Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 26

15. August 2002

Datum:
Do. 15. Aug. 2002
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Jürgen Strickstrock, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz 
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder 129, Fax 06131/253-402. E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Berichte 

  • „Nehmt Gottes Melodie in euch auf" 
  • St. Josephshaus hat naturnahen Pausenhof

Personalien 

  • Verdienste um deutsch-polnische Versöhnung und Ökumene gewürdigt

Vorschau 

  • Sonderausstellung „Der Nahe Osten. Ansichten aus sechs Jahrhunderten" 
  • „Menschen, die aus der Hoffnung leben, sehen weiter" 
  • Hildegardisfest mit Bischof Kamphaus (17.9.) 
  • Nächstes Weltjugendtreffen 2005 in Köln

Neuerscheinungen 

  • „Septembergebete"
Berichte 

„Nehmt Gottes Melodie in euch auf" 

Große Begeisterung bei der 76. „Kirchenmusikalischen Werkwoche" 

Ilbenstadt. Unübersehbar erhebt sich das „Haus St. Gottfried" über den Dächern von Ilbenstadt, einem kleinen Ort in der Wetterau zwischen Friedberg und Bad Vilbel. Das ehemalige Kloster bewährte sich erneut als idealer Ort für die „Kirchenmusikalische Werkwoche" des Bistums Mainz, die seit mehr als 70 Jahren alljährlich einmal stattfindet. Seit 1980 ist Ilbenstadt der Veranstaltungsort für diese Werkwoche.

In den letzten Jahren ist die Nachfrage gestiegen. Jetzt (vom 4. bis 10. August) folgten auch mehr Jugendliche als sonst der Einladung. Die etwa einhundert Teilnehmer - zwischen 15 und 70 Jahren alt - kamen überwiegend aus der Diözese Mainz. Die meisten von ihnen sind nebenamtliche oder ehrenamtliche Kirchenmusiker oder befinden sich in der entsprechenden „C-Ausbildung". Der Teilnehmerkreis setzte sich aus Vertretern unterschiedlicher Berufe wie Hausfrau, Klosterschwester oder Arzt zusammen.

Ein wichtiger Programmpunkt und zugleich verbindendes Element für alle war das Chorplenum. In ihm erarbeiteten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter Leitung von Regionalkantor Gregor Knop, Bensheim, schwierige Stücke der Chorliteratur, die wegen ihrer hohen Anforderungen von den Gemeindechören selten gesungen werden. Glanzpunkte dieses Programmteils waren das „Ave Maria" von Bruckner und „Dieu" aus „Trois Chansons" von Debussy.

Weitere Schwerpunkte der Werkwoche waren die Arbeitskreise. Sie boten konkrete Anregungen für die Praxis, das Kennenlernen neuer Stücke, Übungen an Instrumenten oder Hilfestellungen für eine angemessene Klavierbegleitung. Angeboten wurden dieses Jahr Chorleitung/Kleiner Chor, Gregorianischer Choral, Neues Geistliches Lied (NGL), Leitung von Kinderchor/-schola, Liturgisches Orgelspiel/Improvisation I + II, Klavierspiel und Workshop Harmonium. Der Arbeitskreis „Klavierspiel" fiel wegen Erkrankung der Leiterin aus. Das Interesse am Workshop „Harmonium" war so gering, dass an dessen Stelle ein dritter Arbeitskreis „Liturgisches Orgelspiel/Improvisation" angeboten wurde. Am zugkräftigsten erwies sich der Arbeitskreis „Neues Geistliches Lied", an dem 35 Frauen und Männer teilnahmen.

Der Arbeitskreis „Chorleitung" fand im Gottfriedsbogen, einem Torhaus des ehemaligen Klosters, statt. Anja Ruppert, Münzenberg, konnte sich als Erste beim Dirigieren erproben. Regionalkantorin Regina Werner, Neu-Isenburg, begleitete die Übung am Klavier und gab Anweisungen, wie der kleine Chor beim „Agnus Dei" geführt werden sollte. Sie lobte das Geschick der Chorleiterin und gab ihr, wie den übrigen Teilnehmern der Gruppe, die nacheinander an die Reihe kamen, weitere Anregungen.

Diözesankirchenmusikdirektor Thomas Drescher, Mainz, leitete zusammen mit den Regionalkantoren und den Dozenten die vom Institut für Kirchenmusik der Diözese Mainz veranstaltete Werkwoche und trug auch die Hauptlast der Vorbereitungen, die etwa ein halbes Jahr zuvor begonnen hatten. Ziel der Kirchenmusikalischen Werkwochen ist es, wie er darlegte, die Kirchenmusikerinnen und -musiker für ihren Dienst als Organisten, Chorleiter, Kantoren, Vorsänger oder Leiter von Kinder- und Jugendchören weiterzubilden. Darüber hinaus solle ihnen auch ein fachlicher Austausch ermöglicht werden. Ein wichtiges Element war das Gemeinschaftserlebnis, gerade auch in den Gottesdiensten, die der geistlichen Stärkung dienten. Pfarrer Joachim Wahl, Bad Nauheim, hatte in diesem Jahr erstmals die geistliche Begleitung bei der Werkwoche übernommen.

Beim „Bunten Abend", der bei den Kirchenmusikalischen Werkwochen nie fehlt, boten Teilnehmerinnen und Teilnehmer Musikstücke, Gedichte und Sketche dar, die sie sich im Laufe der Woche ausgedacht hatten. Der Abend begann mit leichter klassischer Musik. Thomas Drescher, Gregor Knop und Regionalkantor Heinz Lamby, Mainz, sorgten mit einer „Gerichtsverhandlung", als komisches Terzett dargeboten, für eine Bombenstimmung. Das unterhaltsame Programm brachte viele verborgene Talente zum Vorschein.

Das Programm der Kirchenmusikalischen Werkwoche ist nicht jedes Jahr gleich, unterliegt jedoch immer einem bestimmten Raster. Chorplenum, Arbeitskreise und Stimmbildung gehören zum unverzichtbaren Standard. Besondere Akzente gab es in diesem Jahr durch ein Offenes Singen, einen Gottesdienst mit Generalvikar Dr. Werner Guballa, ein Orgelkonzert in der Basilika mit Regionalkantor Nicolo Sokoli, Bad Nauheim, einen Ausflug nach Büdingen, einen „ Gottesdienst zur Nacht", den „Bunten Abend" und den Abschlussgottesdienst mit dem Leiter des Seelsorgeamtes, Domkapitular Heinz Heckwolf, als zuständigem Dezernenten. Der Generalvikar stellte ein Wort des hl. Ignatius von Antiochien aus dem 2. Jahrhundert in den Mittelpunkt seiner Predigt: „Nehmt Gottes Melodie in euch auf. So werdet ihr alle zusammen zu einem Chor, und in eurer Eintracht und zusammenklingender Liebe ertönt durch euch das Lied Jesu Christi."

Trotz des enormen Aufwands an Zeit, Arbeit und Geld waren alle, Dozenten wie Teilnehmer, rundum zufrieden. „Super, klasse, richtig toll", fand Katharina Drescher, Mainz, den Arbeitskreis „Neues Geistliches Lied". Sie war zum zweiten Mal dabei, „aber nicht zum letzten Mal". Auf die Frage, ob ihr der Arbeitskreis „Gregorianischer Choral" gefallen hat, sagte eine Frau, die schon lange dabei ist, mit Begeisterung: „Ach, natürlich, da geht einem das Herz auf." Dem schloss sich Alexandra Heßler, Bischofsheim, aus dem Arbeitskreis „Leitung eines Kinderchores" an, die zum dritten Mal teilnahm. Ebenso begeistert äußerte sich Dirk Nawrocki, Mainz, aus dem Arbeitskreis „Chorleitung", ein Neuling unter den Teilnehmern. Andere bekannten: „Da freut man sich 51 Wochen im Jahr auf diese eine Woche." Manche waren schon zum 25. Mal dabei.

Thomas Drescher war von der Begeisterung der Teilnehmer angetan. „Es ist zwar anstrengend, aber sehr schön, und ich bin immer wieder begeistert von den Teilnehmern, wie sie sich einbringen, auch davon, wie schnell die neuen Kollegen Gregor Knop und Ralf Stiewe, die dieses Jahr den Dienst als Regionalkantoren in der Diözese angetreten haben, ins Kollegium integriert wurden." Er kündigte schon die nächste Kirchenmusikalische Werkwoche vom 24. bis 30. August 2003 an, auf die sich die meisten bereits wieder freuen. Sie wird wiederum in Ilbenstadt stattfinden.

(MBN)

 

St. Josephshaus hat naturnahen Pausenhof 

Einweihungsfeier mit Domkapitular Eberhardt und Dekan Röper am 16. August 

Klein-Zimmern. Das Jugendhilfezentrum St. Josephshaus in Klein-Zimmern mit der ihm angeschlossenen Bischof Ketteler-Schule hat einen neuen naturnahen Pausenhof. Er wird am Freitag, 16. August, um 11.00 Uhr, im Rahmen eines Gottesdienstes in der Kirche des St. Josephshauses durch den Vorsitzenden des Diözesan-Caritasverbandes und Dezernenten für Caritas- und Sozialarbeit, Domkapitular Hans-Jürgen Eberhardt, feierlich eingeweiht. Eberhardt ist Vorsitzender des Verwaltungsrates der Einrichtung. Aus diesem Anlass findet um 11.00 Uhr in der Kirche des St. Josephshauses ein Gottesdienst mit dem Dekan des Dekanates Dieburg, Pfarrer Harald Christian Röper, Eppertshausen, statt, der ebenfalls dem Verwaltungsrat angehört. An den Gottesdienst schließt sich das traditionelle Sommerfest des St. Josephshauses an.

Der 1500 Quadratmeter große naturnahe Pausenhof soll den Schülern der Bischof Ketteler-Schule, aber auch den übrigen Kindern und Jugendlichen der Einrichtung, die Möglichkeit der Entspannung bieten. Unter Anleitung von zwei Bauleitern der Firma Seeger beteiligten sich rund 70 Helferinnen und Helfer – Schüler, Betreuer, Lehrer, Eltern – an der naturnahen Umgestaltung des Geländes. Verwandt wurden natürliche Baustoffe wie Holz und Steine. Zugleich wurden viele Bäume und Sträucher eingepflanzt. So entstanden viele Erholungsorte, Spielplätze und Sitzecken für Gruppengespräche. Integriert wurden z.B. eine Roller-Skate-Bahn und eine fest installierte achteckige Tischtennisplatte. Der Leiter des St. Josephshauses, Gerald Weidner, betont, dass durch die aktive Beteiligung an der Einrichtung des Schulhofes die Identifikation mit den Anlagen gefördert wurde. So rechne er damit, dass die Anlagen besonders gepflegt werden und vor mutwilligen Beschädigungen bewahrt blieben. Finanziert wurde die Umgestaltung durch das Bistum Mainz mit rund 90 000 Euro.

Sk (MBN)

 

Personalien 

Verdienste um deutsch-polnische Versöhnung und Ökumene gewürdigt 

Glückwünsche von Lehmann an Nossol zum Geburtstag und zum Silbernen Bischofsjubiläum 

Mainz. Die Verdienste des Erzbischofs von Oppeln, Dr. Alfons Nossol, um die deutsch-polnische Versöhnung und die Ökumene, hat der Bischof von Mainz und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, in einem Glückwunschschreiben gewürdigt. Anlass ist der 70. Geburtstag Nossols am Donnerstag, 8. August, und der 25. Jahrestag der Bischofsweihe am 17. August. Für die Kirche in Deutschland sei das silberne Bischofsjubiläum „ein Tag großen Danks", betont Lehmann. Er freue sich, dass er diesen Dank bald auch in einem Geleitwort zu Nossols deutschen Aufsätzen zum Ausdruck bringen könne.

Dieser Dank betreffe viele Dimensionen, unterstreicht Lehmann und stellt fest: „Du bist wirklich in vielem ein ganz wichtiger Brückenbauer: zwischen der deutschsprachigen Minderheit und der polnischen Mehrheit im eigenen Land, zwischen Deutschen und Polen, zwischen Protestanten und Katholiken, zwischen einem nationalen und einem europäischen, ja weltweiten Denken." Man werde nicht müde aufzuzählen, wo Nossol vermittelt habe. Vor allem habe er zwischen Deutschland und Polen in einzigartiger Weise an der Versöhnung mitgearbeitet und sie über den berühmten Versöhnungsbriefwechsel von 1965 hinaus mit Leben erfüllt.

Darüber hinaus lobt Lehmann Erzbischof Nossol auch als einen ungewöhnlichen Vermittler zwischen Lehramt und Theologie: „Jahrzehntelang bist du jede Woche den langen Weg von Oppeln nach Lublin gefahren, um dort Theologie zu lehren." Erst recht werde man dankbar für alles, was Nossol in Oppeln im Blick auf Stadt und Staat, Universität und Kirche aufgebaut und erreicht habe. Zusammenfassend erklärt Kardinal Lehmann: „So möchte ich dir im Namen der deutschen Bischöfe und ganz besonders auch persönlich – ich denke hier auch an meinen verstorbenen Bruder Reinhold, der dich sehr schätzte – ein herzliches Vergelt’s Gott sagen für diesen urbiblischen Dienst der Versöhnung, der dein ganzes Leben ausmacht."

Schließlich erinnert Lehmann in dem Brief auch daran, dass er selbst durch die Verleihung der Ehrendoktorwürde der Oppelner Universität eine besondere Beziehung zu Oppeln und zu Erzbischof Nossol gewonnen habe. Er werde die guten Beziehungen, die der frühere Mainzer Generalvikar, Apostolischer Protonotar Dr. h.c. Martin Luley, schon über Jahrzehnte gepflegt habe, fortsetzen.

Sk (MBN)

 

Vorschau 

Sonderausstellung „Der Nahe Osten. Ansichten aus sechs Jahrhunderten" 

Im Dom und Diözesan-Museum anlässlich des „Weltkongresses Vorderer Orient" (ab 23.8.) 

Mainz. Anlässlich des ersten „Weltkongresses für Studien zum Vorderen Orient" (WOCMES), der vom 8. bis 13. September an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz durchgeführt wird, zeigt das Bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum Mainz in Zusammenarbeit mit der Martinus-Bibliothek – Wissenschaftliche Diözesanbibliothek im Mainzer Priesterseminar - vom 23. August bis 6. Oktober 2002 eine Sonderausstellung zum Thema „Der Nahe Osten. Ansichten aus sechs Jahrhunderten".

Die Kabinettausstellung wird am Freitag, 23. August, um 11.00 Uhr, durch den Direktor des Dom- und Diözesanmuseums, Dr. Hans-Jürgen Kotzur, eröffnet. Zur Einführung spricht Prof. Dr. Günter Meyer, Leiter des Zentrums für Forschungen zur arabischen Welt, das beim Geographischen Institut der Mainzer Universität angesiedelt ist. Professor Meyer fungiert zugleich als Präsident des Weltkongresses, zu dem mehr als 2000 Gäste aus 52 Ländern in Mainz erwartet werden. Auf dem Programm stehen mehr als 1100 Vorträge in etwa 150 Hauptveranstaltungen.

Am Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September 2001 findet um 17.30 Uhr im Mainzer Dom St. Martin ein ökumenischer Gedenk- und Friedensgottesdienst statt, bei dem der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, der Präsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Prof. Dr. Peter Steinacker, der Präsident des Zentralrates der Juden, Paul Spiegel, und der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime in Deutschland, Dr. Nadeem Elyas, mitwirken. Am Abend dieses Tages wird erstmalig in Mainz der Weltkongress-Preis für herausragende Beiträge zur Orientforschung verliehen. Preisträger ist Prof. Dr. Edward W. Said, Oxford Universität New York. Die Preisverleihung beginnt um 20.00 Uhr im Staatstheater Mainz.

Die Sonderausstellung „Der Nahe Osten" zeigt in 50 Büchern aus dem 15. bis 20. Jahrhundert zahlreiche historische Ansichten aus Palästina, Syrien und Ägypten. Das Spektrum reicht von der Schedelschen Weltchronik über Reiseberichte des 16. und 17. Jahrhunderts bis hin zu frühen Lithographien herausragender Bauwerke des Nahen Ostens. Die in der Ausstellung gezeigten Illustrationen, Druckgraphiken und Fotografien fangen die Atmosphäre einer längst vergangenen Zeit ein und sind zugleich wichtige Dokumente zur Kunst- und Kulturgeschichte.

In einem Einladungstext des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums zur Sonderausstellung heißt es: „Jahrhunderte lang war die Fahrt in den Orient ein Wagnis, das die Reisenden aus Europa, sei es als Pilger, sei es aus Abenteuerlust, gerne auf sich nahmen. Ihre Berichte und die in ihnen enthaltenen Bilder zeugen davon, wie sie sich von dem fremden Land und der fremden Kultur faszinieren ließen. Mit diesen Reisenden begibt sich der Besucher in der Kabinettausstellung ‚Der Nahe Osten. Ansichten aus sechs Jahrhunderten‘ auf eine Entdeckungsfahrt durch Jerusalem und das Heilige Land, aber auch durch die Metropolen der islamischen Welt, Damaskus, Kairo oder Konstantinopel (Istanbul)."

Hinweis: Sonderausstellung „Der Nahe Osten. Ansichten aus sechs Jahrhunderten". Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum Mainz, Domstraße 3. Eingang zur Ausstellung durch den Dom und den Kreuzgang oder durch die Domstraße .

Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 10.00 bis 17.00 Uhr. 
Montags und an kirchlichen Feiertagen geschlossen.
Dauer der Ausstellung: 23. August bis 6. Oktober 2002.
Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen unter Telefon 06131 / 253 344

Sk (MBN)

 

„Menschen, die aus der Hoffnung leben, sehen weiter" 

Binger St. Rochusfest mit Rottenburger Weihbischof Renz (18.8.) 

Bingen. Hauptzelebrant und Prediger am Eröffnungstag des diesjährigen Binger St. Rochusfestes am Sonntag, 18. August, ist Weihbischof Thomas Maria Renz, Rottenburg. Das St. Rochusfest (18.-25. August) steht 2002 unter dem Thema „Menschen, die aus der Hoffnung leben, sehen weiter". Das Pontifikalamt mit Weihbischof Renz beginnt um 10.00 Uhr an der Rochuskapelle. Die Prozession von der Binger St. Martins-Basilika zur Rochuskapelle startet um 8.15 Uhr.

Die feierliche Vesper am Eröffnungstag beginnt um 15.00 Uhr. Abends findet ein Konzert für Orgel und Trompete statt „Zeit für Barock". Mitwirkende sind Andreas Kaiser (Orgel) und Hannes Maczey (Trompete), beide Berlin. Vorbereitet und geleitet wird die Festwoche durch den Rektor des Oblatenklosters Rupertus und der Rochuskapelle, P. Dr. Josef Krasenbrink OMI, und dem Pfarrer der Basilika-Pfarrei Bingen-St. Martin, Gerhard Choquet.

Hauptprediger während der Wallfahrtswoche ist Pfarrer Anton Eder, Naters (Oberwallis/Schweiz). Das tägliche Festamt beginnt um 9.30 Uhr. Anschließend wird jeweils der Kreuzweg gebetet. Zu den Gottesdiensten der Wallfahrtswoche sind an den verschiedenen Tagen jeweils besondere Regionen bzw. Zielgruppen eigens eingeladen, z.B. der Pfarrverband Bingen (Montag), der Pfarrverband Gau-Algesheim (Dienstag), die Rhein- und Nahegegend des Bistums Trier (Mittwoch), der Pfarrverband Ingelheim und Rheinhessen (Donnerstag), der Rheingau/Bistum Limburg (Freitag). Dazu finden jeweils die Gottesdienste um 9.30 Uhr statt.

Weitere Gottesdienste sind geplant für die Kolpingsfamilien am Montagabend 19.30 Uhr, für Senioren auswärtiger Gemeinden am Dienstag 14.30 Uhr und der Binger Gemeinden am Donnerstag 14.30 Uhr. Der traditionelle Jugendgottesdienst wird am Mittwochabend um 19.30 Uhr gefeiert und der ökumenische Gottesdienst am Donnerstag um 20.00 Uhr. Am Freitagabend um 20.00 Uhr wird zu einem Bußgottesdienst eingeladen. Der Gottesdienst im Rahmen der Wallfahrt der Behinderten findet am Samstagnachmittag 14.30 Uhr statt. Am Abend diesen Tages feiern die Gläubigen um 19.30 Uhr eine heilige Messe mit Lichterprozession. Am Abschlusstag (Oktavfest) der Rochuswallfahrt, am Sonntag, 25. August, hält der Offizial des Bistums Mainz, Domkapitular Dr. Peter Hilger, um 10.00 Uhr, das Festamt. Das St. Rochusfest wird am Nachmittag dieses Tages um 14.00 Uhr mit einer ökumenischen Vesper abgeschlossen.

Hinweis: Nähere Informationen sind erhältlich beim Rupertuskloster der Oblaten (Telefon 06721 / 14225) und beim Pfarramt Bingen-St. Martin (Telefon 06721 / 990740).

Sk (MBN)

 

Hildegardisfest mit Bischof Kamphaus (17.9.) 

Am Vorabend Feier mit Texten und Musik der Volksheiligen 

Rüdesheim-Eibingen. Der Bischof von Limburg, Dr. Franz Kamphaus, ist Hauptzelebrant und Prediger im Pontifikalamt beim traditionellen Hildegardisfest am Dienstag, 17. September, in der Pfarrkirche St. Hildegard in Rüdesheim-Eibingen. Hier ruhen auch die Gebeine der Volksheiligen, die im Bereich der heutigen Kirche ein Kloster gegründet hatte. Der Festgottesdienst beginnt um 10.00 Uhr. Daran anschließend sind die Pilger zum gemeinsamen Mittagstisch eingeladen (ab 12.00 Uhr). Dem Pontifikalamt geht um 8.00 Uhr ein Gottesdienst für Schülerinnen und Schüler voraus.

Die Festansprache in der Reliquienfeier am Nachmittag um 15.00 Uhr hält Schwester Philippa Rath OSB von der Benediktinerinnen-Abtei St. Hildegard in Eibingen. Die Prozession mit dem Reliquienschrein wird musikalisch vom Männergesangverein Cäcilia, Eibingen, gestaltet. Zur Einstimmung des Festes findet am Montag, 16. September, 19.30 Uhr, in der Pfarrkirche St. Hildegard ein meditativer Gottesdienst unter dem Titel „Das lebendige Licht und die wärmende Liebe" statt. Dabei werden Texte und Musik der heiligen Hildegard dargeboten. Die Feier wird vom Hildegardgesprächskreis, Eibingen und Rüdesheim, gestaltet. Am Montag werden um 15.00 Uhr und 16.00 Uhr Kirchenführungen angeboten.

In der Kirche der Benediktinerinnenabtei St. Hildegard oberhalb von Eibingen feiern die Schwestern am 17. September um 7.30 Uhr ein Choralamt. Um 13.45 laden sie zu einem Vortrag über das benediktinische Leben heute ein. Hier singen die Schwestern auch zum Abschluss des Festes um 17.30 Uhr die Hildegardis-Vesper. 

Sk (MBN)

 

Nächstes Weltjugendtreffen 2005 in Köln 

Lehmann: „Die Jugendlichen sind das Potential der Kirche, ihr junges und frisches Gesicht" 

Toronto/Mainz. Am Ende der Papstmesse am Schlusstag des 17. Weltjugendtreffens im kanadischen Toronto (28. Juli) hat Papst Johannes Paul II. offiziell das nächste Treffen für das Jahr 2005 in Köln angekündigt. Auf deutsch wandte sich der Papst nach dem Angelus an die Jugendlichen: "Liebe Jugendliche deutscher Sprache! An Euch liegt es ganz besonders, im Blick auf das Treffen in Köln im Jahr 2005 den Geist des Weltjugendtags lebendig zu erhalten. Baut mit an einer Zivilisation der Liebe und der Gerechtigkeit! Seid selbst ein leuchtendes Vorbild, das viele andere zum Reich Christi hinführt, zum Reich der Wahrheit, der Gerechtigkeit und des Friedens".

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, bezeichnete die Entscheidung des Papstes als eine Auszeichnung und Herausforderung: "Die Jugend der Welt genau so herzlich in Deutschland zu begrüßen, wie wir in Kanada empfangen wurden, bedeutet eine große Verantwortung für die katholische Kirche in Deutschland. Ich danke dem Heiligen Vater für dieses Vertrauen und den Kanadiern für ihre Gastfreundschaft." Wie jetzt in Kanada werden die Jugendlichen in der Woche vom 11. bis 15. August 2005 zunächst Gäste bei Familien in den deutschen (Erz-)Diözesen sein, bevor sie zum eigentlichen Treffen vom 16. bis 21. August in Köln zusammentreffen.

„Die Weltjugendtage besitzen ihre eigene Erfolgsgeschichte. Sie sind aus dem Leben der katholischen Kirche nicht mehr wegzudenken", stellte Kardinal Lehmann bei einer Pressekonferenz in Toronto fest. 6000 Teilnehmer aus Deutschland seien dafür ein untrügliches Zeichen. Der Vorsitzende der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz, „Jugendbischof" Franz-Josef Bode, Osnabrück, sieht darin ein „ungebrochenes, wachsendes Interesse an den Weltjugendtreffen auch in Deutschland". Insgesamt waren zehn deutsche Bischöfe nach Toronto gereist, um mit den Jugendlichen zu beten, zu feiern und zu diskutieren. Kardinal Lehmann zeigte sich beeindruckt vom Potential und der Kreativität der jungen Menschen, wie er es in Katechesen und zahlreichen Gesprächen erleben konnte. „Ich bin dankbar, denn die Jugendlichen sind das Potential der Kirche, ihr junges und frisches Gesicht", betonte er.

Sk (MBN)

 

Neuerscheinungen 

„Septembergebete" 

Erinnerung an die Terroranschläge in den USA vor einem Jahr 

Stuttgart/Mainz. Zum ersten Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September 2001 verdient ein Büchlein Aufmerksamkeit, das Versuche, dieses schreckliche Geschehen religiös zu bewältigen, spiegelt. Unter dem Titel „Septembergebete" ist eine Auswahl von Texten zusammen gestellt, in denen Menschen unterschiedlichster Herkunft ihren Schock und ihre tiefe Betroffenheit über den Horror dieser Gewalttaten zum Ausdruck bringen. Im Bistum Rottenburg-Stuttgart waren dazu in weit über 200 Gemeinden Kondolenzbücher ausgelegt. Bischof Dr. Gebhard Fürst als Herausgeber schreibt im Vorwort des Bändchens: „Die schrecklichen Ereignisse sind für Christen nicht nur Grund zum Handeln, zur Solidarität mit den Opfern oder zu strategischen Überlegungen. Wir können unsere Erschütterung, Trauer, ja auch unsere Verzweiflung vor Gott tragen." Das Geschehen mache Klage und Gebet umso nötiger: „Vor Gott sprechen wir miteinander und füreinander den Schmerz, die Angst, das Gefühl der Hilflosigkeit und Verlassenheit aus."

Im Blick auf Terror und Gewalt im Heiligen Land hat das Büchlein eine bestürzende zusätzliche Aktualität gewonnen. So heißt es beispielhaft in einem der Kondolenzbücher: „Ich zünde eine Kerze an für alle Menschen, die in Trauer, Angst und Schrecken leben." Oder: "Wir beten für die unschuldigen Opfer des Terrors und bitten Gott um Frieden für die ganze Welt." Eines der Gebete heißt: „Im Gedenken an all die vielen, die von der Öffentlichkeit unbemerkt, tagtäglich unter der Gewalt von Terror und Fundamentalismus ihr Leben lassen müssen, und für all jene, denen durch Gewalt und Terror jede Lebensgrundlage genommen wird. Für all jene, die hungern und dürsten, krank und ohne Heimat sind. Herr, erbarme dich." Von tiefem Mitgefühl ist das folgende Gebet geprägt: „Herr, schenk den unschuldigen Opfern des Terrors wenigstens im Tod ihren Frieden. Steh ihren Familien, Freunden und Bekannten bei und gib ihnen Mut, Kraft und Stärke. Sei mit ihnen und mit uns. Bewahre uns vor dem Terror, vor diesen unsagbar schrecklichen Gewalttaten. Mögen die Politiker aller Nationen weise handeln, damit wir zum Frieden kommen." Die Fassungslosigkeit kommt im folgenden Gebet zum Ausdruck: „Wir können es nicht fassen und begreifen, du, unser Herr und unser Gott. Dies furchtbare Geschehen! Es kann doch nicht sein, dass so viele Menschen nicht mehr da sind... Das kann und darf doch nicht wahr sein, dass Menschen anderen so Grausames antun..."

In dem Büchlein sind auch eine Reihe von Friedensgebeten zusammen getragen, die im Lauf der Kirchengeschichte von herausragenden Persönlichkeiten der verschiedenen Epochen formuliert wurden, angefangen von Meister Eckehart bis Papst Paul VI., von Mutter Teresa bis Thomas von Aquin und Martin Buber, von Laotse bis Léon Bloy und Romano Guardini. Der französische Schriftsteller Georges Bernanos ist mit den Worten zitiert: „Gleich dem bescheidensten, nacktesten ihrer Söhne geht die Kirche hinkend auf dieser Welt in die andere Welt. Sie begeht Fehler, sie sühnt sie und wer seine Augen einen Moment von ihrem Gepränge abwendet, der hört sie mit uns in der Finsternis beten und schluchzen."

Darüber hinaus enthält das Büchlein zwei Beiträge des Stuttgarter Stadtdekans Michael H.F. Brock: „An der Grenze zwischen Krieg und Frieden." (Einleitung) und „Der Tod wandelt sich in Leben" (Schluss). Er schreibt: „Wenn wir in Trauer und Tränen uns selbst fühlen wie Verlorene, die ihrer Heimat beraubt sind und dem Tode ins Auge sehen, lasst uns nicht wie Verzweifelte um uns schlagen und womöglich Terror mit Terror bekämpfen. Nein, lasst uns weinen und wehklagen, aber niemals hassen, die uns verachten."

Hinweis: Septembergebete. Aus Kondolenzbüchern zum 11. September 2001, Hrsg. Bischof Dr. Gebhard Fürst, Schwabenverlag, Ostfildern, 2001, gebunden mit 20 Faksimiles aus den Kondolenzbüchern, 110 Seiten, 10,50 €.  

Sk (MBN)