Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Jürgen Strickstrock, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
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Mainz. Im Zuge der Nachwirkungen der Französischen Revolution mit ihren kriegerischen Auseinandersetzungen und der politischen Neuordnung Europas, wurde vor 200 Jahren das Erzbistum Mainz zerschlagen. Zugleich wurde damit die Errichtung des heutigen Bistums Mainz eingeleitet. Aus diesem Anlass veranstaltet das Institut für Mainzer Kirchengeschichte von Montag, 19. bis Mittwoch 21. Februar im Erbacher Hof in Mainz ein großes wissenschaftliches Symposium mit Profanhistorikern und Kirchenhistorikern. Es trägt den Titel: "Sancta Sedes Moguntina (Heiliger Stuhl von Mainz) – 1801 – Zerfall und Wiederbeginn".
Das Symposium ist in drei Teile gegliedert: "Das Ende des Kurstaates: Bilanz" (Montag). "Die napoleonische Aera von 1801 bis 1815" (Dienstag) und "Die Zeit der Vakanzen von 1815 bis 1830" (Mittwoch). Neben einer Vielzahl von Vorträgen umfasst das Programm insgesamt vier Rundgespräche mit Spezialisten der jeweiligen Zeitepoche. Die Schlussdiskussion am Mittwochnachmittag bestreiten Prof. Dr. Heinz Duchhardt, Europäisches Institut Mainz, Prof. Dr. Notker Hammerstein, Universität Frankfurt, und der Leiter des Instituts für Mainzer Kirchengeschichte, Prof. Dr. Friedhelm Jürgensmeier, Osnabrück.
Im Rahmen des Symposiums, das Professor Jürgensmeier leitet, wird auch zu zwei öffentlichen Vorträgen eingeladen: Der Historiker Prof. Dr. Rudolf Schlögl, Universität Konstanz, spricht am Montagabend, 19. Februar, 19.30 Uhr, im Erbacher Hof, über den "Glauben Alteuropas und die moderne Welt". Bischof Prof. Dr. Dr. Karl Lehmann hält am Dienstagabend, um 20.00 Uhr, im Mainzer Dom "Rückblick und Ausblick nach 200 Jahren" unter dem Thema "Zwischen den Zeiten: Das alte Erzbistum und das neue Bistum Mainz." Der Vortrag von Schlögl verdient aus der Sicht des Veranstalters besondere Aufmerksamkeit als Beitrag zur Mentalitätsgeschichte. Diesem neueren Forschungszweig fühlt sich auch Privatdozent Dr. Horst Carl, Universität Tübingen, verpflichtet, der am Dienstagvormittag (9.00 Uhr) die "Auswirkungen der Religionspolitik der Französischen Revolution im Rheinland bis zum Konkordat" (von 1801) beleuchtet und damit soziale und religiöse Umbruchserfahrungen wiedergibt.
Den Eröffnungsvortrag hält der Mainzer Historiker Prof. Dr. Walter G. Rödel am Montagnachmittag (16.45 Uhr) zum Thema "Der Rhein wird zur Grenze: Staat – Kurstaat – Erzbistum Mainz um 1800". Der zum Bistum Mainz gehörende Freiburger Dogmatiker Prof. Dr. Peter Walter spricht am Dienstagnachmittag über die theologische Ausbildung und Ausrichtung des Klerus während der napoleonischen Aera. Prof. Dr. Joachim Schmiedel, Hochschule Vallendar, berichtet zuvor über die Auflösung der Orden und Stifte im Bistum Mainz und ihre kirchenhistorischen und sozialgeschichtlichen Folgen. Pfarrer Dr. Uwe Scharfenecker, Neckarsulm, stellt am Mittwochvormittag die Frage: "War es nur der Name, der blieb?" und betrachtet damit das Bistum Mainz am Übergang von der französischen zur hessischen Zeit. Auch ein Jurist kommt bei dem Symposium zu Wort. Der Mainzer Prof. Dr. Andreas Roth spricht über "Werden, Bedeutung und Auswirkung des Konkordats von 1801". Die weltkirchliche Perspektive öffnet im letzten Vortrag der Tagung Prof. Dr. Rudolf Lill, Universität Karlsruhe, mit dem Vortrag: "Am Beispiel von Mainz: Die Zerstörung alter kirchlicher Zwischeninstanzen – eine Voraussetzung für den ultramontanen Zentralisierungsprozess der katholischen Kirche".
Hinweis: Interessenten, die an dem Symposium teilnehmen möchten, wenden sich bitte an das Institut für Mainzer Kirchengeschichte, Heringsbrunnengasse 4, in 55116 Mainz, Tel.: 06131/ 253 531, Fax: 06131/ 253 397.
Mehr zur Tagung "Sancta Sedes Moguntina"
Mainz. Zum ersten Mal beteiligen sich das Bistum Mainz und die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) an der 1998 vom Bistum Trier in Rheinland-Pfalz und im Saarland initiierten Aktion AutoFasten. In diesem Jahr sind zunächst die Christen im rheinland-pfälzischen Teil des Bistums Mainz bzw. der EKHN (d.h. in Rheinhessen), aufgerufen, sich zu beteiligen. Bei entsprechendem Erfolg will das Bistum Mainz die Aktion AutoFasten im kommenden Jahr auf den rechtsrheinischen hessischen Teil der Diözese ausdehnen. Dies kündigte der Umweltbeauftragte des Bistums, Dr. Klaus Lenhard, am Mittwoch, 24. Januar, im Rahmen einer Pressekonferenz in Mainz an. Zugleich teilte er mit, dass Anfang März mit einer Reihe von Veranstaltungen versucht werde, eine breite Öffentlichkeit für das Projekt zu interessieren.
An der Aktion AutoFasten 2001 mit dem Motto "Heilsam in Bewegung kommen" beteiligen sich als Kooperationspartner die Landeszentrale für Umweltaufklärung in Rheinland-Pfalz (LZU), das Ministerium für Umwelt des Saarlandes und eine Reihe von Verkehrsbetrieben, darunter die Deutsche Bahn AG (DB Regio), der Rhein-Nahe Nahverkehrsverbund (RNN), die Stadtwerke Mainz (SWM) und der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN), zu dem auch Worms mit seinem Umland gehört. Außerdem gehören Fahrrad-Verleih-Firmen und Car-Sharing-Betriebe zu den Kooperationspartnern. Die Deutsche Bahn AG, der Rhein-Nahe-Verkehrsverbund (RNN) und die Mainzer Verkehrsbetriebe GmbH sowie weitere Nahverkehrsträger stellen insgesamt 700 sogenannte "Fasten-Tickets" als Freifahrscheine mit zweiwöchiger Geltungsdauer zur Verfügung. Diese Tickets werden am 5. März unter allen Teilnehmern verlost. Als weiteren Anreiz verlosen die Bistümer Mainz und Trier zwei Fahrräder unter den Teilnehmer/inne/n.
Wie Lenhard im Erbacher Hof vor der Presse weiter erläuterte, geht es darum, während der diesjährigen Fastenzeit im Aktionszeitraum vom 10. März bis 10. April bewusster mit dem eigenen Auto umzugehen und so weit wie möglich auf das Auto zu verzichten, "nicht darum, das Auto zu verteufeln". Das Projekt AutoFasten knüpfe an die alte christliche Tradition an, in der Fastenzeit als Vorbereitung auf das Osterfest über den eigenen Lebensstil nachzudenken, mit der Bereitschaft, etwas zu verändern, bewusster zu leben. Unter Fasten sei mehr zu verstehen als der Verzicht auf gutes Essen, Alkohol oder Nikotin. Fasten beziehe den ganzen Menschen ein mit Leib, Geist und Seele, unterstrich der Umweltbeauftragte des Bistums Mainz. Fasten könne man auch bei der Benutzung des Autos, bekräftigte er. Das Autofahren gehöre heute zur selbstverständlichen und deshalb kaum mehr hinterfragten Routine des Alltags.
Kritisch wies der Umweltbeauftragte auf die großen Nachteile hin, die mit dem Autoverkehr verbunden sind. "Trotz ständiger Verbesserung der Energie- und Abgastechnik verbraucht das Auto große Teile von Energievorräten der Menschheit, verursacht der Schadstoffausstoß den sauren Regen zum Nachteil unserer Wälder und Seen." Straßen beanspruchten große Flächen an freier Landschaft und nicht zuletzt seien alljährlich mehrere tausend Tote und Verletzte als Opfer von Verkehrsunfällen zu beklagen. "Wo es ohne berufliche Einschränkung möglich ist, sollten wir deshalb öffentliche Verkehrsmittel wie Bus und Bahn benutzen, öfter zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad fahren", rief Lenhard zur Teilnahme am AutoFasten auf.
Der Umweltbeauftragte der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Pfarrer Wilhelm Wegner, Darmstadt, erklärte, es gelte, neue Erfahrungen zu machen und alte Gewohnheiten fallen zu lassen. AutoFasten sei "Stressfasten" unterstrich er. "Wenn ich mit mir selbst im Einklang bin, kann ich auch mit der Schöpfung harmonisch sein", erläuterte er. "Warum gerade AutoFasten?", fragte Wegner und gab die Antwort: "Das Automobil ist Sinnbild der hochgradigen Ambivalenz unserer Lebensgewohnheiten. Es fährt schnell, komfortabel, preiswert. Aber es kostet mehr, als wir für den Treibstoff bezahlen: Luft, Ruhe, Landschaft, Klima, Menschenleben." Darum unterstütze die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau das AutoFasten in Rheinhessen und darüber hinaus. Auch die EKHN überlege, die Aktion im kommenden Jahr auf ihr rechtsrheinisches Gebiet auszudehnen.
Im Namen des Rhein-Nahe Nahverkehrsverbundes (RNN) und der Verkehrsbetriebe Mainz erklärte Dr. Rainer Klein-Lüpke, durch Verzicht auf die "auto-matische" Nutzung des für unverzichtbar gehaltenen PKW werde mancher feststellen können, dass es auch mit Bus oder Bahn geht. Ziel des RNN sei es, den Nahverkehr durch bessere Vernetzung attraktiver zu machen. Dazu sollten im Rahmen der Aktion AutoFasten gezielt diejenigen angesprochen werden, die den Nahverkehr bisher nicht nutzen. Der RNN wolle eine Alternative zur bisherigen Auto-Orientierung aufzeigen. Für die Aktion AutoFasten stellen der RNN 100, die Stadtwerke Mainz 80 und die VRN für den Raum Worms 50 Tickets für die Auslosung zur Verfügung.
Für die Deutsche Bahn AG erklärte Hans-Peter Schuff, DB-Regio Saarbrücken, die Bahn unterstütze die Aktion AutoFasten 2001 mit entsprechenden Freifahrten. Insgesamt 150 Streckenzeitkarten, für jeweils eine individuelle Nahverkehrsverbindung, stelle die Deutsche Bahn für zwei Wochen zur Verfügung. Möglichst viele Mitbürger sollten angeregt werden, über Alternativen zur täglichen Fahrt mit dem Auto zur Arbeit oder zum Einkaufen nachzudenken. Schuff betonte, dass öffentliche Verkehrsmittel in vielen Fällen auch bequemer und schneller seien als das Auto.
Der Leiter der Bischöflichen Pressestelle Saarbrücken, Hans-Georg Schneider, berichtete in Mainz über die positiven Erfahrungen im Bistum Trier in den vergangenen Jahren. Eine wissenschaftliche Untersuchung der Universität Trier über die Aktion AutoFasten im Jahr 1999 habe die Initiatoren bestärkt, weiter zu machen.
Mit Informationsblättern und Plakaten wird für die Teilnahme an der Aktion AutoFasten 2001 geworben. Sie werden über die Kirchengemeinden und teilweise über die Verkehrsbetriebe verteilt. Wer teilnehmen möchte, kann den entsprechenden Anmelde-Coupon an folgende Adresse senden: Aktion AutoFasten, Mainzer Straße 30, in 66111 Saarbrücken. Auch telefonische Anmeldung ist möglich: 0681 / 685 2538.
Hinweis: Nach der Anmeldung, die möglichst bis zum 1. März erfolgen sollte, erhalten die Interessenten ein Mitmach-Heft mit Tipps zum AutoFasten und Informationen über die Kooperationspartner, insbesondere die Verkehrsbetriebe.
Mainz/Limburg/Fulda. Die traditionelle gemeinsame Lourdes-Wallfahrt der hessischen Bistümer Fulda, Limburg und Mainz wird in diesem Jahr von Montag, 11. bis Freitag, 15. Juni veranstaltet. Protektor der Wallfahrt für Gesunde, Behinderte und Kranke ist der Fuldaer Weihbischof Dr. Ludwig Schick. Die geistliche Pilgerleitung haben der Klinikseelsorger Pfarrer Lothar Landvogt, Bensheim-Schönberg, und der Limburger Domkapitular Norbert Lixenfeld. Für Pflegebedürftige ist der Aufenthalt in Lourdes um einen Tag (bis 16. Juni) verlängert.
Der Reisepreis für die Wallfahrt beträgt inklusive Flug, Hotel und Vollpension DM 1.145,-. Für Einzelzimmer wird ein Zuschlag von DM 200,- erhoben. Das Programm umfasst den Bustransfer von Frankfurt, Fulda, Limburg und Mainz zum Flughafen Hahn im Hunsrück. Von dort startet der Sonderflug nach Tarbes-Lourdes. In Lourdes sind u.a. die Teilnahme an Gottesdiensten, Besuche der Grotte und eine Stadtführung vorgesehen.
Die sog. "Accueil-Pilger", die wegen Krankheit oder Behinderung pflegebedürftig sind, starten vom Frankfurter Flughafen aus. Die Unterbringung in Lourdes geschieht im Pflegeheim ("Accueil") im sog. Heiligen Bezirk um die Erscheinungsgrotte. Für sie wird die Teilnahme an allen religiösen Feiern ermöglicht: Gottesdienst an der Grotte, Sakramentsprozession und Krankensegnung, Lichterprozession, Besuch der Bäder und internationale Gottesdienste in der unterirdischen Basilika. Der Sonderpreis für die "Accueil-Pilger" beträgt DM 700,-. Sie werden durch ein Ärzteteam und von Mitarbeiter/inne/n des Lourdes-Krankendienstes des Malteser-Ritter-Ordens betreut. Die Veranstalter betonen die Pilgergemeinschaft von Kranken, Behinderten und Gesunden: "Wichtig ist es, dass Gesunde und Kranke so oft wie möglich miteinander Kontakt haben und so gegenseitig voneinander lernen und sich im Glauben stärken können." Im Sinn dieser Gemeinschaft fährt seit einigen Jahren jeweils auch eine Gruppe von Jugendlichen, die sich um die Kranken bemühen, mit nach Lourdes.
Anmeldungen für pflegebedürftige Pilger nimmt der Malteser-Lourdes-Krankendienst, Gartenstraße 121 in 60596 Frankfurt/Main, Telefon: 069 / 963 600 56 entgegen. Die Pilger, die im Hotel untergebracht sind, richten ihre Anmeldung an das Bayrische Pilgerbüro e.V., Dachauer Straße 9 in 80335 München, Telefon: 089 / 545 811 61 / Fax: 089 / 545 811 69. Nähere Auskunft geben die Pilgerstellen der beteiligten Diözesen. Für das Bistum Mainz: Dompfarramt Mainz, Frau Veronika Mauer-Bender, Domstraße 10 in 55116 Mainz, Telefon: 06131 / 253 413, Fax: 06131 / 233 797.
Die diesjährige gemeinsame Lourdes-Wallfahrt der hessischen Bistümer steht unter dem Leitwort "Meine Seele preist die Größe des Herrn und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Unterwegs nach Lourdes zusammen mit Maria." Der erste Teil des Leitwortes ist dem Magnifikat entnommen, dem Lobpreis Mariens bei der Begegnung mit Elisabeth. Weihbischof Schick schreibt dazu im Einladungsprospekt: "Wer wie Maria das Magnifikat ehrlich und überzeugt singen kann, der ist zufrieden, nicht weil alles optimal läuft, sondern weil er Gott als den guten Herrn kennt und ihn als Retter weiß." Dem Gott und Vater Jesu Christi könne jeder Mensch trauen, "auch wenn der eigene Weg gerade durch Nacht oder finsteres Tal führt", unterstreicht Schick. Das Wunder von Lourdes bestehe darin, dass alle, die als echte Wallfahrer seit 150 Jahren nach Lourdes kamen, zufrieden nach Hause zurückgekehrt seien.
Mainz. Es ist ein Kreuz mit dem Image: Noch hinter der Bundeswehr und der chemischen Industrie rangieren angeblich die großen Kirchen im öffentlichen Ansehen. Die allseits anerkannten Leistungen von Caritas und Diakonischem Werk könnten da auch nicht mehr viel ausrichten. Dr. Joachim Schmidt ärgern die Ergebnisse einer Image-Umfrage, die er selbst beim Studientag "Kirche und PR" vorstellte, gewaltig. Für den Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) in Darmstadt, ist der Ansehensverlust nämlich weitgehend hausgemacht: langweilige und kaum verständliche Verlautbarungen tonnenweise, hoheitlich-amtliches Gehabe mancher Kirchenämter und eine "Christen-Fröhlichkeit mit herunterhängenden Mundwinkeln". Schmidt wundert sich da nicht über schlechte Presse für die christlichen Glaubensboten.
Beim evangelischen PR-Chef sind nicht die Medien schuld. "Die Kirchenstrukturen sind das Problem", analysierte Schmidt bei der Tagung am Freitag und Samstag, 19./20. Januar, im Erbacher Hof in Mainz. Kreativität, Originalität und Neuerungen seien nicht sonderlich gefragt. Dafür bürokratisches Denken. Bei vielen Sachfragen stehe nicht die Lösung im Zentrum der Überlegungen, sondern das formale interne Vorgehen. "Es darf zum Beispiel keiner bei der Entscheidungsfindung vergessen werden", klagte Schmidt. Und das führe fast zur Unbeweglichkeit. "Imagefragen haben da keinen Platz." Manche lehnten solche Überlegungen ohnehin rundweg ab: "Ans Kreuz mit dem Image" sei ihr Schlachtruf. Kirche und Werbung – für die kirchliche Verweigerungsfront ist das wie Teufel und Weihwasser. Kirchenaustritte werden da als traurig, aber unabänderlich hingenommen. "Kirche wird eben von vielen Leuten gemacht, die gar nichts anderes wollen als bisher", kritisierte Schmidt diese Haltung. Abschottung und wenig Innovationsgeist seien die Folge.
Eine kritische Prüfung des Außenbilds sei zum Überleben notwendig, zeigte sich der EKHN-Sprecher überzeugt. "Wir müssen stärker beachten, was die Leute wirklich wollen." Es gebe nach seiner Einschätzung nämlich eine große Sehnsucht nach Geborgenheit, Wärme und Heimat. "Oder warum sind an Weihnachten die Kirchen so voll?" Wichtig seien die zentralen Fragen nach Leben und Tod. Hier liege die Kompetenz der Kirchen. Sorgen wegen einer Entmystisierung, Trivialisierung und Säkularisierung kennt Schmidt nicht: "Ein selbstbewusstes Christentum hat keine Angst. Wir müssen mit den anderen gehen soweit es geht. Die Kirche hat schon früher große Veränderungen mitgemacht – und überlebt."
Auch die evangelische Rundfunkbeauftragte Annette Bassler forderte auf, zu sehen, was außerhalb der Kirche "zu unserer Botschaft" passt, statt die säkularisierte Kultur nur zu bemäkeln. "Die Menschen hören, ernst nehmen sowie das Wertgefüge und Moralvorstellungen von anderen nicht vorschnell abtun", darin sieht auch der Unternehmensberater Klaus Januschewski, Oberursel, einen möglichen Ausweg aus der Krise. Und trotzdem die eigenen Werte in den Vordergrund stellen und nicht verwischen.
Die Kernkompetenz akzentuieren. Das bleibt für Thomas Klumb vom Bistum Mainz der mögliche Schlüssel zu neuen Erfolgen. "Nur als sozialer und kultureller Dienstleister können wir nicht bestehen", war sich der Leiter der diözesanen Öffentlichkeitsarbeit sicher. Die Sprache der Kirche müsse deutlicher und verständlicher werden. Kommunikationsprozesse nach innen und außen blieben häufig diffus und seien oft nicht mehr zeitgemäß. Kein Wunder für Klumb also, wenn Image und die tatsächliche Leistung der Kirche immer weiter auseinander fallen. Eine Öffentlichkeitskampagne der rheinland-pfälzischen Bistümer Mainz, Trier, Limburg und Speyer in den 90er Jahren sollte diese Entwicklung stoppen.
Geringe Öffentlichkeitswirksamkeit – für den Kölner Public Relations-Profi Matthias Scheben ist dies auch ein Problem des Medienumfelds: in vielen Redaktionen werde nicht mehr langfristig gedacht und geplant. Der kurzfristige Effekt sei wichtiger. Zudem erschwere der schnelle Wechsel der journalistischen Ansprechpartner den Kontakt zwischen Kirche und Medien. Außerdem fänden viele Presseleute kaum noch Zeit, sich in schwierige und komplexe Themen einzuarbeiten.
Eigentlich sei die Berichterstattung etwa auf der lokalen Ebene über das Gemeindeleben doch meist wohlwollend, umfangreich und vielfältig, relativierte Günther Gremp, Leiter der Medienarbeit im Bischöflichen Ordinariat Mainz, solche Kritik. Viel stärker stünde doch die sogenannte Amtskirche mit Papst und Bischöfen im Kreuzfeuer. Den Königsweg aus dem Image-Problem der Kirchen: keiner kannte ihn. "Letztlich müssen wir die Spannungen der Kirche zwischen Öffentlichwirksamkeit und den nicht immer bequemen Inhalten einfach aushalten. Da bleibt vieles, trotz aller PR-Anstrengungen eben nur Stückwerk", stellte PR-Agent Scheben schließlich fest.
Offenbach/Breuberg. "Albert Münch ist als Christ und Priester in großer Konsequenz seinem Glauben durch all die zahlreichen Wechselfälle unseres Jahrhunderts treu geblieben...Die Nachgeborenen sollten ihn nicht allein bewundern, es sollte ihnen vielmehr ein Beispiel in der Treue zu dem einmal übernommenen Glauben sein. In dieser Weise behält er Gültigkeit über die heroischen Tage der 30er Jahre hinaus." Mit diesen Worten schließt der Offenbacher Historiker Dr. Otto Schlander die Biografie des Mainzer Diözesanpriesters Dr. Albert Münch (1905-1980), mit der er das Lebenswerk dieser außergewöhnlichen Persönlichkeit würdigt, "die schließlich auch den kirchlichen Rahmen sprengte".
Albert Münch zeichnete sich als Kaplan in Bensheim, Alzey, Offenbach und Mainz-St. Ignaz durch großen Mut in der geistigen Auseinandersetzung mit den nationalsozialistischen Machthabern aus. Schlander berichtet z.B. über eine Vortragsveranstaltung im oberhessischen Oberwöllstadt im Juli 1935. "Der junge Priester war ob seines Mutes und seiner deutlichen Ausführungen bekannt geworden, so dass man ihn gerne zu Predigten und Vorträgen einlud." Anlässlich eines Familienabends zu Ehren der Gefallenen des Ersten Weltkriegs habe er die Gelegenheit genutzt, um von seinen Erlebnissen bei Frankreichfahrten und den Kriegsgräbern zu berichten und zur Erhaltung des Friedens zu mahnen. Dabei habe er sich mit der von den Nationalsozialisten stark favorisierten Glaubensbewegung und deren wichtigsten Ideologen Rosenberg, Bergmann und Hauer auseinandergesetzt.
Der Zweite Vorsitzende des "Kreises der Breubergfreunde e.V." Pfarrer i.R. Geistlicher Rat Joseph Klein verweist im Vorwort auf die gewalttätigen Übergriffe der Nationalsozialisten gegen Mitglieder der katholischen Verbände und schreibt: "Für uns war er nur der Abbé. Er bildete mit Kaplan Wilhelm May, Offenbach, und Franz Krug, Aschaffenburg, jenes Dreiergestirn, um das sich damals die katholische Jugend im Jugendheim auf Burg Breuberg scharte." Otto Schlander (72) lehrte bis zu seinem Ruhestand 1994 als Professor an der Verwaltungsfachhochschule Wiesbaden, Fachbereich Polizei. Zuvor hatte er als Oberstudienrat am Albert Schweitzer-Gymnasium in Offenbach unterrichtet.
Der Autor hat, wie Dr. Ludwig Hellriegel in seiner Dokumentation "Widerstehen und Verfolgung in den Pfarreien des Bistums Mainz 1933-1945" alle verfügbaren schriftlichen Quellen über Abbé Münch ausgewertet und darüber hinaus eine ganze Reihe von Zeitzeugen befragt, die Albert Münch in den Dreißiger Jahren persönlich erlebt hatten. Darunter Walter Schmidt aus Offenbach, der Weihnachten 1942 als junger Soldat die Christmette von Albert Münch in seiner Pfarrei in der Nähe der Domitilla-Katakomben in Rom mitfeierte. Schmitt gehörte zu einer deutschen Truppe, die damals an der Via Appia stationiert war und hatte als Jugendlicher in der Offenbacher Pfarrei St. Paul die Kämpfe der Dreißiger Jahre miterlebt. Der Autor wollte mit seiner Arbeit kein "Denkmal" schaffen, sondern "den Menschen in einer weithin orientierungslosen Zeit zeigen, wie ein Engagement für den christlichen und katholischen Glauben in der Lage ist, sich in schwierigsten Umständen zu bewähren."
Albert Münch wurde am 25. Februar 1905 in Mainz geboren. Seine Eltern hatten in der Nähe des Domes am Markt eine Korbfabrik und einen Verkaufsladen. In den frühen Zwanziger Jahren hatte sich Münch dem Katholischen Jugendbund "Quickborn" angeschlossen. Über seine Begeisterung für die Jugendbewegung lässt der Autor Münch selbst zu Wort Kommen: "Wir wollten hinaus in die Natur, um darin den Willen des Schöpfers zu schauen und aus dieser Schöpfung heraus zu leben. Daraus kamen unsere Fahrten, unsere Lager, und oft sind wir ....hinaufgewandert auf den Breuberg, durch die Wälder des Odenwaldes. Wir trafen uns dort mit Dr. Gottron; der uns ein lieber Freund und Führer war, und uns Eingang schenkte in die Liturgie, die Vespern, Andachten, der Gesang der Psalmen ist unvergesslich." Münch hatte wie kaum ein anderer das Charisma, junge Menschen anzusprechen und zu begeistern. Aus seiner jugendbewegten Zeit erwuchs wie Schlander feststellt, "seine Sorge und Hingabe an die ihm anvertrauten Jugendlichen, die ihn ein Leben lang nicht mehr losließ".
1924 war Münch vom Mainzer Gymnasium in das Bischöfliche Konvikt Dieburg eingetreten und hatte das dortige Gymnasium besucht. Damals war er die beiden letzten Jahre Mitschüler von Alfred Delp, der dem Bund Neu-Deutschland (ND) angehörte. Sie wurden damals Freunde. Nach seiner Priesterweihe 1932 durch Bischof Hugo wurde Münch Kaplan in Bensheim und organisierte im April 1933 eine Friedensfahrt nach Paris. Wegen seiner Erfolgreichen Jugendarbeit geriet er schnell in Konflikt mit den Nationalsozialisten, vor allem mit der Hitlerjugend. Auch an den weiteren Stationen seines seelsorglichen Wirkens in Alzey, Offenbach-St. Paul und Mainz-St. Ignaz kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen, weil Münch den Mut zum offenen Wort behielt und sich nicht davon abbringen ließ, sich in vielfältiger Weise für Jugendliche einzusetzen. Der wortgewaltige Prediger, der von einer Frankreichfahrt den Ehrentitel ""Abbé" mitgebracht hatte, wurde schließlich 1940, nachdem er in den Jahren zuvor mehrmals inhaftiert worden war, auf Betreiben seines früheren Mainzer Schulkameraden Dr. Best nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis in Darmstadt nach Italien ausgewiesen.
In Rom absolvierte er ein Zuatzstudium, das er 1945 mit der Promotion zum Doktor beider Rechte abschloss. Daneben setzte er sich in seiner römischen Zeit als Seelsorger mit großem Engagement für Notleidende ein, so dass man ihm den Namen "Armenpfarrer von Rom" gab. Darüber hinaus wirkte er mit bei der Unterbringung und dem Verstecken von Juden in römischen Klöstern und erleichterte die Lage der Verfolgten durch Lebensmittel aus der päpstlichen Verwaltung. 1951 kehrte Münch nach Deutschland zurück und wurde Pfarrer von Ingelheim-Frei-Weinheim. Er galt trotz seiner geschwächten Gesundheit als besonders eifriger und beliebter Seelsorger. Die Biografie verschweigt nicht, dass Münch ein zwiespältiges Verhältnis zum II. Vatikanischen Konzil hatte. In seinem Kern ist sich der Abbé stets treu geblieben", unterstreicht Schlander.
Hinweis: Dr. Otto Schlander: Dr. Albert Münch (1905-1980). Ein standhafter Priester. Hrsg. Kreis der Breubergfreunde e.V., Offenbach/Main 2000. 65 Seiten im DIN A 4-Format. Zu beziehen über Wolfgang Stoffers, Weserstr. 21 in 63073 Offenbach. Tel. 069/854474 oder über den Kreis der Breubergfreunde e.V., Burgstr. 6a in 64747 Breuberg. Schutzgebühr DM 5,- zuzüglich Versandgebühren.
Mainz. Was bedeuten die schnelle und umfassende Vernetzung und die zunehmende Virtualisierung der Welt für das Denken, die sinnliche Wahrnehmung und Orientierung an Raum und Zeit? Welche Folgen hat die Ausbreitung von Internet und Cyberspace für die Lebensbewältigung des Einzelnen? Die Fachtagung "Medienphilosophie" der Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof von Montag bis Mittwoch, 19.-21. Februar, beschäftigt sich mit den Konsequenzen der Neuen Medien für den Menschen. Dabei gelte es, philosophische Grundlagenforschung zu betreiben, erklären Walter Seidel, Dr. Peter Reifenberg und Dr. Veronika Schlör vom Erbacher Hof zum Programm. "Unsere Veranstaltung – die erste zu diesem Thema auf deutschem Boden – möchte zur Beantwortung der dringenden und drängenden Fragen einen Beitrag leisten."
Themen der Fachvorträge sind: "Pragmatische Medienphilosophie: Grundlagen und Anwendungshorizonte" (Privatdozent Dr. Mike Sandbothe, Jena/Bielefeld), "Der Medienkomplex oder: Kann Kommunikation noch natürlich sein?" (Prof. Dr. Manfred Geier, Hamburg), "Verdoppelung der Wirklichkeit durch die Neuen Medien?" (Dr. Stefan Münker, Berlin), "Medien als Kulturtechniken oder: Ist der Umgang mit dem Computer eine vierte Kulturtechnik?" (Prof. Dr. Sybille Krämer, Berlin), "Unterwegs im Nirgendwo. Von der Raum- und Zeitordnung" (Prof. Dr. Bernd Guggenberger, Bern), "Furien des Verschwindens? Wirklichkeit und/oder Medienwirklichkeit" (Prof. Dr. Siegfried J. Schmidt, Münster i.W.) sowie "Abschied von der Leibhaftigkeit?" (Dr. Sabine Bauer, Wien). Die Tagung beginnt am Montag um 19.30 Uhr und endet am Mittwoch gegen 12.30 Uhr.
Begleitend zur Fachtagung "Medienphilosophie" bietet der Erbacher Hof eine Tagesexkursion am Samstag, 3. Februar, zum Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe an. Dabei stehen Besuche des Medienmuseums, das erste und einzige Museum für Interaktive Kunst, und des Museums für Neue Kunst auf dem Programm. Abfahrt Mainz Hbf um 9.05 Uhr, Ankunft in Mainz: 19.20 Uhr.
Mainz/Wiesbaden. 18 Studierende des Fachbereichs Gestaltung an der Fachhochschule Wiesbaden haben unter der Leitung des Mainzer Malers Professor Guido Ludes ein Semester lang den Mainzer Dom beobachtet. Die künstlerischen Ergebnisse der Annäherung an die Bischofskirche werden in der Ausstellung "36 Augen sehen ..." vom 19. Februar bis 4. März im Mainzer Haus am Dom gezeigt. Mit dem Kunstprojekt wollen die Studentinnen und Studenten die Arbeit des Dombauvereins unterstützen. Die Ausstellung des Fachbereichs Gestaltung in Zusammenarbeit mit dem Dombauverein Mainz, der Dombauhütte und der Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof wird am Montag, 19. Februar, 18.00 Uhr, eröffnet.
Die gestalterische Grundlage aller Arbeiten waren Polaroid-Fotos, die im Entwicklungsstadium manipuliert wurden. Die dadurch entstandenen, verfremdeten Bilder dienten als Vorlage für die unterschiedlichen individuellen Kunstwerke. Nach dem Projekt "Geheimnis des Mainzer Doms" zum Mainzer Katholikentag im Juni 1998 ist die neue Ausstellung und Dokumentation das zweite Projekt der Fachhochschule Wiesbaden zur Mainzer Kathedrale. Zu "36 Augen sehen ..." erscheint ein umfangreicher Katalog, dessen Realisierung Bürger und Institutionen ermöglicht haben. Der volle Verkaufspreis von DM 15,00 kommt dem Dombauverein Mainz zugute.
Hinweis: Die Ausstellung im Haus am Dom ist täglich von 16.00 bis 19.00 Uhr geöffnet. Sonderführungen am 21. Februar und am 4. März, jeweils um 17.00 Uhr. An den Fastnachtstagen (25.-28. Februar) bleibt die Ausstellung geschlossen.
Rüsselsheim. "G-o-t-t. Fragen Provokationen Annäherungen" lautet die neue Schwerpunktreihe des Katholischen Bildungswerks Südhessen. Die aktuellen Programmhefte für das Dekanat Rüsselsheim sowie für die Dekanate Dreieich, Offenbach, Rodgau und Seligenstadt sind jetzt erschienen. Das Bildungswerk knüpft mit dem Themenakzent an ein Zitat von Bischof Dr.. Karl Lehmann an: "Ein entscheidender Ausgangspunkt für die Frage nach Gott, ist die Frage nach dem Menschen."
So gewährt der Besuch der Ausstellung "Last Minute – eine Ausstellung zu Leben und Tod" im Kasseler Museum für Sepulkralkultur am 24. Februar einen Einblick in die Sterbe- und Bestattungskultur der Menschen. Im Rahmen der Veranstaltungen "Heilige Räume" besuchen die Teilnehmer die evangelischen und katholischen Kirchen in Egelsbach und Dreieich-Götzenhain (28.1., 18.2., 11.3. und 1.4.). Die Bauten erzählen Geschichten, erzählen von Gott und den Bildern, die sich die Menschen von ihm machen, von Glauben und Frömmigkeit, Himmel und Erde. "Diese Geschichten besser verstehen zu lernen – das ist die Idee unserer gemeinsamen Besuche in Kirchen", heißt es im Programm des Bildungswerks. Zur Schwerpunktreihe "G-o-t-t." gehört weiterhin das Wochenendseminar "Gott will den aufrechten Gang" (27.-29. April) in Ilbenstadt. Es richtet sich vor allem an Singles sowie alleinerziehende Mütter und Väter mit ihren Kindern. Verschiedene Pfarrgemeinden in den Dekanaten veranstalten ebenfalls thematische Programme zur Schwerpunktreihe. Die Angebote der Gemeinden sind umfassend in den Programmheften aufgeführt.
Das Bildungswerk Südhessen bietet außerdem fünf kunsthistorische Exkursionen im Rahmen der Erwachsenenbildung an. So entdecken die Teilnehmer die Kultur- und Baugeschichte Süditaliens von der Antike bis zum Mittelalter während der Reise "Latium-Kampanien-Basilikata-Apulien" vom 23. April bis 4. Mai. Die weiteren Kunstreisen: "Christliche mittelalterliche Baukunst am Bodensee und in Südtirol" (11.-16. Juni), "Auf dem mittelalterlichen Pilgerweg nach Santiago de Compostela in Spanien" (1.-16. September), "Otto der Große – Magdeburg und Europa. Mittelalterliche Baukunst in Sachsen-Anhalt und Thüringen" (6.-12. Oktober). Schließlich führt die Exkursion "Der Maler Jheronimus Bosch" zur großen Ausstellung nach Rotterdam (31. Oktober bis 2. November).
Nähere Informationen und die Programmhefte mit weiteren Angeboten (Partnerschaftsseminare, Rhythmik und Tanzseminare, Selbsterfahrungsprogramme und Bildurlaubsseminare usw.) sind erhältlich beim Katholischen Bildungswerk Südhessen, Im Hasengrund 2 in 65428 Rüsselsheim, Tel. 06142/14404.
Alzey. Das Katholische Bildungswerk Rheinhessen berät und informiert am Samstag, 3. Februar, zwischen 9.00 und 14.00 Uhr Eltern, Lehr- und Erziehungskräfte sowie alle Interessierten über geeignete virtuelle Unterhaltungsspiele für Kinder zwischen 4 und 12 Jahren. Dabei besteht die Möglichkeit, Spiele selbst zu testen und sich über das Spielverhalten von Kindern zu informieren. Die Computerspielberatung im Alzeyer Kardinal-Volk-Haus ist kostenlos. Sie wird in Zusammenarbeit von Katholischem Bildungswerk Rheinhessen, der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Diözesanverband Mainz angeboten und aus Mitteln des Hessischen Jugendrings gefördert.
Mainz. Zur Vorbereitung der Hochzeit und des kirchlichen Traugottesdienstes bieten das Bildungswerk der Diözese Mainz (Referat Ehe und Familie) und die regionalen katholischen Bildungswerke im gesamten Bistum Mainz entsprechende "Angebote für junge Paare vor der Hochzeit" an. Unter dem Motto "Wer sich liebt, der traut sich" werden Ehevorbereitungsseminare (Tages- oder Abendseminare) sowie Gesprächtrainings veranstaltet. In der "Werkstatt Traugottesdienst" steht die angemessene Planung und Gestaltung der kirchlichen Zeremonie im Mittelpunkt. Nähere Informationen geben die Informationsbroschüren der katholischen Bildungswerke in Mainz, Heppenheim, Darmstadt, Gießen und Rüsselsheim sowie das Bildungswerk der Diözese Mainz, Referat Ehe und Familie, Tel. 06131/ 253 278, Fax 06131/ 253 528, E-Mail bw.ehe-fambildung@bistum-mainz.de.
Wiesbaden/Mainz. Keiner kennt ihn. Doch er verdient wohl recht gut: "Mister Zehnprozent". Der unbekannte Wohltäter ist bereit, zehn Prozent seines Einkommens - das sind immerhin 75.000 Mark - für Hilfsprojekte in den Entwicklungsländern und hierzulande zu spenden. Voraussetzung: es müssen sich bis 31. März 2001 insgesamt 416 gleichgesinnte Personen finden, die bereit sind, zehn Prozent von ihrem Taschen- oder Haushaltsgeld, von ihrer Rente oder ihrem Lohn für die Hilfsprojekte abzuzwacken. Bislang haben sich nach Angaben der Organisationszentrale in Wiesbaden schon 315 Spenderinnen und Spender gefunden. Die 32. Aktion hat am 1. April 2000 begonnen.
Die aktuelle Sammelaktion unterstützt Projekte der Hilfswerke BROT FÜR DIE WELT, MISSIO, MISEREOR und des DIAKONISCHEN WERKS. So sollen Gelder fließen in die Betreuung von Behinderten in Sambia, in die Schul- und Lehrausbildung für Mädchen in Laos, in ein Projekt für Kleinbauern in Mali und in ein Kinderschutzzentrum auf den Philippinen. Außerdem sollen Schulen in Nepal und das Wohnheim für chronisch und mehrfach geschädigte Suchtkranke in Oldenburg Unterstützung erhalten. Weitere Informationen: Zehn-Prozent-Aktion im Evangelischen Dekanat Wiesbaden, Schwalbacher Straße 6, 65185 Wiesbaden, Tel. 0611/ 140 9220, Fax 0611/ 309 877.
Spendenkonten: Nr. 40 44 444 bei der Evangelischen Kreditgenossenschaft (BLZ 500 60 500) oder Nr. 12300 bei der Wiesbadener Volksbank (BLZ 510 90 000).
Mainz. Der Betreuungsverein Menschen für Menschen und das Katholische Bildungswerk Mainz-Stadt starten am Donnerstag, 8. Februar, einen siebenteiligen Einführungskurs für ehrenamtliche gesetzliche Betreuerinnen und Betreuer sowie weitere Interessierte. Der Kurs findet jeweils donnerstags von 19.30 bis 21.30 Uhr im Erbacher Hof in Mainz statt. Anmeldung und weitere Informationen unter Tel. 06131 / 618 456, Fax 06131 / 618 458.
Mainz. Dem medizinischen und dem rechtlichen Umgang mit Wahnvorstellungen ist ein Vortragsabend der Akademie des Bistums Mainz, Erbacher Hof, am Donnerstag, 15. Februar, gewidmet. Die Veranstaltung trägt den Titel: "Das Recht zwischen Magie und Medizin". Um 18.00 Uhr spricht Dr. med. Walter Bruchhausen, Bonn, zum Thema "Magie und Medizin". Der Jurist Dr. Hans Rädle, Alfter, schildert anschließend (19.30 Uhr) unter der Überschrift "Recht und Wahn" Friedrich Spees Kampf gegen die Hexenprozesse und erläutert (mit Lichtbildern) das Bild des "ungerechten Richters". Der Jesuit Friedrich Spee von Langenfeld (1591 bis 1635), dessen populäre Kirchenlieder heute noch im Gottesdienst gesungen werden, setzte sich für unterdrückte und verfolgte Frauen ein und wurde in Deutschland zum Vorkämpfer gegen den Hexenwahn.