus bleiben, in dem die Würde des Menschen als das Wichtigste angesehen wird. Das Haus verfügt über 132 Plätze, 90 davon in Ein-Personen-Wohneinheiten und 42 in Doppelzimmern, die wegen der baulichen Situation in Kauf genommen werden mussten, wie Schwester Gertrudis betonte. Zusätzlich werden noch sechs Kurzzeitpflegeplätze und acht Plätze für Tagespflege geschaffen. Allerdings sei es zur Zeit schwer, das dafür notwendige Fachpersonal zu bekommen, merkte die Heimleiterin an.
Die Gesamtkosten der Neubauten in Höhe von ca. 11,87 Millionen Euro wurden mit je 4,27 Mio. € vom Land Rheinland-Pfalz und von der Stadt Mainz getragen. Hinzu kamen Eigenmittel in Höhe von drei Mio. € und 300.000 € von der Glücksspirale. Das Bistum Mainz übernahm einen Großteil der darüber hinaus anfallenden Kosten wie z.B. für die Einrichtung einer neuen Küche. Im Bruder-Konrad-Stift sind zurzeit 84 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig, darunter zehn Ordensschwestern.
Die rheinland-pfälzische Ministerin für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit, Malu Dreyer, betonte in ihrem Grußwort, das Niveau dieses sehr gelungenen Hauses sei zukunftsfähig im Blick darauf, dass die Menschen künftig noch älter und pflegebedürftiger würden. Das Land halte an der Vielfalt im Angebot an Altenwohnheimen und wohnortnaher differenzierter Versorgung fest. In diesem Sinn habe das Land eine Qualitätsoffensive „Menschen pflegen" gestartet mit dem Ziel, dem Fachkräftemangel gegenzusteuern und sich demenzkranken Menschen besonders anzunehmen. Nach Angaben der Sozialministerin gibt es in Rheinland-Pfalz zurzeit 411 ambulante Pflegedienste und 390 stationäre Einrichtungen mit über 30.000 Pflegeplätzen. Sehr herzlich dankte sie für das große Engagement, das im Bruder-Konrad-Stift spürbar sei.
Der Mainzer Oberbürgermeister Jens Beutel betonte, dass die Stadt die Vielfalt der Altenheime aufrecht erhalten und ausbauen wolle. Das ursprüngliche Gebäude des Bruder-Konrad-Stifts gelte als zweitältestes Haus in Mainz und sei im 16. Jahrhundert Hospiz gewesen, danach im 18. Jahrhundert Arbeitshaus und von 1798 bis 1910 Gefängnis. Beutel erinnerte an die für die Marienschwestern schwierigen Anfangsjahre seit 1929 und die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg. Jetzt freue er sich über die optimalen Bedingungen für alte Menschen, die hier geschaffen worden seien.
Im Namen der Krankenkassen verwies der Bezirksgeschäftsführer der AOK, Werner Strasser, auf Finanzprobleme im Gesundheitswesen und auf 40.000 nicht besetzte Stellen im Pflegebereich. Vor diesem Hintergrund habe Mut dazu gehört, die Neubauten zu wagen. Der Vorsitzende des Diözesan-Caritasverbandes, Domkapitular Hans-Jürgen Eberhardt, knüpfte daran an und meinte, ein Wagnis eingehen sei die eine Seite, starke Partner zu haben, die andere Seite. Er dankte nochmals Stadt und Land für die Unterstützung. Es brauche einen gesellschaftlichen Konsens, um die schwierigen Aufgaben in Zukunft fortführen zu können. Es müsse auch heute deutlich werden, „dass es sich lohnt, alt zu werden".
Der Architekt Ludwig Mann vom Architekturbüro Maurer und Partner, Mainz, hob hervor, ihm sei vor allem daran gelegen gewesen, eine helle und freundlich-heitere Atmosphäre zu schaffen. Deutlich werde dies z.B. an den großen Fenstern, durch die die Bewohner das Leben in der Altstadt verfolgen oder einen Blick in den Garten werfen könnten. Die Baumaßnahme, in deren Verlauf die Altenheimbewohner immer wieder verlegt werden mussten, sei noch nicht abgeschlossen. So müsse das jetzige Haus 4 noch abgerissen und der angrenzende Teil des Klosters saniert werden. Ihren Dank für die sehr guten Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten im Bruder Konrad-Stift brachten für den Heimbeirat Annemarie Klaffke und für die Mitarbeitervertretung Marion Stohn zum Ausdruck.
16 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen wurden mit einer Dankurkunde geehrt, die von Schwester Devota Lanius überreicht wurden. Wie Schwester Gertrudis Treiber (76) ankündigte, wird sie zum Jahresende aus Altersgründen zurücktreten. Dann werde Schwester Devota in ihrer Nachfolge die Heimleitung übernehmen.
Sk (MBN)
Ockenheim. Die Kirchen müssten „Anwalt des Verdrängten" sein und zur Sprache bringen, dass die Erlebnisgesellschaft eine „trügerische Sinnorientierung" darstellt. Es sei ihre Aufgabe, die Endlichkeit und den Tod des Menschen als verdrängte Wahrheiten der Erlebnisgesellschaft im öffentlichen Raum wach zuhalten. Dies sagte Professor Dr. Notger Slenczka vom Fachbereich Evangelische Theologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz am Mittwoch, 4. September, bei einem ökumenischen Studientag der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Mainz (ACK) im Kloster Jakobsberg. Der Professor für Systematische Theologie referierte zum Thema „Du Stadt voll Lärm und Gedränge (Jes 22,2) – Kirche und Theologie in der Erlebnisgesellschaft.
Die Kirchen dürften nicht versuchen, ihren christlichen Glauben den Mitgliedern der Erlebnisgesellschaft als „event" zu vermitteln. Vielmehr müsste das Entlarven der Erlebnisgesellschaft „von der Gegenmacht des lebendigen Gottes sprechen", sagte Professor Slenczka. Das Evangelium müsse mit dem Anspruch verkündigt werden, dass es dem angefochtenen Menschen „anders als die Surrogate der Erlebnisgesellschaft" Erlösung bringt.
tob (MBN)
Weinheim. Für die Seelsorge sei es wichtig, „nicht nur die Seele zu sehen, sondern auch den Leib, den ganzen Menschen, und den Ort, an dem die Berufstätigen die meiste Zeit des Tages verbringen". Dies unterstrich der Personaldezernent des Bistums Mainz, Domkapitular Dietmar Giebelmann, am Donnerstag, 5. September, anlässlich eines „Tags der Arbeitswelt" im Rahmen seiner Visitation des Dekanates Bergstraße-West in der Firma Freudenberg Bausysteme in Weinheim. An dem Betriebsbesuch nahmen neben Giebelmann rund 30 kirchliche Mitarbeiter/innen aus dem Dekanat Bergstraße-West teil, unter ihnen Dekan Hartmut Böhm, Bürstadt-St. Michael. Hinzu kamen u.a. der Leiter der Betriebsseelsorge im Bistum Mainz, P. Otto Schabowicz SJ, Dieburg, der Geschäftsführer des Kolpingwerks im Bistum Mainz, Winfried Straube, Offenbach, und der Leiter der Arbeitslosenseelsorge in Griesheim, Bruno Schumacher.
Initiator und Leiter der Begegnung war von kirchlicher Seite der Leiter der Betriebsseelsorge Worms-Bergstraße, Hans Fetsch. Als Gast nahm auch die Leiterin des Amts für Wirtschaftsförderung in Viernheim, Nicole Feuereisen, teil. Die Firma Freudenberg war gewählt worden, wie Fetsch erklärte, weil sie zu den wichtigsten Arbeitgebern in der Region gehört. Auch wenn Weinheim außerhalb des Bistums Mainz liegt, gibt es doch viele Pendler aus den Dekanaten Bergstraße, vor allem aus den Riedgemeinden, die hier arbeiten.
Von Firmenseite waren die Hauptgesprächspartner der Leiter der Firma, Dr. Rüdiger Fischer, Geschäftsleiter Technik und Entwicklung im Bereich Bausysteme und der Betriebsratsvorsitzende Bernhard Feuling. Die Besichtigung der Produktionsstätten des Betriebes wurde vom Leiter des Bereichs Entwicklung, Umwelt und Arbeitsschutz, Dr. Gerhard Heidecke, und dem Fertigungsleiter, Torsten Nahe geführt.
Die von Fischer geleitete Geschäftsgruppe Bausysteme ist eine von vielen Geschäftsgruppen, die unter dem Dach der Unternehmensgruppe Freudenberg & Co. zusammen gefasst sind. Freudenberg ist mit mehr als 30.000 Mitarbeitern eines der größten Familienunternehmen in Deutschland, wie Fischer unterstrich. Zu den Produkten der Unternehmensgruppe gehören u.a. Dichtungen und schwingungstechnische Teile, wie sie etwa für hydraulische Motorlager gebraucht werden, Fliesstoffe, Haushaltsprodukte wie Tücher und Schwämme, Spezialschmierstoffe und Bausysteme. Zu den wichtigsten Produkten zählen neben der Dichtungs- und Schwingungstechnik elastische Bodenbeläge. Damit werden u.a. Krankenhäuser und Turnhallen ausgestattet. Auch der Frankfurter Flughafen wurde damit ausgestattet. In diesem Bereich, hob Fischer hervor, gehört Freudenberg zu den Marktführern nicht nur in Deutschland, sondern europaweit.
In der Produktion von elastischen Fußbodenbelägen sind bei Freudenberg-Bausysteme in Weinheim zurzeit 560 Mitarbeiter beschäftigt mit einer Jahresproduktion von sechs Millionen Quadratmetern. Hauptrohstoff ist Kautschuk, von dem pro Jahr etwa 12.000 Tonnen benötigt werden. Die kirchlichen Mitarbeiter konnten vor Ort die einzelnen Arbeitsschritte der Pressenvulkanisation miterleben und sehen, wie viel Handarbeit trotz hoher Technisierung dafür erforderlich ist.
In der Diskussion ging es u.a. um Fragen der Betriebstreue und Fluktuation, der Arbeitsplatzsicherung und der Weiterbildung der Mitarbeiter, des Umweltschutzes und der Lehrlingsausbildung. Bei Freudenberg haben jetzt 107 Azubis ihre Ausbildung in verschiedenen Berufen begonnen. Wichtige Themen waren auch der Schutz der Arbeitnehmer am Arbeitsplatz vor Lärm und anderen gesundheitlichen Belastungen sowie Fragen der Unfallverhütung. Der Betrieb bemüht sich um ein gutes Miteinander von Deutschen und Ausländern. Arbeit an Samstagen in den besonders arbeitsintensiven Sommermonaten geschieht auf freiwilliger Basis. Der Betriebsrat sehe in den Kirchen gute Verbündete gegen die Sonntagsarbeit, erklärte Feuling, der auch Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats ist.
Sk (MBN)
Mainz. Am Mainzer Dom wird seit dem Beginn der Generalsanierung des Bauwerkes auch die Erforschung seiner Baugeschichte auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Mit einer grundlegenden Umschreibung der Baugeschichte des Domes müsse man jedoch nicht rechnen, erläuterte Professor Dethard von Winterfeld vom Institut für Kunstgeschichte der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Zusammen mit Professor Emil Hädler vom Institut für Projektentwicklung und angewandte Bauforschung in der Denkmalpflege der Fachhochschule Mainz leitet er das Forschungsprojekt.
Möglich geworden sind die Forschungen zur Baugeschichte durch das Aufstellen von Baugerüsten im Zuge der Generalsanierung. Auf den Gerüsten können die Wissenschaftler erstmals so genannte fotogrammetrische Luftbildaufnahmen des Domes verifizieren. Die Oberfläche des Domes kann von den Gerüsten aus flächendeckend betrachtet werden. Die Erkenntnisse werden in Kartierungen farblich nachgezeichnet und ermöglichen so eine fortschreibbare bauarchäologische Dokumentation für die Forschung. Dies wird für notwendige Instandsetzungsarbeiten folgender Generationen von großer Bedeutung sein.
Domkapitular Heinz Heckwolf erklärte, dass das Domkapitel beim Beschluss der Generalsanierung bereits die Erforschung der Baugeschichte mit im Blick gehabt habe. Bisher hätten alle wissenschaftlichen Arbeiten zum Mainzer Dom auf Planmaterial zurückgreifen müssen, das der großen Domrestaurierung der 70er Jahre des 19. Jahrhunderts zugrunde gelegen habe. Durch die aktuellen Forschungsarbeiten schließe die Baugeschichte des Doms zu dem Standard auf, der heute bei vergleichbaren Bauwerken üblich ist. Mit den Professoren von Winterfeld und Hädler habe das Bistum „zwei hervorragende Fachleute gewonnen, welche die Arbeiten kompetent vorangetrieben haben", sagte Heckwolf. Er dankte Wissenschaftsminister Professor Jürgen Zöllner für die Finanzierung des Projektes. In diesem Jahr erhalten die Wissenschaftler eine Landesförderung von 75.000 Euro.
Die Wahl der so genannten Ostgruppe des Domes als erstem Sanierungsabschnitt sei nicht zufällig geschehen, erläuterte Domkapitular Heckwolf. Dort kämen von den ältesten bis zu den jüngsten Partien des Domes fast alle Bauphasen auf engstem Raum vor. Professor Hädler lobte dieses Vorgehen: „Keine andere Stelle des gewaltigen Bauwerks bietet so sehr die Chance zur exemplarischen Musterachse, für die technischen Instandsetzungsmaßnahmen ebenso wie für die bauarchäologische Kartierung." Gleichzeitig müsse die wissenschaftliche Arbeit auch als „technologisches Projekt" betrachtet werden, sagte Hädler. Sein Team experimentiere derzeit mit den technischen Verfahren, um möglichst effektive Vorgehensweisen zu entwickeln.
Wissenschaftsminister Professor Jürgen Zöllner lobte die Zusammenarbeit der beiden wissenschaftlichen Institute als „bemerkenswert", weil es nicht selbstverständlich sei, dass eine Universität und eine Fachhochschule zusammenarbeiten. Das Land Rheinland-Pfalz wird das Forschungsprojekt auch in den kommenden Jahren finanziell unterstützen. Die genaue Dauer der Arbeiten steht bisher nicht fest. Professor von Winterfeld sagte dazu: „Unsere Arbeit ist natürlich immer abhängig von den Baugerüsten, aber sie können davon ausgehen, dass uns das die nächsten zehn Jahre beschäftigen wird."
tob (MBN)
Mainz. Kardinal Karl Lehmann hat im Festgottesdienst zum 125-jährigen Bestehen des Verbandes der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (KKV) die ungebrochene Aktualität der Gründungsideen der Vereinigung hervorgehoben. Die Impulse der Anfangszeit könnten auch heute noch dass kirchliche Handeln bestimmen, sagte Kardinal Lehmann in der Predigt des Festgottesdienstes am Sonntag, 8. September, im Mainzer Dom. Wegweisend für die Gründung sei der Wille gewesen, „mit den empfangenen Talenten wirklich zu wuchern" und sich dieser Verantwortung nicht zuletzt durch ständige Weiterbildung zu stellen.
Die Mitglieder der KKV zeichneten sich dadurch aus, dass sie „aktive, lebendige und zeugnisbereite Mitglieder der Kirche sind und den Geist des Evangeliums in die Welt bringen", sagte Kardinal Lehmann. Er verband die Eucharistiefeier mit der Bitte, dass die Mitglieder des KKV, sich die Kraft zu diesem vielfältigen Zeugnis erhalten und sich durch dieses Beispiel in Zukunft weiter junge Menschen dem Verband anschließen. Kardinal Lehmann dankte allen Verantwortlichen und Mitgliedern des KKV für deren „überzeugende Zeugnisbereitschaft".
In der anschließenden Feierstunde im Erbacher Hof würdigte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck den KKV als Orientierungsmöglichkeit für die junge Generation. Es sei notwendig, den Einsatz des Verbandes herauszustellen, „damit junge Menschen eine Grundlage haben, an der sie sich orientieren können", sagte Beck in seiner Festansprache. Statt an den vielfach in den Medien vermittelten Werten wie wirtschaftlichem Erfolg, könnten junge Leute beim KKV Menschen kennen lernen, „die über den Tag hinaus und über das eigene Interesse hinaus ihr Handeln ausrichten", erklärte der Ministerpräsident. Es sei heute „das zentrale innenpolitische Gebot, den persönlichen Erfolg mit gemeinschaftlicher Verantwortung untrennbar zu verbinden", sagte Beck.
Der Bundesvorsitzende der KKV, Egon Zepke, Würzburg, wies in seinem Schlusswort auf aktuelle Schwerpunkte der KKV-Arbeit hin. Vor allem qualifizierte Bildungsarbeit, die sich an die ganze Bevölkerung richtet, stehe derzeit im Mittelpunkt des Engagements. Daneben halte der Verband „im Rahmen seiner Möglichkeiten" einen Solidarfonds zur Förderung von Ausbildungsplätzen bereit. Besonderen Raum nehme die Sorge um alte und einsame Menschen ein, sagte Zepke. Durch Besuchsdienste und Veranstaltungen würden die KKV-Mitglieder den Menschen und seine Würde auf Grundlage ihres Glaubens in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen.
Der KKV – Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung wurde in einer Versammlung vom 8. bis 10. September 1877 im Casino des Frankfurter Hofes in Mainz gegründet. Der Gründungsname lautete „Verband der Katholisch Kaufmännischen Vereine". Im Jahr 1965 erfolgte die Umbenennung des Verbandes. Seit seiner Gründung werden vom KKV Selbsthilfeeinrichtungen wie Stellenvermittlungen und Einrichtungen zur beruflichen Bildung und Familienerholung aufgebaut. Derzeit gibt es rund 110 Ortsgemeinschaften des KKV, in denen rund 10.000 Mitglieder bundesweit organisiert sind.
tob (MBN)
Mainz. Einhellig begrüßt haben die Vorsitzenden der Sachausschüsse der Diözesanversammlung eine Neuauflage des Diözesan-Katholikentages vom 25./26. Mai diesen Jahres. Martina Reißfelder, Geschäftsführerin der Diözesanversammlung, bezeichnete das Treffen als „ein Highlight des Jahres". Die Sachausschuss-Vorsitzenden hatten sich am Donnerstag, 5. September, im Erbacher Hof zu ihrem Jahrestreffen unter Leitung des geschäftsführenden Vorsitzenden Wilhelm Schulze versammelt. An der Sitzung nahm auch der Dezernent für die Pastoralen Räte, Generalvikar Dr. Werner Guballa, teil.
Bisher ist ein Fünf-Jahres-Rhythmus für kommende Diözesan-Katholikentage vorgesehen. Auf diese Weise soll vermieden werden, dass der Diözesantag in Konkurrenz zu bundesweiten Katholikentagen und anderen Großveranstaltungen tritt. Allerdings sprachen sich auch mehrere Sachausschuss-Vorsitzende für einen Vier-Jahres-Modus aus. So wäre sichergestellt, dass jede Diözesanversammlung einen Katholikentag vorbereiten könne.
In der Diskussion über den Ablauf der Veranstaltung wurden vor allem der Markt der Möglichkeiten, das spirituelle Angebot und der Gottesdienst am 25. Mai als Höhepunkte des Katholikentages genannt. Allerdings wurde gerade die unübersehbare Vielfalt der Angebote von manchen als negativ bewertet. Als verbesserungswürdig wurde daneben die Organisation von Sonderbussen zu künftigen Diözesan-Katholikentagen genannt.
Zur Halbzeit ihrer vierjährigen Amtszeit nutzten die Sachausschuss-Vorsitzenden ihr Treffen vor allem zur Beratung und Austausch über ihr Selbstverständnis und Möglichkeiten einer stärkeren Vernetzung untereinander. Martina Reißfelder konnte kurz vor der diesjährigen Diözesanversammlung eine „Halbzeit-Statistik" vorlegen: So haben in den 16 Ausschüssen des Diözesanversammlung insgesamt 176 Personen mitgearbeitet. In den bisher 161 erfolgten Sitzungen haben die Teilnehmer über 50 verschiedene Themen bearbeitet. Dies bewerte sie als „schönes Zeichen der Lebendigkeit und Ermutigung für die weitere Arbeit".
Zum Abschluss des Jahrestreffens der Sachausschuss-Vorsitzenden gab Martina Reißfelder eine Vorschau auf die anstehenden Großereignisse des kommenden Jahres. Die Katholikenratsvollversammlung 2003 fällt mit der bundesweiten Eröffnung der MISEREOR-Fastenaktion in Mainz zusammen. Termin ist für beide Veranstaltungen Samstag, 8. März, bis Sonntag, 9. März, 2003. Hinzu kommen die Pfarrgemeinderatswahlen am 8. und 9. November 2003. Die Wahlen werden wieder im Verbund von fünf Diözesen zum gleichen Termin durchgeführt. Außerdem wies Frau Reißfelder auf das ökumenische Jahr der Bibel hin, das sich in zahlreichen Veranstaltungen im kommenden Jahr niederschlagen werde.
tob (MBN)
Mainz. Das hessische Umweltministerium wünscht sich ein Engagement der Kirchen für das Handlungsprogramm Agenda 21 auf lokaler Ebene. „Wir brauchen sie und ihre vielen engagierten Mitglieder", sagte Dr. Claudia A. Gallikowski, Wiesbaden, Leiterin des Agenda-Büros im Hessischen Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Forsten. Es sei notwendig, möglichst viele Gruppen in diesen Prozess einzubinden. Sie sprach am Dienstag, 10. September, vor dem Fachbeirat für Umweltfragen des Bistums Mainz. In einem Abriss über Entwicklungen im Bemühungen um Nachhaltigkeit und Entwicklung wies Dr. Gallikowski auf die Vorreiterrolle der Kirchen hin. Noch bevor Fragen der Nachhaltigkeit bei der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen (1984 bis 1987) diskutiert wurden, sei das Thema in kirchlichen Kreisen bereits aktuell gewesen.
Die Agenda 21 ist ein globales Handlungsprogramm für das gesamte 21. Jahrhundert, das sich am Leitbild der Nachhaltigkeit orientiert. Dieses Leitbild war 1992 auf der Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro entstanden. Die wirtschaftliche und existenzielle Entwicklung soll dadurch mit dem Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen in Einklang gebracht werden, unter Wahrung der sozialen Gerechtigkeit. Am 4. September endete in Johannesburg die zweite Nachfolgekonferenz von Rio de Janeiro.
Gallikowski stellte fest, dass die Beschlüsse von Johannesburg „sehr dünn" seien und man letztlich „keinen Schritt weitergekommen ist". Sie beklagte die häufige Beschränkung der Agenda 21 auf Umweltfragen in der öffentlichen Wahrnehmung. Dadurch werde der umfassende Anspruch des Programmes verdeckt. Vielmehr würden ebenso Armutsfragen, Frauenförderung und Konsumgewohnheiten in der Agenda 21 mitberücksichtigt.
Dr. Klaus Lenhard, Umweltbeauftragter des Bistums Mainz, stellte exemplarisch einzelne Ebenen kirchlichen Engagements für die Agenda 21 vor. So hätten bereits 14 Pfarreien Zuschüsse für die Aktion „Kirchengemeinden für Solarenergie" beantragt. Außerdem soll ein zweiter Hauptamtlicher zum kirchlichen Umweltberater ausgebildet werden. Lenhard verwies für die Legitimation kirchlichen Handelns in diesem Bereich auf das zweite Kapitel des Buches Genesis, wo von der mitschöpferischen Aufgabe des Menschen im „Bebauen und Bewahren" die Rede ist. Er verwies außerdem auf die zahlreichen Äußerungen von Kardinal Lehmann in dieser Frage und zitierte aus dessen Buch „Mut zum Umdenken. Klare Positionen in schwieriger Zeit" zum Thema Nachhaltigkeit. Dort heißt es zur Umsetzung des Programms: „Das globale Konzept braucht Gruppen und Einzelne, die es vor Ort in die Tat umsetzen."
Claudia Gallikowski sagte, dass in Hessen aktuell 272 von 426 Kommunen am Agenda-Prozess beteiligt seien. Allerdings würden im kommenden Jahr nur sehr wenige Landesmittel zur Projektförderung zur Verfügung stehen. Langfristig müssten die Agenda-Prozesse in jedem Fall ohne Landesmittel weiterlaufen.
tob (MBN)
Mainz. Zum Gedenken an die Terroranschläge in den USA vor einem Jahr, am 11. September 2001, wird an diesem Mittwoch um 11.00 Uhr im Hohen Dom St. Martin zu Mainz eine künstlerische Installation von Hans Nauheimer, Raunheim, vorgestellt. Dazu laden Domdekan Weihbischof Wolfgang Rolly und der Vorstandsvorsitzende der Adolf-Gerhard-Stiftung, Hans-Günter Mann, die Bevölkerung ein.
Nach der Begrüßung durch Domkapitular Heinz Heckwolf werden der Kulturdezernent der Stadt Mainz, Peter Krawietz, und anschließend Hans-Günter Mann für die Adolf-Gerhard-Stiftung sprechen. In Anwesenheit des Künstlers wird der Domkonservator und Direktor des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums, Dr. Hans-Jürgen Kotzur, das Kunstwerk erläutern. Musikalisch umrahmt wird die Vorstellung der Installation durch Domorganist Albert Schönberger an der Domorgel.
Der Künstler hat wenige Tage nach dem schrecklichen Ereignis der Zerstörung des World-Trade-Centers in New York, bei dem mehr als 3.000 Menschen in den Tod gerissen wurden, mit den Skizzen begonnen. Die furchtbaren Bilder ließen ihn nicht mehr los. Anfang April dieses Jahres schloss er das Kunstwerk ab. Die Installation besteht aus fünf Teilen. Blickfang sind fünf jeweils 1,30 x 1,70 Meter große Bilder, die an einer fünf Meter hohen Rückwand angebracht sind. Sie zeigen Menschen mit kahlen Köpfen, dicht gedrängt, mit verzerrten Gesichtern, weit aufgerissenen Augen und Mündern, die Angst und Entsetzen hinausschreien. Im Hintergrund des dreiteiligen Mittelbildes sind schemenhaft die Türme bzw. Ruinen des World-Trade-Centers und dazwischen die dunkle Gestalt eines Dämons mit Flügeln zu sehen.
Die Installation erinnert jedoch nicht nur an den 11. September. Der Künstler gestaltete sie als allgemein gültiges Sinnbild der Vergänglichkeit. Dazu gruppierte er vor der ockerfarbenen Bilderwand in Viererreihen 16 stilisierte Grabstätten, auf denen menschliche Köpfe – geformt aus transparentem Maschendraht – angeordnet sind. In ihrer Anordnung sind sie Hinweis auf Massengräber und somit auf Terror und Krieg allgemein. Dies wird noch deutlicher in der Anhäufung von Schuhen im Vordergrund, die an die Schuh- und Brillenberge der Konzentrationslager der Naziherrschaft erinnern. Nauheimer möchte mit seiner Installation, wie er betont, nicht den moralischen Zeigefinger erheben, sondern nachdenklich und betroffen machen.
Ebenfalls eingeladen ist die Bevölkerung am Nachmittag des 11. September, um 17.30 Uhr zu einem ökumenischen Gedenk- und Friedensgottesdienst im Dom mit dem Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, und dem Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Dr. Peter Steinacker. An dem Gottesdienst werden auch Vertreter des Judentums und des Islam teilnehmen.
Sk (MBN)
Mainz. Der langjährige Ökonom und Finanzdezernent des Bistums Mainz, Domkapitular i.R. Prälat Josef Ludwig, ist am Sonntag, 8. September, nach langer schwerer Krankheit, wenige Wochen nach Vollendung seines 85. Lebensjahres und der Feier seines Goldenen Priesterjubiläums gestorben. Ludwig war von 1961 bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahre 1987 Leiter der Finanz- und Vermögensverwaltung des Bistums Mainz und seit 1982 auch Ökonom des Bistums.
Im Namen des Bistums Mainz und des Domkapitels erklären Kardinal Karl Lehmann und Domdekan Weihbischof Wolfgang Rolly dazu im Nachruf der Todesanzeige: „Bei seiner Ernennung zum Finanzdirektor erhielt Josef Ludwig den Auftrag, die Finanz- und Vermögensverwaltung der Diözese den Anforderungen der Zeit entsprechend umzugestalten. Mit großer Sorgfalt und der ihm eigenen Genauigkeit und Zuverlässigkeit verwaltete er den Haushalt des Bistums und der Bischöflichen Dotation." In vorbildlicher Weise habe Ludwig die Erfordernisse der Finanzverwaltung mit der seelsorglichen Zielsetzung verbunden.
Josef Ludwig wurde am 27. Juli 1917 in Mainz-Gonsenheim geboren. Nach seinem Theologiestudium in Mainz wurde er wegen seines Militärdienstes und seiner Kriegsgefangenschaft erst rund zehn Jahre später als ursprünglich geplant (1952 statt 1943) zum Priester geweiht. Dazu heißt es im Nachruf für den Verstorbenen: „Deutlich geprägt durch die Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg und in der russischen Kriegsgefangenschaft war Josef Ludwig für uns alle ein überzeugender und frommer Priester."
Nach vierjähriger Kaplanszeit in Ober-Mörlenbach und Offenbach-Bieber und einjähriger Zusatzausbildung am Bischöflichen Institut für kirchliche Verwaltung in Köln, trat Ludwig 1958 in den Dienst der Bistumsverwaltung in Mainz ein und wurde 1961 Direktor der Bischöflichen Finanzkanzlei. Dem Mainzer Domkapitel gehörte Ludwig von 1970 bis 1991 an. Papst Johannes Paul II. verlieh ihm für seine Verdienste 1985 den Ehrentitel eines Prälaten. Für Prälat Ludwig standen als Finanzdirektor und Ökonom der Diözese Mainz immer seelsorgliche Belange im Mittelpunkt. Entschieden setzte er sich für die Belange der kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein, zum Beispiel für eine gerechte Bezahlung der Pfarrhaushälterinnen und der Seelsorgehelferinnen (heute Gemeindereferentinnen) sowie eine ausreichende Altersversorgung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im kirchlichen Dienst.
Das Requiem mit Kardinal Karl Lehmann und den Mitgliedern des Domkapitels und des Domstiftes findet am Dienstag, 17. September, um 15.00 Uhr, im Mainzer Dom statt. Daran schließt sich die Beisetzung auf dem Domfriedhof an. Die Überführung und Aufbahrung in der Memorie des Domes erfolgt am Montag, 16. September, um 9.00 Uhr.
Sk (MBN)
Mainz. Seit dem 2. September 2002 arbeitet Tobias Blum (31) als Journalist und stellvertretender Leiter in der Bischöflichen Pressestelle des Bistums Mainz. Er wurde 1971 in Konstanz am Bodensee geboren. Nach dem Abitur in Ludwigshafen leistete er dort seinen Zivildienst im Obdachlosen-Wohnheim St. Martin der Caritas. Während seines Theologiestudiums kam er nach Mainz. In dieser Zeit absolvierte er bereits zahlreiche Praktika bei Pressestellen, Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen. Als freier Mitarbeiter war er unter anderem tätig bei der Pressestelle des rheinland-pfälzischen Landtages, der Katholischen Nachrichtenagentur in Wiesbaden, der Ludwigshafener Tageszeitung „Die Rheinpfalz" und der Bischöflichen Pressestelle in Mainz. Nach seinem Abschluss als Diplom-Theologe absolvierte er ein zweijähriges Volontariat bei der Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln. Diese Ausbildung erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses (IFP) der Deutschen Bischofskonferenz in München.
Sk (MBN)
Mainz. Im August dieses Jahres hat Lic. Theol. Peter Schönhöffer M.A. (34) die Stelle als neuer MISSIO-Diözesan-Referent im Bistum Mainz angetreten. Er ist in dieser Aufgabe Nachfolger des Oblatenpaters Heinz-Theo Stens OMI (67), der aus gesundheitlichen Gründen ausgeschieden war.
Schönhöffer wurde am 29. Juli 1968 in Mannheim geboren. Nach dem Abitur studierte er Katholische Theologie an der Universität Freiburg (1988-1990) und anschließend Soziologie und Katholische Theologie an der Universität Münster (1991-1997). Seine Diplomarbeit hatte das Thema: „Zur Dialektik von christlicher Spiritualität und politisch verstandener Option für die Armen. Von Brasilien nach Deutschland." (1996). Seine Magisterarbeit trug den Titel: „Strukturwandel von Solidaritätsformen. Neue Chancen für universale Solidarität?" (1997).
Schönhöffer wurde besonders geprägt durch zwei längere Brasilienaufenthalte in den Jahren 1993/94 und 1997 im Nordosten des Landes. Aus dieser Erfahrung steht ihm als Ziel vor Augen: „Eine lebendige kirchliche Gemeinschaft in Straßengruppen, Basisnetzwerken, Gebetsgruppen und Bibelkreisen, die vom Konzil beschworene ‚Kirche der Armen‘ und die Ermöglichung eines gerechten Ausgleichs von Nord und Süd." Beruflich war Schönhöffer in den letzten Jahren an der Universität Münster tätig, unter anderem im Fachbereich Sozialwissenschaften in der Konzeption und Durchführung einer fächerübergreifenden Vorlesungsreihe „Neoliberalismus und kein Ende?" (1997/98) sowie in der Vorbereitung und Durchführung der Frühjahrstagung der Sektion Entwicklungssoziologie und Sozialanthropologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Münster „Entwicklung nach-denken" (1998).
Von 1998 bis 2001 nahm Schönhöffer verschiedene Lehraufträge in den Fachbereichen Pädagogik, Soziologie und Theologie in Münster wahr. Zuletzt engagierte er sich besonders in der ATTAC-Regionalgruppe Münster zur demokratischen Kontrolle der internationalen Finanzmärkte. In diesem Bereich ist Schönhöffer, der vorläufig mit einer halben Stelle beschäftigt ist, weiterhin tätig. Neben einer Reihe von Zeitschriftenartikeln hat Schönhöffer auch zwei Bücher geschrieben: „Befreiende Spiritualität. Die Option für die Armen zwischen Brasilien und Deutschland", Frankfurt, 1997, und „Ein Krieg am Ende der Welt. Globaler Sojahandel und Menschenrechte", Münster 2001. Der neue MISSIO-Referent spricht englisch und portugiesisch und ist auch als Übersetzer aus dem Portugiesischen tätig.
Sk (MBN)
Mainz. Von Freitag, 27. September, bis Samstag, 28. September, findet im Erbacher Hof die diesjährige Diözesanversammlung statt. In diesem Jahr hat das Treffen den Leitgedanken „Dem eigenen Ruf auf die Spur kommen". Im Mittelpunkt stehen Fragen von Berufung und Berufungspastoral. Ein zweiter Schwerpunkt das Thema Weltmission. Eröffnet wird die Diözesanversammlung 2002 am Freitag (27.9.), um 17.00 Uhr. Ab 19.30 Uhr steht in „persönlichen Berufungs-Zeugnissen" und Gesprächsgruppen das Thema Berufung auf dem Programm.
Den Samstag (28.9.) beginnt Kardinal Karl Lehmann um 8.30 Uhr mit einem Referat zum Thema Berufung. Die Diözesanversammlung endet um 11.00 Uhr mit einer Eucharistiefeier in Konzelebration mit Kardinal Lehmann. Der Gottesdienst ist zugleich diözesaner Auftakt des Monats der Weltmission. Er wird in der Mainzer Seminarkirche in der Augustinerstraße gefeiert.
Im Anschluss an den Gottesdienst findet im Erbacher Hof ein Informations- und Studiennachmittag zur Vorbereitung des Weltmissionsmonats in diesem Jahr statt. Veranstalter des Nachmittages von 14.00 bis 17.30 Uhr sind die MISSIO-Diözesanstelle und das Referat Weltkirche im Bischöflichen Ordinariat. Das Thema lautet: „AIDS und AIDS-Pastoral im südlichen Afrika". Informationen aus erster Hand bietet Schwester Charlotte Pandeni MSC, Leiterin eines AIDS-Zentrums im Norden Namibias.
Für die Teilnahme am Studienteil zur Weltmission wird um Anmeldung gebeten an das Referat „Weltkirche", Postfach 1560, 55005 Mainz, Telefon: 06131/253-270, Fax: 06131/253-586, E-Mail: weltkirche@bistum-mainz.de
tob (MBN)
Mainz. Ein Benefizkonzert zugunsten der Gesellschaft für biologische Krebsabwehr (GfBK) findet am Freitag, 20. September, im Mainzer Dom statt. Unter der Leitung von Domkapellmeister Professor Mathias Breitschaft treten um 19.30 Uhr der Domchor Mainz und der Eastern Cape Childrens Choir aus Südafrika auf. Das Konzert ist der Auftakt zur ersten Deutschlandtournee des Chores.
Der Eastern Cape Childrens Choir ist von Donnerstag, 19. September, bis Samstag, 21. September, zu Gast beim Mainzer Domchor. Der südafrikanische Chor ist schon oft als „wichtigster musikalischer Export" des Ost-Kaplandes bezeichnet worden. Unter der Leitung von Kapellmeister Lionel van Zyl, Port Elisabeth, bildete sich ein Chor, der weit über die eigenen Landesgrenzen hinaus Anerkennung fand. Die Kosten der Konzerttournee werden vollständig von den Eltern der teilnehmenden Sänger aus Südafrika übernommen. Zusammen mit dem Mainzer Domchor werden am 20. September geistliche und kirchliche Lieder geboten. Es werden Stücke in Englisch, Afrikaans, Xhosa, Latein und Deutsch zu hören sein.
Die Gesellschaft zur biologischen Krebsabwehr, zu deren Gunsten das Benefizkonzert stattfindet, hat sich die Krebsberatung zur Aufgabe gemacht. Die Gesellschaft steht Betroffenen bei zusätzlichen Wegen in der Krebsbehandlung mit Rat und Tat zur Seite. Außerdem unterstützt die GfBK die Erforschung komplementärer medizinischer Krebstherapien als Ergänzung zu den herkömmlichen Maßnahmen. Die GfBK ist ein eingetragener Verein, der sich ausschließlich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen finanziert. Der Erlös geht zum einen als zweckgebundener Beitrag an die komplementäre Krebsforschung und zum anderen an den Eastern Cape Childrens Choir, der keinerlei staatliche oder kirchliche Unterstützung aus Südafrika erhält.
tob (MBN)
Mainz. Anlässlich des 100. Geburtstages von Maurice Duruflé veranstaltet die Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof eine zweitägige Tagung zu Leben und Werk des französischen Komponisten und Organisten. Termin ist Freitag, 13. September, bis Samstag, 14. September, im Erbacher Hof. Zum erweiterten Programm gehören außerdem zwei Veranstaltungen mit Werken von Duruflé in Metz und Saarbrücken. Die Akademietagung erfolgt in Kooperation mit dem Kultursommer Rheinland-Pfalz in Verbindung mit dem Festival „Orgue sans frontières", Metz/Saarbrücken.
Nach einer Einführung in Leben und Werk von Maurice Duruflé durch Jörg Abbing, Saarbrücken, findet am Freitag, 13. September, unter dem Titel „Hommage à Maurice Duruflé" ein Orgelkonzert mit Bernhard Leonardy, Saarbrücken, statt. In der Pfarrkirche St. Georg in Maniz-Bretzenheim führt er um 19.30 Uhr das Gesamtwerk für Orgel des Komponisten auf.
Am Samstag, 14. September, wird Duruflés Schaffen aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Referenten sind unter anderen Frèdèric Blanc, Professor Daniel Roth und Helga Schauerte-Maubuet, alle Paris. Die Akademietagung endet um 16.30 Uhr mit einer liturgischen Andacht in der Kirche St. Georg.
Zum erweiterten Programm der Tagung zählen zwei Veranstaltungen des Festivals „Orgue sans frontiéres" in Metz und Saarbrücken. Am Donnerstag, 12. September, findet in der Basilika St. Johann in Saarbrücken ein Workshop zum Thema „Maurice Duruflé, das Orgelwerk" statt. Die Leitung haben Philippe Delacour, Metz, und Bernhard Leonardy, Saarbrücken. Beginn ist um 10.00 Uhr. Am Sonntag, 15. September, spielt Philippe Delacour, Metz, um 16.00 Uhr in der Kirche Notre Dame in Metz das Konzert „Duruflé et ses amis".
tob (MBN)
Obertshausen. Den Abschluss ihres Jubiläumsjahres wollen die Musiker der Band Laetitia mit dem Konzert „Laetitia und Freunde" feiern. Am Freitag, 20. September, spielt die Gruppe ab 20.00 Uhr in der St. Thomas Morus Kirche, Franz-Liszt-Straße 15, in Obertshausen (Dekanat Rodgau). Dazu hat die Band eine Reihe künstlerischer Weggefährten der vergangenen 20 Jahre eingeladen, diesen Abend mit zu gestalten. So werden der katholische Kirchenchor Obertshausen, der Chor Impulse aus Seligenstadt, der Organist Axel Korb und die Band Krypta aus Frankfurt gemeinsam mit Laetitia auf der Bühne stehen.
Die christliche Liedermacherband Laetitia aus Obertshausen besteht schon seit gut 20 Jahren. Am 11. Oktober 1981 hatte die Gruppe ihren ersten Auftritt beim Diözesan-Ministrantentag im Mainzer Dom. Neben klassischen Sacropop-Songs werden auch viele eigene Lieder, Ausschnitte aus Konzerten und natürlich Lieder von der bisher einzigen CD „Unterwegs..." geboten. Ein musikalischer Leckerbissen verspricht die „Orgelimprovisation über verschiedene Themen neuer geistlicher Lieder" des Organisten Axel Korb zu werden, bei der er von der Sängerin Marianne Wycisk unterstützt wird.
Parallel zum Konzert werden im Kirchenraum Acryl-Bilder der Künstlerin Anita Jäger, die das Cover der Laetitia-CD „Unterwegs..." gestaltet hat, zu sehen sein. Der großformatige Bilderzyklus zum Thema „Miteinander" zeigt einen breiten Spannungsbogen menschlicher Gefühle und Handlungsweisen. Der Eintritt zum Konzert ist frei, die Veranstalter sind für eine Spende zur Deckung der Unkosten dankbar.
U. Z. (MBN)
Mainz. Auf seinen Bildern finden sich Menschen und Bäume, Hunde und Katzen, Blumen und Vögel, Landschaften und Gebäude, bewusst naiv und zeitlos gestaltet. Der Künstler Ehrfried Grob (68), Rüdesheim, ein origineller Vertreter naiver Malerei, hat in seinem unverwechselbaren Stil jetzt auch das Leben rund um den Mainzer Dom festgehalten. Die zwölf Bilder „Der Mainzer Dom im Jahreskreis" werden vom Bistum Mainz in einem Kalender für das Jahr 2003 präsentiert. Ein Exemplar des neuen Kalenders überreichte der Maler am Samstag, 7. September, anlässlich des „Tags des offenen Denkmals" in der Mainzer Dombauhütte dem Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann.
Herausgegeben wird der in seinen leuchtenden Farben besonders ansprechende Kalender von der Abteilung Publikationen im Bischöflichen Ordinariat, deren Leiterin, Dr. Barbara Nichtweiß, bei der Übergabe ebenso anwesend war wie der Leiter der Dombaukommission und Dompfarrer, Domkapitular Heinz Heckwolf, Dom- und Diözesankonservator Dr. Hans-Jürgen Kotzur und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Dombauhütte. Außerdem waren Mitglieder des Dombauvereins zugegen, zu dessen Unterstützung der Kalender gedacht ist, unter ihnen der Vorsitzende Anton Issel. „Ich möchte, dazu beitragen, dass die Gerüste am Dom bald verschwinden", erklärte Grob. Der Maler hat auf ein Honorar verzichtet und erklärte sich bereit, dass auch die Originale zugunsten der Instandsetzung des Doms verkauft oder versteigert werden. Ein konkrete Planung dafür gibt es allerdings noch nicht.
Kardinal Lehmann dankte dem Maler sehr herzlich für diesen bisher einmaligen Kalender mit dem Mainzer Dom, den er sehr gelungen findet. Beim Durchblättern entdeckte er, dass nicht nur viele Kinder zu sehen sind, sondern auch Pfarrer und Ordensleute, Marktfrauen und Fastnachter, Messdiener und Domkapitulare. Besonderen Spaß machte es Lehmann als Katzenfreund, dass fast auf jedem Bild ein Katze zu finden ist. Sternsinger und Martinsumzug, Hochzeitskutsche und Rheindampfer sind weitere Themen der Bilder, auf denen allerdings kein einziges Auto zu sehen ist, wie der Maler unterstrich: „Ich will keine heile Welt vorgaukeln. Meine Bilder sollen vielmehr Gemüt und Gefühl ansprechen und darauf aufmerksam machen, dass es in dieser Welt noch heilende Kräfte gibt", bekennt Grob, der seine Herkunft von einem Dorf am Rand des Spessarts nicht verleugnet.
Die Idee zu dem Kalender hatte der Pfarrer der Mainzer Altstadt-Pfarrei St. Ignaz, Dompräbendat Dr. Franz-Rudolf Weinert, Anfang dieses Jahres. Als er seinen früheren Lehrer an der Rüdesheimer Hildegardis-Realschule besuchte und dessen Bilder betrachtete, konnte er ihn für das Projekt begeistern. Frau Dr. Nichtweiß nahm die Idee dankbar auf und setzte sie rasch in die Tat um, nachdem die Bilder in kurzer Zeit gemalt waren.
Hinweis: Der Mainzer Dom im Jahreskreis. Kalender für das Jahr 2003, mit zwölf großformatigen Farbbildern des Malers Ehrfried Grob. Hrsg. vom Bistum Mainz, Abteilung Publikationen, Konzept Dr. Barbara Nichtweiß.
Verkaufspreis 10,- Euro, wovon ein Euro dem Dombauverein zugute kommt.
Vertrieb durch den Infoladen des Bistums Mainz (Heiliggrabgasse 8) und weitere Verkaufsstellen rund um den Dom wie Kundencenter der Allgemeinen Zeitung, Dombuchhandlung und Dominformation.
Sk (MBN)