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Mainz. Das im „Netzwerk Leben" vor zwei Jahren gestartete neue Konzept der schwangeren- und frauenorientierten Beratung im Bistum Mainz hat sich bewährt. Dies wurde auf der Abschlusspräsentation der ersten Projektstaffel der 14 Projekte von Caritas und Sozialdienst Katholischer Frauen (SkF) am Dienstag, 15. Juli, im Erbacher Hof in Mainz deutlich. „Die Projekte haben einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung des neuen Rahmenkonzeptes der Diözese Mainz zur Beratung von Frauen in Schwangerschaft und Notsituationen geleistet", sagte Getrude Henn, die im Referat Familienhilfe des Diözesancaritasverbandes für die Projektentwicklung der ersten Staffel zuständig war. Im September beginnt die zweite Projektstaffel des „Netzwerks Leben". Die zwölf Projekte sind auf drei Jahre angelegt.
Insgesamt hätten rund 1.900 Personen an den 72 verschiedenen Angeboten der 14 Projekte der ersten Staffel teilgenommen, berichtete Henn. Neben der erfolgreichen Vernetzung von Hilfsangeboten, hätten die Projekte auch wesentlich dazu beigetragen, das Netzwerk in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. So seien die Hilfsangebote rund 350 Mal in den Medien vorgestellt worden. Außerdem hätten sich die Projekte etwa 550 Mal bei Ämtern und Behörden, Pfarrgemeinden und anderen Initiativen vorgestellt.
Das Beratungskonzept des Bistums Mainz gründet sich neben den Projektstellen auf die Arbeit der Beratungsstellen und das Engagement von Pfarrgemeinden, Einrichtungen und Verbänden. Seit zwei Jahren gibt es zur Unterstützung der Gemeinden die beiden Projektstellen „Gemeindeorientierung" in Gießen und Viernheim, welche konkrete Projekte zum Lebensschutz begeleiten und Starthilfen für örtliche Projekte fördern. In enger Zusammenarbeit mit dem Caritasverband und dem SkF engagieren sie sich dafür, dass ein wirkliches Netzwerk von Hilfsangeboten im Bistum entsteht.
Generalvikar Dietmar Giebelmann sicherte dem „Netzwerk Leben" weiterhin die Unterstützung des Bistums Mainz zu. „Wir wissen nicht, was die Finanzen am Ende mit uns machen, aber wir wissen auch, dass gerade Familien verstärkt unserer Sorge bedürfen", sagte er. „Deshalb müssen wir dem ‚Netzwerk Leben’ in Zukunft gegebenenfalls auch lautstark zu seinem Recht verhelfen." Giebelmann dankte allen haupt- und ehrenamtlichen, die sich für die Anliegen des Netzwerks engagiert haben. Mit Phantasie und gestaltender Kraft seien Kooperationen entstanden, auf die man stolz sein könne.
Dr. Werner Veith, Direktor des Bezirkscaritasverbandes Darmstadt, bewertete es als positiv, dass Projekte als Form für die Hilfsangebote gewählt wurden. Durch die Möglichkeit zur Überprüfung und Modifizierung der Maßnahmen könne man mit Projekten den Anforderungen sehr gut gerecht werden. Die Sozialpädagogin Susanne Stieb vom Caritasverband Darmstadt stellte besonders die Möglichkeit zum Fachwissen-Transfer innerhalb der Projekte als hilfreich heraus. Ihr Projekt trägt den Titel „Wenn aus Mädchen Mütter werden", das in der nächsten Projektstaffel auf Darmstadt-Eberstadt-Süd ausgeweitet wird und sich dort vor allem an Migrantinnen und Russlanddeutsche richtet.
Helga Feld-Finkenauer und Axel Geerlings-Diel vom Diözesan-Caritasverband stellten die Konzeption der zweiten Projektstaffel vor. Die zwölf Projekte sind jeweils mit einer halben Stelle besetzt. Beteiligt sind wiederum die fünf Bezirkscaritasverbände im Bistum (Darmstadt, Gießen, Mainz, Offenbach und Worms), sowie der SkF mit zwei Projekten in Mainz und Gießen. Vor allem zwei Grundanliegen werden mit den auf drei Jahre angelegten Projekten verbunden. Zum einen sollen sie wesentlich die Selbsthilfe und Selbstorganisation fördern und zum anderen sollen die Erfahrungen und Erkenntnisse der Projektstellen in Zukunft auch in die Beratungsstellen einfließen. Außerdem soll die zweite Staffel zur Systematisierung der Projektmethode führen und Routine im Umgang mit ihr ermöglichen. Bei der inhaltlichen Ausrichtung der neuen Projekte handelt es sich teilweise um Weiterentwicklungen aus der ersten Staffel, aber es werden auch völlig neue Wege gegangen. So bietet der SkF Mainz ab September das Projekt „Schwangerschaftsberatung Online" an.
Domkapitular Hans-Jürgen Eberhardt hatte als Vorsitzender des Caritasverbandes für die Diözese Mainz und Dezernent für Caritas und Soziale Arbeit die Teilnehmer begrüßt und die Moderation der Veranstaltung übernommen. Eberhardt dankte allen Beteiligten für die geleistete Arbeit. Er überreichte am Ende den offiziellen 130-seitigen Abschlussbericht über die erste Projektstaffel an Generalvikar Giebelmann und eröffnete die Ausstellung der 14 Projekte, die ihre Angebote im Innenhof des Erbacher Hofes vorstellten.
tob (MBN)
Bensheim. Mögliche Kooperationen des Bensheimer Berufsbildungszentrums mit Einrichtungen des Bistums Mainz im Dekanat Bergstraße-Mitte standen im Mittelpunkt eines Besuches von Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr bei der Einrichtung am Mittwoch, 9. Juli. Angesprochen wurde eine mögliche Zusammenarbeit unter anderem für das diözesane Jugendbildungszentrum Brebbia am Lago Maggiore und den Arbeitslosen-Treff „Lichtblick" in Bensheim, der sich für die Vermittlung von Arbeitsplätzen engagiert. Weihbischof Neymeyr besuchte die Kreishandwerkerschaft Bergstraße und das angeschlossene Berufsbildungszentrum zusammen mit Dekan Hermann-Josef Herd, dem Leiter der zuständigen Betriebsseelsorge in Worms, Hans Fetsch, und weiteren Dekanats-Mitarbeitern im Rahmen seiner Visitation des Dekanates Bergstraße-Mitte.
Interesse herrsche seitens der Kreishandwerkerschaft an gemeinsamen Bildungsveranstaltungen mit der Kirche zur Wertevermittlung. Mit der evangelischen Kirche gäbe es bereits Kooperationen, für die man sehr dankbar sei, sagte Walter Gruß, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft. Bei den Programmen der Kreishandwerkerschaft „steht immer der Mensch im Vordergrund und nicht irgendeine Maßnahme", sagte Gruß. So verstehe die Kreishandwerkerschaft den Gesellenbrief vor allem auch als „Führerschein für das Leben".
Am meisten zu schaffen mache der Kreishandwerkerschaft derzeit die Novellierung der Handwerksordnung. Wenn in vielen Berufen die Selbständigkeit ohne Meistertitel ermöglicht werde, könne ein nicht absehbarer Schaden entstehen, sagte Walter Gruß. Es habe sich gezeigt, dass rund 60 Prozent solcher Betriebe, „die von Betriebsführung keine Ahnung haben, aber fachlich gut sind", bereits nach sechs Jahren wieder schließen mussten. Meisterbetriebe dagegen seien beständiger, sagte Gruß. Dort hätten nur rund 20 Prozent nach sechs Jahren aufgeben. Nach dem Gedankenaustausch in den Räumen der Kreishandwerkerschaft mit Walter Gruß, erklärte der Leiter des angeschlossenen Berufsbildungszentrums, Hubert Schneiderhahn, bei einer Führung die vielfältigen Angebote der Einrichtung.
Die Kreishandwerkerschaft Bergstraße vertritt die Gesamtinteressen von rund 3.500 Handwerksbetrieben im Kreis Bergstraße und berät die Betriebe in allen Bereichen. Ihr gehören 14 verschiedene Handwerksinnungen an. Neben einer Buch- und Steuerstelle, welche Finanzbuchhaltung für Betriebe anbietet, werden auch ein Ausbildungszentrum für das Bauhandwerk und eine Werkstatt für Behinderte betrieben. Insgesamt beschäftigt die Handwerkerschaft rund 95 Mitarbeiter.
Die größte Einrichtung ist das angeschlossene Berufsbildungszentrum, das 1974 eingerichtet wurde. Gemeinsam mit der Bundesanstalt für Arbeit, die einen Großteil der dort durchgeführten Maßnahmen finanziert, werden dort besonders Ausbildungs- und Förderprogramme für Jugendliche und Erwachsene angeboten. Rund 400 Teilnehmer werden in den verschiedenen Lehrgängen der Einrichtung von Lehrern, Ausbildern und Sozialpädagogen betreut.
tob (MBN)
Mainz. Im Foyer der Rheingoldhalle in Mainz wird bis einschließlich 31. August die bisher größte Ausstellung von Farblithografien von Marc Chagall aus der Sammlung Charles Sorlier gezeigt. Der Künstler hatte jeweils den ersten Andruck - meist mit persönlicher Widmung versehen - dem Pariser Drucker Sorlier geschenkt. Unter Anleitung von Sorlier hatte Chagall in den Jahren 1950 bis 1952 seine Kenntnisse in der Herstellung von Lithografien vervollkommnet. Aus dieser Zusammenarbeit – Sorlier druckte mehr als 30 Jahre lang die Lithografien Chagalls – entstand eine lebenslange Freundschaft.
Die 218 jetzt in Mainz gezeigten Unikate erinnern an die Städte, in denen Chagall gelebt hat, Witebsk, Paris und St. Paul de Vence. Sehr viele Motive sind der Bibel entnommen. Hinzu kommen Themen wie Zirkus, Liebespaare, Daphnis und Chloé, Blumen und Früchte. Für Chagall waren die Blumen mit ihrer Schönheit Ausdruck der Liebe zwischen Gott und Mensch. Die 42 Arbeiten des Zyklus „Daphnis und Chloé", die zu den absoluten Meisterwerken der lithographischen Kunst zählen, werden komplett in der Mainzer Ausstellung gezeigt, ebenso alle Farblithografien seiner 1968 veröffentlichten Mappe „Le Cirque". Sie zeigen zusammen mit weiteren Einzelarbeiten, wie sehr der Künstler von der Welt des Zirkus fasziniert und verzaubert war.
Aus der Welt der Bibel spielen Schöpfung und Paradies im Schaffen Chagalls eine zentrale Rolle, ebenso die Frauengestalten wie Sarah, Hagar oder Rachel, die der Künstler in seinen Lithografien würdigt. Frauen sind für ihn Lichtgestalten der Heilsgeschichte. Dies wird auch in den vom russischen Juden für die katholische Kirche St. Stephan in Mainz geschaffenen Glasfenstern sichtbar. Wegen dieser Fenster sei Mainz wie kaum eine andere Stadt geeignet, diese größte Ausstellung von Chagall-Lithografien zu zeigen, betonte Ausstellungsmacher Wolfgang Schmidt zur Eröffnung. Mainz werde als „Chagall-Stadt" besonders akzentuiert, weil Geschäfte der Innenstadt ihre Schaufenster in Anlehnung an die Themen der Chagall-Ausstellung gestalten. Die Prämierung der gelungensten Fenster soll am 28. Juli um 14.00 Uhr erfolgen.
Daneben wurde vom Veranstalter in Zusammenarbeit mit dem Mainzer Wochenblatt und dem Mainzer Congress Centrum ein Malwettbewerb für Kinder von vier bis 14 Jahren ausgeschrieben. Sie sollen sich von der farbenfrohen Bildersprache Chagalls zu eigenen Bildern inspirieren lassen. Die Bilder sollen bis zum 24. August in der Ausstellung abgegeben werden, auf der Rückseite versehen mit Namen, Alter, Anschrift und Telefonnummer. In drei Altersklassen werden jeweils drei Bilder prämiert. Die Prämierung erfolgt am 26. August um 16.00 Uhr.
Zu den die Ausstellung begleitenden Veranstaltungen gehört auch ein Vortrag des früheren Pfarrers von St. Stephan, Msgr. Klaus Mayer, am 28. Juli um 19.00 Uhr. Er wird in der Rheingoldhalle über die Bildsymbolik im Werk Chagalls sprechen. Zweimal am Tag finden öffentliche Führungen durch die Ausstellung statt, jeweils um 11.00 und 16.00 Uhr. Sie werden von der Touristik-Centrale Mainz angeboten, ebenso auch Führungen in St. Stephan dienstags und donnerstags um 13.45 Uhr während der Dauer der Chagall-Ausstellung.
Neben heiteren Themen und Motiven hat Chagall in seinen Lithografien auch die dunkle Seite des Lebens gestaltet. Ein häufiges Motiv ist der Gekreuzigte als Bild des Leidens des jüdischen Volkes und der Shoa. Besonders bewegend wird dies sichtbar in der düsteren, schwarz-grauen „Kreuzigung" und im Bild „Der Märtyrer", in dem ein Gläubiger den Leuchter als Symbol der Hoffnung einer in Grauen, Angst und Schmerz erstarrten Menschenmenge entgegenhält. Die Fülle der Chagallschen Symbolsprache wird zum Beispiel in „Jakobs Traum" besonders anschaulich.
Er selbst zeichnet sich auf diesem Bild als geflügeltes Mischwesen, das die Botschaft der Erlösung trotz Schuld und Leid von der Himmelsleiter her verkündet, die den Himmel mit der Erde verbindet. Chagall hat viele Selbstporträts geschaffen, auf denen er mit Pinsel und Palette zu sehen ist. Sozusagen zum Abschluss dieser Reihe schuf er wenige Stunden vor seinem Tod am 28. März 1985 die Lithografie „Dem anderen Licht zu", mit der er sich von der Kunst und aus seinem Leben verabschiedet. Die Muse, die ihn immer inspirierte, verlässt ihn. Der Pinsel zerbricht. Er legt die Palette aus der Hand.
Zwei Jahre vor seinem Tod schrieb Chagall ein Dankgebet, das sein letztes Bild wunderbar ergänzt: „Mein Gott, für die andere Klarheit, die du meiner Seele geschenkt hast, danke. Mein Gott, für den Frieden, den du meiner Seele geschenkt hast, danke. Mein Gott, die Nacht ist gekommen, du wirst meine Augen schließen, bevor es Tag ist, und ich werde von neuem für Dich Bilder malen vom Himmel und der Erde."
Hinweis: Die Ausstellung „Marc Chagall" in der Rheingoldhalle in Mainz ist in der Zeit vom 12. Juli bis 21. August 2003 täglich von 10.00-20.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet für Erwachsene zehn Euro, der Katalog 15 Euro. Die Kombikarte (Eintritt + Katalog) kostet 20 Euro, ebensoviel die Familienkarte.
Sk (MBN)
Worms. Der langjährige Geistliche Beirat der Berufsgemeinschaft der Pfarrhaushälterinnen im Bistum Mainz (seit 1973) Pfarrer i.R. Msgr. Wilhelm Heininger, Worms-Wiesoppenheim, vollendet am Freitag, 18. Juli, sein 80. Lebensjahr. Heininger, der das Amt des Geistlichen Beirates auf Bistumsebene auch weiterhin wahrnimmt, arbeitete drei Wahlperioden lang auch im Bundesvorstand des Berufsverbandes der Pfarrhaushälterinnen mit (1978-1990).
Heininger war 30 Jahre lang, von 1964 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand (1994), Pfarrer in Friedberg. 1970 wurde er zum Dekan des Dekanates Friedberg, später (1978) des Dekanates Wetterau-West gewählt. Neben seinem Eintreten für die Pfarrhaushälterinnen, für deren soziale Absicherung er sich beharrlich und erfolgreich eingesetzt hat, erwarb er sich besondere Verdienste um die Aussöhnung zwischen Deutschen und Polen. Für dieses Engagement wurde er 1988 zum Ehrendomkapitular der Kathedrale von Lomza/Polen ernannt. Dort hatte er sich insbesondere für den Ausbau des Priesterseminars der im Nordosten Polens gelegenen Diözese eingesetzt.
Heiningers weltkirchliche Verantwortung kam auch im Sachausschuss „Mission-Entwicklung-Frieden" der Mainzer Diözesanversammlung zum Tragen, den er fünfzehn Jahre (1974-1989) als Vorsitzender leitete. Als die Stadt Friedberg Pfarrer Heininger 1991 „in Anerkennung seiner Verdienste im Sozialen und auf dem Gebiet der Völkerverständigung", den „Ehrenschild", die höchste Auszeichnung der Stadt, verlieh, erklärte der damalige Bürgermeister Dr. Ludwig Fuhr: „Wilhelm Heininger hat in seinem priesterlichen Wirken stets den Menschen in all seinen Bindungen in den Mittelpunkt seiner seelsorgerischen Arbeit gestellt. Dabei ging es ihm darum, Trennendes zu überwinden und Brücken zwischen Menschen verschiedenen Glaubens, verschiedener Nationen und verschiedener Rassen zu schlagen."
Heininger, der sich über viele Jahre auch für die Ökumene und den sozialen Ausgleich in der Gesellschaft eingesetzt hat, wurde am 18. Juli 1923 in Mainz als ältester Sohn der Eheleute Eduard und Margarete Heininger geboren und wuchs unter vier Geschwistern in der Mainzer Innenstadt auf. Nach dem Abitur am damaligen Adam-Karrillon-Gymnasium, jetzt Rabanus Maurus-Gymnasium (1941), wurde er 1942 zum Militärdienst in einer Sanitätstruppe eingezogen. Er studierte nach der Heimkehr aus dem Krieg Theologie in Mainz und wurde am 4. März 1950 durch Bischof Dr. Albert Stohr zum Priester geweiht. Als Kaplan wirkte Heininger in Jügesheim, Nieder-Olm, Worms-Liebfrauen und Mainz-Finthen (1950-1958). Von 1958 bis 1964 war er Krankenhauspfarrer in Worms. 1964 übernahm er die Leitung der Pfarrgemeinde Mariä Himmelfahrt in Friedberg. Seit seinem Eintritt in den Ruhestand (1994) lebt er in Worms-Wiesoppenheim. Hier arbeitet er in der Seelsorge mit. Den Ortsverein der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung, KKV Probitas Worms, unterstützt Heiniger seit einigen Jahren als geistlicher Beirat.
Einen Dankgottesdienst anlässlich seines Geburtstags feiert der Jubilar am Sonntag, 20. Juli, um 11.15 Uhr in der Pfarrkirche Liebfrauen in Worms.
Sk (MBN)
Mainz. Pfarrer Markus Konrad ist neuer Diözesanjugendseelsorger im Bistum Mainz. Er wurde mit großer Mehrheit durch die Vertreter der Jugendverbände und Dekanate auf der Diözesanversammlung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) vom 11. bis 13. Juli in Mainz gewählt. Er übernimmt damit die Leitung des BDKJ und des Bischöflichen Jugendamtes von Pfarrer Hubert Hilsbos, der nach neunjähriger Amtszeit nicht mehr kandidiert hatte. Hubert Hilsbos wird Diözesanbeauftragter des Bistums Mainz für den Weltjugendtag 2005 mit halber Stelle.
Verabschiedet wurde neben Hilsbos auch die ehrenamtliche Diözesanvorsitzende Tina Beckord. Beide bekamen für ihre Engagement die silberne Ehrennadel des BDKJ, die höchste Auszeichnung des Dachverbands.
„Kirche und Jugend haben sich was zu sagen", will der neue Diözesanjugendseelsorger Markus Konrad jungen Menschen die Werte der Kirche vermitteln und gleichzeitig Anwalt für sie in der Kirche sein. „Mit dem, was Jugendliche fühlen, denken und glauben, haben sie auch Kirche was zu sagen. Sie sollen bei Entscheidungen gehört werden", unterstrich er den Stellenwert der Jugend in der Kirche. Spiritualität und religiöses Empfinden reduziere sich nicht ausschließlich auf Gottesdienst und Eucharistiefeier. „Sie umfasst alle Lebensbereiche von Jugendlichen."
Einstimmig in ihrem Amt bestätigt wurde Kerstin Pulm, BDKJ-Diözesanvorsitzende und Leiterin des Bischöflichen Jugendamts. Neu im ehrenamtlichen Diözesanvorstand sind Bianca Fuchs (Dekanat Dieburg), Astrid Hoffmann (Katholische Junge Gemeinde), Bettina Schiltz (Dekanat Mainz-Süd), Alexander Schäfer (Katholische Junge Gemeinde), Stefan Caspari (Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg) und Simon Schäfer (Dekanat Darmstadt). Martin Gönnheimer als drittes Mitglied im hauptamtlichen Diözesanvorstand stand nicht zur Wahl.
„Den gerne zitierten Satz, die Jugend sei die Zukunft der Kirche, lasse ich so nicht stehen", sagte Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr, der als Dezernent für die Jugendseelsorge bei der Versammlung anwesend war. „Die Jugend ist die Gegenwart der Kirche", unterstrich er den hohen Stellenwert der Jugendpastoral. In den nächsten beiden Jahren wird Jugendpastoral bis zum Weltjugendtag 2005 ein Schwerpunkt in der pastoralen Arbeit des ganzen Bistums sein. Beim Weltjugendtag werden fast eine Millionen junge Menschen aus der ganzen Welt in Deutschland erwartet. Jetzt beginnen die Planungen für die Tage der Begegnung im Bistum Mainz, die mit rund 20.000 Teilnehmer/innen vor dem gemeinsamen Treffen in Köln stattfinden werden. Mit großer Mehrheit entschied sich der BDKJ für eine Mitarbeit bei der Planung und Durchführung. „Unsere Erfahrungen einer zeitgemäßen christlichen Spiritualität und der Einsatz für eine gerechte Welt werden wir in den Weltjugendtag einfließen lassen", erklärte Pfarrer Hubert Hilsbos. Jetzt gehe es vor allem darum, die Gruppen in den Pfarreien zu motivieren.
Ein weiteres wichtiges Thema war die Aktion „72 Stunden ohne Kompromiss" mit dem Südwestrundfunk (SWR). Im Herbst 2004 sind von Oberhessen bis zum Bodensee alle Bistümer in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland an der großen Sozialaktion im Oktober 2004 beteiligt. SWR 3 wird die zahllosen sozialen Projekten der Gruppen vor Ort 72 Stunden lang mit Reportagen, Hintergrundberichten und Musikwünschen begleiten. Mehr Informationen zur Aktion gibt es im Internet unter http://www.72stunden.de/ .
Ein durchgängiges Thema der Versammlung waren die Sparmaßnahmen des Bistums. „Herr Kardinal, wir nehmen Sie beim Wort" erinnerten die Delegierten Kardinal Karl Lehmann in einer Resolution an dessen Rede auf der BDKJ-Bundesversammlung 2003. Lehmann hatte dort erklärt, die schmaler gewordenen Kassen dürften nicht dazu verführen, bei der Jugendpastoral zu sparen. Der BDKJ lehnt das Kürzen nach dem „Rasenmäherprinzip" ab und fordert eine Konzeption für die Zukunft, um die notwendigen Einsparungen an inhaltlichen Kriterien ausrichten zu können.
Pfarrer Markus Konrad wurde am 7. April 1971 in Dieburg geboren. Nach dem Abitur studierte er Theologie und Philosophie in Mainz und in Regensburg. Nach seiner Priesterweihe durch Kardinal Karl Lehmann im Jahr 1998 trat der aus Groß-Zimmern stammende Konrad in Mainz-Gonsenheim seine erste Stelle als Kaplan an. 2001 wurde er Referent für Religiöse Bildung im Bischöflichen Jugendamt und Diözesankurat der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG).
OS/tob (MBN)
Speyer. Bei der Mitgliederversammlung der Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung (KBE) vom 23. bis 25. Juni in Speyer wurde Hartmut Heidenreich, Direktor des Bildungswerks und Bischöflicher Beauftragter für Erwachsenenbildung der Diözese Mainz, mit großer Mehrheit wieder in den Bundesvorstand gewählt. Heidenreich leitet die KBE-Kommission „Altenbildung", welche die kürzlich viel beachtete „Leitlinien zur Bildung im 3. und 4. Alter" herausgegeben hat. Außerdem ist er Vorsitzender des Redaktionsbeirats und Herausgebervertreter der Zeitschrift „EB", der größten deutschsprachigen Fachzeitschrift für Erwachsenenbildung.
Im Studienteil der Mitgliederversammlung beschäftigte sich die KBE mit dem Thema „Wertevermittlung", wozu der Speyerer Werteforscher Prof. Helmut Klages, der Tübinger Ethiker Prof. Dietmar Mieth und der ZdK-Präsident Prof. Hans Joachim Meyer Beiträge lieferten. Die als eine Säule der KBE tagende Konferenz der Bischöflichen Beauftragten für Erwachsenenbildung erarbeitete ein Papier zu den Chancen von kirchlicher Erwachsenenbildung in neuen pastoralen Strukturen. Sie unterstrich, dass Erwachsenenbildung ein unverzichtbares Angebot der Kirche und nicht mit Erwachsenenkatechese und einer Zielgruppenpastoral identisch bzw. zu verwechseln sei.
Als KBE-Vorsitzender wiedergewählt wurde Johannes Rücker, Münster. Ebenfalls in den KBE-Vorstand wiedergewählt wurde Thomas Sartingen, Speyer, Vorsitzender der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) Rheinland-Pfalz. Neu im KBE-Vorstand sind Dr. Peter-Paul Straube, Dresden, und Michael Griffig, Kolpingverband. In der KBE sind die Landesarbeitsgemeinschaften und Bischöflichen Beauftragten für Erwachsenenbildung, Verbände und Einrichtungen der Erwachsenenbildung vertreten. Die KBE ist der größte nichtkommunale Träger von Erwachsenenbildung mit sechs Millionen Teilnahmefällen und sechs Millionen Unterrichtsstunden pro Jahr.
H.H. (MBN)
Ockenheim. Hauptzelebrant und Prediger der diesjährigen 14 Nothelfer-Wallfahrt zum Kloster Jakobsberg in Ockenheim bei Gau-Algesheim am Sonntag, 27. Juli, ist der Mainzer Weihbischof Dr. Werner Guballa. Die Prozession zur Klosterkirche der Missionsbenediktiner auf dem Jakobsberg, die den 14 Nothelfern geweiht ist, setzt sich um 8.30 Uhr an der Pfarrkirche in Ockenheim in Bewegung. Das Festhochamt auf dem Freigelände vor der Klosterkirche beginnt um 9.30 Uhr.
Am Ende des Gottesdienstes wird der Erzabt der Missionsbenediktiner, P. Jeremias Schröder OSB, St. Ottilien/Ammersee, den bisherigen Prior des Klosters, P. Ludger Schäffer OSB, verabschieden und dessen neu ernannten Nachfolger, P. Aurelian Feser OSB, einführen. Zugleich wird P. Rhabanus Petri OSB verabschiedet. Schäffer und Petri werden neue Aufgaben in der Erzabtei St. Ottilien übernehmen. Im Anschluss an den Gottesdienst findet die traditionelle Fahrzeugsegnung statt.
P. Prior Aurelian Feser OSB wurde als Georg Josef Feser am 4. Juni 1945 in Ockenheim geboren. Nach dem Abitur trat er 1966 in das Kloster der Erzabtei St. Ottilien ein und absolvierte dort ein zweijähriges Noviziat. Anschließend studierte er von 1967 bis 1972 Philosophie und Theologie an der Ordenshochschule der Erzabtei St. Ottilien sowie an den Universitäten von Salzburg und München. 1972 wurde er nach Abschluss des Theologiestudiums zum Priester geweiht. Seinen ersten Seelsorgseinsatz leistete Feser 1972-1973 als Kaplan in Salzburg. 1973 übernahm er neue Aufgaben im Kloster Jakobsberg. Schwerpunkt seiner Tätigkeit war bis 1981 die Schülerseelsorge im Bistum Mainz, ab 1981 der Aufbau der Jugend- und Erwachsenenbildungsstätte Kloster Jakobsberg. Von 1995 bis 2003 war P. Aurelian Feser als Missionsprokurator der Kongregation Stellvertreter des Erzabtes in St. Ottilien
P. Prior Ludger Schäffer OSB wurde als Bernhard Schäffer am 19. Juli 1950 in Sevelen im Kreis Kleve/Niederrhein geboren. Nach dem Abitur begann er ein Lehramtsstudium, in den Fächern Englisch und Französisch an der Universität Köln. Ab 1972 studierte er – zunächst als Priesterkandidat des Bistums Münster - Philosophie und Theologie in Münster und Freiburg. Von 1976 bis 1977 absolvierte Schäffer ein Noviziat bei den Missionsbenediktinern in der Erzabtei St. Ottilien, das er mit der zeitlichen Profess auf drei Jahre abschloss. Er setzte sein Theologiestudium in München fort und wurde am 11. Juli 1980 zum Priester geweiht. Nach einem Weiterstudium in Liturgiewissenschaft in Rom und dem Erwerb des Lizenziats nahm Schäffer seit 1982 verschiedene Aufgaben in St. Ottilien wahr, u.a. als Leiter des Schülerinternates, des Lehrlingsinternates, als Religionslehrer und Schulseelsorger sowie als Leiter des Gästehauses. 1994 wurde er Prior des Klosters Jakobsberg.
P. Rhabanus Petri OSB wurde am 1. Februar 1963 in Bodenheim geboren. Nach Schulbesuch und Ausbildung zum Verwaltungsangestellten trat er in den Orden der Missionsbenediktiner ein. Er studierte Philosophie und Theologie in Heiligenkreuz/Österreich und Fribourg/Schweiz von 1983 bis 1989. Am 22. September 1990 wurde Petri zum Priester geweiht. Zunächst wirkte er als Erzieher im Internat in St. Ottilien und als Religionslehrer am Gymnasium der Erzabtei. Seit 1992 war er im Priorat des Klosters Jakobsberg tätig. Zu seinen Tätigkeitsbereichen gehörten Jugendarbeit und Erwachsenenbildung, Verwaltungsdienst und geistliche Begleitung, Organisten- und Kantorendienst.
Sk (MBN)