Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 17

9. Mai 2001

Datum:
Mi. 9. Mai 2001
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Jürgen Strickstrock, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz 
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder 129, Fax 06131/253-402. E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Bericht 

  • Feier zum 65. Geburtstag von Kardinal Lehmann (16. Mai) 
  • Kardinal Lehmann ein großer Theologe und Ökumeniker 
  • Bischöfe und Professoren betonen Vorrang des Religionsunterrichts 
  • Erstes Treffen Ständiger Diakone der Partnerdiözesen Dijon und Mainz 
  • Kardinal Lehmann bei Auftaktveranstaltung des Bildungswerkes 
  • Prälat Reinhardt 75 Jahre alt (2.Mai)

Vorschau 

  • Rheinhessische Orgelwochen starten in Mainz-Bretzenheim (6. Mai) 
  • Weltreisen des 18. Jahrhunderts in Wort und Bild
Bericht 

Feier zum 65. Geburtstag von Kardinal Lehmann (16. Mai)

Pontifikalvesper im Dom, anschließend Festakt. Unter den Gästen Beck und Koch 

Mainz. Der Bischof von Mainz und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, feiert am Mittwoch, 16. Mai, seinen 65. Geburtstag. Nach einer festlichen Pontifikalvesper im Dom (Beginn 16.00 Uhr) findet anschließend (ca. 17.30 Uhr) im Bildungszentrum Erbacher Hof in Mainz eine Akademische Feier mit geladenen Gästen statt, unter ihnen der hessische Ministerpräsident Roland Koch, ein Vertreter der rheinland-pfälzischen Landesregierung (Ministerpräsident Kurt Beck kann aus Termingründen nur an der Pontifikalvesper teilnehmen) und der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Dr. Peter Steinacker, sowie die Bischöfe der katholischen Nachbarbistümer.

Nach der Begrüßung durch Generalvikar Prälat Dr. Werner Guballa und den Stellvertretenden Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff, Aachen, hält der Metropolit der Oberrheinischen Kirchenprovinz, der Erzbischof von Freiburg, Dr. Oskar Saier, die Festrede. Ein Höhepunkt der Feier wird die Übergabe einer Festschrift an Kardinal Lehmann sein, in der der Jubilar vor allem als Wissenschaftler und Hochschullehrer gewürdigt wird. Die gewichtige Festschrift mit mehr als 800 Seiten Umfang enthält Beiträge von Prominenten aus Politik, den Kirchen, aus Kultur und Wissenschaft. Zu den Autoren gehören auch Schüler und Schülerinnen von Professor Lehmann aus seiner Zeit als Hochschullehrer in Mainz und Freiburg. Zwei von ihnen, Prof. Dr. Albert Raffelt, Freiburg, und Dr. Barbara Nichtweiß, Mainz, werden als Herausgeber die Festschrift als Geburtstagsgeschenk übergeben.

Integriert in die Akademische Geburtstagsfeier ist die Überreichung der Abschluss-Diplome an Studierende des Fachbereichs Katholische Theologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz durch den Dekan des Fachbereichs, Prof. Dr. Johannes Meier. Zum Abschluss der Akademischen Feier hält Kardinal Lehmann eine Dankansprache. Musikalisch umrahmt wird der Festakt durch den Violinisten Wojciech Garbowski, Berlin, und den Bratschisten, Rajmond Glowczynski, Hannover, die beim Kulturprogramm des Mainzer Jubiläumskatholikentages 1998 mitgewirkt haben. Sie spielen Werke von u.a. J.S. Bach und Mozart.

Hinweis für die Redaktionen: Beachten Sie bitte das folgende Porträt, bei dem der akademische Lehrer Karl Lehmann im Mittelpunkt steht.

Die Pontifikalvesper im Dom um 16.00 Uhr ist als öffentlicher Gottesdienst für jedermann zugänglich. Vertreter der Presse und der Medien, die – im Unterschied zur Kardinalsfeier am 4. März – nicht eigens eingeladen werden, sind zur Akademischen Feier aus Anlass des 65. Geburtstags herzlich willkommen. Allerdings ist aus organisatorischen Gründen vorherige Anmeldung erforderlich. Die Vertreter bzw. Mitarbeiter/innen der Redaktionen, die an der Feier teilnehmen möchten, sind deshalb hiermit gebeten, sich telefonisch (06131 / 253 128/9), per Fax (06131 / 253 402) oder per E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de anzumelden. Für Pressevertreter werden bei der Pontifikalvesper Plätze auf den rechten oberen Choretten reserviert und bei der Akademischen Feier im Kettelersaal des Erbacher Hofs auf der Empore.

Sk (MBN)

 

Kardinal Lehmann ein großer Theologe und Ökumeniker 

Gefragter Partner im Zeitgespräch 

Mainz. Der Bischof von Mainz und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, feiert am Mittwoch, 16. Mai, seinen 65. Geburtstag. An diesem Tag ist um 16.00 Uhr eine Pontifikalvesper im Mainzer Dom vorgesehen. Anschließend findet eine Akademische Feier mit geladenen Gästen im Bildungszentrum Erbacher Hof statt. Neben der Festansprache durch den Metropoliten der Oberrheinischen Kirchenprovinz, Erzbischof Dr. Oskar Saier, wird einer der Höhepunkte die Überreichung einer mehr als 800 Seiten umfassenden Festschrift sein, in der prominente Theologen, unter ihnen auch einige Bischöfe, sowie Schüler von Lehmann mit Beiträgen vertreten sind. Darüber hinaus kommen Vertreter aus Staat und Politik, Wissenschaft und Kultur in Beiträgen und Grußworten zu Wort. Da mit 65 Jahren ein Hochschullehrer in der Regel in den Ruhestand tritt, soll – wie es auch Intention der Festschrift ist - im folgenden Porträt vor allem der theologische Wissenschaftler und Hochschullehrer Karl Lehmann gewürdigt werden, der zu den bedeutendsten Theologen der Gegenwart gehört. Lehmann ist seit 1983 Bischof von Mainz, seit 1987 Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und seit Februar 2001 Kardinal.

Studium in Rom 

Karl Lehmann, als Sohn eines Lehrers am 16. Mai 1936 in Sigmaringen geboren, versetzte schon als 15-Jähriger Mitschüler und Lehrer in Staunen, weil er Thomas von Aquin im lateinischen Original las und darüber referierte. Viele sagten ihm eine glänzende wissenschaftliche Karriere voraus und haben sich darin nicht getäuscht. Als er nach dem Abitur 1956 das Studium der Philosophie und Theologie an der Freiburger Universität aufnahm, entsandte ihn der damalige Erzbischof von Freiburg, Dr. Hermann Schäufele, schon nach einem Jahr zum Studium an die Päpstliche Universität Gregoriana in Rom (1957-1960 Philosophie und 1960 bis 1964 Theologie). 1962 promovierte Lehmann an der Gregoriana zum Doktor der Philosophie mit einer Arbeit über die Seinsfrage im Denken Martin Heideggers, dem er, wie dessen Bruder Fritz, mehrfach in der gemeinsamen Meßkircher/Sigmaringer Heimat persönlich begegnet war.

Lehmanns Doktorväter waren der Jesuit P. Alois Naber SJ und nach dessen Tod der heutige Züricher Weihbischof P. Peter Henrici SJ. Wie Lehmann kürzlich bekannte, blieb die Literatur neben der Philosophie für ihn "das schönste Hobby". Diese frühe Weichenstellung verdankte er vor allem seinem Sigmaringer Gymnasiallehrer Prof. Dr. Rudolf Nikolaus Maier, der Französisch, Philosophie und Deutsch unterrichtete. Durch diesen "überragenden Lehrer" gewann Lehmann auch Zugang zu Lyrikern wie Günter Eich, Paul Celan und Nelly Sachs, "freilich auch zu Goethe, Schiller und Kleist". Durch Maier wurde Lehmann auch motiviert, sich intensiv mit theologischen und philosophischen Fragen auseinander zu setzen.

Assistent von Karl Rahner 

Karl Lehmann erlebte in Rom, wo er am 10. Oktober 1963 durch Kardinal Julius Döpfner zum Priester geweiht wurde, das Zweite Vatikanische Konzil aus nächster Nähe. Der Konzilstheologe Karl Rahner SJ - beide kannten sich schon von Freiburg her - entdeckte früh Lehmanns umfassende Begabung und nahm schon während des Konzils in vielfältiger Weise seine Hilfe in Anspruch. Nach Abschluss des Studiums nahm Rahner ihn als wissenschaftlichen Assistenten mit nach München zum Seminar für Christliche Weltanschauung und Religionsphilosophie (1964 bis 1967) und nach Münster (1967/68), wo Rahner Dogmatik und Dogmengeschichte lehrte. In dieser Zeit erhielt Lehman ein Habilitationsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft und wurde durch den Freiburger Erzbischof endgültig für die wissenschaftliche Laufbahn freigestellt.

In jenem Jahr wurde Lehmann an der Gregoriana zum Doktor der Theologie promoviert mit einer Arbeit über das Thema "Auferweckt am dritten Tag nach der Schrift" – Exegetische und fundamentaltheologische Studien zu 1 Kor. 15,3b –5" – wie in der Philosophie "summa cum laude". Seine theologischen Doktorväter waren P. Edouard Dhanis SJ und P. Max Zerwick SJ vom Päpstlichen Bibelinstitut. Schon mit 32 Jahren wurde Karl Lehmann auf den Lehrstuhl für Dogmatik II der Katholisch-Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz berufen. Nur drei Jahre später folgte er dem Ruf der Freiburger Universität auf den Lehrstuhl für Dogmatik und Ökumenische Theologie, den er bis zu seiner Ernennung zum Bischof von Mainz im Jahr 1983 inne hatte.

Ökumenische Forschungsarbeit 

Auf Wunsch von Bischof Hermann Volk wurde Lehmann 1969 Mitglied des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen, nach den Gründern auch "Jaeger-Stählin-Kreis" genannt, und wurde 1975 von katholischer Seite dessen wissenschaftlicher Leiter. 1989 wurde er in der Nachfolge von Kardinal Volk Vorsitzender dieses Arbeitskreises. Gerade in der ökumenischen Theologie hat Karl Lehmann sehr viel in Bewegung gebracht. Dies wird vor allem in der Buchreihe des Ökumenischen Arbeitskreises "Dialog der Kirchen" deutlich, die er als Autor und Herausgeber (zusammen mit Wolfhart Pannenberg und Edmund Schlink) maßgeblich geprägt hat. In dieser Buchreihe wird auch deutlich, wie selbstlos Karl Lehmann seine wissenschaftliche Arbeit in den Dienst anderer gestellt und hinter den Kulissen Enormes geleistet hat. Er hat nicht nur Karl Rahner zugearbeitet, sondern in großem Ausmaß auch Kardinal Julius Döpfner.

Bei der Gemeinsamen Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland, die 1971-1975 in Würzburg durchgeführt wurde (Würzburger Synode), zeigte sich, wie viel Lehmann daran gelegen war, die wissenschaftliche Theologie in den Dienst der Seelsorge und damit der Menschen zu stellen. Deshalb nahm er auch die gewaltigen Anstrengungen auf sich, während der Synode, der er als Mitglied angehörte, in mehreren Kommissionen beratend und vermittelnd mitzuwirken und schließlich als federführender Herausgeber der Synodentexte zu fungieren (1975-1977). Die hohe Anerkennung, die Karl Lehmann auch über die deutsche Sprachgrenze hinaus gefunden hatte, zeigte sich in seiner Mitarbeit in der Internationalen Theologenkommission. In das Licht einer breiteren Öffentlichkeit trat er als Mitherausgeber eines Sammelwerks dieser Kommission zur "Theologie der Befreiung" (1977). Im Lauf der Jahre bestätigte sich die Hochschätzung in einer Reihe von Ehrenpromotionen u.a. in Innsbruck, Washington, Warschau und Graz wie auch seine Mitgliedschaft in bedeutenden Akademien und im Senat der Max Planck-Gesellschaft.

Selbstlose Zuarbeit für andere 

Karl Rahner schrieb zur Bischofsweihe Lehmanns am 2. Oktober 1983 u.a.: "In der heutigen katholisch-theologischen Gelehrtenwelt bei uns in Deutschland gibt es niemanden, der so viel selbstlose und meist unbekannt bleibende Arbeit für andere und für allgemeine kirchliche Aufgaben geleistet hat wie Lehmann." Dazu verwies er auf einige Bücher, "die ohne seine große Hilfe nicht erschienen wären". Lehmann sei ihm ein unersetzlicher Helfer beim Lexikon für Theologie und Kirche, beim Handbuch für Pastoraltheologie und bei "Sacramentum mundi" gewesen. Aber er habe nicht nur ihm, Rahner, selbstlos geholfen, sondern auch bei zahlreichen weiteren Handbüchern und Festschriften fundiert mitgearbeitet. Unter seinen zahlreichen Herausgeberschaften und Fördertätigkeiten haben die Internationale Katholische Zeitschrift Communio (seit 1972) sowie die gesammelten Schriften von Heinrich Schlier, Erik Peterson und Karl Rahner besonderes Gewicht. Die Bibliographie der Bücher und Artikel aus der Feder von Karl Lehmann umfasst inzwischen 1746 Titel.

In Erinnerung an Hans Urs von Balthasar sagte Lehmann einmal: "Stets war ich dankbar, dass ich viele namhafte und zugleich recht verschiedene akademische Lehrer in Philosophie und Theologie hatte. ... So war ich dankbar und froh, nach den vielen Begegnungen mit meinen Lehrern während eines langen Studiums und der Assistentenzeit bei Karl Rahner während und nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil in meiner Freiburger Zeit (1971-1983) aus der Nähe zu Basel Hans Urs von Balthasar genauer kennen zu lernen. ...Wir haben über viele Jahre die deutschsprachige Zeitschrift ‚Communio‘ bei den internationalen Herausgebertagungen gemeinsam vertreten. Er war natürlich der ganz unbestreitbare geistliche wie geistige Vater und ‚Spiritus Rector‘, der im Austausch mit unseren vielen Freunden zugleich die katholische Bestimmtheit und Weite dieser Zeitschrift förderte."

Leidenschaft für Gott 

Was Lehmann 1969 zum 65. Geburtstag Rahners schrieb, trifft in seinem Kern auch auf ihn selbst zu: "Die tiefste Wurzel des theologischen Denkens scheint mir in der unablässigen Anstrengung zu liegen, den christlichen Glauben für die Welt von heute elementar geistig aufzuschließen, ihn in allen Bereichen der menschlichen Existenz mutig zu verantworten und seine daseinsverwandelnde Kraft ursprünglich zur Wirkung zu bringen. Diese Leidenschaft für Gott und seine Gnade treibt ihn dazu, gleichsam auf allen Gassen der Welt und inmitten aller menschlichen Fragen Gottes Heil zu künden : radikal, ehrlich, mutig, brüderlich, ungescheut und voll Kraft." Dies kommt im Sammelband mit Aufsätzen Lehmanns von 1993 schon im Titel zum Ausdruck: "Glauben bezeugen - Gesellschaft gestalten". Lehmann hat eine außergewöhnliche analytische Begabung. Dies befähigt ihn, sich in andere Wissens- und Lebensfelder außerhalb der Theologie sehr rasch einzuarbeiten.

Zugleich beflügelt Lehmann eine tiefe Spiritualität im Geist des Freiburger Religionsphilosophen Bernhard Welte und des Theologen Hans Urs von Balthasar, denen er sehr viel zu verdanken hat, in den Einzelfragen inmitten der innerlich zerrissenen modernen Welt das Ganze zu sehen und auf die tiefen Wurzeln des menschlichen Seins in Gott zu verweisen. Nur wer fest im Glauben verankert ist, das ist seine feste Überzeugung, kann sich auf die stürmische See geistiger, gesellschaftlicher und politischer Auseinandersetzungen wagen und sie bestehen. Sein Wirken als Bischof von Mainz (seit 1983), Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (seit 1987) und Kardinal (seit Februar 2001) haben seinen konsequenten Weg als theologischer Wissenschaftler nicht beeinträchtigt. So gehört es zu den Utopien Lehmanns, der als Bischof immer auch Lehrer der Theologie geblieben ist, dass das fruchtbare Gespräch zwischen Lehramt und Theologie, wie er es während des Zweiten Vatikanischen Konzils erlebt hat, weiter geführt wird. Dies hat er in den Auseinandersetzungen um Professor Hans Küng eingefordert und es nach der Kölner Erklärung von 1989 durch die Institutionalisierung der halbjährlichen "Mainzer Gespräche" zwischen Bischöfen und Theologieprofessoren des Mainzer Raums glaubwürdig praktiziert. Durch seine theologische und ökumenische Kompetenz und seine erstaunliche Vielseitigkeit als "Generalist"; ist Kardinal Lehmann nicht nur der ideale Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz sondern auch ein besonders gefragter Partner im "Zeitgespräch" in Kirche, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Medien.

Jürgen Strickstrock (MBN)

 

Bischöfe und Professoren betonen Vorrang des Religionsunterrichts 

Mehr Transparenz und Rechtssicherheit bei römischen "Nihil obstat"-Verfahren gefordert 

Mainz. Die besondere pädagogische Bedeutung des Religionsunterrichts gegenüber anderen wertorientierenden Schulfächern haben Bischöfe und Theologieprofessoren des deutschen Sprachraums in Mainz hervorgehoben. Beim 24. "Mainzer Gespräch" zwischen Bischöfen und den Sprechern der theologischen Arbeitsgemeinschaften aus Deutschland, Österreich und der Schweiz betonten die Teilnehmer/innen am Montag, 7. Mai, in Mainz, der Religionsunterricht habe im Sinn von Artikel 7 (Abs. 2 und 3) des Grundgesetzes "Vorrang vor anderen wertorientierenden Fächern".

Der Ethikunterricht, der in den meisten Bundesländern in Deutschland als Ersatz- bzw. Alternativfach eingeführt ist, habe einen legitimen Platz in der Schule. Aber er sei mit dem Religionsunterricht weder in seiner Rechtsstellung noch inhaltlich gleichwertig. Insbesondere wurde auf den ethischen Pluralismus verwiesen, der eine klare Wertorientierung für die Schülerinnen und Schüler erschwere, dies vor allem auch dann, wenn die Ethik auf eine unverfügbare Letztbegründung verzichte. Eine "Ethik ohne Metaphysik" sei letztlich in Gefahr, der Beliebigkeit und einem bloßen Nützlichkeitsdenken zu erliegen. Dies werde gerade bei den aktuellen Auseinandersetzungen um die Bioethik deutlich.

Zum Religionsunterricht – dies dürfe nicht übersehen werden – gehöre "Ethik unverzichtbar dazu". Es sei ein Qualitätsmerkmal des Religionsunterrichts, dass er durch die Auseinandersetzung mit einem bestimmten Bekenntnis und in der Begegnung mit einer Lehrperson, die dieses Bekenntnis vertritt, die Mündigkeit und Urteilsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler fördere. Gerade der Religionsunterricht leiste vielfach die Integration in die Gesellschaft, die anderweitig immer schwieriger werde. So heißt es in einer gemeinsamen Erklärung des Katholisch-Theologischen Fakultätentages und der Bischöflichen Kommissionen für Erziehung und Schule und für Fragen der Wissenschaft und Kultur der Deutschen Bischofskonferenz, die sich die Gesprächsteilnehmer zu eigen machten: "Der Religionsunterricht vermittelt christliche Grundwahrheiten und hilft den Schülerinnen und Schülern, in der Auseinandersetzung mit dem christlichen Erbe und den gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart Antworten auf existenziell bedeutsame Fragen sowie einen überzeugenden Sinn des Lebens zu finden." Er rege zu rationaler Auseinandersetzung mit christlichen und anderen religiösen oder philosophischen Positionen an.

Ein weiteres Thema, das im Gespräch einen breiten Raum einnahm, war erneut die Erteilung der kirchlichen Lehrerlaubnis ("Nihil obstat") für Theologieprofessor/inn/en. Nach längerer Diskussion, in der vor allem die mangelnde Transparenz des Verfahrens und die unzureichende Rechtssicherheit für die Betroffenen kritisiert wurden, formulierten die Teilnehmer drei Voten. Es solle alles getan werden, um die Unzulänglichkeiten der Verfahrensordnung offen zu legen und zu beseitigen. Die Ortsbischöfe werden gebeten, bei der Beantragung des "Nihil obstat" in Rom eigene Gutachten mit einzureichen. Die Deutsche Bischofskonferenz sollte die römische Bildungskongregation bei der angekündigten Verbesserung der Verfahrensordnung unterstützen.

Andere Themen des Gesprächs, das vom Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, und vom Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Sprecher der Arbeitsgemeinschaften der Theologischen Disziplinen, Prof. Dr. Ludwig Mödl, München, moderiert wurde, waren der Konsultationsprozess zur Reform der Lehramtsstudiengänge, die hochschuldidaktische Weiterbildung, die veränderte nordrhein-westfälische Hochschulstruktur mit ihren Konsequenzen für die Katholisch-Theologischen Fakultäten sowie das Wort der Bischöfe zu Gentechnik und Biomedizin. Weitere Gesprächsteilnehmer waren u.a. die Bischöfe Kurt Koch, Solothurn, Heinrich Mussinghoff, Aachen, und Johann Weber, Graz, die Vorsitzende des Katholisch-Theologischen Fakultätentages, Prof. Dr. Ilona Riedel-Spangen-berger, Mainz, und der Vorsitzende der Dekanekonferenz der Katholisch-Theologischen Fakultäten Österreichs, Prof. Dr. Friedrich Schleinzer, Salzburg. Der kürzlich emeritierte Grazer Bischof Johann Weber, früherer Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz, der an den Mainzer Gesprächen von Anfang an (seit 1989) teilgenommen hat, wurde mit herzlichem Dank für seine konstruktiven Gesprächsbeiträge in all den Jahren verabschiedet.

Sk (MBN)

 

Erstes Treffen Ständiger Diakone der Partnerdiözesen Dijon und Mainz 

Unterschiedliche Wege der Berufung, Ausbildung und Sendung 

Mainz/Dijon. Zu einer ersten Begegnung und zum Erfahrungsaustausch trafen vom Samstag, 5. Mai, bis Dienstag, 8. Mai, Ständige Diakone der Partnerdiözese Dijon mit Ständigen Diakonen der Diözese Mainz zusammen. Sieben Diakone mit ihren Ehefrauen waren zu Gast bei den Familien der Diakone im Bistum Mainz, die sich an dem Begegnungstreffen beteiligten. Nach der offiziellen Begrüßung durch den früheren Mainzer Generalvikar, Bischofsvikar Apostolischer Protonotar Dr. h.c. Martin Luley, am Samstagnachmittag, Generalvikar Prälat Dr. Werner Guballa, den Bischöflichen Beauftragten für den Ständigen Diakonat, Pfarrer Dietmar Wieland und den Sprecher der Diakone, Hanspeter Ochs, Badenheim, nahmen die französischen Gäste an den Gottesdiensten in der jeweiligen Pfarrgemeinde der deutschen Diakone teil, sowie an deren sonntäglichem "Familienprogramm".

Am Montag standen Führungen durch den Dom St. Martin und die St. Stephanskirche mit den Chagallfenstern und die Besichtigung des Klosters Eberbach auf dem Programm. Abends feierten die Teilnehmer/innen des Treffens in der Gotthardkapelle des Domes einen gemeinsamen Gottesdienst. Konzelebranten waren der Mainzer Generalvikar Dr. Werner Guballa, sein Amtsbruder aus Dijon, Generalvikar Gérard Dampt, und der Bischöfliche Beauftragte für den Ständigen Diakonat im Bistum Mainz, Pfarrer Dietmar Wieland. Als Diakone wirkten am Altar mit als Vertreter der Sprecherkonferenz der Ständigen Diakone im Bistum Mainz Hanspeter Ochs, Heidesheim/Badenheim, und der Senior der Diakone aus Dijon, Claude Boudard (71).

Guballa hieß die Gäste herzlich willkommen und erklärte, in der Baugeschichte des Domes und der Gotthardkapelle werde das Gemeinsame der beiden Kulturen deutlich. In der Architektur werde die Zeit der Franken, die Zeit Karls des Großen, sichtbar. Das Verbindende zwischen den beiden Diözesen bestehe jedoch nicht nur in der in mehrfacher Hinsicht gemeinsamen Geschichte, sondern heute vor allem im gegenseitigen Austausch. Für die Zukunft seien weitere gemeinsame Schritte notwendig. Dazu gehöre dieser Erfahrungsaustausch der Ständigen Diakone. Viele Texte der Eucharistiefeier wurden in beiden Sprachen, deutsch und französisch, vorgetragen, bzw. durch den Ökumenebeauftragten des Bistums Mainz, Dr. Klaus-Leo Klein, der als Dolmetscher fungierte, übersetzt. Darüber hinaus erwies sich die Gemeinsamkeit der lateinischen Sprache, z.B. in den Kanontexten und im "Pater noster", als hilfreich.

Beim anschließenden Gespräch im Konferenzraum des Ständigen Diakonats im Mainzer Priesterseminar ging es um die unterschiedlichen Wege der Berufung, der Ausbildung und der Sendung der Diakone in den beiden Bistümern. Es wurde deutlich, dass die Diakone der Diözese Dijon vielfach von christlichen Gruppen vorgeschlagen und dann vom Generalvikar als Bischöflichem Beauftragten für den Ständigen Diakonat berufen werden. Auch die Ausbildung im Bistum Dijon verläuft etwas anders als in den deutschen Diözesen. Der Diakon Daniel Bonnot (59), Chef eines Familienunternehmens im Fassadenbau, erhielt, wie er berichtete, 1992 einen Brief von einer Gruppe von Gläubigen, die ihn baten, sich für den Dienst des Diakons zur Verfügung zu stellen. Bei einem Treffen von elf Ehepaaren wurde über den Ständigen Diakonat informiert. Von den elf Paaren blieben mit ihm vier Paare, die sich in regelmäßigen Treffen, begleitet vom Beauftragten für den Diakonat, auf die Weihe zum Diakon vorbereiteten. In Deutschland dauert die Ausbildung, wie Ochs darlegte, je nach theologischer Vorbildung zwischen drei und sieben Jahren. Obligatorisch ist hier die Mitwirkung im Diakonatskreis und die Teilnahme am zweijährigen Pastoralkurs.

Generalvikar Dampt betonte, dass die Diakone seiner Diözese überwiegend in einem Milieu tätig sind, zu dem Priester in der Regel keinen Zugang mehr haben, z.B. bei straffälligen Jugendlichen, um zu ihrer Resozialisierung beizutragen. Wenn ein Mann für solche Aufgaben geeignet scheine, müsse man ihn rufen, habe der Bischof erklärt. Der Einsatz der Diakone an sozialen Brennpunkten und im Arbeitermilieu sei analog zum Einsatz der früheren "Arbeiterpriester" in Frankreich zu sehen, erklärte Dampt.

Während Ochs als Diplom-Theologe und Pastoralreferent die Ausbildung innerhalb von drei Jahren absolvierte und durch eine Ausnahmeregelung bereits mit 31 Jahren zum Diakon geweiht wurde (ansonsten gilt als Mindestalter 35 Jahre), berichtete Diakon Heinz Weinmann, Worms-Herrnsheim, dass er nach über 20-jähriger Tätigkeit als Religionslehrer den sonst vorgeschriebenen Grundkurs Theologie (Würzburger Fernkurs) nicht mehr zu absolvieren brauchte, wohl aber den Würzburger Aufbaukurs. Ansonsten könne die Ausbildung bis zu sieben Jahren dauern. Wieland und Ochs betonten, dass nach dem Selbstverständnis der Ständigen Diakone im Bistum Mainz der sozial-caritative Dienst ein Schwerpunkt für alle sein müsste. So sind etliche in der Gefängnis-, Kranken-, Ausländer- oder Altenseelsorge tätig. Doch in der Praxis seien die Ständigen Diakone zu zwei Dritteln im liturgischen und katechetischen Bereich und nur zu einem Drittel im karitativen Dienst eingesetzt.

Dies wurde am Beispiel des Diakons Karl Noje-Knollmann, Bingen-Büdesheim, deutlich, der als Diakon im Hauptberuf überwiegend in Liturgie und Katechese eingesetzt ist. Darüber hinaus ist er jedoch auch im karitativen Bereich tätig und wird dabei durch den Caritas-Ausschuss der Pfarrei unterstützt. Die Gemeinde hat die Aktion "Lichtblicke" gegründet, um Frauen in Not- und Konfliktsituationen zu helfen bzw. Hilfen zu vermitteln. Ansonsten gehören zu seinen Schwerpunkten die Familienseelsorge, das Predigen jeden zweiten Sonntag, Religionsunterricht in der Schule und die Vorbereitung zur Erstkommunion und zur Firmung, sowie Taufen und Trauungen.

In der Diözese Dijon (ca. 600 000 Katholiken) gibt es ausschließlich Ständige Diakone mit Zivilberuf, zur Zeit 20, die neben ihrem Beruf ehrenamtlich als Diakone tätig sind. An Berufen sind u.a. Lehrer, Geschäftsführer, Ärzte, Erwachsenenbildner und Ingenieure vertreten. Die meisten sind in sozialen Brennpunkten eingesetzt, andere wie Diakon Bonnot in der kirchlichen Bildungsarbeit. Er ist Diözesanverantwortlicher für die Ehevorbereitung. Im Bistum Mainz (ca. 620.000 Katholiken) gibt es mehr als 100 Ständige Diakone, davon zwei Drittel als Diakone im Hauptberuf und ein Drittel als Diakone mit Zivilberuf. Generalvikar Dampt dankte zum Abschluss des Besuchs für die herzliche Gastfreundschaft im Bistum und in den Familien der Diakone. Besonders dankte er Msgr. Klein für die Führungen und seine Dolmetscherdienste. Er lud die Mainzer Diakone zum Gegenbesuch nach Dijon ein. Ein Termin dafür wurde noch nicht vereinbart. Von Seiten des Bistums Mainz nahmen an der Begegnung teil die Diakone Christopher Jones, Mainz-Kostheim, Hanspeter Ochs, Heidesheim, Karl Noje-Knollmann, Bingen-Büdesheim, Günter Seemann, Trebur-Astheim, Ludwig Lehr, Ingelheim, Peter Schreiber, Gundheim, und Heinz Weinmann, Worms-Herrnsheim.

Sk (MBN)

 

Kardinal Lehmann bei Auftaktveranstaltung des Bildungswerkes 

Das Wort Gott ist ein "Du-Wort" 

Mainz. Das Bildungswerk der Diözese Mainz hat in einer Auftaktveranstaltung das Schwerpunktthema der Jahre 2001/2002 vorgestellt: "G-O-T-T. Fragen – Provokationen – Annäherungen". Der Direktor des Bildungswerkes, Hartmut Heidenreich, erklärte dazu, das Thema "Gott" sei in der kirchlichen Bildungsarbeit gewiss eine Selbstverständlichkeit. So heiße es im "Leitbild" des Bildungswerkes: "Die Sinn- und Gottesfrage spielt für uns eine besondere Rolle." Aber in der gegenwärtigen Situation sei eine neue Offenheit, ja gerade der Wunsch zu spüren, sich der Gottes-Frage ausdrücklich zu stellen.

Wie sehr diese Einschätzung zutrifft, sei an der starken Resonanz auf die Einladung zur Auftaktveranstaltung zu spüren, erklärte Heidenreich bei der Begrüßung im großen Hörsaal der Katholischen Fachhochschule in Mainz. Rund 140 haupt-, neben- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bildungswerkes waren der Einladung gefolgt, so dass die Veranstaltung kurzfristig vom Bildungszentrum Erbacher Hof in die Räume der Fachhochschule verlegt werden musste. Heidenreich erinnerte daran, dass bei den bisherigen Schwerpunktthemen, die jeweils für zwei Jahre gelten, z.B. in der Frage nach den "Lebensformen", auf der Suche nach ethischen Orientierungen "Fit für Freiheit" und bei der "ZeitenWende. Hoffnungen und Ängste auf dem Weg ins Dritte Jahrtausend", Gott selbstverständlich im Blick war, aber nun habe man die Gottesfrage selbst explizit zum Thema gemacht.

G-o-t-t buchstabieren 

In einem grundlegenden Einführungsvortrag zeigte der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, die wichtigsten Perspektiven und Leitlinien dieser Thematik auf. Er begann damit, das Wort "G-o-t-t" zu buchstabieren und führte über das "Geheimnis" hin zur Offenbarung als Selbstmitteilung des liebenden Gottes an die Menschen. Er legte dar, dass das Wort Gott zunächst reichlich abstrakt erscheine, denn es sei kein Hinweis auf etwas Sichtbares. Demgegenüber habe das Wort Gott jedoch ein einzigartiges Gewicht und bringe zum Ausdruck, dass Gott der Unsagbare, der Schweigende ist, "das letzte Wort vor dem Verstummen". Es sei ein besonderes Wort und auch unverzichtbar, denn auch der Nichtglaubende benutze es.

Nachdrücklich unterstrich Lehmann, dass das Wort keine Sache bezeichnet. Vielmehr sei es, was vor allem der jüdische Religionsphilosoph Martin Buber herausgestellt habe, ein Wort der Anrede: "Du Gott". Das Wort Gott weise auf das Ganze und seinen Grund und auf sein Ziel. "Woher komme ich, wohin gehe ich?" Es verweise auf ein unverfügbares Element im Leben des Menschen. Dies komme in der Feststellung, dass "Gott ein Geheimnis ist", sehr gut zum Ausdruck. Allerdings sei dieser Begriff heute weithin negativ besetzt. Die Aufklärung dulde kein Geheimnis: "Alles muss vor das Gericht, muss durchleuchtet werden." In neueren Lexika der Philosophie komme das Wort Geheimnis kaum vor wie auch in weiten Teilen der Theologie. "Wir sind Meister im analytischen Denken, im Entschleiern, im Durchschauen, Erobern", erklärte Lehmann. Dem gegenüber habe jedoch die Phänomenologie aufgezeigt, "dass nicht alles nach dem Muster eines Problems angegangen werden darf". Sie habe den Blick auf das Ganze der Wirklichkeit gelehrt. Der französische Existenzphilosoph Gabriel Marcel habe dafür den Begriff des Geheimnisses ausdrücklich gewählt und hervorgehoben, dass personales Kennen nicht "durchschauen", sondern "anerkennen" will. Es gelte, die in Liebe bejahte Andersheit des Anderen anzuerkennen sowohl des Mitmenschen als auch Gottes. So habe Gott eine eigene Sphäre: das Heilige, das Unverfügbare. Er sei der "ganz Andere", wie Karl Barth in der dialektischen Theologie aufgezeigt habe.

Im Blick auf die Überlieferung der Väter und der Theologen des Mittelalters, habe Henry de Lubac in seinem Werk "Auf den Wegen Gottes" ("Sur les chemins de Dieu") dargelegt, dass jedes Erkennen eine Zuordnung des Erkennenden zum Erkannten erfordere. Es sei eine besondere Denkhaltung notwendig. Denn ohne ein Minimum an Einklang und Sympathie könne man keinen Zugang zum anderen gewinnen. Dies gelte auch für die Kategorie des Heiligen. Gott stehe in der Spannung, für den Menschen zugleich faszinierendes Geheimnis (Mysterium fascinosum) und Zittern und Angst auslösendes Geheimnis (Mysterium tremendum) zu sein.

Offenbarung und Geheimnis gehören zusammen 

Man müsse hierzu in ein Reich der Realität eindringen, legte Kardinal Lehmann dar, in der "Gott Gott sein kann". Der Freiburger Theologe Bernhard Welte mit seinen Schülern Klaus Hemmerle, Peter Hünermann und Bernhard Kasper, habe auf katholischer Seite diese Kategorie entfaltet, in der Gottes Liebe ebenso aufleuchte wie seine Distanz. "Gott hat eine eigene Souveränität gegenüber der Schöpfung und der Geschichte", unterstrich Lehmann. Wenn die großen Konzilien, auch das Erste Vatikanum, vom Geheimnis Gottes gesprochen haben, sei dies mehr als nur ein "vorläufiges Verstehen". Sein Lehrer, Karl Rahner, habe das große Verdienst, den personalen Mitteilungscharakter der Offenbarung Gottes verdeutlicht zu haben. "Offenbarung und Geheimnis widersprechen sich nicht, sondern gehören zusammen", unterstrich Lehmann. Über die negative Beschreibung vom Geheimnis hinaus, wachse so der kreatürliche Sinn für das Geheimnis Gottes als das Ursprüngliche, für Gottes Überfülle. Personale Erkenntnis sei Anerkennung und wachse so zur Liebe und zur Anbetung Gottes.

Durch alle Negationen, was Gott nicht ist (negative Theologie), komme der Mensch zum Verstehen Gottes. Für Millionen Menschen sei Gott der schweigende Gott, es sei aber in der Religionsgeschichte eine Revolution, dass Gott spricht, sich selbst mitteilt. Gott habe einen Namen, den er selbst erschlossen und in dem er sich selbst mitgeteilt hat. Lehmann schloss mit einem Wort Martin Bubers aus seinem 1953 erschienenen Werk "Gottesfinsternis".

"Ja, es ist das beladenste aller Menschenworte. Keines ist so besudelt, so zerfetzt worden. Gerade deshalb darf ich darauf nicht verzichten. ...Wir müssen die achten, die es verpönen, weil sie sich gegen das Unrecht und den Unfug auflehnen, die sich so gerne auf die Ermächtigung durch Gott berufen; aber wir dürfen es nicht preisgeben... Wir können das Wort ‚Gott‘ nicht reinwaschen, und wir können es nicht ganz machen; aber wir können es, wenn es, befleckt und zerfetzt wie es ist, vom Boden erheben und aufrichten über einer Stunde großer Sorge."

Neuer Zugang zur Mystik 

In der Aussprache ging es u.a. um die Gottesfrage im interreligiösen Gespräch und den Zugang zu Gott in der Mystik. Kardinal Lehmann verwies auf die Werke der großen Mystikerinnen, die im 13. Jahrhundert im Kloster Helfta lebten und jetzt mit der Wiedererrichtung des Zisterzienserinnenklosters dort, auch wieder neu entdeckt wurden: Mechthild von Magdeburg, Mechthild von Hackeborn und Gertrud von Helfta. Der Bischof unterstrich, dass das "Gott-Suchen" in der Bibel besonders häufig vorkommt. Der Bischof betonte, dass Menschen rein intellektuell nicht für die Gottesfrage zu öffnen sind. Es wurde festgestellt, dass auch Nichtglaubende heute ein großes Interesse an der Gottesfrage haben. Lehmann zitierte dazu Karl Rahner, der von "bekümmerten Atheisten" gesprochen habe. Viele Menschen finden einen Zugang zu Gott aus der Erfahrung persönlicher Schuld, denn nur in Gott eröffnen sich ihnen Vergebung und die Chance eines Neuanfangs, wenn sie sich in auswegloser Schuld gefangen fühlen. Der Bischof betonte, dass auch die Klage eine Form des Umgangs mit Gott sein kann. Er verwies auf das Alte Testament, da Menschen zu Gott schreien, ihre Kleider zerreißen oder auch Hiob, der Gott wegen der ihm auferlegten Leiden anklagt.

Die Familienreferentin des Bildungswerkes, Inge Rupprecht, verwies darauf, dass Eltern, die selbst nicht mehr glauben, ihren Kindern die Gottesfrage offen halten möchten. Vielfach kämen Eltern zu den Erzieherinnen im Kindergarten und sagten: "Beten Sie mit meinem Kind, ich kann es nicht." Lehmann stellte dazu fest, dass Kinder, die "ersten Missionare der Eltern" seien. Deshalb müssten den Eltern durch Weiterbildung Hilfen gegeben werden. Die Bildungsarbeit sei auch ein Forum für das interreligiöse Gespräch, an dem heute viele Menschen Interesse zeigen.

Am Nachmittag setzten sich die Teilnehmer/innen der Auftaktveranstaltung in verschiedenen Workshops mit der Gottesfrage auseinander. Zu den Themen gehörten: "Gott in der bildenden Kunst" ("G-o-t-t.malen"), in der modernen Literatur ("Go-t-t.lesen) in der Philosophie ("G-o-t-t.denken"). Dazu kam die Gottesfrage im Umgang mit Sterben, Tod und Trauer ("G-o-t-t.klagen") und in der Erziehung ("G-o-t-t.zeigen"). Schließlich ging es auch um die Schwierigkeit der Unterscheidung der Geister ("Götzen im Alltag") und um die Gottesbilder in der Bibel. Zum Abschluss der Tagung wurden die verschiedenen Angebote des Bildungswerkes zum Schwerpunktthema präsentiert. Den musikalischen Rahmen der Veranstaltung bot die Gruppe "Panta Rhei".

Neuerscheinung in der Reihe "Mainzer Perspektiven - Orientierungen"
G-o-t-t. Fragen - Provokationen - Annäherungen

Ausführliche Besprechung in den nächsten Mainzer Bistumsnachrichten
Die WebSite zum Schwerpunktthema 2001 - 2002

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Prälat Reinhardt 75 Jahre alt (2.Mai) 

Langjähriger Regens und Personaldezernent des Bistums Mainz 

Mainz. Der frühere langjährige Regens des Mainzer Priesterseminars und spätere Personaldezernent des Bistums Mainz, Prälat Nikolaus Reinhardt, hat am heutigen Mittwoch, 2. Mai, sein 75. Lebensjahr vollendet. Der Jubilar feierte aus diesem Anlass einen Gottesdienst mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Personaldezernats im Rochusstift. Die offizielle Feier wird zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, würdigte in einem Glückwunschschreiben die Verdienste Reinhardts. Dieser hatte in schwieriger Umbruchzeit 1969 die Leitung des Priesterseminars übernommen. Als Personaldezernent setzte er sich für zeitgerechte Methoden der Personalführung ein und begleitete mit großem Einfühlungsvermögen den Wandel der pastoralen Berufe.

Nikolaus Reinhardt wurde am 2. Mai 1926 in Darmstadt geboren. Auf seinem Weg zum Priestertum wurde er geprägt durch die aus der Jugendbewegung erwachsene katholische Schülergemeinschaft Bund Neudeutschland und die Erfahrungen als Luftwaffenhelfer und Soldat in den letzten Kriegsjahren des Zweiten Weltkriegs. Er trat im November 1945 in das Mainzer Priesterseminar ein und wurde am 6. Januar 1951 durch Bischof Dr. Albert Stohr zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren in Ober-Wöllstadt und Bad Nauheim in der Wetterau (1951-56) wirkte Reinhardt mehr als zwölf Jahre als Religionslehrer und Jugendseelsorger in Worms. In der Nachfolge von Weihbischof Josef Maria Reuss wurde er 1969 Regens des Priesterseminars. Bischof Lehmann berief ihn 1984 zum Leiter des damals neu geschaffenen Personaldezernats. 1986 wurde er mit dem Titel eines Päpstlichen Ehrenprälaten ausgezeichnet. Seit seinem Eintritt in den Ruhestand hilft Prälat Reinhardt, der seit seiner Zeit als Regens immer noch im Priesterseminar wohnt, in vielfältiger Weise in der Seelsorge aus; u.a. gibt er Exerzitien, hält Einkehrtage sowie Gottesdienste und Predigten zu besonderen Anlässen.

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Vorschau 

Rheinhessische Orgelwochen starten in Mainz-Bretzenheim (6. Mai) 

Bedeutende historische und moderne Orgeln werden vorgestellt – Kirchenmusiker laden ein 

Mainz/Worms. In der Zeit vom 6. Mai bis 24. Juni 2001 finden die "2. Rheinhessischen Orgelwochen" statt, die vom Verband katholischer Kirchenmusiker in der Diözese Mainz veranstaltet werden. Sie werden erstmals in Zusammenarbeit mit der "Europäischen Orgelakademie am Oberrhein" durchgeführt. Im Mittelpunkt der Konzerte stehen Orgelwerke von Josef Gabriel Rheinberger (1839-1901) anlässlich des 100. Todestages des Komponisten.

Mit der Konzertreihe sollen gleichzeitig bedeutende historische und moderne Orgeln in Rheinhessen, das zu den reichhaltigsten Orgellandschaften Süddeutschlands zählt, einem breiten Publikum vorgestellt werden. Die Instrumente werden vorwiegend von Studierenden der Kirchenmusikabteilung an der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität sowie von Regionalkantoren des Bistums Mainz und der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau gespielt.

Zum Auftakt spielt am Sonntag, 6. Mai, um 20.00 Uhr, auf der Wilbrand-Orgel der Pfarrkirche St. Georg in Mainz-Bretzenheim Piotr Karola. An weiteren Terminen sind vorgesehen Konzerte in der evangelischen Kirche Ober-Flörsheim am 13. Mai um 18.00 Uhr (Andreas Boltz), in der katholischen Kirche in Nackenheim am 20. Mai um 18.00 Uhr (Dan Zerfaß), in der evangelischen Kirche Eich am 27. Mai um 18.00 Uhr (Dr. Achim Seip), am 10.Juni in der katholischen Kirche Wöllstein um 18.00 Uhr (Aeji Choi), in der evangelischen Lutherkirche in Worms am 17. Juni um 18.00 Uhr (Lutz Brenner) und am 24. Juni um 18.00 Uhr in der katholischen Kirche in Worms-Pfeddersheim und anschließend um 18.45 Uhr in der evangelischen Kirche (Carsten Lenz).

Höhepunkt der "2. Rheinhessischen Orgelwochen" ist am Samstag, 12. Mai, eine Exkursion unter dem Thema "Orgel und Spargel" in die Orgelstadt Speyer. Zwischen zehn Uhr und 19.30 Uhr gibt es eine Reihe von Orgelvorführungen im Technikmuseum im Dom, in der evangelischen Gedächtniskirche und in der Christuskirche. Als Organisten wirken dabei mit Christoph Keggenhoff, Gero Kaleschke und Dr. Michael Kaufmann.

Hinweis: Programme und nähere Informationen sind erhältlich beim Verband Katholischer Kirchenmusiker in der Diözese Mainz, Adolf Kolping-Straße 10 in 55116 Mainz, Telefon/Fax: 06131 / 466787.

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Weltreisen des 18. Jahrhunderts in Wort und Bild 

Eine Ausstellung der Martinus-Bibliothek "Mit Forster in die Südsee" 

Mainz. Unter dem Titel "Mit Forster in die Südsee. Abenteuer in Buch und Bild des 18. Jahrhunderts" wird bis 30. Juni 2001 in der Martinus-Bibliothek in Mainz eine Ausstellung gezeigt, bei der der Naturforscher, Völkerkundler, Reiseschriftsteller und Revolutionär Georg Forster (1754-1794) im Mittelpunkt steht. Die Ausstellung ist Teil einer Veranstaltungsreihe, mit welcher der Direktor der Martinus-Bibliothek, Dr. Helmut Hinkel, anlässlich des 150. Todestags von Fritz Schlosser in diesem Jahr weithin unbeachtete Schätze der 1662 gegründeten wissenschaftlichen Diözesanbibliothek einer breiteren Öffentlichkeit erschließen will.

Die Bibliothek des Frankfurter Juristen, Privatgelehrten und Publizisten Fritz Schlosser (1774-1851) gehört zu den bedeutendsten privaten Büchersammlungen des 19. Jahrhunderts. Ihre rund 30.000 Bücher wurden von der Witwe Schlossers als Erbe 1866 Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler für die Bibliothek des Priesterseminars übereignet. Heute sind sie wichtiger Bestandteil der insgesamt ca. 300.000 Bände umfassenden Martinus-Bibliothek. Hinkel erklärte dazu am Donnerstag, 3. Mai. vor der Presse: "Wir wollen zeigen, welcher Reichtum an Buchschätzen in den drei wissenschaftlichen Bibliotheken in der Landeshauptstadt – Universitätsbibliothek, Stadtbibliothek und Martinus-Bibliothek – zu finden ist."

Die aktuelle, sehr facettenreiche Kabinettausstellung gibt Einblick in die letzte Epoche großer Forschungs- und Entdeckungsreisen in noch unbekannte Gebiete der Erde. Nachdem im 16. Jahrhundert die Spanier und Portugiesen und im 17. Jahrhundert die Holländer die führenden Welt- und Kolonialmächte waren, gab es im 18. Jahrhundert einen Wettlauf der Franzosen und Engländer zum noch weithin unbekannten Australien und in die Inselwelt des Pazifik.

Gesteuert waren diese Entdeckungsreisen zunächst von politischen und wirtschaftlichen Interessen. Es wurde nach Nahrungsressourcen und Bodenschätzen gesucht. Hinzu kam ein aufklärerischer naturkundlicher Forschungsdrang, der dem Geist der Spätaufklärung besonders entsprach. Wie der Leiter der Martinus-Bibliothek, Direktor Dr. Helmut Hinkel, zur Eröffnung der Ausstellung vor der Presse hervorhob, spielte in dieser Zeit der Aufklärung die Idee des "edlen Wilden" eine wichtige Rolle. Es war die Zeit des politischen Umbruchs und der Französischen Revolution. So träumten viele Europäer von einer herrschaftsfreien Gesellschaft ohne bürgerliche Moral. Hinzu kamen die Verlockungen ferner Abenteuer, der Exotik und der Südseeromantik. Auch der Missionsgedanke, den Völkern die Frohe Botschaft Gottes zu verkünden, hatte ihr eigenes Gewicht.

Forster war ein Universalgenie, der auf einer Weltreise mit James Cook nicht nur sorgfältig Tagebuch führte, sondern mit dem Eifer des Forschers auch detaillierte Zeichnungen von Pflanzen, Tieren, Menschen und Landschaften auf der Schiffsreise anfertigte. Einige Kostproben, darunter auch wunderbare Aquarelle, sind in der Kabinettausstellung zu sehen. Seinen Ruhm als Reiseschriftsteller begründete Georg Forster mit seinem dreibändigen Werk "Ansichten vom Niederrhein", dem Bericht einer Reise im Jahre 1790, auf der ihn Alexander von Humboldt entlang des Rheins nach England und Frankreich begleitete. Die von Forster grundgelegte künstlerische Reisebeschreibung wurde von Humboldt weitergeführt und vervollkommnet. Der große Humanist bezeichnete Forster zeitlebens als seinen Lehrer und Freund. Im Jahr 1788 berief der Mainzer Erzbischof, Kurfürst Friedrich Karl Joseph von Erthal, Georg Forster zum Bibliotheksdirektor an die neu organisierte Mainzer Universität.

Zeitgenössische Landkarten am Beginn der Ausstellung machen deutlich, wie viele "weiße Flecken" Australien gegen Ende des 18. Jahrhunderts noch hatte. Vieles war noch unerforscht. Erst James Cook stellte zum Beispiel fest, dass Australien und Neuseeland nicht zusammen hängen. Die Exponate geben Einblicke in die aufregende Zeit immer neuer geographischer Entdeckungen, z.B. der Fidji-Inseln oder Samoas "unterwegs zur Terra Australis". Neben einem Bericht von Magellans erster Weltumseglung sind auch satirische Reisebeschreibungen zu sehen, die den Geist dieser Zeit spiegeln, darunter "Gullivers Reisen".

Unter den französischen Entdeckern ragt Louis Antoine de Bugainville (1729-1811) heraus, der 1766 bis 1769 die erste französische Weltumsegelung durchführte. Er entdeckte z.B. die Salomon-Inseln. Auf welches Interesse und welche Begeisterung diese Forschungsreisen in der damaligen Öffentlichkeit stießen, wird daran deutlich, wie Hinkel hervorhob, dass meist unmittelbar nach der mit Spannung erwarteten Rückkehr nach rund dreijähriger Schiffsfahrt der Reisebericht gedruckt wurde. An den Reisen nahmen Illustratoren teil, die mit fertigen Bildern zurück kamen. Die Reisestrapazen mit Hunger, Krankheit und vielen Gefahren waren nach heutigen Vorstellungen unglaublich hart. Forster, der als 17jähriger zusammen mit seinem Vater an der zweiten Weltreise von James Cook teilnahm, verlor z.B. durch Skorbut alle Zähne.

Die Forscher hatten nicht nur an den Bodenschätzen Interesse, sondern auch an den Menschen, ihren Sitten und Gebräuchen, ihrer Religion, den Regeln ihres Zusammenlebens aber auch ihrer Kultur, ihren Handwerks- und Gebrauchsgegenständen. Ein wichtiges Motiv war auch die Erschließung neuer Nahrungsquellen, da nach Missernten regelmäßig Hungersnöte ausbrachen und die Kartoffel zwar schon bekannt aber noch nicht ausreichend verbreitet war, um als Volknahrungsmittel dienen zu können. Dies zeigt z.B. die Schilderung der Bemühungen Cooks um die Nutzung und Verbreitung des Brotfruchtbaumes.

Zu den Werken Forsters, die die Ausstellung zeigt, gehört auch eine gebundene Ausgabe der Revolutionszeitschrift "Der Patriot", an der Forster als führendes Mitglied des Jakobinerclubs in Mainz mitwirkte. Als politischer Flüchtling verbrachte er die letzten Monate seines Lebens in Paris, wohin er als Mainzer Konvents-Deputierter entsandt wurde.

Öffnungszeiten: Die Ausstellung in der Martinus-Bibliothek in Mainz, Grebenstr. 8 ist geöffnet montags - freitags von 9.00-12.30 Uhr und 13.30-18.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Begleitende Vorträge 

Mit der Ausstellung verbunden sind zwei Vorträge: Am Donnerstag, 17. Mai, spricht um 18.15 Uhr im Lesesaal der Martinus-Bibliothek Rolf Siemon vom Institut für Ethnologie der Universität Göttingen über Forsters Entdeckungsreise in die Südsee (mit Lichtbildern). Im Museum der Universität Göttingen, wo Forster u.a. lehrte, werden eine Reihe von Gegenständen aufbewahrt, die Forster von seinen Reisen mitgebracht hat.

Der Mainzer Historiker, Prof. Dr. Helmut Mathy, spricht am Montag, 21. Mai, um 18.30 Uhr ebenfalls im Lesesaal der Martinus-Bibliothek zum Thema "Georg Forster, seine geistige Umwelt in Mainz und seine Korrespondenten". Der Vorsitzende des Mainzer Altertumsvereins wird Forsters Werk aus der Perspektive seiner auswärtigen Korrespondenten erläutern und seine revolutionären Aktivitäten im Jakobinerclub in Mainz darstellen.

Sk (MBN)