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Nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten hat das Interesse an der Förderinitiative "Kirchengemeinden für die Sonnenenergie" alle Erwartungen im Bistum Mainz übertroffen. Insgesamt wurden zwölf Solaranlagen im Bistum Mainz bezuschusst. Dr. Klaus Lenhard, Umweltbeauftragter des Bistums Mainz, hat in einem Beitrag für die Bistumszeitung "Glaube und Leben" (Nr. 32, 10. August 2003) die Entwicklung der Förderinitiative im Bistum Mainz nachgezeichnet und zieht zum Abschluss der Initiative eine Bilanz.
Mainz. Auf dem Ökumenischen Kirchentag in Berlin vom 28. Mai bis 1. Juni 2003 wurde die Förderinitiative der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) "Kirchengemeinden für die Sonnenenergie" offiziell abgeschlossen. Mit dieser Initiative wollte die DBU das Engagement von Kirchengemeinden zum sparsamen Umgang mit Energie und fossilen Brennstoffen als Beitrag zum Erhalt der Schöpfung unterstützen. Engagierte Kirchengemeinden können zu einer Bewusstseinsänderung in der Bevölkerung beitragen und den Gedanken der Solarenergie zur Nutzung vor allem in privaten Haushalten verbreiten. Mit Solaranlagen auf Kirchendächern und anderen kirchlichen Gebäuden sollten sie sichtbare Zeichen setzen. Unabdingbare Voraussetzung einer finanziellen Unterstützung war deshalb auch, dass die Kirchengemeinden ihre meinungsbildende Kraft bei der Bevölkerung einsetzen, um durch Vorzeigen und Erläuterung der Solaranlage für den Gedanken umweltfreundlicher regenerativer Energien zu werben.
Das über drei Jahre laufende Programm war ursprünglich für 300 Kirchengemeinden aller Konfessionen gedacht und mit einer Fördersumme von zehn Millionen D-Mark ausgestattet. Am Ende übertraf die Nachfrage alle Erwartungen. Bis zum Antragsschluss am 31. Dezember 2001 gingen bei der DBU über 900 Förderanträge von Kirchengemeinden ein, von denen schließlich über 700 Projekte gefördert wurden. Glücklicherweise gelang es der DBU, das Fördervolumen auf zuletzt über zwölf Millionen Euro aufzustocken.
Schleppender als auf Bundesebene verlief die Entwicklung im Bistum Mainz. Erst nach zwei Aufrufen des Umweltbeauftragten des Bistums in "Glaube und Leben" vom 8. Februar 2000 und vom 29. April 2001 fand das Programm zunehmende Aufmerksamkeit. Am Ende sind dann aber bis Meldeschluss immerhin 18 Förderanträge aus dem Bistum bei der DBU gestellt worden. Hiervon wurden schließlich zwölf Projekte mit einem Zuschuss der Bundesstiftung bedacht. Mit dieser erfreulich großen Zahl an geförderten Solaranlagen auf kirchlichen Gebäuden (Kirchendächern, Pfarrheimen, einem Bildungshaus und einem Studentenwohnheim) liegt das Bistum Mainz deutlich über dem Durchschnitt der deutschen Bistümer.
Im Einzelnen wurden im Bistum Solaranlagen zur Stromerzeugung (Photovoltaik) gefördert in: St. Johannes Nepomuk in Kloppenheim, St. Bardo in Karben-Petterweil, St. Bonifatius in Karben, der Kirche Heilig Geist in der Pfarrei Maria Himmelfahrt in Friedberg, St. Josef in Brauerschwend / Romrod-Groß-Felda, St. Bonifatius in Ober-Abtsteinach, St. Jakobus in Darmstadt-Kranichstein, Heilig Geist in Mainz-Mombach, St. Gallus in Alzey-Weinheim, St. Remigius in Armsheim und im Jugendhaus Maria Einsiedel in Gernsheim. Das Studentenwohnheim der Katholischen Hochschulgemeinde Darmstadt auf dem Gelände der Pfarrei St. Fidelis in Darmstadt erhielt eine Bundesstiftungsförderung für eine solare Warmwasseranlage.
Die Anlagen im Jugendhaus Maria Einsiedel Gernsheim und im Studentenwohnheim Darmstadt wurden – abgesehen vom Zuschuss der Bundesstiftung – weitgehend aus Diözesanmitteln finanziert. Zusätzlich hat das Bischöfliche Ordinariat einige der zehn pfarrlichen Projekte mit bislang insgesamt 46.926 Euro finanziell unterstützt. Deren übrige Kosten wurden durch Eigenmittel der Pfarreien, Zuschüsse der Kommunen und des Landes Hessen sowie von Dritten aufgebracht.
Insgesamt hat damit die Deutsche Bundesstiftung Umwelt im Bistum Mainz elf Anlagen zur Stromerzeugung (Fotovoltaik) mit einer Gesamtleistung von rund 43 Kilowatt-peak (Kilowatt-peak ist die Leistung eines Photovoltaikmoduls bei Standard-Testbedingungen) und eine Anlage zur Wassererwärmung mit einer Kollektorfläche von rund 19 Quadratmetern finanziell unterstützt. Dies erspart der Umwelt einen jährlichen Kohlendioxid-Ausstoß fossiler Brennstoffe wie Kohle, Erdöl oder Erdgas von etwa 29 Tonnen. Wenn jetzt alle geförderten Anlagen in Betrieb gehen, kann man allein mit dem erzeugten Sonnenstrom von schätzungsweise 35.000 Kilowattstunden den durchschnittlichen Jahresbedarf von zehn Vierpersonenhaushalten decken. Genaue Ergebnisse wird die begleitende Auswertung aller geförderten Anlagen durch das Freiburger Fraunhofer-Institut "Solare Energiesysteme" bringen.
Die Anlagen der Pfarreien St. Nepomuk in Kloppenheim, St. Bonifatius in Ober-Abtsteinach und St. Jakobus in Darmstadt-Kranichstein wurden bereits auf dem Diözesankatholikentag in Mainz am 25. Mai 2002 vorgestellt. Die Pfarrei St. Nepomuk Kloppenheim durfte sogar als eine von sieben Kirchengemeinden Deutschlands ihre Solaranlage auf dem Ökumenischen Kirchentag in Berlin präsentieren.
Mit ihrer Beteiligung an der Aktion "Kirchen für die Sonnenenergie" haben die Pfarreien bewiesen, dass sie den biblischen Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung ernst nehmen. Sie ersparen der Umwelt den Ausstoß klimaschädlicher Substanzen und schonen zugleich die begrenzten fossilen Energiereserven zu Gunsten der Entwicklungsländer und unserer nachfolgenden Generationen. Dieser Auftrag besteht weiterhin, auch wenn die Förderung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt nunmehr abgeschlossen ist. So wurden auch schon einige Solarprojekte im Bistum vor der Förderinitiative der DBU realisiert, z.B. im Kindergarten der Pfarrei St. Hildegard in Viernheim, im Gymnasium Theresianum in Mainz oder im Haus am Maiberg, Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese in Heppenheim.
Solaranlagen zur Stromerzeugung können weiterhin wirtschaftlich betrieben werden, da für die Einspeisung des selbst erzeugten Stroms in das öffentliche Netz eine hohe Vergütung gezahlt wird. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vom 29. März 2000 garantiert allen Betreibern für die Dauer von 20 Jahren eine hohe Einspeisungsvergütung der Energieversorger bzw. Netzbetreiber. Bei Anlagen, die im Jahr 2003 in Betrieb gehen, sind dies immerhin rund 0,46 Euro pro Kilowattstunde. Mit jedem Jahr späterer Inbetriebnahme reduziert sich allerdings die Vergütung um fünf Prozent. Der maßgebliche Vergütungssatz bleibt aber für 20 Jahre fest.
Zusätzlich können Pfarreien im hessischen Bistumsteil noch eine Investitionsförderung der Landesbank Hessen-Thüringen – Landestreuhandstelle – in Frankfurt/Main erhalten. Nähere Auskünfte sind dort unter der Tel.: 069/91322652 zu erhalten. In Rheinland-Pfalz sind allerdings die Fördermittel, die bisher für regenerative Energien an Schulen zur Verfügung standen, aufgebraucht.
Die geförderten Pfarreien können nunmehr ihrer Aufgabe, für Energieeinsparung und die Verwendung von Solarenergie in der Bevölkerung zu werben, nachkommen. Dabei können die Bürger für private Solaranlagen zur Wärmeerzeugung von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) weiterhin verbilligte Kredite erhalten, die durch die Banken und Sparkassen vermittelt werden.
Dr. Klaus Lenhard (MBN)
Mainz/Aachen/Düsseldorf. Im Bistum Mainz ist bei der Sternsingeraktion 2003 erstmals die Marke von einer Million Euro übertroffen worden. Insgesamt 1.005.723 Euro haben die 340 Sternsingergruppen gesammelt, die zum Jahreswechsel im Bistum Mainz unterwegs waren. Auch bundesweit konnte die 45. Sternsingeraktion mit 32,17 Millionen Euro ein Rekordergebnis verzeichnen. Das haben Anfang August das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) als Träger der Aktion Dreikönigssingen in einer Presseerklärung mitgeteilt. Bei der Sternsingeraktion 2002 waren im Bistum Mainz 927.000 Euro zusammengekommen.
Mit den Erlösen werden in diesem Jahr rund 2.000 Projekte für Not leidende Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt. Unter dem Leitwort "Dar un hogar - Kindern ein Zuhause geben" waren zum Jahreswechsel 2002/2003 bundesweit rund 500.000 Mädchen und Jungen in 12.540 Gemeinden unterwegs. Im Vergleich zum bisherigen Rekordjahr 2001 konnte die Aktion diesmal noch knapp zwei Millionen Euro mehr sammeln.
Die kommende bundesweite Sternsingeraktion wird am Dienstag, 30. Dezember, auf dem Bodensee eröffnet. Rund 1.300 Sternsinger aus Deutschland, Österreich und der Schweiz werden dazu in Lindau erwartet. Bereits am Dienstag, 16. Dezember, werden Sternsinger-Delegationen aus den 27 deutschen Diözesen bei Bundeskanzler Gerhard Schröder in Berlin zu Gast sein. "Kinder bauen Brücken - gufatanya kubaka" heißt das Leitwort der 46. Sternsingeraktion. Beispielland ist Ruanda.
Hinweis: Weitere Informationen im Internet unter http://www.sternsinger.org/
tob (MBN)
Mainz. 5.216 Euro sind im Namen des Apostolischen Protonotars Prof. Dr. h.c. Martin Luley an die kirchliche Rumänienhilfe im Bistum Mainz übergeben worden. Anlässlich seines Goldenen Priesterjubiläums im März dieses Jahres hatte der ehemalige Mainzer Generalvikar auf persönliche Geschenke verzichtet und stattdessen um Spenden für die kirchliche Rumänienhilfe im Bistum Mainz gebeten. An der Übergabe des Geldes am Donnerstag, 7. August, in der Mainzer Bistumskasse konnte Luley krankheitsbedingt nicht teilnehmen. Stellvertretend für Not leidende Menschen in Rumänien haben Prof. Dr. Nicolae Gudea, Klausenburg (Cluj-Napoca), sowie der in Mainz lebende Ingenieur Dr. Peter Zima mit seiner Frau, der Architektin Adriana Zima, das Geld entgegengenommen. Die Auszahlung des Geldes nahm Verwaltungsrat Engelbert Rohleder vom Finanzdezernat des Bistums Mainz vor.
Der Spendenbetrag wurde in drei gleiche Teile aufgeteilt. Zwei Teile davon bringt das Ehepaar Zima bei einer privaten Reise für zwei Sozialprojekte nach Rumänien. Konkret unterstützen werden sie mit dem Geld eine Sozialstation mit angeschlossenem Kindergarten in Mediesul-Aurit im Norden des Landes. Der zweite Teil des Geldes wird zur Unterstützung einer Sozialstation mit Altenheim und angeschlossener Armenküche in Brasov (Kronstadt) eingesetzt. Der Archäologe Professor Gudea hat sich in den vergangenen Jahren besonders um den Aufbau der Fakultät für Griechisch-Katholische Theologie an der Babes-Bolyai Universität in Klausenburg bemüht. Erst vor kurzem konnte dort mit Hilfe aus dem Bistum Mainz eine moderne Bibliothek mit rund 50 Leseplätzen und über 20.000 Büchern eröffnet werden. Mit dem Spendengeld von Prälat Luley wird Gudea die Modernisierung des Sekretariates in der Fakultät finanzieren.
Über viele Jahre hat sich Luley besonders für die Kirche im Osten engagiert. Dies kommt auch in zahlreichen Berufungen zum Ehrendomkapitular zum Ausdruck. Diese Auszeichnung empfing Luley von den Domkapiteln in Kattowitz, Lomza und Tarnow in Polen, Alba Julia/Rumänien, Varazdin/Kroatien und Maramures/Ukraine. Seit dem Ende der kommunistischen Herrschaft 1990 hat Prälat Luley auch mehrmals Rumänien besucht. Die katholische Universität in Klausenburg/Rumänien verlieh ihm 2001 wegen seines großen Engagements die Ehrendoktorwürde der Griechisch-Katholischen Fakultät, die automatisch mit dem Titel eines außerordentlichen Professors verbunden ist. Schon zweimal reiste Prälat Luley für Gastvorlesungen nach Klausenburg.
tob (MBN)
Wiesbaden. In jedem Jahr stellt ein Kaufmann, der anonym bleiben möchte, zehn Prozent seines Einkommens zur Verfügung, um Menschen in Not zu helfen. Der so genannte "Mister-Zehn-Prozent" spendet diesen Betrag in Höhe von 45.000 Euro allerdings nur, wenn sich bis zum Ende der Aktion am 31. März weitere 450 Spender finden, die ebenfalls bereit sind, zehn Prozent von ihrem Einkommen, Taschen- oder Haushaltsgeld für diese Aktion zu spenden. Für den Erfolg der Aktion zählt dabei nur – unabhängig vom Betrag - wie viele andere Spender neben "Mister-Zehn-Prozent" sich beteiligen. In den vergangenen Jahren sind auf diese Weise jeweils rund 250.000 Euro für die großen Hilfswerke wie "Brot für die Welt" und "Misereor" zusammengekommen. Die Aktion wird getragen vom Evangelischen Dekanat Wiesbaden.
In diesem Jahr findet die Spendenaktion bereits zum 35. Mal statt. Fasziniert von der Idee des biblischen Zehnten hatte sich 1968 ein Kaufmann aus dem Rhein-Main-Gebiet bereit erklärt, 10.000 D-Mark seines Einkommens zu spenden. Freigegeben werden sollte das Geld allerdings erst, wenn sich zehn weitere Spender an der Aktion beteiligten. Bereits im ersten Jahr fand "Mister-Zehn-Prozent" 75 Mitstreiter für seine Idee. Als der erste "Mister-Zehn-Prozent" im Jahr 1981 auswanderte, fand sich ein Nachfolger, der sich bis heute jedes Jahr mit dem Zehnten seines Einkommens engagiert. Insgesamt hat die "Zehn-Prozent-Aktion" bereits über fünf Millionen Euro an Spenden gesammelt und an über 130 Projekte weitergegeben.
Hinweis: Zehn-Prozent-Aktion, Evangelisches Dekanat Wiesbaden, Schwalbacher Straße 6, 65185 Wiesbaden, Tel.: 0611/1409-220, Fax: 0611/1409-313, Internet: http://www.zehn-prozent-aktion.de/, mailto:info@zehn-prozent-aktion.de – Spendenkonto: Evangelische Kredit-genossenschaft, BLZ 500 60 500, Kontonummer 40 44 44 4. Pressekontakt: Pfarrerin Beatrix Ackermann, Tel.: 06701/205189.
tob (MBN)
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Professor Wilhelm Pesch CSSR (Foto: MBN - Bitte klicken Sie auf das Bild für eine druckfähige Version) |
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Mainz. Bereut hat Professor Wilhelm Pesch seinen Wechsel von der Universität in die Krankenhausseelsorge nie, im Gegeneteil: "Ich würde jedem Theologen in meinem Alter raten, keine Bücher mehr zu schreiben, sondern sich um die Menschen zu kümmern, von denen diese Bücher sprechen." Ein "nüchterner Realismus" prägt seine Bilanz nach 23 Jahren in der Krankenhausseelsorge vor allem in den Mainzer Universitätskliniken. Quantitativ spielten ethische und religiöse Fragen eine immer geringere Rolle. Vor allem aber die Intensität der Anfragen nehme heute zu, was Pesch durchaus als positiv wertet.
Peschs Entscheidung, seinen Lehrstuhl an der Mainzer Universität zu räumen, hatte im Oktober 1980 großes Aufsehen erregt. Am Montag, 11. August, feiert Professor Pesch seinen 80. Geburtstag. Ein Ende seiner Zeit als Klinikseelsorger ist damit jedoch noch lange nicht erreicht. Das Engagement für die Menschen im Krankenhaus ist ihm einfach "ein Bedürfnis" und so ist er häufig Zelebrant der Gottesdienste im Universitätsklinikum. Er spendet noch regelmäßig Sakramente im Klinikum und als Aushilfe in den anderen Krankenhäusern der Stadt. Auch die Rufbereitschaft in der Nacht ist für Pesch zweimal in der Woche eine Selbstverständlichkeit. Solange es seine Gesundheit erlaubt, beantwortet Pesch Fragen nach seinem Ruhestand knapp: "Ich hör’ nicht auf."
Sein Wechsel ins Krankenhaus wurde durch einen Besuch von Kardinal Hermann Volk in der Uniklinik 1980 ausgelöst, bei der das Fehlen einer fundierten Ethik-Ausbildung für Mediziner festgestellt wurde. Bis heute sei es "ein großer Fehler" in der Mediziner-Ausbildung, dass dabei keinerlei Ethik verpflichtend sei. Wenn die Klinikseelsorger die angehenden Mediziner zu entsprechenden Kursen einladen würden, so kämen in der ersten Woche zwischen 100 und 120 Teilnehmer, berichtet Pesch. Doch nach vier Wochen seien es meist nur noch 50 und oft nur zehn Teilnehmer, die einen solchen Kurs beenden würden, "weil es für die Studenten eben ein reines Privatvergnügen ist".
Professor Pater Wilhelm Pesch CSSR wurde am 11. August 1923 in Bellinghoven bei Erkelenz geboren. 1946 trat er in den Redemptoristenorden ein. Der Kölner Weihbischof Wilhelm Cleven weihte Pesch 1951 in Hennef zum Priester. Nach dem Abschluss der philosophisch-theologischen Studien in Hennef und Hawkston (England) studierte er an der Universität München. Dort promovierte er 1954 bei Professor Josef Schmid über die Verdienst- und Lohnlehre Jesu. Mit einer Arbeit über den Sonderlohn des Seelsorgers habilitierte er sich 1962. Es folgten weitere Studien in Jerusalem und Rom und eine zehnjährige Lehrtätigkeit an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Redemptoristen in Hennef und bei den Steyler Missionaren in St. Augustin. 1966 eröffnete er die Reihe "Stuttgarter Bibelstudien" mit dem Band "Matthäus, der Seelsorger". Zusammen mit Herbert Haag und Norbert Lohfink wirkte er bei der Reihe als Herausgeber. Pesch war dabei an über 100 Bänden beteiligt. 1967 wurde er Professor für Neues Testament an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Anlässlich seines 65. Geburtstages widmeten ihm seine Fachkollegen 1988 eine Festschrift mit dem Titel "Studien zum Matthäusevangelium", welche der Mainzer Neutestamentler Prof. Dr. Ludger Schenke herausgegeben hat.
tob (MBN)
Altenstadt. Mit einem festlichen Gottesdienst hat Pater Ildefons Reinhard OSB am Samstag, 2. August, seinen über 40-jährigen Dienst als Spiritual von Kloster Engelthal beendet und ist in sein Heimatkloster, die Benediktinerabtei Maria Laach, zurückgekehrt. Sein Nachfolger im Amt des Spirituals ist Pater Dr. Anselm Rosenthal OSB, ebenfalls aus Maria Laach.
In einer Feierstunde am Freitag, 1. August, wurde Pater Ildefons Reinhard vom Mainzer Weihbischof Dr. Werner Guballa eine Urkunde von Kardinal Karl Lehmann überreicht. Weihbischof Guballa dankte ihm im Namen der Diözese Mainz für sein langjähriges, segensreiches Wirken im Kloster Engelthal und damit auch für das Bistum. An der Feierstunde nahmen der Engelthaler Konvent und der Abt von Maria Laach, Pater Benedikt Müntnich OSB, teil.
Pater Ildefons Reinhard war am 1. Mai 1962 beim Einzug der Schwestern in die Neugründung zugegen und von da an mehr als vier Jahrzehnte Spiritual der Gemeinschaft. Er war maßgeblich am geistig-geistlichen Aufbau des Konventes beteiligt, erlebte 1965 die Erhebung des Klosters zur selbstständigen Abtei und in 41 Jahren die Wahl und Weihe von drei Äbtissinnen. Er prägte die Gemeinschaft durch die Feier der täglichen Liturgie und begleitete sie durch regelmäßige Predigten, Vorträge und Meditationen. Den Schwestern und vielen Gästen des Klosters wurde er zum geschätzten Gesprächspartner.
Pater Ildefons Reinhard OSB (mit bürgerlichem Namen Winfried Reinhard) wurde 1926 in Daun/Eifel geboren, verbrachte seine Kindheit in Mayen/Eifel und die Jugend in Marienwerder/Ostpreussen. Nach dem Krieg studierte er in Münster Theologie und trat 1950 in die Abtei Maria Laach ein. Dort empfing er mit der Einkleidung den Namen Ildefons. In der Osternacht 1954 legte er die feierliche Mönchsprofess ab und empfing im August des gleichen Jahres die Priesterweihe. Nach weiteren Studien in Beuron und Leuven/Belgien wirkte er in seinem Kloster als Sekretär des Abtes und Instruktor der Brüder. 1962 wurde er zum Spiritual des neu gegründeten Benediktinerinnenpriorates Engelthal in der Wetterau ernannt.
Mit der Heimkehr von Pater Ildefons Reinhard übernahm Pater Dr. Anselm Rosenthal OSB den Dienst als Spiritual von Engelthal. Er wurde 1944 in Wesel/Niederrhein geboren und trat 1973 in Maria Laach ein. 1975 legte er dort seine Profess ab, studierte Theologie in Salzburg und Trier, wo er im Fach Liturgie bei Balthasar Fischer promovierte. 1979 empfing er die Priesterweihe. In Maria Laach war er in der Verwaltung tätig, die er von 1985 bis 2003 verantwortlich leitete.
Hinweis: Im Internet ist Kloster Engelthal zu erreichen unter http://www.abtei-kloster-engelthal.de/ Schwester
Maria Magdalena Hörter OSB (MBN)
Mainz. Seit 25 Jahren sind die Glasfenster von Marc Chagall in der Mainzer St. Stephanskirche zu bewundern. Im September 1978 wurde das erste Fenster des damals 91-jährigen Künstlers eingesetzt. Mit einer Festwoche wird dieses Jubiläum von Samstag, 20., bis Sonntag, 28. September, begangen. Pro Jahr besuchen über 200.000 Menschen die Chagall-Fenster. Mit dem Dom und dem Gutenberg-Museum gehört St. Stephan damit zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt Mainz. Veranstalter der Festwoche ist der Förderverein Biblische Botschaft Marc Chagall in Mainz.
Besonders verdient gemacht um die Chagall-Fenster hat sich Monsignore Klaus Mayer, der den ersten Kontakt zu Chagall hergestellt hat und in den letzten 25 Jahren unermüdlich das Werk Chagalls in Meditationen und Büchern vermittelt hat. Der ehemalige Pfarrer von St. Stephan wird in der Festwoche mehrere Meditationen zu den Glasfenstern halten. Mayer lädt an folgenden Terminen zu Chagall-Meditationen ein: Samstag, 20. September, 15.00 Uhr; Dienstag, 23. September, 10.00 Uhr; Donnerstag, 25. September, 15.00 Uhr und Samstag, 27. September, 15.00 Uhr. Die Meditationen dauern jeweils rund 90 Minuten.
Außerdem spricht Monsignore Mayer zur Eröffnung der Ausstellung über Chagalls Zyklus "The story of exodus" im Landesmuseum Mainz am Dienstag, 23. September, um 18.00 Uhr. Seine Einführung steht unter der Überschrift "Ich habe die Bibel geträumt". Gezeigt werden von der Graphischen Sammlung des Landesmuseums bis zum 5. Oktober 24 Farblithographien von Marc Chagall.
Das Festhochamt in St. Stephan feiert am Sonntag, 28. September, dem Kirchweihfest, um 10.00 Uhr, Prälat Jürgen Nabbefeld, Dezernent für Weiterbildung im Bistum Mainz. Dabei wird die Krönungsmesse von Wolfgang Amadeus Mozart aufgeführt. Um 17.00 Uhr spielt das Harfenensemble Frankfurt Werke von Bach, Vivaldi und anderen. Der Eintritt dazu ist frei. Auch die Gottesdienste an den Samstagen (20. September und 27. September) um 18.00 Uhr stehen ebenso im Zeichen der Festwoche wie die Eucharistiefeiern am Sonntag, 21. September, um 9.30 und und 11.00 Uhr.
Weitere Höhepunkte der Festwoche sind ein Konzert des Mainzer Chores "voces cantantes" unter der Leitung von Jörg Dieter Süß am Sonntag, 21. September, um 17.00 Uhr. Ein Vortrag zum Thema "Jüdisches Leben und Sterben im Namen Gottes" am Donnerstag, 25. September, rundet die Veranstaltungen in der Festwoche ab. Es spricht Professorin Verena Lenzen aus Luzern.
Die neun Fenster von Marc Chagall sind mit 177,6 Quadratmetern das größte Glaskunstwerk, das der Künstler an einem Ort geschaffen hat. Die 19 Anschlussfenster von Charles Marq haben eine Glasfläche von 213 Quadratmetern. Die letzten sechs Fenster des Glaskünstlers Marq wurden im September 2000 in der St. Stephanskirche im Rahmen einer gottesdienstlichen Feier offiziell an die Gemeinde übergeben.
Hinweis: Nähere Informationen im Pfarramt St. Stephan, Tel.: 06131/231640.
tob (MBN)
Mainz. Am Montag, 8. September, um 18.30 Uhr, beginnt die Jubiläums-Spielzeit des Mainzer "Alle-Welt-Kinos" unter der Überschrift "Grenzen: Sprengen" im Prinzess / Residenz in Mainz. Zum zehnten Geburtstag des Kulturangebotes läuft ausnahmsweise am zweiten Montag des Monats der Film "11´09´01 - September 11". Darin setzen sich elf Filmemacher in Filmen von jeweils elf Minuten und neuen Sekunden Dauer mit den Terroranschlägen von New York und Washington auseinander. Für das Nachgespräch stehen an diesem Abend Professor Franz Hamburger von der Universität Mainz und Dr. Bernhard Moltmann von der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung zur Verfügung. Das "Alle-Welt-Kino" findet nach der Jubiläumsvorstellung wieder wie gewohnt am ersten Montag eines Monats um 19.30 Uhr im Prinzess / Residenz-Kino in Mainz (Schillerstraße 30) statt. Der Eintritt beträgt 4,50 Euro, ermäßigt 3,50 Euro.
Mit dem Film "No man´s land", der den Bosnienkrieg aus dem Jahr 1993 thematisiert, wird die Jubiläums-Spielzeit am 6. Oktober fortgesetzt. "Zeit der trunkenen Pferde" (3. November) aus dem Jahr 2000 erzählt eine Geschichte aus dem iranisch-irakischen Grenzgebiet. Der Film wird in Originalsprache mit Untertiteln gezeigt, ebenso wie "Das Schicksal" am 1. Dezember. Der ägyptisch-französische Film erzählt einen religiösen Konflikt aus der islamischen Welt des Mittelalters.
Die Filmabende bieten jeweils eine kurze Einführung und die Möglichkeit zum Nachgespräch mit Fach- oder Landsleuten zu den Filmen. Das "Alle-Welt-Kino" ist ein Projekt politisch-kultureller Bildung und wird getragen von verschiedenen Bildungseinrichtungen (Bildungswerk der Diözese Mainz, Katholisches Bildungswerk Mainz-Stadt, Evangelische Erwachsenenbildung Mainz, Landesfilmdienst Rheinland-Pfalz, Volkshochschule Mainz, Landeszentrale für politische Bildung sowie die Katholische und Evangelische Hochschulgemeinde). Das Projekt will Einblicke geben ins Leben von Menschen in fremden Kulturen und Verständnis für diese wecken.
Hinweis: Bildungswerk der Diözese Mainz, Grebenstr. 24-26, 55116 Mainz, Telefon: 06131/253-280, Fax: 06131/253-528, E-mail: mailto:%20bw.dioezese@bistum-mainz.de
tob (MBN)
Mainz. Die achte Orgelstudienfahrt des Institutes für Kirchenmusik im Bistum Mainz führt in diesem Jahr von Freitag, 3. Oktober, bis Sonntag, 5. Oktober, nach Belgien. Auf dem Programm stehen vor allem Instrumente in den Zentren Brüssel und Antwerpen. Unter anderen werden die Grenzing-Orgel in der Brüsseler Kathedrale und die Hauptorgel der Antwerpener Kathedrale von Pierre Schyven besichtigt. Es besteht für die Teilnehmer auch die Möglichkeit, die besichtigten Orgeln selbst zu spielen.
Hinweis: Nähere Informationen und Anmeldung (bis 31. August) beim Institut für Kirchenmusik des Bistums Mainz, Adolf-Kolping-Straße 10, 55116 Mainz, Tel.: 06131/234032, Fax: 06131/236352, kirchenmusikBistum-Mainz.de
tob (MBN)