Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 2

10. Januar 2001

Datum:
Mi. 10. Jan. 2001
Von:
MBN

Bischöfliche Pressestelle Mainz, Leiter: Jürgen Strickstrock, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz 
Postanschrift: Postfach 1560, 55005 Mainz, Tel. 06131/253-128 oder 129, Fax 06131/253-402. E-Mail: pressestelle@bistum-mainz.de

Berichte 

  • Zentrale Veranstaltung zum Weltfriedenstag mit Bischof Lehmann in Egelsbach (13.1.) 
  • Neujahrsempfang des Bistums Mainz (13.1.) 
  • Martinus-Bibliothek zeigt "Wortbilder" zum Markus-Evangelium (26.1.-23.3.) 
  • Katholische Landesverbände: Familien nicht zu "Bedürftigen" erniedrigen 
  • Zwei neue Domkapitulare von Bischof Lehmann eingeführt 
  • Musikerin Jutta Bitsch ausgezeichnet 
  • Einsatz Luleys für das St. Vincenz- und Elisabeth-Hospital gewürdigt 
  • Vortrag über kirchliche Flüchtlingsarbeit in Bosnien (14.1.)
Berichte 

Zentrale Veranstaltung zum Weltfriedenstag mit Bischof Lehmann in Egelsbach (13.1.) 

Dialog zwischen den Kulturen für eine Zivilisation des Friedens 

Mainz. Der diesjährige Welttag des Friedens steht unter dem Leitwort "Dialog zwischen den Kulturen für eine Zivilisation der Liebe und des Friedens". Am 1. Januar 2001 wurde der Welttag des Friedens zum 34. Mal in der gesamten Weltkirche begangen. Dieses Datum wurde gewählt, weil der Papst zum ersten Tag des neuen Jahres seine alljährliche Botschaft zum Welttag des Friedens den Repräsentanten der Staaten und gleichzeitig allen Menschen übermittelt. Er will damit die Dringlichkeit des Friedens für das menschliche Zusammenleben bezeugen.

Im Bistum Mainz findet die zentrale Veranstaltung zum Welttag des Friedens am Samstag, 13. Januar, im südhessischen Egelsbach (Dekanat Dreieich) statt. Die Veranstaltung beginnt um 16.00 Uhr im Pfarrheim St. Josef in Egelsbach (Mainstraße) mit einem Podiumsgespräch zum Leitwort des Weltfriedenstages mit Bischof Dr. Karl Lehmann, Günther Gebhardt von der Stiftung "Weltethos", Tübingen, Verone Schöninger von der christlichen Flüchtlingshilfe Egelsbach/Erzhausen und Georg Schiel, Projektleiter von Pax Christi in Zenica in Bosnien. Die Podiumsdiskussion wird moderiert von Barbara Hoffmann-Neeb, Offenbach. Um 18.30 Uhr feiert Bischof Lehmann mit den Teilnehmern des Friedenstages und der Gemeinde in der Pfarrkirche St. Josef die Eucharistie. Konzelebranten sind u.a. der Pfarrer von St. Josef, Karl-Heinz Novotny, und der Geistliche Beirat von Pax Christi im Bistum Mainz, Pfarrer Kurt Sohns, Offenbach-St. Paul. Veranstalter der zentralen Friedensfeier im Bistum Mainz sind das Referat Gerechtigkeit und Frieden im Bischöflichen Ordinariat Mainz in Zusammenarbeit mit der Pax Christi-Bistumsstelle und der Pfarrgemeinde Egelsbach-St. Josef.

Nach den Worten des Papstes sind alle Kulturen aufgerufen, eine Zivilisation des Friedens und der Liebe aufzubauen. "Wir müssen unsere Zukunftsangst besiegen. Aber wir werden sie nicht völlig besiegen können, wenn wir es nicht gemeinsam tun", erklärte er aus Anlass der 50. Vollversammlung der Vereinten Nationen. Die Antwort auf die Angst, die die menschliche Existenz am Ende des 20. Jahrhunderts verfinstere, sei das gemeinsame Bemühen, eine Zivilisation der Liebe aufzubauen, die auf den allumfassenden Werten des Friedens, der Solidarität, der Gerechtigkeit und der Freiheit gründet.

Bischof Lehmann schreibt als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz im Geleitwort zur Arbeitshilfe zum Welttag des Friedens 2001, ein Anknüpfungspunkt für das diesjährige Leitwort sei auch das von den Vereinten Nationen ausgerufene "Internationale Jahr des Dialogs zwischen den Zivilisationen". Lehmann verweist auf die vielen gewaltsamen Konflikte und Kriege auf dem Balkan, in Afrika, Asien und Lateinamerika und auf den Hass, mit dem sich Menschen in Israel und den palästinensischen Gebieten bekämpfen. Der mühsam vorangebrachte Friedensprozess sei dadurch immer wieder gefährdet. Nirgendwo sonst als im "Heiligen Land" lebten so viele Menschen verschiedener Religionen, Nationen und Kulturen zusammen, stellt Lehmann fest.

Hier werde deutlich, wie notwendig ein Dialog zwischen den verschiedenen Kulturen ist, der die Menschen über die Grenzen der Religionen und Kulturen hinaus zu einem spirituellen Vorgang zur Förderung von Versöhnung und Frieden bewege. Eine Grundfrage für die Zukunft der Kirche bestehe darin, inwieweit sie imstande sei, mit anderen zu kommunizieren. Dabei könne dem interreligiösen Dialog eine besondere, friedensstiftende Rolle zukommen. "Die Religionen haben eine gute Chance, Brücken zwischen den Nationen und Kulturen zu schlagen", unterstreicht er.

Hinweis: "Dialog zwischen den Kulturen für eine Zivilisation der Liebe und des Friedens". Welttag des Friedens 2001, Arbeitshilfen Nr. 156. Hrsg. Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz Bonn. Telefon: 0228 / 103 205, Fax 0228 / 103 330

Die Papstbotschaft zum Weltfriedenstag im Wortlaut

 

Neujahrsempfang des Bistums Mainz (13.1.)

Ansprachen von Bischof Lehmann und Wilhelm Schulze als Vertreter der Räte 

Mainz. Der traditionelle Neujahrsempfang des Bistums Mainz findet am Samstag, 13. Januar, um 11.00 Uhr, im Anschluss an die erste Sitzung des Diözesan-Pastoralrates in diesem Jahr im Erbacher Hof in Mainz statt. Nach der Begrüßung durch den Dezernenten für die Pastoralen Räte, Generalvikar Dr. Werner Guballa, folgen die Ansprachen des Geschäftsführenden Vorsitzenden der Diözesanversammlung, Caritasdirektor Wilhelm Schulze, Mainz/Bensheim, und von Bischof Prof. Dr. Dr. Karl Lehmann. Musikalisch umrahmt wird der festliche Empfang durch den Gospel-Chor der Hildegardisschule in Bingen unter Leitung von Studienrat Stefan Speyer. Als Sopran-Solistinnen wirken mit: Nadine Frey und Larissa Herber.

Eingeladen zum Neujahrsempfang sind die Mitglieder des Domkapitels und der Dezernentenkonferenz, die Ordensoberen und Leitungen der Geistlichen Gemeinschaften im Bistum Mainz, die Vertreter/innen des Diözesan-Pastoralrates und des Diözesan-Kirchensteuerrates sowie der Dekanatsräte, der Verbände und der diözesanen Einrichtungen im Bistum Mainz.

 

Martinus-Bibliothek zeigt "Wortbilder" zum Markus-Evangelium (26.1.-23.3.) 

Computererstellte Textgrafiken von Matthias Frank, einem Schüler von Alban Grimm 

Mainz. Die Martinus-Bibliothek Mainz zeigt in der Zeit vom 26. Januar bis 23. März 2001 die Ausstellung "Wortbilder – Das Markus-Evangelium zwischen Tradition und Moderne" von Matthias Frank. Nach der Ausstellung von Textgrafiken zur Apokalypse ("Zeichen-Vision-Offenbarung") von Professor Alban Grimm im vergangenen Jahr ist dies die zweite Ausstellung der Wissenschaftlichen Bibliothek im Mainzer Priesterseminar, in der computererstellte Kunstwerke gezeigt werden.Frank ist ein Schüler von Grimm, der als Professor für Schrift am Fachbereich Bildende Kunst der Johannes Gutenberg-Universität Mainz lehrt.

Wie der Direktor der Martinus-Bibliothek Dr. Helmut Hinkel hervorhebt, weist die neue Ausstellung einen anderen wichtigen Aspekt der biblischen Botschaft auf. Das Markusevangelium zeige die Geschichte des Wirkens, Leidens, Sterbens und der Auferstehung Jesu als Inhalt der heilenden Botschaft Gottes an die Menschen. Der Entfaltung und Weitergabe der Botschaft des Glaubens dienen nach seinen Worten die ungezählten Bücher, die in der Nachfolge der Bibel geschrieben wurden und in den Bibliotheken gehegt werden. Diese Botschaft sei Hilfe auf dem Weg durch die Zeit, auch im Dritte Jahrtausend. Die enthüllende und verhüllende digitale "Schrift-Kunst" wolle die biblische Aussage unterstützen und darauf neugierig machen.

Matthias Frank (30) unterrichtet als Lehrer für Kunst und evangelische Religion am Gymnasium Nieder-Olm. In seinen "Wortbildern" verschmelzen die spezifischen Eigenheiten des Computers mit der Lebendigkeit des Schreibens von Hand. Die für die Ausstellung ausgesuchten Textgrafiken sind alle auf der digitalen Ebene erstellt. Dafür hat Frank eine Schrift entwickelt, welche die Lebendigkeit der Linienführung mit der Hand und das streng mathematische des Rechners vereint.

Wie der Künstler weiter erklärt, sind die Buchstaben wandelbar, so dass aus dieser Schrift viele Variationen entstehen, die in "unterschiedlichem Gewand" erscheinen: "Sie sind klar und geheimnisvoll, verspielt oder zerstörerisch, lesbar oder unlesbar. Sie stehen nebeneinander oder übereinander und formen Buchstabengespinste, die an Zeichnungen erinnern." Ihre ungewohnte Form animiert den Betrachter, Bibeltext und Schrifttradition neu zu sehen. Mit seinen künstlerischen Mitteln verbindet Matthias Frank seine beiden Studienfächer Kunst und Theologie und dokumentiert am Text des Markusevangeliums, wie beide Bereiche, vom Rechner gesteuert, zu einer Einheit werden können.

Der Textinhalt des Markusevangeliums wird in den "Wortbildern" jedoch nicht illustriert, sondern er verbirgt sich hinter ihnen. Frank näherte sich bewusst dem ältesten der vier Evangelien, um der ursprünglichen Kraft der Botschaft Jesu Christi künstlerische Gestalt zu geben. Durch seine Arbeiten will er die Traditionen von Religion und Schrift miteinander verbinden und dem Betrachter das Geheimnis der Frohen Botschaft Jesu in neuer Gestalt vor Augen führen.

Hinweis: Die Ausstellung "Wortbilder – Das Markusevangelium zwischen Tradition und Moderne – Digitale Schriftgestaltung von Matthias Frank" wird vom 26. Januar bis 23. März 2001 in der Martinus-Bibliothek Mainz (Grebenstraße 8) gezeigt. Der Eintritt ist frei. Öffnungszeiten von Montag bis Freitag jeweils von 9.00 bis 12.30 Uhr und 13.30 bis 18.00 Uhr.

Die Martinusbibliothek im Internet

 

Katholische Landesverbände: Familien nicht zu "Bedürftigen" erniedrigen 

"Familienarbeit statt Sozialhilfe" 

Mainz. Zu einem Meinungsaustausch über das "Mainzer Modell für Beschäftigung und Familienförderung" des rheinland-pfälzischen Sozialministeriums trafen Vertreter der Konferenz der Katholischen Landesverbände und des Katholischen Büros Mainz mit dem Staatssekretär im Sozialministerium, Dr. Richard Auernheimer, zusammen. Im Gespräch ging es vor allem um den familienpolitischen Stellenwert des damit verbundenen Maßnahmenkatalogs, mit dem der Überstieg aus der Sozialhilfe in die Erwerbsarbeit erleichtert und gefördert werden soll. Das Modell wurde unter dem Motto "Arbeit muss sich lohnen – auch für Kleinverdiener" im vergangenen Jahr gestartet.

Die Vertreter der Katholischen Landesverbände hatten um ein Gespräch mit dem Staatssekretär gebeten, weil sie erhebliche Bedenken gegenüber dem Anspruch des "Mainzer Modells" hatten, auch eine Maßnahme der Familienförderung zu sein. Der Staatssekretär stellte gleich zu Beginn klar, dass das Ministerium im Modell einen anderen Ansatz gewählt habe. Dennoch entwickelte sich ein Gespräch über die notwendige Balance staatlicher Maßnahmen zur Förderung des Arbeitsmarktes, zur Hilfe bei Bedürftigkeit (Sozialhilfe) und zur Förderung der Familie. Auernheimer betonte, dass für das Sozialministerium die Verminderung von Arbeitslosigkeit die höchste Priorität hat. Alles andere habe "den Charakter des Zusätzlichen". Es müsse klar sein, dass auch das Modell "Arbeit muss sich lohnen" nur ein Baustein innerhalb eines größeren Ganzen sein könne.

Bei dem "Mainzer Modell" gehe es vor allem um den Anreiz, mit Hilfe zusätzlicher Transferleistungen in ein Erwerbsarbeitsverhältnis einzutreten bzw. zurückzukehren. Dazu gehöre für Kindergeldempfänger im Rahmen des Modells ein zusätzliches Kindergeld in Höhe von je DM 150,- und ein Zuschuss zum Sozialversicherungssbeitrag. Nach Schätzungen könnten mit dem landesweit angebotenen Einstiegsmodell mit dem zusätzlichen Kindergeld in Höhe von DM 200,- ca. 2000 Personen bzw. Haushalte erreicht werden, sagte Auernheimer. Für Langzeitarbeitslose und Sozialhilfeempfänger in strukturschwachen Gebieten seien andere Maßnahmen von "Arbeit statt Sozialhilfe" angesagt, bei denen die Sozialämter und die Arbeitsämter zusammenarbeiten.

Helga Schädler, Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft katholischer Frauenverbände, Heribert Kron, der die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) vertrat, und Bernhard Jans vom Familienbund der deutschen Katholiken betonten, dass die Familien nicht nur nach ihrer "Bedürftigkeit" bedient werden sollten. So richtig und wichtig der Slogan "Arbeit statt Sozialhilfe" sei, müsse er durch den Slogan "Familienarbeit statt Sozialhilfe" ergänzt werden. Denn es müsse zum Ausdruck kommen, dass nicht nur Erwerbsarbeit sondern auch Familienarbeit eine förderungswürdige Tätigkeit sei. Jans erinnerte daran, dass das Land Rheinland-Pfalz mit dem inzwischen weggefallenen Landeserziehungsgeld auf Bundesebene eine "Vorreiterrolle" in der Familienförderung übernommen hatte. Vielleicht könne das Land jetzt mit einem "Familiengeld", das aus der Sozialhilfe herausführe, erneut eine solche Vorreiterrolle wahrnehmen. Frau Schädler bekräftigte, dass nicht erwerbstätige Personen, die sich der Erziehung ihrer Kinder widmeten, sonst benachteiligt blieben. "Der erziehende Elternteil ist kein Bedürftiger", stellte sie fest und mahnte, dass Kinder nicht die Ursache für eine demütigende Abhängigkeit von der Sozialhilfe sein dürften. Kinder dürften nicht weiter zur "Armutsfalle" werden, in die Eltern durch das durch die Kinder bedingte Ausscheiden aus dem Erwerbsleben gerieten.

Staatssekretär Auernheimer stellte dazu klar, dass die Sozialpolitik die Familienpolitik nicht ersetzen wolle. Er räumte ein, dass für die Zukunft eine Lösung der familienpolitischen Frage gefunden werden müsse. Eine größere, über das Mainzer Modell hinausgehende Lösung sei jetzt bundespolitisch nicht möglich gewesen. Zudem müssten sich alle denkbaren Modelle haushaltstechnisch verantworten lassen. So sei zum Beispiel der FDP-Vorschlag eines "Bürgergelds" nicht finanzierbar. Die Landesregierung sei offen für eine stärkere Anerkennung der Familienarbeit. Doch konkrete Lösungen erforderten weitere Gespräche unter Einbeziehung des Sozialministeriums und des Familienministeriums.

Der Leiter des Katholischen Büros Mainz, Ordinariatsdirektor Bernhard Nacke sprach seine Anerkennung dafür aus, dass eine "Dynamik" in der Familienpolitik des Landes erkennbar sei. Indizien dafür seien die überwiegend positiven Reaktionen auf das Familienpapier der rheinland-pfälzischen Bistümer vom Herbst 1999. Auch das bundesweit einmalige Gespräch mit Vertretern der Familienverbände im Rahmen einer Kabinettssitzung der Landesregierung habe dies gezeigt. Nacke plädierte dafür, die Förderung der Familie als durchlaufenden Aspekt der Landespolitik in allen Bereichen zu beachten. Andererseits müssten die arbeitsmarktpolitischen, sozialpolitischen und familienpolitischen Fragestellungen unterschieden und in ihrer eigenen Wertigkeit beachtet werden.

 

Zwei neue Domkapitulare von Bischof Lehmann eingeführt 

Verdiente Jubilare am 50. Jahrestag ihrer Priesterweihe im Dom geehrt 

Mainz. Im feierlichen Pontifikalamt am Abend des Dreikönigstags (Fest der Erscheinung des Herrn), Samstag, 6. Januar, hat Bischof Dr. Karl Lehmann, den langjährigen Generalvikar des Bistums Mainz (1973-1996), Bischofsvikar Martin Luley, und den früheren Vorsitzenden des Diözesan-Caritasverbandes, Prälat Günter Emig, aus dem Domkapitel verabschiedet. Zugleich führte der Bischof Prälat Dr. Peter Hilger und Msgr. Hans-Jürgen Eberhardt neu in das sieben Mitglieder umfassende Leitungsgremium ein.

Er freue sich, dass er diesen Wechsel in großer Öffentlichkeit vollziehen könne, erklärte der Bischof den zahlreichen Besuchern des Festgottesdienstes im dicht gefüllten Dom. Lehmann unterstrich die Bedeutung der Domkapitel, die an den Kathedralen der Bischofsstädte über Jahrhunderte wichtige Aufgaben erfüllten. Dazu erinnerte er an die Auflösung des Erzbistums Mainz vor 200 Jahren und stellte fest, das Mainzer Domkapitel habe gewissermaßen "Wache geschoben" für die Aufrechterhaltung der Gottesdienste und durch Baumaßnahmen für die Bewahrung des Domes gesorgt.

Hilger und Eberhardt sprachen gemeinsam das Glaubensbekenntnis. Dann legten sie nacheinander den Amtseid ab, in dem sie dem Bischof Ehrfurcht und Gehorsam versprachen und gelobten, ihn in seinem Dienst zu unterstützen. Lehmann übergab ihnen das Kapitelskreuz und nahm sie mit allen Rechten und Pflichten in das Domkapitel auf. Zugleich forderte er sie auf, durch ihr Wort und ihr Leben ein gutes Beispiel zu geben. Der Domdekan, Weihbischof Wolfgang Rolly, führte sie anschließend zu ihren Plätzen im Chorgestühl. Prälat Hilger ist als Offizial Leiter des Diözesangerichts. Msgr. Eberhardt ist Dezernent für Caritas- und Sozialarbeit und Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes.

In seiner Predigt dankte Bischof Lehmann Bischofsvikar Luley und Prälat Emig für ihren Dienst im Domkapitel. Zugleich würdigte er die Verdienste der fünf Seelsorger, die an diesem Tag im Bistum Mainz ihr Goldenes Priesterjubiläum feierten. Drei von ihnen wirkten als Konzelebranten in dem Gottesdienst mit. Bei allem Wandel in Kirche und Gesellschaft sei ihnen für ihre Treue zu danken. Reinhardt habe als Regens des Priesterseminars viele junge Menschen zum geistlichen Beruf geführt und anschließend zwölf Jahre das Personaldezernat des Bistums geleitet. Geistlicher Rat Helmut Hanschur habe die Erwachsenenbildung im Bistum mit aufgebaut, lange das Bildungswerk und später die Büchereiarbeit geleitet. Dem Geistlichen Rat Gerhard Kinsberger dankte Lehmann vor allem für seinen 15jährigen Dienst als Beauftragter für den Ständigen Diakonat. Der Bischof hob hervor, dass die Jubilare ihren Dienst über Jahre verschiedenen gesundheitlichen Belastungen abgerungen hatten.

Prälat Prof. Dr. Josef Schmitz habe jahrzehntelang die Verbindung zwischen dem Fachbereich Katholische Theologie an der Mainzer Universität und dem Bistum lebendig gehalten und nach seiner Emeritierung 1993 die Pfarrei Mainz-Marienborn übernommen. Schmitz feierte das Jubiläum am Sonntagvormittag mit seiner Gemeinde. Zu den Jubilaren gehörte als Fünfter noch Lebender des Weihejahrgangs, die am 6. Januar 1951 durch Bischof Dr. Albert Stohr zu Priestern geweiht wurden, Pater Max Stenzel OT vom Deutschherren-Konvent in Darmstadt. Auch ihm sprach der Bischof Dank, Glück- und Segenswünsche aus.

Zum Fest der Erscheinung des Herrn erklärte Lehmann in seiner Predigt, die Menschen brauchten Führung und Orientierung. Nur als nach Wahrheit Suchende könnten sie Christus als wahres Licht ihres Lebens finden. Die Freude über den menschgewordenen Gottessohn, der sein Leben mit den Armen und Benachteiligten teilt, stehe im unheimlichen Kontrast zu dem durch König Herodes personifizierten Machthunger mit der Grenzenlosigkeit des Zerstörens und Tötens. Gewalt sei das Erbärmlichste und Schlimmste in der Menschheitsgeschichte, mahnte der Bischof. Die zerstörerische Gewalt sei nur durch die Kraft von Glaube, Hoffnung und Liebe zu überwinden. Die Weisen aus dem Morgenland stünden für die Universalität des Heils, das Gott allen Menschen ohne Unterschied verheißen habe. Darüber hinaus zog Bischof Lehmann in seiner Predigt eine positive Bilanz des an diesem Tag offiziell abgeschlossenen Heiligen Jahres 2000.

 

Musikerin Jutta Bitsch ausgezeichnet 

KHG-Kompositionswettbewerb entschiedenen – Preisträgerkonzert am 14. Januar 

Mainz. Die Kirchenmusikerin Jutta Bitsch, Münster/W., hat den Kompositionswettbewerb "Im Anfang war das Wort" der Katholischen Hochschulgemeinde St. Albertus (KHG) in Mainz für sich entschieden. Die Jury sprach ihr das Preisgeld von DM 2000,- zu. Das Werk steht im Mittelpunkt eines Konzerts am Sonntag, 14. Januar, 20.00 Uhr, in der Kirche St. Albertus in Mainz. Der Wettbewerb zur musikalischen Interpretation des ersten Kapitels des Johannesevangeliums war im Januar 2000 in Kooperation mit dem Fachbereich Musik der Johannes Gutenberg-Universität ausgeschrieben worden. Schirmherren sind Bischof Prof. Dr. Karl Lehmann und Universitätspräsident Prof. Dr. Josef Reiter.

Das Jubiläum "2000 Jahre Jesus von Nazareth", das die gesamte Arbeit der KHG im vergangenen Sommersemester prägte, gab den Anstoß für den Kompositionswettbewerb. Zur Jury gehörten die Professoren Theo Brandmüller, Saarbrücken, Lutz Dreyer, Mainz, und Karl-Josef Müller, Frankfurt, sowie Domkapellmeister Mathias Breitschaft und der ehemalige Pfarrer der KHG, Dr. Richard Hartmann.

Jutta Bitsch studierte zunächst an der Universität Mainz katholische Kirchenmusik und legte 1993 das A-Examen ab. Seit 1995 studierte sie Komposition an der Musikhochschule Saarbrücken. Nach verschiedenen Tätigkeiten als Lehrbeauftragte an der Universität und als Dozentin am Institut für Kirchenmusik des Bistums Mainz begann Bitsch 1998 ihre hauptamtliche Tätigkeit an der Heilig-Kreuz-Kirche in Münster/W. und ein Jahr später als Stadtdekanatskantorin für das Stadtdekanat Münster. Die jetzt ausgezeichnete Komposition für vierstimmigen Chor, Bariton und Klarinette hält sich streng an den biblischen Text und akzentuiert mit den Möglichkeiten moderner Formensprache die zentralen Passagen.

Zum Programm des Preisträgerkonzerts gehören weiterhin: Bitschs Werk "Wandlungen", eine Orgelimprovisation von Professor Brandmüller und gregorianische Choräle. Ausführende sind das Ensemble des Fachbereichs Musik unter der Leitung von Professor Eberhard Volk sowie eine Choralschola (Leitung: Schwester Liobgid Koch). Pfarrer Dr. Hartmann und Dr. Gotthard Fuchs, Ordinariatsrat für Kultur, Kirche und Wissenschaft, Wiesbaden, ergänzen das Programm mit literarischen Texten und Kurzvorträgen. Das Konzert wird vom Südwestrundfunk aufgezeichnet.

Die KHG im Internet

 

Einsatz Luleys für das St. Vincenz- und Elisabeth-Hospital gewürdigt 

Bischofsvikar als Stellvertr. Vorsitzender des Krankenhaus-Verwaltungsrates verabschiedet 

Mainz. Für seinen engagierten Einsatz für das St. Vincenz- und Elisabeth-Hospital in Mainz hat Bischof Dr. Karl Lehmann dem früheren Generalvikar, Bischofsvikar Apostolischer Protonotar Martin Luley, gedankt. Wegen erreichen der Altersgrenze mit 75 Jahren wurde Luley am Dienstagabend, 9. Januar, als Stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrates des von Bischof Ketteler gegründeten katholischen Krankenhauses verabschiedet.

Als seinen Nachfolger stellte Lehmann den jetzigen Generalvikar, Dr. Werner Guballa, vor. Der Bischof würdigte als Vorsitzender des Verwaltungsrates den enormen Einsatz Luleys für das St. Vincenz- und Elisabeth-Hospital in den vergangenen zwölf Jahren. Am 1. Januar 1989 hatte er als Nachfolger von Domkapitular Apostolischer Protonotar Dr. Adam Groh diese Aufgabe übernommen. Dies zeige, "wie sehr uns das Krankenhaus am Herzen liegt."

Lehmann erklärte, in den vergangenen zwölf Jahren sei vieles zum Ausbau und zur Weiterentwicklung der Klinik mit tatkräftiger Unterstützung Luleys geschehen. Ein wichtiges Ereignis sei der Bau der Kindertagesstätte der Pfarrgemeinde St. Alban auf dem Gelände des Krankenhauses gewesen, die auch den Klinikmitarbeiterinnen zur Verfügung steht. Zugleich dankte der Bischof dem Geschäftsführenden Direktor des Krankenhauses, Dieter Plum, und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dass sie die Kraft hatten, notwendige Beschlüsse durchzusetzen und eine klare Marschroute durchzuhalten.

Nachdrücklich lobte der Bischof, dass Luley sich ein großes Maß an Zeit für Gespräche mit den Ärzten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern genommen und auch viele Patienten besucht habe. Auch für die Zusammenarbeit mit dem Hildegardis-Krankenhaus habe Luley die Weichen gestellt. Das St. Vincenz- und Elisabeth-Krankenhaus gehöre zu den "Flaggschiffen" des Bistums. Deshalb müsse immer das Beste dafür getan werden.

Bischofsvikar Luley erklärte in seiner Abschiedsrede, er habe die Aufgabe nicht nur als selbstverständliche Pflicht angesehen, sondern die Arbeit im Verwaltungsrat auch gerne getan. "Es war nie eine Last für mich." Er erinnerte daran, dass er während der Zeit als Kaplan in Heppenheim und Pfarrer in Gießen in großen psychiatrischen Krankenhäusern als Seelsorger gewirkt habe. Allerdings sei die Mitarbeit im Verwaltungsrat des St. Vincenz- und Elisabeth-Hospitals eine ganz andere Herausforderung gewesen. "Hier ging es um das Wohl des Hauses, vor allem der Patienten", bekräftigte er und würdigte die hervorragende Arbeit der Ärzte und des Pflegedienstes, wie auch die Mitarbeiter der Verwaltung, die zur guten Atmosphäre im Hause entscheidend beigetragen hätten.

Luley erinnerte auch an die starken Belastungen für alle durch die staatliche Gesundheitsreform. Ihnen musste nach seinen Worten Rechnung getragen werden, um die Zukunft der katholischen Krankenhäuser zu sichern. An dem kleinen Empfang nahmen neben den Mitgliedern des Verwaltungsrates die Chefärzte des Krankenhauses teil, an der Spitze der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Peter Kirschner, die Vorsitzende der Mitarbeitervertretung, Karin Schulz, und die Seelsorger des Krankenhauses, Pater Helmut Schmitt SJ und Pfarrer Franz Zierz.

 

Vortrag über kirchliche Flüchtlingsarbeit in Bosnien (14.1.) 

Pax Christi Bistumsstelle warnt vor Abbau der Hilfen wegen des Spendenrückgangs 

Mainz. Über kirchliche Flüchtlingsarbeit in Bosnien berichtet am Sonntag, 14. Januar, um 11.15 Uhr, im Evangelischen Gemeindehaus in Mainz-Marienborn (Mercatorstraße 20), der Projektleiter der Flüchtlingsarbeit von Pax Christi im bosnischen Zenica, Georg Schiel. Die Veranstaltung in der Reihe "Gespräch am Morgen" steht unter dem Thema "Menschen machen Frieden? Flüchtlingsarbeit in Bosnien". Die Pax Christi Bistumsstelle Mainz teilt dazu mit, dass die Evangelische Gemeinde in Mainz-Marienborn seit 1997 auch die Friedens- und Flüchtlingsarbeit von Pax Christi in Bosnien durch Geldspenden unterstützt. Die Gelder werden u.a. für den Kauf von Lebensmitteln, medizinische Hilfe, Bastelmaterialien für Kinder und für Brennholz verwendet.

Die deutsche Sektion von Pax Christi versucht in Bosnien-Herzegowina durch konkrete Hilfe auf allen Seiten der früheren Fronten dazu beizutragen, den Hass zwischen den verfeindeten Volksgruppen abzubauen. Seit 1995 hat Pax Christi in Zenica in Zentralbosnien und in Banja Luka, der Hauptstadt der Republik Srpska, gemeinsam mit örtlichen Organisationen Friedensdienst-Projekte aufgebaut. Pax Christi weist darauf hin, dass durch den Rückgang von Spenden auch die Hilfsstrukturen in Bosnien abgebaut werden müssten. Gleichzeitig müsse aber die Rückkehr von Flüchtlingen in ihre Heimat stärker gefördert und begleitet werden, um den Friedensprozess voranzutreiben. Zu dieser Problematik werde Georg Schiel einen Vortrag halten und anschließend für ein Gespräch zur Verfügung stehen.

Pax Christi im Internet