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Mainz. Die Erhebung des Bischofs von Mainz und Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Prof. Dr. Dr. Karl Lehmann, zum Kardinal, wird am Sonntag, 4. März, um 15.00 Uhr, mit einem festlichen Gottesdienst in Konzelebration mehrerer Bischöfe im Mainzer Dom und anschließendem Festakt in der Rheingoldhalle (17.30 Uhr) gefeiert. Dazu laden das Bistum Mainz und die Deutsche Bischofskonferenz gemeinsam ein. Den Willkommensgruß zum Gottesdienst spricht der Mainzer Domdekan Weihbischof Wolfgang Rolly. Musikalisch gestaltet wird die Eucharistiefeier vom Mainzer Domchor und den Dombläsern unter Leitung von Domkapellmeister Professor Mathias Breitschaft mit Werken von Schütz, Haßler, Mendelssohn Bartholdy und Mozart. An der Orgel Domorganist Albert Schönberger.
Der Dom ist ab 14.00 Uhr für Besucher des Gottesdienstes geöffnet. Er ist, so weit die Plätze reichen, für jedermann zugänglich. Die erforderlichen Platzreservierungen für Ehrengäste wurden auf das Notwendigste beschränkt. Für den Fall, dass der Dom überfüllt sein sollte, ist eine Übertragung per Lautsprecher auf den Liebfrauenplatz vorgesehen. Generalvikar Dr. Werner Guballa hat mit der neuesten Ausgabe des "Kirchlichen Amtsblatts für die Diözese Mainz" (10.2.) über die Kardinalserhebung informiert und darum gebeten, den Gemeinden das Programm bekannt zu geben. "Zu dem Pontifikalamt und dem anschließenden Festakt sind die Priester und Gläubigen herzlichst eingeladen." In den Gottesdiensten am 4. März möge in den Gemeinden des Bistums die Verbundenheit mit dem Bischof im Gebet ihren Ausdruck finden. Dazu sollen an diesem Tag auch um 12.00 Uhr alle Glocken in den Pfarrgemeinden 15 Minuten lang läuten.
Im Mittelpunkt des Festaktes in der Rheingoldhalle steht eine Ansprache des Erzbischofs von Prag, Kardinal Miloslav Vlk. Er ist Vorsitzender des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) und Bischof Lehmann in diesem Amt der Erste Stellvertretende Vorsitzende. Im Namen des Bistums Mainz wird Generalvikar Dr. Werner Guballa die Gäste begrüßen. Für die Deutsche Bischofskonferenz wird deren Stellvertretender Vorsitzender, Bischof Heinrich Mussinghoff, Aachen, ein Grußwort sprechen. Weitere Grußworte sind vorgesehen von einem Repräsentanten der Bundesrepublik Deutschland, dem Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Dr. Peter Steinacker, Darmstadt, und dem Präsidenten des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken, Prof. Dr. Hans Joachim Meyer, Dresden. Glückwünsche überbringen für das Land Rheinland-Pfalz Ministerpräsident Kurt Beck und für das Land Hessen Ministerpräsident Roland Koch.
Für die diözesanen Räte überreichen der Geschäftsführende Vorsitzende der Mainzer Diözesansanversammlung, Caritasdirektor Wilhelm Schulze, Bensheim, und die Vorsitzende des Katholikenrates, Dr. Hildegard Dziuk, Darmstadt, mit ihren Glückwünschen als symbolisches Geschenk ein Netz. Es steht für das "Netzwerk Leben - für Frauen in Schwangerschaft und Notsituationen". Bischof Lehmann hat darum gebeten, von persönlichen Geschenken an ihn abzusehen und dem "Netzwerk Leben" eine Gabe zukommen zu lassen.
Im Rahmen des Festaktes wird der Mainzer Oberbürgermeister, Jens Beutel, Kardinal Lehmann die Ehrenbürgerwürde der Stadt Mainz verleihen. Die Mitglieder des Stadtrates werden am Festakt teilnehmen. Ebenso sind die derzeitigen Ehrenbürger der Stadt eingeladen.
Die Fernseh-Moderatorin Gundula Gause wird durch das Programm führen. Zur Einstimmung werden auf einer Videowand schlaglichtartig Bilder aus dem Wirken von Bischof Lehmann gezeigt. Den musikalischen Rahmen des Festaktes bietet das Mainzer Diözesanorchester unter Leitung von Joachim Nitschmann. In ihm wirken Mitglieder verschiedener Kirchenmusikvereine zusammen. Der Cellist Professor Julius Berger Mainz/Augsburg, wird zu Ehren des Kardinals ein Instrumentalsolo spielen. Die Chöre am Mainzer Dom (Domchor, Domkantorei St. Martin und Mädchenchor am Dom und St. Quintin) bereichern das Programm mit zwei Lieddarbietungen. Das letzte Wort hat der Geehrte selbst. Vor der Schlussmusik des Diözesanorchesters spricht Kardinal Lehmann ein Wort des Dankes.
Zur Einweisung der Ehrengäste und der übrigen Gäste in der Rheingoldhalle sorgen Hostessen der Stadt Mainz. Neben den reservierten Plätzen für namentlich geladene Gäste steht noch eine große Anzahl freier Sitzplätze für die Mainzer Bevölkerung, die Gläubigen aus dem Bistum und auswärtige Gäste zur Verfügung.
Im Foyer der Rheingoldhalle werden nach dem Festakt Speisen und Getränke kostenlos angeboten. Zur Entspannung nach dem gut zweistündigen Programm wird hier auch die Pop- und Folkloregruppe des Willigis-Gymnasiums und der Maria Ward-Schule beitragen.
Sonderseiten zur Kardinalsernenung von Bischof Lehmann: Infos zu den Feierlichkeiten, zur Person und häufig gestellten Fragen
(Sk)
Klausenburg/Mainz. Der frühere Mainzer Generalvikar, Bischofsvikar Apostolischer Protonotar Martin Luley (75), wird mit der Ehrendoktorwürde der Universität von Klausenburg (Cluj Napoca) in Rumänien ausgezeichnet. Dies hat der Rektor der Babes-Bolyai-Universität in Cluj Napoca, Prof. Dr. Andrei Marga, jetzt in einem Schreiben an Bischofsvikar Luley mitgeteilt.
Der Senat der Babes-Bolyai-Universität habe sich am 18. Dezember 2000 auf Vorschlag der Fakultät für Griechisch-Katholische Theologie dafür entschieden, Luley die Ehrendoktorwürde zu verleihen. Damit solle der Bischofsvikar als Persönlichkeit der katholischen Kirche in Deutschland und Europa gewürdigt werden. Zugleich sei die Ehrendoktorwürde Anerkennung für sein Wirken im Bereich von Kultur und Wissenschaft. Cluj Napoca ist die zweitgrößte Stadt Rumäniens und wirtschaftlicher und kultureller Mittelpunkt Siebenbürgens.
Luley erhält erstmals eine Ehrendoktorwürde. Er wurde für seine Verdienste jedoch schon vielfach geehrt, unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz und mehreren päpstlichen Ehrentiteln. In einer Reihe von Diözesen osteuropäischer Länder, insbesondere Polens, wurde Luley zum Ehrendomherrn ernannt.
Im Rahmen von Pastoralbesuchen hat Bischofsvikar Luley Klausenburg bisher dreimal besucht. Eine weitere Pastoralreise ist für dieses Frühjahr geplant. In dieser Zeit soll nun auch die Verleihungszeremonie an der Babes-Bolyai-Universität stattfinden. Ein genauer Termin dafür steht bisher noch nicht fest.
(Sk)
Aachen/Mainz. Zum solidarischen Teilen mit den Menschen in den Entwicklungsländern des Südens haben der Mainzer Bischof Dr. Karl Lehmann und alle deutschen Bischöfe anlässlich der diesjährigen MISEREOR-Fastenaktion gemeinsam aufgerufen. "Teilen bereichert auch uns. Es lenkt unseren Blick auf das Wesentliche. Es schafft Verbindung mit den Menschen in den armen Ländern des Südens", heißt es in dem gemeinsamen Aufruf zu der Aktion, die am ersten Wochenende der Fastenzeit, 3./4. März, beginnt. Motto der Aktion 2001 lautet: "Teilen mit Gewinn". Die MISEREOR-Kollekte findet am 5. Fastensonntag, 1. April, in allen Gottesdiensten und in den Vorabendmessen statt.
Mit den Spenden unterstützt MISEREOR Entwicklungsprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika. Das katholische Hilfswerk mit Sitz in Aachen versteht seine Arbeit als "Aktion gegen Hunger und Krankheit in der Welt". Seit der Gründung von MISEREOR im Jahre 1958 wurden fast drei Milliarden Mark gespendet. Die Aktion wird getragen von Pfarrgemeinden, Aktionsgruppen, Verbänden und Schulen, die durch vielfältige Veranstaltungen (Gottesdienste, Frühschichten, Katechese, Fastenessen und Info-Aktionen) Solidarität mit den Armen und Notleidenden zeigen. Bereits im Januar wurde für ehrenamtlich Engagierte in den Pfarrgemeinden ein Infotag zur Vorbereitung der MISEREOR-Fastenaktion in Kloster Jakobsberg bei Gau-Algesheim durchgeführt.
Zu der MISEREOR-Aktion 2001 ist ein Fastenkalender als Begleiter durch die Zeit von Aschermittwoch bis Ostern erschienen. Der indonesische Künstler Suryo Indratno hat das aktuelle MISEREOR-Hungertuch gemalt. Es trägt den Titel "Ein Jahr, das Gott gefällt – Neubeginn und Befreiung" und will Impulse geben, die Fastenzeit als Phase der Besinnung und Umkehr zu erleben. Die zentrale, bundesweite Eröffnungsfeier der Fastenaktion findet am 4. März in der Berliner Hedwigs-Kathedrale statt. Weitere Informationen: www.misereor.de
(Bns)
Mainz/Münster. Der Historiker Prof. Dr. Josef Joachim Menzel, Mainz, wurde am Sonntag, 11. Februar, von der Mitgliederversammlung des Heimatwerkes Schlesischer Katholiken in Mainz zum Präsidenten gewählt. Das Heimatwerk ist nach eigenem Verständnis der Dachverband einer Vielzahl von Initiativen und Gruppen, die sich um die Bewahrung des religiös-kulturellen Erbes Schlesiens bemühen und gleichzeitig einen Brückenschlag zu den heutigen Bewohnern des Landes versuchen. Neben materieller Unterstützung im sozialen und kulturellen Bereich gehört dazu auch das direkte Gespräch.
Menzel, wohl einer der besten Kenner der Geschichte Schlesiens, war bis zu seiner Emeritierung Professor für Mittelalterliche Geschichte in Mainz und ist weiterhin Vorsitzender der Historischen Kommission für Schlesien. Mit der Annahme des Präsidentenamtes bei den schlesischen Katholiken will Menzel, wie er betonte, auch einen Dank verbunden wissen: "Es waren schlesische Priester mit ihren Internaten, die dem 1933 im oberschlesischen Mühlsdorf in Kreis Neustadt geborenen Jungen nach der Vertreibung überhaupt eine qualifizierte Schulausbildung ermöglichten und so die Grundlage für sein reiches wissenschaftliches Wirken schafften."
Menzel löst in seinem neuen Amt den ebenfalls in Mainz lebenden emeritierten Musikwissenschaftler Prof. Dr. Hubert Unverricht ab. Dieser stammt aus dem niederschlesischen Liegnitz. Der 73-Jährige will nach sechs Jahren an der Spitze der schlesischen Katholiken sich in Zukunft verstärkt der Erforschung der schlesischen Musikgeschichte widmen. Der Apostolische Visitator für die Katholiken aus dem Erzbistum Breslau, Apostolischer Protonotar Winfried König, Münster, verband seinen Dank an Professor Unverricht mit der Erwartung, dass unter dem Präsidenten Menzel das Bekenntnis zur religiösen Tradition Schlesiens und die Suche nach einer Verständigung mit den Menschen in Schlesien in Wahrheit und Liebe fortgeführt werde.
(A.T.)
Mainz. Über die ersten Schritte der Domrenovierung berichtet ein Filmbeitrag in der ZDF-Sendung "Zur Zeit in Kirche und Gesellschaft" am Sonntag, 18. Februar, um 9.15 Uhr. Die Autorin Stefanie Schrohe hat u.a. die Fortschritte in der unterirdischen Nassauer Kapelle und die Steinmetzarbeiten der Dombauhütte beobachtet. Der Beitrag informiert auch über die gerade angelaufene Renovierung der Magnuskapelle und über Vorbereitungen zur Außensanierung der Kathedrale, die im März beginnt. Zu Wort kommen u.a. Bischof Dr. Karl Lehmann, Domdekan Weihbischof Wolfgang Rolly, der Architekt für die Außenrenovierung, Dr. Klaus Bingenheimer, Dom- und Diözesankonservator Dr. Hans-Jürgen Kotzur und der Vorsitzende des Mainzer Dombauvereins, Anton Issel.
(Bns)
Mainz. In der Reihe der Domvorträge "Sehnsucht nach Sinn – Glauben in einer Zeit der Leichtgläubigkeit" spricht am Donnerstag, 1. März, um 19.30 Uhr, im Mainzer Dom der international bekannte Arzt und Psychotherapeut Prof. Dr. Otto Kernberg, New York, zum Thema "Sinn und Angst". Kernberg ist Direktor des Instituts für Persönlichkeitsstörungen in New York und Präsident der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung (IPA). Eine Woche später, am Donnerstag, 8. März, ebenfalls um 19.30 Uhr, hält Weihbischof Prof. Dr. Peter Henrici SJ, Zürich, einen Vortrag zum Thema "Entscheidung und Lebenssinn".
(Sk)
Mainz. Über die Feier der "Grundsakramente" Taufe und Firmung informiert eine neue Schrift des Mainzer Liturgiewissenschaftlers Prof. Dr. Adolf Adam. "In einer Zeit, in der der christliche Glaube vielen Menschen wenig bedeutet, in der Halb- und Nichtwissen verbreitet sind, möchte die vorliegende Schrift die Grundsakramente Taufe und Firmung in ihrer Sinntiefe erschließen und den inneren Reichtum des von ihnen begründeten Christseins verdeutlichen und liebenswert machen", erklärt Adam im Vorwort der kleinen Schrift, mit der er seine Reihe populärer Darstellungen des liturgischen Lebens fortsetzt.
Außer der Beschreibung der Riten behandelt der Autor einige aktuelle Fragen, die mit diesen Sakramenten zusammenhängen. So geht er auf den Umgang mit den ungetauft verstorbenen Kindern ein. Ebenso stellt er sich der Frage nach der Gültigkeit von Taufe und Firmung in nichtkatholischen christlichen Glaubensgemeinschaften. Zum Umgang mit den ungetauft verstorbenen Kindern erklärt Adam, dieses Thema habe von jeher besonders die Eltern in einer quälenden Ungewissheit gelassen. In der Geschichte der Theologie hat es verschiedene Denkmodelle hierzu gegeben, die der Autor referiert. Die neuere Theologie gehe von dem allgemeinen Heilswillen Gottes wie auch der umfassenden Erlösungskraft des Todes Christi aus. So könne man mit dem neuen Katechismus der katholischen Kirche sagen: "Das große Erbarmen Gottes, der will, dass alle Menschen gerettet werden, ...berechtigt uns zu der Hoffnung, dass es für die ohne Taufe gestorbenen Kinder einen Heilsweg gibt."
Nachdrücklich unterstreicht Adam, dass die Taufen in anderen christlichen Gemeinschaften von der katholischen Kirche anerkannt werden. "Sie sind durch den Glauben in der Taufe gerechtfertigt und dem Leibe Christi eingegliedert, darum gebührt ihnen der Name des Christen", heißt es im Ökumenismus-Dekret des II. Vatikanischen Konzils. Der von der deutschen Bischofskonferenz herausgegebene "Katholische Erwachsenen-Katechismus" stellt fest, dass die in den orthodoxen Kirchen, in der altkatholischen und der anglikanischen Kirche sowie in den evangelischen Großkirchen gespendete Taufe im Vollzug und in der Intention der in der katholischen Kirche gespendeten Taufe entspricht. Als gültig anerkannt ist auch die Taufe der Baptisten, Methodisten, Mennoniten, der Herrnhuter Brüdergemeinde und der Sieben-Tage-Adventisten. Umstritten ist jedoch, wie der Erwachsenenkatechismus darlegt, die Taufe bei der Neuapostolischen Kirche und bei den Mormonen. Keine christliche Taufe im Sinn des Neuen Testamentes ist die Taufe der Zeugen Jehovas. Andere Gemeinschaften wie Heilsarmee, Quäker und Christian Science kennen die Taufe überhaupt nicht. Eine Passage des Büchleins ist auch der Eingliederung Erwachsener in der Kirche gewidmet, deren Zahl in den vergangenen Jahren sehr zugenommen hat.
Im zweiten Teil des Heftes verweist Adam auf den engen Zusammenhang von Taufe und Firmung. Wo Erwachsene getauft werden, geschieht auch Firmung und wird auch Eucharistie gefeiert, stellt er fest. Diese drei Sakramente bedeuten die volle Eingliederung in die Kirche und werden deshalb "Initiationssakramente" genannt.
Hinweis: Adolf Adam. Taufe und Firmung. Die Feier der Grundsakramente. Johannes-Verlag Leutesdorf 2001. 84 Seiten, DM 6,80. Zu beziehen durch die Katholische Schriftenmission in 56599 Leutesdorf. Tel.: 02631 / 976192, Fax: 02631 / 976250
(Sk)
Rengsdorf. Die Konferenz der Hessischen Kirchenleitungen traf sich zu ihrer jährlichen Tagung am 7./8. Februar in Rengsdorf bei Neuwied. Es nahmen teil die Kirchenleitungen der drei evangelischen Landeskirchen und der vier katholischen Bistümer in Hessen. Als theologisches Thema stand im Mittelpunkt das Gespräch über die Schrift der Römischen Glaubenskongregation "Dominus Jesus" vom September 2000.
Im geschwisterlichen Geist wurde Zustimmung und Kritik offen ausgesprochen, wurde aus dem Teilnehmerkreis berichtet. Einigkeit herrschte darüber, dass trotz der Verletzungen das gemeinsame Gespräch über die offenen theologischen Fragen nicht abreißen dürfe. Die Kirchenleitungen vereinbarten, ihren Beitrag zu einer verständlichen Darstellung über das unterschiedliche Kirchenverständnis zu leisten und – auf dieser Grundlage – eine Diskussion über neue gemeinsame Konzepte zu beginnen.
An der Konferenz nahmen u.a. teil: Der neu ernannte Kardinal Johannes Joachim Degenhardt, Paderborn, Bischof Dr. Franz Kamphaus, Limburg, Diözesanadministrator Johannes Kapp, Fulda, Generalvikar Dr. Werner Guballa, Mainz, Bischof Martin Hein, Kassel, Kirchenpräsident Dr. Peter Steinacker, Darmstadt und Vizepräses Nikolaus Schneider, Düsseldorf.
(MBN)
Darmstadt. "Aller Anfang muss nicht schwer sein!" war der Titel eines Themenabends des Arbeitskreises "Eltern und Schule" in Darmstadt. Dabei ging es um den Übergang von der Grundschule zum Gymnasium. Studiendirektorin i.R. Renate Hildebrandt-Gümther, Marburg, berichtete über ein von ihr entwickeltes und betreutes Projekt an der Stiftsschule Amöneburg.
Wie Frau Hildebrandt-Gümther darlegte, kommt es immer wieder zu Klagen, wegen der Leistungsunterschiede bei den Kindern nach Verlassen der Grundschule. Für die Kinder und ihre Eltern gebe es erschreckend viele Fälle von Enttäuschung, Frust und Schulunlust bei Eintritt in die fünfte Klasse des Gymnasiums, ähnlich auch der Realschule. Die Referentin wies darauf hin, dass Kinder aus bis zu 40 verschiedenen Grundschulen zusammen kommen. Um den Übergang von Grundschule zum Gymnasium kinderfreundlich zu gestalten, wurde an der Stiftsschule Amöneburg, eine Privatschule in kirchlicher Trägerschaft, ein Übergangsprogramm entwickelt, das die frühere Studiendirektorin den Eltern und Lehrern vorstellte. Das Übergangsprogramm weiche zwar zunächst erheblich von den Stunden und Lehrprogrammen der öffentlichen Schulen ab, führe aber nach zwei Jahren zu einem vergleichbaren Leistungsniveau. Dies geschehe ohne viele der sonst zu beklagenden Reibungsverluste.
Die Eltern seien in der Regel überfordert, der "normale" Schulbetrieb ebenfalls. Dies gehe stets zu Lasten der Kinder, stellte sie fest. Wie befremdend Fünftklässler ihre neue Schulumgebung vielfach empfinden, haben Kinder, wie die Referentin weiter berichtete, in Bildern dargestellt. Sie sollten in Tierbildern ihrer Wahl zum Ausdruck bringen, "wie sie sich fühlten". Nur wenige malten sich selbstsicher als aufrechte, prächtige Märchenvögel, die ihre Flügel über das ganze Bild ausbreiteten, erzählte Hildebrandt-Gümther. Die meisten zeichneten sich ihrem Bericht zufolge, als arme kleine Tierchen, die mühsam, ja verkümmert am Boden vegetieren.
Um eine andere, motivierende und Selbstvertrauen bildende Lernkultur zu entwickeln, wurden an der Stiftsschule neue Wege beschritten. Die allgemein- wie fachpädagogische Planung wird von allen Lehrern der Eingangsstufe gemeinsam vor Beginn des Schuljahres besprochen, ebenfalls vor Beginn des sechsten Schuljahres, legte sie dar. Darin eingeschlossen ist eine mehrwöchige Eingangsphase mit wöchentlichem zweistündigen Ausgleichsunterricht beim Klassenlehrer. Hinzu kommen zweistündige sog. "Neigungsgruppen" unter Leitung von Eltern und eine thematische Verknüpfung aller Fächer. Dies wird durch 14-tägige Planungskonferenzen vorbereitet und gesteuert.
Ziel der gemeinsamen Mühe ist es, wie Hildebrandt-Gümther zusammenfasste, den Kindern Freude am gymnasialen Lernen zu vermitteln. "Nur sinnstiftendes Lernen kann dem ganzheitlichen Erziehungskonzept einer Schule in kirchlicher Trägerschaft gerecht werden", bekräftigte sie. Leitbild des Projektes an der Stiftsschule Amöneburg seien "Ruf und Geste Jesu, der in Wort und Segen zeigte, dass er die Kinder liebte, unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem Bildungshorizont".
(A.J.G.)
Mainz. Das ZDF wird am Tag der feierlichen Kardinalserhebung der Bischöfe Dr. Karl Lehmann und Dr. Walter Kasper, des Paderborner Erzbischofs Dr. Johannes Joachim Degenhardt sowie des Münchner Theologen Leo Scheffczyk am Mittwoch, 21. Februar, eine 30-minütige Sondersendung mit dem Titel "Die Papstmacher – Rom und die deutschen Kardinäle" ausstrahlen (22.45 bis 23.15 Uhr). Darin soll die Bedeutung der Ernennung von vier Deutschen zu Kardinälen für das Verhältnis von deutscher Ortskirche und römischer Zentrale beleuchtet werden.
(Bns)
Freiburg/Mainz. Das neueste Buch des Bischofs von Mainz, Dr. Karl Lehmann, "Es ist Zeit, an Gott zu denken. Ein Gespräch mit Jürgen Hoeren" erfreut sich eines anhaltend starken Interesses. Wie der Verlag Herder, Freiburg, jetzt mitteilte, ist das Interesse seit der Ernennung von Bischof Lehmann zum Kardinal noch gestiegen.
Das Gesprächsbuch mit Bischof Lehmann, das der SWR-Journalist Jürgen Hoeren im November 2000 in der Taschenbuchreihe Herder Spektrum herausgegeben hat, gehe bereits in die sechste Auflage. Darüber hinaus habe der italienische Verlag Editrice Queriniana in Brescia sein Interesse an einer italienischen Ausgabe bekundet. Wie der Herder-Verlag weiter mitteilte, soll die italienische Ausgabe bereits Mitte dieses Jahres vorliegen. Bischof Lehmann nimmt in dem Buch zu einer Reihe aktueller gesellschafts- und kirchenpolitischer Fragen Stellung.
Hinweis: Karl Lehmann. "Es ist Zeit, an Gott zu denken." Hrsg. von Jürgen Hoeren. Herder Spektrum, Feiburg 2000, 192 Seiten, DM 17,80.
(Sk)