Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 11

Die Osternacht mit Bischof Peter Kohlgraf aus dem Mainzer Dom wird vom ZDF ab 23.00 Uhr live übertragen, allerdings in einem wesentlich kleineren Rahmen als bei dem abgebildeten Fernsehgottesdienst mit Bischof Kohlgraf aus dem Wormser Dom im Jahr 2018. (c) Bistum Mainz / Matschak
Die Osternacht mit Bischof Peter Kohlgraf aus dem Mainzer Dom wird vom ZDF ab 23.00 Uhr live übertragen, allerdings in einem wesentlich kleineren Rahmen als bei dem abgebildeten Fernsehgottesdienst mit Bischof Kohlgraf aus dem Wormser Dom im Jahr 2018.
Datum:
Mi. 8. Apr. 2020
Von:
tob (MBN)

Berichte

  • Gottesdienste und Andachten zu den Kar- und Ostertagen
  • Haushaltssperre im Bistum Mainz
  • Bischöfliches Ordinariat in Osterwoche geschlossen
  • Weihbischof Bentz regt Martinsläuten im Bistum Mainz an  
  • Corona-Krise: Glocken rufen ökumenisch zum Gebet
  • Die Menschen in Syrien und im Libanon nicht vergessen
  • Tragischer Tod macht traurig und fassungslos
  • „Unser Geschenk in der Corona-Krise“
  • Religiöse Sendungen aus dem Bistum Mainz

Berichte

Die Osternacht mit Bischof Peter Kohlgraf aus dem Mainzer Dom wird vom ZDF ab 23.00 Uhr live übertragen, allerdings in einem wesentlich kleineren Rahmen als bei dem abgebildeten Fernsehgottesdienst mit Bischof Kohlgraf aus dem Wormser Dom im Jahr 2018. (c) Bistum Mainz / Matschak
Die Osternacht mit Bischof Peter Kohlgraf aus dem Mainzer Dom wird vom ZDF ab 23.00 Uhr live übertragen, allerdings in einem wesentlich kleineren Rahmen als bei dem abgebildeten Fernsehgottesdienst mit Bischof Kohlgraf aus dem Wormser Dom im Jahr 2018.

Gottesdienste und Andachten zu den Kar- und Ostertagen

Feiern mit Bischof Kohlgraf online verfügbar / ZDF-Gottesdienst in der Osternacht

Mainz. Wegen der Corona-Krise können die Gottesdienste an den Kar- und Ostertagen nicht in gewohnter Weise stattfinden. Die Gottesdienste des Mainzer Bischofs Peter Kohlgraf im Mainzer Dom werden teilweise durch Liveübertragungen für alle Gläubigen im verfügbar gemacht. Die Übertragungen sollen auch ein Zeichen von Zuversicht, Hoffnung und Zusammenhalt in schwieriger Zeit sein. Bischof Kohlgraf lädt die Gläubigen ausdrücklich zur Mitfeier am Bildschirm ein. Außerdem werden zum Ostertriduum, also Gründonnerstag, Karfreitag und Ostersonntag, jeweils Videobotschaften mit Andachten von Bischof Kohlgraf auf der Internetseite des Bistums Mainz veröffentlicht. 

Die Karfreitagsliturgie mit Bischof Kohlgraf am 10. April, um 15.00 Uhr, wird auf der Internetseite des Bistums Mainz (www.bistum-mainz.de) per Livestream übertragen. In der Osternacht am Samstag, 11. April, wird der Gottesdienst mit Bischof Kohlgraf aus der Gotthard-Kapelle des Mainzer Doms von 23.00 bis 0.05 Uhr vom Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) live übertragen. Aufgrund der Vorbereitungen für die Live-Übertragung der Osternacht wird ab Gründonnerstag, 9. April, auch die Gotthard-Kapelle des Domes geschlossen. Die Kapelle bleibt bis zum Ende der Abbauarbeiten am Ostersonntag, 12. April, geschlossen - voraussichtlich bis 13.00 Uhr.

Der Gottesdienst mit Bischof Kohlgraf an Gründonnerstag, 9. April, im Mainzer Dom wird nicht übertragen, allerdings wird die Predigt dazu veröffentlicht. Am Ostermontag, 13. April, wird Kohlgraf einen Gottesdienst im Katholischen Klinikum Mainz (KKM) feiern, der in den Patientenzimmern (Audio) mitgefeiert werden kann. Die eigentlich für Montag, 6. April, vorgesehene Missa chrismatis, bei der das Katechumenenöl, das Krankenöl und das Chrisam für die Verwendung in der Seelsorge geweiht werden, wird in die zweite Jahreshälfte verlegt. 

Interviews und Verkündigungssendungen mit Bischof Kohlgraf

Am Palmsonntag, 5. April, ist Bischof Kohlgraf von 7.30 bis 8.00 Uhr in der „Morgenfeier“ auf HR 2 zu hören. Ebenfalls am Sonntag, 5. April, ist Bischof Kohlgraf Studiogast in der ZDF-Sendung „sonntags“, die von 9.03 bis 9.30 Uhr ausgestrahlt wird. Im Gespräch mit Moderatorin Andrea Ballschuh geht es um das Thema „Glauben in Zeiten der Pandemie“. Am Ostersonntag, 12. April, ist Bischof Kohlgraf von 10.00 bis 12.00 Uhr Studiogast in der Sendung „Leute“ auf SWR 1. Im Gespräch mit Moderatorin Birgit Steinbusch werden Fragen zur Bedeutung der Corona-Krise für die Kirche und den Glauben einen Schwerpunkt bilden. 

Foto unter www.bistummainz.de/presse 

tob (MBN)

Haushaltssperre im Bistum Mainz

Finanzdirektor Christof Molitor (c) privat
Finanzdirektor Christof Molitor

Finanzdirektor Molitor erläutert die durch die Corona-Krise erforderlichen Maßnahmen

Mainz. Der Mainzer Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz, der auch Ökonom des Bistums Mainz ist, hat angesichts der durch die Corona-Krise ausgelösten wirtschaftlichen Folgen für das Bistum Mainz ab Montag, 20. April, eine Haushaltssperre angeordnet. Das bedeutet, dass alle bereits in den Haushalten bewilligten Ausgaben sowie Stellenausschreibungen zunächst ausgesetzt sind und der Zustimmung des Generalvikars bedürfen. Im Interview erläutert der Finanzdirektor des Bistums Mainz, Christof Molitor, die erforderlichen Maßnahmen:

Mainzer Bistumsnachrichten (MBN): In welcher Weise ist das Bistum Mainz von den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise betroffen?

Finanzdirektor Christof Molitor: In Folge der Corona-Pandemie verzeichnen fast alle Volkswirtschaften in der ganzen Welt kräftige Konjunktureinbrüche. Es ist nicht absehbar, wann die Wirtschaftsleistung und die Beschäftigungszahlen das Niveau des Jahres 2019 wieder erreichen werden. Die Auswirkungen auf die Finanzlage des Bistums Mainz und der Kirchengemeinden sind zum jetzigen Zeitpunkte ebenfalls noch nicht vollumfänglich absehbar. In folgenden Bereichen zeichnen sich zum Teil erhebliche Belastungen ab: massiver Rückgang des Kirchensteueraufkommens, Einnahmeverluste durch Schließungen von Bildungs- und Tagungshäusern, Ausfall von Elternbeiträgen für die Betreuung in Kitas und Schulen, Zahlungsausfälle bei der Erwachsenen- und Familienbildung, zusätzliche Kosten für den kurzfristen Ausbau der digitalen Infrastruktur (Videokonferenzen, Homeoffice-Arbeitsplätze), Ausfall von Kollekten und Mieteinnahmen (Pfarr- und Gemeinderäume). 

Sollte sich die Lage ab Mai normalisieren und es schnell wieder zu einer wirtschaftlichen Erholung kommen, rechnen wir bei einem geplanten Haushaltsvolumen von 357 Millionen Euro in 2020 und einem geplanten Jahresfehlbetrag von 32 Millionen Euro mit zusätzlichen Belastungen von 50 bis 60 Millionen Euro. Schätzungen besagen, dass bei einer Kontaktsperre von einem Monat mit einem Rückgang des Bruttoinlandprodukts von rund sechs Prozent zu rechnen ist. Je länger die Krise also andauert, desto größer werden die wirtschaftlichen Folgen sein. 

MBN: Und wie sieht es bei der Caritas aus?

Molitor: Die Caritas im Bistum Mainz begleitet und unterstützt Menschen, setzt sich anwaltschaftlich für Benachteiligte ein und leistet auch als Trägerin von Diensten und Einrichtungen wie Krankenhäusern oder Altenheimen einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag. Dafür erhält sie jährlich fast 20 Millionen Euro aus Kirchensteuermitteln des Bistums. Der überwiegende Teil der Caritas-Leistungen wird aus Sozialleistungsentgelten und Fördermitteln refinanziert. Man kann davon ausgehen, dass sich die sozialen Probleme durch die Corona-Krise verschärfen und die Caritas künftig noch stärker fordern wird. Das bedeutet, dass einerseits neue Aufgaben entstehen. Andererseits kann die Caritas einen Teil ihrer Leistungen zurzeit nicht wahrnehmen - zum Beispiel in der Tagespflege oder in Beschäftigungsförderungsprojekten - was finanzielle Einbußen zur Folge haben wird. Zu hoffen ist, dass ein Teil dieser Einbußen durch den vom Gesetzgeber gespannten Schutzschirm abgedeckt wird. 

MBN: Was bedeutet die Krise konkret für die Pfarreien und Einrichtungen im Bistum Mainz?

Molitor: Auch Kirchengemeinden haben Einnahmeausfälle. Zur wirtschaftlichen Konsolidierung wurde im letzten Jahr beschlossen, dass die Haushaltszuweisungen an die Kirchengemeinden über einen Zeitraum von fünf Jahren um zwei Prozent pro Jahr gekürzt werden, also zehn Prozent über fünf Jahre. Steigende Personal- und Sachkostenaufwendungen gehen dabei zu Lasten der Kirchengemeinden. Durch die zusätzlichen Belastungen der Corona-Krise geraten nun vermehrt Kirchengemeinden in eine finanziell schwierige Situation, die im Einzelfall genau analysiert werden muss. Einsparpotentiale ergeben sich insbesondere durch eine Reduzierung des Immobilienbestands und damit verbundenen geringeren Betriebs- und Instandhaltungsaufwendungen. Dieser Prozess kann aber erst nach der Definition der neuen pastoralen Räume in einigen Jahren richtig starten. Pastoral nicht benötigte Liegenschaften können bereits heute reduziert werden. Zudem können durch Kooperationsmöglichkeiten Räume gemeinsam genutzt werden. Durch die Zusammenlegung von Sekretariatsstellen und den Ausbau der Digitalisierung können Synergieeffekte genutzt und damit Kosten gespart werden. 

Im Hinblick auf die Einrichtungen des Bistums Mainz (Schulen, Kindertagesstätten, Tagungs- und Bildungshäuser) wird man sich auch an den rückläufigen finanziellen Rahmen anpassen müssen bzw. versuchen, Kosten weiter zu optimieren und Drittmittel zu steigern. Hierzu gibt es Arbeitsgruppen, die Entscheidungen für die Gremien vorbereiten. 

MBN: Welche Änderungen ergeben sich für das Bischöfliche Ordinariat in Mainz?

Molitor: Die Jahresergebnisse des Bistums sind nun schon einige Jahre negativ und strukturelle Konsolidierungsmaßnahmen notwendig. Diese Maßnahmen müssen nun zeitlich schneller beraten und umgesetzt werden. Ziel ist es, auch dauerhaft wirtschaftlich handlungsfähig zu bleiben und die definierten pastoralen Schwerpunkte nachhaltig finanziell auszustatten. Die Haushaltssperre dient dazu, in den einzelnen Abteilungen und Einrichtungen nochmals genau alle größeren Ausgaben und Investitionen unter dem Gesichtspunkt des Umfangs und der Notwendigkeit in den Blick zu nehmen. 

MBN: Gibt es auch Bereiche, die von der Haushaltssperre ausgenommen sind?

Molitor: Die Haushaltssperre bezieht sich auf den gesamten Rechtsträger „Bistum Mainz“. Dazu gehört auch, dass Stellenausschreibungen bis auf weiteres ausgesetzt werden und Ausnahmen der schriftlichen Zustimmung des Generalvikars bedürfen. Sonderzuschüsse für Baumaßnahmen der Kirchengemeinden, die von unseren Aufsichtsgremien vorab genehmigt werden müssen, werden bis auf weiteres noch restriktiver gehandhabt. Von den Restriktionen der haushaltswirtschaftlichen Sperre sind die Lohn-, Gehalts- und Pensionsverpflichtungen gegenüber den Mitarbeitenden, sowie Aufwendungen, die sich aus bestehenden, vertraglichen Verpflichtungen für die Körperschaft Bistum Mainz ergeben, ausgenommen. Hierbei handelt es sich insbesondere um Strom, Wasser, Heizung, Telefon, Versicherungen, Miete und Leasing.

MBN: Wie sehen Ihre Prognosen aus? Wie lange werden diese Maßnahmen notwendig sein?

Molitor: Das ist abhängig vom Verlauf der Krise und den wirtschaftlichen Folgen. Schließt sich an die Corona-Krise eine Rezession über mehrere Monate oder gar Jahre an, wird auch die Haushaltssperre länger aufrechterhalten werden müssen. Dies ist mit Sicherheit auch für die Verwaltung kein angenehmer Zustand, da alle Anträge einzeln beraten und beschieden werden müssen. Hoffen wir daher für alle, dass diese Phase nicht zu lange andauert.

Foto unter www.bistummainz.de/presse 

  tob (MBN)

Bischöfliches Ordinariat in Osterwoche geschlossen

Das Hauptgebäude des Bischöflichen Ordinariates in Mainz (c) Bistum Mainz / Blum
Das Hauptgebäude des Bischöflichen Ordinariates in Mainz

Betriebsschließung für die Bistumsverwaltung vom 14. bis 19. April

Mainz. Alle Dienststellen des Bischöflichen Ordinariates Mainz sind von Dienstag, 14., bis Sonntag, 19. April, geschlossen. Die Betriebsschließung der Verwaltung des Bistums Mainz ist vom Dienstgeber in Abstimmung mit der Mitarbeitervertretung (MAV) und der Diözesanen Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen (DiAG MAV) beschlossen worden. Während dieser Betriebsferien wird keine Postbearbeitung - auch nicht digital -  stattfinden. Die Mitarbeiter werden auch telefonisch nicht erreichbar sein. Lediglich die EDV-Hotline (06131/253-800) ist für EDV-Notfälle in diesen Tagen weiterhin besetzt.

Seelsorge ausgenommen

Ausgenommen von der Betriebsschließung ist die Seelsorge in den Pfarreien des Bistums Mainz. Der Mainzer Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz, hat in einem Schreiben an die Seelsorgerinnen und Seelsorger im Bistum Mainz ausdrücklich darauf hingewiesen, dass in dieser Zeit in den Pfarreien des Bistums Mainz mindestens ein Mitarbeiter des Seelsorge-Personals telefonisch erreichbar sein muss für Trauerfälle und sonstige seelsorgliche Notfälle.

Hinweis: Die Kontaktdaten der einzelnen Pfarreien im Bistum Mainz sind leicht über die Bistumskarte im Internet zu finden: www.bistummainz.de/pfarreien 

tob (MBN)

Weihbischof Bentz regt Martinsläuten im Bistum Mainz an

Weihbischof Udo Markus Bentz hat dazu eingeladen, sich im Rahmen der Gebetsinitiative Martinsläuten jeden Abend im Gebet miteinander verbinden. (c) Bistum Mainz
Weihbischof Udo Markus Bentz hat dazu eingeladen, sich im Rahmen der Gebetsinitiative Martinsläuten jeden Abend im Gebet miteinander verbinden.

Verbindende Gebetsinitiative zum abendlichen Angelusläuten der Kirchen

Mainz. Der Mainzer Weihbischof und Generalvikar Dr. Udo Markus Bentz hat dazu eingeladen, dass sich die Katholiken im Bistum Mainz im Rahmen der Gebetsinitiative Martinsläuten jeden Abend im Gebet miteinander verbinden. In einem Video, das am Donnerstag, 19. März, auf der Internetseite des Bistums Mainz veröffentlicht worden ist, erläutert Bentz seine Einladung zu einem „Netzwerk der Betenden“: „Der heilige Martin ist unser Bistumspatron. Mit ihm verbinden viele den Gedanken der Nächstenliebe und des Teilens. Wir wollen eine Kirche sein, die teilt: die Sorgen, die Verantwortung für die Menschen, das Mitgefühl - auch gerade in Zeiten von Corona. So habe ich die herzliche Bitte, dass wir zu den örtlich üblichen Zeiten des Angelus-Geläutes alle einladen, sich zu Hause zum Gebet zu versammeln und ein schlichtes Vater unser beten, ein Gebet aus dem Gotteslob oder eine der Gebetsanregungen von der Internetseite des Bistums Mainz nutzen. Wichtig ist, dass wir uns in Gott festmachen, dass wir uns erfahren als der lebendige Leib Jesu mit den vielen Gliedern.“ Sichtbares Zeichen der Gebetsinitiative Martinsläuten solle eine Kerze sein, die von den Beteiligten ins Fenster gestellt wird, um ihre Verbundenheit innerhalb des Bistums auch nach außen deutlich zu machen.

Mit dem Martinsläuten greift Weihbischof Bentz eine Gebetsinitiative zum Angelus-Läuten aus dem Dekanat Dreieich auf und regt an, sie auf das ganze Bistum auszuweiten. Bentz verweist in dem Video auch auf den Brief des Mainzer Bischofs Peter Kohlgraf vom 13. März, der sich im Zuge der Absage aller Gottesdienste im Bistum an die Gläubigen gewandt hatte. Darin ermutigt Kohlgraf die Gläubigen, andere Formen des geistlichen Lebens zu pflegen wie das Hausgebet in der Familie, Bibellektüre, Psalmengebet oder die Nutzung von geistlichen Angeboten in den Medien.

Als Kirche sind wir für Zusammenhalt in der Gesellschaft mitverantwortlich

Gleichzeitig dankt der Weihbischof den Menschen im Bistum Mainz für „viele Initiativen und kreative Ideen, die es mittlerweile in unserem Bistum gibt und die den Menschen geistliche Orientierung und Halt geben“. Und weiter: „Ich möchte unsere Priester und Seelsorgerinnen und Seelsorger ermutigen zu überlegen, wie sie in diesen Zeiten den Menschen konkret nahe sein können, ohne jemanden durch das Infektionsrisiko zu gefährden.“ Diese „aufsuchende Seelsorge“ könne etwa in einem Telefonanruf zum Ausdruck kommen bei Menschen, die ansonsten regelmäßig zum Gottesdienst kommen, oder durch ein Faltblatt mit einem geistlichen Wort, das in die Briefkästen verteilt wird. Wörtlich sagte Bentz: „Als Kirche sind wir in diesen Tagen mitverantwortlich dafür, dass der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft stark ist.“

Auch an Kar- und Ostertagen keine Gottesdienste

Weihbischof Bentz hat in den aktualisierten Dienstanweisungen für die Mitarbeiter im Bistum Mainz darauf hingewiesen, dass auch die Gottesdienste an den Kar- und Ostertagen dem grundsätzlichen Verbot zur Feier von öffentlichen Gottesdiensten unterliegen. Bis auf Weiteres gilt im Bistum Mainz, dass die Feier von öffentlichen Gottesdiensten an allen Gottesdienstorten verboten ist. 

Hinweis:

Corona-Krise: Glocken rufen ökumenisch zum Gebet

Mainzer Dom (c) Bistum Mainz
Mainzer Dom

Gemeinsame Aktion der Bistümer Limburg und Mainz sowie der EKHN 

Mainz/Limburg/Darmstadt. Normalerweise rufen die Glocken Gläubige zum Gottesdienst, jetzt rufen sie in der Corona-Krise jeden Tag zum gemeinsamen Gebet. Das Bistum Limburg, das Bistum Mainz und die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) empfehlen ein gemeinsames Geläut für maximal fünf Minuten, täglich um 19.30 Uhr. Ziel ist es, in der Kontaktsperre ein hörbares Zeichen der christlichen Gemeinschaft, des gegenseitigen Trosts und der Ermutigung in der Öffentlichkeit zu setzen.

Alle sind eingeladen, in dieser Zeit auch eine Kerze ins Fenster zu stellen. Für das Abendgebet gibt es verschiedene Vorschläge, die für ein Gebet genutzt werden können. Gläubige können beispielsweise ein Vater Unser beten, die vorgeschlagenen Gebete zur Corona-Krise sprechen, die Vorschläge zu Gebetszeiten der Kirchen nutzen oder aber auch ganz einfach für Menschen bitten, die ihnen lieb sind, die krank sind oder die in dieser schwierigen Zeit in Krankenhäusern arbeiten. Dazu sind kurze Texte für zuhause bei den Gemeinden und online erhältlich. 

Inzwischen haben sich seit Beginn der Corona-Krise in den Gebieten der beteiligten Kirchen - wie bundesweit auch - ganz unterschiedliche Läute-Traditionen herausgebildet. Wenn sie sich vor Ort - am Besten in regionaler und ökumenischer Verbundenheit - bereits bewährt haben, können sie gerne beibehalten werden.

PM (MBN)

Die Menschen in Syrien und im Libanon nicht vergessen

Weihbischof Udo Markus Bentz bei seinem Besuch der universität in Beirut im Februar 2020. (c) Bistum Mainz
Weihbischof Udo Markus Bentz bei seinem Besuch der universität in Beirut im Februar 2020.

Im Interview schildert Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz seine Eindrücke

Mainz. Die Corona-Krise trifft auch das katholische Hilfswerk MISEREOR und die diesjährige Fastenaktion „Gib Frieden!“. Der fünfte Fastensonntag ist traditionell der MISEREOR-Sonntag. Die Kollekte in den katholischen Gottesdiensten geht an das Hilfswerk. In diesem Jahr ist dies so aber nicht möglich, weil keine öffentlichen Gottesdienste stattfinden dürfen. MISEREOR bittet daher eindringlich darum, die Fastenaktion durch eine direkte Spende zu unterstützen. „Lassen Sie uns in dieser Zeit der Sorge die Menschen in Syrien und den Libanon nicht vergessen. Sie haben alles verloren, was ein Leben in Sicherheit und Würde ausmacht“, heißt es auf der Internetseite von MISEREOR.

Wie dramatisch die Situation vor Ort ist - und sich durch die Ausbreitung des Corona-Virus noch einmal verstärken wird - davon konnte sich der Mainzer Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz, der Vorsitzender der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz ist, persönlich ein Bild machen. Im Gespräch mit Dr. Sven Herget, Leiter der Abteilung Katholische Rundfunkarbeit im Bistum Mainz, berichtet der Weihbischof von seinen Eindrücken. Bentz war im Februar im Rahmen des „Middle East Council of Churches“ (MECC) im Libanon zu Besuch. Der MECC, der Kirchenrat der nahöstlichen Region, ist die wichtigste Plattform für Austausch und Kooperation der Christen in der mehrheitlich muslimischen Weltgegend.

Sven Herget: Sie waren im Februar im Libanon. Wie ist die Situation vor Ort?

Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz: Die Situation im Libanon war in den Tagen, an denen ich dort war, ruhig, aber angespannt. Die ökonomische Situation vieler Menschen ist sehr prekär. Der Staat steht kurz vor dem Bankrott. Mir haben Menschen erzählt, dass viele schon länger kein Gehalt mehr ausgezahlt bekommen haben. Gleichzeitig steigen aber die Preise. Das sorgt für Unruhe und Anspannung. Die Menschen im Libanon möchten, dass sich etwas verändert. Es besteht aber auch die Gefahr, dass diese Situation eskaliert und davor haben viele Angst.

Herget: Wie ist die Situation für die Christen im Land?

Bentz: Viele junge Christen verlassen das Land und das schon seit Jahren. Die Christen fürchten, dass ihnen dadurch dauerhaft die Möglichkeit genommen wird, sich politisch einzubringen und ihre Gesellschaft mitzugestalten. Denn der Libanon hat ein besonderes politisches System, nämlich ein austariertes Proporzsystem. Dieses regelt die politische Beteiligung von religiösen Gruppierungen. Die aktuelle Instabilität im Land kann dazu führen, dass dieses Proporzsystem zusammenbricht oder infrage gestellt wird.

Herget: Welche Rolle spielen die Kirchen vor Ort?

Bentz: Für mich war beindruckend, dass sich die Kirchen gemeinsam für die Menschen im Libanon stark machen, und sie bei ihren Demonstrationen gegen die Korruption im System unterstützen. Sie stehen an der Seite der Menschen. Studenten haben mir gesagt: „Wir sind sehr dankbar für die klaren Worte unserer Kirchen. Wir fühlen uns von der Kirche verstanden.“ Die junge Generation setzt große Hoffnung in die Kirchen.

Herget: Haben Sie Beispiele kennengelernt, bei denen Sie erleben konnten, dass es gut ist, dass sich die Kirchen in der Region engagieren?

Bentz: Ja, bei meinem Besuch in der kirchlichen Notre Dame-Universität in Beirut habe ich drei Studenten getroffen, die das deutsche Hilfswerk „Katholischer Akademischer Ausländer-Dienst“ mit Stipendien unterstützt. Sie kommen aus dem Libanon, aus Syrien und dem Irak. Alle drei haben mir berichtet, dass sie eigentlich in ihrem Heimatland leben wollen und mit ihrer Qualifikation dazu beitragen möchten, dass ihre Heimat eine Zukunft hat. Ich bin sehr froh, dass es dieses Stipendienwerk gibt, und wir so gezielt junge Menschen fördern können, die dann beim Aufbau der Zivilgesellschaften helfen.

Ein zweites Beispiel: Caritas International hat stark die Flüchtlingssituation im Land im Blick. Wir müssen bedenken, dass im Libanon vier Millionen Menschen und zwei Millionen Flüchtlinge leben. Das ist eine extreme Herausforderung für die Gesellschaft. Es besteht zudem die Sorge, dass die Situation im Nachbarland Syrien diese Flüchtlingssituation noch verschärft.

Herget: MISEREOR nimmt mit seiner Fastenaktion „Gib Frieden!“ die gesamte Region in den Blick. Warum ist das jetzt besonders wichtig?

Bentz: Die gesamte Region ist im Krisenmodus und das seit vielen Jahren. Gleichzeitig ist sie aus dem Blick geraten und die Menschen haben oft das Gefühl, sie werden von der Weltöffentlichkeit vergessen. Deswegen sollen und müssen wir als Kirche für die gesamte Region immer auch Anwalt für die Menschen sein. Und zwar nicht nur für die Christen. Denn auch darauf ist zu achten: Unsere Hilfsmaßnahmen müssen so eingesetzt werden, dass sie eine Spaltung zwischen den Religionsgruppen im Orient nicht vertiefen oder neue Spannungen aufkommen lassen. Unsere Maßnahmen müssen zwischen Muslimen und Christen versöhnend wirken. Auch die Rückmeldung der muslimischen Seite ist da sehr ermutigend. Muslime nehmen wahr, dass Christen beispielsweise im Nahen Osten eine wichtige Rolle spielen, um Extremismus zu vermeiden. Das Engagement der Kirchen im Bereich Gesundheits- und Bildungswesen ist hier unverzichtbar.

Herget: Wie können wir in Deutschland die Arbeit von MISEREOR unterstützen?

Bentz: Natürlich ist es gerade in der jetzigen Situation besonders wichtig, die MISEREOR-Fastenaktion finanziell zu unterstützen. MISEREOR hat die Möglichkeit, mit diesen Mitteln vor Ort Großartiges zu ermöglichen. Es gibt aber auch eine Solidarität in einem spirituell-geistlichen Sinn: Für mich bedeutet das, für die Christen im Mittleren Nahen Osten zu beten. Und das nicht nur einfach als eine fromme Übung, sondern als tatsächlich gelebte Solidarität. Ich bin überzeugt, dass so ein Gebet nicht wirkungslos ist. Und es ist notwendig, mit politischen Entscheidungsträgern im Gespräch zu sein, um unsere Maßnahmen in eine grundsätzliche politische Strategie einzubinden. Ich habe bei den Gesprächen gemerkt, dass immer wieder gefragt wird, wo Europa in diesen Konflikt ist. Es gibt große Erwartungen an Europa, etwas zum Frieden in dieser Region beizutragen. Die Menschen im Libanon hoffen darauf, dass Europa einen wirklichen Friedensbeitrag leisten kann. Wie auch immer der aussieht.

Hinweis: Sie können die MISEREOR-Fastenaktion 2020 durch eine direkte Spende unterstützen.

Spendenkonto:
IBAN: DE75 3706 0193 0000 1010 10
BIC: GENODED1PAX (Pax-Bank Aachen)
www.misereor.de/spenden 

sh (MBN)

Tragischer Tod macht traurig und fassungslos

Das Wappen von Bischof Peter Kohlgraf (c) Bistum Mainz
Das Wappen von Bischof Peter Kohlgraf

Kondolenzschreiben von Bischof Kohlgraf zum Tod von Finanzminister Schäfer

Mainz. In einem Kondolenzschreiben hat der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf das Wirken des hessischen Finanzministers Thomas Schäfer gewürdigt. „Mit großer Bestürzung habe ich vom Tod von Staatsminister Dr. Thomas Schäfer erfahren“, schreibt er in dem Schreiben von Montag, 30. März, an den hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier. „Sein tragischer Tod macht mich und viele Menschen im Bistum Mainz traurig und fassungslos. Ihnen und der gesamten hessischen Landesregierung spreche ich im Namen des Bistums Mainz mein Beileid und meine Anteilnahme aus.“ 

Bischof Kohlgraf hebt das verantwortungsvolle politische Wirken von Thomas Schäfer hervor: „Minister Dr. Schäfer hat über viele Jahre die hessische Landespolitik an verantwortlichen Stellen mitgeprägt. Er war ein hochkompetenter Politiker, der mit großer Innovationskraft und außeror­dentlichem Engagement Finanzpolitik gestaltet hat. Den Kontakt zu Vertretern der hessischen Bistümer hat er intensiv gepflegt und stets auch persönliches Interesse an kirchlichen Themen gezeigt.“ Bei persönlichen Begegnungen habe er ihn „als zugewandten und aufgeschlossenen Gesprächspartner erlebt, den ausgeprägter Sachverstand ebenso auszeichnete wie eine humorvolle Herzlichkeit. In seinen Äußerungen war ihm anzumerken, dass er sich der mit seinem Amt verbundenen Verantwortung für das Gemeinwohl sehr bewusst war.“

Weiter schreibt Kohlgraf: „Meine Gedanken und Gebete sind in diesen Tagen besonders bei der Ehefrau und den beiden Kindern des Verstorbenen, die einen so schmerzvollen Verlust erleiden müssen. Auch Ihnen, sehr geehrter Herr Ministerpräsident, den Ministerinnen und Ministern der hessischen Landesregierung sowie allen Mit­arbeiterinnen und Mitarbeitern spreche ich meine Verbundenheit aus. Ich weiß um die vielen Belastungen, denen Sie derzeit ausgesetzt sind. Wir schließen Sie alle im Bistum Mainz in ein."

tob (MBN)

„Unser Geschenk in der Corona-Krise“

Bildschirmfoto 2020-03-27 um 22.21.41 (c) kirchenzeitung.de
Bildschirmfoto 2020-03-27 um 22.21.41

E-Paper der Kirchenzeitungen jetzt kostenfrei

Mainz/Limburg/Fulda. In der Corona-Krise stellen die Kirchenzeitungen der Bistümer Fulda, Limburg und Mainz bis auf weiteres ihre digitale Ausgabe kostenlos zur Verfügung. Das E-Paper kann über die Internetseite https://www.kirchenzeitung.de/e-paper abgerufen werden, aber auch über die App „Kirchenzeitung FD-LM-MZ“ im App-Store (Apple-Geräte) beziehungsweise Play Store (Android-System). Zugleich erscheinen die Wochenzeitungen „Bonifatiusbote“ (Fulda), „Der Sonntag“ (Limburg) und „Glaube und Leben“ (Mainz) weiter in gedruckter Form.

„Das ist unser Geschenk an alle Interessierten in der Corona-Krise“, begründete die stellvertretende Redaktionsleiterin Ruth Lehnen am Freitag, 27. März, die Initiative. Weil derzeit alle öffentlichen Gottesdienste und kirchlichen Veranstaltungen ausfallen, steige das Interesse an Vernetzung und guten Ideen der Christinnen und Christen zur Bewältigung der Krise.

In der aktuellen Ausgabe von „Glaube und Leben“ berichtet Bischof Peter Kohlgraf über die Zeit seiner Quarantäne, in der aktuellen Ausgabe des „Sonntag“ wird die Reihe des Bischofs von Limburg, Georg Bätzing, zum Thema Beten fortgesetzt, und der aktuelle Bonifatiusbote blickt zurück auf das Jahr, das seit der Amtseinführung von Bischof Michael Gerber vergangen ist. Dazu kommen zahlreiche Themen wie die Verschiebung der Erstkommunion, die derzeitige Situation in Altenheimen und auch Lesestoff, der Unterhaltung und Abwechslung bietet.

PM (MBN)

Religiöse Sendungen aus dem Bistum Mainz

6.-11.4.  Zuspruch mit Pastoralreferentin Eva Reuter
- sa. 6.30 Uhr HR2

10.4.  Livestream der Karfreitagsliturgie aus dem Mainzer Dom mit Bischof Peter Kohlgraf
ab 15.00 Uhr www.bistum-mainz.de

10.4. Begegnungen Martin Wolf im Gespräch mit Klinikseelsorger Peter Vatter, Uniklinik Homburg
9.20-9.30 Uhr SWR 1

10.4.  Kirche mit Pastoralreferent Tobias Sattler
7.20 Uhr Antenne Mainz

 11.4.  Gottesdienstübertragung aus dem Münster St. Nikolaus in Überlingen
22.05 Uhr SWR 4

11.4. Gottesdienstübertragung der Osternacht
aus der Gotthard-Kapelle des Mainzer Domes mit Bischof Peter Kohlgraf
23.00 bis 0.05 Uhr ZDF

12.4.  Kirche  mit Dr. Sven Herget
7.20 Uhr Antenne Mainz

12.4.  Gottesdienstübertragung aus der Kirche St. Theresia in Kaiserslautern
10.05 Uhr SWR 4

15.4.Zwischenton mit Dr. Sven Herget, Offenbach
21.35 Uhr Hit Radio FFH

15.4. Ausgesprochen Himmlisch mit Dr. Sven Herget, Offenbach
18.10 Uhr Harmony.fm

19.4. Kirche mit Pfarrer Michael Tomaszewski, Mainz
7.20 Uhr Antenne Mainz

26.4.Sonntagsgedanken mit Thomas Weißer, Budenheim
SWR 4

26.4.-2.5. Angedacht! mit Pastoralreferentin Maike Jakob
6.40 Uhr 
- fr. 5.50 Uhr
6.20 Uhr RPR1

26.4.-2.5.  Feels like Heaven  mit Pastoralreferentin Maike Jakob
- sa. 5.30 und 14.30 Uhr Rocklandradio

3.5. Bibel Aktuell mit Pfarrer Clemens Matthias Wunderle, Laubach
7.35 Uhr Hit Radio FFH

Hinweis: Die religiösen Sendungen des Hessischen Rundfunks und des Südwestrundfunks stehen nach Ausstrahlung zum Nachlesen und -hören im Internet unter www.kirche-im-hr.de bzw. www.kirche-im-swr.de bereit. Die Sendungen des privaten Hörfunks können auf der Internetseite des Bistums Mainz www.bistum-mainz.de nachgehört werden.

(MBN)

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