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Mainz. Am Samstag/Sonntag, 25./26.Mai. 2002, findet – wie bereits angekündigt – nach mehr als 50 Jahren erstmals wieder ein Diözesan-Katholikentag im Bistum Mainz statt. Der letzte war 1947 veranstaltet worden. In Kürze wird dazu ein Einladungs-Faltblatt mit dem Programm des Katholikentreffens an alle Pfarrgemeinden, Verbände und Institutionen des Bistums versandt.
Das Faltblatt enthält einen Einladungsbrief des Mainzer Bischofs, Kardinal Karl Lehmann. Er erinnert an den großen Jubiläumskatholikentag 1998 in Mainz, bei dem die Idee zum Diözesan-Katholikentag geboren wurde.. Das Leitwort "Mit Gott unter allen Menschen" mache deutlich, worum es geht: "Wir dürfen uns als Christen nicht abschotten und isolieren in einer immer stärker säkularen Gesellschaft. Vielmehr sind wir aufgerufen, auf alle Menschen zuzugehen und den Dialog zu suchen." Der Katholikentag sei zugleich eine Einladung an alle Gemeinden, Gemeinschaften und Gruppen des Bistums, sich mit ihrer Vielgestaltigkeit und ihren Erfahrungen einzubringen und zu begegnen und die gemeinsame Mitte neu zu entdecken. So könne der Diözesan-Katholikentag zu einem großen Fest des Glaubens werden.
Eröffnet wird das Katholikentreffen, zu dem mehrere tausend Menschen aus allen Teilen des Bistums erwartet werden, am Samstag, 25. Mai, um 14.00 Uhr, auf dem Bischofsplatz in Mainz. (Da Markttag ist, stünden die Domplätze erst ab 15.00 Uhr zur Verfügung.) Nach der Begrüßung der Teilnehmer wird Kardinal Karl Lehmann eine Ansprache zum Leitwort des Katholikentages halten.
Um 15.00 Uhr wird auf den Domplätzen der "Markt der Möglichkeiten" eröffnet, bei dem sich Pfarrgemeinden, Dekanate, Verbände, Ordensgemeinschaften, Geistliche Bewegungen, ökumenische Gruppen und soziale Einrichtungen mit ihren Aktivitäten präsentieren. Parallel dazu wird in den Höfen des Bischöflichen Ordinariates (Bischofsplatz 2) ein Kinderprogramm "Rund ums Zirkuszelt" angeboten. Zwischen 15.30 Uhr und 18.00 Uhr finden an verschiedenen Orten der Mainzer Innenstadt Workshops und Gespräche statt.
Dazu gehören auch Informations- und Diskussionsveranstaltungen zu den Bereichen Arbeitswelt, Bildung, Medien, Kultur, Ökumene und Soziales. Zu einem Informations- und Meinungsaustausch an ca. 70 Begegnungsorten laden u.a. katholische Pfarrgemeinden, evangelische Kirchengemeinden, das Staatstheater Mainz, Schulen und Sportvereine sowie die Mainzer Funkhäuser und Zeitungsredaktionen ein.
Am Samstagabend wird ab 19.30 Uhr ein vielfältiges Kultur- und Festprogramm rund um den Dom mit Konzerten, Theater, Kabarett und Jugendprogramm angeboten. Der Samstag schließt um 22.30 Uhr mit einem meditativen Abendgebet im Dom und anschließender Lichtfeier. Das Geistliche Zentrum des Diözesan-Katholikentages wird in der Maria-Wards-Schule eingerichtet. Es ist an beiden Tagen durchgehend geöffnet. Dort finden sich "unterschiedliche Angebote für Gebet, Anbetung und Stille, zum Hören auf Gottes Wort und zum Mit-Teilen des Glaubens".
In verschiedenen Mainzer Kirchen wird am Sonntagmorgen, 26. Mai, um 8.30 Uhr zu einem von den Pfarreien gestalteten "Morgenlob" zum Diözesan-Katholikentag eingeladen. Auch die Pfarreien außerhalb von Mainz werden gebeten, sich in ihrer Gemeinde "in dieses gemeinsame Morgenlob einzureihen". Ab 10.00 Uhr sind dann wieder an verschiedenen Orten im Mainzer Stadtgebiet Informations- und Begegnungsveranstaltungen geplant. Den Abschluss des Diözesan-Katholikentages bildet um 14.00 Uhr ein Pontifikalamt mit Kardinal Lehmann.
Zum Organisatorischen teilt der Geschäftsführende Vorsitzende der Mainzer Diözesanversammlung, Wilhelm Schulze, Bensheim, der auch die Geschäftsstelle Diözesan-Katholikentag leitet, mit, dass während des Diözesan-Katholikentages Parkplätze für Busse und PKW am Rheinufer zur Verfügung stehen. Allerdings wird für die Anreise die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln empfohlen. Für entfernt wohnende Teilnehmer/innen wird eine Buslinie nach Mainz organisiert.
Übernachtungsmöglichkeiten werden für Erwachsene in Privatquartieren und für Jugendliche in Turnhallen und Gemeindezentren angeboten. Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenfrei. Kosten für Anreise und Verpflegung sind von den einzelnen Teilnehmerinnen und Teilnehmern selbst zu tragen. An zentralen Versorgungsstellen und an den Ständen des Marktes werden am Samstagabend um 18.00 Uhr und am Sonntagmittag um 12.00 Uhr Speisen und Getränke angeboten.
Alle Pfarrgemeinden, Verbände, kirchlichen Einrichtungen, Gruppen und Gemeinschaften werden nochmals eingeladen, sich am Programm, insbesondere an der Gestaltung des Marktes der Möglichkeiten, zu beteiligen. Dazu enthält das Einladungs-Faltblatt, das in einer Auflage von 100.000 Exemplaren gedruckt wird, einen Rückmeldebogen.. Weitere Informationen mit Einzelheiten zur Programmgestaltung und Anmeldebögen werden Anfang des Jahres 2002 versandt. Zu einer ersten Zwischenbilanz der Vorbereitungen wird Generalvikar Prälat Dr. Werner Guballa am Samstag, 15. November, im Gemeindezentrum Offenbach-St.Peter mit den Vorständen der 20 Dekanate des Bistums zusammen treffen.
Hinweis: Näheres ist zu erfahren beim Leiter der Geschäftsstelle Diözesan-Katholikentag, Wilhelm Schulze, Augustinerstraße 34 in 55116 Mainz. Schulze ist dort montags, mittwochs und freitags an den Vormittagen erreichbar. Bei Abwesenheit ist ein Anrufbeantworter eingeschaltet. Telefon 06131 / 253 420, Fax 06131 / 253 421.
Sk (MBN)
Mainz. Gerade in der jetzigen Situation sei es notwendig, den christlich-islamischen Dialog nicht abreißen zu lassen, sondern so weit möglich intensiv weiterzuführen. Dazu hat die Leiterin der Dokumentationsstelle der Deutschen Bischofskonferenz für den christlich-islamischen Dialog CIBEDO, Dr. Barbara Huber-Rudolf, Frankfurt/Main, am Dienstag, 9. Oktober, bei einem Studientag im Bildungszentrum Erbacher Hof in Mainz, aufgefordert. Es sei notwendig, dass Christen und Muslime sich besser kennen lernen, damit Vorurteile und Fehldeutungen sich nicht weiter verfestigten und das Zusammenleben nicht unnötig belasteten. Eine blauäugige Verharmlosung der Konflikte sei ebenso falsch wie eine Haltung bloßer Abwehr oder gar der Feindschaft. Die Gemeinsamkeiten der großen monotheistischen Weltreligionen könnten ein tragfähiges Fundament für ein friedliches Zusammenleben sein, betonte sie.
Huber-Rudolf sprach im Rahmen eines Studientages zu den Terroranschlägen vom 11. September in den USA, zu dem die Fortbildungsabteilung des Personaldezernats im Bischöflichen Ordinariat kurzfristig eingeladen hatte. Der Leiter der Fortbildung, Prof. Dr. Alfred Mertens, erklärte dazu, dass mit diesem Studientag eine Reihe "Fortbildung aktuell" eröffnet wurde. Damit solle den Geistlichen und den pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Bistum Mainz die Möglichkeit rascher Information zu aktuellen Herausforderungen ermöglicht werden. Dies gebe den Priestern und Laien in der Pastoral die Chance, in ihrer Seelsorgsarbeit vor Ort in Gesprächen und Diskussionen durch umfassende Information auch über die Hintergründe bestimmter Ereignisse meinungsbildend tätig zu werden.
Zur Frage des Verhältnisses des Islam zur Gewalt warnte die Islamwissenschaftlerin davor, einzelne Verse des Korans willkürlich heraus zu greifen. Eine Koranexegese, die wissenschaftlichen Kriterien genüge, beziehe die historische Situation, in die die Verse gesprochen wurden, und den Kontext mit ein. Der Koran müsse immer als Ganzes gesehen werden. Auf dem Hintergrund, dass die menschliche Person grundsätzlich unantastbar ist, verbiete der Koran – insbesondere in der ersten Verkündigungsperiode Muhammads von 610-622 – die Gewaltanwendung. Die Achtung der Menschenwürde sei der islamischen und der christlichen Anthropologie gemeinsam, unterstrich sie.
Wie Huber-Rudolf referierte, nennt der Koran zwei Ausnahmen vom absoluten Verbot der Tötung. Die erste Ausnahme betreffe die Bestrafung des Mörders durch Vergeltung oder durch "gerechte Tötung". Die zweite Ausnahme vom Tötungsverbot sei der "Dschihad". Eine Übersetzung des arabischen Wortes mit "Heiliger Krieg" sei nicht angemessen, betonte die Referentin. Vielmehr meine der Begriff die Anstrengung, sich gegen den inneren und äußeren Feind zur Wehr zu setzen. Das Streben auf dem Wege Gottes im spirituellen und ethischen Sinne könne auch gänzlich unkriegerisch aufgefasst werden, fügte sie hinzu. Die heute viel zitierten Verse des Korans z.B. "Wenn nun einer gegen euch Übergriffe begeht, dann zahlt ihm mit gleicher Münze heim." (K 2,194) oder "Die Wiedervergeltung sichert euch das Leben. Bedenkt dies, die ihr Verstand habt." (K 2,179), sprächen nicht die Sprache des Friedens und der Askese, räumte die Referentin ein, sie verdienten aber eine dahin gehende Relativierung.
Es gebe auch die dringliche Aufforderung im Koran, sich gegen die "Ungläubigen" speziell in Mekka auf der arabischen Halbinsel im Allgemeinen zur Wehr zu setzen. Die Idee des Dschihad als militärischer Einsatz zur Durchsetzung des Islam, "immer als Religionsgemeinschaft und gleichzeitig als Staatswesen verstanden", begünstige die Mobilisierung von Massen und einzelnen religiösen Fanatikern, bedauerte Huber-Rudolf. Allerdings gebe es auch Koranzitate, welche die Sichtweise des Islam als "Religion des Friedens" unterstützten, die keinen Zwang in Glaubensfragen ausüben will (K 2,256). Dahinter stehe die theologische Frage nach der Wahrheit und dem Willen Gottes als des einen Schöpfers einer Menschheit, die sich bedauerlicherweise in viele Glaubensrichtungen aufgespalten habe.
Die Schöpfungsordnung in all ihren Dimensionen, auch den politischen und gesellschaftlichen, wieder herzustellen, sei die Aufgabe der gläubigen Muslime. Die entscheidende Frage sei in diesem Zusammenhang, ob die Gläubigen auf die Allmacht Gottes und seine Vergeltung vertrauen, oder ob sie sich im Auftrag Gottes dazu ermächtigt fühlen, in seinem Namen gegen die Unordnung und das Böse anzukämpfen. Es bleibe bei diesen Erörterungen, festzuhalten, unterstrich die Referentin: "Unbedingten Pazifismus und Feindesliebe müssen Muslime für Zeichen der Unsicherheit im Glauben und Schwäche im kämpferischen Einsatz auf dem Wege Gottes halten." Sie bat um Verständnis dafür, dass die Muslime in Deutschland, die als Minderheit in einem nicht islamischen Land leben, derzeit eine doppelte Last tragen. "Sie haben sich und die Forderungen ihrer Religion gegen den Fanatismus einzelner Terroristen und gegen die Stimmung in der Bevölkerung zu verteidigen."
Im ersten Teil des Studientages hatte der Sozialethiker Prof. Dr. Thomas Hoppe von der Universität der Bundeswehr in Hamburg unter dem Thema "Terror, Krieg und Frieden" über Hintergründe, Entwicklungen und Konsequenzen aus den Terroranschlägen in den USA referiert. Er legte bei seinen Ausführungen das Wort der deutschen Bischöfe vom letzten Jahr "Gerechter Friede" zu Grunde. Darin heißt es: "Die Entscheidung über ein Eingreifen mit den Mitteln der Gewalt sowie über die konkrete Form eines solchen Eingreifens, erfordert angesichts der Risiken ein größtmögliches Maß an Sorgfalt in der Prüfung der zu erwartenden Folgen. Völkerrechtliche Legalität und ethische Legitimität stehen hier fundamental auf dem Spiel. Es geht um nicht weniger als um die Grundregeln des Zusammenlebens in der einen Welt. Vor allem geht es stets um Leben und Tod von Menschen."
Sk (MBN)
Mainz. Unter dem Leitwort "Begegnung" hat die Katholische Akademie des Bistums Mainz, Erbacher Hof, soeben ihr neues Jahresprogramm vorgelegt Das Leitungsteam der Akademie – Direktor Dr. Peter Reifenberg und die Studienleiter/innen Dr. Claudia Sticher, Dr. Veronika Schlör und Dr. Günther Wassilowsky - schreibt in der Einleitung zum Programmheft: "Aus sinnstiftenden Begegnungen denken und leben wir den Grundvollzug von Akademie mitten im Kraftfeld zwischen Kirche und Welt, zwischen Generationen und Disziplinen (vorab in den Lebenswissenschaften), um gerade in einer von Kriegen und Terror bedrohten Umwelt einen friedenstiftenden Beitrag zu leisten."
Die Akademie versuche "quer zur Zeit in der Zeit" durch den Dialog und in der Begegnung eine zeitentsprechende Sprache zu finden, "die aus dem Ur-Dialog zwischen Gott und Mensch lebt". Die Akademie wage damit auch die offene Auseinandersetzung, um die Menschen für praxisändernde Sinnbilder zu sensibilisieren, um personale und soziale Identität aus dem Glauben zu vermitteln und verzerrende Alternativen kritisch zu hinterfragen.
Im Zuge dieser Leitidee haben die Vorträge im Mainzer Dom das Rahmenthema "dem Antlitz des Anderen begegnen". Zu den Rednern gehören u.a. Kardinal Karl Lehmann, Ministerpräsident Dr. Bernhard Vogel, Erfurt, der Rabbiner Prof. Dr. Leo Trepp, New York, die ZDF-Korrespondentin Maria von Welser, Mainz/London, und die Schriftstellerin Gabriele Wohmann, Darmstadt.
Das Profil der Akademie Erbacher Hof zeigt den Mut, sich gerade auch den theologischen und philosophischen Herausforderungen der Gegenwart zu stellen. Dies geschieht zum Beispiel in einem Studientag über die "Väter" des dialogischen Denkens, Franz Rosenzweig und Martin Buber, am 16.3.2001 mit dem Thema "Begegnung: Das neue Denken". Weitere Studientage befassen sich mit der Gotteserkenntnis bei Nikolaus von Kues (19./20. 10. 2001) oder mit der Metaphysik und Religionsphilosophie von Immanuel Kant (Internationales Symposion vom 8.-10.3. 2002).
Ein Vortragsabend "Wahrheit und Glaube" ist dem großen Theologen Kardinal John Henri Newman (1801-1890) im Jahr seines 200. Geburtstags gewidmet (8.11.2001). Der Religionspädagoge Prof. Dr. Rudi Ott leitet ein Seminar an fünf Abenden zum Thema "Der Liebe Raum geben. Von der verwandelnden Kraft der Selbsterkenntnis" (ab 29.10.2001). Hinzu kommt eine Reihe geistlicher Vorträge, die auch ein Gesprächskonzert mit dem Mainzer Figuralchor in der Seminarkirche umfasst (Bachkantate "Nach Dir, Herr, verlangt mich" am 15.2.2002).
Wegen ihrer aktuellen Brisanz dürften die Studientage zu den Themen "Krankenhaus" und "Einwanderungsland Deutschland" besondere Aufmerksamkeit finden. Unter dem Titel "Zwischen Profit und Profil" veranstaltet die Akademie am 30.11./1.12. einen Studientag zu den "Herausforderungen und Perspektiven für das (christliche) Krankenhaus" mit u.a. Kardinal Lehmann und dem rheinland-pfälzischen Sozial- und Gesundheitsminister Florian Gerster. Besonders im Blickpunkt steht dabei das vor 150 Jahren unter Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler gegründete St. Vincenz- und Elisabeth-Hospital in Mainz.
Zur Frage "Einwanderungsland Deutschland" lädt die Akademie in Kooperation mit dem Diözesan-Caritasverband Mainz und dem Bischöflichen Seelsorgeamt am 7./8. Dezember zu einem Studientag zum Thema "In der Fremde daheim – fremd zuhause. Leben in der Illegalität in Deutschland" ein. Referenten sind Schwester Cornelia Bührle, Berlin, und Hermann Uehlein, Freiburg, sowie Experten aus Wirtschaft, Gewerkschaften, Caritas und Kirchen. Ein besonders brennendes Problem greift auch der Studientag "Bio-Medizin auf dem Prüfstand von Recht und Ethik" auf. Sie wird am 18./19.1. 2002 in Kooperation mit der Evangelischen Akademie der Pfalz veranstaltet.
Neben diesen Studientagen zu aktuellen (sozial-)politischen Fragen, sind weitere Studientage u.a. zu den Themen "Wallfahrt" (7./8.6.2002) und "Medienethik" (28./29.6.2002) geplant sowie ein Studientag über den mittelalterlichen Universalgelehrten Ramon Llull (1232-1316). Neben einer allgemeinen Annäherung an das Denken und Leben von Raimundus Llullus steht dabei im Zentrum dieses Studientages die Verbindung seines Werkes mit der Stadt Mainz. In einer Mainzer Druckwerkstatt erschienen zwischen 1721 und 1742 fünfzig Schriften Llulls. Weitere Schwerpunkte setzt die Katholische Akademie des Bistums Mainz im kulturellen Bereich mit Konzerten, Ausstellungen und Literaturabenden.
Die Katholische Akademie Erbacher Hof arbeitet auch mit einer Reihe von Kooperationspartnern zusammen. Zu ihnen gehört neben der Mainzer Universität (diesmal u.a. mit einer Vortragsreihe zur mittelalterlichen Geschichte) das Hugo von St. Viktor-Institut der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen in Frankfurt mit einer Fachtagung zum mittelalterlichen und barocken Kirchenverständnis im Spiegel der Kirchweihtheologie: "Das Haus Gottes, das seid ihr selbst" (23. - 26.1.2002). Ebenfalls bewährt hat sich die Zusammenarbeit mit der Mainzer Psychoanalytischen Arbeitsgemeinschaft (DPV). Dies zeigt sich mit einer Studienakademie zum Thema "Schuld und Vergebung" (22./23.2.2002).
Sk (MBN)
Worms. Die zweite "Wormser Domtafel", die am 21. Juli 2001 auf dem "Platz der Partnerschaft" am Wormser Dom stattfand, hat einen Gewinn von DM 15.000,- für den Erhalt des Wormser Domes St. Peter ergeben. Dies hat der Dombauverein Worms jetzt mitgeteilt.
Die Benefizveranstaltung wurde durch mehr als 40 Sponsoren – meist Wormser Wirtschaftsbetriebe und Geschäfte – und eine Vielzahl von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern ermöglicht. Ein Kreis von Ehrenamtlichen mit der Geschäftsführerin des Dombauvereins, Beatrix Kuklinski, an der Spitze, hatte rund ein halbes Jahr zuvor mit den Planungen für die zweite Wormser Domtafel begonnen. Media-Partner der Veranstaltung war der rheinland-pfälzische Radiosender RPR 2, der sowohl Radiowerbung zur Verfügung stellte, als auch die Volksmusiker Bea Larson und Sebastian Siegel eingeladen hatte.
Wie der Dombauverein weiter mitteilte, wurden vor der Kulisse des Wormser Domes von mehreren hundert Gästen, "die bis in die späte Nacht tafelten", rund 1200 Scheiben Rindfleisch, 1000 Scheiben Schweinefleisch, 950 Scheiben Putenbrust und 200 Kilo Salate verzehrt sowie eine Gulaschsuppe aus 600 Brottassen. Die Bäckerinnung stellte neben den Brottassen und dem Nachtisch, der aus 650 Stück Kuchen bestand, auch das inzwischen sehr bekannte "Dombrot" zur Verfügung, das speziell für die Domtafel als Baguette gebacken wurde. Nach den großen Erfolgen im vergangenen und in diesem Jahr, soll es auch 2002 wieder eine Wormser Domtafel geben, kündigte der Dombauverein Worms e. V. an.
Wormser Dombauverein im Internet
Sk (MBN)
Mainz. Die Fachstelle "Kirchenmusik an den Ausbildungsstätten für pastorale Berufe", die im Personaldezernat des Bischöflichen Ordinariates Mainz angesiedelt ist, hat soeben ihr Programm für das Wintersemester 2001/2002 vorgelegt. Die Kantorin Mechthild Bitsch-Molitor lädt Studierende der Mainzer Universität, der Katholischen Fachhochschule Mainz, der Fachakademie für Gemeindereferent/inn/en und des Priesterseminars zu einer Vielzahl von Kursen, Einzelveranstaltungen und Gottesdiensten ein, bei der die Studierenden die Möglichkeit haben, sich mit Theorie und Praxis der Kirchenmusik auseinander zu setzen.
Angeboten werden zum Beispiel ein kirchenmusikalisches Praktikum "Das neue Geistliche Lied, seine Geschichte, Gestalt und Gehalt", jeweils dienstags abends 19.30 bis 21.00 Uhr in der Universität, Forum I (Alter Musiksaal). Das Praktikum beginnt am 30. Oktober und endet am 12. Februar.
In einem "Kantorendienst" geht es um liturgische Gesänge der Advents- und Weihnachtszeit jeweils montags 14.30 bis 15.15 Uhr in der Fachakademie (Römerwall 67) in Mainz. Die Veranstaltungsreihe beginnt am 15. Oktober und endet am 28. Januar 2002. In einem "Grundkurs "Rhetorik" werden Texte für adventliche Meditationen "Musik und Text" vorbereitet. Dazu dient auch der Kurs "Lektorendienst", der auch eine Einführung in Dienst und Auftrag des Lektors sowie Übungen zum sinnerschließenden Lesen umfasst. Dazu wird eine Blockveranstaltung am 14./15. Dezember angeboten (Beginn Freitag 17.30 Uhr, Ende Samstag 12.00 Uhr).
Zu den Einzelveranstaltungen gehören eine "Werkstatt Gottesdienstgestaltung" am 9./10. November in der Fachakademie und die adventlichen Veranstaltungen "Musik und Text", jeweils dienstags und mittwochs von 17.00 bis 17.30 Uhr während der Adventszeit in der Augustinerkirche (Seminarkirche).
An Gottesdiensten sind u. a. geplant: ein "Requiem" in der Kirche der Katholischen Hochschulgemeinde St. Albertus am 21. November (16.00 Uhr), eine Eucharistiefeier in der Edith Stein-Kapelle der Fachakademie am 26. November (18.15 Uhr) und eine Vigilfeier zum Thema "Abraham – Vater aller Glaubenden" am 7. Dezember in der Augustinerkirche (20.00 bis 23.00 Uhr).
Eine Eucharistiefeier mit Lektoratsbeauftragung findet am 17. Januar um 18.15 Uhr in der Augustinerkirche statt. Daran schließt sich ein kleines kulturelles Programm an. Ebenfalls in der Augustinerkirche wird am Donnerstag, 31. Januar, um 18.15 Uhr die Eucharistie mit Studierenden und Lehrenden der Kirchenmusikabteilung der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität gefeiert.
Hinweis: Weitere Informationen sind im Büro der Kantorin Mechthild Bitsch-Molitor in der Fachakademie (Römerwall 67) erhältlich: Telefon 06131 / 222096, Fax 06131 / 233097.
Sk (MBN)
Mainz. Unter dem Titel "Gesegnet sollst du sein" hat der Pfarrer der Gemeinde Bad Vilbel-St. Nikolaus, Herbert Jung, von ihm selbst formulierte Segensgebete für Seelsorge und Gottesdienst veröffentlicht. Zur Entstehung des Buches schreibt Pfarrer Jung im Vorwort: "Damit wir in den vielen Wechsel-Fällen des Lebens nicht wortlos dastehen, sondern unserem Gegenüber etwas Gutes sagen können, ist dieses Buch entstanden, geboren aus der eigenen Not, Worte zu suchen und auch zu finden, die dem/den jeweiligen Menschen vermitteln wollen: Gott heißt noch immer Jahwe – Er ist für dich da" (vgl. Exodus 3,14). Die Segenswünsche und Segensgebete dieses Buches seien geschrieben als Vergegenwärtigungen dieser Zusage Jahwes, erneuert in der Zusage Jesu: "Ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung der Welt" (Mt 28,20).
Die Anlässe für die Segensgebete sind breit gefächert. Neben Bezügen zu Festen des Kirchenjahres reichen sie von Geburt und Taufe über Kindheit und Jugend und Alter bis zum Tod und Trauer. Weitere Stichworte sind z.B. "Trennung", "Umkehr", "Umzug", "Urlaub", "Notfall", "Geburtstag", "Hochzeitstag", "Haus" oder "Tiere".
So heißt es z.B. zum Weltmissionssonntag oder zum Tag des ausländischen Mitbürgers: "Euch alle segnet der Herr, er lasse euch staunen über die Glut der Sonne, die jeden wärmt im Norden und im Süden, die unaufhörlich scheint seit jenem Tag, da Gott sie in den Kreis geschickt. Euch lasse er in fremder Welt die Heimat finden und ein Haus, das schützt vor Regen und vor dem Hass der Menschen..." Das Segensgebet zum Erntedank enthält die Sätze: "Der Herr segne die Ernte dieses Jahres – in unsere Hände gelegt von der Mutter Erde: das Korn, damit wir nicht hungern – die Trauben, damit wir uns freuen am Wein – die Beeren, damit wir schmecken, wie süß das Leben – die Kräuter, damit wir nicht vergessen: auch die bitteren Tage stammen aus der Hand dessen, der alles gesegnet hat..."
Die Segensgebete sind in einem Zeitraum von über zehn Jahren entstanden. Nicht jedes Segensgebet sei gleich gut zur Verwendung in einem Gemeindegottesdienst geeignet, erklärt der Autor im Vorwort. Manchmal werde es passender sein, ein Segensgebet im Rahmen eines seelsorglichen Gesprächs oder einer kleinen Feier im Kreis weniger Menschen zu sprechen. Es sei der Klugheit und der Erfahrung der Seelsorgerinnen und Seelsorger anheim gestellt, hier die angemessene Form zu finden.
Pfarrer Jung hat sich in seinen Texten an der Sprache der Bibel orientiert. Dabei ist es ihm gelungen, auch die Sprache des heutigen Menschen zu treffen und damit auch viele persönlich anzusprechen. Deshalb ist das Buch eine sinnvolle und hilfreiche Ergänzung zu den offiziellen Segensgebeten der Kirche, wie sie der Mainzer Liturgiewissenschaftler Prof. Dr. Adolf Adam kürzlich in dem Heft "An Gottes Segen ist alles gelegen" veröffentlicht hat. Der Gewinn des Buches von Pfarrer Jung besteht sicher auch darin, dass er sehr viele konkrete Lebenssituationen der Menschen im Auge hat, in denen sie auf den Segen des Dreifaltigen Gottes angewiesen sind.
Ein Stichwortverzeichnis hilft, jeweils passende Segensgebete rasch zu finden. Hinzu kommt ein Verzeichnis der Bibelstellen und biblischen Verweise. Sie sollen zum Beispiel bei Gottesdiensten helfen, bevorzugt Lesungen aus jenen Texten zu wählen, aus denen die Formulierungen der Segensgebete stammen, erklärt der Autor.
Hinweis: Herbert Jung. "Gesegnet sollst du sein. Segensgebete für Seelsorge und Gottesdienst." Verlag Herder, Freiburg 2001, gebunden, 159 Seiten, DM 29,80.
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